Kniearthrose Bewegungs-Doc Helge Riepenhof empfiehlt ein gezpehltes Muskeltraining.
Bild: SWR
Bewegung als Medizin: in diesem neuen Fernsehformat des NDR wird Menschen geholfen, die an ihren massiven Gesundheitsproblemen fast verzweifeln. Die „Docs“ Melanie Hümmelgen, Klaus-Michael Braumann und Christian Sturm, alle erfahrene Mediziner, wollen mit gezielten Bewegungsstrategien Symptome deutlich verbessern und Krankheiten sogar heilen. Mit dem neuen Team der „Hausboot-Praxis“ mitten in Hamburg knüpft dieses einzigartige Coachingformat an die Behandlungserfolge der Kollegen von den „Ernährungs-Docs“ an. Jetzt wollen „Die Bewegungs-Docs“ beweisen, dass auch mit speziellen Bewegungstherapien schon innerhalb weniger Monate erstaunliche Ergebnisse erzielt werden können. Medizin, die etwas bewegt, ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen. In der ersten Folge „Die Bewegungs-Docs“ kommt Martina H. an Bord der „Hausboot-Praxis“. Wie sechs Millionen andere Deutsche hat sie zu viel Zucker im Blut. Die 47-Jährige weiß, wie dramatisch die Folgen sein können. Ihr Vater hatte durch den Diabetes einen Schlaganfall, beiden Elternteilen mussten aufgrund der Diabeteserkrankung Zehen amputiert werden. Hauptauslöser für Diabetes Typ 2 sind falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Martina H. sitzt zu viel. Als Busfahrerin verbringt sie täglich mehr als acht Stunden hinter dem Lenkrad. „Sie sollten dringend Muskulatur aufbauen und dann auch benutzen, denn Muskeln nehmen Zucker aus dem Blut auf“, erklärt Kardiologin und Internistin Melanie Hümmelgen. „Unser Bewegungskonzept liefert einen Ausgleich zum vielen Sitzen im Job.“ Doch kann Martina H. überhaupt Sport treiben? Eine alte Knieverletzung schränkt sie
ein. Bei einer Visite im Bus sucht „Bewegungs-Doc“ Hümmelgen eine maßgeschneiderte Lösung für sie. Die 19-jährige Studentin Alke B. hat oft das Gefühl, dass ihre Schädeldecke gleich explodiert. Die junge Frau ist eine von ungefähr 54 Millionen Deutschen, die unter Kopfschmerzen leiden, die in Anfällen oder chronisch auftreten. Ein Fall für die „Bewegungs-Docs“? „Bei ganz vielen Kopfschmerzformen spielt die Muskulatur eine entscheidende Rolle, und da sind natürlich Orthopäden als Spezialisten für Muskulatur gute Ansprechpartner“, sagt Christian Sturm. Schon macht sich der Orthopäde tastend auf die Suche nach der Ursache für Alkes Kopfschmerz, zu ihrer Überraschung nicht am Kopf, sondern ganz woanders: Die Recherche beginnt in der Nackenpartie, am Trapezius, dem großen Kapuzenmuskel. Schließlich kommt ein Mann auf das Praxisboot, der schon einmal über diesen Steg gegangen ist. Die „Ernährungs-Docs“ haben dem Manager Andreas B. nach einer Magenverkleinerung bereits mit einem perfekt auf seine Situation abgestimmten Ernährungskonzept geholfen. Doch der 54-Jährige leidet nach der schweren Operation unter starkem Muskelabbau und hofft, nun auch dieses Problem in den Griff zu bekommen. Gleich beim ersten Termin bei den „Bewegungs-Docs“ muss Andreas B. auf die Matte. Sportmediziner Klaus-Michael Braumann: „Das sogenannte Planking trainiert die Rumpfmuskulatur und dokumentiert zugleich ihren muskulären Status.“ 47 Sekunden hält Andreas auf Unterarmen und Zehenspitzen durch. „Schon ganz ordentlich“, kommentiert „Bewegungs-Doc“ Braumann. „Aber wir werden Ihrem inneren Schweinehund Beine machen. Sind Sie dabei?“, fragt er den Patienten. (Text: NDR)