unvollständige Folgenliste, Seite 2

  • Der sogenannte Enkeltrick ist eine besonders perfide Betrugsmasche, mit der ältere Menschen um meist hohe Summen gebracht werden. In Karlsruhe arbeitet seit einiger Zeit eine Spezialeinheit der Landespolizeidirektion, um diesem flächendeckenden Kriminalitätsproblem Herr zu werden. „betrifft“ begleitet die Beamten dieser Ermittlungsgruppe mit dem illustren Namen „Cash Down“ bei der Arbeit. Die Ermittler koordinieren bundesweit die Strafverfolgung der konspirativ organisierten Tätergruppen, die meist aus Polen agieren. Dabei werden vorzugsweise deutsche Rentner angerufen und dazu gebracht, hohe Summen abzuheben und einem vermeintlichen Enkel in bar zu übergeben. Der Schaden geht in die Millionen. Der Film zeigt, wie die Ermittler die Täterstrukturen analysieren, die Spuren bei der Geldübergabe aufnehmen und bis nach Polen verfolgen. Das Filmteam begleitet die Ermittler bei der Festnahme von Tätern bis zu Gerichtsverhandlung und Urteil. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.06.2014 SWR Fernsehen
  • Das Geschäft der Internetdiebe mit der Internetliebe Millionen von Singles suchen im Netz nach Liebe. Noch nie war es so leicht, jemanden kennenzulernen – und nie war es so gefährlich, dabei an einen Betrüger zu geraten. Scamming heißt die Methode, per Internet Geld zu erschleichen. Die Strafverfolgungsbehörden sind nahezu machtlos. Polizei und Staatsanwaltschaft haben kaum Chancen, an die Täter heranzukommen. „betrifft“ deckt auf, mit welchen Methoden die Internetgigolos ihre Opfer in die Falle locken. Die Opfer erzählen von gebrochenen Herzen und materiellen Verlusten. Autorin Petra Wernz versucht gemeinsam mit ihrem Team, die Tricks der Internetbetrüger aufzudecken und diese aufzuspüren.
    „betrifft“ – aktuelle Themen, transparente Recherche Die SWR Dokumentationen der Reihe „betrifft“ beleuchten aktuelle Themen gesellschaftlicher Relevanz, die ein breites Publikum ansprechen. Die Erzählhaltung bezieht den Zuschauer in die Entstehung des Films mit ein. Recherchewege werden offengelegt und es wird thematisiert, warum gerade dieser Experte zu Wort kommt und ein anderer nicht. Auch Recherche-Pfade, die ins Leere laufen, können Teil des Films sein. „betrifft“ beschreibt keine Phänomene, sondern hinterfragt sie und macht Entwicklungsprozesse deutlich. Die Filme zeigen Entwicklungen auf, beziehen Standpunkt, liefern Analysen und erzählen Geschichten Einzelner. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.10.2017 SWR Fernsehen
  • Es ist ein Delikt, dem in den vergangenen Jahren Tausende von alten Menschen zum Opfer gefallen sind: Angebliche Polizeibeamte, die gutgläubige alte Menschen um ihr Geld bringen. So erging es auch der Rentnerin Martha S. aus der Nähe von Karlsruhe. Sie hatte über viele Jahre 20.000 Euro zusammengespart. Doch nun ist das Geld weg. Martha S. wurde Opfer der Callcenter-Mafia. Die alte Dame steht unter Schock und schämt sich zutiefst, ihr mühsam Erspartes verloren zu haben. Die Bosse der Callcenter-Mafia scheffeln Millionen – allein in Baden-Württemberg waren es im Jahr 2018 6,7 Millionen Euro.
    Die Opfer bleiben mit ihrem Leid allein. Alte Menschen sind oft gutgläubig und rechnen nicht mit solch brutalen Abzocke-Methoden. „Es gibt nur eine Möglichkeit, den Tätern das Handwerk zu legen“, sagt Remigius Kraus von der Karlsruher Polizei. „Wir müssen die Senioren gezielt ansprechen und sie eindringlich warnen“. Kraus kennt die Schicksale vieler Opfer und ist deshalb sogar jetzt nach seiner Pensionierung unentwegt im Einsatz, um Seniorinnen und Senioren über die Tricks der Callcenter-Mafia aufzuklären. Aber viele alte Menschen leben isoliert und sind für die Behörden schwer erreichbar.
    SWR Autor Lutz Wetzel hat für seinen Film „betrifft: Betrug am Telefon“ Menschen getroffen, die Opfer der skrupellosen Täter geworden sind. Sie sind immer noch fassungslos, wie geschickt sie ausgetrickst wurden und erzählen, welche Folgen dies für sie bis heute hat. Der Film begleitet zudem Beamtinnen und Beamte des Landeskriminalamtes Stuttgart bei Ermittlungen, die zur Festnahme eines Täters führen. Betrugsexpertin Sabine Hebein von der Kripo Freiburg erklärt ihr erfolgreiches Alarmsystem, mit dem die Fälle von Seniorenbetrug in ihrer Region inzwischen sogar rückläufig sind. (Text: ARD-alpha)
  • Jeden Morgen um sechs ist Melkzeit bei Doris Buhl auf dem Hofgut Homboll über Weiterdingen. Idyllisch unweit des Bodensees liegt ihr „Arbeitsparadies“, wie sie es nennt. Doris Buhl kennt und liebt ihre Tiere, ihren Bauernhof, die Natur. Doch sie hat große Sorgen: Die Einnahmen aus dem Milchbetrieb reichen nicht mehr. Die Dokumentation „Billige Milch – Wer zahlt für die kleinen Preise?“ aus der Reihe „betrifft“ am 6. April, ab 20:15 Uhr im SWR Fernsehen, zeigt die prekäre Lage der Milchproduzenten. Der Milchpreis ist im freien Fall.
    Seit Anfang 2015 zeigt das Preisbarometer für Milch stetig nach unten. Und seit April letzten Jahres verschärft sich die Situation weiter. Da wurde die sogenannte Milchquote abgeschafft – eine Produktionsbeschränkung, die 31 Jahre lang die Milchmengen für europäische Bauern reguliert hat. Seither können die europäischen Bauern so viel Milch erzeugen wie sie wollen. Und dies in einem Markt, der ohnehin im Umbruch ist. Und der jedes Jahr rund 3.000 Milchbauern zum Aufgeben zwingt. Die Politik habe sich aus der Verantwortung gestohlen, lasse die Bauern im Stich, schimpft Doris Buhl.
