2014/2015, Folge 25–43

  • Folge 25 (45 Min.)
    Landflucht, Überalterung, Leerstand, Arbeitslosigkeit – der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge gilt als abgeschrieben. Um 18 Prozent wird die Bevölkerung bis 2032 im Vergleich zu 2012 abnehmen, prognostiziert das Bayerische Landesamt für Statistik. Keine Region in Bayern wird so viele Menschen verlieren. Doch ist die Zukunft dort wirklich so schwarz? „Jetzt mal ehrlich“-Moderatorin Vivian Perkovic ist im Landkreis Wunsiedel unterwegs und stellt fest: Eigentlich wäre es ganz einfach, den Abwanderungs-Trend zu stoppen: Menschen müssen einfach nur hier herziehen.
    Denn das lohnt sich – sanierte Wohnungen oder Häuser gibt es extrem günstig. Sowohl große Arbeitgeber als auch Mittelständler und Handwerksbetriebe in der Region suchen Mitarbeiter, die Arbeitslosenquote liegt mit 5,4 Prozent zwar über dem Bayern-, aber unter dem Bundesdurchschnitt. Außerdem: Als sogenanntes Höchstfördergebiet bekommen Unternehmen vom Freistaat jede Menge Unterstützung. Vor allem aber gibt es immer mehr Menschen, die keine Lust mehr auf Zukunfts-Pessimismus haben.
    Vivian Perkovic ist mit einem Unternehmer auf der Baustelle, der im Landkreis eine Therme im Wert von 60 Millionen Euro baut. Sie lernt einen Friseur kennen, der vor zwei Jahren aus München zurück in seine Heimat gezogen ist und jetzt ein Jugendprojekt aufzieht. Und sie ist mit einem Ingenieurprofessor auf der „Kösseine“ im Fichtelgebirge. Er hat die Idee, auf dem Gipfel das höchste Rathaus Deutschlands für den Landkreis zu bauen. Vivian Perkovic erlebt eine Region, die im positiven Wandel ist – aber noch viele Heimatrebellen gebrauchen kann. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.02.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 26 (45 Min.)
    Im unterfränkischen Miltenberg gibt’s Zoff: Die Notaufnahme des Miltenberger Krankenhauses wird ins 17 Kilometer entfernte Erlenbach verlegt. Viele Bürger sind empört und die Rettungskräfte machen sich Sorgen. Rainer Maria Jilg begleitet Sanitäter und Notärzte im unterfränkischen Landkreis Miltenberg und lernt ihre Ängste kennen. Denn sie befürchten, dass durch die längeren Transportwege die Versorgung ihrer Notfallpatienten nicht mehr sichergestellt werden kann. Innerhalb von 12 Minuten sollen bayernweit die Helfer im Notfall vor Ort sein.
    In vielen Gemeinden ist dies aber – vor allem am Wochenende – nur noch mit massivem Einsatz von ehrenamtlichen Rettungskräften zu gewährleisten. Die physischen und psychischen Belastungen der Menschen, die im Rettungswesen Dienst tun, werden immer größer: Aggressionen und Pöbeleien gegenüber Helfern, verwahrloste Patienten, Sprachbarrieren. Und das verbunden mit schlechter Bezahlung und Überstunden. Viele Rettungsassistenten sprechen auch von fehlendem Respekt gegenüber ihrer Arbeit. Denn immer häufiger werden die Helfer auch gerufen, obwohl gar kein Notfall vorliegt: weil die Hausarztpraxis geschlossen wurde oder einfach aus Bequemlichkeit und Anspruchsdenken der Bürger.
    Rainer Maria Jilg ist unterwegs mit Rettungskräften, Notärzten und spricht mit betroffenen Patienten. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.03.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 27 (45 Min.)
    Weil die Tochter schwer körperbehindert ist, lässt der Staat seiner Meinung nach die ganze Familie dafür büßen: „Ein behindertes Kind führt in Deutschland quasi zur Enteignung“, finden ihre Eltern. „Jetzt mal ehrlich“-Moderatorin Vivian Perkovic beschäftigt sich mit der Situation von Menschen mit Behinderung. Laut Gesetz müssen Behinderte selbst, aber auch ihre Eltern und Ehepartner, mit ihrem Privatvermögen oder ihrem Verdienst zumindest teilweise für Kosten aufkommen, die durch die Behinderung anfallen. Behinderte selbst dürfen als Empfänger von Sozialhilfe ein maximales Sparguthaben von 2.600 Euro anhäufen – Bausparverträge oder private Altersvorsorge sind nicht möglich.
