2017/2018, Folge 123–140

  • Folge 123 (28 Min.)
    Beleidigungen, Demütigungen, Gewalt: Für manche Kinder wird der Schultag zur Qual. Bei einer Umfrage gaben elf Prozent der Jugendlichen in Europa an, in der Schule gemobbt zu werden. Soziale Netzwerke und die Verbreitung von Smartphones verstärken das Problem: Mobbing endet nicht mehr am Schultor, sondern geht auch abends und am Wochenende weiter. Kontroverse der Woche: Sollen Kinder Konflikte allein austragen oder muss man bei Mobbing eingreifen? Wer ist zuständig? Welche Länder gehen am wirksamsten gegen Drangsalierungen in der Schule vor, welche sind Schlusslichter bei der Mobbing-Bekämpfung? „Vox Pop“ recherchierte in Spanien, das lange die Augen vor dem Schul-Mobbing verschlossen hat.
    Jeder vierte Schüler in Spanien erlebt Cyber-Mobbing. Wer trägt die Verantwortung? Die Eltern, die Schulen, der Staat oder vielleicht die sozialen Netzwerke, deren Benutzung unter 14-Jährigen gesetzlich untersagt ist? Die Idee eines Europas der Verteidigung wird seit den 1950er Jahren immer wieder aufs Tapet gebracht, bislang ohne Erfolg. Auf Impuls von Deutschland, Frankreich und dem EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker erlebt sie derzeit eine Renaissance.
    Aber kann Europa wirklich eine gemeinsame Armee aufstellen? Wie könnte sie aussehen? Diese Woche ist Roberta Pinotti zu Gast bei „Vox Pop“, italienische Verteidigungsministerin und Verfechterin einer „multinationalen europäischen Truppe“. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. In der Frage der europäischen Armee ist die EU gespalten. Welche Länder sind dafür, welche dagegen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 02.09.2017 arte
  • Folge 124 (28 Min.)
    Die landwirtschaftlichen Flächen in Europa haben seit den 1960-er Jahren um 20 Prozent abgenommen. Wie lässt sich auf immer kleinerem Raum mehr produzieren? Ein Lösungsvorschlag besteht darin, Landwirtschaft in der Stadt zu betreiben ohne Landwirte und sogar ganz ohne Natur. Wer verbirgt sich hinter dem neuen Geschäftsmodell? Kontroverse der Woche: Kann man wirklich Landwirtschaft in der Stadt betreiben ohne Ackerboden, Pestizideinsatz und Landwirte? Genau darauf setzen mehrere europäische Länder. Was aber sind die Schattenseiten des Unterfangens? „Vox Pop“ recherchierte in den Niederlanden, Wiege der urbanen Hightech-Landwirtschaft.
    In geschlossenen Kisten wachsen dort Erdbeeren und Spinat mit höherem Zucker- beziehungsweise Eisengehalt nur dank gezieltem Einsatz von Kunstlicht. Dahinter stehen Investoren wie die Agrarkonzerne Syngenta oder Cargill. Seit zwei Jahren ist die EU mit Zuwanderung auf Rekordniveau konfrontiert. 1,2 Millionen Menschen beantragten im vergangenen Jahr in Europa Asyl. Bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten gehen die Positionen der EU-Länder stark auseinander.
    Deutschland hat die meisten Menschen aufgenommen, Polen und Ungarn fahren hingegen eine harte Linie. Muss Europa heute mehr Migranten aufnehmen? Wie kann dies besser gelingen? Diese Woche ist Damien Carême bei „Vox Pop“ zu Gast, Bürgermeister der am Ärmelkanal gelegenen 23.000-Einwohner-Stadt Grande-Synthe. 2015 errichtete der Bürgermeister gegen den Willen der französischen Regierung ein Flüchtlingslager. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Einige europäische Länder möchten mehr Migranten aufnehmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.09.2017 arte
  • Folge 125 (28 Min.)
    Überbelegung, Managementprobleme, Kostendruck wie lässt sich der Betrieb unserer Gefängnisse verbessern? Sollte der Staat die Gefängnisse privaten Unternehmen anvertrauen? Einige Leistungen wie die Verpflegung sind schon heute ausgelagert. Aber ist es sinnvoll, den kompletten Gefängnisbetrieb zu privatisieren einschließlich der Sicherheit? Kontroverse der Woche: Dürfen hoheitliche Aufgaben des Staates der Privatwirtschaft überlassen werden? Für viele Länder in Europa kommt das nicht in Frage. Bloß wie lange noch? Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte im Vereinigten Königreich, dem einzigen Land Europas, das mehrere Gefängnisse komplett privatisiert hat.