    Sie und ihre Kollegen im ganzen Land schlagen Alarm: Bei jeder Konferenz der Agrarminister stören sie mit ihren Treckern, selbst nach Brüssel fahren sie zu Tausenden und lassen ihre Wut heraus. Sie wollen keinen freien Weltmarkt, sie wollen endlich Leitplanken für einen funktionierenden Markt. Das Sterben der Milchviehbetriebe beschäftigt längst die Öffentlichkeit. Denn Dörfer und Landschaften verändern ihren Charakter. Warum nur ist Milch so billig? Sind die Molkereien schuld, die den Bauern das Letzte abpressen? Oder der Lebensmittelhandel, der die Molkereien unter Druck setzt? „Betrifft“-Autor Christoph Würzburger geht diesen Fragen nach.
    Er unternimmt eine Reise in die große weiße Welt der Milch. Er schaut in Ställe und hinter verschlossene Türen von Molkereien, recherchiert bei Behörden und Wissenschaftlern. Exklusiv begleitet er einen Milcheinkäufer bei einer knallharten Preisverhandlung und die Bäuerin Doris Buhl bei ihrem Kampf gegen den schleichenden Niedergang ihrer Berufsgruppe. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.04.2016 SWR Fernsehen
  • Die Deutschen genießen billiges Fleisch – selten haben sie weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben. Für viele sind die kleinen Lebensmittelpreise Grundlage ihres Wohlstandes. Der Verzehr von Fleisch gilt als ein Zeichen von Reichtum. Rund 60 Kilogramm Fleisch konsumieren deutsche Verbraucher*innen im Durchschnitt pro Jahr. An Ostern und Weihnachten besonders beliebt: Rindfleisch aus Südamerika. Das günstige Stück Filet wird zugleich mit dem Image von besonders umweltfreundlicher Produktion beworben. Denn im Gegensatz zur europäischen Rinderhaltung stehen auf den weiten Wiesen Brasiliens die Rinder ganzjährig auf der Weide.
    Auch politisch ist der Import von Rindfleisch aus Südamerika gewünscht: Das Handelsabkommen Mercosur wird seit 20 Jahren verhandelt und soll nun während der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft unter „Dach und Fach gebracht werden“. So äußert sich Portugals Premierminister Antonio Costa. Was aber bedeutet die Produktion für heimische Landwirtinnen und Landwirte? „betrifft“ ist zu Gast bei Kurt Meyer, einem Landwirt in Niedersachen, der rund 1000 Rinder hält und für den konventionellen Markt produziert.
    In den vergangenen Jahren musste er beobachten, wie immer mehr Landwirtinnen und Landwirte in der Umgebung aufgegeben haben und ihre Höfe verkaufen mussten. Auch für ihn werden die Arbeitsbedingungen seit Jahren immer schlechter. Seit er sich freiwillig für eine artgerechte Tierhaltung einsetzt und seine Rinder auf Stroh hält, gerät sein Hof in eine wirtschaftliche Schieflage, denn der Preis, zu dem er verkaufen kann, bleibt bei steigenden Kosten unverändert.
    Um zu verstehen, unter welchen Bedingungen Rindfleisch in Südamerika produziert wird, fahren „betrifft“-Autor*in Tatjana Mischke und Valentin Thurn nach Brasilien. Das Land, in dem mehr Rinder als Menschen leben, ist einer der größten Fleisch-Produzenten auf dem internationalen Markt. Grundlage für den Erfolg ist billiges Weideland. Aber während für die Bäuerinnen und Bauern in der EU strenge Umweltstandards gelten, wird in Brasilien nach wie vor billiges Fleisch auf Kosten von Menschen, Tieren und der Umwelt erzeugt. Entgegen der bestehenden Umweltgesetze werden Regenwald abgebrannt und wertvolle Feuchtgebiete zerstört.
    In dem Pantanal, dem größten Feuchtgebiet weltweit, begleitet „betrifft“ Wissenschaftler*innen, die nach den verheerenden Bränden in der vergangenen Saison die toten Tiere zählen. Es werden auch Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vertrieben, um auf dem abgebrannten Land Rinder zu halten oder Soja anzubauen. Wissenschaftler*innen, Ärztinnen und Ärzte sowie Menschenrechtler*innen berichten von ihrer alltäglichen Auseinandersetzung mit Brasiliens größtem Industriezweig: Der Agrarindustrie. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 07.04.2021 SWR Fernsehen
  • Blut rettet Leben – immer mehr Fachleute haben den Verdacht, dass diese Generalformel ein fataler Irrtum ist. Denn immer mehr Analysen bestätigen: Bluttransfusionen können gefährlich sein. Jeder Blutbeutel steigert das Risiko von Infektionen, Herzproblemen bis zum Tod. Studien ergeben, dass es nach Transfusionen mehr Folgeinfarkte gibt, sich Sterblichkeitsraten vervielfachen. Noch nach Jahrzehnten können transfundierte Zellen im Körper Krebs auslösen. Doch warum wissen wir all das nicht – wir, die möglichen Patienten? Der Film fragt im Sinne der Patienten nach Alternativen und begleitet Kliniken, die an Lösungen arbeiten. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.11.2014 Das Erste
  • Carolin Scholl geht regelmäßig zur Krebsvorsorge. Ihre Großmutter ist vor Jahren an Brustkrebs gestorben. Carolin hat deshalb ein erhöhtes Risiko. Jahrelang ist alles in Ordnung, dann kommt der Schock; ein Knoten ist in ihrer Brust. Ihr wird der Boden unter den Füßen weggezogen, so empfindet sie die Diagnose. Doch sie beschließt, zu kämpfen. Chemotherapie, Operation und Bestrahlung. Es ist hart für sie, doch ist sie auch erstaunt, wie gut sie die Therapien verträgt. Auch gewinnt sie neue Freundinnen in der Chemotherapie: Gemeinsames Schicksal verbindet.
    Lisa Fischer ist erst 33. Zu jung für Brustkrebs? Bei einer Routineuntersuchung erfährt sie von ihrem Frauenarzt den Verdacht auf Brustkrebs. Nach dem Schock beginnt auch bei ihr der Kampf. Hat sie einen Gendefekt? Der Krebs ist so schnell gewachsen und groß geworden, dass ihr linkes Drüsengewebe mit der Brustwarze komplett entfernt werden muss. Sie ist erleichtert, als ihr ein Brustaufbau angeboten wird und erstaunt, was heute chirurgisch möglich ist. Sogar eine Brustwarze aus Haut kann hergestellt werden.
