2022, Folge 286–307
Die bürgerlichen Berufe der Kaiser
Folge 286Finanzielle Sorgen brauchte ein Mitglied der Habsburger Familie nicht zu haben, und sein beruflicher Lebensweg war in der Regel vorgezeichnet. Dennoch erlernten die meisten Habsburger einen normalen Beruf, mehr als Ausdruck der Demut und des Kontakts mit der Welt der Untergebenen denn als ernst gemeinte Perspektive. Meistens überschnitt sich das Erlernte mit einer persönlichen Leidenschaft oder einem Talent. Entsprechend lebten manche dieser Herrscher ihre erlernten Berufe neben dem Regierungsamt später auch aus. Bekannt sind etwa die Kompositionen Leopolds I., der ja lange auf eine priesterliche und damit auch musikalische Laufbahn hin erzogen worden war und dann unversehens für den verstorbenen älteren Bruder auf den Thron rückte.
Franz Stephan, der Mann Maria Theresias, hatte als Gatte der Regentin freie Hand bei allem, was ihm beliebte, und stürzte sich ganz in seine Rolle als oberster Geschäftsmann der Monarchie. Franz I. hatte eine grüne Hand und ließ etwa den Volksgarten anlegen oder verwirklichte sich im Landsitz Laxenburg. Die Erbe Österreich Neuproduktion nähert sich der Dynastie aus diesem unbekannten Winkel. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 03.05.2022 ORF III Schloss Laxenburg – Habsburgs Residenz im Grünen
Folge 287 (45 Min.)Es ist einer der größten Landschaftsgärten Österreichs, ein perfekter Ort, um im Frühling romantische Plätze zu erkunden. Bereits Maria Theresia hielt sich in den Gärten zur Erholung auf und verspielte im Pavillon beim Kartenspiel ein kleines Vermögen. Kaiser Franz I., Gärtner aus Passion, machte Laxenburg zu einem seiner Lebensmittelpunkte und prägte die weitläufige Anlage durch die nach ihm benannte Franzensburg. Kaiser Franz Josef verbrachte mit seiner Sisi hier sogar die Flitterwochen. Karl Hohenlohe spaziert in dieser Folge durch die Geschichte und Schlösser der Anlage, die bis heute ein imperiales Flair verströmt. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Sa. 07.09.2024 3sat Original-TV-Premiere Di. 03.05.2022 ORF III Erziehung im Kaiserhaus: die Zofen der Herrscherkinder
Folge 288Kindheit im Kaiserhaus war oft ein streng reglementiertes und menschlich unterkühltes Dasein. Der Kontakt mit den herrscherlichen Eltern war auf wenige Minuten am Tag beschränkt. Die eigentliche Erziehung lag bei Zofen, den sogenannten „Ajas“. Sie kümmerten sich bis zum sechsten Lebensjahr um den imperialen Nachwuchs und waren vielen Kinder ein echter Mutterersatz. Genau, damit keine zu große Bindung entstand, wurde ab dem sechsten Lebensjahr der Kontakt zwischen Kind und Aja strikt gekappt. Dann trat für die Söhne ein neuer Erzieher, ein „Ajo“, die weitere Ausbildung an. Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und Memoiren machen es möglich, in ein bislang unbekanntes Stück Geschichte und in die private Welt der Habsburger einzutauchen. Die Neuproduktion für Erbe Österreich porträtiert mehrere Zofen, die die jungen Herrscherpersönlichkeiten geprägt haben, und stellt auch die Frage ihres Einflusses auf die späteren Persönlichkeiten und auf deren Zugang zum Regieren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.05.2022 ORF III Kriege, Tricks und Finten
