2023 (Folge 2963⁠–⁠2986)

  • Folge 2963 (44 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.08.2023 arte
  • Folge 2964 (46 Min.)
    In unserer „Best-of-Sendung“ erleben Sie die besten Debatten unserer Gesprächsrunden mit Intellektuellen der letzten Monate. Es geht um unseren Erdölverbrauch, das Migrationsabkommen zwischen der EU und Tunesien und die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris.
    Danach zeigen wird das Duell von Hélène Roussel, die den Fußballstar des PSG Kylian Mbappé und den Eigentümer des Pariser Clubs Nasser al-Khelaifi gegeneinander antreten lässt, die Chronik von Anna Ndiaye über den Kinostart der Blockbuster „Oppenheimer“ und „Barbie“ und die Geschichte von Alix Van Pée über die Familie des französischen Schauspielers Alain Delon. Anschließend erleben Sie die Philosophin und Verfechterin des Nudismus Margaux Cassan und den Countertenor Mathieu Salama. Und zum Abschluss sehen Sie die humorvollen Ratschläge und Erklärungen von Benoît Forgeard in seinem Kommentar „Kontinentaldrift“ und die Zeichnungen der talentierten Karikaturisten Coco, Erwann Terrier und Louison. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.08.2023 arte
  • Folge 2965 (46 Min.)
    Heute Abend erleben Sie eine Auswahl interessanter Interviews mit dem Schauspieler Matt Damon, der Journalistin und Schriftstellerin Colombe Schneck, dem Regisseur Quentin Dupieux, dem Ozeanografen und Profi-Taucher François Sarano und dem Rapper Hatik. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 18.08.2023 arte
  • Folge 2966 (58 Min.)
    Léa Moukanas kümmert sich seit ihrem 15. Lebensjahr um Kranke
    Als Léa Moukanas 15 Jahre alt war, starb ihre Großmutter Aida nach 17 Tagen Krankheit an den Folgen einer akuten Leukämie. Damals lernte das Mädchen das Leben im Krankenhaus und den Krebs kennen, der Menschen jeden Alters trifft. „Eines Abends ging ich zum Automaten, um mir etwas zum Knabbern zu kaufen, und begegnete einem 18-jährigen Patienten. Er lag in einem Zimmer mit Senioren. Da habe ich mir gesagt: „Das könnte ich sein … hier gibt es nichts, was für junge Menschen angemessen ist.“ Im Januar 2015 gründete sie den „Verein Aida“ mit dem Ziel, krebskranke 13- bis 25-Jährige in Krankenhäusern zu besuchen.
    Als sie ihren Verein 2015 gründen wollte, war sie in den Augen des Gesetzes zu jung, „also bat sie ihre Mutter, die Unterlagen zu unterschreiben, und erklärte ihr, dass es sich um ihr Schulzeugnis handelte“. Heute, acht Jahre später, hat der Verein Aida 80 000 ehrenamtliche Mitglieder und ca. 20 Angestellte und ist in 50 Krankenhäusern in ganz Frankreich präsent. Nun veröffentlicht Léa Moukanas im Robert-Laffont-Verlag ein Buch mit dem Titel Je veux être utile. L’engagement n’a pas d’âge., in dem sie ihre Geschichte erzählt. Sie ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Rekord bei Krankschreibungen in Frankreich: Müssen die Kontrollen verstärkt werden?
    Im Sommer hat die gesetzliche Krankenversicherung in Frankreich verstärkte Kontrollen bei Krankschreibungen durchgeführt. Im Jahr 2022 wurden in Frankreich 8,8 Millionen Arbeitsunterbrechungen verordnet und die Ausgaben für Krankengeld beliefen sich auf 13,5 Milliarden Euro (ohne Mutterschaft und Covid-19), was einem Anstieg von 8,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Finanzministerium meint, manche Allgemeinärzte würden Krankschreibungen aus Gefälligkeit unterzeichnen und damit zu dieser Fehlentwicklung beitragen. Die gesetzliche Krankenversicherung hat nun gehandelt: Seit Beginn des Sommers wurden über 1 000 Allgemeinmediziner kontaktiert, die besonders viele Krankschreibungen unterzeichnet hatten und unter dem Verdacht des Missbrauchs standen.
    Einige Ärzte fühlten sich gedemütigt und kritisierten eine rein rechnerische Logik. Gleichzeitig ist es auch für Ärzte nicht immer einfach, einem Patienten eine Krankschreibung zu verweigern. Am 9. August wurde ein 80-jähriger Arzt in Nizza von einem Patienten angegriffen und geschlagen, weil er ihm eine Krankschreibung verweigert hatte. Gibt es in Frankreich „zu viele“ Krankschreibungen? Warum dieser Rekord? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss die interessanten und humorvollen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 19.08.2023 arte
  • Folge 2967 (58 Min.)
    Mathematik anhand eines Fußballs
    Schon in jungen Jahren begeisterte sich Étienne Ghys für Mathematik, die für den unauffälligen Jungen zu einem Zufluchtsort wurde. Als Beruf konnte er sich die Mathematik jedoch nicht vorstellen, da sie seiner Meinung nach nur eine Teilwissenschaft war, die im Prinzip zur Physik und Biologie gehörte. An der Universität entdeckte er, dass es sich um ein selbstständiges Fach handelte, und beschäftigte sich intensiv mit der Materie. Er wurde Mathematiker, ständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften und Professor an der École Normale Supérieure und begann sich für den Fußball zu interessieren. Über den sportlichen Aspekt hinaus faszinierte ihn der Ball als geometrische Form und mathematisches Objekt. In seinem im Odile-Jacob-Verlag erschienenen Buch „La petite histoire du ballon de foot“ untersucht er die verschiedenen Formen, die sich als äußerst komplex erweisen. Étienne Ghys ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Warum wollen so viele Länder zum Mond fliegen?