    Monika Monnet hat bereits Metastasen, dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie bekommt ein neues Medikament, einen sogenannten Checkpoint-Inhibitor. Sie hofft, dass die Therapie anschlägt. Sie stellt ihr Leben komplett um, ernährt sich anders, treibt viel Sport. Beides könne positiven Einfluss auf die Therapie haben, sagen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Welche Vorsorgeuntersuchungen sind sinnvoll? Die Sendung „betrifft:“ fragt nach, wie wichtig ein Mammographie-Screening ist – denn die Untersuchung ist umstritten.
    Während die meisten Frauenärztinnen und Frauenärzte sie befürworten, gibt es auch warnende Stimmen. Wird tatsächlich dabei mitunter ein Krebs übersehen? Oder operiert, was gar nicht behandelt werden muss? Wie kann Krebs in der Brust früh entdeckt werden, bevor er streut und Metastasen bildet? Hilfe gibt es auch außerhalb der Schulmedizin – kann etwa die traditionelle chinesische Medizin den Heilungsverlauf unterstützen? „betrifft:“ spricht mit Frauen, die trotz Krebs den Mut nicht verlieren und positiv in die Zukunft schauen. (Text: ARD-alpha)
  • Verbraucher*innen lieben regionale Lebensmittel. Doch große Mengen von Nahrungsmitteln werden importiert – dabei spielt China eine zunehmend wichtige Rolle. Das Land der Mitte ist nicht nur Lieferant für billige Kleidung, Sportschuhe und Smartphones, sondern auch für deutsche Lebensmittel-Discounter. Gemüse und Früchte in Gläsern sowie Tiefkühlmischungen, Pilze in Dosen, Schweinedärme für deutsche Würste: Sie kommen immer häufiger aus Fernost. Längst ist China bei Produkten wie Tomatenmark und Apfelsaftkonzentrat marktführend. Doch auf kaum einer Flasche oder Dose findet sich ein Hinweis auf die Herkunft.
    Im Gegenteil: Nicht selten landen etwa chinesische Tomaten als Tomatenmark „made in Italy“ in den Kochtöpfen. Nach Lebensmittelskandalen und massiven Umweltproblemen, die in China selbst für große Aufregung sorgten, ist die Skepsis auch hierzulande groß. Organisationen wie Foodwatch und Verbraucherzentralen klagen über mangelnde Transparenz. Sie fordern, die Herkunft von verarbeiteten Lebensmitteln verbindlich offen zu legen. Auch bei den Kontrollen sehen sie Verbesserungsbedarf. Bislang müssen nur tierische Nahrungsmittel an der EU-Außengrenze gezeigt werden, verarbeitete pflanzliche Lebensmittel aber nicht.
    Berechtigte Befürchtungen? „betrifft“-Autor Christian Jentzsch begibt sich auf Spurensuche und blickt hinter die Kulissen der Branche. Wie arbeitet die riesige Produktionsmaschinerie für billige Lebensmittel im Reich der Mitte? In China trifft er einen deutschen Nahrungsmittelimporteur, der für seine Waren die Hand ins Feuer legen würde. Jentzsch spricht im Hamburger Hafen mit Lebensmittelkontrolleuren und -kontrolleurinnen sowie mit verzweifelten chinesischen Tomatenbäuerinnen und Tomatenbauern, die Schwierigkeiten haben, ihrem Boden eine gute Ernte abzugewinnen.
    Umweltschützer*innen dort klagen über vergiftete Gewässer und Agrarflächen, die Bäuerinnen und Bauern bekämen diese Umweltbelastung nur schwer in den Griff. EU-Behörden führten jüngst Kontrollen in der chinesischen Lebensmittelindustrie durch. Die Ergebnisse sind unbefriedigend – die Kontrolleurinnen und Kontrolleure fanden zahlreiche Mängel. In China gelobte man Besserung. Verbraucherinnen und Verbrauchern bleibt jedoch nur, sich darauf zu verlassen, dass sich wirklich etwas verbessert. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.06.2019 SWR Fernsehen
  • 45 Min.
    Ist das Rennen um die Corona-Impfstoffe gelaufen? Weltweit drängen Firmen mit Impfstoffen auf den Markt, doch wo bleibt der mRNA-Impfstoff von CureVac? Ist die Firma aus Tübingen abgehängt oder kann sie noch durchstarten, bevor ihr Impfstoff zum Ladenhüter wird? Während der andere Impfstoff aus dem Südwesten, Comirnaty von Biontech, bereits seit Dezember 2020 zur Impfung gegen das Coronavirus eingesetzt wird, gab es den von CureVac im Mai 2021 noch immer nicht. Das Tübinger Unternehmen hofft, dass der CureVac-Impfstoff von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA schnell zugelassen wird.
    Das Unternehmen ist optimistisch: „Der Impfstoff wird gebraucht und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Impfstoff auch noch bei Mutanten funktioniert“. Fakt ist, dass weltweit Millionen Impfdosen fehlen und der Bedarf an weiteren effektiven Impfstoffen auf der ganzen Welt groß ist. Die EU allein hat bei CureVac 225 Millionen Impfstoffdosen bestellt und eine Option auf 180 Millionen weitere erworben. CureVac hat nicht nur Kooperationen mit großen Pharmafirmen wie Bayer oder Glaxo Smith Kline geschlossen, das Unternehmen baut in Tübingen selbst eine große neue Produktionsstraße für mRNA-Impfstoffe.
    Wenn der Impfstoff zugelassen ist, ist CureVac vorbereitet. Doch braucht man dann den Impfstoff von CureVac überhaupt noch? Ist der Markt dann nicht gesättigt? Das Pharma-Unternehmen produziert bereits seit mehr als einem Jahr Impfstoff auf Vorrat und eigenes Risiko. Kann so etwas gut gehen? Wird CureVac mit der Qualität seines Impfstoffs überzeugen oder werden andere die großen Gewinne machen? Einer der Gründer von CureVac, der Biologe Ingmar Hoerr, sieht das Unternehmen nicht abgehängt, sondern sogar gut aufgestellt.
    Für ihn hat der CureVac-Impfstoff ganz klare Vorteile im Vergleich zu seinen Konkurrenten. Doch wie sehen das vom Unternehmen unabhängige Wissenschaftler*innen? Ist der Impfstoff so gut, wie CureVac es behauptet? CureVac forscht auch an individualisierten Therapien gegen Krebs und arbeitet bereits an einem Tollwut-Impfstoff.