    Vivian Perkovic trifft einen Experten, der versucht, Familienvermögen vor dem Zugriff des Staates zu schützen. In Behindertenwerkstätten arbeiten die Menschen nur für einen Taschengeld-Betrag. Für einen durchschnittlichen Stundenlohn von zwei Euro nähen sie Autobezüge, fertigen Kleinteile für die Elektro-Industrie oder gravieren Stempel. So haben Behinderte immerhin zwei Milliarden Euro in ihren Betriebsstätten im letzten Jahr in Deutschland umgesetzt. Vivian Perkovic will wissen: Wer profitiert davon? Sind es die Auftraggeber, die den Lohn drücken und so höhere Gewinne erzielen? Sind es die Werkstätten selbst, die ihren Arbeitern nicht mehr zahlen wollen? Oder hält auch hier der „Sozialstaat“ die Hand auf? Außerdem lässt sich die Moderatorin erklären, ob das neue „Bundesteilhabegesetz“ ab 2015 für Menschen mit Behinderung wirklich so sinnvoll ist, wie es angepriesen wird.
    „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.03.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 28 (45 Min.)
    Für die Jugendämter ist die Spannung zwischen Eltern- und Kinderrechten eine große Herausforderung. Holen sie die Kinder nicht rechtzeitig raus, heißt es, sie handeln fahrlässig und gefährden das Kind. Aber umgekehrt stehen sie auch schnell am Pranger. Dann heißt es, sie handeln willkürlich und zerstören Familien. Rainer Maria Jilg blickt hinter die Fassade einer Behörde, die extrem gefordert ist, deren Innenleben aber kaum jemand kennt. Er begleitet die Mitarbeiter des Jugendamts Regensburg. Er spricht aber auch mit Eltern, die sich von Jugendämtern im Stich gelassen und um ihre Kinder betrogen fühlen.
    Und er trifft Experten, die überzeugt sind: Das System hat Fehler und muss reformiert werden. Jede Woche sterben in Deutschland zwei bis drei Kinder durch Misshandlung oder fahrlässige Tötung (Quelle: BKA, 2013). Tausende andere werden vernachlässigt. Die Täter: fast immer die eigenen Eltern. Auch wenn Bayern im Bundesvergleich noch relativ gut dasteht, müssen auch hier die Jugendämter immer öfter einschreiten. 2003 waren es noch 1668 Inobhutnahmen – so wird die vorläufige Aufnahme und Unterbringung eines Kindes durch das Jugendamt genannt.
    2013 waren es fast doppelt so viele. Und trotzdem ereignen sich immer wieder Tragödien wie der Fall einer Kindstötung im November 2012 in Freising. Obwohl es bereits eingeschaltet war, konnte das Jugendamt den Tod von drei Kindern nicht verhindern. Das Bundesverfassungsgericht hat eine klare Haltung: Es bremst das Eingreifen staatlicher Instanzen und stärkt das Recht der Eltern. So hat es mehrfach Entscheidungen der zuständigen Familiengerichte zurückgenommen. Die Begründung: „Eine Trennung der Kinder von ihren Eltern stellt den stärksten Eingriff in dieses Recht dar und unterliegt strenger verfassungsrechtlicher Kontrolle.“ Es gehöre nicht zu den Aufgaben des Staates, „gegen den Willen der Eltern für eine bestmögliche Förderung der Fähigkeiten der Kinder zu sorgen“.
    In den USA oder Großbritannien sind die zuständigen Ämter sehr viel eher geneigt, vernachlässigte Kinder in Pflegefamilien zu geben – und sie auch dort zu belassen. Kritiker wie die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig fordern daher, auch in Deutschland endlich das Kindeswohl an erste Stelle zu setzen. Sie verlangen eine ausdrückliche Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.03.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 29 (45 Min.)
    Mehr als die Hälfte aller Männer und ein Drittel der Frauen ab 70 Jahren haben erfüllenden Geschlechtsverkehr, so eine Studie der Universität Zürich. Doch jetzt mal ehrlich: Liebe und Sex im Alter, das ist immer noch ein großes Tabu in unser Gesellschaft. Moderatorin Vivian Perkovic will sich aufklären lassen über die Liebe und den Sex ab 60. Nach einem Aufruf in diversen Internetportalen haben sich über 200 Senioren aus Bayern gemeldet, die bereit sind, mit Vivian Perkovic über das heikle Thema zu reden. Das bringt sie auf eine Idee: Sie führt diese Menschen zusammen und organisiert ein Treffen. Dabei lernt sie einen Senior und eine Seniorin kennen, die sie über die Liebe im Alter aufklären. Vivian Perkovic begegnet bei ihrer Recherche Hedy Fuchs Waldherr.