    Die indische Sonde Chandrayaan-3 und die russische Sonde Luna 25 haben beide die Mondumlaufbahn erreicht. Indien und Russland hoffen auf eine erfolgreiche Landung am Südpol des Mondes, einer der gefährlichsten und zerklüftetsten, aber auch begehrtesten Regionen. Dort gibt es vor dem Sonnenlicht geschützte Krater und vor allem mögliche Wasservorkommen, weshalb sich diese Region für die Errichtung permanenter Stationen eignen könnte. Die USA haben bereits erklärt, dort einer Niederlassung errichten zu wollen, bevor es weiter zum Mars gehe. Warum wollen alle mächtigen Staaten der Erde nach Jahrzehnten des relativen Desinteresses wieder zum Mond? Werden die Staaten bei ihren Vorhaben miteinander kooperieren oder rivalisieren? Wie lässt sich die CO2-Bilanz des Starts von Weltraumraketen rechtfertigen, wenn manche es für notwendig halten, unsere Flugreisen einzuschränken? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 21.08.2023 arte
  • Folge 2968 (58 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Malerin Pascaline Bonnavezu unserer Gesprächsrunde kommen. Im Palais des Beaux-Arts in Lille bietet sie kunsttherapeutische Workshops an, bei denen sie die Entdeckung von Kunstwerken mit künstlerischer Praxis verbindet, um Psychiatriepatienten dabei zu helfen, von ihrem Alltag loszulassen und Ruhe und Konzentration wiederzufinden.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Schiffbruch von Migranten im Ärmelkanal. Am vergangenen Samstag starben sechs Afghanen beim Versuch, von Frankreich nach Großbritannien zu gelangen. Ihr Boot mit wahrscheinlich 65 bis 66 Personen an Bord ging im Ärmelkanal unter. Gegen vier Personen, die als Schlepper verdächtigt wurden, wurde Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Aufgrund der günstigen Wetterlage häuften sich die illegalen Überfahrten in den letzten Tagen. Am 10. August verzeichnete London einen Tagesrekord von 755 an der britischen Küste ankommenden Migranten. Im Jahr 2022 wurde mit insgesamt 45.000 Migranten ein absoluter Rekord erreicht. Im Juli dieses Jahres trat ein neues Gesetz in Kraft, das illegal eingewanderten Migranten verbietet, in Großbritannien Asyl zu beantragen. Wie kann der Zustrom von Menschen, die die gefährliche Überfahrt wagen, gebremst werden?
    Macht Innenminister Gérald Darmanin schon Wahlkampf für 2027? Der französische Innenminister Gérald Darmanin ist in den Nachrichten und mit zahlreichen Besuchen im Lande präsent wie kein anderer Politiker. Sogar Nicolas Sarkozy hat Darmanin in seinem letzten Buch öffentlich zum Ritter geschlagen: Der ehemalige Präsident schrieb, er wünsche ihm, dass er den letzten Schritt tue, der zur Präsidentschaft führe. Er sehe in Darmanin „einen der vielversprechendsten 40-Jährigen“. Gérald Darmanin skizzierte vor einigen Tagen in der Tageszeitung Le Figaro eine Strategie: sich nach den Bedürfnissen des Volkes richten, mit dem Herzen sprechen und sich auf die soziale Frage konzentrieren, die von zentraler Bedeutung sei. Wird es nach Ende der Amtszeit Macron ein Duell zwischen Gérald Darmanin und Édouard Philippe geben?
    Donald Trump wurde von der Staatsanwältin von Georgia, Fani Willis, angeklagt, weil er versucht haben soll, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen 2020 in dem südlichen Bundesstaat zu seinen Gunsten zu manipulieren. Dabei handelt es sich um die vierte Anklage gegen den ehemaligen US-Präsidenten in weniger als sechs Monaten. Diese Anklagen hindern Donald Trump jedoch nicht daran, in den Umfragen für die republikanischen Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2024 an der Spitze zu liegen. Es stellt sich die Frage, ob sie den amerikanischen Milliardär nicht vielmehr stärken. Im Duell der Woche lässt Fréderic Says die beiden gegeneinander antreten.
    „Ekelhaft“, „konservativ“, „Ausdruck von Intoleranz“: Mit diesen Worten beschrieb die französische Sängerin Juliette Armanet den Song „Lacs du Connemara“ von Michel Sardou, als sie von einem belgischen Journalisten gefragt wurde, bei welchem Lied sie eine Party sofort verlassen würde. Fanny Weil berichtet über die zahlreichen Kommentare in den sozialen Netzwerken. Am Mittwochnachmittag begannen in Meymac (Corrèze) die Ausgrabungen zur Exhumierung der Leichen von 46 deutschen Soldaten und einer der Kollaboration beschuldigten Frau, die 1944 von französischen Widerstandskämpfern erschossen wurden. Im Mai dieses Jahres hatte der 98-jährige ehemalige Widerstandskämpfer Edmond Réveil zum ersten Mal von diesen Hinrichtungen erzählt. Die Leichen werden anschließend den deutschen Familien zurückgegeben. Von diesem Akt des Gedenkens erzählt Frédéric Pommier in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Tageszeitung The Economist vom 12. August mit dem Titel: „Saudi-Arabien mischt die Sportwelt auf“. Seit Anfang des Sommers gibt das saudische Königreich Milliarden Dollar auf dem Transfermarkt des Weltfußballs aus und zieht die größten Stars an. Nach Ronaldo im letzten Jahr verließen in diesem Sommer nun auch der Franzose Karim Benzema, der Afrikameister Sadio Mané und der brasilianische Fußballstar Neymar Europa und zogen in die Erdölmonarchie im Nahen Osten. Praktiziert Saudi-Arabien Sportswashing?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.08.2023 arte
  • Folge 2969 (44 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.08.2023 arte
  • Folge 2970 (58 Min.)
