2018/2019, Folge 1–20

  • Folge 1
    Dass die Sommer deutlich heißer und trockener werden, war für viele Bundesbürger bisher eher ein abstraktes Szenario. Mit diesem Jahr ändert sich das. Wenn Bäume ihre Blätter bereits im August abwerfen, Flüsse austrocknen, Kraftwerke ihre Produktion drosseln müssen und Feuerwehren zu Wald- und Feldbränden gerufen werden, dann ist das mehr als „mal ein heißer Sommer“. Seit dem Frühjahr hat es nicht mehr richtig geregnet. Und das ist nicht mehr nur für Land- und Fischwirte ein Problem. Innenstädte sind derart aufgeheizt, dass sich Wohnungen auch nachts nicht mehr abkühlen. Für Brot, Fleisch und Kartoffeln werden bereits Preissteigerungen angekündigt. Kann man mit Begrünungen das Klima in den Städten erträglicher machen? Brauchen wir neue Pflanzen in der Landwirtschaft und in den Gärten? Wie können wir uns künftig besser für solch extreme Wetterlagen rüsten? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.08.2018MDR
  • Folge 2
    Feuerwehreinsätze werden zu einem hohen Prozentanteil von Ehrenamtlichen geleistet – neben Beruf und Familie. Aber wie lange noch? Ist das weltweit einzigartige System der Freiwilligen Feuerwehren existenziell bedroht? Wie kann es gelingen auch in Zukunft Bürger für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr zu gewinnen? Wie muss das Land die Kameraden in den Kommunen unterstützen? Um diese und mehr Fragen geht es bei „Fakt ist!“ aus Erfurt am Montag, 20. August 2018, ab 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen.
    30.000 Feuerwehreinsätze im Jahr 2017 in Thüringen. Hinter dieser Zahl verbirgt sich das Engagement von 34.000 Mitgliedern. Der überwiegende Teil – nämlich 96 Prozent – leisten diese Arbeit ehrenamtlich. Jetzt schlagen einige Freiwilligen Feuerwehrleute Alarm. Ronny Schuberth, der Stadtbrandmeister von Schleiz, ist mit 1.500 Stunden in freiwilligen Einsätzen im letzten Jahr einfach überlastet und gibt sein Amt zum Ende des Jahres auf. Er habe ja auch noch einen Beruf und eine Familie – ein generelles Problem der Kameraden in den mittelgroßen Städten, die oft mit Stützpunktfeuerwehren eine Tagesbereitschaft abdecken und dadurch sehr viele Einsätze fahren müssen.
    Schuberth steht mit seiner Forderung nach einer hauptamtlichen Stelle nicht allein. Auch Hildburghausens Bürgermeister Holger Obst würde seine Freiwilligen gerne auf diese Weise entlasten. Thüringens Innenminister Georg Maier hingegen hält Hauptamtliche in den Stützpunktfeuerwehren nicht für sinnvoll. Fakt ist, dass in den Freiwilligen Feuerwehren Mitteldeutschlands täglich im Schnitt fünf Kameraden aufhören.
    Dafür gibt es viele Ursachen – Nadine Rücker, Psychologische Beraterin und ausgebildete Feuerwehrfrau, hört oft mangelnde Wertschätzung als einen Hauptgrund. Für sie sind auch die Altersstruktur und die mangelnde Fitness der Freiwilligen Teil des Problems. Michael Brychcy, der Präsident des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen, sieht die größte Not in den kleinen Gemeinden, dort fehlten nicht nur die Leute sondern auch die moderne Technik. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.08.2018MDR
  • Folge 3
    Haldensleben, Weißenfels, Zerbst – in diesen Städten in Sachsen-Anhalt können Frauen ihr Kind nun nicht mehr im Krankenhaus entbinden. Die Geburtenstationen wurden in den vergangenen Jahren geschlossen. Seit 2000 hat jede dritte Klinik in Sachsen-Anhalt ihre Kreißsäle dicht gemacht. Auch bundesweit gehen die Zahlen der Geburtenstationen zurück – und das, obwohl wieder mehr Kinder geboren werden. Für die werdenden Eltern heißt das: Unsicherheit und Fahrtwege von 30 km und mehr. Dagegen werden die großen Kliniken bundesweit immer voller, manche Frauen erleben dort nicht das „Wunder der Geburt“, sondern beklagen Massenabfertigung.
