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  • Sportlegenden – Hans Orsolics

    Die ORF-III-Neuproduktion zeigt das Leben von Hans Orsolics: Boxer, Sänger, Kultfigur. „Ein Raufer un Rabauke von Kindesbeinen an“ soll er gewesen sein. Aufgewachsen in Ottakring ist seine „Muttersprache nicht Deutsch, sondern Wienerisch.“ In jungen Jahren begann der etwas kränkliche Bursche mit dem Boxen und leider ebenso früh auch schon mit dem Alkohol. Mit 16 wurde der Nachwuchsathlet zum österreichischen Jugendmeister. Vom Boxtrainer Karl Marchart wurde er für den Sport entdeckt und startete seine Profikarriere am 30. Juli 1965 mit einem K.-o.-Sieg in der ersten Runde über Mario Batzu.
    Auch seine nächsten sieben Kämpfe gewann er vorzeitig durch K.o.. Am 6. Juni 1967 boxte er um den Europameistertitel der Europäischen Box Union (EBU) im Halbweltergewicht und gewann den Titel vor rund 9.000 Zuschauern in der Wiener Stadthalle durch Punktesieg gegen den Deutschen Conny Rudhof. Mit erst knapp 20 Jahren war er damit der bis dahin jüngste europäische Titelträger und holte damit erstmals nach 17 Jahren nach Joschi Weidinger wieder einen Titel nach Österreich. In der Folgezeit schien Orsolic kaum aufhaltbar.
    Ein Europameistertitel im Weltergewicht folgte. Obwohl ein Kampf gegen den Weltmeister José Nápoles bereits weitgehend ausverhandelt und für den 20. November 1970 in Wien geplant war, entschloss sich Orsolics’ Management aus fragwürdigen Motiven, vorher noch einen Testkampf gegen den weithin gefürchteten und von vielen Spitzenboxern gemiedenen US-amerikanischen Ex-Weltmeister Eddie Perkins durchzuführen. Dieser letztlich völlig überflüssige Kampf endete am 3. September 1970 mit einer schweren K.-o.-Niederlage Orsolics’ in der
    vierten Runde, die alle WM-Pläne zunichtemachte und zum Wendepunkt seiner Karriere werden sollte.
    Denn nur zweieinhalb Monate später – und von der Niederlage gegen Perkins noch nicht erholt – verlor er am 20. November 1970 trotz guter Leistung auch seinen EM-Titel gegen den Engländer Ralph Charles durch eine K.-o.-Niederlage in der zwölften Runde. Drei Versuche, den Titel – diesmal im Halbmittelgewicht – zurückzugewinnen, scheiterten in den folgenden Jahren. Weitere Niederlagen folgten. Trotz seiner enormen Popularität und seinem unbestreitbaren boxerischen Talent endete seine Sportlerkarriere mit nur 28 Jahren.
    Fehlinvestitionen und seine zunehmende Alkoholabhängigkeit führten zu seinem beispiellosen sozialen Abstieg. Hinzu kam, dass er immer öfter in Raufereien verwickelt war (häufig nach Provokationen und/​oder unter Alkoholeinfluss). Insgesamt wurde er 14-mal verurteilt und verbrachte 846 Tage im Gefängnis. Orsolics, der auch massive psychische Probleme hatte, war schließlich gezwungen, von Sozialhilfe zu leben und wurde nur durch eine Wohnmöglichkeit im Hause seines Vaters im Burgenland vor der Obdachlosigkeit bewahrt.
    Die Wende brachte 1986 eine vom ORF-Sportmoderator und Boxexperten Sigi Bergmann gestaltete Dokumentation, in der Orsolics’ große Erfolge seiner damaligen tristen Situation gegenübergestellt wurden und die eine Vielzahl von Reaktionen sowie eine Welle der Hilfsbereitschaft auslöste. So schrieb ihm der Wiener Liedermacher Charly Kriechbaum den Hit „Mei potschertes Leben“ auf den Leib der ihn an die Spitze der Charts katapultierte. Eine Dokumentation über einen der großen österreichischen Athleten und sein außergewöhnliches Leben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 05.06.2021ORF III

Sendetermine

Mo 07.06.2021
00:50–01:40
00:50–
Sa 05.06.2021
20:15–21:05
20:15–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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