    Sophie Lavaud, die erste Französin auf den Gipfeln
    Sophie Lavaud hat als erste Französin alle vierzehn Achttausender der Welt bestiegen. Bis dahin hatte noch kein französischer Bergsteiger dieses Ziel überlebt. Weltweit haben etwa 40 Bergsteiger diese Herausforderung gemeistert, darunter nur wenige Frauen. Sophie Lavaud ist eine von ihnen, obwohl sie keine Profisportlerin ist. „Ich bin von meiner Positionierung überzeugt, das macht übrigens meine Besonderheit aus und sie gefällt mir, denn meine Aufstiege gehören nicht in den kleinen Mikrokosmos der Heldentaten.“ Ihre Philosophie als Bergsteigerin könnte man als „bewusstes Mitlaufen“ zusammenfassen. „Mitlaufen ist in meinem Fall kein Zeichen von Dummheit, sondern eine bewusste Entscheidung, bei der ich die Kompetenzen meines Teams und das Vertrauen, das ich ihm entgegenbringe, in mich aufnehme.“ Sophie Lavaud ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Künstlicher Regen, Einfangen von CO2 … Können Technologien uns retten?
    Am 21. August wurde in fünfzig französischen Departements eine Hitzewarnung ausgegeben. Bis Mittwoch werden die Temperaturen in der gesamten südlichen Hälfte Frankreichs zwischen 35 und 38 Grad liegen. Angesichts der immer zahlreicher, häufiger und länger auftretenden Hitzewellen arbeiten Wissenschaftler an technologischen Innovationen, die Hitzewellen, Dürreperioden und der globalen Erwärmung entgegenwirken könnten. Eine davon ist „Künstlicher Regen“: Mehrere Länder, darunter China, führen derzeit Programme zur Erzeugung von Wolken durch, um die Niederschlagsmenge zu erhöhen. Dieser „Kampf um die Wolken“ ist umstritten und die Ergebnisse sind fraglich …
    Eine andere Technik besteht im Einfangen von Nebel, um Wasser zu gewinnen und die Wasserknappheit zu bekämpfen. Können technologische Innovationen die globale Erwärmung bremsen und den Lauf der Geschichte ändern? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 24.08.2023 arte
  • Folge 2971 (58 Min.)
    Justine Triet: Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes
    Justine Triet wurde als dritte Regisseurin bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Nach Julia Ducournau, die die Auszeichnung 2021 für „Titane“ erhalten hatte, ist sie nun die zweite französische Preisträgerin. Sie nutzte ihre Dankesrede bei der Preisverleihung im Mai dieses Jahres für eine heftige Kritik an der französischen Regierung und warf ihr bei den jüngsten Demonstrationen ein gewaltsames Vorgehen sowie eine Schwächung der kulturellen Ausnahme Frankreichs vor. In ihrem Film Anatomie d’une chute, der ab dem 23. August im Kino zu sehen ist, wird die Geschichte einer Familie – von Sandra, Samuel und ihrem sehbehinderten Sohn Daniel – anhand eines Gerichtsverfahrens nachgezeichnet.
    Das Schicksal der in den Bergen in völliger Abgeschiedenheit lebenden Familie wendet sich, als Samuel am Fuße der Hütte tot aufgefunden wird. Eine Untersuchung wird eingeleitet, Sandra wird angeklagt. Handelt es sich um Selbstmord oder Mord? Im Laufe der Erzählung erfährt der Zuschauer nach und nach die Wahrheit über die Paarbeziehung. Justine Triet ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Schuldenabbau: Wer wird die Rechnung bezahlen?
    Angesichts der hohen Staatsverschuldung Frankreichs von über 3 Milliarden Euro plant die Regierung für 2024 Einsparungen in Höhe von 15 Milliarden Euro. Aber wo soll das Geld herkommen? Nachdem das Wirtschafts- und Finanzministerium versprochen hatte, die Steuern lediglich geringfügig zu erhöhen, wird es sich nun etwas einfallen lassen müssen, um die komplexe Gleichung des Jahreshaushalts zu lösen. Welche Ausgaben kann die Regierung streichen, ohne die verschiedenen Oppositionen in der Nationalversammlung gegen sich aufzubringen? Für einen erfolgreichen Schuldenabbau ist eine Senkung des Haushaltsdefizits von ca. 4,9 % des BIP im Jahr 2023 notwendig. Ziel ist eine Senkung auf 4,4 % im Jahr 2024 und 2,7 % im Jahr 2027. Wie hoch wird die Rechnung für die Franzosen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.08.2023 arte
  • Folge 2972 (58 Min.)
    Philippe Delerm: Liegt das Glück in den kleinen Freuden?
    „Wir wussten nicht, dass wir all diese Schätze in uns tragen.“ Mit dem Finger über eine beschlagene Scheibe streichen, eine Landschaft am Ausgang eines Tunnels entdecken: In seinem neuesten im Seuil-Verlag erschienenen Roman Les Instants suspendus macht der Schriftsteller Philippe Delerm den Leser auf die kostbaren Momente des Lebens aufmerksam. Seine Beziehung zur Literatur beschreibt er über viele Jahre hinweg wie die zu „einer Frau, die seine Liebe nicht erwiderte“. Nachdem er sein Manuskript dem Schriftsteller J. M. G. Le Clézio geschickt hatte, wurde 1983 sein erster Roman La Cinquième Saison veröffentlicht.