    Als Ursache der Schließungen geben die Betreiber zu geringe Fallzahlen an. Zudem sei es schwer, Hebammen und Fachärzte zu finden. Die Hebammen dagegen berichten vielerorts über zunehmend schwierige Arbeitsbedingungen: Überlastung, Schichtdienst und unattraktive Gehälter. Freie Hebammen, die Geburtshilfe leisten, müssen zudem hohe Berufshaftpflichtsummen zahlen.
    Aktuell über 8.000 Euro pro Jahr. Viele werdende Eltern sind verunsichert und entscheiden sich immer mehr für große Kliniken in Ballungszentren. Allerdings wollen sie gleichzeitig Ruhe und eine „eins-zu-eins“-Betreuung durch eine Hebamme. Wie kann das Gesundheitswesen diesem Anspruch gerecht werden und welche Alternativen gäbe es? Wie kann der Beruf Hebamme wieder attraktiver werden? Und was kann die Politik tun, um auch kleine Kliniken auf dem Land zu halten? Darüber diskutiert Moderatorin Anja Heyde mit folgenden Gästen:
    * Petra Grimm-Benne, Sozialministerin des Landes Sachsen-Anhalt,
    * Petra Chluppka, Hebammenverband Sachsen-Anhalt,
    * Georg Baum, Deutsche Krankenhausgesellschaft und
    * Franziska Kliemt, Elterninitiative Motherhood e.V. Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit einer Mutter aus Berlin, die ihr Kind auf einem Parkplatz bekam, weil der Kreißsaal des Krankenhauses überfüllt war. Außerdem hat er Hebammen, Ärzte und eine Psychologin zu Gast, die zur Rolle der Geburt für das spätere Leben forscht.
    Zuschauer können sich via facebook.com/​MDRSachsenAnhalt, über Twitter (@faktist) oder per Mail an faktist@mdr.de an der Diskussion beteiligen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.08.2018MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 4
    Deutsche TV-PremiereMo 03.09.2018MDR
  • Folge 5
    In Thüringen kommt in das Thema Straßenausbaubeiträge Bewegung. Die Thüringer CDU bietet der Rot-Rot-Grünen Landesregierung Gespräche über deren Abschaffung an. Wie gerecht sind Straßenausbaubeiträge? Wie sollen die Kommunen den wegfallenden Eigenanteil der Bürger finanziell ausgleichen können? Was ist mit bereits gezahlten Beiträgen? Ab wann soll ein neues Gesetz greifen? Diese und andere Fragen werden bei „Fakt ist!“ aus Erfurt am Montag, 10. September ab 22:05 Uhr mit betroffenen Bürgern, engagierten Bürgerinitiativen, einem Gutachter und verantwortlichen Politikern diskutiert. „Gesetze müssen für und nicht gegen den Bürger gemacht werden, immer unter der Prämisse leben und leben lassen“, ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Weiler überzeugt.
    Nicht ganz nach dieser Devise wurde wohl beim Thema Straßenausbaubeiträge in Thüringen vorgegangen. 2014 legte Rot-Rot-Grün im Koalitionsvertrag zwar deren Abschaffung fest, da sich die SPD aber sträubte, fand sich erst einmal ein Kompromiss. Dieser räumte den Kommunen einen so genannten Ermessensspielraum ein und machte zahlreiche Auflagen. Am Ende entstand eine „Zwei-Klassen-Realität“, wie selbst die SPD-Landtagsabgeordnete Claudia Scheerschmidt zugeben muss. Die Thüringer Kommunen wehrten sich und der von ihnen beauftragte Gutachter Professor Michael Quaas kam zu dem Urteil, die bisherige Thüringer Regelung sei verfassungswidrig.
    „Jetzt kommt Bewegung in die Diskussion“, freut sich der Landesvorsitzende der Bürgerallianz Thüringen gegen überhöhte Kommunalabgaben Wolfgang Kleindienst. Für ihn und seine Mitstreiter ist die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge längst überfällig. Das Land müsse den Eigenanteil der Bürger übernehmen und könne das auch auf Grund der gut gefüllten Kassen. Kleindienst geht noch weiter: solange kein neues Gesetz die Rechtsgrundlage schaffe, müsse ein Moratorium erreichen, dass erst einmal keine Bescheide über Abgaben verschickt werden dürften. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.09.2018MDR
  • Folge 6
    Ostdeutschland unter Extremismusverdacht. Nicht erst seit den Ereignissen von Chemnitz und Köthen steht der Osten der Republik besonders im Fokus, wenn es um die Frage geht, wie es die Deutschen mit der Demokratie halten. Ob es da in den neuen Bundesländern tatsächlich ein Problem gibt, diskutiert die Runde bei „Fakt ist! Aus Magdeburg“ am Montag im MDR-Fernsehen. Bürger auf den Straßen, der Ruf „Wir sind das Volk“ – und all das Seite an Seite mit Rechtsradikalen, die volksverhetzende Parolen brüllen und den Hitlergruß zeigen. Im Netz eskalieren die Beschimpfungen und Verleumdungen von Asylbewerbern, Journalisten und Andersdenkenden.
