Weltspiegel extra, Seite 1

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    Oleksandra Matwijtschuk, ist Menschenrechtsanwältin und Friedensnobelpreisträgerin. Sie sammelt Beweise für russische Kriegsverbrechen und reist um die Welt, um darauf aufmerksam zu machen. – Bild: WDR
    Oleksandra Matwijtschuk, ist Menschenrechtsanwältin und Friedensnobelpreisträgerin. Sie sammelt Beweise für russische Kriegsverbrechen und reist um die Welt, um darauf aufmerksam zu machen.
    Im Februar dieses Jahres ist der Angriff Russlands auf die Ukraine genau zwei Jahre her – im Februar vor zehn Jahren gab es einen der blutigsten Tage auf dem Maidan, dem Unabhängigkeitsplatz der ukrainischen Hauptstadt. Die damalige russlandfreundliche Regierung versuchte, die Demonstrationen der Menschen für Freiheit und gegen Korruption gewaltsam niederzuschlagen. „Seitdem müssen wir die Freiheit, für die wir uns damals entschieden haben, gegen Russland verteidigen“, sagt Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
    Die Menschenrechtsanwältin ist das Gesicht der ukrainischen Bürgerrechtsbewegung. Sie macht auf der ganzen Welt auf die russischen Kriegsverbrechen aufmerksam, pendelt zwischen Luftalarmen und Gala-Veranstaltungen. Es ist, als wäre damals, vor zehn Jahren auf dem Maidan, eine neue Zeitrechnung angebrochen. Eine aktive Zivilgesellschaft fand auf den Straßen zusammen und begann das Land zu verändern. Viele erlebten auf dem Maidan erstmals, was es bedeutet, für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten. Dieser Gesellschaftsvertrag gilt bis heute.
    Während der Proteste auf dem Maidan hat das Volk gezeigt, wer die Macht hat, sagt Julia Maruschewska. Ihr Video 2014 auf dem Maidan gegen korrupte Politiker wurde millionenfach geklickt. Maruschewska wurde zu einem der Gesichter der Revolution. Anders als Matwijtschuk hat sich Maruschewska entschieden, innerhalb der politischen Strukturen gegen Korruption und Vetternwirtschaft zu kämpfen. Nun will sie unter dem neuen Verteidigungsminister das immer wieder in der Kritik stehende Ministerium aufräumen.
    Und das in einer der schwierigsten Phasen des Krieges. Der Rapper Yarmak, ist einerseits einer der bekanntesten Künstler der Ukraine. Aber er steht auch als Soldat an der Front. Für ihn ist entscheidend, dass Julia Maruschewska mit ihrer Arbeit gegen Korruption erfolgreich ist – damit kein Geld bei der Beschaffung versickert, so wie bislang: „Ich weiß einfach nicht, was die Motivation sein kann, in einer Zeit des Krieges seinem Volk, seiner Armee so dreist Geld zu stehlen. Das ist sehr unverantwortlich.“ Für das Weltspiegel extra „10 Jahre Krieg – Wie die Ukraine für ihre Freiheit kämpft“ treffen die ARD-Korrespondenten Vassili Golod und Birgit Virnich Menschen, die seit zehn Jahren für die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Ukraine kämpfen.
