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  • Hühnereier sammeln statt Kunst ausstellen, Marmelade kochen statt Fernsehen, Stall ausmisten statt Klavierspielen. Eine rheinland-pfälzische Familie verändert ihr Leben total. Und zwar freiwillig. Vater Stefan Hanf kündigt seinen sicheren Job beim Fernsehen, Künstlerin Elke hängt den Pinsel vorerst an den Nagel und die Kinder Paul (14) und Emma (12) wechseln die Schule – all das, um auf einem kleinen ehemaligen Bauernhof neu anzufangen. „Wir wollen möglichst viele unserer Lebensmittel selbst erzeugen“, formuliert Elke Heydecke das Ziel des Projekts.
    „So wissen wir, was drin ist im Essen. Und dass die Herstellung für Umwelt und Tiere in Ordnung ist.“ Selbstversorgung, soweit es eben möglich ist – das ist das erklärte Ziel der Familie. Hühner, Schweine und Kühe wollen die vier deshalb halten und den großen Bauerngarten bewirtschaften. Doch bis endlich die ersten Tiere über den Hof springen und das Gemüse geerntet werden kann, ist es ein weiter Weg. Denn zunächst müssen die vier das ziemlich sanierungsbedürftige Gehöft im kleinen rheinhessischen Dorf Nieder-Wiesen und den völlig verwilderten Garten auf Vordermann bringen.
    Und sich natürlich mit Theorie und Praxis der Tierhaltung beschäftigen. Jede Menge Herausforderungen warten also auf die Familie. Ein Jahr lang hat das Team von „betrifft“ die vier auf ihrem „Wiesbachhof“ begleitet. War dabei beim Hausumbau und beim Einzug, hat die Ankunft der Hühner und Schweine beobachtet und die erste Hausschlachtung. Höhen und Tiefen, Krisen und Erfolge, Tiergeburten und Todesfälle – all das hält das „Abenteuer Landleben“ für die Familie bereit. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.02.2013SWR Fernsehen
  • Vier Jahre später dokumentiert „Abenteuer Landleben“, was aus dem Projekt geworden ist. Einiges hat sich getan – immer noch wächst der „Wiesbachhof“. Eine Kälbergeburt steht an. Wenn alles gut geht, leben bald vier Rinder auf dem Hof. Neben mehr als zwanzig Hühnern und zwei Schweinen. Drei Hektar Land bewirtschaften Elke und Stefan inzwischen. Drei Hektar, die viel Arbeit machen die Heuernte etwa ist immer wieder eine Herausforderung. Besonders in diesem Sommer. Denn das wechselhafte Wetter lässt das Heuen zum Glücksspiel werden … Trotz aller Schwierigkeiten die fünfzigjährige Elke ist von ihrem Weg auch nach vier Jahren überzeugt: „Ich finde, es ist total sinnvoll was wir machen. Und ich weiß inzwischen, es macht glücklich“. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.08.2015SWR Fernsehen
  • Das Reisen per Wohnmobil liegt im Trend: Immer mehr Menschen träumen von Abenteuern in fernen Ländern, von der damit erhofften Freiheit und Unabhängigkeit. Doch so ein Wohnmobil ist nicht billig, weshalb es viele „Best-Ager“ sind, die sowohl die Zeit als auch die finanziellen Möglichkeiten haben, sich ein eigenes Fahrzeug leisten zu können. Der Film begleitet ein Ehepaar aus Ludwigsburg, das seit über zehn Jahren mit einem speziell ausgebauten LKW rund um den Erdball auf Tour ist. Für den früheren Techniker Freddy (69) und seine Frau Rita (65), ehemalige Friseurin, ist „schaffe, schaffe, Häusle baue“ lange vorbei.
    Sie haben es niemals bereut, ihr Haus verkauft zu haben und auf Weltreise zu gehen. Heute suchen die beiden Globetrotter am liebsten ein vom Tourismus unberührtes Fleckchen zum Campieren, zum Beispiel in Island mit seinem rauen Klima und den wilden Landschaften. Andere eingefleischte Wohnmobil-Fans jedoch schätzen gerade die Geselligkeit, die sie auf beliebten Campingplätzen erleben können, wie die Gruppe von Ehepaaren, die sich seit rund 30 Jahren jedes Frühjahr auf den gemeinsamen Urlaub am Gardasee freut.
    Hier lässt sich sehen, dass der Alltag im Wohnmobil auf die Dauer durchaus auch seine unpraktischen Seiten hat: die enge Dusche, der umständliche Abwasch, die Dämpfe vom Kochen und anderes mehr lassen den gewohnten häuslichen Komfort manchmal vermissen. Schließlich zeigt der Film die Schwierigkeiten, die schon beim Kauf eines Wohnmobils auftreten können. Ein weiteres Ehepaar, auch sie aus Ludwigsburg, das mit Mietfahrzeugen auch so manche leidvolle Erfahrung machen musste, ist seit drei Jahren auf der Suche bei diversen Händlern: Da soll das Fahrzeug nicht zu lang sein, um manövrierfähig zu bleiben, und andererseits aber zwei Schlafräume haben, denn es gibt ein nächtliches Geräuschproblem.
    Trotz der speziellen Wünsche darf es aber auch nicht zu teuer sein. Die „betrifft“-Autoren Tilo Knops und Kirsten Waschkau begleiten Wohnmobilfans in das isländische Outback, an den Gardasee und zu diversen Wohnmobilhändlern. Warum tut man sich die Einschränkungen des gewohnten Komforts freiwillig an? Was macht den besonderen Reiz des Lebens im mitgeführten Schneckenhaus aus? Welche Hürden und Schwierigkeiten gilt es zu überwinden? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.11.2014SWR Fernsehen
  • Er heißt Uwe Benkel, ist 53 Jahre alt und arbeitet bei einer Krankenversicherung in Ludwigshafen. Doch nach Feierabend, an den Wochenenden und im Urlaub gräbt dieser Mann Militärflugzeuge aus, die im Zweiten Weltkrieg abgestürzt sind und immer noch irgendwo im Pfälzer Waldboden stecken. Sein Motiv: Er möchte die Schicksale der vermissten Besatzungen klären und, wenn möglich, ihren Angehörigen endlich Gewissheit geben. „betrifft“ verfolgt die erfolgreiche Bergung des britischen Lancaster-Bombers ED 427 samt Besatzung. Die britische Presse feiert Benkel daraufhin als Helden, die Angehörigen der Vermissten sind überglücklich. Die Royal Air Force jedoch versagt ihm die Anerkennung.