    Der Osten Deutschlands kommt nicht aus den Schlagzeilen. Zwar gibt es auch hier Bewegungen für Vielfalt und Toleranz, doch dafür gehen nur selten so viele Menschen auf die Straße wie im Westen der Republik. Manche Beobachter attestieren den Ostdeutschen daher rasch Defizite beim Demokratieverständnis. Sie seien noch immer nicht in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung „angekommen“. Andere widersprechen. Sie sagen, die Ostdeutschen wehren sich vielmehr dagegen, wieder bevormundet zu werden.
    Aktueller Dreh- und Angelpunkt: die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Wer Zweifel und Bedenken äußert, fühlt sich oft gleich „in die rechte Ecke“ gestellt. „Ich bin doch kein Nazi!“, hört man immer wieder. Tatsächlich scheint die öffentliche Meinung vor allem Extreme zu kennen. Fakt ist: Der Osten tickt anders. Warum ist das so? Wie kann es gelingen, dass man wieder miteinander redet? Sind die Ostdeutschen womöglich Vorreiter in Sachen Demokratie und Meinungsfreiheit? Und: Liegen in der aufgeheizten Stimmung dieser Zeit auch Chancen für die gesamtdeutsche Demokratie? Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: Hanka Kliese, SPD-Landtagsabgeordnete aus Chemnitz Jürgen Mannke, Gymnasialdirektor und Autor aus Weißenfels Holger Stahlknecht, CDU, Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke, Extremismusforscher Bürgerreporter Stefan Bernschein hat getestet, wie gut sich Bürger mit Demokratie auskennen.
    Er wird im Studio unter anderem mit dem Köthener Stadtpfarrer Wolfram Hädicke und mit MDR SACHSEN-ANHALT-Onlineredakteur Martin Paul sprechen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.09.2018MDR
  • Folge 7
    Bis 2011 war die Sache klar: Nach der Schule mussten die Jungs entweder zum Bund oder Zivildienst. Doch mit der Aussetzung der Wehrpflicht hat sich das geändert. Statt dem „Vaterland zu dienen“, geht es für die meisten heute direkt in die Ausbildung, den Hörsaal oder mit dem Rucksack durch die Welt. Selbstverwirklichung statt Pflichtdienst – das stößt einigen Konservativen auf. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer fordern ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Männer und Frauen. Doch sollen damit Personallücken gestopft werden? Nein, sagen Befürworter, denn es gehe um mehr Zusammenhalt. Denn die Gesellschaft drifte mehr und mehr auseinander. Könnte eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen da Abhilfe schaffen? Eine Mehrheit der Bundesbürger sieht das so. Die jungen Menschen sind wenig begeistert.
    Gäste:
    • Alexander Dierks. Der sächsische CDU-Generalsekretär sieht in einem gesellschaftlichen Jahr eine wertvolle Maßnahme für die Bedürfnisse aller.
    • Bert Rürup. Der Wirtschaftswissenschaftler hält einen solchen Pflichtdienst volkswirtschaftlich nicht vertretbar. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.09.2018MDR
  • Folge 8
    „Augenverschließen vor Rechtsrock-Konzerten führt erst recht dazu, dass sie wiederkommen“, sagt Astrid Rothe-Beinlich. Die bündnisgrüne Landtagsabgeordnete beobachtet und bekämpft die rechte Szene seit vielen Jahren. Dass 2017 nach Themar über 6.000 Neonazis zum bisher größten Rechtsrock-Konzert Deutschlands kamen, stellt aus ihrer Sicht eine Zäsur dar. Umso wütender macht sie, dass diese Konzerte immer noch unter den Schutz des Versammlungsrechts fallen. Professor Dr. Hartmut Schwan, der ehemalige Präsident des Thüringer Oberverwaltungsgerichts, argumentiert dagegen: „Es wird häufig verkannt, dass die verfassungsrechtlichen Vorgaben durch das Bundesverfassungsgericht den Gerichten nur geringen Spielraum lassen.“ Schwan fordert daher, dass die Genehmigungsbehörden im Vorfeld eine viel gründlichere Arbeit leisten müssten, um ein Konzertverbot auch durchzusetzen.
