bisher 616 Folgen, Folge 401–425

  • Folge 401 (90 Min.)
    Schön sind alle Ostseebäder mit ihrer historischen Bäderarchitektur, den Seebrücken, den Stränden und Promenaden. Zu den schönsten und beliebtesten gehören aber bestimmt Heiligendamm, Warnemünde, Prerow, Sellin und die drei Kaiserbäder auf Usedom: Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Gastgeber*innen sorgen dafür, dass ihre Gäste die Schönheit entdecken und genießen können. Ein Highlight dieser „nordstory“ ist Heiligendamm, das älteste deutsche Seebad. Mit seinem historischen Grandhotel, seiner Reihe historischer Strandvillen entlang der Promenade, die zum Teil noch restauriert werden, und mit dem kleinen ebenso historischen Molli-Bahnhof.
    Aber es geht natürlich auch um noch andere schöne Ostseebäder in Mecklenburg-Vorpommern. Eines der beliebtesten überhaupt: Warnemünde. Mit einem der schönsten Strände des Landes, der Promenade mit Leuchtturm und dreigeschossigen Rundgebäude Teepott und der Flaniermeile Am Alten Strom. Die Reportage beschäftigt sich vor allem mit dem bunten Wochenmarkt auf dem Kirchplatz. Prerow auf dem Darß mit seinem Campingplatz in den Dünen, ist ein heißbegehrter Urlaubshotspot. Der Film begleitet eine geführte Kajaktour für Urlauber*innen, die Zeit, Muße und genügend Kondition mitbringen, um das Seebad vom Wasser aus zu entdecken.
    In Sellin auf der Insel Rügen geht es natürlich um die schöne Seebrücke mit Gastronomie und Tauchglocke. Aber auch um das Sellin auf der Boddenseite mit dem neu gestalteten Hafen. Ein beliebter Tummelplatz für Segler*innen und Fans von Open-Air-Konzerten. Die Usedomer Kaiserbäder gibt es in dieser Sendung im „Schnelldurchlauf“ mit einer Gruppe von Joggern. Von Ahlbeck über Heringsdorf bis Bansin und zurück laufen sie über die Promenade, inklusive einer Führung im Sauseschritt und ein wenig außer Atem. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.10.2020 NDR
  • Folge 402 (60 Min.)
    Genau genommen ist er selbst ja eigentlich unsichtbar. Aber zugleich doch so präsent, dass er den Alltag vieler Menschen im Norden bestimmt: der Wind, eine Naturgewalt mit vielen Gesichtern. „Ich liebe den Wind! Jeden Morgen schaue ich als Erstes, wie stark und aus welcher Richtung er weht“, sagt Noemi Niestrath begeistert. Die junge Wassersportlehrerin betreibt die kleine Surfschule in Kellenhusen an der Ostsee. „Das Wichtigste ist, dass Anfänger auf dem Board erst mal ein Gespür für den Wind entwickeln.“ Mit großen Augen blickt Moritz Koch den Turm hinauf.
    In wenigen Minuten soll er sich von ganz oben selbst abseilen: Sicherheitstraining für angehende Windkrafttechniker. Als er nach seiner Mechatronikerausbildung keinen Job fand, entschied er sich, als Quereinsteiger in die Windkraftbranche zu wechseln. Doch bevor er in luftiger Höhe Anlagen warten und reparieren darf, muss er zunächst verschiedene Notfallszenarien trainieren und den inneren Schweinehund überwinden. „Wir sehen sofort, wenn es einer Anlage nicht gut geht. Dann ist schnelles Handeln gefragt, denn jede Minute Stillstand kostet richtig Geld“, erklärt Thorben Baudewig mit einem Blick auf die große Monitorwand.
    Er überwacht einen der größten Bürgerwindparks der Republik in Reußenköge an der Nordsee. Gerade werden einige Mühlen repowered, also mit besseren Generatoren ausgestattet. Eine gute Möglichkeit, die Erträge zu steigern, war es doch in den vergangenen Jahren schwierig, Baugenehmigungen für komplett neue Anlagen zu bekommen. „Der Trend geht klar zu immer höheren und leistungsstärkeren Windkraftanlagen.“ Um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken, haben seine Kollegen gerade ein Verfahren entwickelt, mit dem die vorgeschriebene nächtliche Warnbeleuchtung an den Mühlen künftig ausgeschaltet bleiben könnte.
    Nur wenn sich ein Flugzeug nähert, gehen rote Blinklichter an. An diesem Tag wollen Thorben Baudewig und sein Team die Erfindung testen und mit einem Kleinflugzeug selbst erste Probeflüge unternehmen. Diese Dokumentation zeigt die verschiedenen Gesichter der Naturgewalt Wind: vom Spaßfaktor für Wassersportler*innen über einen wichtigen Rohstoff bei der Stromerzeugung bis hin zur zerstörerischen Kraft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 30.10.2020 NDR
  • Folge 403 (90 Min.)
    Die Lüneburger Heide wurde 1921 zum Naturschutzgebiet ernannt und ist das zweitälteste in Deutschland. Dabei ist die „Natur“ in dieser sandigen Wald- und Heidelandschaft künstlich erschaffen worden: Durch Überweidung von Tausenden Heidschnucken seit der Jungsteinzeit wurde aus Wald eine offene Fläche. Der Heidschnuckenweg zwischen Hamburg-Fischbek und Celle gilt als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Auf 223 Kilometern Länge, unterteilt in 13 Etappen, bietet er Wanderern ein Naturerlebnis und eine besondere Kulturlandschaft. Der Deutsche Wanderverband hat in Norddeutschland nur wenige Wege besonders hervorgehoben.
    Dier Heidschnuckenweg aber erfüllt die Kriterien von großen Teilen naturbelassener Pfade, guter Ausschilderung, vielen Naturattraktionen und wurde mehrfach ausgezeichnet. „die nordstory“ folgt dem Verlauf des Heidschnuckenweges und unternimmt dabei eine Reise durch die Jahreszeiten. Darüber hinaus stellt sie die Menschen in der Region in den Mittelpunkt, die Gastgeber*innen an dieser Wanderroute sind, zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen oder sich in den Orten am Wegesrand besonders einsetzen und dadurch für besondere Erlebnisse für die Wanderer und Besucher*innen sorgen.
    Los geht es in der Fischbeker Heide mit Vera Vorreiter. Die Yogalehrerin möchte mit ihrer „Waldbaden“-Wanderung Menschen einen besonderen Zugang zur Natur bieten. Der mutige Gastronom Bernd Viets erfüllte sich in Undeloh in der Lüneburger Heide seinen Traum. Er kaufte einen alten sanierungsbedürftigen Gasthof und will es hier mit einem neuen Gastronomiekonzept schaffen. Die Traditions-Landschlachterei Albers in Egestorf ist ein beliebtes Einkaufsziel vieler Wanderer. Seniorchefin Petra Albers und ihr Sohn Ewald setzen vor allem auf Heidschnucken-Spezialitäten. Mit der Umstellung auf bio stehen sie vor ganz neuen Herausforderungen.
    Weiter südlich in Wietzendorf am Heidschnuckenweg lebt Norddeutschlands Bienenspezialist Christoph Euhus, der seit 35 Jahren unermüdlich im Einsatz für die bedrohte Art ist. In Willighausen können Wanderer bei Mareike Goltz ein ganz altes Handwerk erleben, denn sie ist eine Koryphäe am Webstuhl und in der Verarbeitung von Wolle. Auf der letzten Etappe vor Celle besucht das „nordstory“-Team schließlich eine der letzten privaten Schäfereien in Norddeutschland. Täglich zieht Carl Kuhlmann mit seinen 1.000 Heidschnucken in die Heide, um sie zu pflegen, bei Wind und Wetter. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.11.2020 NDR
  • Folge 404 (60 Min.)
    Sommertag auf Hooge.
    Vor gut fünf Jahren ist, vom NDR mit der Kamera begleitet, ein halbes Dutzend Menschen vom Festland auf die Hallig Hooge umgezogen. Mitten in der Nordsee wollen alle ein neues Leben beginnen. Was ist aus den Träumen und Plänen der Abenteurer geworden? Gleichzeitig stellt „die nordstory“ Menschen vor, die wie die Neubürger*innen vor ein paar Jahren jetzt den Neuanfang im Wattenmeer wagen. Darunter sind Thomas Hedderich und Guido Dommershausen, die während eines Bildungsurlaubs auf Hooge vom Pflegenotstand auf der Hallig erfahren.
