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Die SS – Macht und Mythos: Täterjagd
Nach 1945 sind viele SS-Angehörige untergetaucht. In Südamerika oder Deutschland wollen sie sich neue Existenzen aufbauen. Sie spannen Netzwerke, um sich vor Verfolgung zu schützen. Einige SS-Angehörige fliehen nach dem Krieg mit Hilfe des Vatikans oder des US-Geheimdienstes nach Südamerika. In der Bundesrepublik Deutschland setzt sich die „HIAG“ für SS-Veteranen ein. Es geht um finanzielle Hilfe, juristischen Beistand und öffentliche Rehabilitierung. Die Entnazifizierung ist sowohl im Westen als auch in der DDR ein steiniger Weg. In der Bundesrepublik zieht Generalstaatsanwalt Fritz Bauer mit dem ersten Auschwitzprozess erst 1963 Täter zur Rechenschaft. In der DDR werden Nazis nur verfolgt, wenn es politisch opportun scheint. Noch heute hat die Justiz mit der Aufklärung der Verbrechen zu tun und führt Prozesse gegen Greise. (Text: ORF)Die SS – Macht und Mythos: Terror
Die SS – der Inbegriff für Terror und Tod unter dem Hakenkreuz. Der Film zeigt die Entwicklung der Schutzstaffel vom Sicherheitsdienst der Partei hin zum allumfassenden Terror-und Unterdrückungsinstrument. Kein Bereich im NS-Staat bleibt von der SS unberührt: Heinrich Himmler dehnt den Einfluss seines schwarzen Ordens auf Wirtschaft, Gesellschaft oder Kultur aus. Der Film bedient sich wenig bekannter Dokumente, um den Weg, das Image und den wahren Kern der SS zu beleuchten. (Text: ORF)Die SS – Macht und Mythos: Totenkopf
Auschwitz – eine Mordmaschine, die ihre Perfektion in Vernichtungslagern wie Sobibor oder Treblinka findet. Für den reibungslosen Ablauf in den Lagern sind die SS-Totenkopfverbände zuständig. Die SS-Totenkopfverbände dienen in Kasernen und sind bewaffnet. Davon fühlen sich viele junge Männer in den 30er Jahren angezogen. Im Rahmen ihrer Ausbildung werden sie dazu aufgefordert, Gewalt gegen die Lager-Häftlinge auszuüben. So wachsen sie in ihre Aufgaben. Anfangs dienen die Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchwald als Ausbildungsstätte. Hier werden Kommunisten, Homosexuelle, Juden Sinti und Roma eingesperrt und gequält. Sie gehören nicht zur neuen „arischen Volksgemeinschaft“. Bis zum Kriegsende wird ein Netz von über 1000 Haupt- und Nebenlagern das Deutsche Reich und die besetzten Gebiete überziehen. Millionen werden getötet. (Text: ORF)Stadt der Spione – Wien im Kalten Krieg
Sowjetische Generäle in Schützengraben während des Kampfes um Wien.Bild: ORF/Pammer Film/SovinDie ORFIII-Neuproduktion beschreibt das Wien des „Dritten Mannes“, die Jahre der Besatzungszeit und des Kalten Kriegs, als Wien zum Zentrum der Spione aus Ost und West wurde. Mit dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 erlangt Österreich eine neue Selbstständigkeit, die zu Beginn jedoch stark eingeschränkt ist: die vier Alliierten Mächte – Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion – besetzen Nachkriegsösterreich, Wien wird gar, ähnlich wie Berlin, zur vierfach besetzten Stadt. Es ist jene Zeit, in der sich die Konfrontation des kapitalistischen und kommunistischen Blockes immer weiter zuspitzt und das Misstrauen zwischen dem Westen und dem Osten größer wird.
Kaum wo war das offensichtlicher als in der Stadt an der Donau – Wien wird zur Stadt der Spione, hier wo sich die verfeindeten Großmächte in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Die USA sollen 700, die UdSSR gar über 2.000 GeheimdienstmitarbeiterInnen in der Stadt stationiert haben, und tausende Österreicherinnen und Österreicher dienen der CIA und dem KGB als Spitzel und Informanten. Direkt am Eisernen Vorhang gelegen, der den Westen vom Osten über Jahrzehnte trennen sollte, entwickelt sich Wien zum internationalen Schauplatz der Spionage, die geografische Lage, die Infrastruktur, die österreichische Rechtslage, eine Vielzahl an internationalen Organisationen sowie die politischen Rahmenbedingungen machen Wien zur Spielwiese internationaler Geheimdienste.
