Staffel 7, Folge 1–4

Staffel 7 von „Deutschland, deine Künstler“ startete am 02.11.2014 in Das Erste.
  • Staffel 7, Folge 1 (45 Min.)
    Er gehört zu den bekanntesten Menschen auf diesem Planeten. Man nennt ihn auch „Karl der Große“. Kein lebender Modeschöpfer, geschweige denn ein deutscher, wird weltweit so gefeiert wie Karl Lagerfeld. Für seine Mode genauso wie für seine Person. Nahezu jeder weiß, was er macht, doch man weiß nur wenig über den Menschen Karl Lagerfeld. Was ihn antreibt, wie er hinter der Fassade arbeitet und was er hinter der Maske aus Zopf und Brille denkt und fühlt, bleibt weitestgehend verborgen. Lagerfeld wahrt nicht nur auf sehr unterhaltsame Weise Distanz zu allem um ihn herum, sondern auch zu sich selbst.
    Seine bissigen Kommentare, die die Medien gerne aufgreifen, sind berüchtigt wie gefürchtet, und auch da spart Lagerfeld sich selbst keineswegs aus. Das Bild, das er von sich geschaffen hat, ist Teil einer Marketing-Strategie wie die Aussage „Ich heiße inzwischen nicht mehr Lagerfeld, sondern Logofeld“ selbstironisch zu erkennen gibt. Schon ernster, bestätigt er: „Zwischen mir und dem Rest der Welt steht eine Glaswand.“ Der Film durchbricht diese Glaswand und sucht den Menschen hinter der ikonischen Fassade, indem er einerseits Lagerfelds bekannte Show-Seite zeigt, um andererseits die unbekannten, intimen Momente zu entdecken.
    Der Film führt durch das Turbo-Leben dieses vielseitig Kreativen. Lagerfeld tritt als Künstler vieler Medien, ob Bilder, Fotografien, Buchkunst oder Videos in Erscheinung. Seinem Werk werden Ausstellungen gewidmet. Man kann ihn im Film zur Vernissage seiner Kunstschau im Essener Museum Folkwang als gefeierten Popstar erleben, als Instanz bei den hektischen Vorbereitungen seiner Shows sowie bei Fotoshootings in Paris. Lagerfeld ist auch mit über 80 Jahren noch ein Arbeitstier, er entwirft ständig, Pausen oder gar Auszeiten kennt er nicht.
    Meist vom Morgengrauen bis zum späten Vormittag entstehen Modeentwürfe für CHANEL, Fendi und seine eigene Marke KARL, aber auch Designs für Alltagsdinge. Als er als Jüngling 1950 in einem Hamburger Hotel eine Dior-Schau sah, stand sein Entschluss, nach Paris zu gehen, um Mode zu machen, fest. Davon erzählt Karl Lagerfeld ebenso wie über seine großbürgerliche Herkunft und Kindheit in Schleswig-Holstein, seinen Vater, der Hersteller von „Glücksklee“-Milch war. Prägender noch war der Einfluss der Mutter, die er in einer Filmsequenz als seine persönliche Stilikone zeichnet.
    Er spricht über Menschen, die ihn in späteren Jahren geprägt haben und die er geliebt hat – wie seinen Freund Jacques de Bascher, den er bis zu dessen AIDS-Tod begleitete. Eine ehemalige Mitschülerin erinnert sich im Film an „Karl Otto“ als netten Jungen in Bad Bramstedt, der im Unterricht ständig zeichnete und Abendkleider für sie entwarf. Zu Wort kommen der Göttinger Verleger seiner Bücher, Gerhard Steidl, der über Lagerfelds eiserne Präzision spricht, die Chefredakteurin der Vogue Deutschland, Christiane Arp, sowie Lagerfelds Leibwächter Sébastien, ein ehemaliger Boxer aus der Pariser Vorstadt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.11.2014Das Erste
  • Staffel 7, Folge 2 (45 Min.)
    Norddeutsch, mürrisch, spröde – so lieben die „Tatort“-Zuschauer den Kieler Hauptkommissar Klaus Borowski. Seit mehr als zehn Jahren spielt Axel Milberg (57) den kauzigen Ermittler von der Ostsee, erfolgreich und authentisch – kein Wunder, denn Milberg ist in Kiel geboren und aufgewachsen. Und so steckt in der Rolle des Borowski eine ganze Menge Milberg – oder ist es etwa umgekehrt? Trefflich diskutieren in der Dokumentation Axel Milberg und der Drehbuchautor Sascha Arango nicht nur über diesen Punkt. Axel Milberg wuchs wohlbehütet auf als Sohn einer Ärztin und eines Rechtsanwaltes.
    Er ging aufs Gelehrtengymnasium, war ein ordentlicher Schüler – und wollte doch immer ausbrechen aus dieser heilen Welt. Doch erst nach dem Abitur zog er aus der norddeutschen Provinz in den Süden, nach München, und lernte dort an der renommierten Otto-Falkenberg-Schule die Schauspielkunst. 17 Jahre lang – von 1981 bis 1998 – war Milberg Mitglied im Ensemble der Münchner Kammerspiele unter Regisseur Dieter Dorn und avancierte zum Bühnenstar.