    „betrifft“ recherchiert in Großbritannien und fragt bei der RAF nach, warum sie Uwe Benkel nicht unterstützt. Außerdem trifft das Kamerateam die letzten noch lebenden Angehörigen der geborgenen Bomberbesatzung. Währenddessen gräbt Benkel trotz aller Widrigkeiten weiter. Im Wald bei Schifferstadt entdeckt er eine deutsche Jagdmaschine. Ein Badesee bei Ludwigshafen wird zur besonderen Herausforderung: Dort sollen Taucher einen Weltkriegsbomber unter Wasser finden. Und dann ist da noch eine amerikanische P 47 Thunderbold im Acker bei Crumstadt. Die Identität der Piloten zu klären, erweist sich jedoch als schwierig. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.09.2014SWR Fernsehen
  • Wollen viele nur raus aus dem Corona-Alltag, egal wohin – Mallorca, Dubai oder Ostsee? Nach dem Motto: Hauptsache Urlaub. Spontan und ergebnisoffen verfolgen die SWR Reporter*innen das Chaos der Corona-Zeit. Startpunkte sind Mainz und Stuttgart. Wohin geht es für die Menschen von dort aus in Sachen Urlaub? Nach einem spontanen Kennenlernen begleiten SWR Autor*in Paul Weber und Andrea Lotter die Menschen für eine Reportage, bei der nichts sicher ist. Keine Buchung, kein Ticket, kein Reiseplan. Ebenso offen wie bei der Suche nach Protagonistinnen und Protagonisten reagiert das SWR Fernseh-Team auf alles, was zunächst nach einer unbeschwerten Reise aussieht: Mallorca ist wieder geöffnet.
    Also nichts wie hin, um zu schauen, wie sich der mutige Urlaub zu diesem frühen Zeitpunkt anfühlt. Ein Anbieter für regionale Wander- und E-Bike-Touren in Freiburg schreibt auf seiner Homepage: „Ab wann darf wieder gereist werden? Wir planen ab dem 16. April!“. Ok. „betrifft“ ist dabei und begleitet Original-Landreisen in dieser ungewissen Zeit. Da sich die Lage fast täglich ändert, reagiert auch das Fernseh-Team spontan auf die jüngsten Entwicklungen. Um welchen Preis suchen die Menschen in der Warteschlange Erholung? Warum haben sie alle den Urlaub so nötig? „betrifft“ prüft und schaut, wohin die Reise im Frühling 2021 wirklich geht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.05.2021SWR Fernsehen
  • Am Zeitschriftenkiosk sind sie die Umsatzgaranten: Diät-Titel. Wer Gewichtsabnahme verspricht, macht Kasse. Mit immer neuen Diät-Modellen soll der Bürger lästige Pfunde loswerden. Warum ist es so schwierig, dauerhaft schlank zu bleiben? Und ist das überhaupt gesundheitlich notwendig? Der Film begleitet drei Protagonisten beim Versuch abzunehmen. Und er ist eine Expedition ins Reich der Diätkonzepte und Abnehmmythen. Diätdokus gab es schon viele, aber oft wurde nicht konsequent und lang genug getestet.
    Das macht die Dokumentation „Abnehmen und schlank bleiben – kann das gehen?“ anders: Die Sendung geht das Thema langfristig an. Drei Probanden, drei verschiedene Diäten, drei Monate lang – und nach einem Jahr wird überprüft, ob der Jojo-Effekt zugeschlagen hat. Für den Film begleitet das Kamerateam drei Protagonisten auf einem Weg, der vielen Zuschauerinnen und Zuschauern vertraut sein dürfte: beim Versuch abzunehmen. Zwei Frauen: Irmtraud Giebeler, verheiratet und im Ruhestand, im Kampf gegen Pfunde, die sich über die Jahre angesammelt haben und die zu verlieren, immer schwieriger wird.
    Und Dorothea Schmid, 52, Single, mit einem zeitaufwändigen Beruf, die endlich wieder in ihre Lieblingsjeans passen will. Dritter im Bunde ist der Bäcker Martin Leyer, Anfang 40, dessen Frau schon seit Langem über den Bierbauch des Gatten schimpft und dessen Kinder sich sorgen, dass ihr Papa krank werden könnte. Er ist den ganzen Tag von kalorienreichen Leckereien umgeben – klar, dass Abnehmen da eine besondere Herausforderung ist.
    Ende Januar starten sie ihren Kampf gegen den Feiertagsspeck, mit drei besonders populären Diät-Modellen: dem Punktezähl-System von Weight Watchers, dem Konzept Schlank im Schlaf, einer Low-Carb-Diät, wo viel von den Uhrzeiten der Mahlzeiten abhängt, und dem Programm von Metabolic Balance, wo die erlaubten Nahrungsmittel durch einen Bluttest auf den Stoffwechsel abgestimmt sein sollen. Alle drei begegnen dabei ganz unterschiedlichen Hürden – Irmtraud Giebeler aus der Nähe von Ulm etwa dem Problem, das mit zunehmendem Alter ungerechterweise der Grundumsatz deutlich sinkt: Selbst wenn sie weniger isst, nimmt sie trotzdem zu.
    Oder Dorothea Schmid, die nicht nur staunt, wie teuer sowohl das Programm selbst als auch die für sie vorgesehenen Lebensmittel sind. Und Bäcker Martin Leyer, der mit Entsetzen feststellen muss, dass sein tägliches Punktekontingent schon mit seinem gewohnten Frühstück praktisch verbraucht ist. Regelmäßig titelt die Presse damit, dass die Deutschen immer dicker werden.
    Übergewicht gilt als zentraler Risikofaktor für viele Krankheiten: Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, gewisse Krebsarten. Müsste man also nicht alle viel mehr auf das Gewicht achten? Prof. Andreas Fritsche, Diabetologe an der Uniklinik Tübingen sagt: nein. Viel wichtiger als das Körpergewicht sei die Fettverteilung im Körper. Von den drei Versuchspersonen müssten aus medizinischer Sicht zwei gar nicht abnehmen, trotz eines Body-Mass-Indexes jenseits der 25 – was als übergewichtig gilt.