Bis heute. Denn während mit dem Staatsvertrag von 1955 die Alliierten Besatzungstruppen abziehen, bleiben die Nachrichtendienste zurück – Schätzungen zufolge sind noch heute rund 7.000 Agentinnen und Spione in der Stadt. Man hat es sich in Wien, der Stadt der Spione, eingerichtet. Ein Film von Wolfgang Winkler. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Do. 27.10.2022 3sat Original-TV-Premiere Sa. 14.08.2021 ORF III Eine Stadt unter dem Hakenkreuz. Schwechat 1938 bis 1945
Im Fokus der Dokumentation steht die Industriestadt Schwechat, deren Schicksal in den Kriegsjahren für viele österreichische Orte steht. Die systematische Durchdringung der Gesellschaft durch die nationalsozialistische Ideologie – mit dem Ziel, Menschen nach Belieben zu unterdrücken, zu manipulieren und die Wirtschaft auf die Führung eines aggressiven Angriffskrieges auszurichten – war auch in Schwechat deutlich spürbar. Die dokumentarischen Aufarbeitung stützt sich auf die Erzählungen von fünfzehn Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, welche die NS-Zeit in Schwechat als Jugendliche erlebt haben. Der Film der AGA Arbeitsgemeinschaft Geschichte & Archäologie erzählt so die Geschichte Schwechats in jenen dunklen Jahren nach. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 08.05.2020 ORF III Stalin und Trotzki – Die Todfeinde
Mexiko, am 20. August 1940. Trotzki wird ermordet, mit einem Eispickel wird ihm der Schädel eingeschlagen. Mit seinem Tod endet ein fast 20 Jahre andauerndes Duell um die Spitze der Kommunistischen Bewegung. Stalin, der uneingeschränkte Alleinherrscher der Sowjetunion, hat endlich seinen langjährigen Rivalen eliminiert. Beide spielten sie tragende Rollen bei der Revolution, beide schreckten vor nichts zurück, um an die Hebel der absoluten Macht zu gelangen. Über drei Jahrzehnte lang machte Stalin Russland zur zweitgrößten Supermacht der Welt. Trotzki, der die Rote Armee erschaffen hatte und sie zum Sieg gegen die weißen Armeen führte, war ein ebenso genialer Stratege wie Stalin.
Stalin versus Trotzki ist ein Duell zwischen zwei radikal unterschiedlichen Männern. Einer der Sohn eines Georgischen Schusters, der andere ein Jüdischer Intellektueller. Einer ein systematischer, berechnender Mann, der andere ein brillanter, enthusiastischer Geist. Einer ein zynischer Intrigant, der andere ein Idealist. Es war ein ideologisches Duell zwischen zwei verschiedenen Versionen des Kommunismus. Ein politisches Duell, ein Duell um die Macht, und letztendlich ein Duell bis in den Tod – ein Duell zweier Todfeinde. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 17.03.2018 ORF III Stalin – Der Diktator in Farbe
Diktator die letzte Ehre. Eine ehrfürchtige Beerdigung für einen der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte. „Stalin in Farbe“ zeichnet den rasanten Aufstieg des rebellischen Schustersohnes Josef Dschughaschwili hin zu einem der mächtigsten Männer der Welt nach. Seltene Archivbilder aus Stalins direktem Umfeld, von Experten aufwendig nachkoloriert, bieten einen eindrucksvollen Einblick in das System Stalin. Die Farbigkeit der Bilder erleichtert den Zugang zu einem komplexen Thema und macht die Atmosphäre der Zeit erlebbar. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 23.04.2022 ORF III Stalingrad – Wende an der Wolga
Der Kampf um Stalingrad, dem mindestens eine Million deutsche Soldaten, Rotarmisten und sowjetische Zivilisten zum Opfer fielen, war die blutigste Entscheidungsschlacht in dem von Hitler entfesselten Vernichtungskrieg. Schockartig machte die Katastrophe der 6. Armee vielen Deutschen klar, dass trotz aller Propagandagesänge der Krieg verloren gehen würde. Stalingrad markiert für Deutsche und Russen den psychologischen Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg. Wie es zur Katastrophe kam und welche grausamen Folgen die Schlacht für die Soldaten und Einwohner der Stadt hatte, schildert die Dokumentation mit vielen teils unveröffentlichten Filmaufnahmen und schonungslosen Zeitzeugenaussagen Überlebender beider Seiten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 14.12.2019 ORF III Stalin in Farbe