    Le Clézio bezeugte dem Autor „ein echtes Talent, das Personen und Dinge zum Leben erweckt, ohne dramatisch zu wirken“. Philippe Delerm ist ein großer Bewunderer von Marcel Proust, „dem großen Schriftsteller, der es wagte, über harmlose Dinge zu schreiben“, und beschäftigt sich ebenfalls mit den Details des Lebens, auch seines eigenen, das er als „einen langen, ausgefüllten Weg“ beschreibt. Philippe Delerm ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Bedeutet die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine einen Wendepunkt?
    Für den Westen beginnt nun ein neues Kapitel im Ukraine-Krieg: Mehrere europäische Länder wie die Niederlande und Dänemark haben die von Präsident Wolodymyr Selenskyj seit Monaten geforderte Lieferung von amerikanischen F-16-Kampfjets an Kiew offiziell bestätigt. Die Kampfflugzeuge werden jedoch nicht vor 2024 geliefert, da die ukrainischen Piloten zuerst ausgebildet werden müssen. Bislang hatten die westlichen Länder eine Lieferung der F-16 an die Ukraine abgelehnt, da sie befürchteten, damit eine rote Linie zu überschreiten und von Russland als Kriegsbeteiligte wahrgenommen zu werden. Lediglich Polen und die Slowakei haben der Ukraine bereits Mig-29-Maschinen sowjetischer Bauart geliehen. Frankreich vertritt nach wie vor die gleiche Position und bezeichnet die Debatte als „theoretisch“, da die Zahl der verfügbaren Mirage 2000 begrenzt sei. Werden andere Länder nun nachziehen? Kann diese Lieferung zum Gamechanger werden? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.08.2023 arte
  • Folge 2973 (58 Min.)
    Der Schriftsteller Raphaël Doan arbeitet mit KI
    Raphaël Doan hat die Eliteschulen Frankreichs Ecole normale supérieure und Ecole nationale d’administration absolviert und ist Studienrat für Französisch, Latein und Altgriechisch. Er ist als Kenner und Verteidiger der Antike bekannt. 2019 veröffentlichte er im Verlag Le Cerf ein Buch mit dem Titel Quand Rome inventait le populisme, in dem er eine Parallele zwischen dem Ende der römischen Republik und unserer heutigen Zeit zieht. Der 31-jährige Gelehrte ist auch von künstlicher Intelligenz und insbesondere von Textsynthesen fasziniert.
    In seinem neuen Buch Si Rome n’aurait pas chuté (Wenn Rom nicht gefallen wäre), das im Verlag Passés composés erschienen ist und teilweise mithilfe künstlicher Intelligenz verfasst wurde, kombiniert er seine beiden Leidenschaften. Entstanden ist eine Uchronie, die auf von der KI erfundenen Tatsachen basiert, denen er eine historische Perspektive gegeben hat. Die Initiative wurde von anderen Historikern und der Verlagswelt hingegen heftig kritisiert. Raphaël Doan ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Wird der Tod des Wagner-Chefs Wladimir Putin nützen?
    Am 23. August ist ein russisches Privatflugzeug in der Region Twer nördlich von Moskau abgestürzt; alle zehn Passagiere sind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Unter ihnen war Jewgeni Prigoschin, der Anführer der russischen paramilitärischen Wagner-Gruppe, die in zahlreichen afrikanischen Ländern aktiv ist. Mit seiner Organisation hatte er im Juni einen Staatsstreich inszeniert, der vom Kreml vereitelt wurde. Der Absturz wurde mutmaßlich durch eine russische Luftabwehrrakete verursacht. Hatte der Kreml bei dem Flugzeugabsturz seine Hand im Spiel? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 28.08.2023 arte
  • Folge 2974 (44 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird Yoanna Rubio, Doktorin der Sozialanthropologie und historischen Anthropologie an der Pariser Hochschule EHESS, zu unserer Gesprächsrunde kommen. Sie stammt aus der Gemeinschaft der Zigeuner, der größten europäischen Minderheit, und war an der Umfrage beteiligt, die die Ausstellung Barvalo. Roma, Sinti, Manouches, Gitans, Voyageurs … im Marseiller Museum Mucem ermöglicht hat. Ziel der Ausstellung ist es, mit den zahlreichen Vorurteilen aufzuräumen und den jahrhundertealten Antiziganismus zu bekämpfen.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Putins neuer Krieg? Der ehemalige Anführer der Wagner-Miliz Jewgeni Prigoschin kam am 23. August bei einem Flugzeugabsturz unweit von Moskau ums Leben. Nach einem Versuch der Rebellion im Juni dieses Jahres hatte er sich mit dem russischen Präsidenten „gütlich“ geeinigt. Mit seinem Tod reiht sich Prigoschin nun in die lange Liste der politischen Gegner ein, die Wladimir Putin in den letzten Monaten ausgeschaltet hat, sobald sie von seiner Linie abwichen. Hat der Kremlchef keine Rivalen?
    Polemik um den Rapper Médine. Kaum ist die politische Sommerpause zuende, steht die französische Linke bereits im Mittelpunkt einer Polemik. Schuld daran ist das von der Sommeruniversität der linken LFI und der grünen EELV organisierte Konzert, zu dem der Rapper Médine eingeladen wurde. Nach einem als antisemitisch kritisierten Tweet spaltet sein Auftritt das linke Lager. Wieder einmal zeigt die Linke ihre Spaltung und ihre unterschiedlichen Diskurse. Ist das Linksbündnis NUPES nun am Ende?
    Am 23. August ist die indische Sonde Chandrayaan-3 erfolgreich auf dem Südpol des Mondes gelandet. Indiens Premierminister Narendra Modi sprach von einem „historischen Tag“ für sein Land, das nun zum exklusiven Kreis der großen Raumfahrtmächte gehöre. Die russische Sonde Luna-25 ist bei einer ähnlichen Mission auf dem Mond vor wenigen Tagen hingegen abgestürzt. Wird der Krieg im Weltraum für immer mehr Akteure geöffnet? Im Duell der Woche lässt Christian Roudaut Indien und Russland gegeneinander antreten.
