2022, Folge 308–327

  • Folge 308
    Untermeidling war ein armes Viertel: Gerber, Fischer, Textilarbeiterinnen wohnten hier in nassen Häusern. Der Wienfluss prägte die Gegend, vor und nach der Regulierung. Bei der Regulierung stand aber weniger der Hochwasserschutz als vielmehr das Niedrigwasser im Vordergrund. Der abgeleitete Unrat wurde dann nicht mehr fortgespült und die zahlreichen Mühlen an der Wien standen still. Während in den Arbeitergrätzln Schmutz und der Hunger verbreitet waren, entstanden näher zu Schönbrunn die ersten Villengegenden. Zeitgleich reihten sich in Simmering Miniaturhäuschen mit schief lehnenden Dächern aneinander.
    Die Straßen waren ungepflastert und eines der wenigen Zeichen von Urbanität bot der übergroß angelegte Zentralfriedhof. Bald wurden in den Vororten, und besonders in Favoriten, große Fabriken gebaut und neben ihnen Mietskasernen. Sie standen wie einsame Riesen auf dem unerschlossenen Gelände. Der Viktor Adler Markt durfte abends länger offenhalten als andere Märkte, damit die Arbeiter auf dem Weg aus der Fabrik nach Hause noch etwas zu essen kaufen konnten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 27.09.2022 ORF III
  • Folge 309
    Im zweiten Teil seiner Wanderung durch Wiens geschichtsträchtigste Plätze besucht Karl „Kari“ Hohenlohe den Neuen Markt, den Josephsplatz und den Schwarzenbergplatz. Alle drei Orte sind mit unterschiedlichen Epochen dieser Stadt eng verbunden. Das Leben hat sich an öffentlichen Versammlungsorten wie diesen stets verdichtet – man tauschte Neuigkeiten aus, man rottete sich zusammen, es wurde verkündet, geklagt und hingerichtet. Besatzungsarmeen wie die napoleonische oder später die sowjetische wussten diese Plätze für Aufmärsche und Propaganda zu nutzen. Gemeinsam mit Stadthistorikern streift der Moderator durch die markantesten historischen Ereignisse dieser Stadt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.03.2023 3satOriginal-TV-Premiere Di. 27.09.2022 ORF III
  • Folge 310
    Teil drei dieser Zeitreise ins alte Wien mit vielen bisher ungesehenen alten Aufnahmen führt von Kagran bis Strebersdorf. Die Frühindustrialisierung verändert die Gesellschaft: Einerseits ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Vorstädte weil sie dort Arbeit bekommen. Dadurch wird dort Wohnraum langsam knapp. Andererseits wird der Handwerksberuf immer weniger einträglich, weil die Massenfabrikation ihre Arbeit ersetzt. Viele der städtischen Handwerker gehen daher als gelernte Arbeiter im Proletariat auf. Doch manche können die Situation für sich nutzen und vermieten ihr Häuser an die neue Arbeiterschicht und ziehen weg aus der Stadt, dorthin, wo es billig ist.
    Sie können so fast ohne Arbeit ein Einkommen finden. Der Startschuss für diese Veränderung ist die Entwicklung der Eisenbahn. Sie wird der Motor der Industrialisierung. Und in Wien setzt sich dieser Motor in Floridsdorf in Bewegung. Die Donaustadt ist stark vom Donauwasser geprägt. Hier stehen die „Kaisermühlen“: schwimmende Mühlen, die durch die Strömung angetrieben werden. Und hier entsteht um 1900 auch das Gänsehäufl. Damals heißt es „Berndl-Kolonie“ und wird von einem Energetiker und bunten Vogel betrieben: Florian Berndl predigt das Nacktbaden und heilt auch ohne Hemmung alle möglichen Erkrankungen. Eine ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion von Patrice Fuchs. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 04.10.2022 ORF III
  • Folge 311
    Conrad von Hötzendorf.