Moskau, 9. März 1953. Die Sowjetunion ist gelähmt von Stalins Tod. Fünf Millionen Menschen geben dem Diktator die letzte Ehre. Eine ehrfürchtige Beerdigung für einen der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte. „Stalin in Farbe“ zeichnet den rasanten Aufstieg des rebellischen Schustersohnes Josef Dschughaschwili hin zu einem der mächtigsten Männer der Welt nach. Seltene Archivbilder aus Stalins direktem Umfeld, von Experten aufwendig nachkoloriert, bieten einen eindrucksvollen Einblick in das System Stalin. Die Farbigkeit der Bilder erleichtert den Zugang zu einem komplexen Thema und macht die Atmosphäre der Zeit erlebbar. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 22.10.2017 ORF III Stalins James Bond – Richard Sorge – Der verratene Meisterspion
Richard Sorge war ein außergewöhnlicher Agent, überzeugt von der kommunistischen Idee. Der Sohn eines Deutschen und einer Russin wird vor der Jahrhundertwende in Baku, Aserbaidschan geboren. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldet er sich für die Armee des deutschen Kaisers, wendet sich aber nach seiner Verwundung dem Kommunismus zu, der ihn schon seit der Jugend fasziniert.1924 nimmt sein Leben eine entscheidende Wende, mit der auch die Dokumentation ihre Geschichte beginnt. Richard Sorge wird für den sowjetischen Geheimdienst tätig und arbeitet getarnt als deutscher Journalist in China und Japan.
Unter dem Decknamen „Ramsay“ liefert er kriegsentscheidende Informationen aus seinem weitreichenden Netzwerk in Japan an Stalin. Doch 1941 wird Sorge enttarnt, seine Existenz von Moskau geleugnet und 1944 schließlich in Japan hingerichtet. Bis zum letzten Atemzug glaubte er an die „großartige Idee des Kommunismus“ und war dem Land seiner Mutter treu ergeben. Erst 20 Jahre nach seinem Tod bekannte sich die Sowjetunion zu einem seiner größten Agenten und setzte ihm ein Denkmal.Die Dokumentation zeigt, wie Stalin mithilfe Sorges Informationen die Wehrmacht vor Moskau zurückdrängen und schließlich die Wende im Zweiten Weltkrieg einleiten konnte.
Im Fokus stehen das Leben und Wirken des schillernden Spions Richard Sorge in seiner Zeit in Japan, wobei mithilfe von Rückblenden das außergewöhnliche Leben Sorges erklärt wird. Diese faszinierende Agentengeschichte vor dem realen Hintergrund der großen Weltpolitik stützt sich auf Archivmaterial, Akten des KGB und der japanischen Justiz. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 27.01.2018 ORF III Stalins Verdammte – Die Insel der Kannibalen
1933, Stalins große „Säuberung“ beginnt: 6000 „sozial-schädliche und deklassierte Elemente „ schickt der Diktator ohne Lebensmittel, Kleidung und Werkzeuge auf eine verlassene Insel mitten in Sibirien mit schrecklichem Resultat. Ohne Essen oder Vorräte wurden diese Menschen deportiert und ihrem eigenen Schicksal überlassen. Dem Verhungern preisgegeben mitten auf einer verlassenen Insel. Die Geschehnisse die folgten waren schrecklich. Hunger, Entbehrungen, Krankheiten und Fluchtversuche reduzierten die Zahl der Ausgesetzten innerhalb von dreizehn Wochen auf etwa 2200 Menschen. Schließlich kam es auch zu Fällen von Kannibalismus. Berichte von der Tragödie von Nasino – benannt nach der sibirischen Ortschaft, in deren Nähe sich diese schrecklichen Begebenheiten abspielten, bekam schließlich sogar die Führungsspitze der KPdSU zu Ohren.
