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  • Die Engel von Moria – Endstation Flüchtlingslager?

    Wie verzweifelt muss man sein, um seinem Kind so eine Schwimmweste anzuziehen? Das sollte sich jeder Vater, jede Mutter mal fragen“, so Alea Horst, selbst Mutter zweier Kinder. Vor ihr sind riesige Berge von Rettungswesten – Westen von Menschen, die mit dem Schlauchboot nach Lesbos geflohen sind. 40 Prozent von ihnen sind Kinder. „Mich interessiert nicht in erster Linie, warum die Menschen sich für diesen Schritt entscheiden – mir ist es wichtig, dass sie hier menschenwürdig behandelt werden“. Dafür setzt sich Alea Horst ein, seit sie vor vier Jahren zum ersten Mal auf der griechischen Insel Lesbos als Nothelferin vor Ort war.
    Mittlerweile hat sie dort eine ebenso engagierte wie empathische Mitstreiterin gefunden: die Physiotherapeutin Fabiola Velasquez. „Viele riskieren auf der Flucht ihr Leben“, sagt sie, „und wenn sie Europa erreichen, kommen sie in ein gefängnisähnliches Lager – hoher Stacheldraht, überall Polizei. Unbeheizte Zelte und Baracken, ewigen Schlangen beim Essen, miserable Hygienebedingungen“.
    Fabiola lebt auf Lesbos und ist täglich in Kontakt mit den Betroffenen. Sie bekommt mit, wie manche daran zerbrechen: „Einige gehen über die Jahre des sinnlosen Wartens zugrunde an dieser Hoffnungslosigkeit. Auch Kinder“. Zum Beispiel Samira: „Ich
    bin so müde von Moria“, erzählt die Jugendliche bei einem Treffen mit Alea – und man spürt die Verzweiflung. Alea kennt Samira seit gut einem Jahr und ist eine wichtige Vertraute für sie geworden. Sie weiß: Samira ist nicht nur müde von Moria.
    Sie ist auch ein Stück weit lebensmüde. Um sie irgendwie aufzufangen, hat Alea ihr eine Gitarre aus Deutschland mitgebracht. Samira will Sängerin werden. 49 Kinder aus dem Lager wurden 2020 von der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ als selbstmordgefährdet eingestuft. „Das wird bewusst in Kauf genommen von den Verantwortlichen – eine politische Wahl“, so die Psychologin Katrin Glatz-Brubakk. Nachdem das Flüchtlingslager Moria im vergangenen Sommer abgebrannt war, hofften viele auf einen Neustart.
    Aber stattdessen kam „Moria 2.0“, wie es viele nennen. Das neue Lager ist in mancher Hinsicht noch trostloser als das alte. Die Reportage begleitet Alea Horst und Fabiola Velasquez bei ihrem Kampf gegen die Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit in den Flüchtlingslagern. Sie wissen: „Letztendlich ist es ein Tropfen auf dem heißen Stein, was wir tun. Solange es politisch gewollt ist, dass die Zustände in den Lagern so schlecht sind, um Menschen abzuschrecken, die sich auf den Weg nach Europa machen wollen – solange haben wir eigentlich keine Chance“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.05.2021SWR Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 21.06.2021
01:45–02:30
01:45–
So 20.06.2021
20:15–21:00
20:15–
So 20.06.2021
11:15–12:00
11:15–
Mi 12.05.2021
10:05–10:50
10:05–
So 09.05.2021
00:35–01:20
00:35–
Sa 08.05.2021
11:15–12:00
11:15–
Do 06.05.2021
10:15–11:00
10:15–
Mi 05.05.2021
20:15–21:00
20:15–
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