Die Gloriette – Krone Schönbrunns
Folge 190 (45 Min.)Gloriette.Bild: ORF IIIWie eine Krone thront die Gloriette über der Schönbrunner Anlage. Was heute ein Anziehungspunkt für jausnende Touristen ist, war einst als weithin sichtbares Monument Habsburgischer Unbesiegbarkeit geplant und gebaut. Gleich zu Planungsbeginn meldete sich Kaiserin Maria Theresia, die für ihre Sparsamkeit bekannt war und sich gerne mit Bauangelegenheiten beschäftigte, mit einem richtungsweisenden Schreiben an den Architekten: „Es befindet sich zu Neugebau eine alte Galerie von steinernen Säulen und Gesimsen, welche nichts nutzet.“ Also verfügt die Kaiserin, „solche von dort abbrechen zu lassen und nacher Schönbrunn bringen zu lassen“.
Also das alte Schloss Neugebäude musste dafür demoliert und recycelt und Tonnen an Zielen und Säulen auf den Schönbrunner Hügel befördert werden. Der rein zu Repräsentationszwecken geplante Prunkbau Gloriette erhielt bald einen zweiten, profaneren Zweck: Kaiser Franz Joseph ließ im Mittelteil sein Frühstückszimmer einrichten. Dafür wurden die drei mittleren Bögen der Gloriette noch im letzten Lebensjahr Maria Theresias verglast.
Bis ins 19. Jahrhundert wurde der verglaste Innenraum als höfisches Speisezimmer benutzt. Im Wechselspiel zwischen historischem Bild- und Filmmaterial, opulenten Neuaufnahmen und Luftbildern, begleitet durch aufschlussreiche und anregende Schilderungen von Experten, taucht die Dokumentation ein in die bewegte Geschichte der Gloriette von ihrer Entstehung bis in die Gegenwart: eine Geschichte, die zugleich eine Geschichte Österreichs ist. R: Udo Maurer (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Sa. 16.08.2025 3sat Original-TV-Premiere Di. 13.10.2020 ORF III Habsburgs Rothschild
Folge 191Die Rothschilds und die Habsburger – das war eine besondere Beziehung. Denn von Bankhäusern wie ihrem waren die Herrscher de facto abhängig in Zeiten ständig überzogener Staatsbudgets. Die Familie wusste es sich vergelten zu lassen mit hohen Adelstiteln, monopolartigen Konzessionen und mit entsprechendem politischen Einfluss. So wie mit den Habsburgern hielten es die Rothschilds generell in ihren europäischen Filialen. Eine Generation vor dem Wiener Ringstraßenboom zeigte die Familie vor, wie man sich im Sonnenlicht positionieren konnte, wenn man diszipliniert und dynastisch koordiniert vorging. Anna Sigmund und Franz Riess erklären den Aufstieg der Familie im 19. Jahrhundert und besuchen dafür auch ausgewählte Orte ihres Wirkens in Österreich und der Schweiz. Auch ein Blick auf die heutige Generation soll geworfen werden: Wie lebt es sich anno 2020 als Rothschild? (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.10.2020 ORF III Habsburgs schwarze Stunden – so treten Kaiser ab
Folge 192Der Name Habsburg ist von Tragödien umweht. Allein der kleine Saal in der Kapuzinergruft, in dem Franz Joseph, Elisabeth und Rudolf neben einander ruhen, enthält mehr Emotion, als man eigentlich fassen kann. Entsprechend aufgeladen waren alle Aufbahrungen und Begräbnisse dieser Familie. Florian Kröppel geht in dieser Erbe Österreich-Neuproduktion den prominentesten Todesfällen der Herrscherdynastie nach und zeigt ihre Bedeutung für den weiteren Lauf der Reichsgeschichte. In Zeiten, die von Seuchen, Kriegen und Selbstmordmoden geprägt waren, hatten die Menschen eine lakonischere Einstellung zum Tod. Und doch markierte das Ableben eines Herrschers oder eines Thronfolgers immer eine schwere Zäsur in dem zusehends fragileren monarchischen Herrschaftsgebilde. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 27.10.2020 ORF III Maria Theresias Vampirjäger – Habsburgs Kampf gegen den Aberglauben
Folge 193Maria Theresia kämpfte an vielen Fronten, eine davon war der Aberglaube. Im Banat, das die Habsburger erst kürzlich den Türken abgetrotzt hatten, häuften sich die Berichte über blutleer gesaugte Menschen. Die ORF-III-Neuproduktion „Maria Theresias Vampirjäger“ beschäftigt sich mit der Seuche namens „Vampyrismus“, die es im 18. Jahrhundert sogar in medizinische Fachjournale schaffte. Gegen solchen Aberwitz schickte die Kaiserin ihren Leibarzt Gerard van Swieten los, der als eingefleischter Aufklärer die ganze Vampirwelt gnadenlos als Mythos entlarvte. Doch sogenannte „Kaffeehauszeitungen“ und Untergrundblätter verbreiteten den Spuk weiter, obwohl Maria Theresia sie alle verbieten ließ. Angeblich lancierte Preußens Friedrich II.
bewusst Vampir-Gerüchte in Österreich, um seiner Wiener Erzgegnerin zu schaden. So überdauerte die Vampir-Legende eineinhalb Jahrhunderte, bevor sie unauslöschlich in die Weltliteratur einsickerte. Zunächst war der Vampirmythos – man höre und staune – sogar in der Steiermark verortet, wo auch der erste Stummfilm zu dem Thema entstand. Erst der irische Autor Bram Stoker verpflanzte 1897 mit seinem Welthit „Dracula“ die Vampire ins ferne Transsylvanien und machte aus den rot angelaufenen serbischen Bauern bleiche, elegante Aristokraten. Das Vorbild für seinen Vampirjäger Abraham van Helsing war Maria Theresias Gerard van Swieten. R: Alex Frohner, Buch: Matthias Widter, Fachberatung: Günther Fuhrmann. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.11.2020 ORF III Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.09.2023Herrengasse 6–8 – Wiens erstes Hochhaus
Folge 196Es war einst das höchste und modernste Gebäude Wiens: Noch heute überragt das Hochhaus in der Herrengasse mit seinen sechzehn Stöcken die nahe gelegene Hofburg. In den frühen dreißiger Jahren errichtet, verkörperte es den Schick dieser Zeit. Es sollte noch gut zwanzig Jahre und einen Weltkrieg lang dauern, bis Wien mit dem Ringturm sein zweites Hochhaus einweihen konnte. Im Haus in der Herrengasse tummelte sich eine illustre Mieterschar: Curd Jürgens, Theodor Csokor, Paula Wessely, Oskar Werner, Gusti Wolf und Christoph Waltz. Rudolf Klingohr, der diesen Film darüber produziert hat, konnte sich auch eine Zeitlang zu den Bewohnern dieses Hauses zählen. Eine Geschichte Wiens und seiner Gesellschaft durch das Brennglas eines Hauses, dessen Aura sich bis heute niemand, der dort vorbei geht, entziehen kann. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.11.2020 ORF III Habsburgs Traum vom Süden – eine Spurensuche in Slowenien
Folge 197Habsburgs Spuren reichen weit in den Süden – vieles erinnert heute noch in Slowenien an die Dynastie, die diesen Raum über Jahrhunderte geprägt hat. Ob aus politischen, militärischen oder privaten Gründen – kaum ein Habsburger konnte sich dem Reiz des Südens entziehen. Der Film taucht ein in die monarchische Vergangenheit dieser Region und besucht unter anderem Schloss Auersperg bei Ljubljana, das die Habsburger als Bollwerk gegen das Osmanische Reich errichtet haben, ferner das auf Erzherzog Karl II, Franz von Innerösterreich zurückgehende Gestüt Lipica, dann das vom österreichischen Adel und dem Bistum Salzburg bis in 17. Jahrhundert geprägte Ptuj, das prunkvolle, vom steirischen Adelsgeschlecht der Attems geschaffene Barockschloss tatenberg, sowie die in der Monarchie beliebten Kurorte wie zum Beispiel Lako, wo auch Kaiser Franz Josef badete.
Aufnahmen von Naturdenkmälern wie dem Triglav Nationalpark, wo man heute noch Relikte der Isonzofront aus dem ersten Weltkrieg findet, oder der Höhlen von Postojna, die 1857 einen Bahnanschluss erhielt und so schon in der Monarchie zu einem beliebten Tourismusziel wurde, runden diesen Film über die vielfältige Kulturlandschaft Sloweniens und seiner intensiven Beziehungen zu Österreich ab. R: Martin Vogg (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 28.11.2020 ORF III Vom Himmel hoch – Weihnachten mit den St. Florianer Sängerknaben
Folge 200Weihnachten bei den Florianer Sängerknaben – der oberösterreichische Traditionschor verströmt gerade um diese herzwarme Jahreszeit ein besonderes Flair. Traditionsweisen und Weihnachtslieder stehen in diesen Wochen auf dem Programm der Sängerknaben. Wenn sie ausmusiziert haben, freuen sie sich selbst schon auf ein paar schöne Stunden bei ihren Familien zu Hause. Regisseur und Produzent Manfred Corrine hat letzten Advent die schönsten Nummern mit dem Chor aufzeichnet und zeigt sie in dieser ORF III Neuproduktion. Dabei erzählt er auch die Geschichte des prominentesten Sängerknaben von St. Florian: Anton Bruckner, der hier seine musikalische Laufbahn begann, bevor er zunächst Domorganist und danach einer der wichtigsten Komponisten des 19. Jahrhunderts wurde. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 08.12.2020 ORF III Habsburgs letzte Geheimnisse – Das Telegramm von Königgrätz
Folge 202Der Name „Königgrätz“ ist in Österreich zum zweiten Wort für „Niederlage“ geworden. Zu tief hat sich die verlorene Entscheidungsschlacht Österreichs gegen Preußen in die kollektive Erinnerung gegraben. Aber was führte wirklich zu diesem geschichtsentscheidenden Schlachtenausgang? Warum schlug Erzherzog Albrecht den Oberbefehl aus, und warum musste sein Ersatzmann Ludwig von Benedek dann dazu regelrecht vergattert werden? Ahnten beide schon, wie es ausgehen würde? Und warum glaubten während des Schlachtverlaufs beide Seiten, Österreicher und Preußen, dass Habsburg den Sieg erringen würde, bevor sich dann das Blatt wendete? Regisseur Christian Papke räumt mit einigen Mythen rund um Königgrätz auf und benennt die wahren Hintergründe für Habsburgs Niederlage. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.12.2020 ORF III Habsburgs letzte Geheimnisse – Karls gespentisches Ende
Folge 203 (45 Min.)Mysterien und Fragen ranken sich um das Ende der Habsburger 1918: Welchen persönlichen Anteil trug Kaiser Karl am Ende der Monarchie, und hätte man eine Ikone wie Franz Joseph, wenn er noch gelebt hätte, ebenfalls so leicht vom Thron gestoßen? Wer hatte Jahrzehnte später ein Interesse daran, ausgerechnet diesen gescheiterten Kaiser Karl mit der Seligsprechung zur Ehre der Altäre zu erheben, weil eine polnische Ordensfrau angeblich nach einem Gebet zu ihm von Geschwüren an ihren Beinen geheilt worden war? Und was hatte es mit dem berühmten Diamanten aus Sisis Diadem, dem Florentiner auf sich, dem bereits damals der Ruf vorausgeeilt war, Unglück zu bringen, und der beim Versuch, ihn zu Geld zu machen, bei einem Schweizer Juwelier angeblich verschwand? (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.12.2020 ORF III Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 02.08.2025Mythen der Geschichte – Vieler Herren Häuser: Das Bundeskanzleramt
Folge 204Das Wiener Bundeskanzleramt zählt zu den geschichtsträchtigsten Gebäuden Österreichs. Hier ist nicht nur heute der Sitz der Bundesregierung, hier wurde auch der Wiener Kongress verhandelt und auch Kanzler Engelbert Dollfuß ermordet. Der Bau atmet den großen Geist Maria Theresias, deren Vater Karl VI. dieses palais-artige Gebäude vom damaligen Stararchitekten des Barock Lucas von Hildebrandt errichten ließ. Die Dokumentation lässt die Epochen Revue passieren, die dieses Haus erlebt hat, und porträtiert zugleich jenes imperiale Wien, das über Jahrhunderte hinweg als Herz eines Weltreiches fungierte und von den herrschenden Habsburgern entsprechend pachtvoll ausgestattet wurde. R: Günter Kaindlstorfer. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mo. 04.01.2021 ORF III Mythen der Geschichte – Vieler Herren Häuser: Der Bankier des Kaisers
Folge 206Kaiser Franz Joseph und Gustav von Epstein – das war eine Allianz, die dem Habsburger erst ermöglichte, bei Königgrätz gegen die Preußen zu ziehen – freilich mit enttäuschendem Ausgang für die Österreicher. Trotzdem begann so der Aufstieg des Gustav Epstein zu einer der wichtigsten Figuren der Ringstraße. Als „Bankier des Kaisers“ und als Großindustrieller hatte er das nötige Geld, um sich das teuerste Palais am Ring zu leisten. Franz Gruber stellt in seinem Film dieses Haus vor, das Palais Epstein neben dem Parlament, und erzählt die dramatische und tragische Geschichte von Epsteins Einsatz für den alten Kaiser. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 05.01.2021 ORF III Österreich Damals: Unsere Kleidung
Folge 212Der hohe Stöckel war einst Kennzeichen der feinen Herren. Er entstand als Weiterentwicklung des Reiterstiefels. Frauen trugen damals noch keine hochhackigen Schuhe, aber dafür genügend andere Kleidungsstücke, die unpraktisch und umständlich anzuziehen waren. Ein bis zwei Stunden dauerte allein das Zurechtziehen des Korsetts – von dem die Ärzte übrigens immer abrieten. Auch die Krinolinen, die damaligen Reifröcke, waren mühsam zu tragen und erlaubten kaum eine sinnvolle Tätigkeit. Das war wohl so auch gewollt: Der Tag der Frau sollte langweilig und unausgefüllt sein, das entsprach der gesellschaftlichen Stellung, die man ihr zubilligte. „Damals in Österreich“ zeigt als dritte und letzte Folge, wie sich die Kleidung und Mode in Österreich über die Jahrhunderte verändert hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 02.02.2021 ORF III Humor zur Kaiserzeit – worüber lachte Franz Joseph?
Folge 213Karikatur Zeitung, 1901.Bild: ORF/D5 ProduktionKaiser Franz Joseph empfing als alter Mann jeden Tag seinen Leibarzt zu einem kurzen Plausch. Einmal, als der Arzt wie jeden Tag zum Kaiser wollte, hielt ihn der Kammerdiener zurück: „Tut mir leid, heute geht es nicht, Seine Majestät ist krank.“ – Diese Begebenheit soll sich angeblich zugetragen haben, so wie generell der greise Monarch und seine gelegentlich schrullige Familie ein gutes Ziel für Witze im Volk abgaben. Worüber also lachte man zu Kaisers Zeiten? Die ORF-III-Erbe Österreich-Neuproduktion zeigt ein Sammelsurium an Flüsterwitzen, satirischen Zeichnungen und sonstigen Manifestationen des Humors in der ausgehenden Donaumonarchie. Wie zu jeder Zeit, so war auch damals der Witz ein Sittenbild der Gesellschaft. Der zusehends nutzlos gewordene Adel und seine vielen Privilegien sahen sich immer wieder dem bissigen Spott der unteren Gesellschaft ausgesetzt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 09.02.2021 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Die Oststeiermark
Folge 214Österreichs Schlösser versinnbildlichen die Pracht, die einst den großadeligen Lebensstil ausmachte. Dieser Dreiteiler führt entlang der Schlösserstraße von der Steiermark bis ins Burgenland und zeigt die beeindruckendsten Bauten und wie es sich für die Nachfahren darin lebt. Teil eins startet in der Oststeiermark. Hier befindet sich unter anderem Schloss Herberstein, das bereits seit 21 Generationen im Besitz des bedeutenden gleichnamigen europäischen Adelsgeschlechts ist und mit seiner prächtigen Gartenanlage und dem größten Tierpark der Steiermark längst zu einem steirischen Wahrzeichen geworden ist.
Auch eines der herausragenden geistlichen Zentren der Steiermark befindet sich hier: Schloss Pöllau mit seiner Stiftskirche – dem sogenannten „Steirischen Petersdom“, heute durch und durch ein Haus der Bildung. Stilvoll und romantisch gibt sich Schloss Obermayerhofen der Familie Kottulinsky, die aus dem Haus das wohl beliebteste Hochzeitsschloss des Landes gemacht hat. Inmitten der malerischen oststeirischen Landschaft gibt es jedoch auch unbekannte Burgen und Schlösser, die eng mit der Geschichte der Region verbunden sind. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 23.02.2021 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Vom Vulkanland ins Schilcherland
Folge 215Die Dokumentation „Burgen und Schlösser in Österreich“ führt vom steirischen Vulkanland ins Schilcherland in der Weststeiermark. Ausgangspunkt der filmischen Reise ist die imposante Riegersburg, die wohl stärkste historische Festung des Abendlandes, die noch heute im Besitz des Fürstenhauses Liechtenstein ist und als eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Steiermark gilt. Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein ist in die großen Fußstapfen seiner Eltern getreten und hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Sonja längst eigene Visionen zum Erhalt der wohl bekanntesten steirischen Burg entwickelt. Auf Schloss Kornberg führt Schlossherr Andreas Bardeau höchstpersönlich durch die opulent ausgestatteten Salons seines Schlosses. Das Adelsgeschlecht, das seit 1871 in Besitz von Schloss Kornberg ist, wurde 1911 von Kaiser Franz Joseph in den österreichischen Grafenstand erhoben. R: Alfred Ninaus, Fritz Aigner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 02.03.2021 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Das Südburgenland
Folge 216Die Schlösser und Burgen Ostösterreichs: Heute sind sie steinerne Botschafter einer einst großen und bewegten Geschichte. Etwa der Burg Güssing und die Batthyánys, jenem bedeutenden ungarischen Adelsgeschlecht, das die Geschichte des Südburgenlandes und seiner Wehrbauten am entscheidendsten geprägt hat. Kaum eine andere Burg der Region zeugt optisch derart von ihrer ursprünglichen Bestimmung als Wehranlage wie Burg Schlaining. Burg Lockenhaus hält das mittelalterliche Flair aufrecht mit ritterlichen Spektakeln, die stets große Zuschauermengen anziehen.
Einer, der sich in das Südburgenland verliebt hat, ist Professor Heinz Schinner aus Wien. Der erfolgreiche Versicherungsmakler hat 2008 Schloss Rotenturm in Rotenturm an der Pinka erworben und aus der völlig desaströsen Ruine mit einem gesunden Hang zum Perfektionismus ein wahres Schmuckstück gemacht – nicht zuletzt auch für seine Tochter und Enkeltochter. Und so ist das Schloss heute wieder das eindrucksvollste Beispiel historistischer Monumentalarchitektur in der burgenländischen Provinz. R: Alfred Ninaus, Fritz Aigner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 09.03.2021 ORF III Habsburg und die Gärten des Südens – Auf Sisis Spuren in Venedig
Folge 218Venedig, einst gefürchtete Seemacht und wichtigstes europäisches Handelszentrum, ging in Napoleons Freiheitskriegen unter und kam für knapp sieben Jahrzehnte zu Österreich. In dieser Zeit prägte die Habsburger Regentschaft die Stadt, nicht zuletzt die dortige Gartenkultur. In dem sogenannten Hundertwasser-Garten (der Giardino Eden, den Friedensreich Hundertwasser 1979 erwarb) spazierte einst Kaiserin Elisabeth und machte dort auch eigenhändig Zeichnungen. Sisi reiste mehrmals nach Venedig, meistens im Winter. Im jahrzehntelang geschlossenen Hundertwasser-Garten hat es bisher noch nie Dreharbeiten gegeben. Kurz nach den Aufnahmen für diesen Film zerstörte das Hochwasser vom November 2019 diesen Garten wieder. In diesem neuen Zweiteiler, der mit völlig exklusiven Bildern glänzt, zeigt ORF III auch mit viel historischem Fotomaterial die einstige Pracht und die Ambitionen der Casa d’Austria in der vielleicht schönsten Stadt der Welt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 23.03.2021 ORF III Habsburg und die Gärten des Südens – Auf Maximilians Spuren in Venedig
Folge 219Venedig, die vielleicht schönste Stadt der Welt, war mehrere Jahrzehnte lang unter habsburgischer Herrschaft, und das österreichische Herrscherhaus konnte sich dem Charme dieses Ortes nicht entziehen. Aus privaten und aus öffentlichen Gründen reisten immer wieder prominente Mitglieder der Kaiserfamilie hierher. Vor allem die Gärten zogen sie in ihren Bann – so wie bis heute Millionen von Touristen. Erzherzog Maximilian, der spätere Maximilian von Mexiko, amtierte in Venedig von 1857 bis 1859 als Generalgouverneur, bevor er zu seinem mittelamerikanischen Abenteuer aufbrach, das ihn das Leben kostete. Regisseurin Burgl Czeitschner begibt sich auch in Folge zwei dieser Serie auf die habsburgischen Spuren in Venedig und erzählt die faszinierende Geschichte dieser Stadt aus der Perspektive der Casa d’Austria. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 23.03.2021 ORF III Geheimnisse der Kirche: War Jesus verheiratet? (Bride of God / The Lost Gospel)
Folge 221Seit Jahrtausenden gibt es Gerüchte, Jesus habe eine Ehefrau gehabt. Ein „Rabbi“, als der Jesus ja angeredet wurde, wäre das damals ganz normal gewesen. Die Tatsache, dass die Evangelien auf diese Frage nicht eingehen, hat immer wieder zwei Erklärungen gefunden: entweder Jesus ging wirklich asketisch durch das Leben, oder es war so selbstverständlich, dass er eine Frau hatte, dass man es nicht eigens erwähnen musste. Ein Manuskript aus der British Library scheint ein erster schriftlicher Beweis dafür zu sein, dass letzteres stimmen könnte. Sind die Fakten überprüfbar? (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 30.03.2021 ORF III Geheimnisse der Kirche: Rätsel um Maria (Secrets in the Sculpture)
Folge 222Maria zählt zu den faszinierendsten Figuren der Heiligen Schrift, und entsprechend ranken sich viele Legenden und Mythen um sie. Die jungfräuliche Geburt, die menschliche Mutter von Gottes Sohn, eine Heilige, die aber nicht gottgleich war, die prominenteste Frau im Christentum. Der Renaissance-Künstler Michelangelo schuf mit seiner berühmten Pietà eine Ikone der Christenheit: die Jungfrau Maria mit ihrem gekreuzigten Sohn auf den Knien. Doch stecken geheime Botschaften über Maria in dem Kunstwerk? Verbotene Symbole, die so raffiniert angebracht waren, dass sie nicht einmal den Päpsten damals auffielen? Und lässt sich daraus Marias wahre Geschichte erzählen? R: Graeme Ball und Simcha Jacobovici (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 30.03.2021 ORF III Rätselhafte Geschichte: Das dritte Geheimnis von Fátima (The Third Secret of Fatima)
Folge 223Im Jahr 1917 erschien den drei Hirtenkindern Lúcia, Jacinta und Francisco im Ort Fátima die Jungfrau Maria. Sie teilte ihnen drei Geheimnisse mit, die die Kinder niederschrieben. Veröffentlicht wurden sie erste lange Zeit später. 1927 soll Lúcia in einer Botschaft des Himmels die Erlaubnis zur Offenbarung der ersten beiden Geheimnisse erhalten haben. Doch ihr Seelsorger verbot ihr, die Niederschrift weiter zu geben, und sie musste sie wieder verbrennen 1941 schrieb Lúcia die Geheimnisse ein zweites Mal auf und übergab den Text dem Bischof von Leiria. Beide Geheimnisse gelangten im Jahr 1942 an die Öffentlichkeit. Doch warum blieb der dritte Text übermehrere Jahrzehnte in der Obhut des Vatikans? (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 30.03.2021 ORF III Salzburg – Das Rom des Nordens
Folge 225Salzburg war der Kirchenstaat jenseits der Alpen, bis es in den Napoleonischen Kriegen seine Selbständigkeit verlor und letztlich zu Österreich kam. Die Pracht des Salzburger Doms gibt heute noch einen Begriff von der Macht, die die Fürsterzbischöfe von hier aus über Jahrhunderte ausgeübt haben. Salzburg war im Mittelalter das geistige Zentrum für die christliche Missionierung, etwa von Kärnten. Die treibende Kraft hinter der kirchlichen Entfaltung Salzburgs im Mittelalter war der heilige Virgil, dem im Salzburger Dom auch ein Altar errichtet worden ist. Die Dokumentation erzählt die Salzburger Kirchengeschichte und zeigt die Stätten, an denen sie heute noch erlebbar ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.04.2021 ORF III Schloss Esterhazy – Spuren in Ungarn
Folge 226An Esterhazy führte im früheren Westungarn kein Weg vorbei. Entsprechend prunkvoll sind die Hinterlassenschaften dieser Dynastie diesseits und jenseits der österreichisch-ungarischen Grenze. In dem fruchtbaren Flachland neben dem Neusiedler See befindet sich heute eines der größten Rokokoschlösser Ungarns. Anfang des 18. Jahrhunderts durch die Fürsten Esterhazy von einem kleinen Jagdschloss in eine prunkvolle Sommerresidenz umgebaut, bildet es heute in perfektem Zustand ein eindrucksvolles Beispiel für einen spätbarocken Repräsentationsbau. In seinen Konzertsälen musizierte über zwei Jahrzehnte Joseph Haydn, im Schlosspark befindet sich ein Pavillon, der anlässlich des Besuchs Maria Theresias errichtet worden ist und dessen Name „Bagatelle“ an die Antwort des Fürstens auf die Frage nach den Baukosten erinnert, und bis zum Ende des zweiten Weltkrieges diente es regelmäßig als Wohnsitz der Familie, bis 1945 durch Ungarn die Enteignung folgte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.04.2021 ORF III Wiener Ecken – der Siegeszug der Werbung
Folge 227Wiens Ecken und Plätze haben sich verändert im Lauf der Jahrzehnte. Einen maßgeblichen Anteil am Wandel des äußeren Erscheinungsbildes vieler Straßen hat das Plakat. Als diese Form der Werbung Anfang des 20. Jahrhunderts aufkam, bildeten sich einige Grätzel heraus, in denen das neue Medium prototypisch ausprobiert wurde, zum Beispiel die Wiedner Hauptstraße. In den frühen Wildwuchs kam nach und nach Ordnung – Litfaß-Säulen und Plakatwände domestizierten die davor frei hingeklebten Plakate. Michaela Rathbauer begibt sich in dieser Erbe Österreich Neuproduktion auf eine Zeitreise zurück in die jüngere Stadtgeschichte und erzählt von der Mutation des Straßenbildes durch die Werbung. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.04.2021 ORF III Der Wiener Prater – Lustgarten der kleinen Leute
Folge 230Die Faszination des Praters ist ungebrochen, auch noch Jahrhunderte, nachdem er für das einfache Volk geöffnet worden ist. Archetypisch scheint er jedes Verlangen nach Freizeit und Unterhaltung zu befriedigen. Von Beginn an bot der Prater auch ein Sammelsurium an menschlichen Kuriositäten, ein Ort des Staunens: Rumpfkünstler und Riesenanzug, Themenpark und Zwergerl-Schuh. Jede Menge Künstler und Artisten tummelten sich hier, es war eine Heimat für Kuriositätenkabinette und Zirkusse aus aller Welt. Geblieben sind Requisiten, alte Aufnahmen und Plakate, sowie jede Menge Anekdoten, die vom Fantastischen und von großen Kinderaugen erzählen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 27.04.2021 ORF III Habsburgs Fuhrpark
Folge 236Kutschenfahrt im Park.Bild: ORFOb zur Zeiten Maria-Theresias oder Kaiser Franz Josefs: Die Habsburger fuhren elegant mit Galawägen und Landauer durch die Straßen Wiens. Von imposanten Krönungskutschen über Schlitten bis zu goldenen Kinderwägen, der Fuhrpark der Habsburger hatte daher für jeden Anlass und jeden Passagier das richtige Gefährt. Lange Zeit galt ein imposanter Fuhrpark als Statussymbol. Doch trotz ihrer aufwendigen Gestaltung waren die Reisen in den Kutschen langwierig und unbequem. Gegen Ende der Monarchie bestand der kaiserliche Fuhrpark aus über 600 Fahrzeugen. Ein Teil davon steht heute in der Wagenburg bei Schloss Schönbrunn und gibt Einblick in das Leben und Reisen der Habsburger. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 25.05.2021 ORF III Die Habsburg-Connection – Das geheimnisvolle Königshaus bei Wiener Neustadt
Folge 242Das Netzwerk der Habsburger reichte weit, auch tief in die Herrscherfamilien an sich verfeindeter Länder hinein. Die „Habsburg Connection“ hinterließ ihre Spuren im Süden von Wien, im Raum Wiener Neustadt. Denn hier in Frohsdorf residierten abgeschirmt von der damaligen Öffentlichkeit die Angehörigen von französischen Exil-Königen, etwa der Thronprätendent Henri d’Artois, der in diesem Schloss zum neuen französischen König erzogen wurde, eine geplante Karriere, die dann allerdings der Lauf der Geschichte vereitelte. In Schwarzau lebte ein weiterer Bourbonen-Spross, Zita von Bourbon-Parma, die hier 1911 ihre Hochzeit mit Kaiser Karl I. feierte und so zur letzten Kaiserin des Habsburgerreiches wurde. Regisseur Alexander Frohner macht sich in dieser ORF III Erbe Österreich Neuproduktion auf die Suche nach den verborgenen Spuren fremder Monarchien im Süden Wiens und erklärt die Zusammenhänge, warum hier alles so gekommen ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 14.09.2021 ORF III Mariahilf nostalgisch – Die Gumpendorfer und ihr Raimundtheater
Folge 243Von allen früheren Wiener Vorstädten lässt sich in Mariahilf vielleicht am besten das damalige Leben der Leute in Wien abseits des Zentrums verstehen. Der Bezirk war damals, wie auch zum Teil heute noch, ein grätzelartiges Biotop, in dem das kleinbürgerliche Leben pulsierte. Zahlreiche Hotels entlang der Mariahilferstraße zeugten in Gumpendorf von der Zeit, als Fremde hier in Quarantäne mussten, damit sie sicher keine Krankheiten in die Innenstadt einschleppten. Geschäfte, Freizeitangebote, Unterhaltung, kleiner Straßenverkehr und eben auch Kultur prägten im 19. Jahrhundert das Ortsbild.