    An der Uniklinik Tübingen werden die drei Probanden medizinisch begleitet. Zu Beginn der Diät werden die drei gründlich durchgecheckt. Erste Erkenntnis: Die beiden Frauen finden sich zwar zu dick, müssten aber aus gesundheitlichen Gründen nicht abnehmen. Um den Bäcker hingegen sorgen sich seine Kinder zu Recht: In seinem Bauch sind große Mengen des gefährlichen „viszeralen Bauchfetts“ – Fett rund um die Organe, das das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall massiv vergrößert.
    Ein Jahr nach der Diätphase der drei Protagonisten, im Januar 2020, sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer, ob der Jojo-Effekt erbarmungslos zugeschlagen hat, wo die Probleme beim dauerhaft Schlankbleiben liegen, und warum das vielleicht gar nicht so schlimm ist: Ist das, was man schön findet und das, was gesund hält, überhaupt identisch? Am Ende untersucht der Adipositas-Fachmann Prof. Fritsche noch einmal die drei Probanden – hat sich durch die Diät ihr Gesundheitszustand langfristig verbessert? (Text: 3sat)
  • Veronika V. ist eine gemütliche Schwäbin, die im Mundarttheater ihrer Heimatstadt mitspielt. Sie ringt noch mit sich, ob sie ihren Namen preisgeben soll. „Alle werden über mich lachen!“ fürchtet sie. Ihre Geschichte beginnt am 17. Mai 2014. An diesen Tag meldet sich telefonisch ein freundlicher Herr mit sympathischer Stimme und einer sensationellen Nachricht: Sie habe in der Türkei bei einem Gewinnspiel sage und schreibe 43.000 Euro gewonnen. Veronika V. ist begeistert. Doch der vermeintliche Gewinn entpuppt sich einige Wochen später als große Pleite, die Veronika V. knapp tausend Euro kosten wird.
    Wie sie sich so dreist über den Tisch ziehen lassen konnte, das ist ihr als doch eigentlich sparsame schwäbische Hausfrau bis heute peinlich. Ein Einzelfall ist sie aber nicht. Jeden Tag wählen sich betrügerische Call-Center-Agenten – häufig aus dem Ausland – in deutsche Haushalte ein. Mal haben sie gute Nachrichten „Herzlichen Glückwunsch: Sie haben gewonnen“, mal schlechte: „Ich rufe Sie an von der Staatsanwaltschaft Berlin, es liegt eine Anzeige gegen Sie vor“. Was auch immer die Stimmen versprechen oder androhen – sie sind sehr erfolgreich: Denn viele Opfer zahlen. Telefonbetrug ist ein boomendes Geschäft – rund um Lotteriegewinne, Zeitschriften-Abos und sogar Erpressung.
    Häufig operieren die gut organisierten Banden von Istanbul aus – der heißesten Drehscheibe im europäischen Call-Center-Geschäft. Zur Bekämpfung der Telefonbetrüger hat das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden inzwischen eine eigene Projektgruppe „Call Center Betrug“ eingerichtet, denn die Schäden gehen in die Millionen. Den Schaden allein der gemeldeten Betrugsfälle beziffern die Ermittler auf 120 Millionen Euro. Doch die Dunkelziffer dürfte um ein vielfaches höher liegen. Denn viele Opfer erstatten keine Anzeige – aus Scham und weil sie Angst haben, dass sich Familie und Nachbarn über ihre Naivität und Leichtgläubigkeit lustig machen könnten.
    Die Filmautoren Cornelia Übel, Esat Mogul und Yüksel Ugurlu unternehmen eine Spurensuche zu dieser boomenden Form der Kriminalität. Sie treffen Opfer, Ermittler und vor allem: die Täter in der Istanbuler Szene. Den tiefsten Einblick in die Arbeitsweise der Telefonbetrüger liefern zwei Insider: eine Istanbuler Call-Center-Agentin und Hakan S. Der Deutsch-Türke war ein Teil der Szene, jetzt droht ihm eine hohe Haftstrafe. Er erzählt, mit welchen Tricks es der Call-Center-Mafia gelingt, nur übers Telefon Millionen zu erbeuten. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.05.2015SWR Fernsehen
  • In Freiburg geben die Mieter durchschnittlich 44 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus, mehr als in allen anderen Kommunen Deutschlands. Die Zahl der Obdachlosen in der Bundesrepublik wird laut BAG bis 2016 um 30 Prozent ansteigen, nicht zuletzt auch deshalb weil über vier Millionen soziale Wohnungen im Land fehlen. Mehr als die Hälfte der Mieter in den Städten hat große Probleme, bezahlbare Wohnungen zu finden. Trotzdem schreitet die Politik nicht dagegen ein, dass Sozialwohnungen an der Aktienbörse wie Wurst gehandelt werden.
    Jährlich landen Milliardenbeträge in den Kassen von Immobilienspekulanten, nach dem Motto: „Miete gleich Rendite“. Das Recht auf eine Wohnung ist bislang kein Grundrecht. Aber ist ein menschwürdiges Leben ohne Dach überm Kopf möglich? Der Film erzählt, wie die ehemals gemeinnützige Baugesellschaft GAGFAH zu einer internationalen Profit- und Spekulationsgesellschaft wurde. GAGFAH lässt tausende Wohnungen nicht mehr instand setzen oder saniert sie höchst aufwändig, um anschließend die Mietpreise drastisch zu erhöhen. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.10.2014SWR Fernsehen
  • Garmisch-Partenkirchen, Alpenstädtchen: 27.000 Einwohner, 800 Hotels und Pensionen, über 200 Restaurants und Bars, 500 Geschäfte, eine Spielbank, ein Kongresszentrum. Über 1,3 Millionen Übernachtungen zählt man in Garmisch pro Jahr. Dazu rund fünf Millionen Tagesgäste. Im Winter locken 60 km Skipiste, größtenteils künstlich beschneit, und Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze. Im Sommer zieht die herrliche Bergwelt die Gäste an. Und Garmisch-Patenkirchen, ein Alpenwahn: kahle und schlammige Skihänge im Sommer sind die bekannten ökologischen Konsequenzen. Doch eine wichtige Folge des Alpenwahns ist unbekannt: zunehmende Armut. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.12.2013WDR
  • Kein Facebook, keine Anrufe, keine Stempeluhr. Wer hat nicht schon mal von einem Rückzug auf Zeit geträumt. Einen Sommer begleiten Sven Ihden und sein Team drei Menschen, die sich eine Auszeit in den Bergen nehmen.Von Ende Juni bis Ende September hat sich Juliane verpflichtet, auf einer Milchalpe mit 70 Kühen zu arbeiten. Hüten, Stall ausmisten, Melken und Hüttenatmosphäre statt Freunde treffen, Straßenlärm, Etagenwohnung und Klinikalltag.Heute ist ihr erster Arbeitstag auf der Hochalm im schweizerischen Wallis.
