Weltspiegel Ein besseres Leben in Europa? – Flüchtlingsdrama in Litauen
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Ein besseres Leben in Europa? – Flüchtlingsdrama in Litauen
Eigentlich leben in Litauen die Menschen an der Grenze zu Belarus sehr beschaulich und ruhig. Doch seit einigen Wochen sorgen illegal Einreisende für Aufregung im Osten Litauens. Im Streit mit der EU hat der belarussische Präsident Lukaschenko die Einreise aus dem weitentfernten Irak erleichtert. So entstand eine neue Route, auf der Menschen von Bagdad über Minsk nach Litauen und damit in die EU kommen. Mehrere Tausend haben auf diesem Weg die Grenze von Belarus aus überquert. Die litauischen Behörden sind überfordert, haben inzwischen viele der illegal eingereisten Migranten und Migrantinnen in Lagern untergebracht. Dort wächst die Wut über schlechte Versorgung und fehlende
Perspektive. ‚So eine Situation habe ich in 30 Jahren bei der litauischen Grenzpolizei noch nicht erlebt‘, räumt Oberstleutnant Zydrunas Vaikasas ein. Auch in Minsk sitzen nun Migranten fest: sie haben das Geld ausgegeben für die Reise, nun wissen sie nicht wohin. Die irakische Regierung hat mittlerweile begonnen, die Menschen zurück nach Bagdad zu fliegen. Der belarussische Machthaber Lukaschenko weist die Verantwortung auf einer Pressekonferenz von sich und kritisiert die Sanktionen der westlichen Länder: „Sie bringen uns in eine solche Situation, dass wir reagieren müssen. Und wir reagieren.“ Der Weltspiegel berichtet von beiden Seiten der Grenze. (Text: Tagesschau24)