Sie stoppte ihre umfangreichen Pläne, als „gefährlich“ oder „asozial“ klassifizierte Personen in so genannte Sondersiedlungen zu deportieren, um diese zu Vorposten der Erschließung unwirtlicher Gegenden der Sowjetunion zu machen. Stattdessen wurden diese Personen erschossen oder in Arbeitslager deportiert. Die Ereignisse von Nasino gehörten lange Zeit nur zur mündlich überlieferten Geschichte der Sowjetunion. Erst Jahrzehnte später wurden sie aufgearbeitet. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 08.01.2017 ORF III Stauffenberg – Die wahre Geschichte
Er war die Symbolfigur und der Hoffnungsträger der deutschen Widerstandsbewegung. Mit seinem Bombenattentat auf Hitler hätte er dem Krieg und dem Genozid ein Ende bereiten können. Doch wie die meisten deutschen Wehrmachtsoffiziere hatte Claus Schenk Graf von Stauffenberg den Aufstieg und die frühen militärischen Erfolge Hitlers zunächst mit einer gewissen Faszination verfolgt. Diese Dokumentation ist ein Begleitwerk zum Kinofilm „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“. Sie beantwortet all diese Fragen auf der Grundlage der neuesten Untersuchungen zum deutschen Widerstand. Ein Film von Oliver Halmburger (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 13.07.2019 ORF III Steiermark – Verbunden über alle Grenzen
„Steiermark – Verbunden über alle Grenzen“ richtet den Fokus auf das Grenzland zwischen der Südsteiermark und der (ehemaligen) Untersteiermark, der sogenannten „tajerska“. Es ist ein besonderer Lebensraum, der seine „steirische“ Identität grenzüberschreitend bewahrt hat. Und das, obwohl dramatische Ereignisse der Geschichte das Gegenteil forciert haben und sich die Region fast ein Jahrhundert lang in einem Zustand gefährlicher Spannung befunden hat. Nirgendwo lässt sich das besser sehen und spüren als auf dem Serschenhof der Familie Tertinjek. Ihre außergewöhnliche Geschichte erzählt Gernot Lercher in seiner Dokumentation. (Text: ORF)Stein für Stein zum Weltunternehmen – Wienerberger und die Ziegelproduktion in Österreich
Der innovative „Ziegelbaron“ Heinrich Drasche ist maßgeblich am Bau prägender Gebäude an der Wiener Ringstraße beteiligt. Ihm gelingt es auf dem Wienerberg mit seinem Ziegelunternehmen ein gigantisches Monopol zu errichten, das so gut wie jeden Ziegel produziert, der in der Ringstraßenzeit in Wien verbaut wird. Er ist somit der Gründervater der Firma Wienerberger, die bis heute zu den führenden Unternehmen in der Baubranche zählt. Heuer im Jahr 2019 feiert das Unternehmen sein 200-jähriges Bestehen. Es ist eine wechselhafte Geschichte, die Wienerberger in diesen zweihundert Jahren durchmacht. Eine Geschichte vieler Errungenschaften, aber auch mit Schattenseiten, wie die ausbeuterische Situation der am Ringstraßenbau beteiligten Ziegelarbeiter, der „Ziegelböhmen“, zeigt.
Diese kamen nach Wien um hier Arbeit zu finden. Die Unternehmensgeschichte der Firma Wienerberger erzählt auch die Geschichte Österreichs. Beginnend in den Jahren der Monarchie, über die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Jahre der Gegenwart, in der nach wie vor eine innovativer Unternehmergeist gefragt ist. Die Unternehmensgeschichte der Firma Wienerberger erzählt auch die Geschichte Österreichs. Beginnend in den Jahren der Monarchie, über die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Jahre der Gegenwart, in der nach wie vor eine innovativer Unternehmergeist gefragt ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 19.10.2019 ORF III St. Germain und die Folgen (1) Der Süden
Am 10. September 1919 wurde in St. Germain der Friedensvertrag zwischen Österreich und der Entente unterzeichnet. Die Friedensbedingungen waren eine Katastrophe für die junge Republik. Hohe Reparationszahlungen, der Verlust von deutschsprachigen Gebieten und das Anschlussverbot trafen die Österreicherinnen und Österreicher hart. Das Wort „Deutsch“ musste aus der Staatsbezeichnung gestrichen werden. Die ORF-III-Neuproduktion beschäftigt sich in einem Zweiteiler mit jenen Gebieten, die ursprünglich Bestandteil der Republik Deutsch-Österreich im Süden waren: Südtirol, der Untersteiermark, dem Kanaltal und Teilen von Kärnten.