    Manche hatten das Ende der Monarchie in etwa so vorhergesehen, wie es dann auch kam. Bemerkenswerterweise kamen zwei der schärfsten Kritiker des Systems Habsburg aus der Familie selbst, nämlich die beiden Thronfolger Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand. Rudolf ließ seinem Ärger über vieles, was falsch lief im Reich, unter einem Pseudonym in der Presse freien Lauf. Franz Ferdinand nahm sich ebenso kein Blatt vor den Mund. Beide sahen, dass zentrale Positionen wie etwa die Armee nur mehr nach dynastischen Kriterien besetzt wurden. Um die fachliche Eignung ging es immer weniger. Auch entging ihnen nicht, wie hilflos die Monarchie der Sprengkraft des Nationalismus und der sozialen Frage gegenüberstand. Ihnen war klar, dass die Herrschaft untergehen musste, wenn sie nicht einige Stellhebel umlegte. Jonathan Vaughan und Bernhard Riener untersuchen in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, welche Systemfehler im Herbst 1918 zum Ende der Monarchie führten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 18.10.2022 ORF III
  • Folge 312
    Ohne „Sessel Nr. 14“ hätte so manches Wiener Kaffeehaus anders ausgesehen. Das legendäre Sitzmöbel machte die Herstellerfirma Thonet unsterblich. Mit der einzigartigen Bugholztechnik fand der Gründer Michael Thonet den Weg zu einer neuen Ästhetik des Sitzens, die er in seiner Wiener Werkstatt kostengünstig herstellen konnte. Thonet-Möbel stehen als typische Artefakte des Wiener 19. Jahrhunderts, und sind bis heute begehrte Sammlerstücke. Purzl Klingohr erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion die Geschichte dieses eigentlich deutschen Unternehmens, das der Wiener Ringstraßenzeit und der Kaffeehauskultur nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt hat. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 18.10.2022 ORF III
  • Folge 313 (45 Min.)
    Viele öffentliche Plätze und Parks im heutigen Wien waren einst Friedhöfe. Das prominenteste Beispiel dafür ist der Stephansplatz. Aber auch ungeplante letzte Ruhestätten gibt es in der von so vielen Kriegen und Krisen gebeutelten Stadt eine Menge: unter dem Volksgarten etwa, wo sich eine der Entscheidungsschlachten bei der osmanischen Belagerung abgespielt hat, oder am Albertinaplatz, wo Ende des Zweiten Weltkriegs der Philipphof dutzende Schutzsuchende im Keller unter sich verschüttete. Viele dieser Toten liegen heute noch genau dort, wo das Schicksal sie damals begraben hat. Auch viele offizielle Friedhöfe von damals wurden bei der Auflassung nicht umgebettet, sondern einfach nur an der Oberfläche abgeräumt. In dieser faszinierenden Neuproduktion begibt sich Erbe Österreich mit einem Bodenradar und wissenschaftlicher Begleitung auf die Suche nach Wiens verborgenen Friedhöfen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.10.2023 3satOriginal-TV-Premiere Di. 01.11.2022 ORF III
  • Folge 314 (40 Min.)
    Goldzimmer Theresianum.
    Nicht nur die historische Wiener Innenstadt, auch die Vorstadt birgt so manch Rätselhaftes. In diesem neu produzierten ORFIII Erbe Österreich Zweiteiler erkundet Gestalter Alexander Frohner die Geheimnisse der Vorstadtbezirke. So geht er etwa dem Gerücht nach, dass in der Rossauerkaserne beim Bau die Toiletten vergessen worden wären. Und er findet den Ort, der sich damals „Neu-Wien“ nannte und der die Versuchsstation für den späteren Ringstraßenbau wurde. Auf den Spuren des alten Linienwalls – heute der Verlauf des Gürtels – zeigt der Film die sozialen Auswirkungen dieser Fortifikation, die man heute kaum kennt.