    Doch dann wurde ihm die Theaterwelt zu eng, er brauchte Veränderung, ging zum Film und spielte seither in zahlreichen Erfolgsfilmen („Nach fünf im Urwald“, „Was geschah am helllichten Tag“, „The International“, „Feuchtgebiete“). Milberg ist heute eine feste Größe in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft, dreht nahezu ununterbrochen. Für den NDR steht er nicht nur regelmäßig als „Tatort“-Kommissar vor der Kamera, sondern übernahm auch die Hauptrollen in den Fernsehproduktionen „Eine mörderische Entscheidung“, „Der Liebling des Himmels“.
    Wie kaum ein anderer verkörpert er den undurchschaubaren, tiefgründigen Deutschen. Dabei hat Milberg durchaus den Schalk im Nacken, ist voller Witz und Ironie. Filmautor Tom Ockers zeigt auch diese unbekannte Seite von Axel Milberg. Die Dokumentation begleitet den „gefährlich intelligenten Milberg“ (Sascha Arango) bei aktuellen Dreharbeiten für den „Tatort“ und das Historiendrama „Seelen im Feuer“, bei Preisverleihungen, aber auch in ganz privaten Situationen mit seiner Frau Judith und seiner Familie in seinem Haus in München, beim Segeln am Ammersee oder beim Spaziergang in der alten schleswig-holsteinischen Heimat.
    Milbergs Frau Judith ergründet sein Seelenleben und befindet offenherzig: „Axel ist gern ein bisschen unsichtbar und lässt Situationen auf sich wirken. Was da genau in ihm passiert, das ist das Geheimnisvolle an ihm.“ Gleichwohl erlaubt Milberg Einblicke in sein Inneres. „Judith hat mich für alle Aspekte des Lebens geöffnet, für das Schöne, das Genießen, Freude haben, keine Tabus haben.“ Und er gibt seine Einstellung zum Leben preis: „Viele Leute haben alles zum Glücklichsein, aber sie sind es nicht, weil sie die Idee nicht ernst nehmen, dass es eine Verpflichtung zum Glücksein gibt – auch wenn es ein Kampf ist.“ Wie Milberg arbeitet, was das Geheimnis seines Erfolges ist und woraus er seine Kraft schöpft, ergründen prominente Weggefährten und Freunde wie der Erfolgsschriftsteller Henning Mankell, die „Tatort“-Kollegin und „Game of Thrones“-Star Sibel Kekilli, die Regisseure Andreas Kleinert, Urs Eggers und Dani Levy. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.11.2014Das Erste
  • Staffel 7, Folge 3 (45 Min.)
    Punk-Diva, bad girl, „Katharina die Große“. An Nina Hagens Person scheiden sich zuweilen die Geister, als Musikkünstlerin ist sie eine Instanz. Sie hat den deutschen Punk ins Leben gerufen und die Neue Deutsche Welle losgetreten. Ein Musikmagazin stellte einmal die rhetorische Frage, ob Nina Hagen der bedeutendste Beitrag zur deutschen Popgeschichte seit Bertolt Brecht sei. Anfang der 70er Jahre singt Katharina Hagen – sie hat eine Operngesangsausbildung und vier Oktaven Stimmumfang – bereits mit eigener Band in der DDR. Mit 19 hat sie einen ironischen Sommerhit: „Du hast den Farbfilm vergessen“ trifft den Nerv des Publikums und stellt vor allem ihr komödiantisches Talent unter Beweis.
    Ihr Kontakt zu Dissidenten gilt als politisch pikant, sie reist mit ihrer Mutter Eva Maria Hagen und Ziehvater Wolf Biermann 1976 aus. In Westberlin angekommen, gründet sie die „Nina Hagen Band“. Sie singt mit unvergleichlicher Stimme und provokanten Gesten über Drogentrips, Selbstbefriedigung, lesbische Liebe und Abtreibung in „Unbeschreiblich weiblich“ und „Am Bahnhofzoo auf dem Damenklo“. Hagen mischt die deutsche Frauenbewegung auf und sorgt bei Auftritten in Fernseh-Talkshows für Kontroversen, was ihr bei Presse und Publikum den Ruf der Skandalnudel einbringt.
    Für ihre Fans, ihre Musiker- und Künstlerkollegen und für Frauen verschiedener Generationen bleibt sie davon unberührt ein Vorbild. Aus der Künstlerin in Punkkluft ist längst eine international bekannte Kultfigur geworden. In den 80er Jahren lebte sie vorwiegend im Ausland, zieht ihre beiden Kinder Cosma Shiva und Otis alleine groß, begibt sich auf Sinnsuche. Seit einigen Jahren ist Nina Hagen Schirmherrin eines Vereins zum Schutz vor Missbrauch in der Psychiatrie.