Folge 289Der letzte Krieg der Habsburger war zugleich der erste, der neuen Regeln gehorchte. Man musste nicht nur an der Front gewinnen, sondern auch zu Hause. Der Beeinflussung der Heimatfront kam im Ersten Weltkrieg erstmals übergeordnete Bedeutung zu. Entsprechend warf die Armee hier alles in die Schlacht, was die alten und die neuen Medien zu bieten hatten, also die Zeitung und der Film. Mit der Wahrheit nahm man es eher nicht so wichtig. Und man musste sich auch gegen Spione wappnen. Denn viele Strategien gingen nur auf, solange man mit verdeckten Karten spielte. Wusste der Gegner, was ihn erwartete, lösten sich die Pläne in Luft auf. Entsprechend hart ging man mit Verrätern wie Oberst Redl ins Gericht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.05.2022 ORF III Franz Josephs Schönbrunn
Folge 290Mit Schönbrunn war Kaiser Franz Joseph über sein ganzes Leben aufs engste verbunden: Er wurde er geboren, hier wuchs er auf, hier lernte er im Zulaufbecken für den Neptunbrunnen schwimmen, hier spielte er in der sogenannten Meidlinger Senke, hier hielt er Hof, hier starb er. Anhand einzigartiger Exponate führt Karl Hohenlohe durch die Räume, die einen Gutteil von Franz Josephs Lebenswelt ausgemacht haben, und wirft im Gespräch mit Georg Markus auch einen Blick auf die amouröse Seite des Monarchen. Weitere Schauplätze dieses Films sind die Wagenburg, das Hofmobiliendepot und Schloss Niederweiden. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 17.05.2022 ORF III Kärntens schönste Adelssitze – Glanz und Pracht herrschaftlichen Wohnens
Folge 291Schloss Frauenstein Innenhof.Bild: ORF/GS-Film/Gernot StadlerVon Hochosterwitz bis Landskron, von Griffen bis Porcia – Kärnten ist reich an Adelssitzen, die zum Teil bis heute von den Eigentümerfamilien bewohnt werden. Allein in Friesach, der ältesten Stadt Kärntens, gibt es zwei erhaltene Burgen auf umliegenden Hügeln und den Fürstenhof in der Stadt. Gernot Stadler besucht die schönsten Burgen und Schlösser in Kärnten, erzählt aus ihrer Geschichte und lässt ihre heutigen Besitzer und Bewohner zu Wort kommen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.05.2022 ORF III Franz Joseph und die kaiserliche Hausapotheke
Folge 292Dokumente, die die Welt bewegen – sehr viele davon liegen im Österreichischen Staatsarchiv. Denn fast alles, was über die Jahrhunderte in Europa geschrieben wurde, landete in der Reichshauptstadt Wien. Einige der wichtigsten dort lagernden Schätze zeigt ORFIII gemeinsam mit Arte und der DOR-Film in dieser zwölfteiligen Serie. Kaiser Franz Joseph I. wird nach wie vor von einem Großteil der österreichischen Bevölkerung als gutmütiger und großzügiger Kaiser wahrgenommen, nicht zuletzt durch die verklärte Spielfilmtrilogie mit Karlheinz Böhm und Romy Schneider als Kaiserpaar.
In dieser Folge der Reihe über das Staatsarchiv versuchen der Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Wolfgang Maderthaner und André Heller diesem Mythos auf den Grund zu gehen und hinter die Fassade des letzten Kaisers von Österreichs zu blicken. Eine Coproduktion von ORFIII mit Arte und der DOR-Film. Hanfzigaretten gegen Asthma oder Kokainzäpfchen gegen Schlafstörungen – die Rezeptbücher der kaiserlichen Hofapotheke enthalten so manch kurioses Rezept.
