Fakt ist! Folge 52: „Derzeit nicht lieferbar“ – Der Medikamentenengpass und die Folgen
Folge 52
„Derzeit nicht lieferbar“ – Der Medikamentenengpass und die Folgen
Folge 52
Es fehlen Schmerzmittel, Antidepressiva, Blutdrucksenker – und zunehmend auch wichtige Medikamente für die Krebsbehandlung. Fragen Patienten in der Apotheke nach einem Arzneimittel, bekommen sie immer häufiger zu hören: „Im Moment nicht lieferbar.“ Laut einer aktuellen Berechnung des Arzneiprüfungsinstituts waren allein im ersten Halbjahr 2019 schon 7,2 Millionen Rezepte nicht einlösbar, im gesamten Jahr 2017 waren es dagegen nur 4,7 Millionen gewesen. Und das, obwohl sich das deutsche Gesundheitssystem seine Medikamente einiges kosten lässt. Rund 125 Prozent mehr zahlen Deutsche im weltweiten Vergleich für
Medikamente, die zu großen Teilen kostengünstig in Asien hergestellt werden. Wie passt das zusammen? Die Versorgung allein den Herstellern und den Gesetzen des Marktes zu überlassen – dieses Prinzip scheint an seine Grenzen zu kommen. Deswegen will der Bund den Markt für Medikamente stärker regulieren. So zum Beispiel über eine Meldepflicht für knappe Arzneimittel bei den Bundesbehörden. Aber reichen Gesundheitsminister Spahns Pläne aus? Apotheker wünschen sich von der Politik etwa mehr Anreize für eine stärkere Wirkstoffproduktion in Europa. Könnte man damit die Lage entspannen? (Text: mdr)