    Der im 16. Jahrhundert angelegte jüdische Friedhof Rossau verdankt seinen Fortbestand bis zum heutigen Tag der Summe von viertausend Gulden, die ein Kaufmann nach einem Pogrom 1670 hinterlegte, damit die Stadt den Friedhof schützte. Als Joseph II. alle Friedhöfe innerhalb des Linienwalls aufheben ließ, blieb dieser als einziger bestehen, weil letzte Ruhestätten im jüdischen Glauben nicht aufgelassen werden dürfen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.05.2023 3satOriginal-TV-Premiere Di. 08.11.2022 ORF III
  • Folge 315 (50 Min.)
    Günther Fuhrmann (Autor).
    Teil zwei dieser Erbe Österreich Neuproduktion widmet sich unter anderem den Luftschutzbunkern im Augarten. Die Risse in dem Stahlbeton stammen von der Explosion, die spielende Kinder dort nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst haben. Später versuchte die Rote Armee, die Kolosse weg zu sprengen, aber es barsten nur alle Fensterscheiben im Umkreis. Die Votivkirche wurde zur Errettung Kaiser Franz Josephs vor dem Attentat eines ungarischen Schneiders erbaut. Gleichzeitig war sie Schauplatz eines weiteren Attentats, nämlich auf den albanischen König, der im Hotel Regina unmittelbar davor residierte und dem seine Häscher dort auflauerten. Nach dem Zweiten Weltkrieg legten die Alliierten vor Schönbrunn Flugfelder an, da man in Wien eine Situation ähnlich wie in Berlin befürchtete, nämlich eine Isolierung der Hauptstadt durch die Sowjets, die dann nur aus der Luft hätte versorgt werden können. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.05.2023 3satOriginal-TV-Premiere Di. 15.11.2022 ORF III
  • Folge 316
    Mit seinen Formen, Farben und Konzepten verstand sich Friedensreich Hundertwasser zeit seines Lebens als Rebell gegen alles Konventionelle. Als Aktivist trat er in der Architektur für ein menschengerechtes Bauen ein und schuf damit Werke, wie etwa das Hundertwasser-KrawinaHaus, das heute in Wien Menschen aus aller Welt anzieht. Anlässlich des 20.Todestages (19.Februar) besichtigt Karl Hohenlohe in dieser Folge von „Aus dem Rahmen“ das Erbe des großen Wiener Künstlers mit dem bunten Blick auf die Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 15.11.2022 ORF III
  • Folge 317
    Im Herzen des südsteirischen Weinlandes befindet sich Schloss Seggau, das jahrhundertelang als Repräsentationssitz der steirischen Bischöfe gedient hat und heute ein Bildungs- und Kongresszentrum beheimatet. Dringt man tiefer ins Weinland vor, kommt man an Schloss Ottersbach nicht vorbei, das bereits in der fünften Generation im Besitz der Familie Abel ist. Heute leben hier drei Generationen unter einem Dach. Die filmische Reise führt weiter in den Südosten der Steiermark nach Bad Gleichenberg. Hier thronte einst das stolze Herrschaftshaus „Burg Neu-Gleichenberg“, das über mehrere Jahrhunderte im Besitz der bedeutenden Grafen Trauttmansdorff war und heute als Ruine von der Natur zurückerobert wird.
    Eine ganze Stadt als mittelalterliche Burganlage – das war Bad Radkersburg direkt an der steirisch-slowenischen Grenze einst. Mächtige Bastionen und Wehrmauern umgeben noch heute den Stadtkern. Schließlich führt der Film nach Slowenien zu einer der größten und mächtigsten Schlossanlagen des Landes – Schloss Ptuj, das heute im Besitz des nationalen Kulturministeriums ist und ein bedeutendes Regionalmuseum beheimatet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 22.11.2022 ORF III
  • Folge 318
    Jeder kennt heute berühmte Klimt-Models wie Emilie Flöge. Das Kalkül der Porträtierten, sich durch das Festhalten in der Malerei zu verewigen, ist offenbar aufgegangen. Doch hinter der Förderung des Jugendstils durch die vor allem jüdische Bourgeoisie steht bei genauer Betrachtung mehr als nur Kunstsinnigkeit. Vielmehr wollten die aufstrebenden Familien der Ringstraßenzeit durch die Förderung der neuen Kunst zu gesellschaftlicher Anerkennung finden. So ergab sich eine große Symbiose aus den Künstlern des Secessionskreises und den wohlhabenden Familien des späten 19. Jahrhunderts. Die einen kamen dadurch zu Geld und stießen in die bürgerlichen Salons vor, die anderen konnten sich vor einer sonst reservierten Wiener Gesellschaft als Mäzene und Schöngeister profilieren.