    Das Paar kündigt Wohnung und Arbeitsplatz in Dortmund und zieht auf die Hallig. „So nah wie hier auf Hooge waren wir in Dortmund nie an unseren Patienten“, schwärmen die leidenschaftlichen Krankenpfleger. Denn hier haben sie noch Zeit für ihre Patienten und die Tasse Kaffee nach dem Blutdruckmessen gehört zum Hallig-Alltag. Gleichzeitig erkunden sie die wunderschöne Natur des Wattenmeeres und lassen sich dabei von den ehemaligen Neubürger*innen, die jetzt schon alte „Hallig-Hasen“ sind, führen. Vor fünf Jahren war einer der heutigen Wattführer, Thorsten Junker, der neue Hafenmeister und ist es immer noch.
    Überdies hat er den Posten des Seehundjägers von dem Hooger Urgestein Werner Boyens übernommen und kümmert sich mit ihm zusammen auch um gestrandete Seehundbabys. Eine große Ehre für einen Hooger Neubürger. Neuer Wind weht auch in der Hallig-Schule, seitdem Manuela Warda die 13 Kinder auf Hooge unterrichtet. Manuela ist nach der Trennung von ihrem Mann mit ihrer kleinen Tochter Ella auf die Hallig gezogen. Lange Zeit konnte der Unterricht wegen Personalmangels nur sporadisch aufrechterhalten werden.
    Das will Manuela als Vollzeitkraft nun ändern und gleichzeitig auch privat auf Hooge ein neues Leben beginnen. Auch sie lässt sich gerne von den „alten Neubürger*innen“ mitnehmen. Auf einer Wattwanderung entdecken sie das Fahrwerk eines vor fast 80 Jahren über Hooge abgeschossenen US-amerikanischen Bombers. Mithilfe von Urhoogern bergen die Neubürger*innen das Fahrwerk aus dem Watt! Der alte Seehundejäger Werner will das Stück Stahl nun als Mahnmal gegen den Krieg im Hafen aufstellen.
    Alle, Alteingesessene und Neubürger*innen, ziehen an einem Strang auf Hooge. Lars Sönnichsen, der Hallig-Kaufmann, stand vor fünf Jahren mit mulmigem Gefühl vor seinem damals noch kleinen Hallig-Laden und wartete auf das erste Landunter seines Lebens. Lange Zeit war er sich nicht sicher, ob er es auf Hooge überhaupt aushalten würde. Heute fühlt Lars sich als Hooger und versorgt mit dem ersten „Supermarkt im Wattenmeer“ seine Hallig-Leute! „Wir sitzen alle im selben Boot. Egal, ob neue oder alte Bürger, wir alle sind Hooger“, sagt Robbenjäger Werner. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.11.2020 NDR
  • Folge 405 (60 Min.)
    16 Monate in Wismar, eine bewegte Zeit, in der auf der Werft der Startschuss für den Bau des größten Kreuzfahrtschiffes der Welt fällt. Und Corona bringt alles wieder zum Stillstand. Für die Wismarer eine Zeit zwischen Aufbruch, Euphorie und Unsicherheit. Zunächst feiern sie mit viel Lametta die erste Passagierkabine, die für das riesige Kreuzfahrtschiff vom Band rollt, drehen mit internationalen Künstler*innen in ihrer alten Hansestadt Musikvideos und organisieren den Umzug aus dem Schrebergarten, weil eine neue Straße gebaut werden soll. Doch plötzlich steht alles still. Nun legt die junge Hafenkapitänin nicht mehr Kreuzfahrtschiffe im Hafen an, sondern arbeitet an Hygienekonzepten und macht es ihren Gästen im Seglerhafen so angenehm wie möglich.
    Erst werden in der Werft unter Hochdruck Kabinen für das Riesenschiff produziert, dann plötzlich ist die Werkshalle leer. Der Manager muss seine gesamte Belegschaft in Kurzarbeit schicken und sich auf einmal nicht nur der Corona- sondern auch einer Kreuzfahrtkrise stellen. Wie kann es weitergehen, fragen sich alle und machen das Beste daraus. Sie halten zusammen, entwickeln zum Teil ungewöhnliche Ideen. Und immer geht es dabei um ihren Ankerplatz. Wismar ist für sie der schönste Ort auf der Welt. Denn hier herrscht ein besonderer Geist, sagen die Menschen in Wismar. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 13.11.2020 NDR
  • Folge 406 (60 Min.)
    Mitten in der Hamburg City gibt es einen riesigen Garten mit Pflanzen und Blumen, auf Plattdeutsch: Planten un Blomen. Nur wenige Schritte durch das Tor in den Park und schon verändert sich die Welt: Shoppinggedränge, Verkehrslärm, schlechte Luft. Plötzlich ist das alles weg! Die Natur regiert am Wallgraben, der einst die ganze Stadt umgab. Glitzernde Wasserflächen, Schilf, Gänse, Enten, Graureiher, Eisvögel sogar. Schildkröten und Karpfen glotzen. Ein Wasserfall rauscht, umgeben von mächtigen Bäumen. Viele Wege, kleine Pfade und Treppchen führen an grünen Hängen empor, zu den historischen Hamburger Wallanlagen, über blumengeschmückte Terrassen, durch Alleen, um Büsche und hinter Hecken.
    Planten und Blomen ist die 45 Hektar große, grüne Lunge in der City. Den Ursprung hat der Park im Alten Botanischen Garten, der vor 200 Jahren am historischen Stadtgraben gegründet wurde. In Hamburgs „Central Park“ zwitschern Vögel, summen Bienen, Eichhörnchen toben durchs Geäst. Weiße Holzstühle laden zum Ruhen, Durchatmen, Loslassen ein. Stille Ecken in japanischen Gärten, Spielplätze zum Toben, Cafés, Eisbuden, ein Musikpavillon für Tango, Jazz und Klassik. Sonnenuntergänge am Parksee, Wasserlichtkonzerte, die Staunen beim Publikum hervorrufen. Die Oase im Herzen der Millionenstadt ist kein Naturschutzgebiet, eher ein Kulturschutzgebiet.
    Die Natur ist hier überall in einem filigranen Mosaik geordnet und gepflegt wie ein Kunstwerk, immer in Veränderung und im ständigen Wandel der Jahreszeiten. Die Parklandschaft ist das Werk der Gärtner*innen von Planten und Blomen. Mit viel Fantasie und Fachkenntnis gestalten und pflanzen sie, immer die blühende, wuchernde und rankende zukünftige Farbenpracht vor Augen. Eine Komposition bis hin zum Duft. Es ist die durchgeplante Natur eines Parks, aber mit Rücksichtnahme auf Vögel und Insekten. Und dabei immer orientiert am höchsten Sinn: Erholung für die Menschen in der großen Stadt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.11.2020 NDR
  • Folge 407 (90 Min.)
    Poel, Hiddensee, Darß und Zingst. Hier ist ein besonderer Menschenschlag herangewachsen, dessen Leben geformt ist von Wasser, Wind und Wetter und der Abgeschiedenheit. Hier gibt es noch echte Holzbootsbauer, uralte Fischereitechniken und viele Menschen, die im Einklang mit der Natur leben und einen Insellebensstil bewahren wollen. Zum Beispiel Maren und Andy Lange. Die beiden haben das älteste Haus der Insel Poel geerbt, eine reetgedeckte Fischerkate am Breitling, die sie seit sieben Jahren mühsam restaurieren. Oder Bootsbauer Asmus, der den letzten Fischkutter der Insel flottmacht. Im Barther Bodden vor der Halbinsel Zingst fischen André Grählert und sein Vater Horst immer noch mit der Zeese, dem traditionellen Netz, das ein Zeesboot unter Segeln durchs Boddenwasser schleppt.