Unter anderem einen Verein, der ein Vorstadttheater gegründet hat. Die Gumpendorfer beschlossen, hier das Raimund-Theater zu errichten, und schufen eine Bühne, die zu einer starbestückten Institution werden sollte und bis heute aus dem Wiener Musiktheaterbetrieb nicht wegzudenken ist. Regisseur Martin Vogg erzählt in dieser ORF III Erbe Österreich-Neuproduktion die Geschichte dieses Bezirks und gibt ein möglichst plastisches Bild davon, wie das Leben der einfachen Menschen hier in früheren Epochen verlaufen ist, insbesondere am Ausgang der Monarchie. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.09.2021 ORF III Das evangelische Wien
Folge 247Karl Hohenlohe auf einem Rundgang durch den Wiener Protestantismus. Am 31. Oktober 1517, soll Martin Luther seine 95 Thesen gegen Ablasshandel an die Schlosskirche von Wittenberg genagelt haben. Eine Tat, deren Auswirkungen in Folge auch in den Habsburgerländern einen Großteil der Bevölkerung zum lutherischen Bekenntnis übertreten ließ. In Wien soll es 1576 gar einen protestantischen Bürgermeister gegeben haben, wohl sehr zum Ärgernis der erzkatholischen Habsburger, die Jahre drauf im Zuge der Gegenreformation mit voller Härte rekatholisierten. Moderator und Kunstkenner Karl Hohenlohe besucht in dieser Folge von „Aus dem Rahmen“, das kleine, aber feine Bezirksmuseum des ersten Wiener Bezirks, in welchem sich eine aktuelle Ausstellung mit dem großen protestantischen Jubiläumsjahr beschäftigt und schlendert anschließend mit Bischof Michael Bünker durch die Innenstadt, vorbei an Örtlichkeiten, die einiges über die Geschichte der protestantischen Glaubensbewegung in Wien zu erzählen haben.
Darüber hinaus besucht Karl Hohenlohe Pfarrerin Ines Knoll in der Lutherischen Stadtkirche, dem ältesten protestantischen Kirchenbau Wiens, erbaut in den Jahren 1582–1583. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 31.10.2021 ORF III A schöne Leich – Sterben zu Habsburgs Zeiten
Folge 248Zur Zeit der Monarchie hatten die Menschen ein viel engeres Verhältnis zum Tod als wir heute. Damals stellte sich noch keine moderne Medizin schützend vor die Bevölkerung. Krankheiten wie Syphilis oder Kindbettfieber grassierten, ohne dass irgendjemand Rat wusste. Auch Duelle und Selbstmorde rissen viele aus dem Leben, wegen Nichtigkeiten riskierte man den Tod und fand ihn auch oft genug. Umso sentimentaler fielen die Begräbnisse aus. Groß in Mode waren Nachtbestattungen bei Fackelschein. Auch die Obduktion von Leichen – ob kriminalistischer Hintergrund oder nicht – hatte damals in Wien Hochkonjunktur. Die Ärzte wollten dem Mysterium Tod auf die Spur kommen, koste es, was es wolle. Zum heurigen Allerheiligenfest zeigt Gestalter Maximilian Traxl, wie die spätmonarchische österreichische Gesellschaft mit dem Tod und mit der Bestattung umgegangen ist, und zeichnet so das Psychogramm einer Epoche. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mo. 01.11.2021 ORF III Schicksalssommer 1683 – Die Türken vor Wien
Folge 250Minutiös erzählt diese Erbe-Österreich-Neuproduktion aus der Sicht von damaligen Zeitzeugen die entscheidenden Wochen in Wien zur zweiten Türkenbelagerung. Als am 31. März 1683 fast 170.000 osmanische Soldaten von Edirne (ehem. Adrianopel in der Türkei) nach Norden losmarschierten, verstand man in Wien, dass der jahrzehntelange brüchige Friede mit der Hohen Pforte Geschichte war. Bei der aufkommenden Panik behielten einige doch einen klaren Kopf: Sie verpflichteten den Festungsbauer Georg Rimpler, der mit der osmanischen Unterminierungstechnik von anderen Kriegsschauplätzen vertraut war und der vorhersah, dass die Gegner zwischen Burg- und Löbelbastei angreifen würden, da die anderen Seiten der Stadt durch die Donau und den Wienfluss vor Mineuren sicher waren.
Entsprechend verstärkte Rimpler diesen Abschnitt. Kara Mustafa, der Wien auf eigene Faust erobern wollte, ahnte erstmals zehn Tage nach Belagerungsbeginn, dass er sich die Zähne ausbeißen würde. Stadtverteidiger Graf Starhemberg schlug ein Waffenstillstandsangebot des osmanischen Heerführers großzügig aus. Obwohl sich das Glück über den Sommer zugunsten der Belagerer zu wenden schien, brachte ein strategischer Fehler von ihnen letztlich die Wende: Kara Mustafa ließ seine Flanke unbewacht, sodass das polnische Entsatzheer über den Kahlenberg einfallen und die osmanischen Truppen überraschen konnte. R: Udo Maurer (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 09.11.2021 ORF III Dusche, Wanne, Klo – Wie die Sauberkeit Wien eroberte
Folge 251Früher sprach man in Wiener Zinshäusern vom „indischen Klo“, weil es auf der anderen Seite des Ganges lag. Hygiene und Komfort, wie wir sie heute kennen, erweisen sich als sehr junge Errungenschaft. Noch zur späten Kaiserzeit hatten die Häuser Hausbrunnen und Senkgruben, die oft nah beieinander lagen. Man trank sozusagen auch seine eigenen Fäkalien. Doch unhygienische Zustände waren nicht auf die unteren sozialen Schichten beschränkt. Auch in Adelsschlössern wurde lange hinter Vorhänge und unter Stiegen uriniert. Noch Kaiser Franz Joseph ließ sich in Schönbrunn den Leibstuhl hereintragen.
Erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eroberte das Wasserklosett als kolossale britische Errungenschaft nach und nach den Kontinent. Gestalter Gustav Trampitsch zeigt in dieser Erbe-Österreich-Neuproduktion, wie stark sich unser Verständnis von Hygiene in wenigen Jahrzehnten verändert hat. Anhand historischer Bilder von kleinbürgerlichen Wiener Wohnungen ist die Entwicklung nachvollziehbar, an deren Ende heute beheizte und helle Sanitärräume zur Mindestausstattung jedes Haushalts zählen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 16.11.2021 ORF III Die Wiener Müllabfuhr – wie alles begann
Folge 252Die Wiener Müllabfuhr, wie wir sie heute kennen, ist ein Kind der Ersten Republik. In den ersten Jahren nach der Kaiserzeit kamen die sogenannten Colonia-Kübel auf, die regelmäßig geleert wurden. Davor hatten die Wienerinnen und Wiener ihren Hausmüll einfach in das Rinnsal gekippt – der Müll bestand hauptsächlich aus Speiseresten und Asche und wurde vom nächsten Regen weggespült. Am Wienfluss landete der Hausmüll meistens direkt im Wasser, blieb aber bei niedrigem Wasserstand oft hängen und stank bestialisch. Die Wiener Müllabfuhr erweiterte ihre Möglichkeiten später um eine Müllverbrennungsanlage und nach dem Zweiten Weltkrieg um Deponien, um dem immer umfangreicher werdenden Verpackungsmaterial Herr zu werden. Gestalter Werner Horvath erzählt in dieser Neuproduktion die Geschichte der Wiener Müllabfuhr und zeichnet das wechselvolle Portrait dieser Institution. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 16.11.2021 ORF III Wiener Bürgermeister – Cajetan Felder – Der Mann am Ring
Folge 254Vieles, was das moderne Wien ausmachte, entstand in der Amtszeit des Wiener Bürgermeisters Cajetan Felder: die erste Hochquellleitung, das neue Rathaus an der Ringstraße, die Regulierung der Donau und die Gründung des Zentralfriedhofs. Der Liberale Felder zeichnete für all diese bahnbrechenden Neuerungen verantwortlich, ohne die Wien niemals zu einer der lebenswertesten Städte der Welt aufgestiegen wäre. Die Widerstände, gegen die er sich durchsetzen musste, waren bei all diesen Vorhaben gigantisch. Felders Verdienste um die Stadt Wien verloren sich zu seinen Lebzeiten im politischen Hickhack der politischen Fraktionen. Bei der Eröffnung des neuen Rathauses fiel nicht einmal sein Name. Erst spätere Generationen konnten sein Wirken für die Stadt treffend einordnen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 23.11.2021 ORF III Unsere fernen Ahnen – Spurensuche im Urgeschichtemuseum Asparn an der Zaya
Folge 256Wer österreichische Frühgeschichte besichtigen will, kann das sehr gut im Museum MAMUZ im niederösterreichischen Asparn an der Zaya tun. Auf dem dortigen Freigelände zeigen beeindruckende Nachbauten, wie unsere fernen Vorfahren gejagt, gearbeitet und gelebt haben. Die Dauerausstellung „Von der Urgeschichte bis ins Mittelalter“ erklärt mit Artefakten und mit Schautafeln, wo die technischen Fortschritte jeder Epoche gelegen sind. Die ORFIII-Dokumentation von Danielle Proskar taucht mit Expertinnen und Experten ein in eine Welt, die vor unserer Geschichte liegt, die uns aber bei näherem Hinsehen gar nicht fremd vorkommt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 23.11.2021 ORF III Österreichs Adel unter sich – Neuer Glanz in alten Mauern
Folge 257Einmal Schlossbesitzer sein – davon träumen viele. Leisten können sich das wenige. Österreichs Adel kann. Nur, wer das entsprechende finanzielle Hinterland hat, kann für die oft immensen Instandhaltungskosten geradestehen. Zum Auftakt dieser neuen Staffel aus der Erbe Österreich Serie „Österreichs Adel unter sich“ zeigt Gestalter Gebhart Hölzl, wie sich die heimische Noblesse so bettet. Etwa in Schloss Glopper, einer beliebten Eventlocation für adelige Anlässe. Wer will, kann sogar mit dem Hubschrauber anreisen und wird vom rund zwei Kilometer entfernten Flugplatz mit der Limousine abgeholt.
Die Erhaltungskosten für das Anwesen belaufen sich jährlich auf den Gegenwert eines gehobenen Mittelklassewagens. Ein perfektes feudales Umfeld bietet auch der Palast zu Hohenems. Seit Generationen kümmern sich die Eigentümer, die Familie Waldburg-Zeil, um den Erhalt des Anwesens. Franz Clemens legt dabei wert darauf, dass der historische Charme des Gemäuers erhalten bleibt. Eine Reise durch Familiensitze, die bis heute die ganze Pracht ihrer Geschichte erleben lassen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 30.11.2021 ORF III Süße alte Zeit – Habsburgs Konfekt und Konfiserie
Folge 258 (45 Min.)Christian Mayer, Zuckerlwerkstatt.Bild: ORF / D5 ProductionsManner, Heller, Aida, Demel, Pischinger – viele der Namen, die wir heute noch mit süßem Vergnügen assoziieren, haben ihre Anfänge in der ausgehenden Monarchie. Auch wenn die letzten sieben Jahrzehnte ein bekennender Asket auf dem Habsburger Thron saß, für den der Schratt’sche Gugelhupf das höchste aller Gefühle war, gehörte die zuckerhaltige Nachspeise schon dank der böhmischen Wurzeln der Wiener Küche zum Hofstaat dazu. Entsprechend hoch entwickelt und beliebt waren viele dieser Produkte. Viele Firmen wurden von dem Pioniergeist der Jahrhundertwende mitgerissen und setzten zu hochfliegenden Erfolgsgeschichten an, die zum Teil bis heute andauern. Zucker wurde damals noch in kleinen, oft mit Schloss versehenen Dosen aufbewahrt, weil er so kostbar war. Von der Zuckerskepsis unserer Tage ahnte damals noch niemand etwas, und so konnte man sich dem Genuss ohne jedes schlechte Gewissen hingeben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.12.2021 ORF III Joseph II. – Kaiser und Rebell
Folge 264Aus der Riege sämtlicher Habsburger Kaiser ragt ein Name wie ein Atoll hervor: Joseph II. Keiner vor oder nach ihm war so besessen davon, sein Reich völlig umzukrempeln, und kein anderer machte sich damit so viele Feinde. Auch privat gibt dieser Kaiser Rätsel auf: seine vielen Incognito-Auftritte, sein zweifaches Ehe-Unglück, die Prostituierten, das häufige Allein-Sein. In dieser neuen Koproduktion von ORFIII mit ZDF-Arte, dem tschechischen Fernsehen und Autentic entwerfen die Regisseure Max Jacobi und Monika-Czernin ein Psychogramm dieses Herrschers, der alle Normen zu sprengen schien. Trieb ihn seine dominante Mutter Maria Theresia in seine extreme Reformer-Rolle? Trug er Züge eines Asperger-Syndroms? Machte ihn das private Unglück zum Zyniker? Die Spielszenen dieser Dokumentation sind der neuen Maria Theresia Verfilmung entnommen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 07.01.2022 ORF III Österreichs Adel unter sich – Kleider machen Leute
Folge 265Kleider machen Leute – das gilt schon seit Jahrhunderten gerade für Österreichs Adel. Wenn dieser Stand auch in der Republik abgeschafft worden ist, seine Lebensgewohnheiten und Prinzipien hat er sich doch beibehalten – und freilich auch sein Modebewusstsein. Werfen wir einen Blick auf das Zusammenspiel von Macht und Repräsentation, auf textile Raritäten und außergewöhnliche Accessoires. Wer sich etwa beim Wiener Maßschuhmacher Markus Scheer ein Paar kaufen möchte, fährt für bis zu vier Anproben nach Wien, wartet bis zu einem Jahr auf die Anfertigung und bezahlt bei Übergabe einen mittleren vierstelligen Betrag. Ab dem Zweitpaar wird es etwas billiger. Wann trägt man Smoking, wann Cutaway, was zur Adelshochzeit, was zum Empfang am Nachmittag? Darüber geben unter anderem Mitglieder der Adelsfamilien Waldburg-Zeil und Habsburg Auskunft. Einschlägiges Fachwissen – „what’s hot, what’s not!“ – haben auch die Influencerinnen Illy Hoyos und Lieschen St. Julien-Wallsee. R: Gebhard Hölzl (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 18.01.2022 ORF III Anton Dreher – Ein Wiener Ringstraßen-Pionier
Folge 268Zu den großen Pionieren der Ringstraßenzeit zählte Anton Dreher. In seiner Brauerei in Schwechat erfand er das haltbare Lagerbier, nachdem er zuvor durch ganz Europa gereist war und sich überall das neueste Wissen seiner Branche angeeignet hatte. Bei Führungen durch ausländische Brauereien hielt er schon einmal seinen Spazierstock in die Fässer, um nachher chemische Analysen der so entnommenen Proben anzustellen. Das Ergebnis seiner Bestrebungen war das sogenannte untergärige Bier, also eine bei Kühlung lang haltende Bier-Ware, die industriell hergestellt werden konnte und konstant denselben Geschmack hatte. In der Wiener Operngasse setzte sich Anton Dreher, wie es sich damals gehörte, mit einem eigenen Innenstadtpalais ein Denkmal. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 01.02.2022 ORF III Wiener Bürgermeister: Jakob Reumann – Der rote Macher
Folge 270Das „rote Wien“ trug maßgeblich seinen Stempel: Als erster sozialdemokratischer Wiener Bürgermeister nach der Ausrufung der Ersten Republik setzte sich Reumann nicht nur für das Los der Arbeiterklasse ein, sondern führte Wien auch in den Trennungsverhandlungen mit Niederösterreich in seine neue Souveränität als eigenes Bundesland. Damals waren die roten Visionen noch jung und Reumann glaubte wie viele andere, dass aus den Trümmern des Weltkriegs eine neue Gesellschaft und ein moderner Typ Mensch erwachsen würde. Seinen Einsatz für den sozialen Wohnbau und für die Bildungsmöglichkeiten der arbeitenden Klasse nahmen sich viele seiner Amtsnachfolger zum Vorbild. Nach seinem Tod widmete ihm die Gemeinde den nach ihm benannten Reumannplatz im Arbeiterbezirk Favoriten. In dieser Folge der ORF-III- Serie geht es um diese zentrale sozialdemokratische Persönlichkeit, die auch im Republiksdenkmal vor dem Parlament verewigt ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 08.02.2022 ORF III Das Loos-Haus – Die Rettung eines Baujuwels
Folge 271Als Wiens nobelster Herrenschneider „Goldman & Salatsch“ im Jahr 1910 die Fassade seines neuen Flagshipstores am Michaelerplatz enthüllte, verschlug es den Wienern, Kaiser Franz Joseph I. eingeschlossen, schier die Sprache. Kein einziger Schnörkel zierte das von Architekt Adolf Loos vis-à-vis der Hofburg errichtete Haus. Das Gebäude, auch als „Haus ohne Augenbrauen“ bekannt, wurde zur Mutter aller Wiener Architekturskandale und zum Symbol des Aufbruchs in die neue, moderne Zeit. Das Architekturjuwel am Wiener Michaelerplatz überdauerte zwei Weltkriege.
Der achtlose Umgang wechselnder Mieter nach dem Erste Weltkrieg spielte dem Gebäude aber übel mit. Über die Jahrzehnte erreichte die Verschandelung immer neue Höhepunkt bis ihr der Architekt Burkhardt Rukschcio Ende der 1980er Jahre ein Ende setzte. In seiner Dokumentation zeichnet Regisseur und Produzent Rudolf Klingohr mit viel Liebe zum Detail nach wie es Burkhardt Rukschcio und seinem Team aus Tischlern, Glasern und Steinmetzen im Auftrag der Raiffeisenbank gelungen ist, das Baujuwel in minutiöser Feinarbeit wieder in seinen Urzustand zurückzuversetzen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 08.02.2022 ORF III Wiener Bürgermeister: Karl Lueger – Demagoge und Innovator
Folge 273Demagoge und Innovator. Sein Name ist heute untrennbar mit dem verhängnisvollen Beginn des politischen Antisemitismus der Jahrhundertwende verbunden: Karl Lueger. Lange galt er in Wien als ambivalente Figur, aber spätestens seit der Umbenennung des „Dr. Karl Lueger-Rings“ in „Universitätsring“ ist er endgültig aus der Reihe der verdienten Stadtväter verschwunden. Mit seiner Instrumentalisierung des weitverbreiteten Judenhasses für politische Zwecke war er schon zu seiner Zeit umstritten. Kaiser Franz-Joseph wies deshalb seine Ernennung für das Bürgermeisteramt mehrfach zurück, ließ sich dann allerdings durch eine Intervention des Papstes dazu breitschlagen.
In Luegers Amtszeit fielen der Bau der zweiten Hochquellleitung und von Steinhof und infrastrukturelle Weichenstellungen wie die kommunale Straßenbahn oder die Elektrizitätsversorgung. Folge zwei des ORF-III-Dreiteilers beschäftigt sich mit dieser umstrittenen Figur, der die nazideutsche Filmindustrie den Verherrlichungsfilm „Wien 1910“ widmete. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.02.2022 ORF III Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich für den 01.02.2022 angekündigtKarl Lueger – Hetzer oder Wohltäter?
Folge 274Als Karl Lueger verstarb, gaben ihm zehntausende Wienerinnen und Wiener das letzte Geleit. Als Karl Lueger verstarb, gaben ihm zehntausende Wienerinnen und Wiener das letzte Geleit. Der Bürgermeister, der mit undemokratischer Rhetorik an die Macht gekommen war, erfreute sich damals allergrößter Beliebtheit. Ein gutes Jahrhundert nach seinem Tod haben sich die Dinge um ihn herum völlig gedreht. Lueger steht heute im Mittelpunkt der sogenannten Cancel-Culture, die die Erinnerung an schuldbeladene Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Bild tilgen will.
Luegers Denkmal auf dem nach ihm benannten Platz wurde in einer Aktion beschmiert. Viele wollten es gar vom Sockel stoßen. Zwischen den politischen Lagern wogt ein Streit um den Umgang mit diesem Erinnerungsplatz. Die aktuelle ORF III Diskussion lässt unterschiedliche Anschauungen zu diesem Thema zu Wort kommen: Moderatorin Ani Gülgün-Mayr diskutiert mit der Historikerin Heidemarie Uhl, der Direktorin des jüdischen Museums Danielle Spera, der Aktivistin Maria Mayrhofer, dem Regisseur Paulus Manker und dem Literaturkritiker Heinz Sichrovsky. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.02.2022 ORF III Prostitution unter dem Doppeladler
Folge 279Wien galt einst als Welthauptstadt der Prostitution. Gegenden wie der Spittelberg waren lange verruchte Gegenden, die man nur aus einem Grund freiwillig aufsuchte. Maria Theresia ging streng gegen Prostituierte vor, vielleicht auch deshalb, weil ihr Mann Franz Stephan sie eifrig mit selbigen betrog. Joseph II. suchte oft die halbseidene Gesellschaft, um seine eheliche Tristesse zu vertreiben, oder, wie er vielleicht selbst gesagt hätte, dem einfachen Volk näher zu sein. Noch Bundeskanzler Josef Klaus musste sich in den sechziger Jahren am Graben von käuflichen Damen ansprechen lassen. Patrice Fuchs erzählt in diesem Film die Geschichte der käuflichen Liebe in der Kaiserstadt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 05.04.2022 ORF III Wiener Wasser
Folge 280Der Film verfolgt den Weg des Wiener Trink- und Nutzwassers von den Gipfeln des Hochschwab und Schneeberg über die berühmten Hochquellwasserleitungen in die Stadt, zeigt, wie sich der Strom hunderttausendfach verästelt im Labyrinth der Leitungen und Kanäle, wie das kühle Nass aus den Bergen eine Stadt am Leben erhält, besucht es beim „Kuraufenthalt“ in einer der größten Kläranlagen Europas und begleitet es zum Ausgang, wo es fast so sauber wie am Eingang klar und dunkel in den Donaukanal fließt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 29.03.2022 ORF III Fürsten, Herzöge, Innenminister – Das Wiener Palais Modena
Folge 281Oft sieht man die Pforte dieses Hauses im Fernsehen, ohne seine Geschichte zu kennen: Der heutige Sitz des Innenministeriums ist das Palais Modena, ein barockes Juwel der Wiener Innenstadt mit einem langen und bewegten Vorleben. Karl Renner und wesentliche Minister seiner Regierung hatten hier nach der Gründung der Republik residiert, so wie schon am Ende der Monarchie hier das Büro des Ministerpräsidenten seinen Sitz gehabt hatte. Auch die oberste Polizei- und Zensur-Hofstelle war hier bereits Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt worden, sodass es einer inneren Logik folgte, dass auch im 20. Jahrhundert hier die polizeilichen Agenden zusammenliefen.
Die Geschichte dieses Baues reicht bis in die frühe Neuzeit zurück. Zunächst firmierte es unter Palais Dietrichstein, ehe es die Erbin des Herzogs von Modena, die Napoleon vertrieben hatte, kaufte und umbauen ließ. Gestalterin Gigga Neunteufel erzählt in dieser Neuproduktion den historischen Werdegang dieses Gebäudes und der Menschen, die darin gewirkt haben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 05.04.2022 ORF III Österreichs Adel unter sich – Die Spielzeuge der Noblesse
Folge 283Immer wieder zieht es gerade das blaue Blut zum Motoröl – ein standesgemäßer Fuhrpark gehört einfach dazu zum richtigen Adeligen. So ist beispielsweise Karl Habsburgs Sohn Zvonimir ein begeisterter Rennfahrer, hat unter anderem in Le Mans, der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft sowie der Formel 3 erfolgreich Gas gegeben. Nicht minder schnell ist Prinz Leopold von Bayern, ein Verwandter der Kaiserin Sisi und mehrfacher Mille-Miglia-Teilnehmer, unterwegs. Der Bleifuss-Aficionado, der einst mit seinen Freunden und Kollegen Hans-Joachim Stuck und Dieter Quester das berühmt-berüchtigte „Trio Infernale“ bildete, rollt bis heute an den Start.