    Am Ende den Gerichten den Schwarzen Peter zuzuschieben, sei unfair. Aus Sicht des Extremismusforschers Professor Dierk Borstel bietet Thüringen aufgrund seiner ländlichen Struktur beste Bedingungen für Rechtsrock-Konzerte.
    Aus Angst würden die Nachbarn in den Dörfern das auch tolerieren. Felix Benneckenstein kennt die Szene sehr gut, war selbst als rechter Liedermacher erfolgreich, bevor er ausgestiegen ist. Er sieht einen großen Gewinn für Konzertveranstalter und Besucher seit sich die NPD um die offizielle Anmeldung der Konzerte als Veranstaltungen kümmert. Dadurch hätten die Neonazis auch gegen linke Gegner Schutz durch die Polizei. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.10.2018MDR
    Aus Erfurt
  • Folge 9
    Mehr als die Hälfte aller Deutschen ist übergewichtig. Tendenz steigend. Und dicke Menschen sehen sich vielen Problemen gegenüber – sie sind in unserer Gesellschaft nicht gut angesehen. Warum das so ist und was man dagegen tun muss, darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am Montag (08. Oktober 2018) ab 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen. 16 Millionen Menschen in Deutschland sind so stark übergewichtig, dass es ihnen gesundheitliche Probleme verursacht. Das ist jeder fünfte Deutsche. Und ihr Anteil steigt, gerade auch unter Kindern und Jugendlichen, so die Deutsche Angestellten-Krankenkasse in ihrem „Versorgungsreport Adipositas“.
    Neben genetischer Veranlagung gilt auch immer wieder unsere moderne Gesellschaft mit einem Mangel an Bewegung und einem reichen Angebot hochkalorischer Nahrung als eine der Ursachen der Entwicklung. Dicke Menschen haben es schwer in Deutschland. 75% der Bürger – also drei von vier Deutschen – haben ihnen gegenüber Vorurteile oder widersprechen diesen zumindest nicht. Dicken Menschen wird oft unterstellt, sie seien undiszipliniert und hätten ihr Leben nicht im Griff.
    Man traut ihnen weniger zu, als Folge bekommen sie seltener gute Jobs. Demgegenüber steht das Schlankheitsideal unserer Gesellschaft, das im öffentlichen Raum, in Werbung, Presse, Fernsehen allgegenwärtig ist. Schlank gilt als gesund und erfolgreich. Dicke Menschen setzt das unter Druck, vermeintlich schlank sein zu müssen. Wo herkömmliches Abnehmen keinen Erfolg hat, bleibt oft nur noch eine operative Magenverkleinerung als einzige Option. Doch sogar Krankenkassen bemängeln, dass es um die medizinische Versorgung von Menschen mit Adipositas – also Fettleibigkeit – in Deutschland schlecht bestellt sei.