    Über 18 Prozent der englischen und walisischen Gefangenen sitzen in privaten Haftanstalten. Damit ist das Königreich weltweit führend und übertrifft selbst die USA deutlich. Mit der Privatisierung sollen Kosten gesenkt und die Haftbedingungen verbessert werden. Der Erfolg allerdings ist umstritten. Ist Europa LGBT-feindlich? Fast 60 Prozent der Homosexuellen gaben 2015 bei einer Umfrage an, sie fühlten sich diskriminiert. In Polen, Tschechien oder Litauen werden sexuelle Minderheiten oft ganz offen schikaniert.
    Aber auch in Westeuropa ist die Homophobie nicht überwunden. Vor allem in der Arbeitswelt gibt es nach wie vor eine Reihe von Tabus: In Frankreich etwa verdienen homosexuelle Beschäftigte im Schnitt sechs Prozent weniger als ihre heterosexuellen Kollegen. Diese Woche ist Ulrike Lunacek bei „Vox Pop“ zu Gast. Die offen lesbische Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments kämpft aktiv gegen Diskriminierungen. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. In den europäischen Nachbarländern ist der Kampf um gleiche Rechte noch nicht gewonnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 16.09.2017 arte
  • Folge 126 (28 Min.)
    Erben: Für die einen ein Grundrecht, für andere Wurzel der sozialen Ungleichheit. Letztere sehen eine Erbengesellschaft kommen, in der die Erfolgschancen bereits mit der Geburt festgesetzt sind. Manche wünschen darum gar die Abschaffung des Erbrechts. Sollten die Erbschaftssteuern gesenkt oder, im Gegenteil, erhöht werden? Die Meinungen in Europa gehen auseinander. Die „Vox Pop“-Recherche der Woche fasst das Thema in Deutschland auf und hat erkundet, wo die Erbschaftsdebatte besonders hohe Wellen schlägt. In Deutschland machen Unternehmen ein Drittel der Gesamterbmasse aus, darunter vor allem Dynastien wie Lidl, Bosch oder BMW, die fast keine Erbschaftssteuern zahlen.
    Und das, obwohl Deutschland zu den europäischen Ländern gehört, in denen das Vermögen besonders ungleich verteilt ist. Wie stark darf der Staat in diesem gleichermaßen privaten wie gesellschaftlich relevanten Bereich eingreifen? Seit jeher träumt die Menschheit vom ewigen Leben und der Überwindung irdischer Beschränkungen. Die Transhumanisten sind überzeugt, dass der Mensch eines Tages die Grenzen der Biologie hinter sich lassen kann.
    Und dass dieser Tag dank Fortschritten in der Nano- und Biotechnologie immer näher rückt. Doch wer wird eigentlich davon profitieren? Ist das ewige Leben wirklich erstrebenswert? Mit diesen Fragen beschäftig sich der schwedische Philosoph Nick Bostrom, der in dieser Woche bei „Vox Pop“ zu Gast ist und als einer der wichtigsten Vertreter des Transhumanismus in Europa gilt. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. In diesem Fall: Wo wird der Transhumanismus in Europa besonders gefördert? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 23.09.2017 arte
  • Folge 127 (28 Min.)
    (1): Arbeitslose: Sind Sanktionen eine Lösung?
    In Europa sind derzeit 19 Millionen Menschen erwerbslos. Wie können sie in Arbeit gebracht werden? Muss mit strengeren Kontrollen oder gar Sanktionen dafür gesorgt werden, dass sie koste es, was es wolle eine Erwerbstätigkeit aufnehmen? Oder sollte mehr auf Ausbildung und Begleitung gesetzt werden? Die „Vox Pop“-Kontroverse der Woche befasst sich mit der Uneinigkeit innerhalb Europas darüber, wie mit Arbeitslosen verfahren werden soll. In Großbritannien gilt das Null-Toleranz-Prinzip: Arbeitssuchende werden beim kleinsten Verstoß abgestraft und müssen mit einer armseligen Unterstützung auskommen. In Skandinavien dagegen werden Arbeitslose ausgebildet und begleitet.