Es kommen Zeitzeuginnen zu Wort, die diese schweren Zeiten noch erlebt haben. Österreichische, italienische und slowenische Historiker analysieren die Auswirkungen des Vertrages auf das zwanzigste Jahrhundert. Journalisten werfen aber auch einen Blick auf die gegenwärtige Situation in den ehemals österreichischen Ländern. Was ist geblieben, was hat sich verändert? 100 Jahre Vertrag von St. Germain bieten Anlass für Erinnerung, Analyse und Zukunftsperspektiven. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 14.09.2019 ORF III St. Germain und die Folgen (2) Der Norden
Der zweite Teil der ORF-III-Neuproduktion beschäftigt sich mit jenen deutschsprachigen Gebieten im Norden Österreichs, die nach dem Vertrag von St. Germain an die Tschechoslowakei gingen: Böhmen und Südmähren. Noch bevor im November 1918 in Wien die Republik Deutsch-Österreich ausgerufen wurde, erklärte sich die Tschechoslowakei zu einem eigenen Staat und löste sich aus der Donaumonarchie. Die deutschsprachigen Gebiete wurden dabei von beiden Staaten beansprucht. Im Vertrag von St. Germain, der am 10.September 1919 unterzeichnet wurde, erkannten die alliierten Siegermächte die traditionellen Grenzen der Kronländer Böhmen und Mähren als Grenzen der Tschechoslowakei an, wodurch auch die deutschsprachigen Gebiete fortan dorthin gehörten.
Eine riesige Enttäuschung für die in Böhmen und Mähren lebenden deutschsprachigen Bürgerinnen und Bürger, ebenso wie für die Politiker in Wien. Mit dem Vertrag von St. Germain begann der Anfang vom Ende der deutschsprachigen Besiedelung, die nach dem zweiten Weltkrieg in der Vertreibung von fast drei Millionen Menschen aus ihrer Heimat gipfelte.
Mit der Errichtung des Eisernen Vorhangs wurden die diskriminierenden Maßnahmen von den Kommunisten fortgesetzt. Erst seit der Wiedererrichtung der Demokratie 1989 hat sich die Situation für die deutschsprachige Minderheit verbessert. Regisseur Wolfgang Winkler beschreibt in der Dokumentation die Folgen der Grenzziehungen von 1919, die für Land und Leute einschneidende und dramatische Konsequenzen hatten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 14.09.2019 ORF III Stille Helden – Zivilcourage im Zweiten Weltkrieg
Die Dokumentation von Uli Jürgens erzählt von jenen ÖsterreicherInnen, die Jüdinnen und Juden sowie Zwangsarbeiter durch ihr selbstloses Tun vor der Verfolgung durch das Nazi-Regime retteten. Sie waren die Stillen Helden des 2. Weltkriegs. Menschen, die von dem Wenigen, das sie besaßen, etwas abgaben, damit die Verfolgten nicht verhungerten. Menschen, die ihr eigenes Leben in Gefahr brachten, um Gesuchte zu verstecken. Menschen, die den Glauben an das Gute nie verloren und versuchten, Ungerechtigkeiten zu bekämpfen. Menschen, deren Zivilcourage noch heute Vorbildcharakter hat. Es geht um kleine Gesten, die Großes bewirkten. Erzählt wird von den Stillen Heldinnen Anna Strasser, Maria und Franz Lederer, Anna Rohrhofer sowie von Josefa und Rupert Posch. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 18.11.2017 ORF III Stille Nacht in Stalingrad
Es ist der 24. Dezember 1942: Mit einer Ringsendung will der NS-Rundfunk an allen Fronten Weihnachtsstimmung verbreiten und sendet Grüße vom Eismeerhafen bis nach Afrika, von der Atlantikküste bis zur Wolga. „Wir rufen Stalingrad“, tönt es, und zum Erstaunen der Soldaten antwortet eine Stimme: „Hier ist Stalingrad.“ Dabei ist der Heilige Abend für die Soldaten der 6. Armee ein Tag bitterer Trostlosigkeit. Kurz zuvor hatte die Wehrmacht einen letzten vergeblichen Versuch unternommen, die eingekesselte Armee von außen zu befreien.