    In der kleinen Stadt Zingst mit Boddenblick malt Wolfgang Arndt seit Jahrzehnten Insellandschaften und Boddensegler. Beinahe in Sichtweite liegt die Insel Hiddensee, vom Ostzipfel des Zingst nur durch ein schmales Fahrwasser und einige Sandbänke getrennt. Dort in Neuendorf tauchen Susanne Tode und Christian Wirrwitz ungestört in Klangwelten ein. Er mit einem blinkenden, pulsierenden Analogsynthesizer, sie mit tibetischen Gongs und einem bizarren Monochord. Und am anderen Ende der Insel rackert Wolfgang Sturm mit der Schiebehacke in seiner Gemüsegärtnerei. Er spricht mit seinen Pflanzen und bearbeitet historischen Boden: unter der Gärtnerei liegen die Mauern und Gräber eines Zisterzienserklosters. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.11.2020 NDR
  • Folge 408 (60 Min.)
    NDR Fernsehen DIE NORDSTORY – BROTZEIT IM NORDEN, „Von Bäckern mit Laib und Seele“. Schon auf dem Feld bei der Ernte des Getreides entscheidet sich wie gut das Brot wird.
    „die nordstory“ erzählt Geschichten von verschiedenen Bäckern in Niedersachsen und zeigt, wie ihre regionalen Spezialitäten entstehen und wie viel handwerkliches Können in ihren Produkten von Schwarzbrot bis Gersterbrot steckt. Mensch und Brot: eine kernige und vielfältige Verbindung! So verzeichnet das Brotregister des Deutschen Brotinstituts mehr als 3.000 unterschiedliche Brotspezialitäten. Außerdem kauft jeder Deutsche im Schnitt 21 Kilogramm Brot im Jahr. Dabei macht das begehrte Grundnahrungsmittel nicht nur einfach satt, es ist sogar als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
    Weil aber die Konkurrenz mit günstigen Aufbackwaren groß ist, kämpfen die Bäckermeister*innen überall um die Zukunft ihres Handwerks. Jörg Ripken bewahrt das Rezept für sein Ostfriesisches Schwarzbrot als heiliges Familiengeheimnis. Seit Generationen wird bei den Ripkens nach denselben Regeln gebacken. „Bei Schwarzbrot wechseln die Leute nicht, sie essen die Sorte, mit der sie großgeworden sind!“, sagt der Bäckermeister. Jörg Ripken hat die Bäckerei seiner Eltern ausgebaut und zukunftstauglich gemacht. Neben vier weiteren Filialen hat er noch einen wichtigen Geschäftszweig aufgebaut: seine Marktwagen.
    Mit denen sind er und seine Mitarbeitenden in ganz Ostfriesland unterwegs, vom Fehntjer Land bis in die Krummhörn und nach Emden. Qualität ist ihm wichtig. Bei einem Besuch im „Roggen-Gürtel“ in der Lüneburger Heide informiert er sich direkt beim Landwirt, woher sein Roggen kommt. Und in der Roland-Mühle in Bremen macht sich Bäcker Ripken schlau, wie aus dem Korn das wertvolle Roggenmehl wird. In der Hochsaison alle Touristen auf der Ostfriesischen Insel Langeoog mit frischen Brötchen zu versorgen, das ist eine Mammutaufgabe für Jannes Remmers.
    Mit gerade einmal 28 Jahren führt er eine von zwei Inselbäckereien. Dann erwartet ihn auch noch eine besondere Herausforderung: Weil sein Mitbewerber sich aus dem Brötchengeschäft zurückgezogen hat, backt Jannes jeden Tag mit seinem kleinen Team bis zu 10.000 Brötchen. Mit seinem Lastenrad beliefert er die Inselhotels und sorgt für Nachschub in den Filialen. „Ich bin ein sehr junger Chef, klar! Aber für meine Leute zählt, dass ich mein Handwerk beherrsche und voll dabei bin“, sagt Jannes.
    Vier Kinder, alleinerziehend, Schulden und dann auch noch eine Ausbildung in einem schlecht bezahlten Beruf. Für Sabine Gaues gab es eine Zeit in ihrem Leben, da wusste sie nicht wie es weitergehen sollte. Heute ist die 48-Jährige eine der erfolgreichsten Bäckerinnen Deutschlands. Sie betreibt inzwischen zehn Filialen in Niedersachsen. Ihre besondere Leidenschaft gehört dem Gersterbrot, einer Spezialität aus Hannover. Die selbstbewusste Frau ist ständig auf Achse, betreut die Bäckerlehrlinge, kümmert sich um die Finanzen.
    Und die Familie soll schließlich auch nicht zu kurz kommen. Vermutlich kennt niemand die norddeutschen Bäcker und ihr Brot besser als Michael Isensee. Denn er hat im Zweifelsfall schon mal von jedem eine Scheibe probiert. Bei Brotprüfungen für Bäckerinnungen in ganz Norddeutschland untersucht er die Brote und Brötchen seiner Kolleg*innen. Kruste und Krume, Aussehen und Geschmack, alles spielt eine Rolle. Vor einer Prüfung frühstückt Isensee stets ein Brötchen. „Man darf natürlich nicht satt sein, aber total hungrig ist auch nicht gut für die Wahrnehmung!“ sagt der Brotsommelier. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.11.2020 NDR
  • Folge 409 (60 Min.)
    Winterhude – ein Stadtteil umgeben von Wasser.
    Villen neben Blockbauten, grüne Parks vor Bürohäusern, rundherum Kanäle und die Alster, auf denen Einheimische und Touristen unterwegs sind: Das ist der Hamburger Stadtteil Winterhude, lebendig und grün. Hier pulsiert das Leben. Gleichzeitig ist Luft zum Atmen da. Ein Stadtteil, der als Wohnort begehrt und wegen seiner vielfältigen Seiten kaum zu überbieten ist. So auch am Mühlenkamp: Stuckverzierte Altbauwohnungen, Szenecafés und Restaurants, viele Geschäfte, dazwischen gut gekleidete Hamburger*innen mit Hund, die hier nichts vermissen. Früher Wohnstraße, heute einer der Hotspots der Stadt.
    Christin Dahlmann betreibt hier eine Feinsattlerei. Sie repariert lederne Lieblingsstücke und verkauft selbst designte Taschen. Maßschneiderei ist ihre Mission: So fertigt sie gerade eine Transportbox für ein Kaninchen an. Weiter nördlich, rund um den Winterhuder Marktplatz, wird es etwas bodenständiger. Im Jahr 1250 hat sich von hier aus vier Höfen der Stadtteil entwickelt. Heute ist Winterhude Hamburgs fünftgrößter Stadtteil, die Gegend mit den vielen Geschäften ein beliebtes Zentrum von Winterhude. Metin Örer setzt mit seiner Reinigung eine Tradition fort, etwa 3.000 Hemden wäscht er hier pro Woche.
    Die Geschichte der Wäschereien in Winterhude begann um 1830, in der Folgezeit betrieben hier 120 Bleicher und Wäscher ihre Geschäfte. Ein Sprung Richtung Osten hinter dem Stadtpark zeigt sich ein ganz anderes Bild: 1920 wurde hier die Rotklinkersiedlung Jarrestadt für Arbeiterfamilien angelegt. Bis heute fühlen sich die Bewohner*innen in den weiträumig angelegten Wohnblocks wohl. „Es ist grün, ans Zentrum angebunden, nachbarschaftlich. Was will man mehr!“, sagt Calogero Vitale, Hausmeister für 400 Wohnungen.
    Julia Schmidt-Berbatovci ist in der Jarrestadt aufgewachsen. Nun zieht sie mit ihrer Familie in eine Vierzimmerwohnung. Es fällt ihr nicht leicht die alte Heimat zu verlassen, aber sie freut sich, dass sie nur einen Katzensprung von der Jarrestadt entfernt ein größeres Zuhause gefunden hat. Denn auf der anderen Seite des Stadtparks entsteht ein neues Wohngebiet das Pergolenviertel mit 1.400 Wohnungen. Das neue Viertel an Hamburgs Lieblingswiese dem Stadtpark ist umgeben von Kleingärten. Ein Angebot mehr, das das einstige Bauerndorf Winterhude noch vielfältiger und attraktiver machen wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.12.2020 NDR
  • Folge 410 (60 Min.)