    Zu den bedeutendsten Förderern der Secession gehörten Ludwig Wittgenstein, Viktor Zuckerkandl und Fritz Werndorfer. Die Akzeptanz der jüdischen Bourgeoisie blieb allerdings über weite Strecken ein Wunschtraum. Selbst in ihrer Hochblüte wurden viele von ihnen als „Parvenus“ ausgegrenzt. Erst recht die politische Agitation von Bürgermeister Karl Lueger und der Einbruch des Faschismus ließen diese Erzählung im frühen zwanzigsten Jahrhundert abreißen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 22.11.2022 ORF III
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022
  • Folge 319
    Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 29.11.2022 ORF III
    • Alternativtitel: Voll elektrisch - als der Strom das Land eroberte
    Folge 320 (50 Min.)
    Peter Rath Lobmeyr.
    Als der elektrische Strom ab den 1880er Jahren seine ersten zaghaften Schritte unternahm, machte sich wohl niemand ein Bild davon, welchen Siegeszug diese Erfindung bald antreten sollte. Schon auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregten einige Elektrik-Exponate Aufsehen. Die Beleuchtung auf den Straßen und in den Wohnungen kam da noch selbstverständlich über das Gas. Doch vor rund hundert Jahren setzte die umfassende Elektrifizierung des Landes ein. Thronfolger Franz Ferdinand interessierte sich sehr für die neue Technik und ließ seinen Sitz in Artstetten damit ausstatten.
    1907 entstand das Landes-Elektrizitätswerk des Erzherzogtums Österreich unter Enns, der Vorläufer des heutigen Energieversorgers EVN. Das Speicherkraftwerk Wienerbruck diente der Versorgung der Mariazellerbahn und der Stadt St. Pölten. Nach und nach schritt die Elektrifizierung Wiens und Niederösterreichs voran. Gestalter Martin Vogg erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, wie der Strom vor hundert Jahren nach Österreich kam. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 18.01.2025 3satOriginal-TV-Premiere Di. 29.11.2022 ORF III
  • Folge 321
    Kaum jemand sah mehr vom Innenleben der Herrscherhöfe als die Hofjuweliere. Ob Köchert bei den Habsburgern, Cartier am Pariser Königshof, Fabergé beim Zaren oder Wellendorff bei den Reichen und Schönen im Casino-Paradies Baden-Baden – sie alle gingen mit den Monarchen, die sie bedienten, eine einzigartige Symbiose ein. Die Pracht der Juwelen verlieh den Kaisern, Königen und ihren Frauen die Aura der Macht und legitimierte sie in Zeiten der Monarchendämmerung. Die Juweliere ihrerseits machten das Geschäft ihres Lebens und schrieben ihre Namen in die Unsterblichkeit ein. ORFIII Erbe Österreich hat sich das Zusammenwirken von Macht und Edelstein in dieser Neuproduktion erstmals umfassend angesehen und bringt quer durch das Europa des ausgehenden 19. Jahrhunderts die berühmtesten Beispiele dafür. Buch: Andreas und Carola Augustin, (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 06.12.2022 ORF III
  • Folge 322
    Der russische Goldschmied und Juwelier Peter Carl Fabergé übernahm 1872 in Sankt Petersburg das prosperierende Juweliergeschäft seines Vaters Gustav und machte es weltberühmt. Mit seinen herausragenden Kreationen erfüllte Fabergé die Luxusbedürfnisse der völlig vom hungernden Volk abgehobenen Eliten. Nachdem Alexander III. 1882 auf Fabergé aufmerksam geworden war, wurde er zum Hofjuwelier des Zaren und später auch von dessen Sohn Nikolaus II. Die Leidenschaft der Romanows für seine Schmuckstücke und Dekorationsgegenstände sicherte ihm einen Wohlstand und eine künstlerische Freiheit ohnegleichen.