Nun stecken 350.000 Soldaten in der Falle. Die Dokumentation „Stille Nacht in Stalingrad“ zeichnet das Geschehen des 24. Dezember 1942 aus verschiedenen Blickwinkeln nach. Sie zeigt, wie das große Sterben in Stalingrad seinen Lauf nahm, während die Menschen in der Heimat sich auf das Weihnachtsfest vorbereiteten. Überlebende deutsche und sowjetische Soldaten sowie Angehörige schildern in bewegenden Interviews, wie das Fest der Liebe im Krieg zum Fest der Sorge und der Trauer wurde. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 09.12.2017 ORF III Die Suche nach Hitlers „Atombombe“
Im August 1945 verwüsteten Atombomben Hiroshima und Nagasaki. US-Wissenschaftler hatten den Bau der Massenvernichtungswaffe auch vorangetrieben, um Hitler-Deutschland zuvorzukommen. Beim Vorrücken auf deutschem Gebiet 1945 suchten die Alliierten nach den Fertigungsstätten der sogenannten „Wunderwaffen“. Sie wurden an mehreren Standorten fündig: Raketen, neuartige Flugzeuge – doch gab es auch den Bau an Hitlers „Bombe“? Der Film geht der Frage nach, wie knapp der Wettlauf um die Atombombe wirklich war. Neue Quellenfunde, Verhörprotokolle, Zeitzeugnisse sowie Hinweise auf geheime Anlagen unter Tage sprechen dafür, dass die Entwicklung einer deutschen Massenvernichtungswaffe ab 1944 immer weiter forciert wurde.
Lange hieß es, die Deutschen hätten nur versucht, eine „Uranmaschine“ (Reaktor) zu bauen, und seien damit bis Kriegsende nicht ganz fertig geworden. Aus Mangel an Willen, Material oder Kenntnis hätten deutsche Wissenschaftler den Bau einer Atombombe abgelehnt oder zumindest gebremst. Laut jüngeren Dokumentenfunden haben jedoch kaum bekannte Gruppen von Technikern – unter dem Befehl von Hitlers Geheimwaffenchef Hans Kammler – an der Waffenentwicklung gearbeitet. Sogar von der Kombination eines nuklearen Sprengkopfes mit einer Rakete ist die Rede. Ein Film von Andreas Sulzer, Stefan Brauburger und Christian Frey (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 08.08.2020 ORF III Südtirol – Überlebenskampf zwischen Mussolini und Hitler
Im Juni 1939 musste sich die Südtiroler Bevölkerung zwischen dem Weiterleben in ihrer Heimat unter dem Druck des faschistischen Italiens oder einer Umsiedlung „ins Reich“ nach Hitler-Deutschland entscheiden. Nach dem Ersten Weltkrieg von Österreich abgetrennt, werden die Südtiroler somit 1939 neuerlich zum Opfer gnadenloser politischer Interessen. Die Option zwingt sie, sich zwischen Heimat und kultureller Identität zu entscheiden. Was dem faschistischen Italien nicht gelungen ist, soll jetzt mit Hitlers Hilfe vollendet werden: die ethnische Säuberung Südtirols. Die Option spaltet Familien, Dorfgemeinschaften, eine ganze Gesellschaft.