    Zäune müssen gezogen werden. Juliane steigt auf, pausiert immer wieder und versucht, zu Atem zu kommen. Auf dem Rücken hat sie einen Sack mit Dutzenden Pfosten. Der Hang ist steil und die Luft dünn auf 2200 Metern. Bevor sie mit dem Setzen der Weidepfosten beginnt, gönnt sie sich einen langen Blick über das gigantische Alpenpanorama. In der Ferne: Gletscher, Dreitausender und das Matterhorn.’Ich hoffe, dass sie mir viel gibt, die Zeit hier oben, und dass sich vielleicht auch was verändert, dass ich genug Raum und genug Zeit habe, um für mich zu klären was ich machen möchte’, erzählt sie.
    Hinter ihr liegen drei Jahre Ausbildung zur Hebamme in der Berliner Charité. Sechs Kreißsäle, unzählige Geburten, Klinikatmosphäre, danach drei Monate Prüfungsstress. Am Ende fühlte sich die junge Hebamme nicht nur völlig ausgebrannt, sie stellte auch vieles in Frage, auch ihre Berufswahl und Berlin als Ort zum leben. Hier oben, so hofft sie, wird sie die Zeit und den Raum für Antworten finden.Die Erwartungen der Aussteiger auf Zeit sind ganz unterschiedlich: persönliche Träume wiederentdecken, mit Abstand auf das bisherige Leben schauen, unterdrückte Zweifel zulassen.
    Nicht alle kommen mit existentiellen Fragen. Elli, Anfang 40, hat sonst einen stressigen Job in einer Versandgärtnerei. Seit Jahren setzt sie jeden Sommer aus, um die Seele baumeln zu lassen: „Die Berge haben Ähnlichkeit mit dem Meer oder mit dem Ozean. Da hat man auch die Weite und den fernen Blick, und der Blick, der ist Nahrung für die Seele, für meine Seele.“ (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.03.2011SWR Fernsehen
  • Immer mehr alte Menschen können von ihrer Rente allein nicht leben. Nicht erst seit Inflation und Preiserhöhungen. Was läuft schief mit der Rente? Warum geht es Rentner:innen in manchen Nachbarländern besser als in Deutschland? Ist die Aktienrente eine sichere Option? „betrifft“-Reporter Sebastian Georgi auf der Suche nach Antworten. Erwerbsunfähigkeitsrente am Rande des Existenzminimums: Barbara Baur aus Weingarten bekommt 1.179 Euro Erwerbsunfähigkeitsrente. Nach allen Abzügen bleiben ihr 500 Euro zum Leben. Und das nach 35 Arbeitsjahren und zwei Kindern, die sie allein großgezogen hat. „Man kann davon existieren, Leben stelle ich mir anders vor“, sagt die 64-jährige. Barbara Baur ist eine Kämpferin. Sie will die Ungerechtigkeit nicht einfach hinnehmen, ist politisch und ehrenamtlich aktiv. Sie organisiert in Weingarten einen Schenk-Tag, bei dem Waren an Bedürftige weitergegeben werden und setzt sich für das Wohl alleinerziehender Mütter ein. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.04.2023SWR Fernsehen
  • Im Herbst 2019 wurde das Familienunternehmen Pilz aus Ostfildern Opfer eines gezielten Hacker-Angriffs. Monatelang spionierten Kriminelle das weltweite Firmennetzwerk aus und verschlüsselten Daten. Nur wenige Wochen später ist der Farbenspezialist Marabu aus Tamm bei Ludwigsburg Ziel einer Cyberattacke. Tagelang ging bei den Unternehmen nichts mehr. Eine existenzbedrohende Katastrophe für die Unternehmer*innen und deren Mitarbeiter*innen. Mit der steigenden Digitalisierung ist der Albtraum Cyberangriff mittlerweile zum Massenphänomen der deutschen Wirtschaft geworden.
    Behörden, Solo-Selbstständige, Konzerne oder kritische Infrastrukturen wie Energieversorger – niemand scheint mehr sicher zu sein vor Hackern und die wollen vor allem eines: Lösegeld. Nur ein geringer Teil dieser Angriffe wird öffentlich. In der SWR Dokumentation „ berichten Geschäftsführer*innen millionenschwerer Unternehmen exklusiv, wie sie Opfer von Cyberkriminellen wurden. Wie entscheiden Verantwortliche, wenn der Betrieb tagelang stillsteht und die Uhr tickt? Geht man auf die Forderungen der Erpresser ein, oder nicht? Jeden Tag fluten 320.000 neue Varianten von Schadprogrammen das Internet.
    Gezielt oder zufällig suchen sie ihre Opfer und greifen sie an. Ein falscher Klick in einer Mail oder auf eine Homepage kann heutzutage fatale Folgen haben. Allerdings rüsten auch die Ermittler*innen auf: Im September 2019 gelang es deutschen Ermittlern und Ermittlerinnen erstmals, in einer groß angelegten Aktion die Betreiber eines kriminellen Rechenzentrums in einem ehemaligen Nato-Bunker festzunehmen. Die Beschuldigten sollen mit ihren Servern in hunderttausenden Fällen Kriminalität im sogenannten „Darknet“ möglich gemacht haben.
    Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz muss es nun vor Gericht beweisen. Der Prozess läuft seit Oktober 2020 in Trier. Die SWR Autoren Jörg Hommer und Stephan Ebmeyer dokumentieren die jahrelange, aufwendige Ermittlungsarbeit, zeigen exklusiv Videoaufnahmen aus dem Inneren des Bunkers und der beschlagnahmten Server. Außerdem spricht in der Dokumentation erstmals ein enger Bekannter des Hauptangeklagten, der jahrelang im Bunker gelebt und gearbeitet hat. Der „Cyberbunker“ von Traben-Trarbach sorgte weltweit für Schlagzeilen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.05.2021SWR Fernsehen
  • „betrifft“ geht der Frage nach, wie kundenfreundlich die Deutsche Bahn AG ist. Für seine Recherche ist Autor Hermann Abmayr mit dem Zug kreuz und quer durch den Südwesten, nach Berlin und nach Paris gefahren. Er spricht mit Fahrgästen und Experten wie Professor Heiner Monheim. Und er trifft Bahnchef Rüdiger Grube und Verkehrsminister Alexander Dobrindt. Die Sendung fragt nach der Kundenfreundlichkeit der Deutschen Bahn. Autor Hermann Abmayr und sein Team reisten hierfür mit dem Zug kreuz und quer durch Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Klammer der Sendung ist die Premierenfahrt des ICE 3 von Frankfurt (Main) nach Paris mit Bahnchef Grube und Bundesverkehrsminister Dobrindt und mit dem letztendlich mißlungenen Versuch, den Minister zu interviewen.
    Einige Stationen der Reise des Filmteams: Eine Mutter kann mit ihrem Kind und dem Kinderwagen kaum in den Zug einsteigen, weil der Bahnsteig viel zu niedrig für die alten, hohen Wagen ist. Alleine in der Region Stuttgart gibt es dieses Problem 32 mal. Bei den Fahrpreisen blicken viele nicht mehr durch, nicht nur am Automat. Die Bahnkunden bezahlen oft am Schalter zu teure Tickets, wie ein Fall im Stuttgarter Hauptbahnhof zeigt.
    Immer mehr Schalter werden geschlossen oder nur selten geöffnet, z.B. ist der Bahnhof am ICE-Haltepunkt Vaihingen (Enz) am Wochenende geschlossen. Manche Bahnhöfe lässt der Staatskonzern auch einfach vergammeln, zum Beispiel Karthaus, südwestlich von Trier, obwohl hier viele Regionalzüge fahren und der Steuerzahler auch hier für jeden Halt Geld an die Bahn bezahlt, so wie überall. Bahnchef Rüdiger Grube sagt dem verdutzten Reporter im Interview, es dauere noch „32 Jahre, um mit allen Bahnhöfen dorthin zu kommen, wo wir eigentlich sein möchten.“ Eine Bahn-interne Untersuchung bezüglich der Pünktlichkeit, die „betrifft“ einsehen konnte, zeigt, was die offizielle Statistik der Bahn verschweigt.
    Angesprochen werden auch die sogenannten Langsamfahrstellen, die ein Grund vieler Verspätungen sind. Fehlende Sanierung der Infrastruktur führt zu etlichen schwerwiegenden Verletzungen von Sicherheitsanforderungen. Die Sendung erklärt auch, warum Baden-Württemberg seit 2003 viel mehr für den Nahverkehr an die Bahn bezahlt als Bayern. Statements, insb. von dem Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim (Berlin) (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.09.2015SWR Fernsehen
  • Nach den neusten amtlichen Zahlen leben immer mehr Menschen auch im Südwesten am Existenzminimum. Langzeitarbeitslose erhalten gerade einmal 409 Euro monatlich. Das ist der Hartz-IV-Regelsatz. Während die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Deutschland sinkt, ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vergleich zu 2019 deutlich angestiegen. Mehr als eine Million Menschen waren 2021 laut Bundesagentur für Arbeit dauerhaft arbeitslos. „betrifft“ hat recherchiert, wie die Jobcenter mit den Menschen, die bei ihnen Kund:innen heißen, umgehen und wie gut sie ihnen helfen.
    Die SWR Recherche führt in eine Welt sonderbarer Maßnahmen. Der Bundesrechnungshof übte harsche Kritik an diesen Maßnahmen. „betrifft“-Autor Ghafoor Zamani begleitet die arbeitslose Stephanie, die in ihrem erlernten Beruf als Hauswirtschafterin arbeiten möchte. Die alleinerziehende Mutter bräuchte eine Tagesmutter für ihre Tochter und einen Führerschein. Doch die Fall-Managerin im Jobcenter schickt Stephanie in einen Kreativitätskurs. (Text: SWR)
  • Bei Knorpelschäden in Knie- oder Hüftgelenken wird, vor allem in Deutschland, schnell ein neues Gelenk eingesetzt. Jetzt könnte eine neue Therapie das Einsetzen einer Prothese deutlich hinauszögern, wenn nicht sogar gänzlich unnötig machen. Ein Kombipräparat aus zwei unterschiedlichen Hyaluronsäuren, das bereits erfolgreich bei Pferden eingesetzt wird, zeigt nun auch in ersten Studien am Menschen phänomenale Ergebnisse. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.03.2016SWR Fernsehen
  • Viel Gemüse und Obst gehört bei fast allen Diäten dazu.
    Diät-Titel garantieren Umsatz. Wer Gewichtsabnahme verspricht, macht Kasse. Kaum ein:e Bundesbürger:in, die oder der noch nie versucht hat, mit neuen Diät-Modellen lästige Pfunde loszuwerden. Warum ist es so schwierig, dauerhaft schlank zu bleiben? „betrifft“ macht einen einzigartigen Langzeittest. Drei Probanden, drei verschiedene Diäten, drei Monate lang – drei Jahre später sieht man, ob es einen langfristigen Jojo-Effekt gibt. Die Protagonist:innen sind Irmtraud Giebeler aus der Nähe von Ulm, verheiratet und im Ruhestand, Dorothea Schmid, 52, Single, mit einem zeitaufwändigen Beruf sowie der Bäcker Martin Leyer, Anfang 40, der seinen Bierbauch loswerden möchte.