    Das Abenteuercamp auf dem Reiterhof Barlin bei Dargun hat es in sich: die Jungs lernen, wie sie aus einem Reh Gulasch machen und sorgen somit fürs Abendbrot für gleich 40 Leute.
    Ein Land geht in die Winterruhe. Ein Land, das vom Tourismus lebt: von und mit der Natur. Wie die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Stettiner Haff und Müritz damit umgehen, wenn die kalte Zeit beginnt? Unterschiedlich! Im kleinen Dorf Barlin bei Dargun ist immer Action: Der ganze Ort ist ein Pony-Hof! Im Abenteuercamp von Familie Wortmann leben 40 Pferde, zeitweise sind bis zu 60 Ferienkinder zu Besuch. Am Ende des Jahres kehrt auf dem Reiterhof Ruhe ein. Endlich Zeit und Muße für das Wintergeschäft: Dustin Wortmann restauriert in der kalten Zeit alte italienische Motorboote. Nebenbei will er eine alte Scheune am Ortsrand in einen Indoor-Kletterpark verwandeln. Auch in Buchholz am Müritzsee sind im Sommer Touristen.
    Ende des Jahres fährt das ganze Dorf runter: Die Kneipen machen zu, die Boote werden aus dem Wasser geholt. An Winterschlaf ist aber trotzdem nicht zu denken. Denn jetzt gehört das Dorf den Buchholzern und ihren ganz besonderen Geschichten. Am Jahresende wächst die Nachfrage nach Wildgerichten. Immer mehr Menschen wünschen Fleisch aus Freilandhaltung, daher hat Revierleiter Schröter alle Hände voll zu tun. Er organisiert die Jagd rund um Mönkebude in einer der waldreichsten Regionen Norddeutschlands. Fleischermeister Kriewitz verarbeitet seit über 20 Jahren Wildfleisch nach traditionellen Rezepten. Aber hin und wieder muss etwas Neues gewagt werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 18.12.2020 NDR
  • Folge 411 (60 Min.)
    Die Gutshausretter kümmern sich um immer mehr geschichtsträchtige Gemäuer, die vorher leer gestanden haben, und machen sie wieder zum Mittelpunkt des Dorfes. Dazu gehört das Gutshaus Kowalz, eine längst abgeschriebene totale Ruine. Es hat einen neuen Eigentümer und wird für die Sanierung vorbereitet. Auch Knut Splett-Henning und Christina von Ahlefeld-Laurvig nehmen wieder einmal ein neues Projekt in Angriff. Eine Gemeinde bei Neubrandenburg hat den beiden charismatischen Exzentrikern das Gutshaus in der Mitte des Dorfes Dahlen angetragen: Sie wären die Einzigen weit und breit, die sich mit artgerechtem Sachverstand um alte Häuser zu kümmern wissen. Mit Mut, ein wenig Mörtel und ohne Millionen eben.
    Aber es gibt auch herbe Rückschläge zu vermelden: In Dölitz droht eine alte Fachwerkwand abzusacken, 350 Jahre alte Eichenbalken sind vermodert, weil vor über 100 Jahren das Fachwerk einfach überputzt wurde. Aber Eigentümer Ronald van der Starre bleibt optimistisch. Optimismus kostet nichts. Ins Gutshaus Scharpzow hat es den ganzen Sommer reingeregnet. Und Nina Hollensteiner muss die Baustelle jetzt solo managen. „La Dersentina“ wird zum „Lockdown-Homeoffice“ für Sönke Johannsen und Adriana de Johannsen Acosta. Sönke hat einen Job in Argentinien zu erledigen, online vom Balkon des Schlosses aus. Da ist der LTE-Empfang am besten. Und Philipp Kaszay in Kobrow zieht endlich in sein Turmzimmer ein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.01.2021 NDR
  • Folge 412 (60 Min.)
    Lübeck ist berühmt für seine Backsteinarchitektur. Wegen der schönen Fassaden kommen Touristen in die Hansestadt, um die Altstadtinsel, die seit gut 30 Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, zu besichtigen. Aber man kann kaum einen Blick dahinter werfen. „die nordstory“ zeigt, wer heutuzutage dort lebt und arbeitet. Marie-Louise Arndt und Max Zeidler wohnen mit ihren drei Kindern in einem der ältesten Baudenkmäler Lübecks. Das Burgtor ist, neben dem berühmten Holstentor, das Einzige, das noch von der Stadtmauer aus dem Mittelalter erhalten ist. In dem historischen Gemäuer beben immer mal die Wände, denn direkt über dem Torbogen, wo täglich Autos und Busse hindurchfahren, gibt Musiker Max Zeidler im Turm Schlagzeugunterricht.
    Die Lübecker Familie hat eine besondere Beziehung zum Burgtor. Künftig will sie das historische Zöllnerhaus, in dem schon Literaturnobelpreisträger Thomas Mann ein und aus ging, vermehrt auch für kulturelle Veranstaltungen nutzen. Sein Grundstück gehörte einst den Stecknitzfahrern, die im Mittelalter über den Stecknitzkanal schipperten und Salz, das „weiße Gold“, aus Lüneburg nach Lübeck transportierten. „Die kleinen Buden waren wohl so baufällig, dass sie leider abgerissen werden mussten“, erzählt Wolf-Dietrich Turné.
    In Erinnerung daran wurde dort 1904 das Alte Stecknitzfahrer Amtshaus errichtet, das der Fotograf und jetzt auch Wirt Wolf-Dietrich Turné vor gut 13 Jahren gekauft hat. Er fühlt sich für dieses Fleckchen Lübeck mit seiner rund 600 Jahre alten Geschichte verantwortlich. Er betreibt dort ein kleines Szenelokal und gibt Lübecks Stecknitzfahrer-Gilde wieder ein Zuhause. Die bewegte Geschichte ihres Kaufmannshauses reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, seit gut 300 Jahren ist es im Familienbesitz.
    Typisch für Lübeck ist auch der kleine Garten im Innenhof, den ihr Ururgroßvater einst angelegt hat. Noch immer schöpft Angela Evers aus dieser Blütenpracht. Die Unternehmerin verkauft kandierte Blüten aus ihrem Garten. Mittlerweile betreibt die Hanseatin dort auch eine Schokoladenmanufaktur. In einer der beliebtesten Einkaufsstraßen Lübecks arbeiten Menschen täglich mit Steinen, die schon zur Hansezeit ein Symbol für Reichtum waren. Vom Europäischen Hansemuseum hat die Goldschmiede Panzerknacker einen außergewöhnlichen Auftrag erhalten: Schmuck aus Backstein zu fertigen. Für die Schmuckdesigner*innen absolutes Neuland. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 15.01.2021 NDR
  • Folge 413 (60 Min.)
    Kaum eine Region in Norddeutschland dürfte so von Wasser geprägt sein wie Ostfriesland. Eingerahmt von der Nordsee, das Binnenland durchzogen von unendlich vielen Wasseradern. Eingedeichtes, von Menschenhand gemachtes Land, dem Meer abgetrotzt. Hier gibt es Tiefs und Schloote und die großen Binnenseen werden Meere genannt. Das Wasser prägt nicht nur die Landschaft, sondern auch die Menschen. Für viele Ostfries*innen sind Kanäle, Flüsse und Schleusen ihr Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt. „die nordstory“ ist unterwegs auf den facettenreichen Wasserwegen Ostfrieslands, erzählt die Geschichten unterschiedlicher Menschen, deren Leben vom Wasser geprägt ist, und zeigt die Landschaft in opulenten Bilderstrecken.
    Der Schöpfwerkmeister von Knock Matthias Kurtz lebt und arbeitet nach dem Wetter und den Pegelständen. Er ist Schöpfwerkmeister in Knock an der Ems und wacht über die Wasserstände in einem rund 49.000 Hektar großen Gebiet. Weil das eingedeichte Land tiefer liegt als der Meeresspiegel, würde es bei Regen volllaufen.
    Damit es keine Überschwemmungen gibt, wird über das Schöpfwerk Wasser aus den Kanälen und Tiefs in die Unterems gepumpt. Matthias Kurtz bedient vier riesige Pumpen, die zusammen 60.000 Liter Wasser pro Sekunde bewegen können. Bei Starkregen muss er sogar nachts ran. „Man lebt diesen Job irgendwann“, sagt er. In den Sommermonaten müssen die Pumpen gewartet werden. Eine aufwendige Aktion, für die Matthias Kurtz Hilfe von den Emder Hafentauchern braucht. Die „Kanal-Königinnen“ von Greetsiel Das schmucke Fischerdorf Greetsiel lässt sich am besten vom Wasser aus erkunden, denn es ist von vielen Grachten durchzogen.