    Die Autoren begleiten diese Menschen im Alltag und blicken mit ihnen anhand von Archivmaterial zurück. Was lässt sich aus der Entwicklung der letzten zehn Jahre lernen? Und, in Zeiten, in denen die Unterstützung des Ukraine nicht mehr überall im Westen selbstverständlich erscheint – wie blicken sie in die Zukunft? (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.02.2024Das ErsteDeutsche Online-PremiereFr 16.02.2024ARD Mediathek
  • Natalie Amiri begleitet in ihrem Film drei Generationen iranischer Frauen: Großmutter, Mutter und Enkelin. Die älteste war eine glühende Anhängerin des Schahs. Ihre Tochter ging auf die Straße, um für Freiheit und Gleichheit zu kämpfen, als Khomeini aus dem Exil die Massen gegen den Schah und seinen luxuriösen Lebensstil mobilisierte. Die Enkelin zählt zu den „Kindern der Revolution“, die gern verbotenes Satellitenfernsehen schauen und von einem amerikanischen Pass träumen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.02.2019Das Erste
  • Am 27. Januar 2020 jährt sich die Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal. Mehr als eine Million Menschen sind hier ermordet worden, vor allem Juden gehörten zu den Opfern. Am Nachmittag erinnert die Gedenkstätte heute an die Verbrechen der Nationalsozialisten. Geladene Gäste aus vielen Ländern, darunter auch der deutsche Bundespräsident, nehmen am Gedenken in Polen teil. Ehemalige Häftlinge werden vom Grauen berichten. Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen. Der Film portraitiert Auschwitz-Überlebende, ihren Umgang mit dem Erlebten und fasst den Tag der Gedenkveranstaltung zusammen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.01.2020Das Erste
  • Schweden steht in Europa für den Traum einer gerechten Gesellschaft. Doch das könnte sich ändern, wenn am 9. September der schwedische Reichstag neu gewählt wird. Beispiel Dalsland: Einst Kernland der typisch schwedischen Kleinindustrie, befindet sich die Region im Westen des Landes jetzt schon seit Jahren im Niedergang. Die jungen Leute wandern ab, Häuser stehen leer, Geschäfte und Schulen wurden geschlossen. Selbst die Polizei ist aus vielen Orten abgezogen. Die Menschen fühlen sich abgehängt, von „denen“ in Stockholm und Göteborg vergessen. „Fucking Dalsland“ titelte kürzlich die Schwedische Tageszeitung „Expressen“.
    Gibt es noch eine Zukunft auf dem Land? Beispiel Integration: während der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 hat Schweden – im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl – mehr Menschen aufgenommen als jedes andere Land in Europa. Wer fünf Jahre in Schweden offiziell lebt, erhält automatisch die Staatsbürgerschaft. Das zieht viele Menschen an. Aber in der schwedischen Gesellschaft angekommen sind längst nicht alle. In vielen Vorstädten mit den großen Plattenbauten aus den 60er er und 70er Jahren leben heute nur noch Menschen mit Migrationshintergrund.
    Die Gewalt nimmt zu. Schießereien gibt es beinahe täglich. Was ist hier schief gelaufen? Auch geopolitisch hat sich die Lage verändert. Die Schweden fühlten sich Jahrzehnte lang sicher in ihrer Neutralität zwischen Ost und West. Doch diese Sicherheit ist verschwunden. Das aggressive Auftreten russischer Militärs, die Manöver vor der Küste Schwedens und nicht zuletzt die Annexion der Krim haben viele aufgeschreckt. Mit einer Milliardeninvestition wird derzeit ein neues Regiment auf der Ostseeinsel Gotland aufgebaut. Die Wehrpflicht wurde wieder eingeführt.
    In diesem Frühjahr verschickten die Behörden zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder millionenfach die Broschüre „Wenn der Krieg kommt“ an alle Haushalte des Landes. Ist Schweden wirklich bedroht? Der neue Skandinavien-Korrespondent der ARD, Christian Stichler, will diesen Fragen nachgehen und dabei vor allem ganz normale Schwedinnen und Schweden zu Wort kommen lassen. Der Film soll erklären, warum den regierenden Sozialdemokraten bei den Wahlen ein Debakel drohen und die Populisten zu den großen Gewinnern werden könnten. Eine Spurensuche nach der Realität im sommerlichen Idyll der roten Häuschen und klaren Seen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.09.2018Das Erste
  • Deutsche TV-PremiereSo 15.12.2013Das Erste
  • Vor genau einem Jahr eroberten Taliban-Kämpfer die afghanische Hauptstadt Kabul. Seitdem beherrschen die Islamisten das 40-Millionen-Einwohner Land – mit dramatischen Folgen. Frauen werden aus dem öffentlichen Leben verdrängt, die Wirtschaft ist am Boden, die humanitäre Not riesig. Südasien-Korrespondentin Sibylle Licht reist durch ein Land, in dem es vielen Menschen nur um das nackte Überleben geht. Sie spricht mit tapferen Frauenrechtlerinnen, bitterarmen Landarbeitern, unverdrossenen Entwicklungshelfern, aber auch mit hochrangigen Taliban. Und sie geht der Frage nach, welchen Einfluss Länder wie Deutschland auf die Taliban nehmen können, ohne die Religionsdiktatur weiter zu stabilisieren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.08.2022Das Erste
  • 10 Min.