Mit Dr. Reinhard Dörflinger, ehemals Präsident der Ärzte ohne Grenzen in Österreich, begeben wir uns im Haus-, Hof- und Staatsarchiv auf die Suche nach den großen und kleinen Leiden der Habsburger und den abenteuerlichen Heilmitteln die damals verschrieben wurden. Die Folge wirft abseits davon, aber auch einen Blick auf den medizinischen Standard Anfang des 19. Jahrhunderts und zeigt auf, dass eine gute medizinische Grundversorgung lange nicht allen Bevölkerungsschichten zugänglich war. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.05.2022 ORF III Österreichs große Reisestraßen – In den Westen
Folge 293 (50 Min.)Wer im Westen hinaus wollte aus Wien, kam an der Linzer Straße nicht vorbei. Parallel zum Wienfluss und später zur Westbahn verband diese historische Straße, die damals noch Poststraße oder Linzer Poststraße hieß, die Hauptstadt mit dem westlichen Österreich. Im zweiten Teil seiner Trilogie über Österreichs große Reisestraßen folgt Gestalter Wolfgang Winkler dieser Route. Er besucht die historischen Gebäude, die sie flankieren, erzählt ihren Werdegang in der Geschichte, widmet sich den persönlichen Schicksalen, die mit ihr verbunden sind, und zeigt den enormen Reiz ihres landschaftlichen Umlands. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Sa. 25.05.2024 3sat Original-TV-Premiere Di. 31.05.2022 ORF III Die Donau – die Lebensader Österreichs
Folge 294Die österreichische Geschichte ist undenkbar ohne die Donau. An ihren Ufern begann einst die Besiedlungsgeschichte, sie verband als Verkehrsweg wichtige Teile des habsburgischen Einflussbereichs. Lange Zeit strömte die Donau ungebändigt durch Wien, ihre Hauptrinne lag im heutigen Verlauf des Donaukanals. Mit riesigem technischem Aufwand – es wurde sogar ein Grabungsgerät herbeigeschafft, mit dem der Suezkanal gegraben wurde – wurde die Donau zum beherrschbaren Fluss. Die DDSG, die einst eine imposante Zentrale an der Rossauer Lände unterhielt, war im 19. Jahrhundert die führende Gesellschaft für zivile Schifffahrt weltweit. Die Erbe Österreich Neuproduktion zeigt die Rolle der Donau in der Geschichte unseres Landes und punktet mit tollen Schönbildern und mit beeindruckenden historischen Aufnahmen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 31.05.2022 ORF III Österreichs große Reisestraßen – In den Norden
Folge 295 (45 Min.)Nach Norden hinaus aus Wien führte schon seit dem achtzehnten Jahrhundert die sogenannte Prager Reichsstraße, heute besser bekannt als Prager Straße. Zwischen Großjedlersdorf und Strebersdorf führt die Verbindung von der Kaiserstadt Wien zur ehemaligen Kaiserstadt Prag. Schon zu Maria Theresias Zeiten nützen Kaufleute und Reisende diese Route. Nach und nach wurde sie ein fixer Teil der Wiener Infrastruktur und der Bereich, durch den sie verläuft, Anfang des 20. Jahrhunderts nach Wien eingemeindet. Regisseur Wolfgang Winkler lässt sich auf seiner Reise zu den historischen Stätten dieser Straße von alten Aufnahmen inspirieren und sucht im Heute das Damals. Ein Stück Kulturgeschichte des Reisens in diesem dritten und letzten Teil der ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion über unsere großen Reisestraßen. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Sa. 25.05.2024 3sat Original-TV-Premiere Di. 07.06.2022 ORF III Das Wiener Cottage – Lebensgefühl Vorstadtvilla
Folge 296Bild: ORF/ORF IIIAls in der Wiener Innenstadt immer mehr Zinshäuser die grünen und freien Flächen verdrängten, zog es die wohlhabendere Bevölkerung in die Randbezirke. Dort entstand das sogenannte Cottage, das ein gleichnamiger Verein auch nach englischem Vorbild verwirklichte. Der 1872 gegründete Cottage-Verein hatte prominente Obmänner beziehungsweise Funktionäre wie den Ringstraßenarchitekten Heinrich Ferstel oder den Kunsthistoriker Rudolf Eitelberger. Zum heurigen 150-jährigen Bestehen dieses Vereins zeigt Erbe Österreich den damals etablierten Lebensstil und erzählt die Geschichte dieses neu entstandenen Lebensraums, der seinen Charme bis heute erhalten hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.06.2022 ORF III Österreichs große Reisestraßen – In den Süden