    Wird es der Firma gelingen, mit der mRNA-Technologie die Medizin zu revolutionieren? Kann die neue Technologie die hohen Erwartungen erfüllen? Expertinnen und Experten sind sicher: Auch wenn man Corona im Griff haben sollte, die nächste Pandemie kommt bestimmt. Der Erfinder der mRNA-Technologie ist Ingmar Hoerr. Seine Geschichte klingt wie der amerikanische Traum aus Tübingen. Vom Biologie-Doktoranden zum Multimillionär. Der Tübinger Biologe hat die Technologie durch einen Zufall entdeckt.
    Ingmar Hoerr gründet im Jahr 2000 mit Freunden das Unternehmen CureVac. Doch die Geschichte ist kein Durchmarsch. Mehrere Male steht das Unternehmen vor der Insolvenz. Erst als er Bill Gates und auch Dietmar Hopp von SAP und später auch Elon Musk von dem Potenzial der mRNA-Technologie überzeugen kann, steht CureVac das nötige Kapital zur Verfügung, um das Unternehmen aufzubauen. „betrifft“: geht auf Spurensuche. Welche Chancen liegen in der mRNA-Technologie? Wird sich das Unternehmen in Tübingen gegen seine Konkurrenten behaupten? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 21.07.2021 SWR Fernsehen
  • Das Thema Pflege wird oft verdrängt. Keiner macht sich ohne konkreten Anlass gerne Gedanken darüber. Dabei geht es alle an, denn es könnte jeden treffen, auch plötzlich und unerwartet. Spätestens, wenn die eigenen Eltern alt und krank werden, wenn sie nicht mehr alleine klarkommen, steht jeder vor der Frage: Was mache ich nun? Was ist die beste Lösung für den kranken Vater oder die demente Mutter? Manfred Brommers Vater leidet seit vier Jahren an Demenz. Sein Zustand ist so schlecht, dass seine Ehefrau Margarete mit der Pflege total überfordert ist. Sohn Manfred braucht dringend eine Lösung für den pflegebedürftigen Vater und die überforderte Mutter.
    Doch kein Pflegeheim will den 80-Jährigen aufnehmen, da er nachtaktiv ist und die Mutter keine fremde Hilfe in ihrem Haus akzeptieren will. Auch die Mutter von Rosi Fischbach leidet unter Demenz. Körperlich ist die 83-jährige Theresia Rosenkranz noch fit, doch durch die Vergesslichkeit kann sie ohne fremde Hilfe nicht mehr alleine leben. Für ihre berufstätige Tochter mit eigener Familie ist die tägliche Betreuung der Mutter eine enorme Belastung. Sie ist am Ende ihrer Kräfte und will ihre Mutter daher in einem Pflegeheim unterbringen.
    Doch in den Häusern ihrer Wahl gibt es keine freien Plätze. Der Vater von Michael Trobitz ist bereits in einem Pflegeheim. Er ist dort aber so unglücklich, dass er immer wieder für Unruhe sorgt und wegzulaufen versucht. Der 86-Jährige verweigert sich dem Pflegeheim. Er möchte zurück in seine Wohnung, doch alleine leben kann er nicht mehr und die Wohnung ist auch schon aufgelöst. Was tun? Die Dokumentation begleitet vier erwachsene Kinder, gefangen zwischen Leid, Last und Dankbarkeit, bei ihrer Suche nach der besten Lösung für ihre pflegebedürftigen Eltern. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.09.2016 SWR Fernsehen
  • Im idyllischen Haßloch in Rheinland-Pfalz ist die Welt noch in Ordnung könnte man meinen. Doch auch hier, in der ganz normalen Kleinstadt sind viele Menschen unzufrieden: Die Politiker seien unfähig, Probleme überall, die Verhältnisse ungerecht, so heißt es hier. „betrifft“ fragt nach: Warum hängen manche Bürger nicht mehr allzu sehr an der Demokratie oder könnten sogar gleich ganz auf sie verzichten? Haßloch ist überall. In Deutschland verliert die Demokratie an Vertrauen: Laut einer Studie bezweifeln 48 Prozent der Deutschen, dass das System zurzeit wirklich funktioniert. Und elf Prozent wünschen sich sogar einen Führer, der das Land mit starker Hand regiert.
    Außerdem verlieren die Volksparteien nicht nur Mitglieder, sondern auch an Zustimmung. Das Gefühl „Die da oben machen doch eh, was sie wollen“ grassiert und mit ihm der Protest gegen das Establishment. Wie konnte es zu diesem Vertrauensverlust kommen? Um das herauszufinden, hat sich „betrifft“ ein halbes Jahr lang in Haßloch in der Pfalz umgehört in dem deutschen Städtchen, das sich selbst nostalgisch „Dorf“ nennt, trotz der 21.000 Einwohner. Es ist der Ort, in dem die soziale Struktur der Gesamtdeutschen statistisch am ähnlichsten ist.
    Das Verhältnis von Arm und Reich, Jung und Alt kommt dem deutschen Durchschnitt hier sehr nahe. Viele neue Produkte werden deshalb in Haßloch getestet. 18,8 Prozent wählten die AfD Jahrelang war alles wie immer: Mal regierte die SPD, mal die CDU, mal regierten beide aber in den Grundzielen war man sich einig. Doch dann, bei der vergangenen Landtagswahl, wählten 18,8 Prozent die AfD. Die Lokalpolitiker verstehen seither die Welt nicht mehr. Ausgerechnet im idyllischen Haßloch nahe der Deutschen Weinstraße sind die Menschen so unzufrieden? Haßlochs Bürgermeister Lothar Lorch hat seinen Schreibtisch auf den Marktplatz gestellt, um zu hören, was die Stadt für ihre Bürger tun kann.
    Die Lokalpolitiker wollen kämpfen. Der Film begleitet diejenigen, die ihre Wähler nicht aufgeben und die nicht hinnehmen wollen, dass die repräsentative Demokratie plötzlich als verzichtbar behandelt wird. Sie lassen sich allerlei einfallen, um das Vertrauen ihrer Bürger zurückzuerobern: von Hausbesuchen bei Unzufriedenen über eine Bürgerbefragung zur Zukunft des Schwimmbads bis hin zum Bürgermeister-Büro auf dem Marktplatz. Manches geht gnadenlos schief, anderes überrascht und funktioniert viel besser als gedacht. Ein Film über den gefühlten Wert von Demokratie. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.03.2017 SWR Fernsehen
  • „Demnächst sage ich, dass ich Vegetarier bin“, überlegt Engin Taskin, alt-eingesessener Ludwigshafener, Deutsch-Türke und Muslim. Vegetarier müssten sich nicht andauernd rechtfertigen, wenn sie Schweinefleisch ablehnten. Muslime schon. Und das ist Engin Taskin, in Deutschland geboren und aufgewachsen, wirklich leid. „Wenn irgendwo ‚ne Bombe hochgeht, werd‘ ich auf der Arbeit gefragt: Was habt „Ihr“ da wieder gemacht?!“ Das Zusammenleben zwischen Deutschen und Deutsch-Türken war in den letzten Jahrzehnten immer wieder auf harte Proben gestellt worden. Doch noch nie ist die Kluft zwischen beiden Gruppen deutlicher zu Tage getreten wie in den letzen letzten Monaten.