    Frankreich erlebt seit einer Woche eine neue Hitzewelle. Der Minister für ökologischen Wandel Christophe Béchu brachte nun verkürzte Arbeitstage bei Hitzewellen ins Gespräch. Ist eine Revolution der Arbeitswelt zu erwarten? Fanny Weil berichtet. Ihr Name war Lolita, sie war 57 Jahre alt und der letzte noch in Gefangenschaft lebende Orca. Eigentlich sollte sie nach 50 Jahren Gefangenschaft in die Freiheit entlassen werden, starb nun jedoch im Miami Seaquarium. Davon erzählt Frédéric Pommier in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Sportzeitung Marca vom 24. August mit dem Titel: „Jenni Hermoso fordert Maßnahmen gegen Rubiales“. Der Präsident des spanischen Fußballverbands Luis Rubiales hatte eine Spielerin der Nationalmannschaft nach deren Sieg bei der Weltmeisterschaft ungefragt auf den Mund geküsst. Ist das der #Metoo-Moment im Sport?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.08.2023 arte
  • Folge 2975 (46 Min.)
    Martin Hirsch beleuchtet die Klima-Eskalation, die unsere Gesellschaften lähmt /​ Die NGO beschuldigt Saudi-Arabien, von März 2022 bis Juni 2023 kaltblütig Hunderte äthiopische Migranten getötet zu haben /​ Wladimir Putin, 70 Jahre alt, führt das Land seit fast einem Vierteljahrhundert an. Gibt es noch eine Opposition? Ist er unantastbar? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.08.2023 arte
  • Folge 2976 (46 Min.)
    Sami Bouajila: die Zurückhaltung eines großen Schauspielers
    Sami Bouajila ist ein Schauspieler mit vielen Facetten, der sowohl Thriller als auch Komödien spielt und bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Darstellerpreis und zwei Césars ausgezeichnet wurde. Nun kehrt er als Schauspieler und Koproduzent mit dem Theaterstück „Le Prince“ der französischen Autorin Emilie Frèche auf die Bühne zurück. Das Theaterstück ist ein Monolog eines ehemaligen Arbeiters, der obdachlos geworden ist, und wurde für den französisch-tunesischen Schauspieler geschrieben. Der Text handelt vom Exil eines Vaters, den inneren Dialogen dieses Mannes vor dem Hintergrund seiner eigenen Erinnerungen und dem Wunsch nach einer Rückkehr zu den Wurzeln; alles Fragen, mit denen sich auch Sami Bouajila beschäftigt. Der Schauspieler ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.
    Mali, Burkina Faso, Niger: Wird Frankreich aus der Sahelzone vertrieben?
    Am 26. August fand in der nigrischen Hauptstadt Niamey erneut eine Demonstration statt, bei der die Menge „Frankreich raus“ skandierte. Die Bilder erinnern an die Ereignisse in Mali und Burkina Faso. In der gesamten Sahelzone scheint sich eine antifranzösische Stimmung auszubreiten. Wie die Militärjunta in Burkina Faso Ende 2022 forderten die nigrischen Putschisten am 25. August den französischen Botschafter zum Verlassen des Landes auf. Frankreich lehnte die Forderung mit der Begründung ab, dass die herrschenden militärischen Kräfte keine legitime Autorität dafür hätten. Bezahlt Frankreich für seine politischen Fehler? Wird Frankreich durch Russland ersetzt? Kann sich die Wagner-Gruppe nach dem Tod seines Anführers noch durchsetzen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 31.08.2023 arte
  • Folge 2977 (46 Min.)
    Der Absturz des Flugs PS752 im Jahr 2020 als Auslöser der iranischen Revolte?
    Am 8. Januar 2020 stürzte der Flug 752 von Teheran nach Kiew sechs Minuten nach dem Start ab. 176 Menschen kamen dabei ums Leben. Einige Tage später gab die iranische Regierung den Abschuss der Maschine zu. Der Vorfall wurde zum nationalen Trauma und gilt heute als einer der Auslöser für die revolutionäre Bewegung, die der Iran im Jahr 2023 erlebte. Die französisch-iranische Drehbuchautorin und Schriftstellerin Négar Djavadi griff diesen Moment auf und zeichnete anhand des Todes ihrer Cousine Niloufar, die bei dem Absturz starb, die Geschichte ihrer Familie und die ihres Heimatlandes nach. Ihr Buch mit dem Titel „La dernière place“ ist nun im Stock-Verlag erschienen. Négar Djavadi ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.
    Abaya-Verbot in der Schule: Verteidigung der Laizität oder Kleiderpolizei?
    „Wo die Republik auf die Probe gestellt wird, müssen wir zusammenstehen.“ Am 27. August kündigte der französische Bildungs- und Jugendminister Gabriel Attal an, dass das Tragen der Abaya – des traditionellen langen Gewandes, das von einigen muslimischen Schülerinnen getragen wird – in der Schule verboten werden soll. Die Regierung spricht von „religiösem Proselytismus“, „einem politischen Angriff“ oder auch „einem Angriff auf den Laizismus“. Während die Konservativen dem Vorstoß des neu ernannten Ministers zustimmen und die seit einiger Zeit erhoffte Entscheidung begrüßen, kritisieren die Linken „eine Kleiderpolizei“. Die Anzahl der Verstöße gegen den Laizismus ist in den Schulen stark angestiegen: Im Schuljahr 2022/​23 wurde ein Anstieg von 120 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, wobei es sich hauptsächlich um das Tragen von religiösen Zeichen oder Kleidungsstücken handelte. Was bringt dieses neue Verbot? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 02.09.2023 arte
  • Folge 2978 (46 Min.)