    Die Lage im Gazastreifen ist nicht mehr im Fokus, seitdem der Iran am Samstag erstmals in der Geschichte der islamischen Republik Israel direkt angegriffen hat. Doch der Krieg im Gazastreifen geht weiter, noch immer ist das Leid dort enorm. Während nach Angaben Israels und der Vereinigten Staaten die humanitäre Hilfe massiv verstärkt wurde, berichten Hilfsorganisation nach wie vor von hunderttausenden Menschen, die bedroht von Hunger und ohne medizinische Hilfe ausharren. Eine unabhängige Berichterstattung aus Gaza ist weiterhin unmöglich, denn nach wie vor lässt Israel Journalisten für eine eigenständige Recherche nicht in den Gazastreifen einreisen. Um sich selbst ein Bild von der Lage im Gazastreifen zu machen, müssen Christian Limpert und Sophie von der Tann, ARD Korrespondenten für Israel und die palästinensischen Gebiete, alle Möglichkeiten nutzen und überfliegen den Gazastreifen an Bord eines Hilfstransporters der deutschen Luftwaffe. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.04.2024Das Erste
  • 25 Min.
    Nach 20 Jahren zieht die Bundewehr aus Afghanistan ab. Was bleibt von dem Einsatz? War das militärische Engagement ein Erfolg? Mit welchen Gefühlen schauen die Afghanen in die Zukunft? Vor allem die Frauen fürchten, dass die Taliban wieder die Macht im Land übernehmen. Wir berichten über die Sorgen und Hoffnungen der Menschen in Afghanistan nach dem Ender des internationalen Militär Einsatzes. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.06.2021tagesschau24
  • Mesale Tolu will nach Hause, nach Deutschland, nach Ulm. Mit ihrem Kind und, wenn möglich, auch mit ihrem türkischen Ehemann. Doch die Justiz hält die deutsche Staatsbürgerin in der Türkei fest. Während der Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner zurück in Deutschland ist und auch der Journalist Deniz Yücel nach heftigem Druck der Bundesregierung die Türkei verlassen durfte, sitzt Tolu in dem Land fest, dessen Schicksal seit Jahren von Präsident Recep Tayyip Erdogan bestimmt wird. Mesale Tolu arbeitete in der Türkei für eine linke Nachrichtenagentur als Übersetzerin und Journalistin.
    Die Justiz wirft der 34-Jährigen Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor, weil sie Demonstrationen und eine Beerdigung von zwei mutmaßlichen Terroristinnen besucht hat. Acht Monate saß sie in einem türkischen Gefängnis, fünf davon mit ihrem zweijährigen Sohn Serkan. Im Dezember 2017 wurde sie freigelassen unter der Auflage, das Land nicht zu verlassen. Tolu hofft auf Rechtsstaatlichkeit und damit auf eine Aufhebung der Ausreisesperre.
    Und nicht nur sie. Auch die 18-jährige Studentin Yarin Tuncer, die seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft sitzt, weil sie gegen die Militäroffensive in Afrin demonstriert hat. Oder die Lehrerin Hüda Yildirim, die ihren Arbeitsplatz aufgrund eines Dekretes verloren hat. Oder der Buchhalter Emre Iper, der ein Musikprogramm auf sein Handy geladen hat und dem deshalb Verbindungen zu Putschisten nachgesagt wurden. Immer mehr Türkinnen und Türken haben den Glauben an eine unabhängige Justiz verloren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.05.2018Das Erste
  • Den USA stehen unruhige Tage bevor. In rechten Netzwerken wird erneut zu Protesten und landesweiten Angriffen rund um die Amtseinführung von Joe Biden aufgerufen. Die Vorbereitungen der Sicherheitskräfte für die Inauguration laufen auf Hochtouren. Ein Desaster wie am 6. Januar soll verhindert werden. Amerikanische Journalisten haben mittlerweile akribisch aufgelistet, wie in den sozialen Medien der Sturm aufs Kapitol geplant wurde. Viele der sogenannten „Demonstranten“ waren pseudomilitärisch ausgerüstet und verfügten offenbar über gute Kommunikationsstrategien. Das war dem FBI bekannt – auch die Capitol Police war gewarnt. Dennoch wurde eine Unterstützung durch die Nationalgarde abgelehnt.