Er besitzt mehrere PS-Boliden, die er mit Liebe hegt und pflegt – wie auch der Oldtimer-Sammler Franziskus Amazonas Kriegs-Au. Für die teilweise teuren Aufwendungen zum Erhalt der edlen Karossen ist ein solides Familienvermögen nicht störend. Gestalter Gebhard Hölzl zeigt in dieser ORF III Erbe Österreich Neuproduktion, was die Beziehung von Adeligen zu ihren fahrbaren Untersätzen ausmacht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 19.04.2022 ORF III Österreichs Adel unter sich – Nobles Reisen
Folge 284Standesgemäß zu reisen ist seit jeher eine Disziplin der heimischen Aristokratie. Die Nachkommen von heute halten gerne an dieser Tradition fest. Familiäre Kontakte in andere Länder sowie die erforderlichen Reisebudgets lassen adeliges Reisen meistens ein wenig anders aussehen als das herkömmlicher (Pauschal-)Touristen. In dieser letzten Folge der neuen Staffel über österreichisches Adelsleben in Erbe Österreich begleitet Gestalter Gebhard Hölzl Vertreter des Adelsstandes auf ihren Reisen. So kann etwa Georg Clam, adeliger Reisefan und -veranstalter, viel über seine Klientel und seine persönlichen weltweiten Trips erzählen. Ausgesuchtes Material aus den Privatarchiven einiger namhafter Familien zeigt auch, wie sich das Reisen der Noblesse im Lauf der Jahrzehnte verändert hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 26.04.2022 ORF III Der Hagenbund – Die verlorene Moderne
Folge 285Wien um die Jahrhundertwende – eine aufregende Zeit, sowohl für die Menschen damals als auch für die Kunst. Jeder kennt aus dieser Epoche die Sezession und das Künstlerhaus, wenige jedoch die Künstlervereinigung Hagenbund. Diese Neuproduktion von Christian Papke erzählt die Historie des Hagenbundes von seiner Entstehung bis zur Auflösung. Der Film zeigt die wichtigsten Werke von Hagenbund-Künstlern, die in Wien etwa im Rathauskeller die Wände zieren, und erklärt die Karriere dieser Künstlerplattform, die damals als fortschrittlichste Institution der Moderne galt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 26.04.2022 ORF III Die bürgerlichen Berufe der Kaiser
Folge 286Finanzielle Sorgen brauchte ein Mitglied der Habsburger Familie nicht zu haben, und sein beruflicher Lebensweg war in der Regel vorgezeichnet. Dennoch erlernten die meisten Habsburger einen normalen Beruf, mehr als Ausdruck der Demut und des Kontakts mit der Welt der Untergebenen denn als ernst gemeinte Perspektive. Meistens überschnitt sich das Erlernte mit einer persönlichen Leidenschaft oder einem Talent. Entsprechend lebten manche dieser Herrscher ihre erlernten Berufe neben dem Regierungsamt später auch aus. Bekannt sind etwa die Kompositionen Leopolds I., der ja lange auf eine priesterliche und damit auch musikalische Laufbahn hin erzogen worden war und dann unversehens für den verstorbenen älteren Bruder auf den Thron rückte.
Franz Stephan, der Mann Maria Theresias, hatte als Gatte der Regentin freie Hand bei allem, was ihm beliebte, und stürzte sich ganz in seine Rolle als oberster Geschäftsmann der Monarchie. Franz I. hatte eine grüne Hand und ließ etwa den Volksgarten anlegen oder verwirklichte sich im Landsitz Laxenburg. Die Erbe Österreich Neuproduktion nähert sich der Dynastie aus diesem unbekannten Winkel. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 03.05.2022 ORF III Erziehung im Kaiserhaus: die Zofen der Herrscherkinder
Folge 288Kindheit im Kaiserhaus war oft ein streng reglementiertes und menschlich unterkühltes Dasein. Der Kontakt mit den herrscherlichen Eltern war auf wenige Minuten am Tag beschränkt. Die eigentliche Erziehung lag bei Zofen, den sogenannten „Ajas“. Sie kümmerten sich bis zum sechsten Lebensjahr um den imperialen Nachwuchs und waren vielen Kinder ein echter Mutterersatz. Genau, damit keine zu große Bindung entstand, wurde ab dem sechsten Lebensjahr der Kontakt zwischen Kind und Aja strikt gekappt. Dann trat für die Söhne ein neuer Erzieher, ein „Ajo“, die weitere Ausbildung an. Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und Memoiren machen es möglich, in ein bislang unbekanntes Stück Geschichte und in die private Welt der Habsburger einzutauchen. Die Neuproduktion für Erbe Österreich porträtiert mehrere Zofen, die die jungen Herrscherpersönlichkeiten geprägt haben, und stellt auch die Frage ihres Einflusses auf die späteren Persönlichkeiten und auf deren Zugang zum Regieren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.05.2022 ORF III Kriege, Tricks und Finten
Folge 289Der letzte Krieg der Habsburger war zugleich der erste, der neuen Regeln gehorchte. Man musste nicht nur an der Front gewinnen, sondern auch zu Hause. Der Beeinflussung der Heimatfront kam im Ersten Weltkrieg erstmals übergeordnete Bedeutung zu. Entsprechend warf die Armee hier alles in die Schlacht, was die alten und die neuen Medien zu bieten hatten, also die Zeitung und der Film. Mit der Wahrheit nahm man es eher nicht so wichtig. Und man musste sich auch gegen Spione wappnen. Denn viele Strategien gingen nur auf, solange man mit verdeckten Karten spielte. Wusste der Gegner, was ihn erwartete, lösten sich die Pläne in Luft auf. Entsprechend hart ging man mit Verrätern wie Oberst Redl ins Gericht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.05.2022 ORF III Franz Josephs Schönbrunn
Folge 290Mit Schönbrunn war Kaiser Franz Joseph über sein ganzes Leben aufs engste verbunden: Er wurde er geboren, hier wuchs er auf, hier lernte er im Zulaufbecken für den Neptunbrunnen schwimmen, hier spielte er in der sogenannten Meidlinger Senke, hier hielt er Hof, hier starb er. Anhand einzigartiger Exponate führt Karl Hohenlohe durch die Räume, die einen Gutteil von Franz Josephs Lebenswelt ausgemacht haben, und wirft im Gespräch mit Georg Markus auch einen Blick auf die amouröse Seite des Monarchen. Weitere Schauplätze dieses Films sind die Wagenburg, das Hofmobiliendepot und Schloss Niederweiden. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 17.05.2022 ORF III Kärntens schönste Adelssitze – Glanz und Pracht herrschaftlichen Wohnens
Folge 291Schloss Frauenstein Innenhof.Bild: ORF/GS-Film/Gernot StadlerVon Hochosterwitz bis Landskron, von Griffen bis Porcia – Kärnten ist reich an Adelssitzen, die zum Teil bis heute von den Eigentümerfamilien bewohnt werden. Allein in Friesach, der ältesten Stadt Kärntens, gibt es zwei erhaltene Burgen auf umliegenden Hügeln und den Fürstenhof in der Stadt. Gernot Stadler besucht die schönsten Burgen und Schlösser in Kärnten, erzählt aus ihrer Geschichte und lässt ihre heutigen Besitzer und Bewohner zu Wort kommen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.05.2022 ORF III Franz Joseph und die kaiserliche Hausapotheke
Folge 292Dokumente, die die Welt bewegen – sehr viele davon liegen im Österreichischen Staatsarchiv. Denn fast alles, was über die Jahrhunderte in Europa geschrieben wurde, landete in der Reichshauptstadt Wien. Einige der wichtigsten dort lagernden Schätze zeigt ORFIII gemeinsam mit Arte und der DOR-Film in dieser zwölfteiligen Serie. Kaiser Franz Joseph I. wird nach wie vor von einem Großteil der österreichischen Bevölkerung als gutmütiger und großzügiger Kaiser wahrgenommen, nicht zuletzt durch die verklärte Spielfilmtrilogie mit Karlheinz Böhm und Romy Schneider als Kaiserpaar.
In dieser Folge der Reihe über das Staatsarchiv versuchen der Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Wolfgang Maderthaner und André Heller diesem Mythos auf den Grund zu gehen und hinter die Fassade des letzten Kaisers von Österreichs zu blicken. Eine Coproduktion von ORFIII mit Arte und der DOR-Film. Hanfzigaretten gegen Asthma oder Kokainzäpfchen gegen Schlafstörungen – die Rezeptbücher der kaiserlichen Hofapotheke enthalten so manch kurioses Rezept.
Mit Dr. Reinhard Dörflinger, ehemals Präsident der Ärzte ohne Grenzen in Österreich, begeben wir uns im Haus-, Hof- und Staatsarchiv auf die Suche nach den großen und kleinen Leiden der Habsburger und den abenteuerlichen Heilmitteln die damals verschrieben wurden. Die Folge wirft abseits davon, aber auch einen Blick auf den medizinischen Standard Anfang des 19. Jahrhunderts und zeigt auf, dass eine gute medizinische Grundversorgung lange nicht allen Bevölkerungsschichten zugänglich war. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.05.2022 ORF III Die Donau – die Lebensader Österreichs
Folge 294Die österreichische Geschichte ist undenkbar ohne die Donau. An ihren Ufern begann einst die Besiedlungsgeschichte, sie verband als Verkehrsweg wichtige Teile des habsburgischen Einflussbereichs. Lange Zeit strömte die Donau ungebändigt durch Wien, ihre Hauptrinne lag im heutigen Verlauf des Donaukanals. Mit riesigem technischem Aufwand – es wurde sogar ein Grabungsgerät herbeigeschafft, mit dem der Suezkanal gegraben wurde – wurde die Donau zum beherrschbaren Fluss. Die DDSG, die einst eine imposante Zentrale an der Rossauer Lände unterhielt, war im 19. Jahrhundert die führende Gesellschaft für zivile Schifffahrt weltweit. Die Erbe Österreich Neuproduktion zeigt die Rolle der Donau in der Geschichte unseres Landes und punktet mit tollen Schönbildern und mit beeindruckenden historischen Aufnahmen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 31.05.2022 ORF III Das Wiener Cottage – Lebensgefühl Vorstadtvilla
Folge 296Bild: ORF/ORF IIIAls in der Wiener Innenstadt immer mehr Zinshäuser die grünen und freien Flächen verdrängten, zog es die wohlhabendere Bevölkerung in die Randbezirke. Dort entstand das sogenannte Cottage, das ein gleichnamiger Verein auch nach englischem Vorbild verwirklichte. Der 1872 gegründete Cottage-Verein hatte prominente Obmänner beziehungsweise Funktionäre wie den Ringstraßenarchitekten Heinrich Ferstel oder den Kunsthistoriker Rudolf Eitelberger. Zum heurigen 150-jährigen Bestehen dieses Vereins zeigt Erbe Österreich den damals etablierten Lebensstil und erzählt die Geschichte dieses neu entstandenen Lebensraums, der seinen Charme bis heute erhalten hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.06.2022 ORF III Florenz – Habsburg und die Schöne am Arno
Folge 299Ein enormer Reichtum an prächtigen Stadtpalästen, Gärten und Kunstwerken hat Florenz den Namen „die Schöne am Arno“ gegeben. Als größter künstlerischer Förderer der italienischen Stadt gilt das Adelsgeschlecht der Medici. Die Habsburger machten die Toskana mit seiner Hauptstadt Florenz im 18. Jahrhundert dann zu einer der modernsten Staaten der Welt. Heute führen Nachfahren ihr Erbe fort. Begründet wurde die toskanische Linie des Hauses Habsburg-Lothringen durch Franz Stephan von Lothringen und seiner Frau Maria Theresia. An ihren Einzug in Florenz erinnert noch heute ein mächtiger Triumphbogen.
Franz Stephan ließ das Großherzogtum durch Statthalter verwalten, die mit ihm aus Lothringen in die Toskana kamen. Auch die Vorfahren von Alessandro Francois ließen sich aus Loyalität zum Kaiserhaus 1740 in der Toskana nieder. Seit dem späten 19. Jahrhundert widmet sich die Familie dem Weinbau in der Region Chianti rund um das Schloss Castello di Querceto. Alessandro Francois zeigt seine Weingärten und berichtet von der Zeit, als seine Vorfahren treue Diener der Großherzöge waren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.06.2022 ORF III Mit Volldampf durch die Toskana
Folge 300Landgut La Foce.Bild: ORF/GS-FilmDie Toskana ist wohl die Sehnsuchtslandschaft für Menschen aus aller Welt und auch die Region um Siena, Montalcino und das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Begleitet von einem schnaufenden Geräusch steigen in der Toskana wieder Rauchschwaden gegen den Himmel. Mit restaurierten Waggons aus den 1920er-Jahren und einer reaktivierten hundert Jahre alten Dampflok geht es mit dem Treno Natura durch die schönsten Landschaften der südlichen Toskana. Wenn die historische Dampflokomotive durch die Landschaft schnaubt, fühlen sich nicht nur Eisenbahn-Nostalgiker in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Die Bahnfahrt durch das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Wie gemalt, beinahe unwirklich breiten sich die grünen Hügel vor den Reisenden aus. Mit einer Bahnfahrt über diesen Flecken Erde, der im Zusammenspiel von Natur und Menschenhand zur Ikone erhoben wurde, erhält diese Landschaft eine weitere, eine neue Perspektive. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.06.2022 ORF III Die geheimen Gärten von Lucca
Folge 302Viele Jahrhunderte war Lucca Mittelpunkt der Seidenproduktion im gesamten Abendland. Die bezaubernden Stadtpalais, weiten Plätze und sakralen Bauten zeugen von der einstigen Macht Luccas. Hier gibt es eine Vielzahl von historischen Villen, meist umrahmt von prachtvollen Gartenlandschaften. Die vornehmen Anwesen bezaubern mit zeitloser Eleganz und erlauben ein Eintauchen in die Historie der Gegend mit all ihren kulturellen Errungenschaften. Die Anwesen sind ein guter Ausgangspunkt für die Entdeckung von Landschaftsbildern, Plätzen und Gebäuden mit ihren Menschen, die diese Region zu einem Gesamtkunstwerk erheben.
Der Film zeigt unter anderem die Villen Torrigianai, Reale, Mansi oder Oliva ausgesucht. Inmitten üppiger und weitläufiger Gartenanlagen zeugen sie heute noch vom Reichtum und gesellschaftlichen Rang ihrer Erbauer. Besonderes Augenmerk gilt den sogenannten „giardini segreti“, den geheimen Gärten, die mit ihren Wasserspielen und Grotten die Krönung barocker Gartenkultur darstellen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 28.06.2022 ORF III Schönbrunn – Die Männer und Frauen hinter der Pracht
Folge 303Schönbrunn gilt als Inbegriff klassizistischer Pracht – und doch scheint man sich nie zu fragen, wie dieses Schloss funktioniert hat. Denn um die Räume warm zu halten, das Essen rechtzeitig zu servieren, die Pferde und Kutschen zu warten, den Garten zu pflegen, bedurfte es zu Maria Theresias Zeiten und auch noch bis zum Ende der Monarchie einer Heerschar von Bediensteten. Schon der Regelbetrieb war mit den damaligen technischen Mitteln personalaufwändig. Erst recht mussten sich alle in die Riemen legen, wenn Gäste da waren oder Feste mit Feuerwerken gefeiert oder Jagden abgehalten wurden.
Erbe Österreich geht in dieser Neuproduktion erstmals medial der Sozialstruktur hinter Schönbrunn auf den Grund und lenkt das Licht auf die vielen Namenlosen, die hier ihr tägliches Werk zur höheren Ehre der Monarchinnen und Monarchen verrichtet haben. Der Reichtum dieses Ortes scheint demnach nicht zuletzt auf der Billigkeit der damaligen menschlichen Arbeitskraft zu beruhen. Buch: Andreas und Carola Augustin (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.09.2022 ORF III Habsburgs Privilegien
Folge 304Heutzutage ist es selbstverständlich, dass sich auch gekrönte Häupter dem Recht ihres Landes unterwerfen. Doch noch bis ins tiefe 19. Jahrhundert hinein stellte sich das Haus Habsburg über das Gesetz. Trotz der vielen Verfehlungen der Herrscherfamilie stand kein einziger Habsburger je vor Gericht. Stefan Wolner stellt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion exemplarisch einige Straftaten der Habsburger vergleichbaren Verfehlungen niedriger gestellter Menschen gegenüber und zeigt so die damalige Doppelmoral. Auf Homosexualität etwa standen damals bis zu fünf Jahre Kerker. Erzherzog Ludwig Viktor, der mehr oder minder offen seine Homosexualität auslebte, wurde nach einem Skandal, den er verursachte, nur mit dem Umzug von Wien ins ferne Salzburg abgestraft.
Ähnlich doppelbödig stand die Monarchie zur Prostitution: Zu Maria Theresias Zeiten wurde käufliche Liebe mit schweren Geldstrafen oder mit dem Anprangern und Auspeitschen bestraft. Von Maria Theresias Ehemann Franz Stephan bis zu Kronprinz Rudolf waren die Habsburger aber bekanntermaßen gute Kunden im horizontalen Gewerbe. Franz Stephan machte als geschickter Finanzjongleur während des österreichischen Erbfolgekriegs Geschäfte mit der preußischen Armee, also mit dem Feind. Jemand, der nicht den Namen Habsburg getragen hätte, wäre dafür als Hochverräter angeklagt worden, wie es etwa in dem zeitgenössischen Jakobinerprozess passierte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.09.2022 ORF III Aus dem Rahmen: Das Wiener Rathaus
Folge 305Mit seiner hochaufragenden und einprägsamen Fassade ist das Wiener Rathaus an der an Sehenswürdigkeit nicht gerade armen Ringstraße ein echter Blickfang. Für seinen Platz gegenüber dem heutigen Burgtheater hatte der damalige Bürgermeister Cajetan Felder intensiv mit Kaiser Franz Joseph I. verhandeln müssen. Der ursprünglich geplante Standort nahe dem Stadtpark war dem Bürgermeister nicht prominent genug gewesen. Mit 1.575 Räumen auf rund 20.000 m² wurde das neue Rathaus 1883 nach den Plänen Friedrich von Schmidts fertig gestellt. Ein Rundgang mit Karl Hohenlohe durch das altehrwürdige Gebäude, an dessen Spitze bis heute der Rathausmann über die Stadt wacht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.09.2022 ORF III Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022Wiener Grätzelgeschichten – Von Währing bis Penzing
Folge 306Die großen „Etablissementer“, die Heurigen und Beisln der westlichen Vorstadt waren das pochende Herz der Hauptstadt. Man fuhr mit der Pferdetramway hinaus – wenn man das Geld dazu hatte. Sonst musste man laufen. Durch die Linienwälle, die im Zickzackkurs die Stadt umschlossen. In den Gassen an den Weinbergen spielten die Gebrüder Schrammel als Kinder. Ihr Vater schickte die begabten Burschen aufs Konservatorium, was für einen armen Handwerker sehr ungewöhnlich war. Ganze Straßenzüge im Westen wurden von Werkstätten beherrscht. Von Perlmutt bis Seide wurde hier alles verarbeitet. Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten sich erste Fabriken in den Vorstädten und Vororten.
Unter anderen wurden Puppen und Spielzeug hergestellt. Der erste Westbahnhof entstand mit Eingang zur Mariahilfer Straße, nicht zum Gürtel. Denn die Mariahilfer Straße war damals die zentrale Ader, der Gürtel eher eine Art Park. Am Cobenzl breiteten sich indes die unvergleichlichen Gärten der Rothschilds aus. Eine weltbekannte Orchideenzucht gedieh hier und wurde von englischen Gärtnern betreut. Diese brachten nicht nur Gartenkenntnisse mit nach Wien, sondern auch einen Sport: Fußball. Ihr Sportgeist wird der Stadt erhalten bleiben, nämlich als Gründung des Fußball-Clubs Vienna. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.09.2022 ORF III Wiener Grätzelgeschichten – Von Meidling bis Simmering
Folge 308Untermeidling war ein armes Viertel: Gerber, Fischer, Textilarbeiterinnen wohnten hier in nassen Häusern. Der Wienfluss prägte die Gegend, vor und nach der Regulierung. Bei der Regulierung stand aber weniger der Hochwasserschutz als vielmehr das Niedrigwasser im Vordergrund. Der abgeleitete Unrat wurde dann nicht mehr fortgespült und die zahlreichen Mühlen an der Wien standen still. Während in den Arbeitergrätzln Schmutz und der Hunger verbreitet waren, entstanden näher zu Schönbrunn die ersten Villengegenden. Zeitgleich reihten sich in Simmering Miniaturhäuschen mit schief lehnenden Dächern aneinander.
Die Straßen waren ungepflastert und eines der wenigen Zeichen von Urbanität bot der übergroß angelegte Zentralfriedhof. Bald wurden in den Vororten, und besonders in Favoriten, große Fabriken gebaut und neben ihnen Mietskasernen. Sie standen wie einsame Riesen auf dem unerschlossenen Gelände. Der Viktor Adler Markt durfte abends länger offenhalten als andere Märkte, damit die Arbeiter auf dem Weg aus der Fabrik nach Hause noch etwas zu essen kaufen konnten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 27.09.2022 ORF III Wiener Grätzelgeschichten – Von Kagran bis Strebersdorf
Folge 310Teil drei dieser Zeitreise ins alte Wien mit vielen bisher ungesehenen alten Aufnahmen führt von Kagran bis Strebersdorf. Die Frühindustrialisierung verändert die Gesellschaft: Einerseits ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Vorstädte weil sie dort Arbeit bekommen. Dadurch wird dort Wohnraum langsam knapp. Andererseits wird der Handwerksberuf immer weniger einträglich, weil die Massenfabrikation ihre Arbeit ersetzt. Viele der städtischen Handwerker gehen daher als gelernte Arbeiter im Proletariat auf. Doch manche können die Situation für sich nutzen und vermieten ihr Häuser an die neue Arbeiterschicht und ziehen weg aus der Stadt, dorthin, wo es billig ist.
Sie können so fast ohne Arbeit ein Einkommen finden. Der Startschuss für diese Veränderung ist die Entwicklung der Eisenbahn. Sie wird der Motor der Industrialisierung. Und in Wien setzt sich dieser Motor in Floridsdorf in Bewegung. Die Donaustadt ist stark vom Donauwasser geprägt. Hier stehen die „Kaisermühlen“: schwimmende Mühlen, die durch die Strömung angetrieben werden. Und hier entsteht um 1900 auch das Gänsehäufl. Damals heißt es „Berndl-Kolonie“ und wird von einem Energetiker und bunten Vogel betrieben: Florian Berndl predigt das Nacktbaden und heilt auch ohne Hemmung alle möglichen Erkrankungen. Eine ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion von Patrice Fuchs. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 04.10.2022 ORF III Systemfehler Habsburg – woran die Monarchie zerbrach
Folge 311Manche hatten das Ende der Monarchie in etwa so vorhergesehen, wie es dann auch kam. Bemerkenswerterweise kamen zwei der schärfsten Kritiker des Systems Habsburg aus der Familie selbst, nämlich die beiden Thronfolger Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand. Rudolf ließ seinem Ärger über vieles, was falsch lief im Reich, unter einem Pseudonym in der Presse freien Lauf. Franz Ferdinand nahm sich ebenso kein Blatt vor den Mund. Beide sahen, dass zentrale Positionen wie etwa die Armee nur mehr nach dynastischen Kriterien besetzt wurden. Um die fachliche Eignung ging es immer weniger. Auch entging ihnen nicht, wie hilflos die Monarchie der Sprengkraft des Nationalismus und der sozialen Frage gegenüberstand. Ihnen war klar, dass die Herrschaft untergehen musste, wenn sie nicht einige Stellhebel umlegte. Jonathan Vaughan und Bernhard Riener untersuchen in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, welche Systemfehler im Herbst 1918 zum Ende der Monarchie führten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 18.10.2022 ORF III Thonet – Zehn Schrauben und eine Idee
Folge 312Ohne „Sessel Nr. 14“ hätte so manches Wiener Kaffeehaus anders ausgesehen. Das legendäre Sitzmöbel machte die Herstellerfirma Thonet unsterblich. Mit der einzigartigen Bugholztechnik fand der Gründer Michael Thonet den Weg zu einer neuen Ästhetik des Sitzens, die er in seiner Wiener Werkstatt kostengünstig herstellen konnte. Thonet-Möbel stehen als typische Artefakte des Wiener 19. Jahrhunderts, und sind bis heute begehrte Sammlerstücke. Purzl Klingohr erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion die Geschichte dieses eigentlich deutschen Unternehmens, das der Wiener Ringstraßenzeit und der Kaffeehauskultur nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 18.10.2022 ORF III Das Wien des Friedensreich Hundertwasser
Folge 316Mit seinen Formen, Farben und Konzepten verstand sich Friedensreich Hundertwasser zeit seines Lebens als Rebell gegen alles Konventionelle. Als Aktivist trat er in der Architektur für ein menschengerechtes Bauen ein und schuf damit Werke, wie etwa das Hundertwasser-KrawinaHaus, das heute in Wien Menschen aus aller Welt anzieht. Anlässlich des 20.Todestages (19.Februar) besichtigt Karl Hohenlohe in dieser Folge von „Aus dem Rahmen“ das Erbe des großen Wiener Künstlers mit dem bunten Blick auf die Welt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.11.2022 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Von der Südsteiermark nach Slowenien
Folge 317Im Herzen des südsteirischen Weinlandes befindet sich Schloss Seggau, das jahrhundertelang als Repräsentationssitz der steirischen Bischöfe gedient hat und heute ein Bildungs- und Kongresszentrum beheimatet. Dringt man tiefer ins Weinland vor, kommt man an Schloss Ottersbach nicht vorbei, das bereits in der fünften Generation im Besitz der Familie Abel ist. Heute leben hier drei Generationen unter einem Dach. Die filmische Reise führt weiter in den Südosten der Steiermark nach Bad Gleichenberg. Hier thronte einst das stolze Herrschaftshaus „Burg Neu-Gleichenberg“, das über mehrere Jahrhunderte im Besitz der bedeutenden Grafen Trauttmansdorff war und heute als Ruine von der Natur zurückerobert wird.
Eine ganze Stadt als mittelalterliche Burganlage – das war Bad Radkersburg direkt an der steirisch-slowenischen Grenze einst. Mächtige Bastionen und Wehrmauern umgeben noch heute den Stadtkern. Schließlich führt der Film nach Slowenien zu einer der größten und mächtigsten Schlossanlagen des Landes – Schloss Ptuj, das heute im Besitz des nationalen Kulturministeriums ist und ein bedeutendes Regionalmuseum beheimatet. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 22.11.2022 ORF III Die Finanziers des Jugendstils – 125 Jahre Wiener Secession
Folge 318Jeder kennt heute berühmte Klimt-Models wie Emilie Flöge. Das Kalkül der Porträtierten, sich durch das Festhalten in der Malerei zu verewigen, ist offenbar aufgegangen. Doch hinter der Förderung des Jugendstils durch die vor allem jüdische Bourgeoisie steht bei genauer Betrachtung mehr als nur Kunstsinnigkeit. Vielmehr wollten die aufstrebenden Familien der Ringstraßenzeit durch die Förderung der neuen Kunst zu gesellschaftlicher Anerkennung finden. So ergab sich eine große Symbiose aus den Künstlern des Secessionskreises und den wohlhabenden Familien des späten 19. Jahrhunderts. Die einen kamen dadurch zu Geld und stießen in die bürgerlichen Salons vor, die anderen konnten sich vor einer sonst reservierten Wiener Gesellschaft als Mäzene und Schöngeister profilieren.