    (2): Demokratie: Bürger an die Macht?
    Einmal mehr haben die jüngsten Wahlen gezeigt, dass sich die Europäer von ihrer politischen Klasse nicht mehr vertreten fühlen. Folglich gehen in Frankreich, Großbritannien und Deutschland immer weniger Menschen zur Wahl. Doch was muss getan werden, um die Bürger wieder mit den Politikern, mit der Politik schlechthin zu versöhnen? Sollten sie unmittelbarer an Entscheidungen beteiligt werden? Ist die sogenannte partizipative Demokratie die Lösung? Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche Sabine Girard, Gemeinderätin im südfranzösischen Dorf Saillans. Sie ist Mitglied einer Einwohnergruppe, der die Bürger des Ortes bei den Kommunalwahlen 2014 den Auftrag erteilten, die Macht kollektiv auszuüben. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. In diesem Fall: Welche Ergebnisse erzielen Beispiele partizipativer Demokratie in verschiedenen europäischen Ländern? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 30.09.2017 arte
  • Folge 128 (28 Min.)
    (1): Steht die Polizei über dem Gesetz?
    Wieso hat man das Gefühl, dass Polizisten immer ungestraft davonkommen? Ein Drittel aller Franzosen ist der Ansicht, dass Polizisten respektlos mit ihren Mitbürgern umgehen. Und auch europaweit hat jeder Fünfte kein Vertrauen in die Ordnungshüter. Woher rührt dieses Misstrauen? Kontroverse der Woche: „Überall Polizei, nirgendwo Gerechtigkeit“ oder Bewunderung für die Aufopferung der Polizei? Darin ist sich Europa ebenso uneinig wie in der Frage, wie die 1,5 Millionen Polizisten kontrolliert werden sollen. Recherche der Woche: „Vox Pop“ hat in Italien recherchiert, wo die Polizeilobby konstant Druck auf die Politiker ausübt.
    Nach polizeilichen Übergriffen sind Verurteilungen unwahrscheinlich und Suspendierungen selten. Obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Italien 2015 für die Geschehnisse beim G8-Gipfel 2001 in Genua verurteilt und das Vorgehen der Polizei als Folter eingestuft hat. Bei den Ausschreitungen kam ein Demonstrant ums Leben, etliche Menschen wurden verletzt, viele davon schwer. Hat sich seitdem etwas geändert?
    (2): Ist besseres und billigeres Essen möglich?
    In dieser Gleichung gibt es drei Variable: Erzeuger, Handel und Verbraucher. Die großen Einzelhandelsketten liefern sich einen erbitterten Preiskampf, dessen Leidtragende Landwirte und Konsumenten sind. Während die einen kaum über die Runden kommen, vergiften sich die anderen mit billigen Essen. Kann man diesen Teufelskreis von Profitgier und Junkfood durchbrechen? Ist es möglich, den Erzeugern ein besseres Einkommen und den Verbrauchern bessere Qualität zu bieten? „Vox Pop“ spricht darüber mit Serge Papin, CEO der viertgrößten Einzelhandelskette Frankreichs, Système U, der erläutert, wie genau das funktionieren könnte. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie schützen unsere europäischen Nachbarn ihre Erzeuger und Verbraucher vor den Giganten des Agrobusiness? Für seine Reportage hat sich John Paul Lepers in einer Molkerei umgesehen und mit italienischen Milchbauern gesprochen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 07.10.2017 arte
  • Folge 129 (28 Min.)
    (1): Schluss mit dem Fischfang? 5 Millionen Tonnen Fisch werden Jahr für Jahr aus europäischen Gewässern gezogen. Die Überfischung bedroht nicht nur die Bestände, sondern das gesamte Ökosystem. Müssen die Fangmengen reduziert werden? Auf welche Seite stellen wir uns? Auf die der Natur und ihrer Ressourcen oder auf die der Fischer und ihrer Industrie? Die Kontroverse der Woche befasst sich mit der Forderung der EU und der Umweltschützer: „Schluss mit der Plünderung der Meere! Verbindliche Fangquoten einführen!“ Die Fischer und auch einige Staaten antworten jedoch: „Zu restriktiv und nicht einzuhalten!“ In der Recherche der Woche hat sich „Vox Pop“ in Italien umgehört, dem Land Europas, das den meisten Fisch aus dem Mittelmeer zieht. 93 PRozent der Arten sind hier bereits in ihrem Bestand bedroht, einige kurz vorm Aussterben. Ist das überfischte Mittelmeer noch zu retten? Und zu welchem Preis?