Folge 297 (45 Min.)Der Weg nach Triest war immer schon mit Sehnsüchten gepflastert. Die Triesterstraße bildet daher auch den Auftakt des neuen Erbe Österreich Dreiteilers über Österreichs große historische Reisestraßen. Vom Matzleinsdorferplatz über den Wienerberg, vorbei am Denkmal der Spinnerin am Kreuz, die auf die Kreuzfahrerzeit verweist, ging es schon in der Römerzeit und im Mittelalter nach Kärnten und bis Venetien und Friaul. Karl VI., Maria Theresias Vater, baute die Route aus, die dann Ende des 19. Jahrhunderts ihren heutigen Namen bekam und zur kaiserlichen Hafenstadt Triest führte. Eine Reise entlang dieser Straße führt an Orten und Monumenten der österreichischen Geschichte vorbei. Wolfgang Winkler lässt in diesem Film die Zeit wieder auferstehen, als Österreich noch am Meer lag. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Sa. 03.09.2022 3sat Original-TV-Premiere Di. 14.06.2022 ORF III Habsburgs Süden – Italien
Folge 298 (45 Min.)Pisa Kathedrale Statue.Bild: ORF/Ran FilmHabsburgs südliche Reiserouten – in wunderbar sommerlichen Stimmungsbildern eingefangen in dieser zweiteiligen ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion. Grado, Miramar, Triest, Parma, Florenz und Modena – hier hielt sich das Who is Who der ausgehenden Monarchie auf: Prinzen und Prinzessinnen, Erzherzöge und Erzherzoginnen, Grafen und Gräfinnen, aber auch Großindustrielle, Künstler. Sie alle zog es in den Süden – manche von ihnen kamen, um sich zu erholen und die Meerluft zu genießen, andere kamen um zu bleiben. Schlösser wurden gebaut, Besitzungen erworben, Palazzi renoviert und an die Vorstellungen der noblen Gesellschaft angepasst. Im späten 19. Jahrhundert entstanden dann die ersten Kuranstalten, Hotels, Seebäder, Promenaden und Villen. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Sa. 21.09.2024 3sat Original-TV-Premiere Di. 21.06.2022 ORF III Florenz – Habsburg und die Schöne am Arno
Folge 299Ein enormer Reichtum an prächtigen Stadtpalästen, Gärten und Kunstwerken hat Florenz den Namen „die Schöne am Arno“ gegeben. Als größter künstlerischer Förderer der italienischen Stadt gilt das Adelsgeschlecht der Medici. Die Habsburger machten die Toskana mit seiner Hauptstadt Florenz im 18. Jahrhundert dann zu einer der modernsten Staaten der Welt. Heute führen Nachfahren ihr Erbe fort. Begründet wurde die toskanische Linie des Hauses Habsburg-Lothringen durch Franz Stephan von Lothringen und seiner Frau Maria Theresia. An ihren Einzug in Florenz erinnert noch heute ein mächtiger Triumphbogen.
Franz Stephan ließ das Großherzogtum durch Statthalter verwalten, die mit ihm aus Lothringen in die Toskana kamen. Auch die Vorfahren von Alessandro Francois ließen sich aus Loyalität zum Kaiserhaus 1740 in der Toskana nieder. Seit dem späten 19. Jahrhundert widmet sich die Familie dem Weinbau in der Region Chianti rund um das Schloss Castello di Querceto. Alessandro Francois zeigt seine Weingärten und berichtet von der Zeit, als seine Vorfahren treue Diener der Großherzöge waren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.06.2022 ORF III Mit Volldampf durch die Toskana
Folge 300Landgut La Foce.Bild: ORF/GS-FilmDie Toskana ist wohl die Sehnsuchtslandschaft für Menschen aus aller Welt und auch die Region um Siena, Montalcino und das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Begleitet von einem schnaufenden Geräusch steigen in der Toskana wieder Rauchschwaden gegen den Himmel. Mit restaurierten Waggons aus den 1920er-Jahren und einer reaktivierten hundert Jahre alten Dampflok geht es mit dem Treno Natura durch die schönsten Landschaften der südlichen Toskana. Wenn die historische Dampflokomotive durch die Landschaft schnaubt, fühlen sich nicht nur Eisenbahn-Nostalgiker in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Die Bahnfahrt durch das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Wie gemalt, beinahe unwirklich breiten sich die grünen Hügel vor den Reisenden aus. Mit einer Bahnfahrt über diesen Flecken Erde, der im Zusammenspiel von Natur und Menschenhand zur Ikone erhoben wurde, erhält diese Landschaft eine weitere, eine neue Perspektive. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.06.2022 ORF III Habsburgs Süden – Istrien