    Auslöser war sein legendäres Überraschungsei aus Emaille, Gold und Rubin, mit dem Alexander III. seine Gattin Maria Fjodorowna zu Ostern 1885 entzückte. Bis zur Revolution folgten fast jedes Jahr weitere kaiserliche Ostereier, eines wertvoller und origineller als das andere. Doch diese Eier bilden nur einen winzigen Teil von Fabergés Gesamtwerk. Tatsächlich begründete er eine Industrie der wertvollen Schmuckobjekte, die auf Anhieb die Leidenschaft der Sammler erregte. Diese erlesen geschmackvollen, leuchtend bunten, manchmal stilistisch gewagten Schmuckgegenstände dienten der Zarenfamilie bei ihren Reisen als Gastgeschenke an ausländische Würdenträger.
    Fabergé belieferte die Queen und andere gekrönte Häupter Europas ebenso wie die Könige von Siam. Für die Familien der Aristokratie und des aufstrebenden Industriebürgertums in Russland waren Fabergés Talismane, Fetische und Kleinode wahre Objekte der Begierde, mit denen sie sich wie kleine Zaren fühlen konnten. Kraft seiner Überzeugung, dass der Wert eines Gemäldes sich nicht nach dessen Preis bemesse, erhob Fabergé das Juwelierhandwerk zur Kunst und den Handwerker zum Künstler. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 06.12.2022 ORF III
  • Folge 323
    Eine Großstadt wie Wien mit Essen zu versorgen, war zu früheren Zeiten eine tägliche logistische Meisterleistung. Brot etwa war in der Zwei-Millionen-Metropole immer wieder Mangelware, weil die Bäcker sich durchwegs auf die lukrativeren Süßwaren verlegt hatten. Die Anker-Bäckerei war eine der ersten, die nicht nur im industriellen Maßstab Brot herstellte, sondern auch ein eigenes Vertriebssystem mit Kutschen etablierte. Grundnahrungsmittel wie Fleisch oder Getreide kamen mit der Bahn nach Wien, oft von weit her, etwa aus Ungarn. Märkte wie der Viktualienmarkt wurden zu zentralen Versorgungseinheiten der wachsenden Stadt, ebenso wie die das Schlachthaus in St. Marx, dem ersten von zunächst fünf Schlachthäusern am Stadtrand. Norman Vaughan untersucht in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion die Infrastruktur der Wiener Ernährung in der ausgehenden Monarchie und erzählt den Weg zur Professionalisierung des Lebensmittelhandels. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 13.12.2022 ORF III
  • Folge 324 (45 Min.)
    Habsburgs Konfekt und Konfiserie; Annette Ahrens.