    Die 68-Jährige aus München hat sich auf die Sexualberatung für Senioren spezialisiert. Auf sehr bayrische, humorvolle Art vermittelt sie Tipps, wie das Sexualleben bei älteren Menschen wieder in Schwung kommt. Vivian Perkovic lernt Paare kennen, die seit Jahrzehnten zusammen sind und in einem Tantrakurs speziell für Senioren üben, alte Sexualmuster zu ändern. Am Ende stellt die Moderatorin fest: Es ist gar nicht so schwer, über das Tabu zu reden. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.03.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 30 (45 Min.)
    Rainer Maria Jilg fragt, was das neue Gesetz bringt, ob es eine wirkliche Chance zum Neuanfang für bankrotte Privatmenschen ist oder nur ein Feigenblatt der Sozialpolitiker. Wer innerhalb von drei Jahren 35 Prozent seiner Schulden plus die Gerichtskosten plus die Gebühren des Insolvenzverfahrens begleichen kann, dem sollen nach der Reform des Insolvenzrechts die Restschulden erlassen werden. Ein Start in ein neues Leben ohne alte Verbindlichkeiten. Berücksichtigt man, dass Menschen in der Privatinsolvenz im Durchschnitt „nur“ 30.000 Euro Schulden haben und meist voll erwerbsfähig sind, erscheint die Rechtsreform großzügig.
    Doch wie ist das in der Praxis? Können Menschen, die während einer Insolvenz am Existenzminimum leben und meist mit der Scham des sozialen Abstiegs und der öffentlichen Brandmarkung des Ruins zu kämpfen haben, die geforderte Summe überhaupt leisten? Rainer Maria Jilg trifft Betroffene, die Privatinsolvenz angemeldet haben oder kurz vor diesem Schritt stehen.
    Wie ergeht es ihnen mit dem neuen Gesetz? Können sie die Anforderungen erfüllen? Er begleitet einen Insolvenzanwalt bei Hausbesuchen. Er spricht mit Gläubigern, die auf einen Großteil ihres Geldes bei einem Insolvenzverfahren verzichten müssen. Wie gerecht ist das veränderte Verbraucherrecht? Und er lässt sich bei einer Selbsthilfegruppe beraten: Was sind erste Warnsignale für eine Überschuldung, und wie kann jeder Einzelne vorbeugen? Trotz der guten Arbeitsmarktlage nach der Wirtschaftskrise sind in den letzten sechs Jahren immer mehr Menschen in die Verschuldung geraten.
    Besonders die Zahl der schweren Fälle, die nach mehreren Mahnungen bereits Juristen beschäftigen, nimmt zu. Vielen Überschuldeten bleibt als letzte Lösung nur noch der Offenbarungseid und die Insolvenz. Der Gesetzgeber hat inzwischen reagiert: Seit Juli 2014 gilt das neue Insolvenzrecht, wonach Betroffene nun schon nach drei Jahren – und nicht wie bisher erst nach sechs Jahren – vom Rest ihrer Schulden befreit werden können. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.03.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 31 (45 Min.)
    Rund 800.000 Besucher aus aller Welt kommen jährlich zur KZ-Gedenkstätte Dachau. Oft steckt ein ehrliches Interesse an der Geschichte des Holocaust dahinter, aber eben nicht immer: Die einen lassen ihre Kinder auf dem Gelände mit Plastikschaufeln Sandkasten spielen, andere fotografieren sich gegenseitig auf dem Prügelbock, Schülergruppen veranstalten Schneeballschlachten – dem Anstand und der Besucherordnung zum Trotz. Skandalöser Höhepunkt: der Diebstahl des Eingangstors mit der Inschrift „Arbeit macht frei“ vor einigen Monaten – und das kurz vor dem 70. Jahrestag der Befreiung des KZ am 29. April 2015. Seither wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.
    Neben Neuschwanstein und dem Hofbräuhaus haben Reiseanbieter von Tagestouren immer häufiger auch die „Dachau Concentration Camp Memorial Tour“ im Angebot – das ehemalige Konzentrationslager als bizarres Ausflugsziel der besonderen Art. Kann das Gedenken an die KZ-Gräuel so überhaupt noch funktionieren? Vivian Perkovic ist unterwegs in einer Stadt, die teils noch immer nach dem richtigen Umgang mit der Vergangenheit sucht.