    30 Jahre später: Zep lässt die Unterhose von Titeuf nicht los!
    „Ich habe sofort gespürt, dass es zwischen Titeuf und mir knistert.“ Das gleiche Gefühl haben auch die 20 Millionen Leser gespürt. Für den Zeichner Zep begann die Geschichte im Jahr 1991. In seinem Zeichenatelier mit Blick auf einen Schulhof beobachtete er die Kinder und hatte eine Offenbarung: „Innerhalb von drei Stunden hatte ich fünf Seiten Storyboard für „Titeuf“.“ Der Glénat-Verlag kontaktierte den Comic-Zeichner und brachte die große Wende in seinem Leben: Sein erstes Album mit dem Titel „Gott, Sex und Hosenträger“ wurde in einer Auflage von 8000 Exemplaren in Schwarzweiß gedruckt. Der vierte Band verschaffte dem Zeichner 1995 in Frankreich den Durchbruch. Dreißig Jahre später feiert Zep den Geburtstag seiner Figur mit dem „Eierkopf“ und veröffentlicht sein 18. Album mit dem Titel Suivez la mèche. Zep ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Warum ist Bahnfahren so teuer?
    Die französische Eisenbahn SNCF kündigte am 28. August Preiserhöhungen für Fahrten mit der Bahncard an. Die Anhebung der Preise wurde mit den höheren Betriebskosten aufgrund der gestiegenen Strompreise begründet. Die Bahnkunden – die die Preise für die Bahntickets bereits zuvor als zu hoch empfanden – reagierten verärgert. Bahnfahren ist in Frankreich oft erheblich teurer als Fliegen, womit das Land zu den schlechtesten Schülern Europas gehört. Dabei ist die Bahn wesentlich umweltfreundlicher – bei einer Bahnfahrt von Paris nach Marseille werden 1,8 kg CO2 ausgestoßen, während der Ausstoß bei einer Flugreise 135 kg CO2 beträgt. Wie lässt sich die Preispolitik der SNCF erklären? Kann der Staat die Tendenz umkehren? Über diese Fragen diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.09.2023 arte
  • Folge 2979 (46 Min.)
    Fatou Diome: Pamphlet für die schriftstellerische Freiheit
    Seit ihrer Kindheit ist die Schriftstellerin Fatou Diome von der französischen Sprache fasziniert. Als Kind besuchte sie auf der kleinen senegalesischen Insel Niodior heimlich Französischkurse. Als sie ihr Heimatdorf verließ, um in der nächst größeren Stadt zur Schule zu gehen, entwickelte sie das dringende Bedürfnis zu schreiben. Auch nach ihrer Ankunft in Frankreich schrieb sie weiter: „Wenn ich schreibe, bilden alle meine Facetten eine Harmonie, in diesen Momenten bin ich ganz bei mir. Meine beiden Kulturen vereinen sich und ich bin ganz ich selbst.“ Aus diesem Bedürfnis hat Diome inzwischen ihren Beruf gemacht, bei dem sie sich jedoch durch die Verlage eingeengt fühlt: Da sie Senegalesin ist, verlangt man von ihr, „dass sie von Elefanten, Palmen und wunderschönen Sonnenuntergängen erzählt …“. In ihrem neuesten Werk Le verbe libre ou le silence (Freiheit oder Schweigen) rechnet sie mit diesem Milieu ab. Fatou Diome ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Bedeutet das Inkrafttreten der Rentenreform das Ende der Sonderregelungen?
    Nach einem von Demonstrationen erschütterten Frühling und einer Verabschiedung ohne Abstimmung in der Nationalversammlung durch Anwendung des Artikels 49.3 tritt die französische Rentenreform am 1. September in Kraft. Neben der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre setzt sie auch den Sonderregelungen ein Ende. Die sogenannte „Großvaterklausel“ sorgt jedoch dafür, dass Frühverrentungen und Vergünstigungen für Arbeitsverträge, die vor der Umsetzung der Reform unterzeichnet wurden, beibehalten werden. Außerdem werden die eigenständigen Rentensysteme, die sehr spezifischen Sonderregelungen und aktive Kategorien des öffentlichen Dienstes von der Reform nicht betroffen sein. Das wirft die Frage auf, ob den Sonderregelungen wirklich ein Ende gesetzt wird oder ob man noch weiter hätte gehen müssen. Werden die Ungleichheiten auch nach der Reform bestehen bleiben?
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.09.2023 arte
  • Folge 2980 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.09.2023 arte
  • Folge 2981 (46 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.09.2023 arte
  • Folge 2982 (46 Min.)
    Daniel Herrero: Verfechter der „Werte des Rugby“
    „Rugby entstand aus einem Freiheitsdrang heraus. Es ist ein kollektives Konzept für eine raue Konfrontation. In der Gruppe wird Mut und das Gespür für die anderen gefördert.“ Bei den Herreros ist der ovale Ball beinahe ein Teil der Familie. Der 75-jährige Daniel Herrero, Sohn und Bruder von Spitzenspielern, ist selbst ehemaliger Rugbyspieler und -trainer. Er hat etwa zehn Bücher zum Thema Rugby veröffentlicht. Nun erscheint im Plon-Verlag sein Dictionnaire amoureux du rugby des temps modernes (Liebeslexikon des Rugby der Neuzeit). Darin beschreibt er die jüngsten Entwicklungen in seinem Lieblingssport aus seiner Perspektive: Feminisierung, Professionalisierung, neue Spielertypen … Daniel Herrero ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.
    Ist die Begrenzung der Amtszeit des Staatspräsidenten ein Schutz für die Demokratie oder „Schwachsinn“?