    Fassungslos sehen die Deutschen zu, wie deutsche Türken „ihrem“ Staatspräsidenten Erdogan applaudieren. Und Deutschland nicht mal verteidigen, als der in Wutreden Deutschland sogar Nazi-Methoden vorwirft. Umgekehrt fühlen sich Menschen mit türkischen Wurzeln häufig benachteiligt und nicht akzeptiert in ihrer fremden Heimat Deutschland. Was läuft da schief? Als türkische Gastarbeiter vor 60 Jahren nach Deutschland kamen, wollten die meisten nur drei, vier Jahre bleiben.
    Die Koffer für die Abreise lagen immer griffbereit auf dem Kleiderschrank. Die Frauen und Männer der ersten Generation wollten schuften, bis das Geld reichte, um in der Türkei einen Traktor, ein Feld oder ein Häuschen für die Familie kaufen zu können. Doch Abreisekoffer verstauben inzwischen im Keller eines Eigenheims, das in einer sauberen, deutschen Reihenhaussiedlung steht. Aus ein paar Jahren sind sechs Jahrzehnte geworden. Eigentlich Zeit genug für Deutsche und Türken, um sich kennenzulernen und aneinander zu gewöhnen. Die aktuellen Ereignisse aber zeigen wieder einmal – eine gemeinsame Verständigung scheint auch nach 60 Jahren nur schwer möglich.
    Woran liegt das? Die SWR Reporter Cornelia Uebel und Yüksel Ugurlu wollen die Ursachen der Entfremdung finden. Welche Rolle spielen dabei die islamisch geprägte Alltagskultur und die türkischen Moscheegemeinden? Ein Ortstermin in der Ulmer DITIB-Moschee gibt interessante Einblicke. Auch eine deutsch-türkische Lehrerin, die sich jahrzehntelang der Integration ihrer Schüler gewidmet hat, macht sich auf die Suche nach Antworten. Als sie ihre ehemaligen Schüler trifft, gibt es herzliche Umarmungen, aber auch Enttäuschungen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 07.06.2017 SWR Fernsehen
  • Valium, Tavor & Co. Schon kurz nach der Entdeckung der Tranquilizer vor 50 Jahren besingen die Rolling Stones „Mother’s little helper.“ Eingesetzt bei Ängsten und Schlaflosigkeit werden die hochwirksamen Medikamente als Wundermittel gefeiert. Doch schon bald weiß man: Sie sind Segen und Fluch zugleich – denn die Beruhigungsmittel machen schnell süchtig. 10,4 Millionen Packungen gehen heute jährlich in Deutschlands Apotheken über den Ladentisch. Ohne es zu ahnen, geraten Menschen in einen Teufelskreis aus Abhängigkeit und Entzug. Rund 1,4 Millionen Deutsche sind nach Schätzungen tablettenabhängig. Die Nebenwirkungen sind fatal, der Entzug ist hart. Viele wurden abhängig auf Rezept. Wie sieht die Verschreibungspraxis dieser hoch wirksamen Medikamente aus? Ist die Aufklärung über das Suchtpotential ausreichend? Der Film „Deutschland auf Droge“ geht diesen Fragen nach und erzählt den Leidensweg von Menschen, deren Leben durch die Tablettensucht aus den Fugen geriet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.03.2015 SWR Fernsehen
  • War der Erfinder des Döners in Deutschland ein Schwabe? Nevzat Salim will der erste gewesen sein – damals, 1969 in Reutlingen. Da sei er in auf die Idee gekommen, am Drehspieß gegrilltes Fleisch in extragroße Wecken zu packen und zu verkaufen. Der Startpunkt für eine rasante Erfolgsgeschichte – den freilich auch weitere Döner-Pioniere andernorts für sich reklamieren. Anfangs bestand das Fleisch noch aus geschichteten Lamm- und Rinderscheiben – getreu dem jahrhundertealten türkischen Original, so wie Nevzat Salim es in seiner Heimatstadt Bursa gelernt hatte. Doch das ist in vielen Döner-Restaurants heute nicht mehr die Regel. Inzwischen hat sich hier der Hackfleischspieß durchgesetzt, eine Gemisch aus Rind-, Kalb- und Putenfleisch.
    Ein solcher Spieß darf selbst dann den Namen Döner Kebab tragen, wenn er bis zu 60 Prozent aus Hack besteht. Doch diese Mischung kann durchaus problematisch sein: Sie sei eben besonders anfällig für Panschereien, sagt Axel Bornemann, einer der Lebensmittelkontrolleure der Stadt Stuttgart. Bei diversen Gammelfleisch-Skandalen war immer wieder auch Dönerfleisch in den Fokus der Ermittlungen geraten. Die „betrifft“-Autoren Cordula Stadter und Carsten Rau begleiten Kontrolleur Bornemann und seine Kollegen durch Döner-Imbisse und Fabriken im Großraum Stuttgart, machen aber auch eigene Testkäufe und lassen das Dönerfleisch anschließend in einem Labor analysieren.
    Ergebnis: Neben Geschmacksverstärkern werden vor allem Fett und künstliche Phosphate zugesetzt, um Wasser zu binden und das Fleisch in Form zu bringen. Je mehr Wasser, desto schwerer wird der Spieß und desto teurer kann er an den Döner-Imbiss verkauft werden. Ein Trick, der unter Umständen zu Lasten der Döner-Konsumenten geht. Denn zu viel Phosphat kann zu gravierenden Gesundheitsschäden führen. „Deutschland Deine Döner“ – eine ebenso brisante wie unterhaltsame Spurensuche, die Autoren auch in die Türkei führt – wo sich die traditionellen Fleischspieße schon seit Jahrhunderten drehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 13.06.2018 SWR Fernsehen
  • 800 Millionen Pizzen verzehren die Deutschen pro Jahr. Formfleisch, Analogkäse und andere Lebensmittelskandale kamen und gingen, der Pizza konnte nichts etwas anhaben. Dabei sind die Laborwerte von Tiefkühlpizzen nur mäßig. Von 18 getesteten Produkten befand die Stiftung Warentest nur drei für „gut“. Der Rest der Pizzen ist zu salzig und zu fettig. Bei übermäßigem Konsum warnen Experten vor Übergewicht und gesundheitlichen Problemen. Dennoch bedeutet Pizza für viele Fastfood ohne schlechtes Gewissen. Ist Tiefkühlpizza ungesund? Anders als frisch zubereitete Pizza ist die tiefgefrorene Variante oft bis zu zwölf Monate haltbar.