    (2): Kann die EU ihre Arbeitnehmer schützen? 2014 erklärte der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker: „Ich möchte ein Europa mit einem sozialen Triple A. Das ist genauso wichtig wie ein wirtschaftliches und finanzielles Triple A“. Was aber kann Europa überhaupt tun, um seine Arbeitnehmer zu schützen, sie vor Dumping zu bewahren und für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen? Denn 80 Prozent der sozialen Fragen fallen in die Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten … Zu Gast bei „Vox Pop“ ist in dieser Woche die EU-Kommissarin für Beschäftigung und Soziales, Marianne Thyssen. Sie ist zuständig für die Durchsetzung sozialer Rechte in Europa. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Einige Staaten sind gegen das Vorhaben, ein soziales Europa zu schaffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.10.2017 arte
  • Folge 130 (28 Min.)
    (1): Größe XXXL: Wer ist schuld?
    In Europa sind knapp 52 Prozent der Erwachsenen übergewichtig; 16 Prozent gelten als fettleibig. Wer ist daran schuld? Häufig wird diese Krankheit als Zeichen mangelnder Disziplin angesehen. Aber ist sie nicht vielmehr ein Spiegel der Entwicklung unserer Gesellschaften, die immer weiter verarmen und den wirtschaftlichen Interessen der Lebensmittelindustrie zum Opfer fallen? Was unternehmen die Staaten, um diese „Epidemie“ einzudämmen? Die Kontroverse der Woche: „Wer fett ist, der ist selber daran schuld!“, „Mehr Sport, weniger essen!“ Vorurteile gegenüber dicken Mitmenschen halten sich zäh. „Das ist eine Krankheit!“, „Fette und süße Lebensmittel müssen höher besteuert werden“, halten Ärzte und manche Staaten dagegen. Für die Recherche der Woche ermittelt „Vox Pop“ in Spanien, wo das Versagen der öffentlichen Gesundheitspolitik flagrant ist: Die Zuckerindustrie hat es geschafft, einen Gesetzesentwurf über die Besteuerung zu fetter und zu süßer Lebensmittel zu vereiteln.
    (2): CETA: Wer profitiert?
    Senkung der Zollgebühren, Erhöhung der Einfuhrquoten, Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen CETA, das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada, tritt zum Teil am 21. September in Kraft. Damit gehen zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der wechselseitigen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den Vertragspartnern einher. Aber einige Wirtschaftsakteure fühlen sich von CETA benachteiligt und sogar betrogen …
    Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche Paul Magnette, der frühere Ministerpräsident der Wallonie, der gegen CETA mobilisierte. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche: Wer war für CETA, wer dagegen? Außerdem in „Vox Pop“: Eine Reportage von John Paul Lepers über einen Rinderzüchter, dem die erhöhten Einfuhrquoten für Fleisch aus Kanada Sorgen bereiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 28.10.2017 arte
  • Folge 131 (28 Min.)
    (1): Saubere Stadt für alle?
    70 % des weltweiten CO2-Ausstoßes werden in Städten erzeugt – durch Autos, Heizungen und Industrie. Angesichts der Klima- und Gesundheitsschäden (laut Europäischer Umweltagentur sterben jährlich 430.000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung) häufen sich die Forderungen nach „nachhaltigeren“ Städten. Zu welchem Preis? Kontroverse der Woche: „Sauberere Luft in Ballungsgebieten – um jeden Preis!“ fordern in Zeiten des Klimawandels besonders die nordeuropäischen Länder. Ihre Gegner fürchten den Untergang ganzer Wirtschaftszweige und zweifeln am Sinn von „autofreien Städten“. Recherche der Woche: „Vox Pop“ war in Schweden, wo die „nachhaltige Stadtentwicklung“ aus gesellschaftlicher Sicht nicht immer zum Erfolg führt. Sie verschärft sogar die sozialen Unterschiede und sorgt für Benachteiligung der ärmeren Gesellschaftsschichten.
    (2): Deutsche Hegemonie in Europa?