Zu den bedeutendsten Förderern der Secession gehörten Ludwig Wittgenstein, Viktor Zuckerkandl und Fritz Werndorfer. Die Akzeptanz der jüdischen Bourgeoisie blieb allerdings über weite Strecken ein Wunschtraum. Selbst in ihrer Hochblüte wurden viele von ihnen als „Parvenus“ ausgegrenzt. Erst recht die politische Agitation von Bürgermeister Karl Lueger und der Einbruch des Faschismus ließen diese Erzählung im frühen zwanzigsten Jahrhundert abreißen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 22.11.2022 ORF III Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022Wiener Heizen – eine Großstadt kämpft gegen die Kälte
Folge 319Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 29.11.2022 ORF III Der Schmuck der Monarchen – Die Macht des Hofjuweliers
Folge 321Kaum jemand sah mehr vom Innenleben der Herrscherhöfe als die Hofjuweliere. Ob Köchert bei den Habsburgern, Cartier am Pariser Königshof, Fabergé beim Zaren oder Wellendorff bei den Reichen und Schönen im Casino-Paradies Baden-Baden – sie alle gingen mit den Monarchen, die sie bedienten, eine einzigartige Symbiose ein. Die Pracht der Juwelen verlieh den Kaisern, Königen und ihren Frauen die Aura der Macht und legitimierte sie in Zeiten der Monarchendämmerung. Die Juweliere ihrerseits machten das Geschäft ihres Lebens und schrieben ihre Namen in die Unsterblichkeit ein. ORFIII Erbe Österreich hat sich das Zusammenwirken von Macht und Edelstein in dieser Neuproduktion erstmals umfassend angesehen und bringt quer durch das Europa des ausgehenden 19. Jahrhunderts die berühmtesten Beispiele dafür. Buch: Andreas und Carola Augustin, (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.12.2022 ORF III Fabergé – Meisterhafte Schmuckstücke
Folge 322Der russische Goldschmied und Juwelier Peter Carl Fabergé übernahm 1872 in Sankt Petersburg das prosperierende Juweliergeschäft seines Vaters Gustav und machte es weltberühmt. Mit seinen herausragenden Kreationen erfüllte Fabergé die Luxusbedürfnisse der völlig vom hungernden Volk abgehobenen Eliten. Nachdem Alexander III. 1882 auf Fabergé aufmerksam geworden war, wurde er zum Hofjuwelier des Zaren und später auch von dessen Sohn Nikolaus II. Die Leidenschaft der Romanows für seine Schmuckstücke und Dekorationsgegenstände sicherte ihm einen Wohlstand und eine künstlerische Freiheit ohnegleichen.
Auslöser war sein legendäres Überraschungsei aus Emaille, Gold und Rubin, mit dem Alexander III. seine Gattin Maria Fjodorowna zu Ostern 1885 entzückte. Bis zur Revolution folgten fast jedes Jahr weitere kaiserliche Ostereier, eines wertvoller und origineller als das andere. Doch diese Eier bilden nur einen winzigen Teil von Fabergés Gesamtwerk. Tatsächlich begründete er eine Industrie der wertvollen Schmuckobjekte, die auf Anhieb die Leidenschaft der Sammler erregte. Diese erlesen geschmackvollen, leuchtend bunten, manchmal stilistisch gewagten Schmuckgegenstände dienten der Zarenfamilie bei ihren Reisen als Gastgeschenke an ausländische Würdenträger.
Fabergé belieferte die Queen und andere gekrönte Häupter Europas ebenso wie die Könige von Siam. Für die Familien der Aristokratie und des aufstrebenden Industriebürgertums in Russland waren Fabergés Talismane, Fetische und Kleinode wahre Objekte der Begierde, mit denen sie sich wie kleine Zaren fühlen konnten. Kraft seiner Überzeugung, dass der Wert eines Gemäldes sich nicht nach dessen Preis bemesse, erhob Fabergé das Juwelierhandwerk zur Kunst und den Handwerker zum Künstler. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.12.2022 ORF III Eine Stadt wird satt – die Verpflegung Wiens
Folge 323Eine Großstadt wie Wien mit Essen zu versorgen, war zu früheren Zeiten eine tägliche logistische Meisterleistung. Brot etwa war in der Zwei-Millionen-Metropole immer wieder Mangelware, weil die Bäcker sich durchwegs auf die lukrativeren Süßwaren verlegt hatten. Die Anker-Bäckerei war eine der ersten, die nicht nur im industriellen Maßstab Brot herstellte, sondern auch ein eigenes Vertriebssystem mit Kutschen etablierte. Grundnahrungsmittel wie Fleisch oder Getreide kamen mit der Bahn nach Wien, oft von weit her, etwa aus Ungarn. Märkte wie der Viktualienmarkt wurden zu zentralen Versorgungseinheiten der wachsenden Stadt, ebenso wie die das Schlachthaus in St. Marx, dem ersten von zunächst fünf Schlachthäusern am Stadtrand. Norman Vaughan untersucht in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion die Infrastruktur der Wiener Ernährung in der ausgehenden Monarchie und erzählt den Weg zur Professionalisierung des Lebensmittelhandels. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.12.2022 ORF III Franz Josephs Brüder
Folge 325Drei Brüder hatte Kaiser Franz Joseph – die vier galten im Volksmund als die „Salzprinzen“, weil ihre Mutter Sophie erst nach einer Solekur in Bad Ischl Kinder bekommen konnte. Mit seinen 68 Regierungsjahren stellte der älteste, Franz Joseph, den Rest seiner Familie in den Schatten, was gerade für die Brüder nicht leicht war. Maximilian, der unbedingt auch ein gekröntes Haupt werden wollte, ließ sich auf die Versuchung ein, Marionetten-Regent in Mexiko zu werden, und kam von dort in einem Sarg zurück. Ludwig Viktor galt mit seiner Homosexualität als enfant terrible und musste nach einem öffentlichen Eklat in Kleßheim untertauchen. Aus der Ehe Karl Ludwigs mit Maria Annunziata gingen letztlich die beiden späteren Thronfolger Franz-Ferdinand und Karl I. hervor. Regisseur Christian Papke rekonstruiert in dieser Erbe Österreich Neuproduktion erstmals das Verhältnis der Brüder untereinander, und wie es sich im Gravitationsfeld der Macht verändert hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.12.2022 ORF III Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 17.05.2022Das Geheimnis der Stillen Nacht
Folge 326Es gibt wohl kein Weihnachtslied auf der Welt, das noch berühmter ist als „Stille Nacht“. Es ist in mehr als 300 Sprachen übersetzt worden und hat von klassischer, bis zu einer Heavy-Metal Musikbesetzung alles schon erlebt. Die Legende sagt ja, dass das Lied aus einer gewissen Not heraus entstanden sein soll: war wirklich die Orgel von Mäusen zerfressen und deswegen in der Weihnachtsnacht nicht spielbar? In dieser Folge von „Aus dem Rahmen“ wandelt Moderator Kari Hohenlohe auf den Spuren des Liedes „Stille Nacht“ und entdeckt dabei jede Menge Geheimnisse. Seine Suche führt ihn nicht nur ins „Stille Nacht“-Museum nach Hallein bei Salzburg, sondern auch in das weltberühmte Ibmer-Moor, wo im Franz Xaver Gruber Haus an den Komponisten gedacht wird. Zu guter Letzt gibt es dann noch Tipps vom Profi, wie es gelingen kann, dass „Stille Nacht“ am Heiligen Abend perfekt gesungen werden kann. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.12.2022 ORF III Die Geschichte der Wiener Christkindlmärkte
Folge 327Flanieren durch die Christkindlmärkte wie früher – viele Menschen träumen davon, dass es diese besinnlichen Veranstaltungen heuer wieder gibt. Erbe Österreich zeigt, wie alt und wie beliebt diese Tradition in Wien ist. Die Wiener Weihnachtsmärkte haben durch ihre Rückbesinnung auf alte Kunsthandwerk-Traditionen wieder viel von dem ursprünglichen Spirit zurück gewonnen. Die Anfänge des Christkindlmarktes liegen weit zurück – die sogenannten Dezembermärkte gibt es hier seit dem 14. Jahrhundert. Diese Märkte wurden um die Weihnachtszeit an verschiedenen zentralen Stellen abgehalten, unter anderem vor dem Stephansdom und auf der Freyung. Seit gut vierzig Jahren gibt es den legendären Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus. Die Dokumentation erzählt die Geschichte dieser Institution und versucht den Reiz zu erklären, die sie jedes Jahr auf Menschen aller Generationen ausübt. An den Weihnachtsmärkten lässt sich gut ablesen, welches Verhältnis wir zum Weihnachtsfest haben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.12.2022 ORF III Ein Ringstraßenbau in neuem Glanz – das wiedereröffnete Parlament
Folge 328Für viele ist es der größte Blickfang an der ganzen Ringstraße: Mit dem Parlamentsgebäude brachte Theophil Hansen antik-griechische Ästhetik an den neuen Prachtboulevard und setzte der Demokratie gleichzeitig ein ewiges Denkmal. Durch die jahrelange Restaurierung und die jetzige feierliche Wiedereröffnung rückt dieses Gebäude wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, in dem sich das Wohl und Wehe der jüngeren heimischen Geschichte widerspiegelt. Gestalterin Birgit Mosser erzählt von den baulichen Raffinessen dieses Hauses und von den umfassenden Umbauten im Rahmen seiner Modernisierung. Denn dass ein Gebäude, das zur Zeit von Pferdekutschen errichtet worden ist, auch noch im Digitalzeitalter einwandfrei funktioniert, ist alles andere als selbstverständlich. Zwei Tage vor der Neueröffnung gibt der Film erste Einblicke in das rundum erneuerte Gebäude. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.01.2023 ORF III Die Köche der Hofburg
Folge 331Wenn die Speise Leib und Seele zusammenhält, wie man sagt, kommt den Köchen und Köchinnen der Kaiser eine besondere Stellung zu. Wer weiß, ob ohne eine wohlschmeckende Hofküche die Monarchie überhaupt so lange überlebt hätte? Franz Joseph liebte vor allem Spargel und natürlich seinen Tafelspitz, der mit einer Gabel zerteilbar sein musste. Dazu Kaiserschmarrn und Zwetschgenknödel, und wenn er alleine war, aß er am liebsten am Abend nur eine Saure Milch mit einem Stück Brot. Der Kaiser kam über die viele Arbeit untertags kaum zum Essen, ging daher abends oft hungrig ins Bett.
Extra etwas zu bestellen, traute er sich nicht, um die Abläufe nicht durcheinander zu bringen. Katharina Schratt kam auf die Idee, ihm abends eine Dose Zwieback und einen Champagner auf das Zimmer bringen zu lassen. Die ORF III Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Essgewohnheiten der Habsburger aus der Perspektive des Küchenpersonals: zum Beispiel Adolf Rußwurm, der in Schönbrunn für Diäten des Kaisers zuständig war, oder Karl Soukup, der mit einem Meisterstück berühmt wurde, nämlich der Nachbildung des Eiffelturmes beim letzten Hofball 1917 aus Huhn- und Wildhaschée in Aspik. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.01.2023 ORF III Aus dem Rahmen: Augarten Porzellan
Folge 335Von Kinderstimmen, weißem Gold und imperialem Glanz – der Wiener Augarten erzählt die strahlenden, feinsinnigen und dunklen Seiten Österreichs, wie kaum eine andere Örtlichkeit Wiens. Wo sich ab dem 18.Jahrhundert die europäische Hocharistokratie die Kuchenteller und Teetässchen reichte, wird auch heute noch filigranes Porzellan von Hand bemalt und unter anderem bis an das japanische Kaiserhaus verschifft. Hier steht einer jener Flaktürme, die Wien stets zur Demut mahnen; von hier aus tragen die Wiener Sängerknaben einen ganzen Tourismuszweig hinaus in die Welt. Nicht nur Massen an japanischen Touristen sichern die Existenz der traditionsbewussten Augarten Porzellanmanufaktur; in dieser Folge ist es auch Karl Hohenlohe, der Werkstätte und hauseigenem Museum einen Besuch abstattet. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.02.2023 ORF III Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022Burgen und Schlösser in Österreich: Von der Wachau ins Mostviertel
Folge 336Zwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen – von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht. * Hier treffen dunkle Sagen von Raubrittern auf tausendjährige Frömmigkeit und besinnliche Renaissancemusik auf rauschhafte Mittelalterfeste – die Burgen und Schlösser im westlichen Niederösterreich bezeugen die Vielfalt unserer heutigen Faszination für das Mittelalter. * Stift Göttweig in Furth bei Krems blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück und ist bis heute ein wichtiges geistliches Zentrum.
Als Teil der „Kulturlandschaft Wachau“ ist das Stift am Rand des Dunkelsteinerwaldes UNESCO-Weltkulturerbe. Der Film bietet Einblicke in die historischen Prunkräume und das Leben in der Klostergemeinschaft der Benediktinermönche. Danach taucht der Film in die Wachau ein, wo unweit von Krems die Burgruine Dürnstein über der Donau thront. Erbaut wurde sie von den Kuenringern im 12. Jahrhundert. Bekanntheit erlangte Dürnstein, weil hier der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom dritten Kreuzzug gefangen gehalten wurde.
Zerstört wurde die Burg in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden die Toranlage der Burg in die Luft sprengten. Heute ist das Gelände das Betätigungsfeld des gelernten Rechtsanwalts Gottfried Thiery, der den steilen Burgweingarten am Fuße der Ruine betreibt und ein ehemaliges Kloster zu einem Beherbergungsbetrieb umgebaut hat. Auch die Burgruine Aggstein nur wenige Kilometer flussaufwärts war einst im Besitz der Kuenringer. Um die auf zwei Felsen errichtete Burg ranken sich dunkle Sagen.
Mittels einer eisernen Kette, die über die Donau gespannt wurde, soll Hadmar III. von Kuenring Handelsschiffe gekapert haben. Dem späteren Burgherren Jörg Scheck von Wald wird nachgesagt, Gefangene besonders grausam hingerichtet zu haben. Ausgesetzt auf einer Steinplatte, die wie ein Balkon aus der Burg ragte, mussten sie selbst zwischen Verhungern oder dem Sprung in den Tod abwägen. Die Märchenerzählerin Dena Seidl führt durch die Burg und klärt über die wahren Hintergründe diesen schaurigen Geschichten auf. Die Geschichte der Schallaburg begann vor rund 1000 Jahren, als sich Sieghard Graf von Schala eine Wohnburg mit Wehrcharakter errichten ließ.
Unter Hans Wilhelm von Losenstein erfolgte der Ausbau zu einem Renaissanceschloss. Heute ist das Schloss im öffentlichen Besitz und ein weit über die Grenzen des Landes hinaus bekanntes Ausstellungszentrum. Der Geschäftsführer und Historiker Peter Fritz zeigt die historischen Gemäuer und den einzigartigen Arkadenhof, den 1600 majestätische Terrakotten-Figuren zieren. Weiter südlich im Mostviertel hat sich der Unternehmer Erich Podstatny einen Jugendtraum erfüllt.
2010 übernahm er die damals weitgehend verfallene Höhenburg Plankenstein und baute sie als klassische Ritterburg wieder auf. In der Mittelaltercommunity ist die Burg äußerst beliebt. 1975 hat der damals 22-jährige Wirtschaftsmathematiker Stefan Zapotocky die völlig verfallene Weissenburg im Pielachtal aus dem 13. Jahrhundert gemeinsam mit seiner Schwester erworben. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Familie die bis zu 4 Meter tief verschüttete Burgruine freigelegt und in großen Teilen wiederaufgebaut. Heute dreht sich auf der Burg alles um Musik. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 28.02.2023 ORF III Die Wiener Zinshaus-Story
Folge 339Souterrain Etagenbezeichnung.Bild: ORF/D5 ProduktionKein Palais und keine Kirche sind so typisch für das Wiener Stadtbild wie das Zinshaus. Es war die Antwort auf die Wohnungsnot einer Zwei-Millionen-Metropole, die nicht nur proletarische Schichten aus dem Wiener Umland, sondern auch eine Vielzahl von Arbeitskräften aus den Kronländern anzog. So entstand das Zinshaus, oder in seiner radikaleren Ausformung, die Zinskaserne. Seit einer Reform von 1892 konzentrierte sich die Bautätigkeit auf Klein- und Kleinstwohnungen, sodass nach der Jahrhundertwende vier Fünftel aller Wiener Wohnungen aus einem Kabinett oder höchstens aus Zimmer, Küche, Kabinett bestanden.
Das Mietrechtsgesetz von 1922, eine Adaption der Vorlage von 1917, die den Kündigungsschutz aufrechterhielt und die Mietobergrenze mit der Friedenskrone begrenzte, verbesserte zwar die Rechte der Mieter, machte jedoch den Bau weiterer Zinshäuser für die Investoren uninteressant und führte erst recht wieder zu einem Unterangebot und damit zu großer Wohnungsnot. Paul Peraus hat sich für diese Erbe Österreich Neuproduktion diesem Stück Wiener Sozialgeschichte angenommen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.03.2023 ORF III Prater in Bildern
Folge 340Wenige Orte sind wienerischer als der Prater. Eine Freizone, die dem Naturgenuss ebenso dient wie der gestandenen Unterhaltung, gibt es in Europas Metropolen in dieser Form nur einmal. Seit jeher querten hier die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten ihre Wege, der Prater war immer schon ein Panoptikum der Wiener Gesellschaft. In dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion arbeitet Gestalter Gebhard Hölzl die alten Aufnahmen des Wiener Praters auf – Bilder von Menschen mit Melonen, Sonnenschirmen und Krinolinen, Kutschenfahrten bei Korso-Veranstaltungen, Faktoten aus dem Wurstelprater. Die Magie dieses Ortes, der jedes Jahr um diese Zeit zu neuem Leben erwacht, zieht sich quer durch die Jahrhunderte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 28.03.2023 ORF III 300 Jahre Belvedere
Folge 3471723 öffnete eines der beeindruckendsten Barockpalais Europas seine Pforten. Nach einer Rekordbauzeit von zweimal drei Jahren für das Untere und das Obere Belvedere bildete das Prachtgebäude die ganze Glorie seines Bauherrn Prinz Eugen ab. Der Feldherr, der die Osmanengefahr für immer von Wien abgewendet hatte, baute sich genau dorthin, wo drei Jahrzehnte zuvor die osmanischen Belagerungskanonen in die Innenstadt geschossen hatten. Ein so teures Schloss völlig ungeschützt vor die Stadtmauern zu bauen, war ein Statement des Siegers. Die Dokumentation von Udo Maurer erzählt anhand des Belvedere die späten Lebensjahre des Prinzen Eugen, der jetzt in Wien residierte und, als seine Schlachtenerfolge langsam in der Erinnerung verblassten, am Wiener Hof so manche Intrige abwehren musste. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 09.05.2023 ORF III Geheimnisvolles Schladming – Habsburgs Brasilien-Connection
Folge 349Kaiser Pedro I war mit der österreichischen Erzherzogin Leopoldine verheiratet, die ihren Beitrag zur Unabhängigkeit des Landes lieferte. Doch die Geschichte der österreichisch brasilianischen Beziehungen endete nicht mit Leopoldine, sondern setzte sich intensiv fort. Ihr Sohn sollte als Kaiser Pedro II. bis 1889 regieren. Im fernen Wien verfolgte sein kaiserlicher Großvater Franz I. weiterhin das Schicksal seiner brasilianischen Enkel, am Hof zu Rio de Janeiro war von Anfang an österreichische Botschafter präsent, die neben dem üblichen diplomatischen Verkehr auch eine Art großväterliche Aufsicht führten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 30.05.2023 ORF III Herrschaftliche Anwesen zwischen Alpen und Meer: Von Kärnten an die Adria
Folge 350Die Region Alpe-Adria ist einzigartig in Europa, nirgendwo sonst gibt es solche Vielfalt auf so kleinem Raum, landschaftlich wie auch kulturell. Am Schnittpunkt zwischen dem germanischen, slawischen und romanischen Europa haben viele Völker ihre Spuren hinterlassen, die sich im architektonischen Erbe widerspiegeln. In ihrer neuen TV-Dokumentation widmen sich die beiden Filmemacher Björn Kölz und Gernot Stadler herrschaftlichen Anwesen und ihrer Historie in Kärnten und Friaul-Julisch-Venetien. Im Mittelpunkt stehen Geschichte und Geschichten von besonderen Orten und besonderen Menschen vor dem Hintergrund einer beindruckenden Landschaft zwischen Bergen, sanften Hügeln und der blauen Adria.
Das Bundesland Kärnten und die Provinz Friaul im Herzen der Alpe-Adria-Region verbindet nicht nur eine geografische Nachbarschaft, es ist auch die gemeinsame tausendjährige Geschichte, die bis heute in der Kultur ihre Auswirkungen findet. In Kärnten wurden Baumeister aus dem Friaul engagiert, um im 16. Jahrhundert die neue Landeshauptstadt Klagenfurt zu bauen und später das eine oder andere Schloss umzubauen oder zu errichten.
Und über Jahrhunderte, als die Region die heutigen Grenzen noch nicht kannte, bestimmte wiederum so manches Kärntner Adelsgeschlecht die Geschicke weiter Teile des heutigen Friaul. Es gab sogar friulanische Adelsfamilien mit Sitz und Stimme im Kärntner Landtag. Das spannungsreiche Nebeneinander von unterschiedlichsten Traditionen und Idealen führte zu einem originellen Reichtum an architektonischen Formen, der im Film anhand zahlreicher beeindruckender Bauwerke dargestellt wird.
Die filmische Reise führt von den Schlössern Mageregg und Eberstein in Kärnten zu so prachtvollen Anwesen im Friaul wie der Villa Manin, der Villa Pace, der Villa Tissano oder der Burg von Villalta weiter zu den Stadtvillen von Görz/Gorizia/Gorica oder zum Schloss Miramare auf einem Felsvorsprung bei Triest. Viele der Schlösser, Burgen und Villen sind heute noch im Besitz jener Familien, die sie einst errichten ließen, andere herrschaftliche Anwesen haben im Laufe der Zeit ihre Besitzer gewechselt.
Sie alle haben ihre Türen und Tore geöffnet und durch die prunkvollen Räume ihrer Anwesen geführt. Die beiden Filmemacher waren unter anderem zu Gast bei Maria Teresa Christalnigg in der Villa Cigolotti Montereale, bei Teresa Pace Perusini in der Villa Pace oder bei Giorgio Strassoldo in den beiden Schlössern von Strassoldo. Doch auch kulinarische Traditionen dürfen nicht fehlen. In San Daniele, unweit der Burgen von Villalta und Ragogna, besuchen die beiden Regisseure eine traditionelle Prosciutto-Manufaktur, im sanften Hügelland bei Görz/Gorizia/Gorcia, dem Collio, das Weingut der Familie Perusini.
In Triest, das auch gerne als „Wien am Meer“ bezeichnet wird, führt die Reise ins älteste Kaffeehaus der Stadt, das Café San Marco. Bis heute verströmt die einst österreichische Hafenstadt mit ihren imperialen Bauten Habsburger-Flair. Und man bekommt den Eindruck, dass dieser Flecken Erde – wie es der Literat Paolo Maurensig formuliert hat – tatsächlich das Universum im Kleinformat ist. Eine Dokumentation von Björn Kölz und Gernot Stadler (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.06.2023 ORF III Der Hundertwasser-Garten in Venedig
Folge 351Ein Hundertwassergarten – in Venedig? Für den österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser spielte die Lagunenstadt seit jeher eine wichtige Rolle. Als sich 1979 für den damals schon erfolgreichen Künstler die Gelegenheit bot, auch in Venedig mitten in der Natur zu leben und zu arbeiten, erwarb er auf der Giudecca einen riesigen Garten und freute sich, dass sein Besitz größer als der Markusplatz war. Der Giardino Eden auf der Giudecca ist eines der vielen Mysterien Venedigs – ein Garten, der den meisten Einheimischen bekannt ist, die ihn aber noch nie von innen gesehen haben, ist die Anlage doch nie öffentlich zugänglich gewesen.