    Aber ist die Tiefkühlpizza deshalb so viel schlechter? Die Autoren Hauke Wendler und Carsten Rau wollten es genau wissen. Für ihren Film haben sie fünf verschiedene, zufällig ausgewählte Tiefkühlpizzen im Labor analysieren lassen. Die erste Frage, die sie klären lassen wollten: Entsprechen die Rohwaren den Angaben auf der Zutatenlisten? Die Untersuchungen des Lebensmittelchemikers Ulrich Nehring ergaben tatsächlich eine fast vollständige Übereinstimmung.
    Bei der Pizza „Edel-Salami“ der Marke „Mama Mancini“, die von Aldi Nord verkauft wird, warf ein Gerät allerdings überraschende Ergebnisse aus. Die Bestimmung der Eiweiße belegte, dass die Salamiqualität schlechter war, als der Name auf der Verpackung erwarten ließ. „Es handelt sich nach unserer Untersuchung um eine Standardqualität“, erläutert Nehring. Der Lebensmittelchemiker vermutet, dass „der Hersteller hier alle Möglichkeiten genutzt hat, um das Produkt attraktiv darzustellen.“ Der Verbraucher müsse sehr genau hinschauen, rät Nehring.
    „Es ist hier nicht die Bezeichnung der Salami, sondern es ist die Bezeichnung der Pizza und insofern ist das eine, sagen wir mal, Nutzung einer Lücke, die es hier vielleicht gibt.“ Auf Nachfrage bestritt Aldi Nord Tricks und Täuschungen. In der Regel werde Edel-Salami verwendet. Diese Charge sei eine Ausnahme, ein Fehler des Wurstlieferanten. Was alles in Tiefkühlpizzen steckt, verrät Jürgen Stellpflug, Chefredakteur der Zeitschrift „Öko-Test“, die die Industrieprodukte untersucht hat.
    Der Verbraucherjournalist stellt eines sofort klar: Eine Pizza tauge nicht gerade als Diätlebensmittel. „Mit bis zu 900 Kilokalorien ist die schon ganz schön heftig.“ „Öko-Test“ hat zudem den Salzgehalt von Tiefkühlpizzen analysiert. Das Ergebnis hat den Chefredakteur überrascht: „Es war eigentlich nicht zu erwarten, dass tatsächlich so viel Salz in den Pizzen drin ist. Es ist manchmal mehr als diese sechs Gramm, die ein Erwachsener jeden Tag zu sich nehmen soll. Bei Kindern ist es ja noch viel, viel weniger.“ Für den Film konnten die Autoren bei Europas größtem Pizzahersteller, der Firma Freiberger, drehen.
    Auch dort hat man sich Gedanken über zu fette und zu salzige Pizzen gemacht. Letztlich sei das aber keine Entscheidung der Industrie, sondern des Verbrauchers, glaubt Helmut Morent, Geschäftsführer des Unternehmens. „Bei einer Vielfalt von Rezepturen ist auch eine Vielfalt an Fettgehalten möglich. Sie kaufen ja auch beim Fleisch, wenn Sie Bauchspeck kaufen, wesentlich mehr Fett als bei einem Filetstück. Und wir bieten das den Verbrauchern an und jeder kann nach seinem Gusto suchen, was er gerne isst und will.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.02.2013 NDR
  • Wurst wird seit jeher aus „Fleischabschnitten“ gemacht – aus dem, was beim Zerlegen übrigbleibt – vom Schnäuzchen bis zum Schwänzchen. Ein sinnvoller Ansatz, um das komplette Tier verwerten, sagt Handwerksmetzger Andreas Harth, der seinen Betrieb bei Mainz in siebter Generation führt. Der Druck, möglichst billig zu produzieren, hat Konsequenzen für die Wurstherstellung. „betrifft“-Autorin Cordula Stadter fragt nach – in Fleischfabriken, bei Handwerksmetzger:innen und Lebensmittelkontrolleur:innen. Die Zuschauer:innen erfahren, wie aus Schwein- und Rindfleisch Industriewurst in der Dose wird. Die Liste erlaubter Zusatzstoffe bei der Wurstproduktion ist lang.
    Phosphat zum Beispiel, das in zu hoher Dosierung zu Gesundheitsschäden führen kann. Oder „Hydrolysate“, die aus Schlachtnebenprodukten wie Häuten oder Knochen gewonnen werden. Mit ihnen kann man Fleischbestandteile durch Wasser ersetzen. Die Tricks der Produzent:innen im Labor werden entlarvt, aber auch altes Wurst-Wissen neu entdeckt: Etwa auf dem Hof von Bauer Armin Schröder, wo zwei schwäbisch-hällische Landschweine von Metzger:innen der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft fachgerecht geschlachtet, zerlegt und zu Wurst verarbeitet werden. Nach alter Tradition, ohne Zusatzstoffe und Tricks der Lebensmittelchemie. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.02.2022 SWR Fernsehen
  • Indien gehört zu den größten Schuhproduzenten weltweit mit 2,6 Milliarden Paaren pro Jahr. Auch viele deutsche Markenhersteller lassen in Indien ihre Kollektionen fertigen. Darüber sprechen möchte man jedoch lieber nicht. Die Lieferketten sind oft undurchsichtig. Einblicke in die Produktionsbedingungen unerwünscht. Denn die Arbeit ist gefährlich: Der überwiegende Teil des Leders wird mit dem Schwermetall Chrom schnell und billig haltbar gemacht. Bei der unsauberen Produktion entsteht dabei das äußerst giftige Abfallprodukt Chrom VI – mit fatalen Folgen: Viele der Arbeiter*innen in den indischen Lederfabriken leiden unter Hautausschlägen.
    Krebserkrankungen sind keine Seltenheit. Denn zum Gerben müssen große Mengen an Wasser eingesetzt werden, die später als giftige Brühe in die Flüsse und über die angrenzenden Felder schließlich in die Nahrungsmittel gelangen. Berndt Hintzmann von der Kampagne „Change Your Shoes“ beklagt den mangelnden Einsatz deutscher Hersteller beim Umwelt- und Arbeitsschutz.