    Sie starten mit drei populären Diät-Modellen: dem Punktezähl-System der Weight Watchers, dem Konzept „Schlank im Schlaf“, einer Low Carb-Diät, wo viel von den Uhrzeiten der Mahlzeiten abhängt sowie dem Programm von Metabolic Balance, wo die erlaubten Nahrungsmittel durch einen Bluttest auf den Stoffwechsel abgestimmt sein sollen.
    Irmtraud Giebeler nimmt mit zunehmendem Alter sogar zu, wenn sie weniger isst. Dorothea Schmid staunt, wie teuer das Programm und die Lebensmittel sind. Bäcker Martin Leyer stellt fest, dass sein tägliches Punktekontingent bereits mit dem Frühstück verbraucht ist. Prof. Andreas Fritsche, Diabetologe an der Uniklinik Tübingen sagt: Viel wichtiger als das Körpergewicht sei die Fettverteilung im Körper. Von den drei „betrifft“-Versuchspersonen müssten aus medizinischer Sicht zwei nicht abnehmen.
    Die Uniklinik Tübingen begleitet die drei Probanden. Zu Beginn der Diät werden sie durchgecheckt. Nur im Bauch des Bäckers finden sich große Mengen des gefährlichen „viszeralen Bauchfetts“ – von Fett rund um die Organe, das das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall massiv vergrößert. Drei Jahre nach der Diät der drei Protagonist:innen sieht man, wo die Probleme liegen, dauerhaft schlank zu bleiben. Adipositas-Fachmann Prof. Fritsche untersucht sie erneut – hat sich ihr Gesundheitszustand langfristig verbessert? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.05.2023SWR Fernsehen
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 02.03.2022
  • Sigi zieht sich gerne gut an. Nicht aufzufallen im Villenviertel war Teil seines Erfolgs: Sigi hat eine ansehnliche Karriere als Berufseinbrecher hinter sich, 22 Jahre im Knast verbracht. Ein heruntergelassener Rollladen, eine leere Garage, ein offenes Fenster – das seien geradezu Aufforderungen zum Einbruch, erklärt er. Heute hat Sigi sich aus dem Geschäft zurückgezogen. Er rät zu Fenstern und Türen mit Sicherheitsverriegelung und ganz klassisch: Den Nachbarn Bescheid sagen, wenn man verreist. Damit es nicht so läuft wie bei Familie K. in Weinheim bei Heidelberg.
    Als das ältere Ehepaar vom Einkauf zurückkehrte, war das Fenster ausgehebelt, in der Wohnung das Unterste zuoberst gekehrt, Schubladen ausgekippt, Schränke durchwühlt, der Familienschmuck verschwunden. Bis heute, sagt das Ehepaar, kämen sie mit einem mulmigen Gefühl nach Hause. Am schlimmsten sei für sie der Gedanke, dass Fremde ihren privatesten Bereich durchwühlt hätten. Wie viele Einbruchsopfer leidet Ehepaar K. unter andauernder Angst und schlaflosen Nächten. Für die Polizei ist die Tätersuche mühsam – selbst wenn sie Einbrecher zu fassen bekommt, sagt Kriminalhauptkommissar Jochen Weber, Leiter der Ermittlungsgruppe „Eigentum“ in der Region Heidelberg/​Mannheim.
    Als seine Soko einen Tipp bekommt, zeigt sich, wie aufwendig die Ermittlung ist. Fünfzehn Polizisten stürmen morgens um fünf Uhr eine Wohnung, in der die Täter vermutet werden. Sie finden zehn Handys, Schlagringe, Messer. Doch kein Beutegut. Wurde dies schon per Post oder durch Komplizen über die Autobahn nach Hause verschickt? Einen Großteil der Taten schreibt das Baden-Württembergische Innenministerium mobilen Banden zu, die entlang gut ausgebauter Verkehrswege auf Beutezug gehen.
    Die guten Autobahnanbindungen im Südwesten seien besonders günstig für Täter aus dem ost- und südosteuropäischen Raum. Für den Vorsitzenden der Polizei-Gewerkschaft GdP in Baden Württemberg, Rüdiger Seidenspinner, hat die Sparpolitik der letzten Jahre die Lage noch verschärft: „Ob der Bürger es versteht, wenn aus Spargründen sein Recht auf innere Sicherheit eingeschränkt wird?“ fragt er und kritisiert: „Die Polizei ist durch die zunehmende Gewalt in Teilen der Gesellschaft, die rasant gestiegene Bedrohung durch extremistische Gruppen und durch organisierte Kriminalität massiv gefordert.
    Diese Situation darf nicht dazu führen, dass wegen fehlender Kapazitäten die Bekämpfung der Alltagskriminalität, wie Wohnungseinbrüche und Körperverletzung, immer mehr in den Hintergrund tritt.“ Was hilft gegen die drastische Zunahme bei den Wohnungseinbrüchen? Mehr Polizei? Eigeninitiativen von Bürgern, die mittlerweile selbst in ihren Wohnvierteln Streife laufen? Die Investitionen der Hausbesitzer in Alarmanlagen und Sicherheitstechnik? SWR Autorin Rita Knobel-Ulrich begibt sich auf Recherche zu Ermittlern, Einbruchsopfern und ehemaligen Tätern. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.10.2016SWR Fernsehen
  • Der Tatort: Karlsdorf bei Karlsruhe. Stundenlang hatte der junge Mann auf der Lauer gelegen und im Rückspiegel den Verkehr beobachtet: Wartete geduldig auf geeignete Opfer. Als sich ein älteres Ehepaar in ihrem Wagen nähert, gibt er Gas. Er schießt mit seinem BMW aus einer engen Gasse heraus und nimmt brutal sein Vorfahrtsrecht in Anspruch. Es kommt zum Crash. Ein provozierter Unfall, wie die Polizei in Karlsruhe später nachweisen konnte. Doch meistens bleiben solche Straftaten unentdeckt. Ralf König ist Polizeikommissar in Wuppertal.
