Fakt ist! Folge 12: Deutschland uneins Vaterland – wann ist Schluss mit Ost und West?
Folge 12
Deutschland uneins Vaterland – wann ist Schluss mit Ost und West?
Folge 12
Erst kam die friedliche Revolution, dann der Untergang der DDR und schließlich die Deutsche Einheit. Entstanden sind vielerorts tatsächlich blühende Landschaften. Und doch liegt bis heute ein Schatten auf dem vereinten Deutschland. Denn die neuen Chancen und die neue Freiheit wurden teuer erkauft – monetär und emotional. Ost trat West bei – doch Westdeutschland blieb innerlich verschlossen. Oder hat es doch etwas vom Osten übernommen? Flächendeckende Kinderbetreuung, Gemeinschaftsschulen, ein emanzipiertes Frauenbild, Führerschein mit 15, Abbiegepfeil an der Ampel – lange geleugnete Vorzüge der DDR sind inzwischen gesamtdeutsch zur Selbstverständlichkeit geworden und haben die Lebensqualität aller Bundesbürger zwischen Nordsee und Bayern, zwischen Görlitz und Trier verbessert. Nur das Etikett „Made in
Ostdeutschland“ trägt all das selten. Sorgt das auch heute noch, 29 Jahre nach Mauerfall und 28 Jahre nach der Wiedervereinigung, dafür, dass Ost und West keineswegs zusammengewachsen sind, sondern einander immer noch fremd? Und was muss passieren, damit endlich Schluss ist mit „Ost“ und „West“ und dem endlosen dem Auf- und Abrechnen? Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: - Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration - Peter-Michael Diestel, letzter Innenminister der DDR - Valerie Schönian, 28-jährige Magdeburgerin, Autorin für die ZEIT und fühlt sich immer noch als Ostdeutsche - Marcus Böick, Wirtschaftshistoriker an der Ruhr-Universität Bochum, Buchautor „Die Treuhand“ - Joachim Liebig, Kirchenpräsident der Landeskirche Anhalt, gebürtiger Niedersachse (Text: mdr)