    Die Ankündigungen gewaltsamer Proteste gegen den rechtskräftigen Sieg Joe Bidens und seine Ernennung sind in den rechten Netzwerken offenbar so präsent wie vor dem Sturm aufs Kapitol. Gelingt es den Rechten noch einmal, Amerikas Demokratie vorzuführen? Was treibt sie an und was sind ihre Ziele? Welche Rolle spielen Trump und vor allem seine Söhne? Trumps Regierungszeit ist bald vorbei – doch er signalisierte schon weiterzumachen. In seinen Reden verurteilt er Gewalt und zeigt gleichzeitig immer noch Verständnis für seine extremen Anhänger. Stehen seine Millionen Wähler nach wie vor zu ihm? Nur sie könnten einen Comeback der Trumps in vier Jahren Realität werden lassen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.01.2021Das Erste
  • Es wird eine Schicksalswahl – nicht nur für Frankreich, sondern auch für Europa. Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National ist ihrem Ziel so nah wie nie zuvor: Präsidentin von Frankreich zu werden. Doch wenn man bisherigen Umfragen glauben darf, dann wird Polit-Shootingstar Emmanuel Macron in der Stichwahl am 7. Mai 2017 zum 25. Präsidenten Frankreichs gewählt. Dass Marine Le Pen in die Stichwahl eingezogen ist, muss noch nicht allzu viel heißen. Denn im ersten Wahlgang drücken die Franzosen traditionell ihren Frust gegenüber der amtierenden Politik aus. „Voter avec ses pieds“, mit „seinen Füßen wählen“, wie es so schön heißt.
    Im nächsten Wahlgang wird dann mit dem „coeur“, dem Herzen, gewählt. Doch könnte dieses Mal der Tritt aus der Vorwahl Marine Le Pen an die Spitze der Republik katapultieren? In einer „Weltspiegel extra“-Reportage zur Frankreich-Wahl gehen wir der Stimmung im Land nach, kurz vor dem entscheidenden Wahlgang: Wird Emmanuel Macrons Charisma reichen, um den Großteil der Wähler auf seine Seite zu ziehen? Werden viele Franzosen aus Politikverdrossenheit auch im zweiten Wahlgang rechts wählen, wenn das Schicksal Frankreichs und Europas auf dem Spiel steht? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.05.2017Das Erste
  • China strebt nach politischem und wirtschaftlichem Einfluss auf der ganzen Welt. Länder, die politisch mit dem Regime in Peking auf Konfrontationskurs gehen, müssen sich auf wirtschaftlichen und politischen Druck einrichten. In Australien spüren es derzeit vor allem die Rinderfarmer und die Winzer. Strafzölle machen ihnen den Zugang zum wichtigen chinesischen Markt nur schwer möglich. Der Grund: Australiens Regierung bestand nach dem Ausbruch der Covid-Pandemie auf intensiven Untersuchungen in China, um den Ursprung des Virus zu finden. Zu viel Einmischung für die kommunistische Regierung in Peking, die daraufhin Sanktionen verhängte. Im Weltspiegel extra berichten wir über das geopolitische Selbstverständnis Chinas und die Folgen für Länder, die Konflikte mit der Volksrepublik austragen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.08.2021tagesschau24
  • Seit Tagen protestieren viele tausend Menschen in den USA gegen den gewaltsamen Tod von George Floyd. Der Mann war während einer Festnahme durch einen Polizisten so schwer verletzt worden, dass er kurz darauf starb. Minutenlang hatte der Polizist mit seinem Knie auf den Hals von George Floyd gedrückt, Floyd konnte nicht mehr atmen, wurde bewusstlos und starb kurz darauf im Krankenhaus von Minneapolis. Die Wut bei vielen Amerikanern über die alltägliche Polizei-Gewalt hat sich über lange Jahre aufgestaut und bricht sich nun Bahn. In vielen Städten ist es zu Demonstrationen gekommen, und es kam zu Gewalt und Plünderungen.