Die Südtiroler zerfleischen sich selbst. Es gibt keinen physischen Zwang, keine Waffengewalt, doch der Leidensdruck der Menschen ist enorm. Berührende Zeitzeugenberichte lassen die Atmosphäre des leidvollsten Abschnittes der Südtiroler Geschichte spürbar werden. Dazu trägt auch einzigartiges Filmmaterial bei: Die Originalaufnahmen der SS-Organisation Ahnenerbe, die zu Propagandazwecken Südtiroler Kulturleben gefilmt hat, galten jahrzehntelang als verschollen und werden nun in dieser Dokumentation dem Fernsehpublikum zugänglich gemacht. Ein Film von Birgit Mosser-Schuöcker (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 21.09.2019 ORF III Südtirol – Zwischen Bomben und Autonomie
9. Dezember 1963. In Mailand beginnt der erste Südtirol-Prozess gegen 91 Attentäter, die Italien mit Bomben unter Druck setzten wollten. Das Medieninteresse ist groß. Erst einen Monat nach den Bombenanschlägen der Feuernacht wird das erste Mitglied des Befreiungsausschuss Südtirol (BAS), Franz Muther, verhaftet. Er wird schwer gefoltert und nennt schließlich Namen. Die folgende Verhaftungswelle erfasst auch Sepp Mitterhofer und Sepp. Die Aktivisten werden schwerstens gefoltert und misshandelt. Man versucht die Öffentlichkeit mittels aus dem Gefängnis geschmuggelter Briefe zu informieren.
Einigen Attentätern ist die Flucht nach Nordtirol gelungen. Von Österreich aus führt man den Kampf weiter. Auf internationaler Ebene hofft Österreich erneut auf die Hilfe der Vereinten Nationen. In der Generalversammlung der Vereinten Nationen erwirkt Bruno Kreisky nicht zuletzt wegen der Folterungsberichte die zweite Südtirol-Resolution. In Südtirol selbst wird die Behandlung der Gefangenen erst nach dem Tod zweier Häftlinge ein öffentliches Thema. Im Jänner 1963 erhebt schließlich die Oberstaatsanwaltschaft Trient Anklage gegen einige der Folterer. Der Prozess endet mit Freisprüchen und Amnestie.
Die Folterer werden in Rom empfangen und ausgezeichnet, einige befördert. Die Urteile gegen die Attentäter im Mailänder Prozess fallen mit größtmöglicher Härte. Das offizielle Österreich hat ein zwiespältiges Verhältnis zu den Südtirol Aktivisten. Einerseits steht man ihren Zielen mit Sympathie gegenüber, andererseits muss man dem ständigen Vorwurf Italiens, Österreich unterstütze Terroristen, etwas entgegensetzen. Vor allem in Nordtirol mangelt es der Gendarmerie mitunter an Diensteifer, obwohl die Fahndungsplakate mit den Südtirol Aktivisten auf den Posten evident sind.
In Graz werden in drei Prozessen bekannte Aktivisten schlussendlich angeklagt. Die Situation in Südtirol verschärft sich weiter. Immer wieder werden Sprengstoffanschläge verübt; kommt auch zu Schusswechseln. Auch in Österreich werden Attentaten verübt. Erst 1964 kann man sich auf eine österreichisch/italienische Expertenkommission, die sogenannte 19er-Kommission einigen. Von Ende 1967 bis Herbst 1969 können die Verhandlungen ohne Störfeuer durch Attentate vorangetrieben werden. Mit dem Inkrafttreten des „zweiten Autonomiestatuts“ im Jahre 1972 kann Südtirols Aufbruch in eine bessere Zukunft beginnen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 10.10.2020 ORF III Summer of Love: Kommunen und freie Liebe
Der Summer Of Love 1967: Höhepunkt der Hippiebewegung. Ein Sommer der Ausdruck eines ganzen Lebensgefühls wurde. Er begann mit dem Human Be-In, einem Happening, das am 14. Januar im Golden Gate Park in San Francisco die Massen anzog. Bis zu 30 000 Menschen sollen nach Kalifornien gepilgert sein. Unter den Teilnehmern: Timothy Leary, Allen Ginsberg, The Grateful Dead und Jefferson Airplane. Die Wirkung war groß. Die Hippiebewegung, die sich am Human Be-In präsentieren konnte, ermutigte die Menschen, Autoritäten in Bezug auf Bürgerrechte, Frauenrechte und Verbraucherrechte in Frage zu stellen.