    Auf Kanälen kann man sogar bis in die Dörfer der Krummhörn fahren. Corinna Dreessen führt den einzigen Bootsverleih mit acht Schiffsführenden und 40 Booten. Besonders begehrt sind die Fahrten mit ihren Ausflugsschiffen. In der Hochsaison, wenn das Personal knapp wird, packt Tochter Lara mit an und wagt ihre ersten Einsätze als Schiffsführerin. Der Schleusenwärter vom Elisabethfehnkanal Der Elisabethfehnkanal ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als in Ostfriesland Torf abgebaut und über die schnurgeraden Kanäle verschifft wurde.
    Heute sind auf dem Kanal nur noch Freizeitkapitän*innen unterwegs. Und ohne Schleusenwärter Stefan Strauch geht hier gar nichts, weil sieben Klappbrücken und vier Schleusen bedient werden müssen, damit die Boote passieren können. Um acht Uhr klappt er die erste Brücke hoch, dann begleitet er die Skipper durch „seinen“ Kanal. Wenn im Sommer viele Boote unterwegs sind, wird es in der Schleuse eng.
    „Manche werden dann nervös, weil sie Angst um ihr teures Boot haben!“ Die letzte handgezogene Fähre Seit über 450 Jahren setzt eine ganz besondere historische Fähre in Wiltshausen bei Leer über die Jümme: Die „Pünte“ ist die letzte handgezogene Wagenfähre Europas und wird an einem speziellen Drahtseilsystem mit der Hand über den Fluss gezogen. Ein Knochenjob für den Fährmann Oliver Grensemann und seinen Kompagnon Kevin. Denn alle, Radfahrer*innen, Oldtimer-Fahrer*innen und sogar Reiter*innen, wollen mit der kleinen „Pünte“ über den Fluss. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 29.01.2021 NDR
  • Folge 414 (90 Min.)
    Die Müritz wird auch „Kleines Meer“ genannt. Wer hier lebt, will hier nicht mehr weg. Und wer wegmuss, kehrt zurück an die Müritz und die großen Seen umzu. Dazu gehört Manfred Achtenhagen, der zu DDR-Zeiten über das „Große Meer“ Ostsee geflohen ist. Oder auch Ingo Müller, der seine Freiheit damals auf dem „Kleinen Meer“ genossen hat. Mit seinem Faltboot RZ 85, legendär zu Ostzeiten. Heute ist die Müritz grenzenlos. Vom größten Binnensee Deutschlands geht es Richtung Nordwest weiter über die fünf großen Seen der Mecklenburgischen Seenplatte, die Wasserstraße entlang bis Hamburg. Dorthin hatte es Uta Gebert nach der Wende verschlagen. Zurück in Plau am See hat sie sich schließlich ihre Träume erfüllt: ein kleines Käsebistro und ein kleines Boot.
    Annette Gundlach führt am Malchower Seeufer ein Hotel für Traumhochzeiten. Wenn sie andere Menschen am Tag ihrer Hochzeit zu Tränen rühren kann, dann ist die rastlose Gastgeberin glücklich. Und „Faltboot-Ingo“ schwebt jetzt mit seinem aufgepimpten RZ 85 übers Wasser. In Röbel hat er sich dafür Segel von einer Segelmacherin anfertigen lassen. Anfangs hat sie ihn ausgelacht. Zwischen allen Seen, in Fünfseen, bringt Aaron Göpper eine alte Gärtnerei wieder in Schwung, nachdem der im Kloster war. Dort wollte er herauszufinden, was ihn im Leben erfüllt. Doch in Fünfseen bestätigt sich, was er schon leise geahnt hat: Das Leben bringt seine Lektionen verlässlich zu ihm. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.01.2021 NDR
  • Folge 415 (60 Min.)
    Ruth Sandmann holt jeden Tag die frischen Eier aus dem mobilen Hühnerstall.
    Sie werden zwar immer rarer, doch es gibt sie noch in Mecklenburg-Vorpommern: familiengeführte Bauernhöfe. Zum Beispiel den SaBö-Hof in Nantrow in der Nähe der Insel Poel. Schon in sechster Generation bewirtschaftet hier die Familie Sandmann-Böckmann 500 Hektar Land. Sie betreibt Ackerbau, hält Rotwild, züchtet Spargel und produziert in eigener Schlachterei 42 verschiedene Wurstsorten für zwei eigene Hofläden und das Hof-Restaurant. Der 33-jährige Chef Sebastian Böckmann ist studierter Landwirt und will das Erbe seiner Vorfahren bewahren. Er wirtschaftet nicht biologisch, sondern konventionell, achtet dabei aber auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft auf seinen Flächen.
    Ehefrau Ina hilft ihm in ihrer Freizeit, sie arbeitet eigentlich im Amt. Sebastians Mutter und ihr Mann hingegen helfen ständig mit. Auf dem Geflügellandhof von Ehepaar Theuermeister in Klein Schwiesow in der Nähe von Güstrow halten Janine (35) und Thomas (48) auf knapp vier Hektar vor allem Hühner, Enten, Gänse, 1.500 Tiere insgesamt, in Freilandhaltung. Das ist ihnen wichtig. Bio wollen sie nicht, das sei Augenwischerei. Aber ihren Tieren soll es gut gehen. Thomas hat den kleinen Hof von seinem Vater übernommen. Sein Großvater hatte ihn einst aufgebaut. Janine Theuermeister hat ein weiteres Standbein für den Hof gefunden, sie züchtet Hunde der Rasse Riesenschnauzer. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 05.02.2021 NDR
  • Folge 416 (90 Min.)
    Schlagball: Beim Turnier gegen die Nachbarinsel Spiekeroog geht’s um die Schlagball-Macht im Watt.
    Langeoog ist eigentlich „nur“ eine ehemalige Sandbank, eine winzige Insel vor der ostfriesischen Nordseeküste. Aber für viele Menschen ist Langeoog ihr großes Glück. Vielleicht weil die autofreie Insel auf knapp 20 Quadratkilometern für jeden etwas zu bieten hat: einen 14 Kilometer langen Sandstrand, artenreiche Naturschutzgebiete wie das Flinthörn oder die Teichlandschaft um den Schloppsee, wo sich seltene Vögel wie der Löffler tummeln. Besonders ungewöhnlich für eine Nordseeinsel ist der über 100 Hektar große Wald. Die meisten Menschen, die nach Langeoog wollen, nehmen das Schiff. Mit Wattführer Gerke Enno Ennen kann man aber auch zu Fuß durchs Watt laufen.
    „Das ist eine schwarze Route, weil wir sehr sportlich durch zähen Schlick laufen! Aber die Anreise ist emissionsfrei!“, sagt er. Insulaner Michael Recktenwald ist der Kampf gegen den Klimawandel besonders wichtig. Der Chefkoch des Restaurants Seekrug kocht ausschließlich bio. Aus tiefster Überzeugung und aus Liebe zu seiner Heimatinsel. Michael Recktenwald und seine Küchencrew verarbeiten frische, regionale Produkte. Das bedeutet vor allem viel Handarbeit und ist in der Hochsaison eine echte Herausforderung. 1.800 Menschen leben fest auf Langeoog.
    In der Sommersaison kommen Hunderte Saisonarbeitende hinzu, nur die wenigsten können Deutsch. Monika Palutke will das ändern und gibt Sprachkurse. Die gebürtige Polin hat in ihrem Heimatland Deutsch auf Lehramt studiert, bevor sie zum Arbeiten nach Langeoog kam und hier hängenblieb. „So viele unterschiedliche Nationalitäten auf einen Nenner zu bringen ist schwierig, aber wenn die Gruppe motiviert ist, bringt es richtig viel Spaß!“ Für viele Stammgäste ist Langeoog ein zweites Zuhause. Peter te Heesen widmet seinen Jahresurlaub regelmäßig einer sportlichen Mission: Für ein paar Wochen wird auf der Insel die uralte deutsche Sportart Schlagball wiederbelebt.