Folge 301 (45 Min.)Rovinj Istrien.Bild: ORF / Ran FilmWeiter geht es in Teil zwei dieser Erbe Österreich Neuproduktion auf den historischen Reiserouten der österreichischen Noblesse. Diesmal geht es nach Istrien, entlang der kroatischen Küste nach Pula, Opatija, Mali Losinj, und Rijeka. Auch im Landesinneren befinden sich Schlösser, die von den noblen Herrschaften der Dynastie bewohnt worden sind. Neben imposanten landschaftlichen Bildern und historischen Ansichten werden Historikerinnen und Historiker über die Bedeutung des „Südens“ für die ausgehende Habsburgerzeit sprechen, in der der Tourismus erfunden worden ist. Eine sommerliche Tour mit k.u.k. Charme. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Sa. 21.09.2024 3sat Original-TV-Premiere Di. 28.06.2022 ORF III Die geheimen Gärten von Lucca
Folge 302Viele Jahrhunderte war Lucca Mittelpunkt der Seidenproduktion im gesamten Abendland. Die bezaubernden Stadtpalais, weiten Plätze und sakralen Bauten zeugen von der einstigen Macht Luccas. Hier gibt es eine Vielzahl von historischen Villen, meist umrahmt von prachtvollen Gartenlandschaften. Die vornehmen Anwesen bezaubern mit zeitloser Eleganz und erlauben ein Eintauchen in die Historie der Gegend mit all ihren kulturellen Errungenschaften. Die Anwesen sind ein guter Ausgangspunkt für die Entdeckung von Landschaftsbildern, Plätzen und Gebäuden mit ihren Menschen, die diese Region zu einem Gesamtkunstwerk erheben.
Der Film zeigt unter anderem die Villen Torrigianai, Reale, Mansi oder Oliva ausgesucht. Inmitten üppiger und weitläufiger Gartenanlagen zeugen sie heute noch vom Reichtum und gesellschaftlichen Rang ihrer Erbauer. Besonderes Augenmerk gilt den sogenannten „giardini segreti“, den geheimen Gärten, die mit ihren Wasserspielen und Grotten die Krönung barocker Gartenkultur darstellen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 28.06.2022 ORF III Schönbrunn – Die Männer und Frauen hinter der Pracht
Folge 303Schönbrunn gilt als Inbegriff klassizistischer Pracht – und doch scheint man sich nie zu fragen, wie dieses Schloss funktioniert hat. Denn um die Räume warm zu halten, das Essen rechtzeitig zu servieren, die Pferde und Kutschen zu warten, den Garten zu pflegen, bedurfte es zu Maria Theresias Zeiten und auch noch bis zum Ende der Monarchie einer Heerschar von Bediensteten. Schon der Regelbetrieb war mit den damaligen technischen Mitteln personalaufwändig. Erst recht mussten sich alle in die Riemen legen, wenn Gäste da waren oder Feste mit Feuerwerken gefeiert oder Jagden abgehalten wurden.
Erbe Österreich geht in dieser Neuproduktion erstmals medial der Sozialstruktur hinter Schönbrunn auf den Grund und lenkt das Licht auf die vielen Namenlosen, die hier ihr tägliches Werk zur höheren Ehre der Monarchinnen und Monarchen verrichtet haben. Der Reichtum dieses Ortes scheint demnach nicht zuletzt auf der Billigkeit der damaligen menschlichen Arbeitskraft zu beruhen. Buch: Andreas und Carola Augustin (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.09.2022 ORF III Habsburgs Privilegien
Folge 304Heutzutage ist es selbstverständlich, dass sich auch gekrönte Häupter dem Recht ihres Landes unterwerfen. Doch noch bis ins tiefe 19. Jahrhundert hinein stellte sich das Haus Habsburg über das Gesetz. Trotz der vielen Verfehlungen der Herrscherfamilie stand kein einziger Habsburger je vor Gericht. Stefan Wolner stellt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion exemplarisch einige Straftaten der Habsburger vergleichbaren Verfehlungen niedriger gestellter Menschen gegenüber und zeigt so die damalige Doppelmoral. Auf Homosexualität etwa standen damals bis zu fünf Jahre Kerker. Erzherzog Ludwig Viktor, der mehr oder minder offen seine Homosexualität auslebte, wurde nach einem Skandal, den er verursachte, nur mit dem Umzug von Wien ins ferne Salzburg abgestraft.