    Adipositas verursacht in Deutschland jedes Jahr Kosten von geschätzt 63 Milliarden Euro. Demgegenüber stehen gerade mal 500 Millionen, die Bund und Krankenkassen für Prävention und Aufklärung ausgeben. Offiziell ist Adipositas als Krankheit anerkannt – doch handeln Politik und Gesellschaft nicht danach. Lassen sich die hohen Kosten vermeiden – und wie? Oder ist es völlig legitim, dass die Solidargemeinschaft sie trägt? Und wie erreichen wir einen würdigen Umgang unserer Gesellschaft mit dicken Menschen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.10.2018MDR
  • Folge 10
    Die Beziehungen zu Russland stehen im Mittelpunkt der Sendung „Fakt ist! Aus Dresden“, mit Publikumsdialog diesmal aus dem Militärhistorischen Museum: Ausstrahlung am Montag, 15. Oktober, 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen Sollten die Deutschen eine neue Ostpolitik wagen und Russland die Hand zur Zusammenarbeit reichen? Besonders viele Ostdeutsche sind offenbar dieser Meinung, wünschen sich wieder ein besseres Verhältnis zu den Russen. Doch warum haben sich die Beziehungen in den zurückliegenden Jahren derart abgekühlt? Wie könnte eine Annäherung aussehen? Und weshalb drängen ausgerechnet die Ostdeutschen auf eine Verbesserung der Beziehungen zur einst ungeliebten Besatzungsmacht? Darüber diskutiert Moderator Andreas F. Rook – diesmal mit Publikum im Militärhistorischen Museum Dresden – u.a. mit: Sergej Lochthofen, ehemaliger Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ mit russischen Wurzeln Sabine Adler, langjährige Osteuropa-Korrespondentin des Deutschlandfunk Hans-Joachim Frey, Kulturmanager – holte einst Putin zum Semperopernball (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.10.2018MDR
  • Folge 11
    Wie kann der hohe Unterrichtsausfall in Thüringen gestoppt werden? Welche Maßnahmen sind sinnvoll, um den Lehrermangel zu beheben? Diese und andere Fragen werden bei „Fakt ist!“ aus Erfurt diskutiert. „In der Klasse meines Sohnes fällt schon seit Wochen der Deutschunterricht aus. Ein Hauptfach, in dem die Klasse zum Schuljahresende eine Qualitätsprüfung ablegen soll, die über die weitere Schulform entscheidet. Wie soll das denn gehen, keiner spricht mit uns Eltern“, empört sich ein besorgter Vater aus Heldrungen. Seine Sorgen sind kein Einzelfall, wie die stichprobenartig erhobenen Fehlstunden-Statistiken des Bildungsministeriums belegen.
    Größte Sorgenkinder sind die Grund- und die Regelschulen landesweit. Es fehlen Lehrer, viele Lehrer, schon seit Jahren und das Problem droht eher größer als kleiner zu werden. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter versucht auch gar nicht zu beschönigen, vielmehr setzt er auf ein gemeinsames Ziehen an einem Strang im gesamten Land. Gerade die kleineren Schulen in den Dörfern sollten kooperieren, um nicht schließen zu müssen.
    Ein unsinniger Vorschlag aus Sicht der CDU-Bildungspolitikerin Marion Rosin: „Kooperationen schaffen doch keine zusätzlichen Lehrer, wenn die pendeln, dann fehlen sie an ihrer Stammschule.“ Sie ärgert sich besonders darüber, dass die Lehramtsabsolventen an den Unis zu spät ihre Abschlusszeugnisse erhalten, wenn die Einstellungsgespräche im Land schon gelaufen sind. So wandern die angehenden Referendare ab oder müssen sich arbeitslos melden. Überhaupt passten die belegten Studiengänge und Fächerkombinationen nicht zum herrschenden Lehrerbedarf. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.10.2018MDR
  • Folge 12
    Erst kam die friedliche Revolution, dann der Untergang der DDR und schließlich die Deutsche Einheit. Entstanden sind vielerorts tatsächlich blühende Landschaften. Und doch liegt bis heute ein Schatten auf dem vereinten Deutschland. Denn die neuen Chancen und die neue Freiheit wurden teuer erkauft – monetär und emotional. Ost trat West bei – doch Westdeutschland blieb innerlich verschlossen. Oder hat es doch etwas vom Osten übernommen? Flächendeckende Kinderbetreuung, Gemeinschaftsschulen, ein emanzipiertes Frauenbild, Führerschein mit 15, Abbiegepfeil an der Ampel – lange geleugnete Vorzüge der DDR sind inzwischen gesamtdeutsch zur Selbstverständlichkeit geworden und haben die Lebensqualität aller Bundesbürger zwischen Nordsee und Bayern, zwischen Görlitz und Trier verbessert.
    Nur das Etikett „Made in Ostdeutschland“ trägt all das selten. Sorgt das auch heute noch, 29 Jahre nach Mauerfall und 28 Jahre nach der Wiedervereinigung, dafür, dass Ost und West keineswegs zusammengewachsen sind, sondern einander immer noch fremd? Und was muss passieren, damit endlich Schluss ist mit „Ost“ und „West“ und dem endlosen dem Auf- und Abrechnen?
    Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
    - Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration
    - Peter-Michael Diestel, letzter Innenminister der DDR
    - Valerie Schönian, 28-jährige Magdeburgerin, Autorin für die ZEIT und fühlt sich immer noch als Ostdeutsche
    - Marcus Böick, Wirtschaftshistoriker an der Ruhr-Universität Bochum, Buchautor „Die Treuhand“
    - Joachim Liebig, Kirchenpräsident der Landeskirche Anhalt, gebürtiger Niedersachse (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.10.2018MDR
  • Folge 13
    „Wie erhalten wir Hoffnung dort, wo im Dorf Schule, Arzt, Friseur, Tankstelle längst geschlossen sind und jetzt auch noch die letzte Busverbindung gekappt wird?“ – Das hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Antrittsrede 2017 gefragt. Genau diese Frage stellen sich viele Bewohner in ländlichen Regionen Ostdeutschlands. Sie haben miterlebt, wie ihre Dörfer und Gemeinden in den Jahrzehnten nach der Wende ausbluteten und in ihren Augen „kaputt gespart“ worden sind. Doch mittlerweile hat sich in vielen Orten eine „Jetzt erst recht“-Mentalität entwickelt. Heimatverbünde, überzeugte Landbewohner kämpfen für den Erhalt ihrer Schulen oder Busverbindungen.
    Und mit den Wahlerfolgen der AfD besonders im ländlichen Raum entdecken nun auch andere Parteien, dass die Mehrheit der Menschen/​Wähler abseits der boomenden Ballungszentren lebt. Doch es gibt auch Ökonomen, die nüchtern kalkulieren: Durch den Wegzug vieler Menschen lohne es sich nicht, jede kleine Gemeinde am Leben zu halten. Man solle dort lieber das Licht ausknipsen. Welche Zukunft hat unser ländlicher Raum? Warum scheinen Programme der Landesregierung wie „Vitale Dorfkerne“ nicht zu greifen? Wie ernst ist es den Regierenden damit, den ländlichen Raum wieder stärken zu wollen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.11.2018MDR
  • Folge 14
    „Emanzipation hin oder her – mit der Familiengründung geht aktuell oft ein Rückfall in traditionelle Rollenbilder einher“, stellt der Gleichstellungsbeauftragte der Universität Leipzig Georg Teichert fest. Der Vorsitzende des Kinder- und Familienbeirates der Stadt beklagt, dass Frauen immer noch überwiegend die unbezahlte Familienarbeit leisteten und dafür eine schlechtere Alterssicherung in Kauf nehmen müssten. Doch auch für Männer läuft nicht alles super – so beobachtet Bernd Mitsch, der Leiter einer Stendaler Kindertagesstätte, dass Männer nach wie vor von der Gesellschaft auf geschlechterspezifische Rollen festgelegt werden. Für Thüringens Finanzministerin Heike Taubert ist es ganz klar, dass junge Frauen heute ihre guten Ausbildungen nutzen wollten.
    Sie freut sich über das neu geregelte Bundeselterngeld, das für mehr Gerechtigkeit zwischen den Partnern sorge. Bei einem Besuch in einer elften Klasse hätten immerhin die Hälfte der Jungs ihr gesagt, sie wollten mal Elternzeit nehmen. Nicole Höchst, die für die AfD im Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sitzt, findet hingegen, dass der Staat nicht ohne Not in Partnerschaften hineinregieren sollte. Sie beobachtet in vielen staatlichen Bestrebungen ein Rütteln an den Grundfesten der klassischen „Vater-Mutter-Kind-Familie“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.11.2018MDR
  • Folge 15
    Machen Smartphones uns und unsere Kinder dick, doof und depressiv? Viele Menschen blicken besorgt auf das ungehemmte Abtauchen ihrer Mitmenschen in virtuelle Welten. Sie fragen sich: Was macht das mit uns? Im Raum stehen: sinkendes Konzentrationsvermögen, höheres Depressionsrisiko, Schlafstörungen, schwindende Empathie und Hilflosigkeit in Alltagssituationen bei leerem Akku – um nur einige Beispiele zu nennen. Forscher sind seit einigen Jahren dabei herauszufinden, was an diesen Befürchtungen dran ist.