    Das Spiel war im 19. Jahrhundert in Deutschland ähnlich populär wie Fußball und ist mittlerweile fast vergessen. Jetzt gibt es nur noch ein wichtiges Turnier: den alljährlichen Inselvergleich zwischen Langeoog und der Nachbarinsel Spiekeroog. Peter te Heesen ist der Cheforganisator. „Du hast nur einmal im Jahr die Chance Spiekeroog zu schlagen. Dafür geben wir alles!“ „die nordstory“ begleitet sehr unterschiedliche Insulaner*innen und ihre Gäste durch einen ereignisreichen Sommer und zeigt, warum Langeoog für viele Menschen ihr Sehnsuchtsort ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.02.2021 NDR
  • Folge 417 (60 Min.)
    Mehr als 40 Tonnen Fichtenholz stecken im neuen Gasthaus „Hooger Fähre“ auf der Nordseeinsel Pellworm. Alle Baumaterialien müssen mit der Fähre auf die Insel gebracht werden. Dadurch sind die Baukosten auf Pellworm um mehr als 40 Prozent höher als auf dem Festland.
    Kirsten und Stephan Schuldt, Annika Levsen und Ove Jensen, sie alle haben sich das Jahr 2020 auf ihrer Heimatinsel Pellworm ganz anders vorgestellt. Die Eheleute Kirsten und Stephan stehen plötzlich vor dem Nichts. Ihr historischer, mit Reet gedeckter Gasthof Hooger Fähre anno 1885 brannte 2019 drei Tage vor Heiligabend nieder. Seit mehr als 100 Jahren wurde die Traditionsgaststätte von der Familie Petersen und dann in vierter Generation von Kirsten und Stephan Schuldt betrieben. Für Kirsten ist es nicht nur der Verlust der Gaststätte, sondern ihres Elternhauses voller Erinnerungen.
    Das Entsetzen auf Pellworm ist groß, ebenso groß ist aber auch die Anteilnahme und Hilfe der Insulaner. Schnell wird allen klar: das Gasthaus Hooger Fähre muss wiederaufgebaut werden. Stephans größter Wunsch: Es soll an seinem Geburtstag Anfang Oktober wieder stehen. Keine leichte Aufgabe, denn immer wieder bringen Stürme, Regen und dann der Corona-Lockdown auf der Insel die Zeitpläne durcheinander.
    Auch Annika Levsen und ihr Mann Ove Jensen haben sich das Jahr 2020 völlig anders vorgestellt. Ihr Hotel NordseeLodge an der Alten Kirche auf Pellworm ist ihr Lebenstraum. Es wurde vor zwei Jahren nach ihren Vorstellungen gebaut, jedes der 22 Zimmer ist nach ihrem ganz persönlichen Geschmack eingerichtet worden. Das erste Jahr als Hoteliers ist ein Riesenerfolg und auch 2020 beginnt vielversprechend. Doch plötzlich wird Pellworm komplett abgeriegelt. Von Mitte März bis Mitte Mai darf kein Tourist auf der Nordseeinsel übernachten oder sie betreten.
    Acht Wochen Verdienstausfall, das Ostergeschäft komplett verhagelt. Dazu kommen Personalprobleme, kaum eine Servicekraft, kaum ein Koch ist zu finden, der auf Pellworm arbeiten will. Umso dankbarer ist Hotelbesitzerin Annika Levsen, als sich die angehende Studierende Lisa Bonk aus Baden-Württemberg spontan entschließt, in der Sommersaison im Hotelbetrieb auszuhelfen. Coronabedingt kann sie das geplante Studium zunächst nicht antreten.
    Also arbeitet sie drei Monate lang auf ihrer Lieblingsinsel, die sie seit ihrem dritten Lebensjahr im Urlaub kennen und lieben gelernt hat. Das Sommergeschäft brummt, denn die Leute sind gierig nach Urlaub an der Nordsee. Doch im November ist plötzlich wieder alles auf Null, der nächste Lockdown kommt. Ein Neuanfang auf der Nordseeinsel Pellworm ist schon in normalen Zeiten keine leichte Aufgabe, in diesen stürmischen Zeiten aber ist er eine echte Herausforderung für diejenigen, die hier leben und überleben wollen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.02.2021 NDR
  • Folge 418 (60 Min.)
    Jens Habich organisiert geführte Touren mit seinen Malamut-Schlittenhunden und kann dabei auch immer sehr spannende Informationen zum Harz, seiner Geschichte und Kultur weitergeben. Hier: Zwischenstopp am Oberharzer Wasserregal, dem UNESCO Weltkulturerbe.
    Der ganze Norden unter Schnee, das gab es seit Jahren nicht. Von der Küste über die Heide bis in die Berge zeigt der Film die Schönheiten, aber auch die Herausforderungen, die der besonders kalte und weiße Winter in diesem Jahr mit sich bringt. Zweistellige Minusgrade und hohe Schneeverwehungen stellen viele Menschen im Norden vor Probleme: Inseljäger auf der Pirsch kämpfen im Schnee gegen den Lärm ihrer eigenen Schritte an, Trinkwasserstellen auf einem Harzer Bergbauernhof frieren ständig wieder zu. Und ein Heideförster bekommt es beim Bäume fällen plötzlich mit vereistem Holz zu tun.
    Während auf der vereisten Nordseeinsel Borkum zwei Jäger um das Leben eines verletzten jungen Seehundes bangen, kommt es im tiefverschneiten Oberharz zu einem wahren Wettlauf zwischen Husky und Mensch. Zur gleichen Zeit rettet die Crew an Bord eines Eisbrechers auf dem Mittellandkanal einen eingefrorenen Schipper aus der Not. „die nordstory“ begleitet Inseljäger, Heideschäfer, Bergbauern, Eisbrecherkapitäne und Schlittenhundetrainer bei ihren Abenteuern im Tiefschnee und zeigt, wie sehr der Winter sie belastet, entschleunigt und verzaubert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 26.02.2021 NDR
  • Folge 419 (60 Min.)
    Wenn Jörn Hilms morgens aus seinem Haus tritt, liegen 42 Hektar Parklandschaft und die Elbe vor ihm. Alles ist perfekt von einer Heerschar von Gärtnern gepflegt. Doch genau genommen ist sein Palast eine Hütte. 30 Quadratmeter im Erdgeschoß und 20 darüber, wegen der Dachschrägen. Als Makler weiß er jedoch, dass nur die Lage zählt. Und die könnte exquisiter nicht sein. Das ehemalige Pförtnerhaus liegt hoch über der Elbe mitten in der zauberhaftesten Gartenlandschaft der Stadt, im Jenischpark. Das Kloster St. Johannis ist ein veritabler Palast aus Stuck, Erker und Terrassen zum Alsterlauf. Hier arbeiter der Architekt Alk Friedrichsen. Der Denkmalspezialist ist geradezu abonniert auf Hamburgs bürgerliche Paläste.
    Familie Kasper-Rogosch bewohnt eines der ältesten Häuser auf der Uhlenhorst. Unter den prunkvollen Stuckdecken im Wohnzimmer sieht es derzeit aus wie auf einem Bauernhof. Denn der elfjährige Jakob fühlt sich der ländlichen Vergangenheit des ehemaligen Dorfes an der Alster verpflichtet. Sein neuestes Hobby erweist sich jeodch als knifflig: die Kükenzucht. Paläste zum Wohnen sind inzwischen out. Im Trend liegen Hütten, sogenannte Tiny Houses. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Vincent Matz und Laura Kaczke bauen beispielsweise einen alten Linienbus zu einer Residenz auf Rädern um. Doch so quadratisch das Gefährt von außen aussieht, beim Einbau stellt sich heraus: alles ist krumm und schief! (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 05.03.2021 NDR
  • Folge 420 (60 Min.)