    US-Präsident Donald Trump will Stärke zeigen und fordert den Einsatz der Armee, um „Ruhe und Ordnung“ wieder herzustellen, wie er schreibt. In einer 15- minütigen „Weltspiegel extra“-Reportage berichtet Das Erste über die Ereignisse in den USA und ordnet die Motive und Hintergründe ein. Warum werden immer wieder Menschen mit dunkler Haut Opfer von Polizeigewalt? Wie verbreitet ist Rassismus unter Polizisten? Was sagen die Proteste über den Zustand der US-Gesellschaft? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.06.2020Das Erste
  • Im Iran gehen seit mehr als drei Wochen Menschen auf die Straße, um gegen die Islamische Führung zu protestieren. Ausgelöst durch den Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini, die nach der Festnahme durch die islamische Sittenpolizei ums Leben kam. Die Forderung der Demonstranten ist nicht weniger als das Ende der Islamischen Republik. Damit riskiert man im Iran seine Freiheit – im schlimmsten Fall sogar sein Leben. Es soll laut Menschenrechtsorganisationen bereits mehr als 100 Tote geben, den das Regime greift brutal durch, auch indem es das Internet beinahe komplett lahmlegt.
    Journalisten können nicht frei über die Proteste berichten, es gab bereits Dutzende Festnahmen von Reportern, ausländischen Kamerateams ist das Filmen vor Ort gänzlich untersagt. In einem „Weltspiegel extra“ begleiten wir Samira, die aus dem Exil in Istanbul die Proteste mit Angst und Hoffnung verfolgt und sprechen mit Experten über die neue Dimension dieser Proteste. Sind sie der Anfang vom Ende der Islamischen Republik? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.10.2022Das Erste
  • Der Corona-Virus verbreitet sich zunehmend weltweit und immer gravierender treten die Folgen zutage: In China sind die Ferien zum Neujahrs-Fest zu Ende und der Alltag kehrt zurück. Doch nicht alle Fabriken können die Produktion wieder aufnehmen. Die entschiedenen Sicherheits-Maßnahmen der chinesischen Regierung halten viele Reisende von der Rückkehr an ihre Arbeitsstätten ab. Doch wenn die Industriebetriebe in China nicht liefern, sind weltweite Produktionsketten unterbrochen, auch mit Folgen für die Versorgung Europas zum Beispiel mit Medikamenten.
    Der „Weltspiegel extra“ zeigt in Reportagen aus China, wie sich in der Bevölkerung Widerstand regt. Viele Chinesen sind wütend, weil sich die Versäumnisse der Regierung im Umgang mit der Krise immer deutlicher zeigen. Und wir erweiterten den Blick auf Südostasien: Wird dort genug gegen die Ausbreitung des Virus getan? Oder halten sich Nachbarstaaten freundlich zurück, weil sie von der Volksrepublik China abhängig sind und dem dominanten Nachbarn nicht vor den Kopf stoßen wollen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.02.2020Das Erste
  • Xenia Böttchers Reportage zeigt den erbitterten Machtkampf zwischen Opposition und Regierung in Venezuela. Ein Land mit zwei Präsidenten: Der eine, Nicolas Maduro, stützt sich auf das Militär und gefälschte Wahlen. Der andere, Juan Guaidó, selbsternannter Übergangspräsident, unterstützt durch die Massen in Venezuela und durch viele Regierungen weltweit, unter ihnen die USA. Es ist ein Machtkampf, in dem der Jugend womöglich eine Schlüsselrolle zufällt. Die Parolen des Regimes verfangen bei ihnen nicht mehr. Zum heißen Krieg auf der Straße ist es bis jetzt noch nicht gekommen.
    Noch belauern sich beide Seiten. In Caracas streiten sich Regimegegner und -unterstützer darüber, wer mehr Menschen für die jeweilige Demonstration mobilisieren kann. Die meisten Beobachter sehen die Gegner Maduros vorn. Regierungsanhänger wie Mariella wollen die Revolution mit ihrem Leben verteidigen. Dabei gehen ihnen aber die eigenen Leute mehr und mehr von der Fahne. Wir zeigen, wie sich die Stimmung in den Armenvierteln verändert. Hier hatte Maduro seine Machtbasis, unterstützt durch bewaffnete Banden.