    Schülerinnen und Schüler aus Dachau und Grafing haben ihren eigenen Weg gefunden: Sie recherchieren die Schicksale einzelner KZ-Häftlinge und widmen ihnen sogenannte Gedächtnisblätter. Andere Menschen versuchen, der Opfer zu gedenken, indem sie sich bewusst für Jobs in der Gedenkstätte bewerben. Aber Dachau ist eben nicht nur KZ. Das finden der Bürgermeister, der Touristik-Chef und auch die, bei denen das ehemalige KZ-Gelände trotz seiner weithin sichtbaren originalen Wachtürme und Lagerzäune kein Unbehagen verursacht, etwa die Bewohner der Siedlung „Römerhain“ gleich nebenan.
    Oder diejenigen, die kürzlich einen Bauplatz direkt neben einem Wachturm gekauft haben. Ist das moralisch verwerflich? Und wie steht es um die Entscheidung, Flüchtlinge in ehemaligen KZ-Nutzgebäuden unterzubringen, so wie dies in Dachau und Hebertshausen der Fall ist? „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.04.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 32 (45 Min.)
    So teuer wie in München wohnt es sich nirgendwo in Deutschland: Rund 16 Euro pro Quadratmeter zahlen Mieter bei Neuabschlüssen im Durchschnitt. Kalt! Nicht selten macht die Miete 70 Prozent des Einkommens aus. Eine Katastrophe nicht nur für Bedürftige und Geringverdiener, sondern inzwischen auch für die Mittelschicht. Denn statt des dringend nötigen sozialen Wohnungsbaus entstehen in München Luxus-Tower oder Nobeladressen mit Concierge-Service. Und auch im Münchner Umland sind die Preise mittlerweile explodiert. Sind Otto Normalverbraucher und Kleinverdiener in der Weltstadt mit Herz nicht willkommen? Das möchte Rainer Maria Jilg wissen.
    Er begleitet u. a. eine Maklerin, die für eine in Not geratene Großfamilie gerade auf dem freien Markt eine Wohnung sucht. Denn die Wartelisten für Sozialwohnungen sind auf Jahre voll. Er spricht mit Mitarbeitern der Stadt, die eigentlich nur noch den Mangel an Wohnungen verwalten, und begleitet Aktivisten beim Kampf für bezahlbaren Wohnraum. Rainer Maria Jilg zeigt, dass es auch anders geht. In Wien ist Wohnen nach wie vor bezahlbar für alle Bevölkerungsschichten. Die Stadt hat den freien Markt in seine Schranken gewiesen und ist selbst zum Investor geworden.
    220.000 Wohnungen sind im Besitz der österreichischen Hauptstadt, 200.000 weitere Wohnungen sind mit öffentlichen Geldern gefördert. Rainer Maria Jilg darf einen Blick in die geförderten Wohnungen werfen und spricht mit dem zuständigen Stadtrat über die Finanzierung. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.04.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 33 (45 Min.)
    Geisterfahrer auf der Autobahn, Fahrerflucht nach dem Streifen von parkenden Autos, Auffahrunfälle an roten Ampeln: Nicht selten stecken Senioren als Verursacher hinter solchen Meldungen. Tatsächlich steigt mit dem 75. Lebensjahr das Unfallvorkommen älterer Verkehrsteilnehmer deutlich an. Am Problembewusstsein dafür scheint es bei den Verantwortlichen allerdings zu mangeln: Mehr als zwei Drittel der über 65-Jährigen besitzen noch ihren Führerschein und machen davon auch Gebrauch. Jeder Dritte setzt sich fast täglich hinters Steuer. Die freiwillige Rückgabe des Führerscheins – eine Seltenheit! Sind ältere Verkehrsteilnehmer nicht in der Lage, ihre Fahrtüchtigkeit richtig einzuschätzen? Oder ist die Angst einfach zu groß, ohne Auto die eigene Selbstständigkeit zu verlieren und ins Abseits zu geraten? Die Zeit drängt: In wenigen Jahren wird ein Drittel aller Autofahrer hierzulande älter als 60 Jahre sein.
    Vivian Perkovic begleitet ältere Verkehrsteilnehmer beim freiwilligen Fahrsicherheitstraining, spricht mit ihnen und Angehörigen über fehlende Anreize, den Führerschein freiwillig abzugeben und diskutiert über die Notwendigkeit, einen generellen Fahrtauglichkeitstest für Senioren einzuführen. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.04.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 34 (45 Min.)