    Die Schlei ist Deutschlands längster Ostseefjord und zieht sich über 42 Kilometer von der Küste bis ins Binnenland. Am Übergang von der Schlei in die Ostsee liegt die Lotseninsel Schleimünde, die nur mit dem Schiff erreichbar ist. Eine große Herausforderung für Ralf Huwe, den Chef des Restaurants Giftbude. Er muss alles mit dem Boot vom Festland rüberschaffen: Lebensmittel, Baumaterialien und natürlich die Crew. Wenn er etwas vergessen hat, muss er wieder los: mit dem Boot zum Festland und zurück. Wird er das Restaurant trotzdem am Laufen halten? Am anderen Ende der Schlei lebt die Fischerfamilie Ross auf dem Holm in Schleswig und blickt auf eine etwa 300-jährige Familientradition zurück.
    Nicht nur Vater Jörn Ross ist Fischer, sondern auch seine Söhne Nils und Christian leben vom Fischfang. Noch. Denn das Problem ist: Die Fischbestände werden immer weniger und die Absatzmärkte sinken. Jörn kann wohl noch bis zur Rente vom Fischfang leben, doch werden es Nils und Christian auch schaffen? Nur ein paar Straßen vom Hafen entfernt liegt das St.- Johanniskloster vor Schleswig, das älteste seiner Art in Schleswig-Holstein.
    Josephine Hubalek ist seit Juli 2020 die neue Leiterin des adligen Damenstifts. Sie ist Quereinsteigerin und hat als Künstlerin viele Jahre im Ausland gelebt. Was wird die ehemalige Priörin zu ihren weltlich geprägten Entscheidungen sagen? Und wie reagieren die anderen Menschen im Kloster auf die unkonventionelle Chefin? „die nordstory“ von Jela Henning begleitet Menschen, die an dem Ostseefjord leben und arbeiten und dabei neue Wege gehen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.03.2021 NDR
  • Folge 421 (60 Min.)
    Der Tollensesee liegt direkt vor den Toren Neubrandenburgs. Die Menschen, die hier wohnen oder Urlaub machen, schwärmen von ihm. Zur Mecklenburgischen Seenplatte hat er keine Wasserverbindung. Gerade das macht den Tollensesee zum Geheimtipp. Radfahren, angeln, campen, schwimmen, Tretbootfahren, hier geht so einiges. Und so haben die Besitzer des Hotels Bornmühle noch einmal richtig investiert. Die Juniorchefs krempeln das Geschäfts- und Wellnesshotel ihrer Eltern tüchtig um, setzen unter anderem auf ausgefallene Cocktails, Kletterwand und Tagesräume mit Spielraum für viel Kreativität. Für den Campingplatz „Gatsch Eck“ muss die Werbetrommel gar nicht mehr gerührt werden.
    Dort ist im Sommer immer etwas los. Stammgast hier: Oma (das ist Gabriele Ruchholz, 68 Jahre). Ihr Lieblingsplatz für ihr Minizelt: direkt am See. Doch während sie nur für ein paar Wochen hier ist, hat Bootsverleiher Tobias Winter für den ganzen Sommer seinen Wohnsitz aufs Floß verlegt. Er vermietet Tret-, Motor- und Ruderboote. Auch wenn er 50 Stück davon hat, an sonnigen Tagen sind die alle auf dem See unterwegs. Und für die Holzkünstlerinnen und -künstler aus dem Tollensesee-Atelier gibt’s nach Sägen, Schleifen, Schnitzen und Bildhauern nichts Schöneres, als sich nach getaner Arbeit die Späne im Tollensesee abzuschwimmen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.03.2021 NDR
  • Folge 422 (60 Min.)
    Hamburg wird immer „Das Tor zur Welt“ genannt. Der Hafen sorgt schon seit Jahrhunderten für eine gewisse Weltoffenheit. Und die Welt hat mittlerweile längst Einzug in Hamburg gehalten, denn rund ein Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner hat seine Wurzeln im Ausland. Was diese Menschen aus ihren Kulturen mit an die Elbe gebracht haben, lässt sich überall in Hamburg erleben. „die nordstory“ begibt sich auf eine Weltreise und taucht dabei tief in fremde Kulturen verschiedener Kontinente ein, ohne dabei Hamburg zu verlassen.
    Besucht wird unter anderem ein chinesischer Tempel in der Nähe der Außenalster, erbaut ganz im Stil eines berühmten chinesischen Teehauses aus der Ming-Dynastie in Schanghai, dem Yu Garden. Trotz seines spektakulären Aussehens und seinen liebevoll angelegten Teichen und Wandelpfaden auf einer Fläche von 3400 Quadratmetern, schlummert dieses Teehaus seit seiner Errichtung im Jahre 2008 in einer Art Dornröschenschlaf. Der neue Besitzer, Qiuyi Chen, hat das Teehaus aufwendig renovieren lassen und möchte es zu einem Ort machen, an dem Besucherinnen und Besucher chinesische Kultur erleben können.
    Wer hier essen geht oder gar traditionelle Konzerte und Feste wie das Mondfest verbringt, kann sich mitten in Hamburg ganz wie in China fühlen. Leider haben ihm nur zwei Monate nach der Eröffnung der erste Lockdown und bald darauf der zweite Lockdown einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und so hofft er, dass er mit dem Chinesischen Neujahrsfest ab Mitte Februar endlich wieder Gäste empfangen kann.
    Die aus Benin stammende Angelina Akpovo entführt die Zuschauerinnen und Zuschauer ins bunte afrikanische Hamburg. Die Liebe hat die temperamentvolle Sängerin und Tänzerin einst nach Hamburg verschlagen. Hier arbeitet sie als Lehrerin und bringt Kindern ebenso wie Erwachsenen Musik und Tanzen bei und steht als Sängerin einer afrikanischen Band auf der Bühne. Zusammen mit ihrem deutschen Ehemann Gerhard Heiland hat sie ein Afrikafestival gegründet, das sie seit mehr als 16 Jahren organisieren.
    In diesem Jahr kann es wegen Corona erstmals nur virtuell stattfinden, dafür aber an einem ungewöhnlichen Ort: einer rund 100 Jahre alten, entwidmeten Kirche. Diese möchte Christian Kodzo aus Togo in ein afrikanisches Kulturzentrum verwandeln. Oder, wie er es nennt, in ein „Afrotopia“. Mitten auf St. Pauli hat sich die deutsche Kathrin Guthmann ihr eigenes kleines Indien erschaffen. In ihrem Kleiderschrank hängen 200 Saris, sie spricht fließend Hindi und ist mit dem indischen Koch Satish Mourya verheiratet.
    Ihre Leidenschaft für das Land am Ganges hat sie vor mehr als 30 Jahren entdeckt und sich irgendwann entschieden, die Dinge, die ihr dort am meisten bedeuten, nach Hamburg zu holen: die ayurvedische Küche, die Farben, Gerüche und Stoffe, Musik und Kultur. In mehreren liebevoll eingerichteten Restaurants können auch ihre Gäste ein Stück Indien erleben. Außerdem taucht das Filmteam in südamerikanische Gefilde in der Freien und Hansestadt ein.
    Die ehemalige Profi-Tänzerin Elli Erichreineke hat sich dem Tango verschrieben und schon mehr Zeit ihres Lebens in Buenos Aires als in Hamburg verbracht. Sie fiebert der Lockerung der Coronamaßnahmen entgegen, damit sie endlich wieder Tango tanzen und auch ihr Dance Affairs, ein Kaufhaus nur für Tänzerinnen und Tänzer, endlich wiedereröffnen kann. Die venezolanische Künstlerin Clemencia Labin lebt schon seit 40 Jahren in Hamburg und schwelgt in ihren Arbeiten in den üppigen Urwaldlandschaften ihrer Kindheit. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 26.03.2021 NDR
  • Folge 423 (90 Min.)
    In Deutschland gibt es etwa 3.000 Campingplätze und schätzungsweise fünf Millionen Campingfreunde. Und es werden immer mehr! Camping ist der große Urlaubstrend. Viele Norddeutsche bleiben in ihren Ferien in Coronazeiten lieber im eigenen Land. Urlaub auf dem Campingplatz ist eine moderne und bezahlbare Alternative zu Ferienwohnung und Hotel. Die einen suchen einen einfachen und naturnahen Lebensstil, die anderen schaffen sich auf dem Campingplatz ein Reich für einen ganzen Sommer mit Windschutz und liebevoller Dekoration. Und es gibt die ganz neue Generation Camper: Junge Leute, die nach draußen wollen, aber nicht in die Dauercamper-Umgebung, sondern lieber ins gemütliche Tiny House.