    Eigentlich habe sich die Schuhindustrie zu mehr Transparenz und besseren Standards bekannt, sagt der Aktivist für fair produzierte Kleidung. Aber es fehle vielfach an der Umsetzung. Wie entstehen die Schuhe? Welche Alternativen zur giftigen Schuh- und Lederproduktion gibt es? „betrifft“-Autor Christian Jentzsch hat in Deutschland und Indien recherchiert. Er hat mit Lederproduzenten, Schuhherstellern sowie indischen Arbeiter*innen gesprochen. Eine SWR Dokumentation über den wahren Preis des Schuhwerks. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.09.2021 SWR Fernsehen
  • Ist Zucker ein Krankmacher? Für Gesundheitsforscher steht fest: Der hohe Zuckerkonsum in modernen Gesellschaften ist eine der Hauptursachen für zahlreiche Erkrankungen. Jahrzehntelang galt der süße Stoff als harmloses Nahrungsmittel. Doch heute versteckt sich Zucker in vielen Fertigprodukten in großen Mengen. Kuchen und Süßes, das früher nur sonntags auf den Tisch kam, wird tagtäglich konsumiert. Am schlimmsten aber sind Softdrinks, überzuckerte Getränke, deren Energiemenge der Körper nicht mehr verarbeiten kann und daher in Fett umwandelt.
    Die Folge sind Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen, Diabetes Typ 2. Wie kommen die Menschen wieder weg von der Zuckerschwemme ihrer Ernährung? In Großbritannien etwa bremst eine neue Zuckersteuer dessen Konsum. Ihr Ziel ist die Bekämpfung der Fettleibigkeit – vor allem bei Kindern. Und in Deutschland? Auch die Bundesregierung plant eine Zuckerreduktionsstrategie, allerdings auf freiwilliger Basis. Reicht das? „betrifft“ schaut nach, was Lebensmittelindustrie, Gesetzgeber und die Konsumenten tun können, um den Zucker im Essen zu reduzieren. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.01.2019 SWR Fernsehen
  • Die Wasserwirtschaft im Südwesten erarbeitet Notfallpläne gegen Dürren. Bäuerinnen und Bauern kämpfen gegen die Trockenheit. In Crailsheim legt Landwirt Stefan Schwarzer auf seinen Feldern eine Strohschicht aus, um die Feuchtigkeit der Böden zu bewahren. Er arbeitet nicht mit schweren Maschinen. Trotzdem muss er künstlich bewässern – in den Gewächshäusern und auf den Feldern – mit Wasser aus einem Teich und einem Brunnen. Reicht das Wasser aus, das die Behörden zur Bewässerung genehmigen? Der investigative SWR Fernseh-Autor Daniel Harrich und Forscher Hans-Jürgen Hahn von der Universität Landau kommen zu beunruhigenden Ergebnissen.
    Ein Mitmach- Rechercheprojekt ergab: Bundesweit verschwinden mehr als 1100 Bäche und Teiche. Wie werden sich die Grundwasserspiegel entwickeln? Wird man im Südwesten Hirse anbauen statt Weizen und Mais? Man muss radikal umdenken, das Wasser in der Fläche halten: die Landwirtschaft umstellen, anders bauen. „betrifft“ zeigt, wie kostbar Wasser noch werden wird. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 21.09.2022 SWR Fernsehen
  • Es ist ein Dilemma: Denn dringend wird mehr Wohnraum gebraucht, doch dafür werden wertvolle Äcker, Wiesen und Wälder im Rekordtempo zu Bauland. Ein Flächenfraß, der Grundwasser, Nahrungssicherheit, Biodiversität und Klimaschutz gefährdet – Umweltfaktoren, die mit unversiegelten Freiflächen verbunden sind. Wie und wo lässt sich jenseits wertvoller Naturlandschaft Platz für mehr Wohnraum finden? Die Wissenschafts-Doku zeigt, dass es Flächen für Wohnraum gibt, ohne dass dafür weitere Neubaugebiete auf der grünen Wiese erschlossen werden müssen. Forschende am Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung und dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung haben diese wertvollen Wohnraum-Flächen im Bestand entdeckt. Allein auf den vorhandenen Brachen und Baulücken innerorts könnten in Deutschland bis zu drei Millionen Wohneinheiten geschaffen werden. Leerstehende Häuser und Bürogebäude noch nicht mitgerechnet. Dieses enorme Potential wird jedoch bisher kaum genutzt. (Text: tagesschau24)
  • Wie verzweifelt muss man sein, um seinem Kind so eine Schwimmweste anzuziehen? Das sollte sich jeder Vater, jede Mutter mal fragen“, so Alea Horst, selbst Mutter zweier Kinder. Vor ihr sind riesige Berge von Rettungswesten – Westen von Menschen, die mit dem Schlauchboot nach Lesbos geflohen sind. 40 Prozent von ihnen sind Kinder. „Mich interessiert nicht in erster Linie, warum die Menschen sich für diesen Schritt entscheiden – mir ist es wichtig, dass sie hier menschenwürdig behandelt werden“. Dafür setzt sich Alea Horst ein, seit sie vor vier Jahren zum ersten Mal auf der griechischen Insel Lesbos als Nothelferin vor Ort war.
    Mittlerweile hat sie dort eine ebenso engagierte wie empathische Mitstreiterin gefunden: die Physiotherapeutin Fabiola Velasquez. „Viele riskieren auf der Flucht ihr Leben“, sagt sie, „und wenn sie Europa erreichen, kommen sie in ein gefängnisähnliches Lager – hoher Stacheldraht, überall Polizei. Unbeheizte Zelte und Baracken, ewigen Schlangen beim Essen, miserable Hygienebedingungen“.
    Fabiola lebt auf Lesbos und ist täglich in Kontakt mit den Betroffenen. Sie bekommt mit, wie manche daran zerbrechen: „Einige gehen über die Jahre des sinnlosen Wartens zugrunde an dieser Hoffnungslosigkeit. Auch Kinder“. Zum Beispiel Samira: „Ich bin so müde von Moria“, erzählt die Jugendliche bei einem Treffen mit Alea – und man spürt die Verzweiflung. Alea kennt Samira seit gut einem Jahr und ist eine wichtige Vertraute für sie geworden. Sie weiß: Samira ist nicht nur müde von Moria.
    Sie ist auch ein Stück weit lebensmüde. Um sie irgendwie aufzufangen, hat Alea ihr eine Gitarre aus Deutschland mitgebracht. Samira will Sängerin werden. 49 Kinder aus dem Lager wurden 2020 von der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ als selbstmordgefährdet eingestuft. „Das wird bewusst in Kauf genommen von den Verantwortlichen – eine politische Wahl“, so die Psychologin Katrin Glatz-Brubakk. Nachdem das Flüchtlingslager Moria im vergangenen Sommer abgebrannt war, hofften viele auf einen Neustart.