    Deutschland gehört politisch und wirtschaftlich zu den einflussreichsten Ländern der EU. Dank eines strengen Sparkurses und umfassender Arbeitsmarktreformen sind Arbeitslosigkeit und Staatsschulden unter Kontrolle. Doch wie gut funktioniert das „deutsche Modell“ wirklich? Ist es geeignet, auch andere Länder zurück in den Wohlstand zu führen? Oder gibt es Alternativen? „Vox Pop“ sprach mit Manfred Weber, CSU-Politiker und Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche: Wer leidet unter dem Sparkurs, den Deutschland anderen europäischen Ländern auferlegt? Und John Paul Lepers erklärt, warum es im sparenden Deutschland an staatlichen Investitionen fehlt und welche Folgen dies für Infrastruktur und schulische Einrichtungen hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.11.2017 arte
  • Folge 132 (28 Min.)
    (1): Cybercrime: Gibt es Schutz vor Erpressungstrojanern?
    60 % aller Unternehmen geben an, bereits Opfer von Internetbetrug geworden zu sein. Zunehmende Verbreitung findet so genannte „Ransomware“. Durch eine Schadenssoftware werden die Dateien auf den befallenen Computern verschlüsselt und die Datenfreigabe gegen ein Lösegeld in Aussicht gestellt. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission gab es im letzten Jahr ca. 4.000 Cyberangriffe pro Tag! Wie können sich Unternehmen davor schützen?
    Kontroverse der Woche: Wie soll sich ein Unternehmen verhalten, wenn es erpresst wird? Zahlen und schweigen – ohne gewiss zu sein, tatsächlich wieder Zugriff auf die eigenen Dateien zu erhalten? Europa setzt dagegen auf Kompromisslosigkeit und hat den Hackern den Kampf angesagt. Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchiert in den Niederlanden. In keinem anderen europäischen Land gibt es so viele Opfer von Ransomware befallen ist. Experten für Cybersicherheit geben Einblick in diese noch wenig bekannte Form der Internet-Erpressung.
    (2): Katalonien: Der Preis der Unabhängigkeit:
    Man stelle sich vor, Katalonien vollzöge tatsächlich den Schritt in die Unabhängigkeit und würde ein eigenständiger, international anerkannter Staat. Was wären die Folgen für die Wirtschaft? Könnte die junge Nation überleben? Und Spanien? Im Interview der Woche erläutert Salvador Guillermo, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des größten katalanischen Arbeitgeberverbands – und kategorischer Gegner der Unabhängigkeit – , warum er dennoch in Europas Regionen die Zukunft des Kontinents sieht.
    Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Manche Regionen sind dank einer leistungsfähigen Wirtschaft relativ unabhängig.
    In der Reportage von John Paul Lepers analysieren Volkswirte diese leistungsstarken Regionen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.11.2017 arte
  • Folge 133
    (1): Werden Berufskrankheiten unterschätzt?
    23 % der europäischen Arbeitnehmer gehen davon aus, dass die Arbeit ihre Gesundheit gefährdet. Berufsbedingte Erkrankungen kosten die EU heute jährlich schätzungsweise 467 Milliarden Euro – dreimal mehr als noch vor fünfzehn Jahren. Doch für einen Arbeitnehmer bleibt es nach wie vor schwierig nachzuweisen, dass sein Beruf ihn krank gemacht hat. Warum verschließen die Behörden die Augen vor dieser „stillen Epidemie“?
    Kontroverse der Woche: „Unsere Arbeit macht uns krank und kaputt!“, behaupten viele Arbeitnehmer, denen oft nur der Weg vor Gericht bleibt, um berufsbedingte Erkrankungen anerkennen zu lassen. „Krankheiten haben viele Ursachen: Tabakkonsum, Lebensweise … Die Arbeit ist nicht an allem schuld!“, antworten die Arbeitgeber. Recherche der Woche: „Vox Pop“ fährt nach Spanien, wo angeblich nur 5 % der Arbeitnehmer von Berufskrankheiten betroffen sind. Das liegt unter dem europäischen Durchschnitt und ist fünf Mal weniger als in Finnland. Ein Wunder? Weit gefehlt! 70 % der berufsbedingten Erkrankungen wurden anscheinend unter den Teppich gekehrt – aus wirtschaftlichen und manchmal auch politischen Gründen.