    4.9000 Frauen haben 2013 eine Mutter-Kind-Kur gemacht, so viele wie noch nie. Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen – inzwischen leiden nach Angaben des Müttergenesungswerks mehr als acht von zehn Patientinnen in den Kuren am Erschöpfungssyndrom. Das ist eine Steigerung um nahezu 40 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Das entsprechende Wort dafür ist schon gefunden: „Mutter-Burn-out“. Ist Mutter sein heute also vor allem eines: ein Problem? Ist die Vereinbarkeit von Familie, Karriere, gesellschaftlicher Erwartung und eigenem Anspruch eine Illusion? Moderatorin Vivian Perkovic versucht herauszubekommen, warum viele Mamas heute offensichtlich am Rande des Nervenzusammenbruchs sind.
    Um ihre Nöte besser zu verstehen, besucht sie eine Mutter-Kind-Kur. Der Soziologe Hans Bertram erklärt ihr, warum er Mütter heute in die „überforderte Generation“ einordnet, und was sich ändern müsste, politisch und gesellschaftlich. Vivian Perkovic erlebt aber auch die andere Seite, die Karriere-Mutter, die den Stress der anderen nicht verstehen kann, und eine Mama von zehn Kindern, die trotz chaotischem Alltag sehr gelassen bleibt. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.05.2015Bayerisches Fernsehen
    Arbeitstitel: "Halten Mütter heute nichts mehr aus?"/"Warum ist Mama überfordert?"/"Stressgeplagt - was ist mit den Mamas los?"
  • Folge 35 (45 Min.)
    Ist die Einführung des Mindestlohns, die als eine der wichtigsten Sozialreformen in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands gilt, wirklich eine so große Zumutung für die Arbeitgeber? Oder ist sie nicht überfällig und mehr als gerecht? Und was ist schlimmer: zusätzliche Kontrollen oder unwürdige Beschäftigungsverhältnisse? Um diese Fragen zu klären, trifft Rainer Maria Jilg auf beide Seiten: So etwa muss ein Gastwirt wegen der neuen Regelung seinen Mittagstisch abschaffen. Auf der Gegenseite steht eine Küchenhilfe, die sich um ihr gutes Recht betrogen fühlt. Damit der Mindestlohn auf dem Papier stimmt, muss sie falsche Zeiten aufschreiben und bekommt statt 8,50 tatsächlich nur 7 Euro die Stunde.
    Unbezahlte Überstunden, Akkordarbeit statt Stundenlohn, Auslagerung in die Scheinselbstständigkeit oder an ausländische Subunternehmer – an Kreativität, was die Umgehung des Mindestlohns angeht, mangelt es nicht. Rainer Maria Jilg deckt Schlupflöcher auf und redet mit Arbeitsrechtlern und Mitarbeitern des Zolls, die ihm Einblicke in eine blühende Schattenwirtschaft geben. Seit dem 1. Januar 2015 gilt in Deutschland der flächendeckende Mindestlohn von 8,50 Euro, doch noch immer wird heftig um ihn gestritten.
    Aus Sicht der Gewerkschaften ist die Neuregelung bitter nötig, um ausbeuterische Arbeitsverhältnisse abzuschaffen. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hingegen warnt, dass in Deutschland bis zu 1,2 Millionen Arbeitsplätze wegen der neuen Lohnuntergrenze auf der Kippe stünden. Besonders in der Kritik stehen die Dokumentationspflichten, nach denen die Arbeitszeiten der Beschäftigten genau aufgeführt werden müssen. Ein weiterer Stein des Anstoßes sind die harten Kontrollen seitens des Zolls, durch die sich viele Arbeitgeber zu Unrecht verdächtigt oder kriminalisiert fühlen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.05.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 36 (45 Min.)
    Der Tourismus in Bayern boomt. Fast 32,5 Millionen Gäste kamen im vergangenen Jahr – 2,7 Prozent mehr als noch 2013. Rund 31 Milliarden Euro gaben die Reisenden in Bayern aus. Doch all diesen positiven Zahlen zum Trotz: In vielen Regionen steckt der Fremdenverkehr in der Krise. In den traditionellen Urlaubsorten auf dem Land schließen immer mehr Hotels, meist Familienbetriebe. Die Tourismusdirektoren sind verzweifelt, weil sie Gruppenreisen ablehnen müssen: zu wenig Betten! Viele Hotels und Pensionen sind zudem veraltet.