    Manner, Heller, Aida, Demel, Pischinger – viele der Namen, die wir heute noch mit süßem Vergnügen assoziieren, haben ihre Anfänge in der ausgehenden Monarchie. Auch wenn die letzten sieben Jahrzehnte ein bekennender Asket auf dem Habsburger Thron saß, für den der Schratt’sche Gugelhupf das höchste aller Gefühle war, gehörte die zuckerhaltige Nachspeise schon dank der böhmischen Wurzeln der Wiener Küche zum Hofstaat dazu. Entsprechend hoch entwickelt und beliebt waren viele dieser Produkte. Viele Firmen wurden von dem Pioniergeist der Jahrhundertwende mitgerissen und setzten zu hochfliegenden Erfolgsgeschichten an, die zum Teil bis heute andauern. Zucker wurde damals noch in kleinen, oft mit Schloss versehenen Dosen aufbewahrt, weil er so kostbar war. Von der Zuckerskepsis unserer Tage ahnte damals noch niemand etwas, und so konnte man sich dem Genuss ohne jedes schlechte Gewissen hingeben. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 17.05.2025 3satOriginal-TV-Premiere Di. 13.12.2022 ORF III
  • Folge 325
    Drei Brüder hatte Kaiser Franz Joseph – die vier galten im Volksmund als die „Salzprinzen“, weil ihre Mutter Sophie erst nach einer Solekur in Bad Ischl Kinder bekommen konnte. Mit seinen 68 Regierungsjahren stellte der älteste, Franz Joseph, den Rest seiner Familie in den Schatten, was gerade für die Brüder nicht leicht war. Maximilian, der unbedingt auch ein gekröntes Haupt werden wollte, ließ sich auf die Versuchung ein, Marionetten-Regent in Mexiko zu werden, und kam von dort in einem Sarg zurück. Ludwig Viktor galt mit seiner Homosexualität als enfant terrible und musste nach einem öffentlichen Eklat in Kleßheim untertauchen. Aus der Ehe Karl Ludwigs mit Maria Annunziata gingen letztlich die beiden späteren Thronfolger Franz-Ferdinand und Karl I. hervor. Regisseur Christian Papke rekonstruiert in dieser Erbe Österreich Neuproduktion erstmals das Verhältnis der Brüder untereinander, und wie es sich im Gravitationsfeld der Macht verändert hat. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 20.12.2022 ORF III
    Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 17.05.2022
  • Folge 326
    Karl Hohenlohe lauscht dem bedächtigen Orgelspiel.
    Es gibt wohl kein Weihnachtslied auf der Welt, das noch berühmter ist als „Stille Nacht“. Es ist in mehr als 300 Sprachen übersetzt worden und hat von klassischer, bis zu einer Heavy-Metal Musikbesetzung alles schon erlebt. Die Legende sagt ja, dass das Lied aus einer gewissen Not heraus entstanden sein soll: war wirklich die Orgel von Mäusen zerfressen und deswegen in der Weihnachtsnacht nicht spielbar? In dieser Folge von „Aus dem Rahmen“ wandelt Moderator Kari Hohenlohe auf den Spuren des Liedes „Stille Nacht“ und entdeckt dabei jede Menge Geheimnisse. Seine Suche führt ihn nicht nur ins „Stille Nacht“-Museum nach Hallein bei Salzburg, sondern auch in das weltberühmte Ibmer-Moor, wo im Franz Xaver Gruber Haus an den Komponisten gedacht wird. Zu guter Letzt gibt es dann noch Tipps vom Profi, wie es gelingen kann, dass „Stille Nacht“ am Heiligen Abend perfekt gesungen werden kann. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 20.12.2022 ORF III
  • Folge 327
    Flanieren durch die Christkindlmärkte wie früher – viele Menschen träumen davon, dass es diese besinnlichen Veranstaltungen heuer wieder gibt. Erbe Österreich zeigt, wie alt und wie beliebt diese Tradition in Wien ist. Die Wiener Weihnachtsmärkte haben durch ihre Rückbesinnung auf alte Kunsthandwerk-Traditionen wieder viel von dem ursprünglichen Spirit zurück gewonnen. Die Anfänge des Christkindlmarktes liegen weit zurück – die sogenannten Dezembermärkte gibt es hier seit dem 14. Jahrhundert. Diese Märkte wurden um die Weihnachtszeit an verschiedenen zentralen Stellen abgehalten, unter anderem vor dem Stephansdom und auf der Freyung. Seit gut vierzig Jahren gibt es den legendären Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus. Die Dokumentation erzählt die Geschichte dieser Institution und versucht den Reiz zu erklären, die sie jedes Jahr auf Menschen aller Generationen ausübt. An den Weihnachtsmärkten lässt sich gut ablesen, welches Verhältnis wir zum Weihnachtsfest haben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 20.12.2022 ORF III

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