In Hundertwasser hatte den Garten – wie es seiner Philosophie und Lebensweise entsprach – sich selbst überlassen: „Der Mensch muss einen Friedensvertrag mit der Natur machen, die Natur muss frei sein und der Mensch darf sie nicht bevormunden.“ Da er manchmal jahrelang nicht in Venedig sein konnte, wurde aus dem exakt geplanten englischen Garten ein Urwald. Seit Hundertwassers Tod pflegt die Hundertwasser-Stiftung den Garten und lässt wie der verstorbene Meister keine Fremden hinein, was gleichfalls für so manches Gerede und sogar für Gerichtsverhandlungen sorgte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.06.2023 ORF III Wien 1873 – Expo, Krach und Cholera
Folge 354Das Jahr 1873 war für Wien in mehrfacher Hinsicht ein markantes. Die Weltausstellung holte die weite Welt in die Kaiserstadt, endete aber durch den Ausbruch der Cholera-Epidemie in einem Desaster. Die erste Wiener Hochquellleitung, die im selben Jahr eröffnet wurde, hätte genau solche Massenerkrankungen verhindern sollen – frisches Wasser aus den Alpen statt verseuchter Hausbrunnen. Doch so schnell konnte die neue Errungenschaft ihre Wirkung nicht entfalten. Auch das Imperial, ein Kind der Weltausstellung, begeht heuer sein 150-jähriges Bestehen als Hotel. Die Dokumentation taucht ein in dieses bewegende Jahr, das alle Höhen und Tiefen einer Großstadt enthält. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 12.09.2023 ORF III Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 16.05.2023Michael Gaismair – Vom Reformer zum Rebellen
Folge 355Zu den großen tragischen Figuren der österreichischen Bauerngeschichte zählt der Bauernführer Michael Gaismair. Aus dem heutigen Südtirol stammend, schwang er sich in der Zeit der großen Bauernkriege Anfang des 16. Jahrhunderts zum Anführer auf, der in seiner besten Zeit die Habsburger Landesfürsten mit seinen Forderungen vor sich hertrieb. Militärisch nach mehreren erfolgreichen Gefechten am Ende geschlagen, floh er nach Italien, wo er nach mehreren fehlgeschlagenen Attentaten als Opfer eines Raubmordes endete. In dieser Neuproduktion für Erbe Österreich hat Regisseur Wolfgang Moser mit großen Spielszenen das bewegte Leben von Gaismair inszeniert und zeigt seine Wandlung vom Reformer zum Aufständischen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 12.09.2023 ORF III Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 06.06.2023Wiener Plätze – Spaziergänge mit Kari Hohenlohe – Schwedenplatz / Nestroyplatz / Schmerlingplatz
Folge 356Die Geschichte hinter bekannten Wiener Plätzen erzählt ORFIII Moderator Karl Hohenlohe bei seinen neuen Spaziergängen durch die Stadt. Gemeinsam mit Wiener City Guides begibt er sich auf einen Streifzug durch die Altstadt, aber auch in die Vorstädte, und erfährt dort alles über lokale historische Ereignisse, die Gebäude, ihre Bewohner und das frühere Stadtleben. In Folge eins am Schwedenplatz, am Nestroyplatz und am Schmerlingplatz. An allen diesen drei Örtlichkeiten kann man das alte Wien gut spüren, vom römischen Wien, das sich entlang des heutigen Donaukanals entwickelt hat, zum mittelalterlichen Wien und dem Wibmer Tor bis zum Vorstadtflair nahe dem Prater, das sich ab dem Barock herausbildete. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 19.09.2023 ORF III Wiener Plätze – Spaziergänge mit Kari Hohenlohe – Petersplatz / Lugeck / Bauernfeldplatz
Folge 357In der zweiten Ausgabe dieser Reihe führen Moderator Karl Hohenlohe seine Spaziergänge wieder in das historische Wien, an Orte, wo sich die Vergangenheit dieser Stadt besonders gut erschließt. Gemeinsam mit Wiener Stadtführerinnen und -führern geht es diesmal zum Petersplatz, der im mittelalterlichen Wien eine wichtige Rolle gespielt hat, ans Lugeck und zum Bauernfeldplatz, wo sich an den Gestaden der Rossau im Barock prächtige Palais entwickelt haben, etwa das Gartenpalais Liechtenstein. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 26.09.2023 ORF III Wiener Plätze – Spaziergänge mit Karl Hohenlohe – Platz am Hof / Türkenschanzpark / Franziskanerplatz
Folge 358Fast keiner der namhaften Wiener Plätze ist als solcher geplant worden. Meistens waren es alte Friedhöfe, die aufgelassen wurden, oder Gebäude, die dort standen, wurden zerstört oder geschleift. Entsprechend bewegt und verschlungen ist oft die Geschichte dieser Orte, die ORF III Erbe Österreich Moderator Karl Hohenlohe gemeinsam mit Wiener City Guides erzählt. In Folge drei geht es zum Platz am Hof, zum Türkenschanzpark und zum Franziskanerplatz, letzteres ein Kleinod der Stadtszene, das aus gutem Grund in jedem Reiseführer steht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 03.10.2023 ORF III Wien in Amateurfilmen
Folge 359Das Filmen mit dem mobilen Telefon ist heute nicht mehr wegzudenken. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts war das Erzeugen von Bewegtbildern jedoch noch eine Sensation. Nicht mehr viele Menschen können sich daran erinnern, wie der Stephansplatz und die Kärntnerstraße stark befahrene Verkehrsflächen waren. Oder daran, wie der Blick nach Transdanubien ausgesehen hat, bevor die Donauinsel errichtet wurde. Aber auch die Eroberung der Gesellschaft durch Konsumgüter hat ihre Spuren hinterlassen. Etwa durch Werbung und Ausstellungen von großen Marken in der Messe Wien in den 1960er Jahren. In dieser „Erbe Österreich“-Neuproduktion wird nicht nur das architektonische, sondern auch das gesellschaftliche Bild der Bundeshauptstadt anhand von Amateuraufnahmen gezeigt. Denn während das Filmen von privaten Ereignissen nicht nur Erinnerungen konserviert, zeigen sie zeitgleich auch eine Stadt, die man so heute nicht mehr kennt. R: Stefan Wolner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.10.2023 ORF III Wien wie es niemals war – Folge 1
Folge 360Ein Bahnhof direkt hinter dem Stephansdom? Eine Oper auf dem Kahlenberg? Viele Ideen wurden für Wien gewälzt – einige davon aus heutiger Sicht skurril, andere aufschlussreich für die Ideenwelt vergangener Epochen. In einer mehrjährigen Arbeit hat Gestalterin Judith Doppler gemeinsam mit Produzent Kurt Mayer die außergewöhnlichsten Stadtplanungen aufwändig mit Computertechnik animiert. Ihr neuer Zweiteiler in Erbe Österreich zeigt das reale Bild dieser Stadt, wie sie niemals war. Den Anfang machen der Bahnhof am Stephansplatz, die alternativen Pläne für Schönbrunn und der Karlsplatz, der heute nach dem römischen Petersplatz aussehen könnte, wenn sich die Ideen von damals durchgesetzt hätten. Visuell einzigartig gelingt es, mit phantastischen Drohnenflügen über die Stadt und mit den grafischen Animationen die Pläne von damals wiederauferstehen zu lassen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 17.10.2023 ORF III Wien wie es niemals war – Folge 2
Folge 361Wien war in der Ringstraßenzeit das vielleicht heißeste Pflaster Europas. Die Metropole wuchs in wenigen Jahrzehnten auf zwei Millionen Einwohner, allen war klar, dass sich die Stadt entsprechend rasch modernisieren musste. Umso gewagter waren die Pläne, die damals entstanden. Kaum jemand hätte Wien mehr verändert als Otto Wagner. Seine Visionen ähneln mehr Chicago als dem, was wir heute als Wien kennen. Großflächig und rasterartig bahnen sich seine Ideen ihren Weg, um, wie er damals meinte, bis zu drei Millionen Menschen unterzubringen. Im zweiten und letzten Teil zeigen Judith Doppler und Kurt Mayer, wie Wien heute aussehen könnte, wenn sich diese Ideen damals durchgesetzt hätten. Beeindruckende Computeranimationen visualisieren Otto Wagners Wien, als wäre es tatsächlich gebaut worden. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.10.2023 ORF III Der Tod ist unter uns – Gottesacker Wiener Innenstadt
Folge 362Wer eine Karte der historischen Friedhöfe über den Plan der Wiener Innenstadt legt, dem dämmert, dass so gut wie jeder Platz ein Friedhof war – oder besser gesagt: noch ist. Denn als die letzten Ruhestätten im ersten Bezirk nach und nach aufgelassen wurden, gab es keine Technik, um sämtliche Bestattete umzubetten. Also stehen wir heute auf den Verstorbenen vergangener Jahrhunderte – der Tod ist ständig unter uns. Gestalterin Gigga Neunteufel geht den Friedhöfen auf die Spur und zeigt, welche beliebten Plätze und Flaniermeilen historisch im Totenreich anzusiedeln sind. Und sie befragt Passanten und Touristen, ob ihnen bewusst ist, wie nah an diesen Örtlichkeiten Leben und Tod beisammen liegen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 31.10.2023 ORF III Die österreichische Arbeiterbewegung – Folge 1
Folge 363Die Pracht, die sich Wien in der Ringstraßenepoche verlieh, hatte ihren Preis. Die entrechteten Arbeiter und Arbeiterinnen in den Ziegelfabriken und auf den Baustellen gaben dem Arzt Viktor Adler den Anstoß zur Gründung einer Bewegung, die ihnen eine politische Stimme verleihen sollte. Diese zweiteilige Neuproduktion von Jonathan Vaughan und Bernhard Riener erzählt in Erbe Österreich die Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung. Folge eins widmet sich den Anfängen und geht bis zum Hainfelder Parteitag, wo sich die unterschiedlichen Strömungen erstmals unter einer gemeinsamen Partei vereinten. In Interviews sprechen unter anderen der ehemalige Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Wolfgang Maderthaner, der Stadthistoriker Peter Payer, die ÖGB-Historikerin Marliese Mendel und Eva Matt von der Universität Wien. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.11.2023 ORF III Die österreichische Arbeiterbewegung – Folge 2
Folge 364Teil zwei dieser Neuproduktion für Erbe Österreich erzählt das politische Wirken der neu gegründeten Sozialdemokratie bis zum Ersten Weltkrieg. Vom reinen Interessensschutz der Arbeiterinnen und Arbeiter erweiterte die Bewegung den Kreis ihrer Forderungen bald auf das allgemeine Wahlrecht, die Versammlungsfreiheit sowie auf die Abschaffung aller stehenden Heere. Zahlreiche neue Vereine förderten die Bildungschancen für Arbeiterkinder und versuchten, die sozialen Ungerechtigkeiten abzufedern. Am 1. Mai 1890 erlebte Wien im Prater mit hunderttausend Teilnehmern die bis dahin größte Kundgebung seiner Geschichte. Der große Zulauf bei den Wahlen machte die Sozialdemokratie zum entscheidenden Faktor bei der Demokratisierung des Landes und bei der Gründung der Ersten Republik. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.11.2023 ORF III Ein Leben als Dienstmädchen – Schicksal in der Kaiserzeit
Folge 3651906, Berlin. Die junge Minna Eschler zieht wie Hunderttausende aus den verarmten Regionen des Ostens in die boomende Metropole Berlin. Ohne Ausbildung nimmt sie eine Stelle als Dienstmädchen an. Sie schläft in einem 70 Zentimeter niedrigen Verschlag. Unter der Treppe, über der Haustür oder der Speisekammer bringen die Neureichen ihr Personal unter. Ihr Arbeitstag dauert 16 Stunden, nur alle zwei Wochen gibt es ein paar Stunden frei. Den Launen und sexuellen Übergriffen des Hausherrn sind die Dienstmädchen rund um die Uhr ausgeliefert. Das Leben von Kaisern und Königinnen ist umfassend erforscht und dokumentiert. Der Alltag von ganz normalen Menschen hingegen ist wenig bekannt, steckt aber voller Überraschungen und eröffnet einen neuen, verblüffenden Blick auf unsere Geschichte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.11.2023 ORF III Die Habsburger, die blieben
Folge 366Als die Donaumonarchie endete, zerbrach die Kaiserfamilie in zwei Teile: jene wie das Kaiserpaar Karl und Zita, die den Machtverlust nicht hinnahmen und ins Exil gingen, und jene, die im Land blieben und sich mit der Republik arrangierten. Nur, wer die sogenannte Renunziation unterschrieb und sich damit als einfacher Bürger deklarierte, war in Österreich erwünscht. Manchen in der Familie galt diese Anpassung an die Zeitumstände als Verrat an der dynastischen Mission der Familie. Entsprechend schlecht waren diese Familienteile aufeinander zu sprechen. Die neue Erbe Österreich Dokumentation von Alexander Frohner erzählt die persönlichen Dramen hinter dem österreichischen Machtwechsel. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 14.11.2023 ORF III Habsburgs Rache – Akte Frankenburger Würfelspiel
Folge 367Österreich war im 17. Jahrhundert näher dran, ein protestantisches Land zu werden, als den meisten heute bewusst ist. Schon Kaiser Maximilian II. war nahe daran, zu konvertieren, und drei Viertel der Bevölkerung hatten der katholischen Kirche bereits den Rücken zugekehrt. Doch die Gegenreformation wollte das Land mit aller Kraft in den Schoß des katholischen Glaubens zurückholen. Die Brutalität, mit der dieser Glaubenskampf geführt wurde, zeigt sich beispielhaft am sogenannten Frankenburger Würfelspiel, wo der aus Bayern kommende oberösterreichische Landesherr Adam Graf Herberstorff aufständische Bauern jeweils zu zweit gegeneinander um ihr Leben würfeln ließ. Der Verlierer wurde hingerichtet. Harald Staudach erzählt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion diese dramatische Lokalgeschichte und wirft damit ein Licht auf die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 14.11.2023 ORF III Habsburgs Stammland
Folge 368Stadt Brugg.Bild: ORF/Clever ContentsLange bevor Habsburg der Name eines europäischen Herrschergeschlechts wurde, hieß so eine Burg in Vorderösterreich, in der heutigen Schweiz. Der Legende nach vom Vogel Habicht als „Habichtsburg“ abgeleitet, erhebt sich dieser Sitz bis heute auf fünfhundert Metern Seehöhe auf dem sogenannten Wülpelsberg. Hier residierten die später so genannten Habsburger bis ins 13. Jahrhundert. Danach verlagerte sich ihr Mittelpunkt nach Wien, nachdem Rudolf I. die Stadt von seinem Widersacher Premysl Ottokar erobert und ihn zwei Jahre später in der Schlacht von Dürnkrut getötet hatte.
Gestalter Alexander Frohner erzählt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion die Vorgeschichte der Habsburger und ihre Verbindungen in die heutige Schweiz. Ganz zerrissen die Bande nie – Kloster Muri im Aargau ist wie eine barocke Insel und erinnert an den Glanz der großen, kaiserlichen Stifte und Abteien im habsburgischen Reich. Nach dem Ender der Monarchie erinnerten sich die Kinder Kaiser Karls an die Aargauer Heimat und stifteten eine neue Familiengruft im Kloster Muri. Hier ruhen auch die Herzen des letzten österreichischen Kaiserpaars, von Karl und Zita. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.11.2023 ORF III Drei Kaiser und ein Star – Die Erlebnisse des Fischer von Erlach
Folge 369Das höfische und kaiserliche Leben in Wien hat kaum jemand besser von innen gesehen als Bernhard Fischer von Erlach. Mit Großaufträgen wie dem Schloss Schönbrunn oder der Karlskirche spielte er sich ins Herz der kaiserlichen Familie. Praktisch auch, dass er der Zeichenlehrer des späteren Kaisers Joseph I. war. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 28.11.2023 ORF III Beisl, Beuschel, Bier – Die Wiener Wirtshausgeschichte
Folge 370Wirts- und Gasthäuser waren lange nicht das, wofür wir sie heute verwenden – man ging nicht aus, um sich etwas Gutes zu gönnen, sondern man war auf der Durchreise und suchte Unterkunft und Verpflegung. Beispiele dafür waren „Der wilde Mann“ in der Kärntnerstraße 17, „Weiße Schwan“ bei Neuer Markt 6, „Der Goldene Ochse“ in der Seilergasse 14 oder „Der rote Apfel“ in der Singerstraße 3. Diese Gaststätten waren nicht nur Treffpunkte in der kaiserlichen Residenzstadt Wien, sondern auch Ausgangspunkte für den regulären Postkutschenbetrieb und wurden auch als „kleine Bahnhöfe“ bezeichnet. Zusätzlich war das Tauschen von Vorspannpferden für die Wirte ein ertragreiches Geschäft. Die Speisekarte war dabei nebensächlich – Standardgerichte wie Gulasch, Schnitzel, Frankfurter und Schweinsbraten wurden angeboten und für die trinkfreudigen Gäste standen große Fässer mit Wein und Bier bereit. Die Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Geschichte der Wirtshäuser in Wien und im Umland. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 05.12.2023 ORF III Die Wiener Stadtmauer
Folge 371An die Wiener Stadtmauer erinnern heute nur mehr wenige Orte wie die Coburgbastei. Ansonsten ist dieses einst so prägende Bauwerk aus der Wahrnehmung völlig verschwunden. Erbe Österreich macht in dieser Neuproduktion den Sprung zurück von der pulsierenden Ringstraße in die Zeit, als die massigen Fortifikationen wie ein steinerner Ring um die Innenstadt lagen. Die Mauer, aus militärischen Gründen erbaut, hatte auch so manche soziale Auswirkung, vom Preisgefälle der Waren innerhalb und außerhalb der Stadt bis zur Prostitution, die sich an den wenigen engen Zufahrtstoren bildete. Blendet man heute alte Fotos und Zeichnungen von der Stadtmauer in die jetzigen Gegebenheiten, merkt man, wie völlig anders die Stadt damals auf die Einwohnerschaft gewirkt haben muss. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 12.12.2023 ORF III Wiens verborgene Palais – Folge 7
Folge 372In einer neuproduzierten Staffel besucht Karl Hohenlohe für Erbe Österreich wieder Palais, die zwar jeder vom Vorbeigehen her kennt, deren Innenleben der Öffentlichkeit aber nicht zugänglich sind. Am berühmtesten Platz von Wien steht das sogenannte Churhaus – direkt neben dem Stephansdom. Auch wenn in diesem schönen Barockbau durchaus auch Adelige gewohnt haben, ist es kein klassisches Adelspalais, sondern es hatte äußerst vielfältige Funktionen. Von der Bauhütte während der Errichtung des Domes bis zum Probsthof ist einiges dabei. Dom-Archivar Reinhard Gruber führt Karl Hohenlohe durch das Haus, zeigt die schönsten Räume, verrät auch, in welchen Zimmern vor hundert Jahren noch tüchtig gefeiert wurde.
Nur ein paar Schritte weiter befindet sich die nächste barocke Perle: Das Palais Bartolotti-Partenfeld, bekannt als das älteste Haus am Graben Ecke Dorotheergasse. Heute im privaten Besitz zweier Familien, birgt das Haus eine Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückgeht. Nur wenige Schritte weiter Richtung Hofburg erreicht Karl Hohenlohe das Barock-Palais Cavriani in der Habsburgergasse, das den wenigstens bekannt ist – obwohl es quasi in Rufweite der vielbesuchten Hofburg liegt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 09.01.2024 ORF III Wiens verborgene Palais – Folge 8
Folge 373Es sind keine gewöhnlichem Adelssitze, die Karl Hohenlohe in dieser Folge von „Wiens verborgene Palais“ vorstellt. Manche Palais dienten zwar Adeligen zu Zwecken der Repräsentation und als Wohnsitz, allerdings in Zusammenhang mit ihren jeweiligen Ämtern. Das ehemalige k.u.k. Kriegsministerium am Stubenring ist auch heute noch ein streng bewachtes Regierungsgebäude mit mehreren Ministerien und Sektionen, weshalb es nur die Wenigsten von innen gesehen haben. Im Innersten des Mitteflügels befand sich ein kleines Wohnpalais, eingebettet in die weitläufigen Verwaltungstrakte, aber dennoch mit Prunkräumen, Festsaal und sogar mit einer Reithalle. Bewohner war der ledig gebliebene vorletzte Kriegsminister, Graf Alexander von Krobatin, der keine Familie und keinen Adelssitz hatte.
Und so spazierte er von seinem Schlafzimmer direkt in sein Büro oder empfing Gäste in prunkvoll tapezierten und mit Kunstobjekten ausgestatteten Räumlichkeiten. Prominent am Stock-im Eisen-Platz gelegen, befindet sich das Palais Equitable. Der private Eigentümer der Beletage mit den riesigen Fenstern zum Stephansplatz öffnet exklusiv für ORF III seine Türen und lässt uns die Aussicht genießen. Katrin Unterreiner erkundet mit Karl Hohenohe das Haus, den märchenhaften überdachten Innenhof und erzählt Geschichten aus dem florierenden Geschäftsleben des Fin de Siecle und vom Erbauer des Palais. Auch das Erzbischöfliche Palais am Stephansplatz besucht Karl Hohenlohe in dieser Folge. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 16.01.2024 ORF III Wiens verborgene Palais – Folge 9
Folge 375Kaiserinnen und Kaiser, fromme Frauen, wohltätige Herren und ein skandalöses Paar – das sind Geschichten, die uns in dieser Folge von „Wiens verborgene Palais“ vor die ehemaligen Stadtore führen. Karl Hohenlohe besucht drei ganz nahe beieinander liegende Palais im dritten und vierten Bezirk. Eine wahre Sensation ist der Besuch im Barocken Palais der Salesianerinnen, denn kaum jemand hat es je von innen gesehen. Gestiftet von der Kaiserin Wilhelmina Amalia, just am Tag der Geburt ihrer Nichte und der späteren Regentin Maria Theresia, ist dieses „Kloster der Heimsuchung Mariens“ das älteste Frauenkloster Wiens.
Der weitläufige Garten erstreckt sich bis zum Schloss Belvedere. Und auch die Geschichte des nächsten Palais, des Kreuzherren Palais, nimmt mit einem Kaiser seinen Anfang: Als Kaiser Karl VI. sein Gelübde einhielt, nach dem Ende der Pest eine Kirche zu stiften, übergab er die Seelsorge der Karlskirche dem Kreuzherren-Orden. In dieser Folge besucht Karl Hohenlohe außerdem das Gründerzeit-Palais Apponyi. Es besticht mit einer Erzählung, die in Zusammenhang mit einem seiner berühmtesten Bewohner steht: Hier lebte Hofmaler Heinrich von Angeli, gefeierter Portraitmaler des Hochadels und des Kaiserhauses. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 23.01.2024 ORF III Kind sein im Kaiserhaus
Folge 377Original-TV-Premiere Di. 30.01.2024 ORF III Opernball – Österreich – Land der Orden
Folge 378Verdienstzeichen, Ehrenzeichen, Anerkennungsmedaille, Exekutivdienstzeichen, Wehrdienstzeichen, Milizmedaille, Ehrenkreuz, Rettungsmedaille – Österreich ist und bleibt das Land der Orden. Wer das Leichtmetall auch austragen möchte, tut es vor allem am Opernball. Manch einer, der viele Orden gesammelt hat, hört sich im Vorbeigehen an wie ein Schellenbaum. Anlässlich des Höhepunktes des heurigen Faschings geht Erbe Österreich in dieser Neuproduktion auf die Spur der österreichischen Ordensliebe. Amüsante Ausschnitte aus vergangenen Opernball-Übertragungen und eine augenzwinkernde Rundschau auf das heimische Ordenswesen werfen ein unterhaltsames Licht auf eine Kategorie, in der uns niemand auf der Welt den Champagner reichen kann. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.02.2024 ORF III Die Opernball-Revue: Mode von damals
Folge 379Wer wäre besser berufen, um auf die Mode des Wiener Opernballs zurück zu blicken, als das Moderatorenduo Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz. Gemeinsam mit Opernball-Lady Lotte Tobisch und mit Modeexpertin Isabella Klausnitzer lassen sie historische Opernball-Aufnahmen Revue passieren und kommentieren – nicht ohne das nötige Augenzwinkern – wie sich der Modegeschmack seit anno dazumal verändert hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.02.2024 ORF III Der Wiener Opernball – Die guten Geister
Folge 380Der Opernball – in der Wiener Staatsoper.Bild: ZDF/ORFSie stehen nicht im Rampenlicht, und trotzdem sind sie die wahren Stars: die vielen kleinen und großen Helferlein, die zum Gelingen des Wiener Opernballes beitragen. Sie werken hinter den Kulissen, helfen beim Frackanziehen, wissen, mit welcher Kost sich das Ballvergnügen ungetrübt genießen lässt, chauffieren die Ballbesucher mehr oder minder nobel zum Staatsgewalze und besitzen die Schlüssel, wenn die Besucher vor verschlossenen Türen stehen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.02.2024 ORF III Habsburgs Osten – Die Ära Österreich in der Ukraine
Folge 381Der Westen der Ukraine stand 150 Jahre lang unter österreichischer Herrschaft. In dieser Zeit erwuchs dort das ukrainische Nationalbewusstsein, das bis in unsere Tage hinein geschichtswirksam ist. Regisseur Norman Vaughan (Buch: Céline Wawruschka) begibt sich anlässlich des zweiten Jahrestages des russischen Kriegs gegen die Ukraine in dieser Erbe Österreich Neuproduktion auf die rot-weiß-roten Spuren in Galizien und der Bukowina. In den späten maria-theresianischen Jahren kam Habsburg in den Besitz dieser Gebiete, die zwar wirtschaftlich unterentwickelt, aber militärisch wertvoll für die Balance mit Russlands Macht waren.
Mit einer Heerschaar an Lehrern, Ärzten, Technikern und Juristen versuchte das Kaiserhaus, in der dortigen Gesellschaft Fuß zu fassen. Auch die öffentliche Architektur begann immer mehr nach österreichischem Vorbild auszusehen. Doch eine echte Verwurzelung gelang den Habsburgern dort nicht, im Gegenteil: Genau in der Westukraine erlitt Österreich am Beginn des Ersten Weltkriegs die erste schwere Schlappe. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.02.2024 ORF III Sauberes Wien – (Um-)Weltstadt im Wandel
Folge 385Wien soll einst eine saubere Stadt gewesen sein, bevor der Autoverkehr einsetzte – so lautet zumindest eine nostalgische Utopie. Denn Pferdemist, Pferdeurin, ein gigantischer Hausbrand von den zahlreichen Holz- und Kohleheizungen sowie die ständigen Umbauarbeiten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts drückten damals schwer auf die Lebensqualität der Menschen. Wer es sich leisten konnte, floh vor Schmutz, Ruß und Lärm jedes Jahr nach der Ballsaison in den Süden. In dieser Erbe Österreich Neuproduktion erzählt Gestalter Norman Vaughan vom Weg Wiens zu Sauberkeit und Gemütlichkeit. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 19.03.2024 ORF III Wasserwege in Österreich – Die March
Folge 386Tvarůžková cukrárna, Konditorei in Tschechien.Bild: ORF/Pammer FilmVon Dürnkrut über Angern und Marchegg sowie Schloss Hof führt diese erste Folge der neuproduzierten Flussreise. Denn Österreichs Flüsse waren in der Geschichte vor allem Wasserstraßen, über die Güter und Menschen transportiert wurden. Diese Ausgabe widmet sich der March, die der wichtigste Fluss von Mähren ist und die eine wichtige Rolle in der gemeinsamen Geschichte Österreichs mit seinen slawischen Nachbarn spielt. Gestalter Christian Reichhold bewegt sich flussabwärts und erzählt über die landschaftliche Schönheit der Ufer die Geschichte dieses Wasserwegs und seiner Bewohner im Geschichtsverlauf. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 02.04.2024 ORF III Wasserwege in Österreich – Die Drau
Folge 387Österreichs große Wasser-Reisestraßen – diese Neuproduktion von Erbe Österreich widmet sich der Drau und ihrer Rolle in Österreichs Geschichte. Der Fluss durchquert mehrere Länder, darunter Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn, bevor er schließlich in die Donau mündet, und war eine wichtige Route für den Handel zwischen dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa. Gestalterin Gigga Neunteufel besucht auf ihrer Reise flussabwärts unter anderem Schloss Stein, das für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, und trifft dort den Schlossherrn und Bewohner Orsini-Rosenberg, fährt weiter nach Spittal an der Drau und am Ende bis nach Maribor. Der Verein „Freunde der Oberdrautaler Flößer“ vereinigt die Flößer der Orte Dellach, Berg, Greifenburg, Sachsenburg sowie Baldramsdorf und veranstaltet alljährlich im Hochsommer die Oberdrautaler Flößertage. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 09.04.2024 ORF III Wasserwege in Österreich – Die Enns
Folge 388Reisen – das hieß früher vor allem flussabwärts zu fahren. Denn lange Zeit waren Österreichs Wasserstraßen der schnellste Verkehrsweg, lange vor beschwerlichen Kutschenfahrten. Die Flößer beherrschten damals Gewässer wie etwa die Enns, sie beförderten Güter und Menschen. Heute haben Floßfahrten nur mehr nostalgischem Reiz. Die Enns verband die Eisenwurzen, die sogenannte „Waffenkammer des Kaisers“, mit der Donau und damit mit Wien. Der Boom des Eisens verschaffte der ganzen Region ihren Aufschwung. Gestalterin Karin Schiller führt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion von der Quelle der Enns bis zur ihrer Mündung und besucht unter anderem Schloss Trautenfels mit der Ennsbrücke, ferner Liezen, wo in römischer Zeit an der über den Pyhrnpass führenden Straßenverbindung die Poststation Stiriate angelegt worden war, als letzte Rast- und Umspannstation für die Pferdefahrzeuge vor dem Pyhrnpass, sowie Stift Admont. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 16.04.2024 ORF III Liebe und Körperkult damals
Folge 389Der Körper der Menschen galt lange als Arbeitswerkzeug, das einfach zu funktionieren hatte. Doch im späten 19. Jahrhundert begannen die Leute die Freude an ihrem Körper zu entdecken. Lebenslust durchströmte die Gesellschaft, vom Nacktbaden über eine freie Mode bis zum Sport und der erotischen Fotografie. Gestalter Stefan Wolner hat dieses Lebensgefühl der Jahrhundertwendezeit in dieser Erbe Österreich Neuproduktion eingefangen. Er zeigt, wie das neue Körperbild von damals die Grundlage für die Befreiungsbewegungen des 20. Jahrhunderts gebildet hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 23.04.2024 ORF III Bad Ischl mondän
Folge 390Die späte k.u.k. Monarchie muss man sich als Macht-Ellipse vorstellen, mit den zwei Brennpunkten Wien und Bad Ischl. Das Salzkammergut war mehr als ein Sommerrefugium, hier wurde genauso Politik gemacht wie in der Wiener Hofburg. Entsprechend wanderte auch der Hofstaat mit Franz Joseph mit, und auch der Wiener Adel wollte dem Kaiser auch im Sommer nahe sein. Zum heurigen Kulturhauptstadt Salzkammergut Jahr zeigt Erbe Österreich ein Soziogramm der habsburgischen Eliten anhand ihrer Villen und Besitzungen in und um Ischl. Gestalterin Gigga Neunteufel beschreibt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion, wie Familien wie die Industriellen Dirsztay, die Starhembergs, Seilern und Landauer sowie die Bankiers Ohrenstein ihre Sommer an der Traun zugebracht haben. Der Film bietet einzigartige Zugänge zu privaten Prunkräumen und Gärten, tolle Landschaftsaufnahmen und intime Einblicke in die Society von damals. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 14.05.2024 ORF III Geheimnisvolle Augustinerkirche
Folge 391Pater Nikolaus Schachtner (l.) und Karl Hohenlohe. Pater Nikolaus führt Moderator Karl Hohenlohe durch weitere Teile der Augustinerkirche.Bild: ORF/EmbfilmHochzeiten, Thronfeiern und Seelenmessen: Die Augustinerkirche in Wien war jahrhundertelang die Bühne für die wichtigsten Ereignisse der habsburgischen und damit der österreichischen Geschichte. * Maria Theresia, ihr Sohn Josef II und ihre Tochter Marie Antoinette, Kaiser Franz Josef und sein Sohn Kronprinz Rudolf haben hier geheiratet. In der Herz-Gruft sind die Herzen von 54 Habsburgern in silbernen Schalen verwahrt, die eine „Herzbestattung“ erhielten. * Es ist die bestversteckte Kirche Österreichs: Auf dem belebten Wiener Josefsplatz hasten täglich hunderte Menschen an ihrer Pforte vorbei, ohne hinter der unauffälligen Fassade eine der bedeutendsten Kirchen Österreichs zu vermuten.