    „die nordstory“ erzählt Geschichten von großen und kleinen Plätzen, leidenschaftlichen Camperinnen und Campern, Wohnmobilträumen und emsigen Platzleitern. Saisonbeginn auf Norddeutschlands größtem Campingplatz in Schillig: Beim Auftakt steht Familie Richter diesmal ganz vorne an der Schranke. Sie will als Erster auf ihrem Stellplatz sein. Denn mit ihrem Wohnwagen, der Terrasse und dem Vor- und Versorgungszelt brauchen sie jede Menge Platz zum Rangieren.
    Am Anfang der Campingsaison kümmert sich Hans Gerd Eilers gegen ein kleines Entgelt um die Wohnwagen. Er holt sie aus dem Winterlager und stellt sie auf die richtige Parzelle. Während der Sommermonate hat er mit Mäharbeiten jede Menge zu tun. Viel Zeit für eine Ausfahrt mit seinem „fahrbaren Sofa“ hat er nur selten. Oliver Könitz und Klaus Schollmann, genannt Olli und Scholli, sind in Schillig „Mädchen für alles“: Müll wegfahren, Wege reinigen, festgefahrene Camper aus dem Matsch ziehen! Der richtige Knochenjob aber wartet im Herbst: Dann müssen 600 Strandkörbe aus dem Sand ins Winterlager transportiert werden.
    Der Campingplatz Eiland auf Norderney liegt versteckt am Ostende der Insel. Vom Trubel auf der beliebten Urlaubsinsel ist hier nichts zu spüren. Die Betreiber allerdings haben ordentlich zu tun: Klaus und Sylvia Harms wuppen ihren Platz mit knapp 150 Stellplätzen und einer Zeltwiese vor allem zu zweit. Zum Platz Südsee-Camp in der Lüneburger Heide gehört ein Wohnmobilverkauf mit angeschlossenem Verleih. Hier gibt es das rollende Urlaubsdomizil in allen Größen, bis hin zur amerikanisch anmutenden Luxusklasse.
    Viktor Hait gibt jedem, der sich ein Wohnmobil ausleiht, eine ausführliche Einweisung. Die meisten seiner Kundinnen und Kunden fahren schließlich zum ersten Mal ein so großes Wohnmobil. In Waakhausen bei Worpswede hat eine Gruppe unternehmenslustiger Hamburger einen Campingplatz direkt an der Hamme übernommen. Jan-Albert Vieth, seine Frau Anni und Kumpel Matze haben den Platz nach eigenen Ideen umgestaltet und auf modern getrimmt, mit sogenannten Tiny Houses, einem mobilen Hot Tub (schwedisches Holzbadefass mit Chill-Lounge) und Kanuverleih.
    Wohnmobile gelten als „rollende Heimat auf vier Rädern“. Im Gegensatz zu den meisten Wohnmobilisten trifft das bei Jens Nähler tatsächlich zu. Er ist vor Kurzem aus seiner Mietwohnung aus- und in sein neues Wohnmobil eingezogen. Zum einen war er nicht mehr bereit, die hohen Mietkosten zu bezahlen, zum anderen will er in Zukunft minimalistischer leben. Jens muss sich in seiner neuen Wohnung erst noch einleben. Am meisten Aufwand betreibt er, um einen geeigneten Stellplatz für die Nacht zu finden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 02.04.2021 NDR
  • Folge 424 (60 Min.)
    Viele Menschen träumen davon, auf eine kleine Insel zu ziehen, um etwas abgeschieden inmitten der Natur zu leben. „die nordstory“ begleitet sehr unterschiedliche Menschen, die auf den Ostfriesischen Inseln einen Neustart wagen: für ein Leben geprägt von Ebbe und Flut, den Jahreszeiten und neuen beruflichen Herausforderungen und Chancen. Der neue Inselspediteur von Spiekeroog Spiekeroog ist knapp 19 Quadratkilometer groß und autofrei. Fest leben hier nur rund 800 Menschen, aber jedes Jahr zieht es viele Urlauberinnen und Urlauber auf die Nordseeinsel. Alles was auf die Insel muss, ob Lebensmittel, Baustoffe oder Gepäck, wird mit dem Schiff geliefert und vom Hafen von der einzigen Spedition weitertransportiert.
    Als der alte Spediteur aufhören möchte, sucht man händeringend nach einem Nachfolger. Bis sich Frederik Lüders bewirbt. Der 30-Jährige kommt aus Jever und war Filialleiter bei einer großen Supermarktkette. Für die Inselspedition krempelt er sein Leben um. „Am schwierigsten wird es, die Insulaner von mir zu überzeugen“, sagt Frederik. Sein neuer Job wird zur Mammutaufgabe, denn die Inselspedition arbeitet an 364 Tagen im Jahr im Rhythmus der Schiffsankunftszeiten.
    Corona legt zunächst das Urlaubsgeschäft lahm, aber im Sommer wird die Insel voll. Frederik und sein Team transportieren dann bis zu 1000 Koffer pro Tag. Eine neue Ärztin für Wangerooge Lange gab es auf der Insel nur einen Arzt. Das machte es zuweilen schwierig, die medizinische Versorgung der Insulaner zu gewährleisten. Dann kam Frau Dr. Annick Goltz nach Wangerooge. Die Ärztin zog zusammen mit ihrem Mann Malte und ihrer achtjährigen Tochter Miso aus der Nähe von Rotenburg (Wümme) nach Wangerooge.
    Die Familie will hier eine neue Existenz aufbauen. Und Annick muss als Hausärztin das Vertrauen der Insulaner gewinnen. Ihr neuer Job verlangt ihr viel ab, denn sie hat jede zweite Woche Notdienst und muss im Sommer viele Touristen versorgen. Die Corona-Pandemie stellt die neue Ärztin vor zusätzliche Herausforderungen. Vom Geflüchteten zum Elektroniker auf Borkum Kassem Almidani floh 2015 aus seiner Heimat Syrien nach Deutschland. Gemeinsam mit 250 anderen Geflüchteten wurde er in der Jugendherberge auf Borkum untergebracht.
    Kassem entschied sich für eine Zukunft auf der Insel. Er holte seine Familie nach und machte eine Lehre zum Elektroniker bei einem Borkumer Betrieb. Handwerker sind gefragt auf der größten der Ostfriesischen Inseln. Kassem und seine Familie wollen ankommen auf Borkum. Sie haben ein Stück verwilderten Garten urbar gemacht und bauen sogar Gemüse an. „Echte Borkumer Kartoffeln“, sagt Kassem stolz. „die nordstory“ begleitet die „neuen Insulanerinnen und Insulaner“ über mehrere Monate und zeigt, wie sie trotz eines anstrengenden Alltags ihre neue Heimat und die Schönheit der Natur im Watt genießen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.04.2021 NDR
  • Folge 425 (60 Min.)
    Der alte Fischer kennt ihn gut, den Schweriner See. Aber ob er ihn richtig kennt, bis in alle Ecken und Tiefen hinein, das vermag nicht mal er zu sagen. Und er fährt seit 40 Jahren jeden Morgen raus auf Deutschlands drittgrößten See: 25 Kilometer lang, 50 Meter tief, mit drei besiedelten Inseln. Es gibt dort die Partybucht „Klein Mallorca“, wo die Schweriner im Sommer reihenweise mit ihren Motorbooten ankern, aber auch den etwas geheimnisvollen Ziegelwerder, eine private Insel, auf die kaum ein Einheimischer je einen Fuß gesetzt hat.
    Einziger Bewohner ist Jürgen Grosser, der dort mit zwei Hunden und einem Dutzend Hühnern lebt. 15 Millionen Euro hat man ihm schon für seine Insel geboten, er hat die Interessenten gar nicht erst an Land gelassen. „die nordstory“ erzählt die Geschichten eines Sommers auf dem Schweriner See: von Hausbootkonzerten im Mondschein, von einer Rinderfähre ins „Kuhparadies“ und von Menschen aus Süddeutschland, die darüber staunen, dass ein Seeufer nicht ringsherum mit Villen bebaut sein muss. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 16.04.2021 NDR

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