    Ein zunehmendes Problem kann auf der anderen Seite aber auch das Offline-Leben sein. Viele ältere Menschen wollen oder können ihre Angelegenheiten nicht online regeln. Werden sie über kurz oder lang abgehängt, wenn Sparkassen nur noch Online-Banking anbieten, die Zeitung bald nur noch als E-Paper erscheint oder der VHS-Kurs lediglich online buchbar ist? Wie finden wir eine gesunde Balance zwischen Nutzen und Sucht? Wie können Ältere besser mitgenommen werden? Und was bringen eigentlich Handyverbote an Schulen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.11.2018MDR
  • Folge 16
    „Wir kündigen!“ sagt Lucie Hammecke und meint damit den Generationenvertrag zwischen Jung und Alt. Aus ihrer Sicht verhält sich die ältere Generation unsolidarisch und lebt auf Kosten der Jungen. Die Studentin engagiert sich deshalb bei der Generationenstiftung, die mehr Einfluss für junge Menschen in Politik und Gesellschaft fordert. Völlig zu Recht, attestiert der Generationenforscher Wolfgang Gründiger. Allein beim Rentensystem sieht er die junge Generation in einer Falle sitzen, dazu kommen „Altersprivilegien“ in der Wirtschaft und den Parteien. Jürgen Pfeffer vom Thüringer Seniorenverband bricht gerade für die ältere Generation eine Lanze. Er fordert ein gesetzlich verbrieftes Mitspracherecht der Senioren bei gesellschaftlichen Entscheidungen.
    Als Vertreterin einer „Sandwich-Generation“ bezeichnet sich die Thüringer Staatssekretärin Valentina Kerst. Sie setzt auf innovative Technologien, um eine lebenswerte Zukunft für Jung und Alt zu gestalten. Ist die junge Generation undankbar oder weitsichtig? Werden sich die Alten weiter auf die Jungen verlassen können? Warum übernehmen so wenig junge Menschen Verantwortung in der Politik? Wer bedient warum die Interessen der Alten? Und was würde sich ändern, wenn die junge Generation mehr entscheiden könnte? Diese und andere Fragen werden in der Sendung mit alten und jungen Menschen, Politikern und einem Generationenforscher diskutiert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.12.2018MDR
  • Folge 17
    Die Weihnachtszeit, das Fest der Familie, ist für manche Menschen besonders schmerzhaft: für alle die, die niemanden mehr haben und einsam sind. Ihre Zahl wächst, ganz besonders unter alten Menschen. Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am Montag (10. Dezember 2018) ab 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen. Einsamkeit ist ein Trend, oft die Folge von weit verstreut lebenden Familien oder aber einer wachsenden Anonymität unserer Gesellschaft. Ein Trend mit Folgen: „Einsamkeit macht krank“, sagt etwa Angelika Zander vom Seniorenbeirat Magdeburg, die sich auch auf Bundesebene für die Rechte alter Menschen stark macht.
    Manche Forscher bestätigen das, halten Einsamkeit für so schädlich wie das Rauchen von 15 Zigaretten am Tag. Andere Stimmen wiederum betonen, man müsse nicht einsam sein, sondern könne viel dagegen tun. Netzwerke pflegen, soziale Kontakte rechtzeitig suchen und aufrechterhalten. Ist das so einfach, wie es klingt? Immer populärer werden etwa neue Wohnformen für alte Menschen, wie die Senioren-WG.
    In Magdeburg entsteht mit dem Seniorenquartier am Heumarkt sogar ein kleines Wohnviertel, das ganz auf die Bedürfnisse alter Menschen ausgerichtet ist und auch dazu beitragen soll, dass sie weniger einsam sind. Wie kann man Einsamkeit wirksam bekämpfen in Zeiten, in denen die meisten eher an sich selbst als an den nächsten denken? Wo kann und muss Politik wirken? Was kann jeder selbst dagegen tun? Über diese und andere Fragen diskutiert Moderatorin Anja Heyde mit folgenden Gästen:
    • Henning Scherf, ehemaliger Bremer Bürgermeister, Buchautor und Bewohner einer Senioren-WG,
    • Angelika Zander, Seniorenbeirat Magdeburg und Landes-Seniorenverband,
    • Maximilian Arland, Sänger und Botschafter des Vereins „Wege aus der Einsamkeit“ und
    • Prof. Jürgen Wolf, Altersforscher an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Bürgerreporter Stefan Bernschein begrüßt im Publikum eine Frau, die nach jahrelanger Pflege gegen die Einsamkeit kämpft, hat Gäste aus einem Seniorenquartier in Magdeburg sowie einer Senioren-WG in Aken und stellt ein ganz besonderes Angebot für einsame Menschen am Heiligabend vor. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.12.2018MDR
  • Folge 18
    Wer lieber mit dem Auto als mit Bus und Bahn fährt, ist damit nicht allein. Noch immer ist der eigene Pkw für viele alternativlos, weil Bahnfahren als umständlich, zu langsam und wenig flexibel gilt. Nun will Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig ein einheitliches Tarifnetz für den ganzen Freistaat. Es soll endlich Schluss sein mit Tarifdschungel und Kleinstaaterei. Doch kann man allein damit mehr Autofahrer „hinter dem Steuer“ hervorlocken? Wie muss ein zeitgemäßer öffentlicher Personenverkehr aussehen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.12.2018MDR
  • Folge 19
    „Es fehlen Beweise dafür, dass sich die ganzen bisherigen Investitionen in Oberhof gelohnt haben“, kritisiert Justus Kehrl, der Vorsitzende des Steuerzahlerbundes Thüringen. Auch die Klimaprognosen und die demografische Entwicklung in Südthüringen lassen ihn zweifeln, dass die Fördermittel für den Wintersport auf Dauer gut angelegtes Geld sind. Thomas Schulz, seit über 13 Jahren Bürgermeister in Oberhof, ist genervt von der permanenten Kritik an seinem Ort. Für ihn kommt viel zu kurz, wie sehr die gesamte Region von den Investitionen profitiert. Schützenhilfe bekommt Schulz von dem neuen Oberhof-Beauftragten der Landesregierung, Finanzstaatssekretär Dr. Hartmut Schubert, der die „Leuchtturm-Funktion“ Oberhofs betont.