    Als Spezialist für provozierte Unfälle ist er deutschlandweit unterwegs. König gibt Seminare für Polizisten, die täglich mit Crash-Situationen konfrontiert sind. Er will den Blick seiner Kollegen schärfen, sie aufmerksam machen für fragwürdige Unfallsituationen. „Wenn ihr keine Zweifel bei der Unfallaufnahme habt“, so schärft er seinen Kollegen ein, „dann hat der Täter die erste Hürde zum vollendeten Betrug schon genommen“. Die Masche der „Autocrasher“ ist immer gleich: einen Schaden provozieren, ein Schadensgutachten mit weit überhöhten Reparaturkosten vorlegen und bei der Versicherung abkassieren.
    Besonders Fahranfänger und ältere Menschen sind bevorzugte Opfer. Wie viele Unfälle in Deutschland mutwillig herbeigeführt werden, kann auch Unfallermittler König nicht sicher sagen. Die Versicherungswirtschaft in Deutschland geht jedoch davon aus, dass jeder zehnte Unfall in Deutschland in irgendeiner Form manipuliert ist. Sei es, dass er vorgetäuscht, abgesprochen oder eben provoziert wurde. Der Schaden beliefe sich demnach auf ca.
    1,3 Milliarden Euro – eine Summe, die alle Versicherungsnehmer durch Zuschläge auf ihre Versicherungsprämie tragen müssen. In der „betrifft“-Dokumentation erzählen die Opfer von Autocrashern, was sie erlebt haben. Daneben begleiten die Autoren Kommissar König bei seinen Ermittlungen zu manipulierten Unfällen und treffen einen Insider aus der Szene, der aus eigener Erfahrung erklärt, wie die Täter vorgehen. Und sie fragen, was die deutschen Versicherer gegen diese skrupellose Form des Betruges unternehmen – gegen das Geschäft mit dem Crash. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.10.2018SWR Fernsehen
  • Immer mehr Senioren in Deutschland arbeiten, obwohl sie Rente bekommen. Viele von ihnen, weil sie es müssen, weil die Rente nicht zum Leben reicht, andere, weil sie sich noch fit genug fühlen und immer noch dazugehören wollen. Doch viele Arbeitgeber haben das große Potential der Rentner immer noch nicht erkannt und so ist die größte Hürde für Silver Workers, Arbeit zu finden.Roswitha Ehinger genießt ihr Rentnerdasein, die Herrin ihrer Zeit zu sein. Ihre Rente reicht aber nicht für ihre vielen Interessen und gewohnten Aktivitäten. Doch darauf will sie nicht verzichten und beschließt daher, wieder arbeiten zu gehen.Giuseppe De Caro wollte eigentlich noch gar nicht in Rente gehen, die Erkrankung seiner Frau machte es notwendig.
    Nach 40 Jahren im hektischen Restaurantbetrieb langweilt sich der rüstige Rentner zunehmend zu Hause und sucht nun nach neuen Aufgaben und Herausforderungen.Aus demselben Grund hat der IT-Spezialist Claus Achtmann beschlossen, erst gar nicht aufzuhören und arbeitet mit seinen 70 Jahren immer noch voll.Die SWR-Dokumentation begleitet die vier Pioniere im Rentenalter durch ihren Arbeitsalltag und zeigt dabei Chancen und Probleme, die für die neuen Silver Workers entstehen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.12.2013SWR Fernsehen
  • Alle Vögel sind schon da? Das alte Volkslied stimmt schon lange nicht mehr. Tatsächlich sind in den letzten Jahrzehnten die Bestände der meisten heimischen Singvögel so kontinuierlich wie besorgniserregend geschrumpft. Einst weitverbreitete Vögel wie den Kiebitz oder die Lerche haben die meisten Kinder noch nie gesehen. Der Artenschwund beunruhigt schon lange nicht mehr nur die Ornithologen – auch zahllose Vogelliebhaber stellen fest, dass sie meist nur noch die allgegenwärtigen Spatzen, Amseln und Meisen beobachten können. Eine der wichtigsten Ursachen für das Verschwinden der Vögel ist der Futtermangel.
    Denn die industrielle Landwirtschaft verbannt seit einigen Jahrzehnten mit Pestiziden immer radikaler jedes Unkraut und jeden Käfer aus den Monokulturen. Und in vielen Privatgärten wird viel mehr Wert auf Ordnung und Sauberkeit als auf den Vogelschutz gelegt. Zudem verschwindet der Lebensraum der Vögel: Jeden einzelnen Tag wird in Deutschland offener Boden in der Größenordnung von mehr als 110 Fußballfeldern zubetoniert. Sehen wir einer Zukunft entgegen, in der wir im Frühling ohne das Zwitschern der Vögel aufwachen werden? Die Autorin Friederike Lorenz forscht auf dem Acker und in den Städten nach den Gründen des Artenschwundes.
    Sie begleitet Landwirte beim Spritzen auf dem Feld, begegnet Eigenheimbesitzern, die keine Vogelnester am Haus haben wollen, und geht mit Tierschutzaktivisten in den italienischen Alpen auf die Suche nach Vogelfallen. Am Bodensee trifft sie den Ornithologen Peter Berthold und erfährt mehr über dessen Visionen für die Zukunft. Immer mit im Gepäck sind zwei Fragen: Warum verschwinden unsere Singvögel? Und was können wir tun, um ihnen wieder einen Platz in unserer modernen Welt zu schaffen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.03.2015NDR
  • Karin und Walter sind Mitte 70 und leben in einem kleinen Ort auf der Ostalb. Sie wagen im Alter noch mal etwas Neues: Sie mieten ein günstiges Haus in Griechenland, mitten in einem romantischen Orangenhain. Endlich griechische Sonne tanken. Doch der erste Winter wird ganz anders, als sie sich das vorgestellt haben – und dann kommt auch noch die Corona-Pandemie. Die Zuschauer*innen erleben hautnah mit, wie Karin und Walter versuchen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Auch Iris, Rentnerin aus Karlsruhe, hat sich von ihrem gesamten Ersparten ein kleines Haus in Nordgriechenland gekauft.
    Ein mutiger Schritt, denn sie hat gerade eine Krebsoperation überstanden. In Griechenland warten einige Überraschungen auf sie: Woher kommt die hohe Handwerkerrechnung und warum will der griechische Staat ihre kleine Rente besteuern? Iris kämpft sich durch, baut Biogemüse im eigenen Garten an und rettet Straßenhunde. Dann gibt es auf der Ägäis-Insel Skiathos noch eine ganz besondere Auswanderin: Rita. Sie ist 100 Jahre alt und lebt seit fast 60 Jahren glücklich in Griechenland.