    Dabei gibt es zahlreiche Investoren, die nur zu gerne neue Hotelkomplexe errichten möchten. Doch diese Projekte scheitern immer wieder am Protest der Einheimischen – zuletzt in Immenstadt und Penzberg, davor am Tegernsee, in Garmisch oder am Königssee. Moderator Rainer Maria Jilg besucht einen der klassischen Urlaubsorte in Oberbayern: Ruhpolding. Seit den 1990er-Jahren ist der Tourismus hier dramatisch zurückgegangen. Von den einst 6.000 Gästebetten stehen nur noch 3.300 zur Verfügung. Die kleinen Läden im Ort schließen.
    „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, beschreibt der Tourismusdirektor Markus Stuckmann den Zustand. „Die attraktive Region und die schöne Landschaft allein reichen heute nicht mehr aus für einen Urlaubsort. Und es ist schwer Personal zu finden.“ Mit dem Hoteltester Kurt Steindl schaut sich Rainer Maria Jilg in den Hotels der Gemeinde um: Wie sieht das Bettenangebot aus? Was müsste sich ändern, um wieder eine attraktive Ferienregion zu werden? Im Ortsteil Zell soll nun ein 400-Betten-Ressort entstehen, was zu großem Protest geführt hat.
    Eine Bürgerbefragung wurde gerade wegen Formfehlern abgeschmettert. Rainer Maria Jilg trifft Gegner des Hotelprojekts – und Befürworter. In den Nachbarlandkreisen, wo gerade neue Hotel-Projekte gestartet wurden, schaut er sich nach Alternativen um. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.06.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 37 (45 Min.)
    Vom ausrangierten Sofa bis zum Apfelbutzen: Knapp 40 Millionen Tonnen Müll produzieren deutsche Haushalte im Jahr – das sind fast 500 Kilo pro Kopf. Angesichts immer knapper werdender Rohstoffe wird schon heute in Bayern über die Hälfte des Abfalls recycelt. Und dabei helfen die Bürger fleißig mit: Sie säubern ihre Joghurtbecher und Aludosen, sammeln brav Glas, Altpapier und Biomüll. In vielen Gemeinden müssen sie ihre Abfallberge anschließend noch zu den Wertstoffhöfen bringen. Niemand trennt den Müll so gewissenhaft wie die Deutschen.
    Aus aller Welt kommen Delegationen, um von unserem Trennsystem zu lernen. Doch macht das Sortieren noch Sinn? Können Maschinen inzwischen nicht viel genauer unsere Abfallberge trennen? Und warum steigen in Bayern immer mehr Kommunen aus dem komplizierten Trennsystem aus? Rainer Maria Jilg hat den Kreis Bayreuth besucht. Dort wird der Müll bisher noch sehr gewissenhaft in jedem Haushalt sortiert und ein großer Teil der täglichen Abfälle auf die Wertstoffhöfe gebracht. Doch damit wird bald Schluss sein: Wie in vielen anderen bayerischen Kommunen wird das Müllsystem wieder vereinfacht.
    Die Bewohner zahlen lieber höhere Gebühren und sparen sich damit die Sammelei und vor allem das Wegbringen ihrer Reste. Die Wertstoffhöfe sollen geschlossen und der Müll wieder direkt von Zuhause abgeholt werden. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.06.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 38 (45 Min.)
    Das Thema Datensicherheit ist aktueller denn je, doch viele Bürger bewegen sich sorglos in den sozialen Netzen. Die Reporter haben mit Bürgern, Experten und Verantwortlichen über das Thema gesprochen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.06.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 39 (45 Min.)
    Ob vegan, laktose- oder glutenfrei – radikale Ernährungsformen sind im Kommen. Um persönliche Gesundheit oder Fitness geht es dabei immer seltener, dafür immer öfter um das „richtige Leben“. Doch Gesundheitsexperten warnen: Übertriebene, sogenannte „free-from“-Diäten können zu Mangelernährung führen. Mitunter sind sie sogar Türöffner für gefährliche Essstörungen. Die Medizin hat dafür auch schon einen Namen: Orthorexie, die krankhafte Angst vor dem „Bösen“ auf dem Teller. Auch in Bayern schlagen die neuen Ernährungstrends voll ein – quer durch alle Altersgruppen.