    Über private Turbulenzen sowie ihr Bekenntnis zu Jesus spricht Nina Hagen im Interview ebenso wie über ihr Image, ihre christliche Sinnsuche schon zu DDR-Zeiten, über ihr gesellschaftliches Engagement und den wechselvollen beruflichen Werdegang. Der Film beobachtet Nina Hagen bei ihren Aktivitäten in großer Nähe und blickt hinter die Kulissen. Bei Demonstrationen für mehr Rechte von psychisch Kranken, im Berliner Ensemble, wo sie Lieder ihres Idols Bertold Brecht interpretiert.
    Sie gestattet dem Filmteam, beim Komponieren und Proben neuer Songs in ihrem kleinen Berliner Heimstudio dabei zu sein. Dies und ein Rockkonzert mit ihrer Band auf einem internationalen Festival in Budapest zeigen Nina Hagen auf und hinter der Bühne als ernsthafte Musikerin, geborenes Showgirl und unermüdliche Sinnsucherin. Dem Look des Punk ist sie treu geblieben, den sie mit fast 60 noch immer verkörpert. Zu Wort kommen ihre Mutter Eva Maria Hagen, ihr Sohn Otis, die Musiker Campino und Thomas D. sowie die Journalistin Sandra Maischberger und Otto Waalkes, mit dem sie einen Kinofilm gedreht hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.11.2014Das Erste
  • Staffel 7, Folge 4 (45 Min.)
    Sein Album „Große Freiheit“ sprang von Null auf Platz eins und blieb dort monatelang. Damit hatte er den Rekord von Herbert Grönemeyer geknackt. Der Graf ist ein Phänomen, seine Erfolgsgeschichte vom Akustiker zum Soundkünstler ist eine, wie sie in Deutschland nur selten glückt. Als Frontmann und Gründer der Band Unheilig hatte er in den letzten Jahren große Auftritte in Folge. Seine Markenzeichen: ein Pseudonym, eine markant tiefe Stimme, ein melancholischer Synthie-Sound. Der Graf hat eine Besonderheit: Er versteckt sich, denn sein Privatleben ist ihm heilig.
    In seiner Musik stecke alles von ihm, auf diese, nicht auf seine Person, sollten sich seine Fans konzentrieren. Der Graf lebt völlig zurückgezogen in einem kleinen Aachener Vorort, wo er geboren wurde – so viel ist mittlerweile bekannt. Auf der Bühne lebt er sich aus; auch nach der Show ist er noch lange für seine Fans da. Aber dann kommt der Rückzug aus Angst, sich unkontrolliert zu zeigen. Seit seiner Kindheit ist er Stotterer, was er lange verheimlichte.
    Auf der Bühne ist das kein Problem, da fühlt er sich befreit. Inzwischen hat er sich von dem Druck befreit, das Stottern öffentlich gemacht. Mit Heimorgel und Drumcomputer komponiert er, um als Berufsmusiker Filmmusiken zu arrangieren. Den Eltern zuliebe wird er Zahntechniker, verpflichtet sich bei der Bundeswehr, schickt seine Songs an diverse Plattenfirmen, macht eine Lehre als Hörgeräteakustiker. 1999 beginnt Der Graf endgültig seine Karriere als Berufsmusiker, findet sein Management, das ihn bis heute begleitet.
    Man verpasst ihm das Image eines düsteren Vertreters der Gothic-Szene und Der Graf entwickelte seine Bühnenfigur. Kahl rasierter Schädel, schwarze Kleidung, dreieckige Bärtchen und furchterregende, weiße Kontaktlinsen. Heute sollen ihm die Fans in die Augen schauen können; er will ihnen näher sein und hat das schwarze Bühnenoutfit gegen einen Gehrock ausgetauscht. Die Songs – mal hart, mal soft – streifen immer wieder das Thema Tod. „Geboren um zu leben“ ist mittlerweile auf vielen Beerdigungen zu hören.
    Er hatte es einst seinem verstorbenen besten Freund gewidmet. Jedes seiner Alben hat ein Thema. Mal ist es die Filmwelt, die Seefahrt, das Leben in der großen Stadt oder der Sturm auf den Gipfel. Es sind immer Geschichten seines Lebens. Der Graf spielt außerdem im Duett mit Peter Maffay, geht mit Andreas Bourani auf Tour oder komponiert für Helene Fischer. Er engagiert sich regelmäßig für den Verein Herzenswünsche, der kranken Kindern, die zwischen Leben und Tod stehen, einen Wunsch erfüllen will.
    Der Film zeigt, wie sich Der Graf zum Komponieren und Texten zurückzieht, bevor er mit seiner Band Unheilig probt und produziert. Begleitet werden Konzerte und das Einspielen neuer Songs in einem Münsterländer Studio sowie ein Dreh in den österreichischen Alpen für einen Videoclip und ein Kinder-Casting beim Kölner Kinderchor. Zu Wort kommen unter anderen die Moderatorin Bärbel Schäfer, die ihn gecoacht hat, Sigi Schuller, der ihn entdeckt hat sowie der Keyboarder Henning Verlage und sein Manager Markus Tombült. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.11.2014Das Erste

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