Glück und Trauer. Hochzeiten, Thronfeiern und Seelenmessen. Die Augustinerkirche im Herzen Wiens war jahrhundertelang die Bühne für die wichtigsten Ereignisse der habsburgischen und damit der österreichischen Geschichte: „Tu Felix Austria nube – Du glückliches Österreich heirate“. Die ehrwürdigen Mauern der Augustinerkirche wurden Zeugen der wichtigsten habsburgischen Eheschließungen.
In der Loreto-Kapelle beteten die Frauen aus dem Haus Habsburg um Nachkommenschaft. Hier fanden auch die Segnungen von Mutter und Kind, nachdem eine Kaiserin das Wochenbett verlassen hatte, statt. In der Augustinerkirche wurden aber nicht nur neue Erdenbürger begrüßt, sondern auch Verstorbene verabschiedet: Die Georgs-Kapelle diente im 16. Jahrhundert einer Totenbruderschaft als Versammlungsraum. Als Pfarrer der Augustinerkirche kennt Pater Matthias die Geschichte und die Geschichten rund um die Hofkirche der Habsburger besonders gut.
Karl Hohenlohe lässt sich von ihm in die Geheimnisse der Kirche und des Klosters einweihen. Pater Nikolaus sperrt für ihn sogar die berühmte Herz-Gruft auf. 54 Habsburger haben hier nach uralten Riten eine sogenannte „Herzbestattung“ erhalten. Musikdirektor Peter Tiefengraber erklärt dem Besucher die historische Orgel, die ursprünglich aus dem Jahr 1785 stammt. St. Augustin ist auch für seine herausragende Kirchenmusik berühmt: Im Hochamt eines jeden Sonn- und Feiertages wird eine konzertante Messe namhafter Komponisten wie Mozart, Haydn oder Schubert aufgeführt.
Regisseurin Birgit Mosser erzählt die spannende Geschichte der Augustinerkirche und befragt dazu auch Expert*innen: die Kunsthistoriker*innen Günther Buchinger, Markus Jeitler, Herbert Karner und Anna Mader-Kratky beleuchten die verschiedenen Gestaltungsphasen des Bauwerks. Die Theologin Bernadette Spitzer, die Direktorin der Kaiserlichen Wagenburg Monica Kurzel-Runtscheiner, der Autor Georg Markus und die Historikerin Katrin Unterreiner lassen die emotionalsten Momente im Hause Habsburg wieder lebendig werden. Eine Dokumentation von Birgit Mosser (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.05.2024 ORF III Österreichs schönste Sagen – die Story dahinter
Folge 392Der Basilisk, das Donauweibchen, der liebe Augustin – Sagen wie diese haben wir alle als Kinder gelesen. Wenn ihre Handlungen auch frei erfunden sind, erzählen sie doch immer auf verschlungene Weise von der geschichtlichen Wirklichkeit unseres Landes. Diese Neuproduktion für ORFIII Erbe Österreich begibt sich anhand der sechs bekanntesten österreichischen Sagen auf die Suche nach den dahinter liegenden historischen Wahrheiten, also über das Donauweibchen etwa das Leben der einfachen Fischer an den Donau-Gestaden oder über den lieben Augustin in das pestgeplagte Wien des 17. Jahrhunderts, in dem man sich nichts sehnlicher wünschte, als sich mit Alkohol gegen die Seuche immunisieren zu können. R: Marco Schleicher (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 04.06.2024 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Von der Steiermark nach Slowenien
Folge 394Hier ein Bischofssitz, da ein imposantes Regionalmuseum – die Burgen und Schlösser von der Südsteiermark bis nach Slowenien sind unerlässlich für das kulturelle Selbstverständnis der Grenzregion. * Ein Leben zwischen historischer Bewusstseinsbildung und touristischem Auftrag – die Schlossbesitzer/innen von der malerischen Südsteiermark bis nach Slowenien zeigen Passion in ihrem Bemühen, die alten Gemäuer zeitgemäß mit Leben zu füllen. * Im Herzen des südsteirischen Weinlandes befindet sich Schloss Seggau, das jahrhundertelang als Repräsentationssitz der steirischen Bischöfe diente und heute ein Bildungs- und Kongresszentrum beheimatet.
Immer noch verbringt der amtierende Bischof Wilhelm Krautwaschl die Sommermonate hier, die gesamte Anlage ist ihm ein wahrer Kraftplatz. Im bischöflichen Weinkeller – einem der ältesten Europas – verkostet er alljährlich den Messwein aus dem schlosseigenen Weingarten. Dringt man tiefer ins Weinland vor, kommt man an Schloss Ottersbach nicht vorbei, das bereits in der fünften Generation im Besitz der Familie Abel ist. Heute leben hier drei Generationen unter einem Dach.
Man hat sich als Familienbetrieb voll und ganz der Romantik verschrieben und stellt sowohl den lieblichen Schlossgarten als auch manch Prunkräume für Hochzeitsgesellschaften und ihre Feierlichkeiten zur Verfügung. Die filmische Reise führt weiter in den Südosten der Steiermark nach Bad Gleichenberg. Hier thronte einst das stolze Herrschaftshaus „Burg Neu-Gleichenberg“, das über mehrere Jahrhunderte im Besitz der bedeutenden Grafen Trauttmansdorff war und heute als Ruine von der Natur zurückerobert wird. Im Forsthof bei Bad Gleichenberg, einem beschaulichen Landschloss, das die Trauttmansdorffer im 19. Jahrhundert als Witwensitz genutzt haben, lebt und arbeitet heute die Schriftstellerin und Malerin Elisabeth Newzella mit ihrem Mann Clemens-Maria, der einem westfälischen Adelsgeschlecht entstammt.
Ihre Privatresidenz trägt zum aristokratischen Flair bei, das Bad Gleichenberg seit seiner Gründung als Kurort für die Reichen und Schönen durch den steirischen Statthalter Reichsgraf von Wickenburg ausmacht. Eine ganze Stadt als mittelalterliche Burganlage – das war Bad Radkersburg direkt an der steirisch-slowenischen Grenze einst.
Mächtige Bastionen und Wehrmauern umgeben noch heute den Stadtkern. Der passionierte Stadtführer Alois Münzer führt uns an jene Orte, die von der Wehrgeschichte Bad Radkersburgs erzählen; im Museum im alten Zeughaus, in dem sie die Stadtgeschichte hütet und aufbereitet, verdeutlicht die Historikerin Beatrix Vreca, wie aus der Festung ein Kurort wurde. Schließlich führt der Film nach Slowenien zu einer der größten und mächtigsten Schlossanlagen des Landes – Schloss Ptuj, das heute im Besitz des nationalen Kulturministeriums ist und ein bedeutendes Regionalmuseum beheimatet.
Der Kurator Branko Vnuk wacht beherzt über die kunsthistorische Sammlung des Hauses und gewährt einen Einblick in die Restaurierungswerkstätten, wo gerade an wertvollen Tapisserien aus dem 17. Jahrhundert gearbeitet wird. In seiner Schlossführung betont er auch die Verbindung des Hauses zur Steiermark anhand der steirischen Grafen Herberstein, die bis 1945 auch die letzten Besitzer von Schloss Ptuj waren, bevor es nationalisiert wurde. Eine Dokumentation von Fritz Aigner und Alfred Ninaus (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 25.06.2024 ORF III Wiens verborgene Palais – Juwelen der Stadt
Folge 395Wien wie das Palais Wertheim sind auf absehbare Zeit nicht öffentlich zugänglich. Karl Hohenlohe öffnet die Pforten dieser Häuser, die untrennbar mit der österreichischen Geschichte verbunden sind. Das Palais Lieben-Auspitz ist heute das Zuhause des berühmten Café Landtmann, der Libanesichen Botschaft und des Kellertheaters. Und das Palais Schönborn beherbergt das Volkskundemuseum. Folge zwei der neuen Staffel von Wiens verborgene Palais erzählt die bewegte Geschichte dieser Häuser und lässt die heutigen Nutzerinnen und Nutzer zum Leben in diesen prachtvollen Räumlichkeiten zu Wort kommen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 16.07.2024 ORF III Wiens verborgene Palais – Folge 6
Folge 396Karl Hohenlohe setzt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion seine Erkundungstour durch die Wiener Palais fort, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Diesmal öffnen sich exklusiv für ihn die Tore des Palais Erdödy-Fürstenberg in der Himmelpfortgasse, das heute im Privatbesitz ist. Außerdem besucht er zwei Palais in der Singerstraße – nämlich das Palais Neubauer-Breuner, das im Besitz der Familie Metternich-Sandor ist und das Palais Rottal das die Volksanwaltschaft und die Finanzprokuratur beheimatet. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 16.07.2024 ORF III Historische Gärten in Österreich – Folge 1
Folge 397Österreichs barocke Gärten – bis heute das Sinnbild der einstigen Macht und Größe ihrer Besitzer. Der alternde Prinz Eugen interessierte sich viel mehr für seine neuesten Pflanzen als für die Schlachten, die er noch zu gewinnen hatte. An allen wichtigen Häfen, etwa Genua oder Venedig, hatte er seine Agenten platziert, die exotische Pflanzen beim Abladen für ihn zur Seite schafften. In Schloss Hof fand die Gartenliebe des Prinzen ihre ultimative Ausformung, wenngleich das Vorhaben zu groß für ein Menschenleben war – Prinz Eugen erlebte die Vollendung nicht mehr. Judith Doppler und Kurt Mayer haben sich für diesen neuproduzierten Erbe Österreich Zweiteiler auf die Spuren der Geschichten hinter Österreichs Gartenerbe gemacht. In beeindruckenden Beautyshots, tollen Reenactments und klugen Interviews lassen sie eine Epoche wiederauferstehen, in der einige der beeindruckendsten Bauten und Anlagen Österreichs entstanden sind. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 30.07.2024 ORF III Historische Gärten in Österreich – Folge 2
Folge 398In Teil zwei dieser neuen Erbe Österreich Premiumproduktion geht es unter anderem um den Schwarzenbergpark in Wien Neuwaldegg. Sein Begründer Franz Moritz Graf von Lacy war Feldherr unter Maria Theresia – von dem angehäuften Vermögen ließ er später diesen Park anlegen. In der Steiermark ließ sich Johann Ulrich von Eggenberg nicht nur ein gigantisches spanisches Schloss erbauen, sondern auch eine Gartenanlage von beeindruckender Größe. Eggenberg war der loyalste Verbündete des gegenreformatorischen Kaisers Ferdinand II., konvertierte aus Karrieregründen zurück zum Katholizismus und half Ferdinand beim Aufbau eines barocken Absolutismus. Der steirische Adel verachtete ihn für diesen Verrat, der Kaiser hingegen überhäufte ihn für seine Verlässlichkeit mit Geld und Macht. Judith Doppler und Kurt Mayer erzählen Österreichs Geschichte anhand ihrer grünen Spuren von heute. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 30.07.2024 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Vom Joglland in die Weststeiermark
Folge 399Ob als Ort des Gebets und der Seelsorge oder als Schauplatz für moderne Designkultur – die Schlösser vom steirischen Joglland bis in die Weststeiermark werden heute vielfältiger genutzt denn je. * Sie laden zur Hochzeit im romantischen Ambiente oder zum Boxtraining in einer barocken Anlage – die Schlossherren und -damen vom Joglland bis in die Weststeiermark wollen die perfekten GastgeberInnen sein, setzen die Häuser gleichsam traditionsbewusst wie bunt in Szene. * Den Ausgangspunkt bildet Stift Vorau, eines der wichtigsten geistlichen Zentren der Steiermark, dessen wehrhafter Burgcharakter bis heute spürbar ist.
In der Stiftsbibliothek werden Handschriften gehütet, die für die Kulturgeschichte des gesamten deutschen Sprachraums von größter Bedeutung sind. Der erst 34-jährige Bernhard Mayrhofer lenkt als Probst die Geschicke der Augustiner-Chorherren, die sich von hier aus um die Seelsorge in der Region kümmern. Im steirischen Apfelland befindet sich das zweitgrößte Barockschloss Österreichs, Schloss Schielleiten. Was einst als stolzer Wohnbau der Reichsgrafen Wurmbrand-Stuppach errichtet wurde, beheimatet heute das älteste Bundessportzentrum Österreichs samt zugehörigem Hotel.
Direktor Gerhard Reiterer lotst Sportler/innen aller Art hierher – vom Boxernachwuchs bis hin zum Tanz-Nationalteam. Schloss Schielleiten und sein Schlosspark bieten nicht nur Ruhe für jene, die konzentriert trainieren müssen- Der steirische Schlosskutscher Rudi Allmer, der in unmittelbarer Nachbarschaft lebt, nutzt die barocke Anlage als Startpunkt für seine Rundfahrten quer durch das Land. Ein urbanes Zentrum der Oststeiermark ist die Stadt Hartberg. Hier verdeutlichen Reinhold Glehr und Johann Hofer vom historischen Verein Hartberg, dass die Geschichte des im 12. Jahrhundert als Teil der Stadtwehranlage errichteten Schlosses Hartberg, das heute vor allem als Veranstaltungslocation dient, und die Entwicklung der Stadt untrennbar miteinander verbunden sind – ein Schloss als Keimzelle des weltlichen Kleinstadtlebens.
Weiter südöstlich am Rande der Stadt Fürstenfeld befindet sich Schloss Welsdorf, eine beschauliche Schlossanlage und Eigenheim von Clemens und Silvia Sadnik, die den romantischen Schlosshof im Sommer als Hochzeitslocation vermarkten – mit Witz, Charme und Leidenschaft.
Zudem sind sie Nebenerwerbslandwirte, halten und züchten Hochlandrinder. Abschließend führt der Film in die Weststeiermark zu Schloss Hollenegg, das seit 1821 im Besitz der Familie Liechtenstein ist. Hier lebt und wirkt Alice Stori Liechtenstein. Die Kuratorin bietet aufstrebenden DesignerInnen Ausstellungsmöglichkeiten im Schloss, lädt sie aber auch zu Residenzprogrammen ein, um im historischen Ambiente, das hier so viele Stilepochen vereint, an zeitgenössischen Designprojekten zu arbeiten. Eine Dokumentation von Fritz Aigner und Alfred Ninaus (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.08.2024 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Vom Weinviertel nach Tschechien
Folge 400Zwischen UNESCO-Weltkulturerbe, vielbesuchten Schauburgen und mächtigen Wehrburgen – die Burgen und Schlösser im Weinviertel sind lebhafte Monumente einer vielbewegten Geschichte. * In jedem Winkel der Häuser wird Weltgeschichte spürbar. Die Schlossherren und Burgdamen des Weinviertels und des tschechischen Grenzgebiets bezeugen in mühseliger Kleinarbeit das unermüdliche Bedürfnis, Geschichte in Szene zu setzen und Vergangenheit greifbar zu machen. * Die filmische Reise durch die Herrschaftshäuser des Weinviertels und den Süden Tschechiens beginnt auf der Burg Kreuzenstein.
Die einstmals mittelalterliche Burg der Habsburger wurde im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört. Im 19. Jahrhundert gelangte die Ruine in den Besitz des Polarforschers Graf Johann Nepomuk Wilczek. 1874 veranlasste er den Wiederaufbau zu einer neuromantischen Schauburg und Ort für seine umfangreichen Kunstsammlungen. Immer noch im Besitz der Familie Wilczek ist das Haus seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch eine beliebte Filmkulisse. Anschließend werden die Häuser der Familie Liechtenstein an der österreichisch-tschechischen Grenze besucht.
Schloss Wilfersdorf ist seit 1436 durchgehend im Besitz der fürstlichen Familie Liechtenstein. Ein Museum zur Familiengeschichte, die fürstliche Hofweinkellerei und der Verwaltungssitz für die fürstlichen Familiengüter in Niederösterreich sind hier beheimatet. Schlossadministrator Hans Huysza, führt durch das schlicht gegliederte barocke Wohnschloss und das von ihm in jahrzehntelanger Kleinarbeit aufgebaute Liechtenstein-Museum. Von Wilfersdorf führt die Reise nach Südmähren zum Schloss Valtice, dem ehemaligen Wohnsitz der Familie Liechtenstein.
Von hier aus hat die Familie aus Ablehnung des Nationalsozialismus 1938 ihren Sitz auf Schloss Vaduz im heutigen Fürstentum Liechtenstein verlegt. Durch die Prunkräume des Schlosses führt uns der pensionierte Fremdenführer Vladimir Smy?ka. Im nahegelegenen Schloss Lednice, dem ehemaligen Sommerschloss der Familie Liechtenstein empfängt die Verwalterin Ivana Holásková das Filmteam. Sie führt durch die neugotische Anlage sowie das gusseiserne Gewächshaus, das bei seiner Fertigstellung 1845 das größte Glashaus der Welt war.
Als „Garten Europas“ wird die weitläufige Parklandschaft aus englischen und französischen Gärten bezeichnet, in er man ein Minarett, eine künstliche Burgruine und andere romantische Bauten entdecken kann. Majestätisch thront die Burg Hardegg auf einem Felsen im Nordwesten des Weinviertels über der kleinsten Ortschafts Österreichs. Die Wehrburg wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Plain und Hardegg errichtet. Der heutige Burgherr, Octavian Pilati, der hier mit seiner Familie wohnt, präsentiert die historischen Räumlichkeiten und erzählt von den Herausforderungen bei der Erhaltung der weitläufigen Anlage.
Grafenegg ist die letzte Station der filmischen Reise. Der heutige Besitzer, Tassilo Metternich-Sándor, führt durch die bedeutendste Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich. Ein einzigartiges Erlebnis sind die abendlichen Konzerte auf der futuristischen Open Air-Bühne Wolkenturm inmitten des 32 Hektar großen Landschaftsgartens der romantischen Vierflügelanlage. Eine Dokumentation von Valentin Badura (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 27.08.2024 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Das östliche Waldviertel
Folge 401Zwischen Ritterturnieren, Opernaufführungen und moderner Kunst – die Burgen und Schlösser im östlichen Waldviertel werden mit viel Leidenschaft auch heute lebendig gehalten. Im Waldviertel ist eine besonders große Anzahl an mittelalterlichen Burgen und Schlösser zu finden. Im östlichen Teil der Region finden sich insbesondere an den Ufern des Kamp und der Thaya bis heute Zentren des gesellschaftlichen Lebens. Hoch über den Ufern des Kamp erstrahlt weithin sichtbar das Renaissanceschloss Rosenburg. Seit 1681 ist es im Besitz der Familie Hoyos, einem ursprünglich spanischen Adelsgeschlecht.
Der heutige Schlossherr Markus Hoyos führt durch die Räumlichkeiten und damit auch durch die Geschichte seiner Familie. Einer seiner bedeutendsten Vorfahren, Ernst Karl Reichsgraf von Hoyos-Sprinzenstein, ließ das Haus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umfassend restaurieren, wobei er auf einen originalgetreuen Wiederaufbau größten Wert gelegt hat. Heutige Attraktionen sind das jährlich stattfindende Rosenburger Ritterturnier, der Falkenhof und nicht zuletzt die prächtigen Rosengärten, die der Rosenburg ihren Namen gaben.
Wohnsitz der Familie Hoyos ist bis heute das nahegelegene Schloss Horn, das das Stadtbild von Horn dominiert. Erbaut wurde es im 12. Jahrhundert, ursprünglich als Wehranlage. Eine weitere imposante Burganlage, in völlig anderem Erhaltungszustand, ist die Burgruine Gars am Kamp. Sie ist der gut erhaltene Rest einer der ältesten Burgen Österreichs – erbaut um 1120. Die Anlage wird im Sommer als Location für Open Air-Opernaufführungen genutzt. Der Intendant der Oper Burg Gars ist der ehemalige Geiger der Wiener Philharmoniker und Dirigent Johannes Wildner.
Künstlerisches Schaffen steht auch auf Schloss Buchberg am Kamp im Mittelpunkt. 1965 erwarb Familie Bogner das Haus – der Kunsthistoriker und Museumsplaner Dieter Bogner und seine Frau, die Ethnologin Gertraud Bogner, besitzen das Schloss bis heute. Sie erzählen von ihrer nicht enden wollenden Motivation, der Kunst einen Raum zu geben. In den späten 1970er Jahren gründeten sie den Kunstraum Buchberg. Künstler wie Peter Weibel oder Heimo Zobernig haben hier künstlerische Interventionen im Innen- und Außenraum realisiert.
Ein weiteres Schlossjuwel im Waldviertel ist Schloss Greillenstein, bis heute im Besitz der Adelsfamilie Kuefstein. Im 17. Jahrhundert wurde der Herrschaft Greillenstein die hohe Gerichtsbarkeit durch Kaiser Ferdinand II verliehen. Seit 1960 ist es nicht mehr bewohnt, jedoch als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Das Schloss beherbergt eine einzigartige Sammlung mittelalterlicher Gerichtsakten. Die heutige Besitzerin Elisabeth Kuefstein – Ururenkelin von Kaiserin Elisabeth – führt durch das Gebäude, das untrennbar mit ihrer Familie verbunden ist.
Am Ufer der Thaya im Nordosten des Waldviertels liegt Schloss Drosendorf inmitten der gleichnamigen Ortschaft. Die einstige Burg, deren Mauerwerk bis heute Teil der historischen Stadtmauer ist, wurde 1694 zu einem Schloss ausgebaut. Schlossherr Baudouin de Troostembergh hat die weitläufige Anlage zu einem Zentrum des sozialen Lebens ausgebaut. Neben Künstlern und Künstlerinnen nutzt auch die Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien die Anlange, um hier Konzepte der Revitalisierung des ländlichen Raums zu entwickeln. Eine Dokumentation von Valentin Badura (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 27.08.2024 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Das westliche Waldviertel
Folge 402Zwischen geschichtsträchtigen Schlössern, spektakulären Wehrburgen und geistigen Zentren – die Burgen und Schlösser im westlichen Waldviertel sind außergewöhnlich gut erhalten. * Der Reichtum an herrschaftlichen Anwesen vergangener Jahrhunderte wird in der filmischen Zeitreise durch das westliche Waldviertel eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Schloss Artstetten, Burg Rappottenstein, Stift Zwettl und Burg Heidenreichstein sind die Schauplätze. * Nur wenige Kilometer nördlich der Donau liegt das prunkvolle Schloss Artstetten, das Kaiser Franz I. im Jahr 1823 in den Besitz der Habsburger brachte.
Ursprünglich war es vom Kaiserhaus als Witwensitz vorgesehen. 1889 war Erzherzog Franz Ferdinand Schlossherr in Artstetten. Heute wird das Schloss von seiner Urenkelin Alix de La Poëze d’Harambure-Fraye und deren Familie bewohnt. Sie führt durch das Schloss und in die Familiengruft, die auch die letzte Ruhestätte von Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie von Hohenberg ist. Ein imposantes Zeugnis mittelalterlicher Wehrbauten ist Burg Rappottenstein. Seit ihrer Gründung durch die Kuenringer wurde sie niemals erobert, sie ist damit eine der besterhaltenen Burgen Österreichs.
Seit zwei Jahrzehnten führt der ehemalige Rappottensteiner Hauptschullehrer Alfred Hahn Besucher durch die riesige Festungsanlage, bis in das weitläufige Verlies samt sagenumwobener Zisterne. Heutzutage betreibt das Rote Kreuz auf Rappottenstein das Therapiezentrum Kinderburg, in dem Familien mit chronisch kranken Kindern, oder nach Trauerfällen, zum Krafttanken einziehen können. Hilfe bekommen die Kinder nicht zuletzt von den burgeigenen Tieren, zu denen seit wenigen Jahren auch Alpakas zählen.
In einer Flussschleife des Kamps liegt das Stift Zwettl. Es wurde 1138 vom Kuenringer Hadmar I. als Tochtergründung von Stift Heiligenkreuz aus gestiftet und ist damit eines der weltweit ältesten Zisterzienserkloster. Im 15. Jahrhundert wurde es fast zur Gänze zerstört, im 18. Jahrhundert erfolgte die Barockisierung. Markus Feyertag ist seit 1983 im Kloster und kann allerlei Anekdoten über das Klosterleben und den berühmten romanisch-gotischen Kreuzgang erzählen.