    Davon zeugen Veranstaltungen wie die Veggie-Expo, zahlreiche Internet-Foren und Blogs, ein explodierender Zeitschriften- und Büchermarkt. Doch bei aller berechtigten Kritik an der Industrialisierung unseres Ernährungssystems, übertreiben wir es nicht langsam mit dem „Ernährungsfundamentalismus“? Moderatorin Vivian Perkovic fährt unter anderem in die Oberpfalz, wo eine besonders „aktive Zelle“ von Ernährungspionieren angesiedelt ist. Dort backt etwa eine Bäckerei glutenfreies Brot und beliefert damit inzwischen große Supermarktketten. In München trifft Vivian Perkovic eine Anhängerin der sogenannten Steinzeitdiät.
    Melina Lehr verkauft Paläo-Snacks an ihrem Food-Truck. Weitere Gesprächspartner sind Allergologen, Therapeuten und Ernährungs-Experten, etwa die Wiener Gesundheitspsychologin Hanni Rützler. Die bekennende „Flexitarierin“ wehrt sich gegen Essen als neue Religion und plädiert für den Genuss als Schlüssel zur Gesundheit. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.06.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 40 (45 Min.)
    Sebastian E. aus Bad Aibling ging dazwischen, als er sah, wie eine Gruppe Jugendlicher attackiert wurde. Daraufhin hetzten die Schläger ihn durch die Stadt und schlugen ihn zusammen. Angstattacken, Albträume und viele Therapiestunden prägten die Zeit danach. Und prominente Fälle wie die von Dominik Brunner oder Tugce A., die ihr beherztes Eingreifen mit dem Leben bezahlten, zeigen: Zivilcourage kann böse enden. Polizeihauptmeister Alexander Schwandner glaubt: Viele Menschen helfen nicht, weil sie gar nicht wissen, wie sie in Notsituationen reagieren sollen.
    Er bietet deshalb seit vielen Jahren ein „Zivilcourage-Training“ an, gemeinsam mit der „Aktion Münchner Fahrgäste“. In diesen kostenlosen Kursen lernen die Teilnehmer, wie sie sich in brenzligen Fällen verhalten sollten. Sebastian E. aus Bad Aibling hatte Glück: Die Anwohnerin Irene Durukan hörte seine Hilferufe und stellte sich allein gegen die jungen Angreifer. Für ihr mutiges Verhalten wurde sie mit Preisen ausgezeichnet; sie gründete sogar einen Verein, den „Mut & Courage Aibling e.V“ und unterstützt sowohl Opfer als auch Helfer.
    Moderator Rainer Maria Jilg will wissen, ob in anderen Ländern ein anderes Verständnis von Solidarität existiert. Und wer grundsätzlich schneller und beherzter hilft: Frauen oder Männer, Junge oder Alte, Deutsche oder Ausländer, Menschen, die alleine oder in Gruppen unterwegs sind? Sozialpsychologe Peter Fischer forscht seit Jahren zu diesem Thema. Er prophezeit: Zivilcourage wird in Zukunft immer mehr gefragt sein, vor allem auch im Internet. Hier seien Personen immer häufiger virtuellem Mobbing ausgesetzt.
    Rainer Maria Jilg fragt nach, was man tun kann, um Cybermobbing zu verhindern. Er spricht mit dem Kommissar Thomas Weinert, der als Jugendbeamter eng mit Schülerinnen und Schülern zusammenarbeitet, aufklärt und Hilfe leistet. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.06.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 41 (45 Min.)
    Trotz 15 Millionen Euro Schulden und zehn Prozent weniger Fluggäste im Jahr 2014 soll der „Allgäu Airport“ in Memmingen ausgebaut werden. Gut 20 Millionen Euro soll das Projekt laut Flughafenbetreiber kosten, die Hälfte davon will der Freistaat zahlen. Doch lohnt sich diese Investition für den Steuerzahler? In der Vergangenheit hat die Staatsregierung schon viele Steuermillionen für regionale Flughafenprojekte ausgegeben – und verloren. „Jetzt mal ehrlich“-Reporterin Vivian Perkovic stellt schnell fest: Für den Flughafenbetreiber in Memmingen steht viel auf dem Spiel.
    Kommt der Ausbau nicht, steht der Flughafen vor dem Aus. Die Befürworter stützen sich vor allem auf Gutachten von Beraterunternehmen, die dem Flughafen eine rosige Zukunft in Aussicht stellen – mit starken wirtschaftlichen Impulsen für die ganze Region. Das Münchner Verwaltungsgericht wird in diesem Sommer ein Urteil zu den Plänen fällen. Vivian Perkovic will wissen, wie realistisch und glaubwürdig diese Gutachten sind. Sie spricht mit Experten, die an den prognostizierten Zahlen viele Zweifel haben und beklagen, dass immer wieder die gleichen Gutachter beauftragt werden.