Ähnlich doppelbödig stand die Monarchie zur Prostitution: Zu Maria Theresias Zeiten wurde käufliche Liebe mit schweren Geldstrafen oder mit dem Anprangern und Auspeitschen bestraft. Von Maria Theresias Ehemann Franz Stephan bis zu Kronprinz Rudolf waren die Habsburger aber bekanntermaßen gute Kunden im horizontalen Gewerbe. Franz Stephan machte als geschickter Finanzjongleur während des österreichischen Erbfolgekriegs Geschäfte mit der preußischen Armee, also mit dem Feind. Jemand, der nicht den Namen Habsburg getragen hätte, wäre dafür als Hochverräter angeklagt worden, wie es etwa in dem zeitgenössischen Jakobinerprozess passierte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.09.2022 ORF III Aus dem Rahmen: Das Wiener Rathaus
Folge 305Mit seiner hochaufragenden und einprägsamen Fassade ist das Wiener Rathaus an der an Sehenswürdigkeit nicht gerade armen Ringstraße ein echter Blickfang. Für seinen Platz gegenüber dem heutigen Burgtheater hatte der damalige Bürgermeister Cajetan Felder intensiv mit Kaiser Franz Joseph I. verhandeln müssen. Der ursprünglich geplante Standort nahe dem Stadtpark war dem Bürgermeister nicht prominent genug gewesen. Mit 1.575 Räumen auf rund 20.000 m² wurde das neue Rathaus 1883 nach den Plänen Friedrich von Schmidts fertig gestellt. Ein Rundgang mit Karl Hohenlohe durch das altehrwürdige Gebäude, an dessen Spitze bis heute der Rathausmann über die Stadt wacht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.09.2022 ORF III Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022Wiener Grätzelgeschichten – Von Währing bis Penzing
Folge 306Die großen „Etablissementer“, die Heurigen und Beisln der westlichen Vorstadt waren das pochende Herz der Hauptstadt. Man fuhr mit der Pferdetramway hinaus – wenn man das Geld dazu hatte. Sonst musste man laufen. Durch die Linienwälle, die im Zickzackkurs die Stadt umschlossen. In den Gassen an den Weinbergen spielten die Gebrüder Schrammel als Kinder. Ihr Vater schickte die begabten Burschen aufs Konservatorium, was für einen armen Handwerker sehr ungewöhnlich war. Ganze Straßenzüge im Westen wurden von Werkstätten beherrscht. Von Perlmutt bis Seide wurde hier alles verarbeitet. Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten sich erste Fabriken in den Vorstädten und Vororten.
Unter anderen wurden Puppen und Spielzeug hergestellt. Der erste Westbahnhof entstand mit Eingang zur Mariahilfer Straße, nicht zum Gürtel. Denn die Mariahilfer Straße war damals die zentrale Ader, der Gürtel eher eine Art Park. Am Cobenzl breiteten sich indes die unvergleichlichen Gärten der Rothschilds aus. Eine weltbekannte Orchideenzucht gedieh hier und wurde von englischen Gärtnern betreut. Diese brachten nicht nur Gartenkenntnisse mit nach Wien, sondern auch einen Sport: Fußball. Ihr Sportgeist wird der Stadt erhalten bleiben, nämlich als Gründung des Fußball-Clubs Vienna. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.09.2022 ORF III Wiener Plätze – Folge 1
Folge 307Es ist noch nicht so lange her, da war Wien eine recht graue und abweisende Stadt. Außer der inneren Stadt und ein paar begrünten Außenbezirken bot sich dem Auge wenig Erfreuliches. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten radikal geändert. Selbst einstige No-Go-Zonen wie der Gasometer oder der Donaukanal sind heute städtisch belebte Areale, die die Leute zum Verweilen schätzen. Regisseurin Patrice Fuchs hat das ORF-Archiv nach älteren Aufnahmen von Wiener Ecken durchforstet und zeigt, wie stark sich die Stadt an diesen Punkten verändert hat. Kaum vorstellbar heute, wie der Verkehr vor dem U-Bahn-Bau funktioniert hat, als die Autos noch über die Kärntnerstraße und den Stephansplatz brausten. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 19.03.2023 3sat Original-TV-Premiere Di. 20.09.2022 ORF III
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