    Aber stattdessen kam „Moria 2.0“, wie es viele nennen. Das neue Lager ist in mancher Hinsicht noch trostloser als das alte. Die Reportage begleitet Alea Horst und Fabiola Velasquez bei ihrem Kampf gegen die Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit in den Flüchtlingslagern. Sie wissen: „Letztendlich ist es ein Tropfen auf dem heißen Stein, was wir tun. Solange es politisch gewollt ist, dass die Zustände in den Lagern so schlecht sind, um Menschen abzuschrecken, die sich auf den Weg nach Europa machen wollen – solange haben wir eigentlich keine Chance“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.05.2021 SWR Fernsehen
  • Immer häufiger setzen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland künstliche Implantate und Prothesen ein, „Ersatzteile“ für den Körper. Patientinnen und Patienten erhoffen sich dadurch eine deutliche Besserung der Gesundheit und Beweglichkeit. Doch was passiert, wenn Implantate und Prothesen zerbrechen, sich im Körper verschieben oder einfach nicht funktionieren? Die SWR Doku wirft einen kritischen Blick auf die Zulassung und Kontrolle von Implantaten. Das SWR Kamerateam begleitet Menschen, die mit massiven gesundheitlichen Problemen kämpfen, die möglicherweise durch künstliche Bandscheiben, ein Hüftgelenkimplantat oder ein Beckenbodennetz entstanden sind.
    Der Film zeigt, was Patientinnen und Patienten beachten sollten, wenn sie selbst vor der Entscheidung für ein Implantat oder eine Prothese stehen. Die 57-jährige Sieglinde S. ließ sich nach einem schweren Bandscheibenvorfall zwei künstliche Bandscheiben in die Halswirbelsäule einsetzen. Doch die Schmerzen kamen zurück und machten sie arbeitsunfähig, erzählt sie.
    Nach zahlreichen Arztbesuchen diagnostizierte ein Neurologe: Eines der Implantate sei defekt, das andere in den Wirbelknochen eingesunken. Sieglinde S. steht vor der Entscheidung, einen risikoreichen Eingriff vornehmen zu lassen – doch nur so, glauben ihre Ärzte, hat sie eine Chance auf ein Leben ohne Schmerzen. „betrifft“ begleitet Sieglinde durch eine Zeit schwerer Entscheidungen. Auch die 51-jährige Silvana K. steht vor einer Herausforderung: Sie klagt gegen den Hersteller ihrer künstlichen Bandscheibe.
    Sie wirft ihm vor, das Implantat sei eine Fehlkonstruktion, der Kunststoffkern sei aus dem Implantat ausgetreten und habe ihr Rückenmark beschädigt. Der Hersteller streitet die Verantwortung für Silvanas Gesundheitszustand ab und verweist auf sehr niedrige Komplikationsraten. Die Doku begleitet Silvana während des Verfahrens und geht der Frage nach, welche Möglichkeiten Patientinnen und Patienten in einer ähnlichen Situation haben.
    Der 69-jährige Hans M. ist verunsichert. Er braucht dringend zwei Hüftprothesen, um wieder ohne Krücken laufen zu können. Doch Berichte über Probleme mit Prothesen machen ihm Angst. Wie kann er sich informieren? Wie soll er das Krankenhaus auswählen? Und welche Fragen muss er vor der Operation stellen? Ein Kamerateam begleitet seine Suche nach einer möglichst sicheren Prothese, die sich schwieriger gestaltet, als erwartet. „betrifft“ lässt Ärztinnen und Ärzte, Behördenvertreterinnen und -vertreter sowie Expertenstimmen zu Wort kommen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.10.2019 SWR Fernsehen
  • Sarah ist 21 Jahre alt und hat Angst vor dem Leben. Angst vor dem Erwachsenwerden. Angst vor dem dick werden. Sarah hat Bulimie. Die Eltern gehen durch die Hölle und sie auch. Zahlreiche Aufenthalte in Einrichtungen für essgestörte Mädchen scheitern. Die Ess-Brechattacken häufen sich, das Studium ist in Gefahr. Da lässt sich Sarah in eine psychiatrische Klinik einweisen. Das Stationsteam hat kaum Erfahrung mit Essstörungen, aber genau das sieht Sarah als Chance. Auf dieser Station dreht sich nicht alles ums Gewicht, Kalorien, Wiegen. Sarah hofft, dass sie in dieser Klinik und mit Hilfe ihrer Therapeutin an die Ursachen ihrer Essstörung kommt und wieder gesund wird. Die Dokumentarfilmer Heidi und Bernd Umbreit begleiten Sarah auf diesem Weg. Sarah und ihre Geschichte stehen stellvertretend für eine Sorge, die viele Familien zerreißt. Der Film könnte ihnen Mut machen. (Text: ARD-alpha)
  • Es klingt so einfach: den Alterungsprozess des Körpers durch Zuführung von Hormonen verlangsamen. Jetzt auch bei Männern: Die Umsätze mit dem männlichen Geschlechtshormon sind in den letzten Jahren gestiegen. Doch kann man mit Hormonen wirklich das Alter austricksen? Männer versprechen sich eine verlängerte Jugend auf Rezept. Aber: Ergibt es Sinn, sich mit einer Spritze oder Gel zu verjüngen? Können Männer damit ihre Fitness und Potenz erhalten oder ist es ein Lifestyle-Trend mit Risiko? Die Reihe „betrifft“ begleitet Männer, die Hormone einnehmen und fragt nach, ob Hormone als Therapie bisher für den Mann unterschätzt worden sind.
    Werden gesunde Männer zu Patienten gemacht? Weil ihnen eingeredet wird, es gäbe die Wechseljahre des Mannes? Wie sieht es heute bei den Frauen aus? Vor mehr als 15 Jahren wurden Frauen in der Menopause bereitwillig Östrogene verordnet. Doch dann das große Entsetzen: Brustkrebs trat häufiger auf. Heute geben Frauenärzte wieder Hormone, allerdings in deutlich niedrigeren Dosierungen und unter starker Kontrolle. Wann ist es sinnvoll, als Frau in den Wechseljahren Hormone einzunehmen? Und wie ist die Gefahr für Krebswachstum aus heutiger Sicht einzuschätzen? „betrifft“ fragt nach. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.11.2015 SWR Fernsehen

zurückweiter

Füge betrifft kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu betrifft und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn betrifft online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App