In der Stiftskirche zeigt Stiftskapellmeister Marco Paolacci die fast 300 Jahre alte Orgel. Unweit der Grenze zu Tschechien, inmitten der Ortschaft Heidenreichstein, steht die gleichnamige Burg, die bis heute ihren Wehrcharakter behalten hat. Die Wasserburg ist von Gräben umringt und nur über eine Zugbrücke erreichbar. Seit 1160 ist die Burg nie in einer kriegerischen Auseinandersetzung beschädigt worden, davon zeugt der gute Zustand des Gemäuers quer durch die Baugeschichte. Bemerkenswert ist, dass Burg Heidenreichstein heute ganzjährig bewohnt wird – von der Familie Kinsky, Nachfahren des böhmischen Adelsgeschlechts Kinsky von Wchinitz und Tettau.
Seit 1945 ist die Burg in deren Familienbesitz. Schon als Kind hat hier Netty Kinsky gelebt, die mit der Burg zahlreiche persönliche Erinnerungen verbindet. Sie führt durch das Burgmuseum in der Hochburg und präsentiert das Interieur aus den verschiedenen Epochen. Ihr Bruder Johannes Kinsky züchtet Karpfen – eine Waldviertler Spezialität. Die Karpfenzucht ist ein wesentliches wirtschaftliches Standbein der Familie Kinsky. Eine Dokumentation von Valentin Badura (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 27.08.2024 ORF III Metternich – Diktator und Staatsmann
Folge 404Beim Namen Metternich denken heute die meisten Menschen an Spitzelei und Revolution. Zweifellos stand der Politiker Clemens Wenzel Lothar von Metternich in einer bewegten Zeit im politischen Rampenlicht. Sein Nachruf ist allerdings von der nationalistischen Geschichtsschreibung geprägt, die nach der Revolution von 1848 nichts mit dem liberalen, kosmopolitischen Politiker anfangen konnte. Die Wahrheit über Metternich geht etwas anders als das verfestigte Klischeebild. Denn wie wenige andere seiner Zeit verstand der Kanzler, an welchen Bedrohungen die Monarchie scheitern würde, nämlich erstens an der sozialen Frage und zweitens am aufkeimenden Nationalismus. Gegen beide Gefahren präsentierte er Reformkonzepte – konnte sich damit allerdings beim eigenen Hof nicht durchsetzen. In dieser „Erbe Österreich“-Neuproduktion unternimmt Gestalter Stefan Wolner einen neuen Deutungsversuch dieser umstrittenen historischen Figur. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 17.09.2024 ORF III Orte des Wissens
Folge 405Österreichs Universitäten sind durchwegs altehrwürdige Gebäude, die den Bildungsgeist ihrer Entstehungszeit bis heute atmen. Die historistischen Bauten beeindrucken durch kolossale Stiegenaufgänge und Fenster sowie Türen so hoch, als wären sie aus einem Adelspalais. All diese Häuser, etwa die Universität Wien, haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Heute stehen sie vor der Anforderung, die Räume fit für die Nutzung der jetzigen Studentengeneration zu machen. Gestalterin Isabel Gebhart porträtiert diese Orte des Wissens und erzählt ihren Werdegang im Lauf der Geschichte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 01.10.2024 ORF III Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.09.2024Wasser für die Kaiserstadt – Die Wiener Hochquellenleitung
Folge 407Am 24. Oktober 1873 schoss zum ersten Mal eine hohe Wasserfontäne aus dem Hochstrahlbrunnen am Wiener Schwarzenbergplatz – das war das Startsignal für die Inbetriebnahme der Ersten Wiener Hochquellenleitung. Nach unzähligen Diskussionen im Gemeinderat, wissenschaftlichen Auseinandersetzungen, nach Intrigen und Problemen während des Baus war dieses technische Meisterwerk endlich vollendet. Die Zeiten, zu denen die Wiener Wasserversorgung als eine der ungesündesten der Welt galt, waren damit endgültig vorbei. Die Dokumentation erzählt wie es zur Errichtung dieser epochalen Innovation kam – und zeichnet gleichzeitig ein Bild einer ganzen Epoche: zwischen Cholera-Ausbrüchen, der Wiener Weltausstellung, diversen politischen Querelen, wissenschaftlichen Auseinandersetzungen und gegensätzlichen wirtschaftlichen Interessen. Durch den Film führt Erwin Steinhauer. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 08.10.2024 ORF III Mariahilfer Geschichten – das Theater an der Wien
Folge 408Der Naschmarkt und der Karlsplatz sind heute top-bürgerliche Adressen, die nur mehr wenig von dem einstigen Treiben verraten, das hier einst geherrscht hat. Früher floss hier der Wienfluss offen dahin, später wurde er aus hygienischen Gründen überwölbt, und der Markt darüber entstand. Das Freihausviertel, das auf einer noch existierenden Wienflussinsel entstanden war, bildete einen eigenen wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Kosmos. Der dort errichtete Wohnkomplex brannte mehrmals ab und wurde gleichzeitig sukzessiv erweitert. Der Neubau Mitte 18. Jahrhundert umfasste Wohnungen für bis zu tausend Bewohner und war damit das größte Zinshaus der Stadt und ihrer Vorstädte.
Hier gab es Märkte, Werkstätten, auch Weinschenken, Obstgärten und einen Pferdestall. So kleinbürgerlich das Leben im Freihausviertel geprägt war, so ärmlich war es auf der anderen Wientalseite in Mariahilf. Hier im sogenannten „Ratzenstadel“ herrschte bittere Armut in teilweise heruntergekommenen Häusern. Am Wienfluss erwarb der wirtschaftliche Kompagnon von Emanuel Schikaneder ein Grundstück, um darauf ein Nachfolgetheater für das Freihaustheater zu errichten, bereits 1801 wurde es eröffnet. Gestalter Martin Vogg erzählt anlässlich der Neueröffnung des restaurierten Theaters an der Wien die Geschichte dieses Grätzels und dieses Theaterhauses. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.10.2024 ORF III Welterbe des Mittelalters – 1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau
Folge 409Das im Jahr 724 gegründete Benediktiner-Kloster Reichenau auf der gleichnamigen deutschen Bodensee-Insel war über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses, politisches, wissenschaftliches und künstlerisches Zentrum. Heuer wird das 1.300-jährige Bestehen gefeiert. Die TV-Dokumentation des ORF Vorarlberg zeigt goldene Reliquienschreine, unersetzliche UNESCO-Kulturerbe-Bücher und das Portrait von Inselbewohnern, deren Leben und Rhythmus immer noch im klösterlich-historischen Kontext Bestand hat. Eine lebendige Geschichte, die mit vielen Klischees zum Mittelalter aufräumt. R: Bernhard Stadler (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.10.2024 ORF III Österreich und Russland – das Ende der Dynastien
Folge 410Österreich und Russland – diese Beziehung ist historisch komplexer als man gemeinhin glaubt. Noch in der Revolution von 1848 gelingt es Habsburg nur mit russischer Militärhilfe, die aufständischen Ungarn niederzuwerfen. Zur Wiener Weltausstellung von 1873 bekräftigen der österreichische und der deutsche Kaiser sowie der russische Zar beim Dreikaisertreffen ihren unverbrüchlichen Zusammenhalt. Alle drei verstehen einander damals als logische Partner. Allerdings zeigt sich bald, dass diese Allianz an einzelnen Personen hängt. Mit einem Herrschaftswechsel in Russland dreht sich der Wind, und es beginnt jener Gegensatz, in den Europa dann im Ersten Weltkrieg hineinlaufen wird. Am Ende sind es nicht so sehr die strategischen Gegensätze zwischen den einzelnen Mächten, die den Lauf der Geschichte bestimmen, sondern die Ablehnung der Monarchien durch ihre eigenen Untergebenen.
Die deutsche Heeresleitung setzt in der Schweiz Wladimir Iljitsch Lenin in den Zug nach Russland, um das Zarenreich durch die kommunistische Revolution zu destabilisieren. Allerdings bewahrheitet sich die Prognose von Kaiser Karl, dass diese Revolution auf sie alle zurückkommen wird. Die Erbe Österreich Neuproduktion geht den Ursachen nach dem Fall von Europas Dynastien nach und erzählt die Story aus der Perspektive des österreichischen Botschafters in Russland und des russischen Botschafters in Wien. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 22.10.2024 ORF III Österreich – Coburg – Bulgarien: Die letzte Reise von Zar Ferdinand
Folge 412Er war einst der Zar von Bulgarien, er verstarb im Exil – und wurde heuer nach 76 Jahren wieder mit großem Pomp in seine alte bulgarische Heimat überstellt. Die Neuproduktion begleitet die Reise der sterblichen Überreste des einstigen Monarchen Ferdinand I. aus Coburg in die Gruft in Sofia und erzählt die bewegte Geschichte dieses Politikers und seiner Zeit. Ferdinand war von 1908 bis zu seiner Abdankung 1918 bulgarischer Zar. Nach ihm übernahm sein Sohn Boris den Thron. Seine Eltern waren August von Sachsen-Coburg und Gotha aus Österreich und Clémentine von Orléans, eine Tochter des französischen Königs Ludwig Philipp. Damit war Ferdinand eng mit dem englischen Königshaus verwandt. Österreich verweigerte ihm das Asyl, daher floh Ferdinand damals nach Coburg, wo er 1948 starb. R: Nevena Semova (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 29.10.2024 ORF III Vienna in America
Folge 413Wien ist einzigartig, da sind sich viele einig. Und doch gibt es Vienna anderswo auch – vor allem in den USA. Von Texas bis Maine tragen gleich siebzehn Orte diesen Namen, wobei kein einziger davon eine Verbindung zur Donaumetropole hat. Oft ist es gar nicht nachvollziehbar, wie diese Gemeinden zu ihrem „österreichischen“ Namen gekommen sind. Anlässlich der US-Präsidentenwahl hat Gestalter Gerhard Jelinek die amerikanischen Viennas bereist und die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner mit der Namensanalogie konfrontiert. Kann es sein, dass man in einem Vienna lebt und so gar keine Nähe zum einzig wahren Wien verspürt? (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 05.11.2024 ORF III Wiener Plätze – Spaziergänge mit Karl Hohenlohe – Albertinaplatz / Karlsplatz / Die Freyung
Folge 416Wiens Plätze tragen mehr Geschichte in sich, als uns oft bewusst ist. Viele kennen die Historie der Stadt an sich, aber nur wenige wissen, an welchen Ecken die Weltgeschichte genau durchgezogen ist. In diesem neuen Zweiteiler begibt sich Kari Hohenlohe zu bekannten Plätzen der Wiener Stadt und lässt gemeinsam mit Expertinnen und Experten die geschichtsträchtigsten Momente Revue passieren. Bei genauem Hinschauen stellt man fest, dass auch weit zurückliegende Ereignisse noch ihre Spuren hinterlassen haben. Im ersten Teil besucht er den Albertinaplatz, den Karlsplatz und die Freyung. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 19.11.2024 ORF III Wiener Plätze – Spaziergänge mit Karl Hohenlohe – Neuer Markt / Josephsplatz / Schwarzenbergplatz
Folge 418Im zweiten Teil seiner Wanderung durch Wiens geschichtsträchtigste Plätze besucht Kari Hohenlohe den Neuen Markt, den Josephsplatz und den Schwarzenbergplatz. Alle drei Orte sind mit unterschiedlichen Epochen dieser Stadt eng verbunden. Das Leben hat sich an öffentlichen Versammlungsorten wie diesem stets verdichtet – man tauschte Neuigkeiten aus, man rottete sich zusammen, hier wurde verkündet, geklagt und auch hingerichtet. Besatzungsarmeen wie die napoleonische oder später die sowjetische wussten diese Plätze für Aufmärsche und Propaganda zu nützen. Gemeinsam mit Stadthistorikern und -historikerinnen streift der ORFIII Moderator durch die markantesten historischen Ereignisse dieser Stadt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 26.11.2024 ORF III Die Wiener Ringstraße – Aufstieg und Fall ihrer Mäzene
Folge 420Die Ringstraßen-Familien galten als die „zweite Wiener Gesellschaft“ – oft zugereister Geldadel und Neureiche, die in Wien um Anerkennung rangen. Um ihren Ruf als Emporkömmlinge loszuwerden, investierten sie in Kunstsinnigkeit und Wohltätigkeit. Familien wie die Scheys, die Dumbas, die Kuffners, die Wittgensteins, die Todescos oder die Epsteins veränderten durch ihr Mäzenatentum die Stadt – sie förderten etwa den Musikverein, das Künstlerhaus, Maler wie Gustav Klimt und seine Secession, den Komponisten Johann Strauß oder die Ottakringer Sternwarte. Doch wurde ihr Traum, auf dem Wiener Parkett voll angenommen zu werden, am Ende wahr? Viele dieser Mäzene waren jüdischer Abstimmung – die zunehmenden Anfeindungen gegen sie im Lueger’schen Wien und das Ende der Monarchie ließen schließlich all ihre großen Hoffnungen platzen. Gestalterin Gigga Neunteufel begibt sich in dieser Coproduktion von ORFIII und Arte auf eine psychologische Spurensuche ins späte 19. Jahrhundert. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.12.2024 ORF III So weihnachtet es in der Monarchie
Folge 421Weihnachten war nicht immer das Fest der Geschenke. Ein aufgeputzter Christbaum und ein reich gedeckter Gabentisch waren das Privileg der Oberschicht. Für die einfacheren Menschen blieb es schlicht ein christliches Fest, an dem man in die Messe ging und den Abend im Kreis der Familie verbrachte. Der soziale Unterschied zwischen oben und unten war selten sichtbarer als bei diesem Anlass. Weihnachten als Gabenfest ist eine Erfindung des zwanzigsten Jahrhunderts, insbesondere der Wirtschaftswunderjahre. Diese Erbe Österreich Neuproduktion zeigt, was Weihnachten in der Kaiserzeit für die Menschen war, und wie es zu dem wurde, wie wir es heute kennen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 17.12.2024 ORF III Wiener Ringstraße – Licht und Schatten einer Stadt
Folge 422Wien in der Ringstraßenzeit – eine strahlende Kulisse für die historistische Pracht dieser Stadt. Doch die Wirklichkeit der meisten Menschen, die hier lebten, sah gänzlich anders aus: Dreiviertel von Wien wurden damals neu gebaut, die Stadt war eine einzige große staubige Baustelle. Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner hatten einen migrantischen Hintergrund und lebten in Armut. Bei völlig ungleich verteiltem Wohlstand lebten der Geldadel und die Aristokratie in einer anderen Welt als die große Mehrheit. Die soziale Explosivität blenden wir heute gerne aus, wenn wir an diese Epoche zurückdenken, aber damals war sie prägend. Diese ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die damalige Donaumetropole unverstellt und zeigt das Hell und Dunkel dieser Zeit. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.01.2025 ORF III Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 29.12.2024Fernsehen zum Gernsehen: Zukunft damals
Folge 423Das waren noch Zeiten, als das Fernsehen noch „das Fernsehen“ war! Ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten der ORF-Geschichte und mit Sendungs-Hits von damals bieten Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz in der Fortsetzung der ORFIII-Erfolgsreihe „Fernsehen zum Gernsehen“. In Folge 1 schauen sie sich gemeinsam mit Stargast Ingrid Thurnher durch alte Ausschnitte, die zeigen, wie man sich früher die Zukunft vorgestellt hat. Manches ist skurril, manches ist tatsächlich so gekommen, wenn es damals auch noch reine Science-Fiction gewesen ist, so zum Beispiel Roboter, die die Haushaltsarbeit erledigen. Eine unterhaltsame Reise in die Vergangenheit mit vielen Déjà-vus! (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 07.01.2025 ORF III Wiener Vororte – Vom Wienerwald zum Wiental
Folge 424Schildermaler Josef Samuel.Bild: PATRICE FUCHS / ORFWer durch die Ränder Wiens streift, merkt, dass in so manchem Grätzel die Hausnummern kleiner werden, wenn man stadtauswärts geht. Die alten Nummerierungen sind geblieben, als diese Dörfer eingemeindet worden sind. Viele von ihnen haben sich den dörflichen Charakter von früher erhalten. Manche sind von Mietskasernen durchsetzt worden und haben alles Ländliche abgelegt. In diesem neuen ORF III Erbe Österreich Dreiteiler erzählt Gestalterin Patrice Fuchs den historischen Wandel am Wiener Stadtrand.
Folge 1 behandelt den Wiener Westen, wo Grätzel wie Ober St. Veit in die Großstadt hineinwachsen. Die Stadt hat die Gesundenversorgung an der frischen Luft entdeckt – und abseits der Öffentlichkeit. Statt Palais werden jetzt Pavillons an die Waldgrenze gebaut. Die ersten Straßenbahnen kämpfen sich in die grüne Lunge hoch. Und die erste Vorortebahn, S45, wird quer durch das westliche Wien errichtet. Damals ist sie nicht für den Personenverkehr gedacht, sondern soll Kriegsmaterial durch die Stadt frachten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 14.01.2025 ORF III Fernsehen zum Gernsehen: Modetrends, Modesünden
Folge 425Viel hat sich verändert in den letzten Jahrzehnten – der Blick zurück ins Archiv zeigt allerdings, dass man nicht allem nachweinen muss. In Folge 2 der ORF III-Serie „Fernsehen zum Gernsehen“ nehmen Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz, fachkundig begleitet von Stargast Chris Lohner, die Modetrends und -sünden von früher unter die Lupe. Manche Dinge haben sich im Zyklus der Mode als durchaus langlebig erwiesen, bei manchen, etwa der Glockenhose, ist man froh, dass sie für immer gegangen sind. Ein vergnügter Ritt durch die heimische TV-Geschichte mit Erinnerungen an Publikumslieblinge und Sendungsformate von einst. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 14.01.2025 ORF III Wiener Vororte – Vom Hofmansthal-Schlössl bis zum Zentralfriedhof
Folge 426Historikerin Constanze Czutta.Bild: Patricia Fuchs / ORFDie großen Grubenanlangen im Süden Wiens brechen durch die ländliche Landschaft und die Liesinger Weinberge. Hier ist das dunkelste Wien. Für eine Baracke, die mit 67 Männern belegt ist, gibt es nur zwei Aborte, daher ist das Wasser des nahegelegenen Brunnens dermaßen verseucht, dass sich die Menschen mit Wasser aus der Donau versorgen mussten. Neben dem Armenarzt Viktor Adler erfährt auch eine feine Dame aus Penzing von diesen „Wohnhöhlen“, die „rote Erzsi“, Österreichs letzte Kronprinzessin, die sich von der Monarchie abgewendet und einen Sozialdemokraten geheiratet hat. Richtung Simmering kommt man am Zentralfriedhof vorbei.
Hier steht auch das erste Krematorium Österreichs. Es wurde gegen die Bauordnung und gegen den Willen der Regierung gebaut und war sogar Auslöser eines Verfassungsstreit. Der Zentralfriedhof ist ein wichtiges Novum für die Zwei-Millionen-Metropole. Für arme Familien bedeutet das aber auch, dass sie ihre toten Verwandten im Leiterwagen durch die ganze Stadt ziehen müssen, um sie zu bestatten. In Folge 2 der Erbe Österreich-Reihe über die Wiener Vororte erzählt Gestalterin Patrice Fuchs von den Veränderungen im Lauf der Jahrzehnte an Wiens südlichem Rand. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.01.2025 ORF III Fernsehen zum Gernsehen: Prost Mahlzeit
Folge 427Das gute alte Wiener Würschtel ist schon immer die Drehangel einer Kulturtechnik gewesen. In der dritten Ausgabe von Fernsehen zum Gernsehen schauen sich Stargast Verena Scheitz sowie die Moderatoren Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz unterhaltsame Ausschnitte aus dem Archiv über die Wiener Ernährung an. Beginnend mit Otto Schenk und seiner Kultserie „Heiße am Samstag“ über Udo Proksch alias Serge Kirchhofer in der Backstube seines „Demel“ bis zu Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“. Vegetarisch ging es auch schon vor zwei Jahrzehnten zu, kontroversiell war das Thema damals schon. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 21.01.2025 ORF III Wiener Vororte – Von der Lobau bis Stammerdorf
Folge 428Wasserpark Floridsdorf.Bild: ORF/PATRICE FUCHSDie Lobau war ein unerschlossenes Land, und auch Stadlau und Essling bestanden damals noch aus spärlich bewohnten idyllischen kleinen Dörfern. Man kann die Biedermeierzeilen von damals noch heute in manchen Straßenzügen finden. Ein Zentrum der Gegend war das Schloss Essling und der dazugehörige Schüttkasten. Dorthin zog sich Napoleon zurück, als er in Aspern seine erste bedeutende Schlacht verloren hatte. An den Balken kann man heute noch Einritzungen der Soldaten finden. Ein Spektakel für die Floridsdorfer ist die Eröffnung der 22 Kilometer langen Dampflokstrecke von Stammersdorf nach Auersthal im Jahr 1903. Heute ist aus der Zugstrecke eine Fahrradroute geworden.
Wie sich die Zeiten ändern sieht man auch am Maria-Theresia-Schlössl in Jedlesee. Einst war es ein opulentes Herrschaftshaus in mitten einer Aulandschaft. Hier wohnte der Leibarzt Maria Theresias. In den achtziger Jahren wird das Schlössl zum Tennisclub. Durch die Regulierung der Donau ändert sich in Floridsdorf viel. Die Alte Donau fing an zu veröden, und um die Gegend zu befestigen, schuf man den Florisdorfer Wasserpark. Der dritte und letzte Teil dieser Serie über die Wiener Vororte handelt von Wiens nördlichem Rand und seinem historischen Wandel. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 28.01.2025 ORF III Fernsehen zum Gernsehen: Badefreuden
Folge 429Noch dauert es etwas, bis die heurige Badesaison anbricht, aber die vierte Ausgabe von Fernsehen zum Gernsehen eröffnet schon einmal vorab die Bäder. Kari Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz schauen sich mit Stargast Lizzy Engstler Schätze und Trouvaillen aus dem Archiv an – unterhaltsam, anregend und wissenswert. Vom legendären „Tröpferlbad“ über den Italien-Hunger der Österreicherinnen und Österreicher bis zur Kabinenparty im Wiener Gänsehäufel. Passend dazu auch Lizzy Engstlers Songcontest-Schlager „Sonntag“, jener Tag, an dem die Leute das kühle Nass am häufigsten aufgesucht haben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 28.01.2025 ORF III Erzherzog Johann – Das Vermächtnis des steirischen Prinzen
Folge 430Erzherzog Johann gilt als Erneuerer der Steiermark und als zentraler Impulsgeber für die Industrialisierung in Österreich. Allzu oft verschwindet seine historische Leistung hinter seiner Liebesgeschichte mit der Postmeisterstochter Anna Plochl, die zu einem ersten Aufbegehren gegen die habsburgische Heiratspolitik führte. Durch seine Weitsicht und seine Chuzpe kam die damals technisch noch rückständige Grüne Mark in den Genuss des industriellen Fortschritts, wie er etwa in England längst pulsierte. Die Neuproduktion von Alfred Ninaus schlägt die Brücke vom Damals ins Heute und zeigt die Nachwirkung des progressiven Habsburgers bis heute. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 04.02.2025 ORF III Österreich – Land der Titel
Folge 432Österreich liebt Titel.Bild: Red Monster / ORFHofrat, Kommerzialrat, Professor honoris causa, Kammersänger … kein titel-verliebteres Land gibt es als Österreich. Viele Titel sind längst nur mehr historische Hüllen, entkleidet ihrer einstigen Bedeutung in einer höfischen Gesellschaft. Gerade in der Ballzeit bekommen sie wieder eine größere Bedeutung, zum Orden auf der Brust gehört einfach die standesgemäße Anrede. Wer ganz ohne Titel auf den Opernball geht, muss sich irgendwie klein und nackt fühlen. Stefan Wolner ist der heimischen Titelwut auf den Grund gegangen, hat recherchiert, welche skurrilen Auswüchse die Tradition genommen hat, und fragt auch, wieviel davon in die Zukunft zu retten ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 18.02.2025 ORF III Alles Opernball
Folge 433Der Wiener Fasching steuert ungebremst auf seinen alljährlichen Höhepunkt zu: den Opernball, dessen magische Strahlkraft noch aus dem Weltraum zu erkennen ist. Fiebernd fragt sich die Öffentlichkeit, welches Parfum der Herr von Welt aufträgt und wie heuer die Krönchen der Eröffnungsdamen aussehen werden. Ein Blick zurück mag helfen, die Übersicht über die wirklich wichtigen Dinge des Faschings zurück zu gewinnen. Stefan Wolner zeigt in dieser Neuproduktion die aufregendsten, lustigsten, skurrilsten und erhebendsten Momente aus den letzten Jahren und erzählt von gelungenen Sagern, beeindruckenden Garderoben und der Grenze zwischen gutem Geschmack und dem Rest der Empfindungswelt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 25.02.2025 ORF III Der Wiener Opernball – Mythos, Tradition und Kult
Folge 434Ballsaal.Bild: ORFDer Opernball – seit heuer wieder DAS Ballereignis der Saison. Viele Fans können es kaum erwarten, dass es nach zwei Jahren Pause dieses Faschingshighlight wieder gibt. Rauschende Roben, glitzernde Stars und der ganze Glanz der Staatsoper machen diesen Abend aus. Aber wie begann der Opernball eigentlich? ORF III blickt auf über hundert Jahre Ballgeschichte zurück. Zum ersten Mal fand er als „Hofopern-Soirèe“ am 11. Dezember 1877 statt. Auf Weisung Kaiser Franz Josefs hätte allerdings damals noch nicht getanzt werden dürfen. Doch die Wiener hielt es nicht auf ihren Plätzen als die Strauss Kapelle zu spielen begann. Danach wurde die Soirèe, die ab 1935 als „Opernball“ bekannt wurde, zu einem Fixpunkt der Ballsaison. Seitdem findet er (fast) immer am letzten Donnerstag im Fasching statt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 25.02.2025 ORF III Villen am Wörthersee
Folge 437Gustav Mahler hatte eine, Brahms träumte von einer, und mag man den Gerüchten glauben, so schenkte der Kaiser höchstpersönlich seiner Geliebten eine – eine Villa am Wörthersee. Mit dem Anschluss der Bahnstrecke Wien-Klagenfurt der k.u.k. Südbahn 1864 wurde der Wörthersee zu einer der edelsten Sommerfrische-Destinationen in der Donaumonarchie. So mancher der begüterten Sommerfrischler ließ sich hier in der Folge eine standesgemäße Sommerresidenz errichten. Die meisten dieser Objekte entstanden in den Jahren zwischen 1850 und 1930, vielfach im Stil der so genannten Wörthersee-Architektur. Der Mix aus Jugendstil, Regionalromantik und englischer Landhaus-Architektur ergab einen eigenen Stil, der mittlerweile überregionale Bekanntheit erlangt hat. Bis heute tragen die Bauten wesentlich zum Flair des Wörthersees bei und sind ein Kompendium an Geschichten. Die Erbe Österreich Neuproduktion von Karim Kosta und Björn Kölz zeigt die Region in den prachtvollsten Sommerbildern. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 25.03.2025 ORF III Kraut und Rüben – Die Wurzeln des Vegetarismus in Österreich
Folge 438Wien ist an sich die Stadt des Fleisches, weltberühmt vor allem für seine Rindfleischküche. Doch der Trend zur Abwendung von fleischlicher Ernährung begann hier auch schon früh, im 19. Jahrhundert. Fleisch galt damals noch als privilegierte Speise und war weit davon entfernt, eine Massen-Alltags-Speise zu sein wie heute. Der erste Impuls zum Fleischverzicht kam aus gesundheitlichen Gründen, von einer Gruppe von Leuten, die einen Reizdarm hatten und die auch etwa keinen Alkohol tranken und nicht rauchten. Mitte der 1880er Jahre tagte in Wien erstmals der sogenannte Vegetarianer-Congreß. Die fleischlose Ernährung machte die Anhänger und Anhängerinnen der Bewegung damals medial suspekt: von einer „modernen Sekte“ war die Rede, und sie wurden als freudlose, ausgezehrte Gestalten karikiert. Die Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Geschichte des Vegetarismus in Österreich. (Text: ORF)Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 26.03.2025Traumschlösser und Ritterburgen: Die Donauregion
Folge 439Vom Strudengau bis ins Obere Mühlviertel – die Burgen und Schlösser in der oberösterreichischen Donauregion werden von ihren Besitzern mit Weitblick für die kommenden Generationen bewahrt. Bei allem Stolz auf die Leistungen ihrer Vorfahren geben sich die Schlossherren und -damen entlang der Donau in Oberösterreich bescheiden. Sie leben und wirken in dem Bewusstsein, dass sie mit der Instandhaltung ihrer Häuser eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. 1822 hat die deutsche herzogliche Familie Sachsen-Coburg und Gotha Schloss Greinburg in Grein an der Donau erworben. Erbprinz Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha besucht das Haus im Strudengau mehrmals im Monat, es ist das älteste Wohnschloss Österreichs.