    (2): Ist das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit in Europa in Gefahr?
    Seit 2015 versucht die ultrakonservative polnische Regierung, Medien und Justiz gleichzuschalten. Die EU zeigt sich besorgt über diesen Verstoß gegen die Rechtsstaatlichkeit. Was kann Europa gegen diesen autoritären Rechtsruck tun? Darf es in seiner Mitte Staaten dulden, welche die demokratischen Grundprinzipien der EU missachten und diese gar als Verletzung ihrer Souveränität betrachten? Zu Gast ist diese Woche Bartlomiej Wróblewski, der ultrakonservative Berichterstatter über das in Europa höchst umstrittene Gesetz zur polnischen Justizreform. Wie immer berichten Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie reagieren die Nachbarstaaten Polens auf die von der EU als antidemokratisch bezeichneten Reformen? Und John Paul Lepers lässt in seiner Reportage Gegner der versuchten Gleichschaltung von Justiz und Medien durch die polnische Regierung zu Wort kommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.11.2017 arte
  • Folge 134
    (1): Diesel-Ausstieg – Zu welchem Preis?
    Feinstaub aus Dieselabgasen wird in der Europäischen Union für Atemwegserkrankungen und Hunderttausende vorzeitiger Todesfälle verantwortlich gemacht. Großstädte wie Madrid, Kopenhagen und neuerdings Paris wollen Diesel jetzt ganz verbieten. Allerdings gibt es in Europa rund 100 Millionen Dieselfahrzeuge und damit doppelt so viel wie im Rest der Welt. Womit sollen die EU-Bürger künftig fahren? Kann man wirklich ganz auf Diesel verzichten? Und wenn ja: zu welchem Preis? Kontroverse der Woche: „Diesel abzuschaffen, bedeutet keine Garantie für saubere Luft!“ empören sich die Hersteller, denen die Verteufelung der Dieseltechnik eindeutig zu weit geht.
    Ihnen gegenüber stehen die Metropolen, die die Lungen ihrer Bürger vor dem durch Dieselfahrzeuge ausgestoßenen Stickstoffdioxid schützen wollen. Recherche der Woche: „Vox Pop“ ermittelt in Deutschland, wo Ende des 19. Jahrhunderts der Dieselmotor erfunden wurde. Kann sich Deutschland zwei Jahre nach dem VW-Skandal einen Diesel-Ausstieg überhaupt leisten? Welche Konsequenzen hätte ein solcher Schritt für die deutsche Volkswirtschaft?
    (2): Brexit: Ein Kapitalfehler?
    Hat das Vereinigte Königreich einen Scheidungskater? Wollen die Briten ihren Austritt aus der Europäischen Union tatsächlich verhandeln? Daran könnte man angesichts des stockenden Verlaufs der im letzten März begonnenen Austrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich fast schon zweifeln. Selbst die öffentliche Meinung hat sich geändert: Eine Mitte Oktober veröffentlichte Umfrage zeigte, dass 53 % heute bereuen, für den Brexit gestimmt zu haben, und 64 % halten Theresa May für eine schlechte Verhandlungsführerin (gegenüber 35 % im April). Die Fronten zwischen den Verfechtern eines „harten“ Brexit und denen, die einen sanften Ausstieg fordern, verhärten sich.
    War der Brexit ein Kapitalfehler? Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche Denis MacShane, ehemaliger Europaminister unter Tony Blair und überzeugter Europäer. Seiner Ansicht nach kann Großbritannien zwar die EU verlassen, aber nicht den Binnenmarkt. Wie immer berichten Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Angesichts des zähen Verhandlungspokers leiten manche Länder zur Wahrung ihrer Interessen nun bilaterale Verhandlungen mit den Briten ein. Die Reportage von John Paul Lepers führt in britische Universitäten, wo man den Brexit immer noch nicht verdaut hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 02.12.2017 arte
  • Folge 135
    (1): Ist gute Ernährung Luxus?