    „Ein verhängnisvoller Schwachsinn.“ Mit diesen Worten reagierte Emmanuel Macron auf die Idee, die Amtszeit des Staatspräsidenten zu begrenzen. Die von Jean-Luc Mélenchon enthüllten Worte waren die Antwort Emmanuel Macrons auf den Vorschlag Jordan Bardellas, eine einmalige siebenjährige Amtszeit einzuführen. Seit der Revision von 2008 ist die verfassungsmäßige Begrenzung auf zwei Amtszeiten umstritten. Die Befürworter der Nichtbegrenzung führen die Idee eines souveränen Volkes und einer Schwächung der Funktion und der Aktion des Staatspräsidenten ab dem ersten Tag der zweiten Amtszeit an.
    Die Gegner betonen die Notwendigkeit einer „demokratischen Verschnaufpause“ und die Tatsache, dass der Präsident ohne wahltaktische Hintergedanken handelt, wenn er weiß, dass er nicht wieder antreten kann. Manche Politiker wie Xavier Bertrand oder Marine Le Pen schlagen sogar die Einführung einer einzigen, nicht verlängerbaren siebenjährigen Amtszeit vor. Ist die Begrenzung der Amtszeiten des Staatspräsidenten eine gute Sache für die Demokratie? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.09.2023 arte
  • Folge 2983 (46 Min.)
    Vom Starsystem zu Gelegenheitsjobs: das prekäre Leben des Franck Courtès
    Franck Courtès war über ein Vierteljahrhundert lang ein bekannter Pressefotograf und hat mit seinen Porträts die größten Stars des Showbusiness verewigt. Doch im Laufe der Jahre entwickelte er eine tiefe Abneigung gegen seinen Beruf: „Ich hatte den Ehrgeiz, die Seele der Menschen zu formen, die Auftraggeber verlangten jedoch lediglich ein schmeichelhaftes Porträt.“ Auf der Suche nach einer anderen künstlerischen Ausdrucksform wechselte er 2011 den Beruf und begann, Vollzeit als Schriftsteller zu arbeiten. Davon zu leben gelang ihm jedoch nicht. Für Franck Courtès begann ein langer sozialer Abstieg, er musste Gelegenheitsjobs annehmen. In seinem neuesten Buch mit dem Titel À pied d’œuvre erzählt er seine Geschichte und wie er in die Uberisierung der Arbeit gerutscht ist. Er ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Ist Afrika angesichts des Klimawandels schlecht aufgestellt?
    Seit dem 4. September ist Afrika Gastgeber eines Klimagipfels in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, auf dem ein Plan für den ökologischen Wandel ausgearbeitet werden soll. Obwohl die 54 Länder Afrikas die Auswirkungen der Klimakrise mit voller Wucht zu spüren bekommen, sollen sie nur für 4 bis 6 % der gesamten CO2-Emissionen weltweit verantwortlich sein. Der kenianische Präsident William Ruto ist der Ansicht, dass der Kontinent nicht nur Opfer, sondern aufgrund seiner Energieressourcen auch Akteur sein muss. Doch es fehlt an Mitteln, und die hohe politische Instabilität bedeutet für ausländische Investoren ein erhebliches Risiko. Welche Rolle wird Afrika, das heute im Zentrum der Begehrlichkeiten steht, bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.09.2023 arte
  • Folge 2984 (46 Min.)
    Das Förderband – eine Geschichte unserer Konsumgesellschaft?
    „Unter den Maschinen, die unseren Alltag begleiten, ist das Förderband diejenige, die in allen Wirtschaftsbereichen präsent ist.“ In Fabriken, Logistikzentren, Supermarktkassen, Fitnessstudios oder im Transportwesen: das Förderband ist überall gegenwärtig. In dem im Zone-Verlag erschienenen Essay mit dem Titel Les Chaînes sans fin. Histoire illustrée du tapis roulant (Endlose Ketten. Eine illustrierte Geschichte des Förderbands) erzählt der Schriftsteller Yves Pagès seine Geschichte seit der Erfindung im Jahr 1859 bis heute. Ein spannender historischer Bericht mit interessanten Überlegungen über unser Verhältnis zu Arbeit und Konsum. Yves Pagès wird uns heute im Studio von „28 Minuten“ mehr darüber berichten.
    Les Restos du coeur und das Rote Kreuz bitten um Hilfe: Ist das der wahre Inflationsschock?
    „Der Verein Les Restos du cœur, der in Frankreich kostenlose Mahlzeiten für Bedürftige ausgibt, könnte in den nächsten drei Jahren den Betrieb einstellen.“ Patrice Douret, ehrenamtlicher Vorsitzender der 1985 von dem Komiker Coluche gegründeten Hilfsorganisation, bat im Studio des französischen Fernsehsenders TF1 um Spenden. Innerhalb eines Jahres haben die Restos du Coeur 170 Millionen Mahlzeiten, das sind 30 Millionen mehr als im Vorjahr, ausgegeben. Aufgrund der hohen Inflation sehen sich immer mehr Franzosen gezwungen, zu der kostenlosen Tafel zu gehen. Die Organisation ist völlig überfordert und benötigt nun weitere 35 Millionen Euro, um das Jahr mit ausgeglichenen Konten abschließen zu können.
    Die Regierung rief zu Spenden und Zuschüssen auf und kündigte ein Hilfspaket von 15 Millionen Euro an, um auf die finanzielle Notlage zu reagieren. Am 5. September bat das französische Rote Kreuz die öffentliche Hand und private Spender um Hilfe. Der Organisation droht in diesem Jahr aus denselben Gründen ein Defizit von 50 Millionen Euro. Was sagen diese Hilferufe über die soziale Lage in Frankreich aus? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.09.2023 arte
  • Folge 2985 (46 Min.)