    Jeden Morgen Yoga und Schwimmen im Meer, das halte sie fit, sagt sie. Griechenland sei ihr „Jungbrunnen“. Rita ist ausgewandert, als das noch nicht schick war und hat es keine Sekunde bereut: „Griechenland ist das Glück meines Lebens“, sagt sie. SWR Autor Wolfgang Luck hat Rita, Iris, Karin und Walter zwei Jahre lang begleitet. Ein Film über griechische Gastfreundschaft, deutsch-griechische Verstimmungen und Heimwehmomente. Und über den Mut zum Aufbruch im fortgeschrittenen Alter. (Text: SWR)
  • Keine Zukunft in Deutschland? Immer mehr Bundesbürger:innen wollen nur noch weg und in den USA neu durchstarten. Familie Francisco will im Land der unbegrenzten Möglichkeiten die Freiheit finden, die sie in Deutschland vermisst. Sie verkauft das Eigenheim in Bremerhaven und fängt mit dreizehn Koffern in Amerika neu an. Doch schon die ersten Tage dort stellen die Familie auf eine harte Probe. Michael Schmich (66) kommt ursprünglich aus Heidelberg und lebt seit fast 40 Jahren in Miami. Jetzt will er wieder zurück nach Deutschland. Denn die Wirbelstürme in Florida werden heftiger, die Lebenshaltungskosten explodieren und Rechtskonservative beherrschen die Nachbarschaft. Rund 200.000 deutsche Staatsbürger:innen wandern pro Jahr aus. Tendenz steigend. Die „betrifft“-Reportage begleitet deutsche Auswandernde und gleicht den amerikanischen Traum mit der Realität ab. Was lassen Deutsche in der alten Heimat zurück und was erhoffen sie sich von der Neuen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.05.2023SWR Fernsehen
  • Frau Halsten hat sich die letzten Jahre gehen lassen. Das sagt sie selbst. Als sie mit 42 noch ein Kind bekam, begann sie zu futtern. Auf die Ernährung des Nachwuchses achtete sie sehr, auf ihre eigene gar nicht. Im Gegenteil: Die Süßigkeiten, die ihr Kind geschenkt bekam, aß die besorgte Mutter selbst. Und jetzt steht die 47-jährige Sachbearbeiterin mit 86 Kilo im Fitnessstudio und zwängt sich voller Hoffnung in eine Art Taucheranzug mit Hydraulikanschlüssen. Damit will sie ihren Bauch abschmelzen: für 300 Euro im Monat.
    Ab 40 wächst der Mensch nur noch in der Mitte – wenn sich unmerklich ein Schwimmring aus Fettzellen um die Hüften legt; und der haftet zäh, besonders in der Bauchregion – statistisch gesehen die Problemzone Nummer 1 der Bundesbürger. Wer sich zum Kampf gegen den Wohlstandsbauch entschließt, dem verspricht ein wahres Heer von „Bauchbändigern“ rasche und bequeme Hilfe. Die modernen Hightech-Waffen zur Idealfigur tragen fantasievolle Namen: Liposuktion, Kryolipolyse, Hypoxi, Slendertone, Metabolic Balance, das sind nur einige der Methoden auf dem inzwischen kaum noch zu überschauenden Markt der Bauch-Weg-Strategien.
    Die SWR-Filmautoren Susanne Müller und Andreas Coerper haben vier Bauchträger ein Jahr lang bei ihrem Kampf gegen das „Hüftgold“ begleitet. Mit Mikrowelle und Fettabsaugung, mit Kälteschocks und Muskeltraining versuchen die vier ihrer Traumfigur einen Schritt näher zu kommen. Eine amüsante und aufschlussreiche filmische Expedition in die Gürtelzone. (Text: ARD)
  • Um Produktion und Handel mit Beeren hat sich ein internationales Business entwickelt. Massenhaft und ganzjährig werden sie in Südeuropa und Südamerika angebaut. In Peru sind gigantische Blaubeer-Plantagen entstanden: Das Wasser wird über riesige Distanzen herangeführt, um Wüstengebiete fruchtbar zu machen. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern fühlen sich abgeschnitten. Im spanischen Huelva wird für Erdbeeren das letzte Wasser eines Naturschutzgebietes abgegraben – in einem der trockensten Gebiete Europas. Studien zeigen, dass es in der Beeren-Produktion zu Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen kommt. Welche Rolle spielt der deutsche Lebensmittelhandel? Die deutschen Beerenbauern fühlen sich abgehängt von der globalen Konkurrenz. Manch heimische Familienbetrieb denken ans Aufhören, weil internationale Agrarkonzerne billiger produzieren könnten. Gerhard Deuschle aus Köngen am Neckar will mit einer gigantischen Gewächshausanlage regional, aber nicht mehr saisonal ernten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.03.2023SWR Fernsehen
  • Der sogenannte Enkeltrick ist eine besonders perfide Betrugsmasche, mit der ältere Menschen um meist hohe Summen gebracht werden. In Karlsruhe arbeitet seit einiger Zeit eine Spezialeinheit der Landespolizeidirektion, um diesem flächendeckenden Kriminalitätsproblem Herr zu werden. „betrifft“ begleitet die Beamten dieser Ermittlungsgruppe mit dem illustren Namen „Cash Down“ bei der Arbeit. Die Ermittler koordinieren bundesweit die Strafverfolgung der konspirativ organisierten Tätergruppen, die meist aus Polen agieren. Dabei werden vorzugsweise deutsche Rentner angerufen und dazu gebracht, hohe Summen abzuheben und einem vermeintlichen Enkel in bar zu übergeben. Der Schaden geht in die Millionen. Der Film zeigt, wie die Ermittler die Täterstrukturen analysieren, die Spuren bei der Geldübergabe aufnehmen und bis nach Polen verfolgen. Das Filmteam begleitet die Ermittler bei der Festnahme von Tätern bis zu Gerichtsverhandlung und Urteil. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.06.2014SWR Fernsehen

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