    2015 konnten es sich über 8 % der europäischen Bevölkerung nicht leisten, sich jeden zweiten Tag Fleisch zu kaufen. Diese Ernährungsarmut trifft die Menschen in Bulgarien, Ungarn und der Slowakei am stärksten und soll angeblich den großen Industrieunternehmen nutzen. Müssen Menschen in ärmeren Ländern also auf ewig schlecht essen? Kontroverse der Woche: „Je billiger, desto schlechter!“, beklagen sich die „armen“ Verbraucher, die besonders unter mangelhafter Ernährung und Fettleibigkeit leiden. „Ganz und gar nicht!“, wehrt sich die Industrie: „Wir verringern den Fett-, Zucker- und Salzgehalt in vielen unserer günstigen Produkte.“ Ist es wirklich unmöglich, sich günstig und gleichzeitig gesund zu ernähren? Recherche der Woche: „Vox Pop“ berichtet aus der Slowakei, wo über das Ernährungseuropa der zwei Geschwindigkeiten öffentlich debattiert wird.
    Palmöl statt Butter, weniger Fisch und Fleisch in Fertiggerichten. Angeblich benutzt die Industrie bei Produkten für den osteuropäischen Markt Lebensmittel geringerer Qualität oder spart zumindest bei der Menge. Im September 2017 ist diese Angelegenheit, die die Ministerpräsidenten der Slowakei, Ungarn und Polen beschäftigt, auch in Brüssel angekommen.
    (2): Wie kann die kulturelle Vielfalt Europas bewahrt werden?
    Angesichts der Konkurrenz der großen US-amerikanischen Studios und der zunehmenden Vereinheitlichung der Filmproduktion wollen Frankreich und nun auch Europa die „exception culturelle“ beschützen und so Vielfalt und Einzigartigkeit des künstlerischen Schaffens bewahren. Neue Player auf dem Markt – chinesische Filmstudios, Streaming-Angebote wie Netflix – sorgen für eine Revolution in der Kulturwelt. Wie kann also die französische und europäische Kultur bewahrt werden, ohne die Zuschauer zu vergraulen? Zu Gast in „Vox Pop“ ist diese Woche Françoise Nyssen, ehemalige Verlegerin und seit Mai 2017 französische Kulturministerin. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie finanzieren unsere europäischen Nachbarn ihre Filmindustrie? John Paul Lepers berichtet vom Kino-Festival in Dijon, wo er Produzenten traf, denen Vielfalt wichtig ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.12.2017 arte
  • Folge 136
    (1): Gewerkschaften – Braucht man sie noch?
    In Europa ist nur jeder dritte Beschäftigte Mitglied einer Gewerkschaft – Tendenz sinkend. In Frankreich sind es sogar nur 8 %. Insbesondere Jüngere scheinen am gewerkschaftlichen Zusammenschluss nicht interessiert. Sind die Gewerkschaften vom Aussterben bedroht? Wer wird künftig die Rechte von Arbeitnehmern verteidigen? Kontroverse der Woche: Für Beschäftigte bieten Gewerkschaften „Schutz vor Ausbeutung“ und „Unterstützung im Alltag“ – viele Arbeitgeber dagegen meinen, sie blockierten mit unlauteren Methoden den wirtschaftlichen Fortschritt. Repräsentieren Gewerkschaften noch immer die Arbeitnehmerschaft? Oder sind sie womöglich überholt? Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte in Deutschland, wo Gewerkschaften für den konstruktiven Dialog mit der Arbeitgeberseite bekannt sind. Das deutsche Modell gilt als solide, gerät aber ins Wanken. Sterben die Gewerkschaften langsam aus?
    (2): Sicherheit – Auf Kosten individueller Freiheit?
    Seit dem Attentat auf Charlie Hebdo in Paris vor zwei Jahren lebt Europa mit der Bedrohung terroristischer Anschläge. Um welchen Preis dürfen Staaten die Sicherheit ihrer Bürger verteidigen? Sollten Webunternehmen personenbezogene Daten an Polizei und Justiz weitergeben, um die Überwachung von Terrorverdächtigen zu erleichtern – auf Kosten von Datenschutz und individuellen Freiheiten? Diese Woche ist Gilbert Thiel bei „Vox Pop“ zu Gast, der als Ermittlungsrichter in Frankreich für Terrorismusverfahren zuständig war. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Welche Maßnahmen haben die europäischen Länder zum Schutz der Sicherheit ergriffen? Die Reportage von John Paul Lepers dreht sich um ein Unternehmen, das Daten verschlüsselt, um die persönlichen Freiheiten zu verteidigen (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.01.2018 arte
  • Folge 137
    (1) : Strom: Warum ist er so teuer?