    Sie spricht mit Flughafengegnern und -befürwortern. Und sie fragt nach, wie sinnvoll Regionalflughäfen wirklich sind. „Jetzt mal ehrlich“ – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.07.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 42 (45 Min.)
    Sinkende Spenden, rückläufige Mitgliedsbeiträge, zu wenig Geld von den Kommunen: Die Finanznot der bayerischen Tierheime ist dramatisch, jedes zweite steht vor der Insolvenz. Gleichzeitig steigt die Zahl der abgegebenen Tiere, weil Herrchen oder Frauchen sich den Unterhalt für ihre Haustiere nicht mehr leisten können oder wollen. Und auch immer mehr Welpen aus illegalen Tiertransporten müssen untergebracht werden. Was tun? Die Gemeinden sind zwar verpflichtet für so genannte „Fundtiere“ zu zahlen.
    Doch dazu zählen sie nur tatsächlich verloren gegangene Tiere. Weder ausgesetzte und herrenlose Vierbeiner fallen darunter, noch streunende Katzen und geschmuggelte Hundebabys. Gestritten wird um jeden Cent, sogar vor Gericht. Rainer Maria Jilg besucht das Tierheim in Rosenheim, dem im September die Schließung droht. Eine so genannte Einwohnerpauschale in Höhe von 50 Cent wäre die Rettung. Doch nur fünf von 40 Gemeinden, für die das Tierheim zuständig ist, wollen diesen Betrag zahlen. Außerdem begleitet der Moderator den Schatzmeister eines fränkischen Tierheims auf der Suche nach Spenden und schaut sich den 1,8 Millionen Euro teuren Bau des neuen Katzenhauses im Tierheim München an, der von der Stadt mit 750.000 Euro unterstützt wird.
    Ist Tierliebe abhängig vom Verhandlungsgeschick eines jeden einzelnen Tierheimleiters oder eine Frage des gefüllten Stadtsäckels? Und warum ist Bayern das einzige Bundesland, das Tierheimen keine Fördermittel zahlt – im Gegensatz zu anderen Gruppen, wie etwa den Sport- und Musikvereinen? (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.07.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 43 (45 Min.)
    Arabische Touristen reisen gerne nach Deutschland und gerade Bayern ist ein besonders beliebtes Urlaubsziel. Kliniken, Hotels, spezielle Limousinen-Services und Agenturen bemühen sich intensiv, der gut betuchten Klientel jegliche Wünsche zu erfüllen. Von speziell geschulten Köchen über alkoholfrei bestückte Minibars bis hin zu Gebetsräumen: Man stellt sich auf die exotischen Gäste ein. Kulturelle Unterschiede werden in Kauf genommen, solange der Umsatz stimmt. Gleichzeitig provozieren die exotischen Gäste aber auch immer wieder Ängste, Vorbehalte und Unsicherheiten bei den Einheimischen..
    Vor allem die Burka polarisiert – wird sie doch von vielen als Ausdruck von islamischem Fundamentalismus und Unterdrückung der Frau interpretiert. Und doch ist die Ganzköperverschleierung in Deutschland nicht verboten, im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten wie Frankreich, Belgien, Holland und der Schweiz. Der Freistaat profitiert: Im Schnitt bis zu 500 Euro gibt ein arabischer Gast pro Tag aus..
    Trotzdem oder gerade deswegen stellen sich Fragen: Laufen die bayerischen Gastgeber nicht Gefahr, mit ihrem Werben um die arabische Kundschaft ihre Stammgäste zu verprellen? Werden arabische Medizintouristen gegenüber den einheimischen Patienten bevorzugt, weil sie mehr Geld bringen? Wird Wohnraum, der in München ohnehin knapp ist, nicht durch Dauervermietung an wechselnde arabische Gäste zweckentfremdet? Und ist Eigentümergemeinschaften die unliebsame Nachbarschaft tatsächlich immer zuzumuten? Moderatorin Vivian Perkovic schaut hinter die Kulissen von Luxus-Hotels und Privatkliniken, trifft eine aufgebrachte Hauseigentümer-Gemeinschaft, lernt arabische Touristen kennen und diskutiert mit Fremdenführern und Übersetzern über interkulturelle Fragen.
    Kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.07.2015Bayerisches Fernsehen

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