Weltspiegel 10 Jahre Krieg – Wie die Ukraine für ihre Freiheit kämpft
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10 Jahre Krieg – Wie die Ukraine für ihre Freiheit kämpft
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Im Februar dieses Jahres ist der Angriff Russlands auf die Ukraine genau zwei Jahre her – im Februar vor zehn Jahren gab es einen der blutigsten Tage auf dem Maidan, dem Unabhängigkeitsplatz der ukrainischen Hauptstadt. Die damalige russlandfreundliche Regierung versuchte, die Demonstrationen der Menschen für Freiheit und gegen Korruption gewaltsam niederzuschlagen. „Seitdem müssen wir die Freiheit, für die wir uns damals entschieden haben, gegen Russland verteidigen“, sagt Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk. Die Menschenrechtsanwältin ist das Gesicht der ukrainischen Bürgerrechtsbewegung. Sie macht auf der ganzen Welt auf die russischen Kriegsverbrechen aufmerksam, pendelt zwischen Luftalarmen und Gala-Veranstaltungen. Es ist, als wäre damals, vor zehn Jahren auf dem Maidan, eine neue Zeitrechnung angebrochen. Eine aktive Zivilgesellschaft fand auf den Straßen zusammen und begann das Land zu verändern. Viele erlebten auf dem Maidan erstmals, was es bedeutet, für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten. Dieser Gesellschaftsvertrag gilt bis heute. Während der Proteste auf dem Maidan hat das Volk gezeigt, wer die Macht hat, sagt Julia Maruschewska. Ihr Video 2014 auf dem Maidan gegen korrupte Politiker wurde millionenfach geklickt. Maruschewska wurde zu einem der Gesichter der Revolution. Anders als
Matwijtschuk hat sich Maruschewska entschieden, innerhalb der politischen Strukturen gegen Korruption und Vetternwirtschaft zu kämpfen. Nun will sie unter dem neuen Verteidigungsminister das immer wieder in der Kritik stehende Ministerium aufräumen. Und das in einer der schwierigsten Phasen des Krieges. Der Rapper Yarmak, ist einerseits einer der bekanntesten Künstler der Ukraine. Aber er steht auch als Soldat an der Front. Für ihn ist entscheidend, dass Julia Maruschewska mit ihrer Arbeit gegen Korruption erfolgreich ist – damit kein Geld bei der Beschaffung versickert, so wie bislang: „Ich weiß einfach nicht, was die Motivation sein kann, in einer Zeit des Krieges seinem Volk, seiner Armee so dreist Geld zu stehlen. Das ist sehr unverantwortlich.“ Für das Weltspiegel extra „10 Jahre Krieg – Wie die Ukraine für ihre Freiheit kämpft“ treffen die ARD-Korrespondenten Vassili Golod und Birgit Virnich Menschen, die seit zehn Jahren für die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Ukraine kämpfen. Die Autoren begleiten diese Menschen im Alltag und blicken mit ihnen anhand von Archivmaterial zurück. Was lässt sich aus der Entwicklung der letzten zehn Jahre lernen? Und, in Zeiten, in denen die Unterstützung des Ukraine nicht mehr überall im Westen selbstverständlich erscheint – wie blicken sie in die Zukunft? (Text: tagesschau24)
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