    Aber auch hier regt sich Unmut, zu katastrophal ist die Versorgungslage. „20 Jahre und für uns Arme ist nichts besser geworden, wir sind reingelegt worden“, das denken immer mehr Menschen in den Barrios, den Armenvierteln. Wilvis ist einer von ihnen. Er spricht aus, was viele mittlerweile denken. Wilvis kennt nichts anderes als den venezolanischen Sozialismus, aber er ist davon überzeugt, dass jede andere Gesellschaftsform eine bessere Alternative wäre. Sein Onkel starb an Medikamentenmangel, einfache Antibiotika waren nicht mehr zu bekommen.
    Wilvis studiert Musik, eigentlich. Aber auch das wird immer schwieriger, denn viele Dozenten haben sich ins Ausland abgesetzt. Auch deshalb zieht es Wilvis auf die Straßen, er demonstriert für Guaidó. Mit seiner Posaune ist er zu einer Ikone der neuen Protestbewegung geworden, zur Strafe warfen ihn die Sozialisten aus dem Studentenwohnheim. Es sind solche Geschichten, die das ARD-Team in Caracas eingefangen hat. Geschichten von Menschen, die – wie das Land – ums Überleben kämpfen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.02.2019Das Erste
  • Obama in Kuba – „Dies ist eine historische Visite und eine historische Chance“, sagte er nach seiner Ankunft. Er versucht Wandel durch Annäherung: statt Kuba-Krise nun Kuba-Reise. Der US-Präsident macht mit Familie einen Stadtbummel in Havannas Altstadt. Bis vor kurzem undenkbar. Aber heute Realität. Obama spricht mit Präsident Raúl Castro aber auch mit Dissidenten. Höhepunkt der Reise am Dienstag: eine Rede Obamas an das kubanische Volk. Tatsächlich prallen Welten aufeinander. So unterschiedlich sind die beiden Staaten. Das Wirtschaftsembargo der USA – das längste der modernen Geschichte – belastet die Menschen in Kuba, hat aber die sozialistische Regierung der Castro-Brüder in mehr als 50 Jahren nicht besiegt.
    Obama will sein Versprechen einlösen, das alte „Freund-Feind-Denken“ zu beenden. Und Obama hofft auf die Magie des Sports: Zum Abschluss des Besuches spielt das Baseballteam der Tampa Bay Rays aus Florida gegen das Nationalteam Kubas. Das Erste wird am Dienstag in einem „Weltspiegel extra“ zum Abschluss dieser Reise der Annäherung zweier langjähriger Erzfeinde Bilanz ziehen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.03.2016Das Erste
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    Beirut nach der Explosionskatastrophe: eine Stadt in Ruinen, der Libanon am Boden. Hunderttausende haben kein Dach mehr über dem Kopf, so wie John Istanbaulian und seine Familie. In wenigen Sekunden sind sie obdachlos geworden, stehen vor dem Nichts. Eine deutsche Hilfsorganisation versucht, ihre zerstörte Wohnung wieder herzurichten. Die Wut auf die Mächtigen des Landes wächst im Libanon. Auch bei Hassan Ali: Seit Monaten geht er gegen das Establishment auf die Straße, doch viel Hoffnung auf einen Neuanfang hat er nichtmehr. Jung-Unternehmer Rayan Aouad investierte sein Geld in eine Cocktailbar, nun hat die Explosion seinen Traum eine Woche vor der geplanten Eröffnung völlig zerstört. Rayan liebt sein Land, erwägt aber, nach Kanada auszuwandern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.08.2020Das Erste
  • Wer in diesen Tagen aus den Minsker Gefängnissen rauskommt, hat die Hölle erlebt: Blutergüsse, offene Wunden, psychisches Trauma. Kirill Galanow und Wladislaw Sokolowskij waren zehn Tage inhaftiert. Sie hatten das Lied „Peremen“ auf einer Regierungsdemo aufgelegt – und bekamen zehn Tage Haft. Nach ihrer Freilassung erzählen sie im Interview von der brutalen Gewalt der Polizei, von Schreien, von Folter. Igor (Name geändert) hat solche Schläge ausgeteilt. Der Polizist gehört einer Elitetruppe an, speziell ausgebildet für das Auflösen von Demonstrationen. „Wir sind dazu trainiert – nur ein konsequentes Niederschlagen hilft dagegen, dass die Proteste richtig ausbrechen,“ erzählt er.