    Allerdings gibt er zu, dass die Vermarktung in der Vergangenheit nicht richtig gelaufen ist. In Zukunft soll mehr Geld ins Marketing fließen, um mit dem „Leistungssport-Leuchtturm“ noch viel mehr Ganzjahres-Touristen in die gesamte Region zu locken. Der Tourismusforscher Professor Jürgen Schmude von der Universität München mahnt, dass sich die Wintersportorte in den deutschen Mittelgebirgen langfristig umorientieren müssen. Er sieht zukünftig keine schneesicheren Gebiete mehr in Deutschland.
    Dauerhaft künstlich angelegte weiße Bänder durch braun-grüne Landschaften seien nicht unbedingt imagefördernd. Wie sinnvoll sind die viele Millionen schweren Investitionen in die Wintersport-Stätten in Oberhof? Woran liegt es, dass trotz dieser massiven Förderung bislang kein Tourismusboom in der Region zu verzeichnen ist? Wie kann es künftig gelingen jenseits der publikumswirksamen Wettkämpfe Touristen für die Region im Thüringer Wald zu interessieren? Diese und andere Fragen werden in „Fakt ist!“ mit kritischen Bürgern, verantwortlichen Politikern und einem Tourismusforscher diskutiert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.01.2019MDR
  • Folge 20
    Bayern oder Sachsen-Anhalt haben es schon, Brandenburg und Sachsen wollen es noch: Ein neues Polizeigesetz. Denn die Zeit tickt. Mit der Europäischen Datenschutzverordnung müssen die Gesetze angepasst werden. Doch es passiert mehr. In fast allen Bundesländern sollen die Befugnisse von Polizisten künftig deutlich erweitert werden. So ist in Sachsen geplant, die Videoüberwachung öffentlicher Räume zu vereinfachen. Fahrzeugkennzeichen sollen im Grenzgebiet zu Polen und Tschechien und bis zu 30 Kilometer davor automatisch erfasst werden können – samt Ort, Zeit und Fahrtrichtung. Das Abhören von Telefongesprächen könnte auf ganze Funkzellen ausgeweitet werden und für sämtliche darin befindlichen Mobiltelefone möglich sein.
    Und das nun schon im Vorfeld einer möglichen Straftat. Auch eine stärkere Bewaffnung der Sicherheitskräfte ist vorgesehen. „Das neue Gesetz verbessert tatsächlich die Sicherheit!“, verspricht die Polizei und fordert, neue Technologien endlich nutzen zu können. Kritiker dagegen sprechen von Massenüberwachung. Das Gesetz ermögliche das Ausspähen vieler Menschen. Doch wie können die Behörden zeitgemäß und konsequent ermitteln, ohne die Grundrechte der Bürger einzuschränken?
    Darüber diskutiert Moderator Andreas F. Rook u.a. mit:
    - Cathleen Martin, Landesvorsitzende Deutsche Polizeigewerkschaft Sachsen
    - Maria Scharlau, Amnesty International
    - Enrico Stange, Landtagsabgeordneter (Die Linke)
    - Albrecht Pallas, Polizist und Landtagsabgeordneter (SPD) (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.01.2019MDR

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