Weiter westlich, da wo Österreichs längster Binnenfluss – die Enns – in die Donau mündet, befindet sich die vorgeblich älteste Stadt Österreichs: Enns. Niklas Salm-Reifferscheidt leitet seit 2009 die Forst- und Gutsverwaltung seiner Familie auf Schloss Steyregg. Seit rund 450 Jahren ist Schloss Starhemberg in Eferding westlich von Linz im Besitz der fürstlichen Familie Starhemberg. Schloss Altenhof im Oberen Mühlviertel gehörte einst wie auch die in der unmittelbaren Umgebung gelegene Burg Falkenstein zur Herrschaft der mächtigen Falkensteiner, die im 13. Jahrhundert von hier aus das Gebiet nördlich der Donau erschlossen haben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 01.04.2025 ORF III Traumschlösser und Ritterburgen: Südtirol
Folge 440Sie handeln von Narren, die die Welt regieren, von Bergsteigerschicksalen und ruhlosen Burggeistern – die Geschichten in Südtirols Burgen und Schlössern sind gleichsam bunt wie geheimnisvoll. Vom Vinschgau bis ins Ahrntal – in Südtirol sind die Anzahl und Dichte an Burgen und Schlössern so hoch wie kaum sonst wo in Europa. Gepflegt und belebt werden sie von Menschen, die Verantwortung spüren, nicht nur für das Erbe ihrer Ahnherren, sondern für das ganze Land. Im Vinschgau im äußersten Westen des Landes ist für Johannes Trapp die Zeit der Obsternte angebrochen. Vom Frühjahr bis in den Herbst lebt er auf der Churburg über Schluderns, die seit mehr als fünfhundert Jahren im Besitz seiner Familie ist.
Weiter östlich im Burggrafenamt rund um die Stadt Meran befindet sich Schloss Schenna. In dem um 1350 erbauten Baujuwel dreht sich alles um den Ahnherrn der Grafen von Meran, den steirischen Prinzen Erzherzog Johann. Von herausragender Bedeutung für das ganze Land ist Schloss Tirol. Die im 11. Jahrhundert errichtete Anlage in Dorf Tirol gilt als Wiege der Grafschaft Tirol. Über dem Südwesten des Bozener Talkessels thront die Festungsanlage von Schloss Sigmundskron – auch Firmian genannt. Sie ist ein symbolischer Ort für die Südtiroler Zeitgeschichte. Seit dem 13. Jahrhundert wacht Burg Taufers auf ihrem felsigen Thron über dem Eingang zum Ahrntal. R: Fritz Aigner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 01.04.2025 ORF III Kultort Wörthersee
Folge 441Wörthersee.Bild: ORF/Christian Papke/Gemeindearchiv PörtschachSommer in Österreich – unweigerlich denkt man da an den Wörther See. Noch bevor die internationale Schickeria an die französische Riviera aufbrach, bildete sich in Kärnten eine Art „Alpen-St.-Tropez“ heraus, das fest in der Hand von Gunter Sachs und der restlichen Jetset-Kommune war. Christian Papke erinnert an die große Zeit des Wörthersee-Tourismus und zeigt neben der Naturschönheit auch die Stars und anderen Menschen, die diesen Ort zu einem Inbegriff der sommerlichen Leichtigkeit gemacht haben, etwa Peter Alexander, der sich in seiner Villa an den Gestaden des Sees zu erholen pflegte. (Text: ORF)Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 04.04.2025Die Wiener Karlskirche
Folge 442Karl Hohenlohe, Walter Oehlinger; Ausstellung: Brennen für den Glauben.Bild: ORF/Clever ContentsDie Karlskirche ist eines der großen Wahrzeichen Wiens. Der mächtige und prachtvolle Barockbau ist das Gravitationszentrum des Karlsplatzes. Anfang des 18. Jahrhunderts gelobte Kaiser Karl VI. während der letzten großen Pestepidemie in Wien seinem Namenspatron Karl Borromäus zum Dank eine Kirche zu errichten, sollte die Pest von der Stadt abgewendet werden können. Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt die Karlskirche ihrem Architekten, dem Erbauer Schloss Schönbrunns, Johann Fischer von Erlach, der mit dem Sakralbau eine Verbindung zwischen Rom und Byzanz verdeutlichen wollte und sich darum an Elementen der Hagia Sophia, sowie der Trajansäule des römischen Forums bediente. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mo. 14.04.2025 ORF III Pummerin – Die Stimme Österreichs
Folge 444Stephansdom.Bild: ORF IIIWenn es ein Symbol für den Wiederaufbau Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg gab, dann war es neben dem Stephansdom und der Staatsoper vor allem die Pummerin. Heute kennen die Österreicherinnen und Österreicher diese Glocke vor allem von Silvester, wenn sie telegen das Neue Jahr einläutet. Doch ihre wahre Sternstunde hatte sie 1952, als sie in St. Florian gegossen und in einem wahren Triumphzug über die alliierten Sektorengrenzen nach Wien geführt wurde. In einer so noch nie dagewesenen Dokumentation, einer ORFIII-Hochglanz-Eigenproduktion, erzählt Regisseur Peter Beringer die ganze Geschichte der berühmtesten Glocke Österreichs. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 15.04.2025 ORF III Der Krieger – Johann Hunyadi und die Abwehr der Osmanen
Folge 445Regisseur Robert Dornhelm.Bild: ORF/Clever ContentsBis zum Ende der Monarchie blieb Johann Hunyadi ein Held der Habsburger, Kaiser Franz Joseph nahm ihn in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ auf. Zu dem Zeitpunkt lag Hunyadis militärische Lebensleistung bereits vierhundert Jahre zurück. In dem labilen 15. Jahrhundert, als Habsburg das erste Mal die dynastische Hand nach Ungarn ausstreckte und gleichzeitig die Osmanen die mitteleuropäische Machtordnung schwer bedrohten, profilierte sich Hunyadi als unerschrockener Soldat und ebenso als gewiefter Machtpolitiker. Der heutigen ungarischen Regierung gilt er als Volksheld, auch im Wiener Arsenal steht eine Statue von ihm. Für das Spielfilmprojekt „Hunyadi – Aufstieg zur Macht“ hat Robert Dornhelm diese Zeit wieder auferstehen lassen. Das serielle Endprodukt startet dieser Tage im ORF. Die Erbe Österreich Neuproduktion erzählt den historischen Hintergrund der Figur und der Zeit. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 22.04.2025 ORF III Wasserwege in Österreich – Die Traun
Folge 446Die Traun.Bild: Pammer Film / ORFDie Traun ist weit mehr als ein Fluss – sie ist die Lebensader des Salzkammerguts. Vom mittelalterlichen Rudolfsturm in Hallstatt, der die Salzvorkommen – das „weiße Gold“ der Habsburger – über Jahrhunderte absicherte, über eine alte Schuhmachertradition, die schon der Kaiser zu schätzen wusste, bis zum Stift Lambach, wo romanische Fresken die Handschrift der Mönche bewahren, begleitet die Dokumentation die Traun auf ihrem Weg durch die Zeit. Bad Ischl, Schauplatz der Verlobung von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth, erweckt den Glanz der Sommerfrische zum Leben, während das Schloss Steyregg bei Linz mit seiner Geschichte um die Entstehung des berühmten „Ave Maria“ überrascht.
Der Film beleuchtet die Herausforderungen für die Salzschiffer in früheren Zeiten, etwa die gefährliche Fahrt am Traunfall, und wie dadurch Pionierleistungen vollbracht wurden und hunderte Pferde ihren Weg an die Traun gefunden haben. Mit diesem Film über die Traun setzt Erbe Österreich seine Erfolgsreihe „Wasserwege in Österreich“ von 2024 fort. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 29.04.2025 ORF III Wasserwege in Österreich – Die Mur
Folge 447Murau.Bild: Pammer Film / ORFAn den Ufern der Mur jagten die Habsburger in ihren Revieren, unten im Fluss fuhren Flöße und Kähne. Der weit über vierhundert Kilometer lange Fluss, der Österreich mit Slowenien und Kroatien verbindet, atmet die Geschichte der alten Monarchie. In Teil zwei der Serie „Wasserwege in Österreich“ erkundet Erbe Österreich diese Lebensader von ihrem Ursprung in den Hohen Tauern bis zu ihrer Mündung in die Drau. Wie alle Flüsse war auch die Mur ein wichtiger Verkehrsweg, bis ihr im 19. Jahrhundert die Eisenbahn den Rang ablief. Bis dahin fuhr man auf Einwegschiffen, die am Ende der Fahrt zerlegt und zu Brennholz verarbeitet wurden. Das war einfacher, als sie gegen den Strom wieder flussaufwärts zu transportieren. Die filmische Reise führt über Bruck an der Mur und Graz, weiter zur letzten schwimmenden Mühle in Mureck bis zu Schloss Oberradkersburg und zur kroatischen Stadt Cakovec (Grad Gornja Radgona). (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.05.2025 ORF III Wasserwege in Österreich – Die Leitha
Folge 448Brücke.Bild: ORF/Pammer FilmEs ist nicht die Breite oder die Länge der Leitha, die sie als Gewässer so besonders macht, sondern ihre Geschichte: Teilte sie doch Habsburgs Reich in eine westlich-österreichische und östlich-ungarische Hälfte – in ein Cis- und ein Transleithanien. In der neuen Staffel der Erbe-Österreich-Reihe Wasserwege in Österreich reist Gestalterin Karin Schiller durch die Historie dieses Flusses, der durch Niederösterreich, das Burgenland und Ungarn fließt und dort in die Kleine Donau mündet. Die Fahrt führt über historische Orte wie Pottendorf, einst die Wiege der österreichischen Industrialisierung, den Ort Leithaprodersdorf, der schon zur Karolingerzeit bestanden hat, Schloss Seibersdorf mit dem Atomforschungszentrum, das Leithagebirge, wo Kalk abgebaut wurde, das Kloster Mannersdorf, die Spinnerei in Götzendorf, ferner Bruckneudorf, einst eine zentrale Militär- Schießstätte und der größte Militärkomplex der Monarchie, der Kaisersteinbruch, mit dessen Material das Wien der Ringstraßenzeit versorgt wurde, sowie Pachfurth und die Gemeinde Rohrau, dem Geburtsort Joseph Haydns. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 13.05.2025 ORF III Die Wiener Hofburg – Der Prunk der Kaiser
Folge 449OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).Bild: ORF/Clever ContentsAls sich einst Karl Renner für einen Regierungssitz des Bundespräsidenten entscheiden sollte, fiel ihm die Wahl nicht schwer: in der Wiener Hofburg, in den einstigen Privatgemächern etwa von Kaiserin Maria Theresia. Der Magie dieses Ortes, der über die Jahrhunderte gewachsen ist, kann sich kaum jemand entziehen, auch nicht die hunderttausenden Touristen. Über den heutigen Heldenplatz ist mehrfach die Geschichte gezogen, beginnend beim blutigen Abwehrkampf gegen die Osmanen bis zur Hitler-Rede beim sogenannten Anschluss, als die Nationalsozialisten den Balkon der Neuen Burg als eine Art profaner Benediktionsloggia missbrauchten. Diese Erbe Österreich Produktion erzählt die Geschichte dieser einstigen Herrscherresidenz, die zu den größten und beeindruckendsten der Welt gehört. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 20.05.2025 ORF III Schönbrunn – das kaiserliche Refugium
Folge 450Schloss Schönbrunn.Bild: ORF/Clever ContentsSchönbrunn – ein Schloss wie ein Statement: Wer so ausladend baute, wie es Maria Theresia damals tat, hatte wohl nicht mehr viel über sich außer Gott und dem blauen Himmel. Bis heute beeindruckt die gewaltige Anlage mit den selbst für kaiserliche Bedürfnisse übergroßen Dimensionen. Millionen an Besucherinnen und Besuchern tauchen hier in die imperiale Gefühlswelt ein, von Maria Theresias leidenschaftlicher Ehe mit Franz Stephan bis zu Kaiser Franz Joseph, der hier nach seiner Elisabeth schmachtete. Das weitläufige Areal beherbergt neben dem Schloss und dem Park auch den Schönbrunner Zoo und das Freibad. Und nicht zuletzt kann man hier auch wohnen, wie die Filmschauspielerin Waltraud Haas. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 27.05.2025 ORF III Triest – Stadt der vielen Namen
Folge 451Boote beim Auslaufen zur Barcolana von der Molo Audace.Bild: ORF/Pammer Film/Wolfgang WinklerTriest: Über 500 Jahre habsburgisch geprägt, ist die Stadt nach wie vor Schnittstelle dreier großer Kulturen. Die Stadt der vielen Namen zeigt ihre vielen Facetten zwischen gestern und heute. * Triest ist eine Schnittstelle Europas, ein Ort, an dem sich drei große Kulturen begegnen: die romanische, die slawische und die germanische. Auch Meer und Wind haben Einfluss auf die Stadt und ihre Umgebung, prägen die Menschen genauso wie den Wein und die Oliven. * „Trieste è una donna“, stellt der 1957 verstorbene Umberto Saba in seinem berühmten Gedicht fest.
Dem stimmt auch Fremdenführerin Emanuela Guidoboni zu. Die Stadt verdanke ihre historische Bedeutung einer Frau: Maria Theresia, die im 18. Jahrhundert Triest zu einem wichtigen Handelszentrum der Monarchie ausbaute. Einzigartig ist die Piazza dell’Unità d’Italia, auch Piazza Grande genannt. „Sie ist der Salon der Stadt und der größte zum Meer hin geöffnete Platz Europas“, erklärt der Wiener Architekt Erich Bernard, der in Triest lebt. Umgeben von stattlichen Gebäuden wie der Präfektur, dem Grand Hotel Duchi d’Aosta und dem Palast der Landesregierung, liegt sie gegenüber der „Mole Audace“, einem Steinpier aus dem 18. Jahrhundert, der zum Flanieren einlädt.
Doch die Habsburger hinterließen nicht nur im Zentrum der Stadt ihre Spuren. Rund um das Schloss Miramare wurden auf einer Felsklippe prächtige Gärten im englischen und deutschen Stil angelegt. Für den 22 Hektar großen Park, erbaut um 1860 für Erzherzog Maximilian von Österreich, wurden unzählige Zugwaggons mit Erde aus Kärnten und der Steiermark angeliefert.
Dort wurden geometrische Blumenbeete angelegt und exotische Pflanzen aus aller Welt gesetzt. Triest war stets ein Ort vieler Sprachen und Literaten: Jules Verne, Richard Francis Burton, Sigmund Freud, James Joyce, Umberto Saba und viele andere prägten diese multilinguale Region mit ihren Werken, wohl oft bei einer Tasse des berühmten Triestiner Kaffees. Nicht umsonst nennt sich Triest „Il capoluogo del caffè“ – die Kaffeehauptstadt, wie uns Kaffeeröster Fabrizio Polojaz erzählt.
Triest hat viele Namen, sagt Polojaz: „Man nennt sie auch die Stadt der Hunde – haben Sie schon bemerkt, wie viele Hunde hier sind?“ Und sie wird auch „die Stadt der Winde“ genannt. Kein Wunder, denn Triest hat gleich vier Winde zu bieten: die Bora, den Libeccio, den Scirocco und den Mistral. Und während der „Barcolana“, der größten Segelregatta der Welt, trägt die Stadt alljährlich im Oktober den Titel „Hauptstadt des Segelns“. Wind und Meer beeinflussen auch die Landwirtschaft Triests, vor allem den Wein- und Olivenanbau.
Devan Sancin, Winzer und Olivenbauer im Breg, einem Gebiet in den Bergen über Triest, berichtet von den besonderen Bedingungen für den Anbau. Im Karst oberhalb der Stadt gibt es zahlreiche „Osmize“, Buschenschanken, wie uns Igor und Diego, Vater und Sohn, erzählen. Der Film „Stadt der vielen Namen“ ist eine filmische Reise durch die Geschichte einer Stadt im Schnittpunkt europäischer Kulturen. Triest, mit seiner einzigartigen Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur, bleibt ein faszinierender Ort, der eine tiefe Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart schafft. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 03.06.2025 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Das Marchfeld
Folge 452Umringt von den Auenlandschaften der Donau und der March liegen die herrschaftlichen Marchfeldschlösser. Nach aufwändiger Renovierung erstrahlen sie heute wieder in ihrem alten Glanz. * Die Schlösser im Marchfeld wurden lange Zeit vom österreichischen Hochadel als Jagdschlösser und zu Repräsentationszwecken genutzt. Heute stehen die authentisch revitalisierten Prunkschlösser ganz im Zeichen des Naturschutzes und der Naturvermittlung. * Auf einem sanft zu den Marchauen abfallenden Hügel liegt Schloss Hof, die größte Schlossanlage des Marchfelds.
Als Landschloss des Prinzen Eugen von Savoyen wurde Schloss Hof bekannt. 1755 ging es in den Besitz von Maria Theresia über. Berühmt ist es nicht zuletzt für seinen prächtigen Barockgarten, der auf sieben Terrassen weitgehend originalgetreu wiederhergestellt ist. Das prunkvolle Schloss wird heute vor allem von Familien besucht, wie die Leiterin des Tierbereichs Katharina Tschann zu erzählen weiß. Neben Barockeseln und seltenen Pferderassen zählen auch Kamele zu den Bewohnern der weitläufigen Schlossanlage. Insbesondere für Tagesausflüge von Schloss Hof aus wurde einst das nur drei Kilometer entfernt liegende Schloss Niederweiden genutzt.
Im 18. Jahrhundert war die prunkvolle Anlage ebenfalls zunächst im Besitz von Prinz Eugen und danach von Maria Theresia. Über die barocken opulenten Tafelrunden gibt die Kuratorin Katrin Harter Auskunft. Regisseur Valentin Badura wirft auch einen Blick in die Küche von Schlosswirt David Sloboda, der historischen Gerichte die barocke Esskultur mit allen Sinnen nachempfinden lässt. Ebenfalls als Jagdschloss wurde das inmitten der Donauauen gelegene Schloss Eckartsau genutzt.
Im 12. Jahrhundert als Wasserburg erbaut, wurde es im 18. Jahrhundert von Franz Ferdinand Graf Kinsky barockisiert und 1760 vom Haus Habsburg-Lothringen erworben. Ab dem Regierungsverzicht des letzten österreichischen Kaisers Karl. I. beherbergte das Schloss die kaiserliche Familie, ehe sie den Weg ins Exil antrat. Schlossführerin Lisa Drinka führt auch durch die gut erhaltenen Dienstwohnungen im Dachgeschoss. Schloss Marchegg wurde als Teil der Stadtbefestigungsanlage vor mehr als 750 Jahren unter König Ottokar II.
von Böhmen errichtet. Geprägt wurde das Haus jahrhundertelang durch das Fürstengeschlecht der Pálffys von Erdöd, in deren Zeit es auch sein barockes Erscheinungsbild von heute erhielt. Direkt angrenzend an das Schloss kann die größte baumbrütende Weißstorchenkolonie Mitteleuropas bestaunt werden. Geschäftsführer und Naturvermittler Andreas Pataki schaut bei täglichen Kontrollgängen durch das naturbelassene Areal nach dem Rechten. Naturvermittlung wird auch auf Schloss Orth großgeschrieben, befindet man sich doch in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer der letzten großen intakten Flussauenlandschaften Mitteluropas.
Im 12. Jahrhundert als Wasserburg errichtet und später von Kronprinz Rudolf als Jagdschloss genützt, beherbergt das Schloss heute das Verwaltungszentrum des Nationalparks Donau-Auen. Direktorin Edith Klauser führt durch das Haus und zeigt auch die Unterwasserwelt der Auenlandschaft, die dank großer Aquarien auf dem Naturvermittlungsgelände Schlossinsel aus nächster Nähe beobachtet werden kann. Eine Dokumentation von Valentin Badura (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.06.2025 ORF III Burgen und Schlösser in Österreich: Split
Folge 454Die historischen Baujuwele von Split bis Stari Grad auf der Insel Hvar locken nicht nur zahlreiche Gäste nach Dalmatien – sie sind vor allem eines: der ganze Stolz der Menschen, die hier leben. * Passioniert tradiert man die Geschichten der Prachtbauten – wie jene der Uskoken auf der Festung Klis, die sich einst so beharrlich gegen die Osmanen gewehrt haben, oder jene von Petar Hektorovi? auf Schloss Tvrdalj, der den Fischern ein literarisches Denkmal gesetzt hat. * So manch architektonisches Vermächtnis der stolzen Vergangenheit Dalmatiens ist heute UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Diokletianpalast in Split, der zweitgrößten Stadt Kroatiens, zählt ohne Zweifel weltweit zu den am besten erhaltenen Denkmälern römischer Baukunst. Einst ließ sich der römische Kaiser Diokletian diesen weitreichenden Palastkomplex als Alterssitz erbauen, ab 305 n. Chr. residierte er hier und inszenierte sich als gottgleicher Herrscher. Die zum Palast gehörenden Bauwerke wie das einstmalige Mausoleum Diokletians oder das Peristyl bilden heute das Herzstück der Altstadt von Split. Die Gemäuer des Komplexes haben die Fantasie von Anita Birimiša schon als Kind beflügelt, heute lässt sie als leidenschaftliche Stadtführerin ihre Gäste in die Welt des Diokletian eintauchen.
In Stari Grad auf der Insel Hvar hat sich der bedeutende kroatische Dichter und Edelmann Petar Hektorovi? im 16. Jahrhundert über einen Zeitraum von 40 Jahren nach eigenen Entwürfen ein Schloss errichten lassen: Schloss Tvrdalj. Heute lebt hier Niko Politeo, ein Nachkomme der Familie des Universalgelehrten. Während er sich darum kümmert, das Bauwerk und den Schlossgarten in Schuss zu halten, hat sich die Stadtführerin Klaudija Gamuli ganz dem Wirken und der Philosophie von Petar Hektorovi? verschrieben.
Rund 14 Kilometer nordwestlich von Hvar auf der Insel Šolta wurde im 18. Jahrhundert vom für Kroatien so bedeutenden Adeligen Ivan Petar Marchi ein Schloss gebaut – Martinis Marchi. Das Anwesen war nach seinem Wirken weitgehend dem Verfall preisgegeben. Zu Beginn der 2000er Jahre wurde es unter der Expertise des Architekturhistorikers und Konservators Radoslav Bužan?i? restauriert, der auf die Herausforderungen in der Erhaltung der historischen Bausubstanz zurückblickt.
Martinis Marchi beherbergt heute ein luxuriöses Hotel. Zurück auf dem Festland: 10 Kilometer nördlich von Split thront die Festung Klis auf einem imposanten Felsmassiv. Die bereits im Jahr 852 als Fürstensitz erwähnte Burg war aufgrund ihrer strategisch herausragenden Lage stets von großer militärischer Bedeutung. Im 16. Jahrhundert wurde Klis zu einem für ganz Europa wichtigen Bollwerk gegen die Osmanen, eine Schlüsselrolle nahmen hier die Uskoken unter der Führung des Adeligen Petar Kruži? ein. Heute hält ein Verein die Erinnerung an die außergewöhnlichen Krieger hoch.
Das Zentrum der Hafenstadt Trogir westlich von Split gleicht einem Museum, seit 1997 zählt die gesamte Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein wahres Urgestein von Trogir ist Milan Bili?, der als Stadtführer mit unermüdlichem Esprit und stets mit einer kleinen Kroatien-Flagge in den Händen die so vielfältigen architektonischen Schätze seiner geliebten Heimat präsentiert – von der Kathedrale Sveti Lovro über den Cipiko-Palast bis hin zur Festung Kamerlengo, die den Hafen von Trogir bewacht. Eine Dokumentation von Fritz Aigner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 24.06.2025 ORF III Wiens erotische Palais – Folge 1
Folge 455Karl Hohenlohe.Bild: ORF/Clever ContentsWenn die Mauern der Wiener Palais sprechen könnten, sie hätten zweifellos viel zu erzählen. Zum Beispiel von den zahlreichen erotischen Verwicklungen der besseren Gesellschaft. In dieser neuen Serie begibt sich Moderator Karl Hohenlohe auf die Spuren des erotischen Wien und streift durch jene Nobelgebäude, die einst die Schauplätze von Ehezwist und Seitensprung gewesen sind. In Folge 1 besucht Karl Hohenlohe die bis dato unbekannte Villa Nahowski in der Hietzinger Maxingstraße – hier besuchte Kaiser Franz Joseph seine Geliebte. Tausenden Frauen sollen Giacomo Casanovas Charme erlegen sein – 132 haben es in seine Memoiren geschafft.
Sehr zum Missfallen der frommen Regentin Maria Theresia spielte sich Einiges davon in Wien ab und inkludierte ihren untreuen Ehemann, Franz Stephan. Verrückte Liebesgeschichten ereigneten sich im eleganten Palais Coburg, das eigentlich dazu dienen sollte, in der besten Gesellschaft zu repräsentieren. Doch hier lebten leidenschaftliche Personen, denen ihre Gefühle zum Verhängnis wurden: Eine serienmäßig untreue, straffällige Prinzessin mit einem kriminellen Liebhaber, und ein junger Prinz, den seine verbotene Liebschaft schließlich das Leben kostete. R: Susanne Pleisnitzer (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 09.09.2025 ORF III