    Doch konfrontiert mit den Fotos von Blutergüssen, bekommt auch er langsam Gewissensbisse. Spätestens seit der Präsidentschaftswahl in Belarus am 9. August ist klar: Die Sehnsucht im Land nach einem Wandel wird immer größer. Seit 1994 ist Alexander Lukaschenko an der Macht und will es auch bleiben. Dafür hat er nicht nur offensichtlich die Wahl manipuliert, sondern hat – wie schon nach vorangegangenen Wahlen – Polizei geschickt, um mit brutaler Gewalt Proteste zu stoppen. Doch diesmal scheint die Lage im Land anders. Mehr als 100.000 waren gestern allein in Minsk auf den Straßen um friedlich für den Wandel zu werben. Kippt nun Europas letzter Diktator? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.08.2020Das Erste
  • Es ist ein Sensationsfund. Ein niemals gezeigtes Interview mit David Ben-Gurion, dem legendären Staatsgründer Israels, schlummerte seit 1968 in den Spielberg Archives in Jerusalem. Die Rollen galten als verschollen. Der Dokumentarfilm „Ben-Gurion – Offene Bekenntnisse eines Staatsmannes“ präsentiert nun das mit Sicherheit ungewöhnlichste Interview mit dem ebenso charismatischen wie prophetischen Jahrhundertpolitiker. Anlass des 1962 geführten Interviews war eine Recherche für einen Film, der nie zustande kam. Das Gespräch zeigt Ben-Gurion zu einer besonderen Zeit. Er ist 82 Jahre alt, lebt in der Wüste im Süden Israels, weitab vom Regierungsbetrieb, und arbeitet an seinen Memoiren.
    Seit fünf Jahren hat er alle Ämter aufgegeben, vor kurzer Zeit ist seine Frau gestorben. Und jetzt dieses Interview. In der Abgeschiedenheit und Stille spricht David Ben-Gurion grenzenlos offen, selbstkritisch und analytisch über sein Leben, sein Handeln und über die junge Demokratie Israel, aber auch über Privates und die Gemeinschaft im Kibbuz. Selten ist ein Staatsmann so kritisch mit sich selbst, der eigenen Biografie und seinem Land ins Gericht gegangen, hat so schonungslos Bilanz gezogen. Dabei schenkt der Film nicht nur einen aufschlussreichen, mitunter intimen Blick in die Vergangenheit, in das Herz und Seelenleben des ehemaligen israelischen Premierministers, sondern konfrontiert den Zuschauer mit heute noch immer hochaktuellen Gedanken und Ideen.
    „Wenn ich wählen muss zwischen Land oder Frieden, dann ist der Frieden wichtiger“, sagt David Ben-Gurion und stellt sogar die Idee in den Raum, für den Frieden eroberte Gebiete aufzugeben. In Israel füllte „Ben-Gurion – Offene Bekenntnisse eines Staatsmannes“ die Kinosäle und wurde mit dem israelischen Oscar „Ophir Award“ ausgezeichnet. Ein Film, der zum 70. Jahrestag der Unabhängigkeit Israels nicht aktueller sein könnte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.05.2018Das Erste
  • Eigentlich leben in Litauen die Menschen an der Grenze zu Belarus sehr beschaulich und ruhig. Doch seit einigen Wochen sorgen illegal Einreisende für Aufregung im Osten Litauens. Im Streit mit der EU hat der belarussische Präsident Lukaschenko die Einreise aus dem weitentfernten Irak erleichtert. So entstand eine neue Route, auf der Menschen von Bagdad über Minsk nach Litauen und damit in die EU kommen. Mehrere Tausend haben auf diesem Weg die Grenze von Belarus aus überquert. Die litauischen Behörden sind überfordert, haben inzwischen viele der illegal eingereisten Migranten und Migrantinnen in Lagern untergebracht. Dort wächst die Wut über schlechte Versorgung und fehlende Perspektive.