Außerdem wurden eigene alternative Medien geschaffen und in der Musik und Kunst neue Wege eingeschlagen. San Francisco wurde zum Mekka der Hippie Bewegung. Im Sommer 1967 strömten Tausende von jungen Leuten der ganzen USA in den Stadtteil Haight-Ashbury in San Francisco, um sich dieser Bewegung anzuschließen. Sein Höhepunkt: Das Festival von Monterey. Am 6. Oktober wurde der Summer Of Love beim Event „The Death Of Hippie“ symbolisch zu Grabe getragen. Achteinhalb Monate Flower Power, freie Liebe und eine musikalische Revolution – mit großer Wirkung. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 06.08.2017 ORF III Surfer, Hippies und der Vietnamkrieg
Die perfekte Welle, braungebrannt Haut, unendliche Freiheit – das war Surfen Anfang der 60er Jahre. Heute kennt jeder diese Sportart, hat sie im Urlaub vielleicht auch schon ausprobiert aber begonnen hat alles mit selbstgeschnitzten Holzbrettern am Strand von Kalifornien. Malibu wird in den Sixties zum Surfer-Mekka und Schaufenster des amerikanischen Wohlstands. Denn nur eine Autostunde vom Strand entfernt liegt Hollywood. Dort entdeckten clevere Produzenten schon bald das Vermarktungspotenzial dieser Sportart, von der die kalifornische Jugend nicht genug kriegt.
Der Strand wird zur Kulisse einer Reihe von Filmen fragwürdiger Qualität, der sogenannten „Beach Movies“. In ihnen tritt zum ersten Mal Stevie Wonder auf – damals noch „Little Stevie Wonder“ da er gerade erst 14 ist. Und auch die Beach Boys springen auf die Welle auf. Die Dokumentation zeigt erste Aufnahmen der Brüder als sie gerade erst ihre Karriere begannen. Doch neben den Freizeit-Wellenreitern gibt es die wahren, die eingefleischten Surfer. Für sie ist Surfen mehr als ein Sport, es ist eine Philosophie, die Suche nach der perfekten Welle, von der der Kultfilm „The Endless Summer“ (1964) erzählt.
Die Unbeschwertheit der Sixties wird durch den Vietnamkrieg von den Stränden Malibus gefegt. Die Surfer sind Vorläufer der Hippiebewegung, die in Kalifornien ihren Siegeszug feiert – anarchistisch und ökologisch, lange bevor diese Begriffe in aller Munde sind. „Surfer, Hippies und der Vietnamkrieg“ erzählt von einer verlorenen Epoche, die aber unauslöschlich in unser Gedächtnis eingebrannt ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 06.08.2017 ORF III Surviving Gusen
Surviving Gusen würdigt drei Überlebende eines Lagerkomplexes, von dem vor allem das KZ Gusen II als die Hölle aller Höllen beschrieben wird. Im Film aber sehen wir idyllische Landschaften, mit einer zarten Schneedecke oder hohem Gras überzogen, eine schmucke Einfamilienhaussiedlung am ehemaligen Lagerareal. Nur die Berichte der Zeitzeugen, im O-Ton oder mit den Stimmen von Maria Hofstätter und Peter Simonischek wirken wie Seziermesser, die etwas freilegen, von dem wir am liebsten unseren Blick abwenden möchten. Doch manchmal dringt auch etwas wie Hoffnung an die Oberfläche, wenn wir hören, dass oft nur kleine Hilfen genügten, um jemandem das Überleben zu ermöglichen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 07.05.2022 ORF III Das System Holocaust – Hitlers Tötungsfabriken
Innerhalb weniger Jahre errichteten die Nationalsozialisten ein System unvergleichlicher Grausamkeit und Menschenverachtung: die Konzentrationslager. Quer über das Deutsche Reich verteilt sollten sie der nationalsozialistischen Macht- und Habgier und dem perversen Rassenwahn dienen. Doch wie funktionierten diese Lager des Massenmordes? Mittels neuer Forschungsergebnisse und archäologischer Analysen zeigt die Dokumentation, wie das System der Konzentrationslager so schnell und tödlich vorangetrieben werden konnte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 01.02.2020 ORF III
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