    Olga und Sasha – das Leben von zwei Schwestern im Krieg
    Die eine lebt in Kiew, die andere in Paris. Am 24. Februar 2022 brach in der Ukraine das aus, was die beiden Kurovska-Schwestern als „den großen Krieg“ bezeichnen. Sasha wurde durch den Lärm der Bombenangriffe geweckt, während Olga sich in Frankreich hilflos fühlt: „Der erste Gedanke war, ob Sasha das Land verlassen und mit der ganzen Familie zu mir nach Paris kommen sollte. Einige Stunden später stellte ich mir die Frage: Soll ich hinfahren, um sie abzuholen oder um sie zu schützen?“ Durch die Vermittlung der Journalistin Elisa Mignot begannen die beiden Schwestern ein Tagebuch, zwei parallele tägliche Berichte über den Krieg, die ein Jahr lang im Magazin M der Tageszeitung Le Monde erschienen. Heute veröffentlichen sie die vollständigen Aufzeichnungen im Actes-Sud-Verlag unter dem Titel „Le Journal d’Olga et Sasha“.
    Frankreich diskutiert über die Einführung von Schuluniformen
    Ist die Schuluniform das Hauptthema des beginnenden Schuljahres in Frankreich? Für Bildungsminister Gabriel Attal scheint dies der Fall zu sein: „Ich werde im Herbst die Rahmenbedingungen bekanntgeben, unter denen diese Lösung getestet werden kann“, erklärte er am 4. September und reagierte damit auf die jüngste Polemik über das Verbot der Abaya in den französischen Schulen. Auch Emmanuel Macron spracht die Idee einer „einheitlichen Schulkleidung“ in einem Interview mit Hugo Décrypte an und meinte damit „eine Jeans, ein T-Shirt und eine Jacke, [ …] weniger streng aus disziplinarischer Sicht“. Respekt der Laizität, Förderung der Gleichheit, Gefühl der nationalen Zugehörigkeit: Auch wenn die Idee der Einführung von Schuluniformen nicht neu ist, sehen Kritiker darin in erster Linie eine politische Instrumentalisierung. Sollte in Frankreich eine Schuluniform eingeführt werden? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 11.09.2023 arte
  • Folge 2986 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die kulinarische Journalistin aus der Region Hauts-de-France Marie-Laure Fréchet anlässlich des Erscheinens ihres Buchs Le Grand livre des patates zu unserer Gesprächsrunde kommen. Darin erzählt sie die Geschichte der Kartoffel, die heute zu den beliebtesten Nahrungsmitteln der Franzosen gehört, sich nach ihrer Einführung aus den Anden vor vier Jahrhunderten jedoch erst ihren Platz in der französischen Küche erobern musste. Als große Verfechterin der Gastronomie Nordfrankreichs zeigt Marie-Laure Fréchet dem Leser die Vielseitigkeit der Kartoffel.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Klima: Worte … und Taten. 2023 war der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, auf der Nordhalbkugel kam es zu Bränden und Stürmen … UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist überzeugt, dass „der Klimakollaps begonnen hat“. Die Worte sind stark, aber gleichzeitig hat man den Eindruck, dass sich an der weltweiten Nutzung fossiler Brennstoffe wenig ändert. Das wirft die Frage auf: Ist es sinnlos, das Ende der Welt anzukündigen;
    Dänemark: Geplantes Blasphemiegesetz. Nach mehreren Fällen von Koranverbrennungen in den letzten Monaten legte die dänische Regierung Ende August einen Gesetzentwurf vor, um diese zu verbieten. Den dänischen Behörden geht es lediglich darum, „die unangemessene Behandlung von Objekten mit wesentlicher religiöser Bedeutung für eine Religionsgemeinschaft“ zu verhindern. Blasphemie „in Wort und Schrift“ wird von dem Gesetz nicht betroffen sein. Dennoch werden Stimmen laut, darunter die französische Satire-Zeitung Charlie Hebdo, die die Rückkehr des Delikts der Gotteslästerung in Europa anprangern. Ist diese Kritik gerechtfertigt?
    Ist das Geschäft mit der Wohltätigkeit zu begrüßen oder zu kritisieren? Nachdem der Verein Restos du Coeur angesichts des inflationsbedingten erheblichen Anstiegs der Bedürftigen, die zu der Austeilung kostenloser Mahlzeiten erscheinen, mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat der LVMH-Konzern zehn Millionen Euro an die Organisation gespendet, um diese vor dem Bankrott zu bewahren. Die Regierung begrüßte diese Geste, nicht aber die linksgerichtete La France Insoumise. Ihre Sprecherin Mathilde Panot nannte die Spende „Almosen“, die nicht von der Notwendigkeit ablenken darf, große Vermögen zu besteuern. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten.
    Nach dem Verbot der Abaya, dessen umstrittenen Umsetzung zu Beginn des neuen Schuljahres und den angekündigten Tests von Schuluniformen ist in Frankreich eine Debatte über die Einführung oder Nicht-Einführung strenger Bekleidungsvorschriften in der Schule entflammt. Alix Van Pée berichtet über die Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
    Der Regisseur Woody Allen verteidigte den Präsidenten des spanischen Fußballverbands, Luis Rubiales, der wegen eines ungefragten Kusses einer Spielerin bei der Fußballweltmeisterschaft vor kurzem seines Amtes enthoben wurde. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der indischen Tageszeitung New Indian Express vom 6. September mit dem Titel: „Präsident Indiens Bharats“. Präsident Narendra Modi könnte in naher Zukunft den Namen des Landes in „Bharat“ ändern, das Hindu-Wort für „Indien“. Auf diese Weise könnte er die nationalistische Wende betonen und mit der kolonialen Vergangenheit abschließen.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.09.2023 arte

zurückweiter

Erhalte Neuigkeiten zu 28 Minuten direkt auf dein Handy. Kostenlos per App-Benachrichtigung. Kostenlos mit der fernsehserien.de App.
Alle Neuigkeiten zu 28 Minuten und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn 28 Minuten online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App