    ‚So eine Situation habe ich in 30 Jahren bei der litauischen Grenzpolizei noch nicht erlebt‘, räumt Oberstleutnant Zydrunas Vaikasas ein. Auch in Minsk sitzen nun Migranten fest: sie haben das Geld ausgegeben für die Reise, nun wissen sie nicht wohin. Die irakische Regierung hat mittlerweile begonnen, die Menschen zurück nach Bagdad zu fliegen. Der belarussische Machthaber Lukaschenko weist die Verantwortung auf einer Pressekonferenz von sich und kritisiert die Sanktionen der westlichen Länder: „Sie bringen uns in eine solche Situation, dass wir reagieren müssen. Und wir reagieren.“ Der Weltspiegel berichtet von beiden Seiten der Grenze. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.08.2021tagesschau24
  • Wenn am Sonntagmorgen Fidel Castros auf dem Friedhof von in Santiago de Cuba seine letzte Ruhestätte findet, war seine Urne über 900 Kilometer im Land unterwegs. Quer durch das Herzland der Karibikinsel. Ländlich opulent, bäuerlich, hier haben Fidel Castro und seine Form des Sozialismus bis heute die meisten Anhänger. Ein tagelanges Ehrendefilee. 10.000 Kubaner waren gekommen um ihren Maximo Lider ein letztes Mal zu huldigen. „Fidel es Cuba“ hatte die Parteizeitung getitelt, ein Eindruck, den auch Joana Jäschke, die dem Zug für die ARD folgte, nicht selten hatte. Vor allem in ländlichen Gebieten ist Fidel Castro noch immer ein fast uneingeschränkt verehrter Held. In den Städten sieht man den Revolutionär kritischer.
    Besonders die Jungen fordern mehr Anschluss an die moderne Welt. Internet, moderne Autos, Reisen das alles wünschen sie sich. Die zaghaften Reformen der vergangen Jahre haben ihnen das aber nicht in ausreichendem Maße gebracht. Joana Jäschke folgt der Route des Trauerzugs, der mit einer Großveranstaltung in Havanna begann, 900 Kilometer durch Kuba führt und in der Beisetzung in Santiago endet. Eine historische Route, es ist der Weg, den Fidel Castro nahm, als er und seine Guerilla-Truppe 1959 nach Havanna marschierten. Diesem Siegeszug von damals folgt die Urne des Revolutionärs in gegengesetzter Richtung und die 15-minütige „Weltspiegel extra“-Reportage. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.2016Das Erste
  • Eigentlich hatte keiner in der Sea-Watch-Crew damit gerechnet, dass ihr Einsatz im Mittelmeer sich derart dramatisch entwickeln würde. Fünf lebensrettende Einsätze innerhalb von sechs Tagen. Am 13. Juli um 7:00 Uhr sichtet die übermüdete Crew ein völlig überladenes, marodes Boot mit 150 Flüchtlingen in den Wellen, 100 km nördlich von Libyen. Diesmal ist die Situation besonders dramatisch, weil die abgesetzten Notrufe ohne Reaktion bleiben. Weder die italienische Küstenwache, noch ein anderes größeres Schiff kommen zur Hilfe. Die Sea Watch selbst ist mit ihrer achtköpfigen Besatzung viel zu klein, um Schiffbrüchige an Bord zu nehmen.
    Bisher verstanden sie ihre selbst gestellte Aufgabe als ehrenamtliche Warn- und Beobachtungsmission, um auf die unmenschliche Situation im südlichen Mittelmeer aufmerksam zu machen. Nun müssen sie tun, was nicht geplant war, sie bringen Rettungsinseln aus, die sie für den Notfall mitgenommen hatten und versuchen, die Schiffbrüchigen notdürftig über Wasser zu halten. Mittlerweile formuliert die Crew massive Vorwürfe gegen die staatlichen Institutionen, gegen Frontex und auch gegen die deutsche Marine. Notrufe blieben ohne Reaktion, die Tatenlosigkeit der Verantwortlichen sei nicht akzeptabel. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.07.2015Das Erste

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