    Zwischen 2008 und 2015 sind die Strompreise in Europa um 33 Prozent gestiegen. Über 50 Millionen EU-Bürger sind heute von Energiearmut betroffen. Wie konnte es so weit kommen? Was können die Union und die Mitgliedstaaten tun, um dem Negativtrend entgegenzuwirken? Kontroverse der Woche: Während die Verbraucher den Stromanbietern angesichts immer höherer Rechnungen „Abzocke“ vorwerfen, weisen die Energieversorger jede Schuld von sich und machen hohe Transportkosten und Steuern geltend. Ist Strom zu einem Luxusgut geworden? Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte in Spanien, wo die Strompreise im Zeitraum von 2008 bis 2015 um 80 Prozent in die Höhe geschnellt sind. Die Preisexplosion ist das Ergebnis der absurden Energiepolitik in den letzten 20 Jahren.
    (2): Industrielle Aushängeschilder: Sind die großen Konzerne in Gefahr?
    Lafarge, Arcelor, Alstom, STX – die Liste der französischen Konzerne, die von ausländischen Unternehmen aufgekauft werden, ist lang. Mögliche Folgen sind Standortschließungen oder die Verschärfung der Arbeitsbedingungen. Was haben die Beschäftigten zu befürchten? Ist die Übernahme durch europäische Wettbewerber das kleinere Übel angesichts der Konkurrenz aus China oder den USA? Und wie kann die EU ihre Unternehmen schützen? Diese Woche ist Jean-Louis Beffa bei „Vox Pop“ zu Gast. Der ehemalige Chef von Saint-Gobain hat enge Verbindungen zur französischen Politik. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie sieht es in den europäischen Nachbarländern mit Fusionen und Übernahmen aus? In der Reportage von John Paul Lepers geht es um die Sorgen der Alstom-Beschäftigten angesichts der Fusion mit Siemens. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.01.2018 arte
  • Folge 138
    (1): Krankenhäuser: Sind sie zu teuer?
    Aufgrund der angespannten Finanzsituation reformieren viele europäische Länder seit gut zehn Jahren ihr Krankenhaussystem, das an vielen Stellen marode und zu teuer sein soll. Reduzierung der Bettenzahl, Privatisierungen oder Personalabbau sollen Abhilfe schaffen. Wird das Gesundheitssystem durch all diese drastischen Maßnahmen nicht zu einer Zweiklassengesellschaft? Kontroverse der Woche: „Wir müssen die Zahl der Betten verringern und sparen. Krankenhäuser sind schließlich keine Hotels“, sagen spareifrige Politiker. Gewerkschaften und Patienten warnen, damit werde das Gesundheitssystem torpediert und schleichend privatisiert. Recherche der Woche: „Vox Pop“ hat in Frankreich recherchiert. Im Oktober hat Gesundheitsministerin Agnès Buzyn aus Spargründen angekündigt, die ambulante Versorgung müsse ausgebaut werden. Zudem sollen ungenutzte Betten gestrichen oder anderweitig verwendet werden. Doch kürzere Krankenhausaufenthalte führen nicht automatisch zu Einsparungen.
    (2): Ein portugiesisches Wirtschaftswunder?
    Während ganz Europa den Gürtel enger schnallt, verfolgt Portugal seit zwei Jahren den genau gegenteiligen Ansatz. Und es scheint zu funktionieren. Seit 2013 hat sich die Arbeitslosenquote halbiert. Aber liegt das wirklich an der Politik der linken Regierung? Oder ist es nicht eher auf die Restriktionen der konservativen Vorgängerregierung zurückzuführen? „Vox Pop“ hat diese Woche Mario Centeno, den portugiesischen Finanzminister und Präsident der Eurogruppe, zu Gast. Und wie immer berichten Vox-Pop-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Einige Länder bekamen einen europäischen Rettungsplan, stehen nun jedoch weniger gut da. John-Paul Lepers hat mit dem Chef einer portugiesischen Baufirma gesprochen, der die Austeritätspolitik für notwendig hält, um die Wirtschaft auf lokaler Ebene wieder anzukurbeln. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 20.01.2018 arte
  • Folge 139
    (1): „Jeder muss das Recht haben, eine Waffe zu tragen“?
    Wer eine Waffe trägt, ist sicherer? Das scheinen immer mehr Europäer zu glauben. In Deutschland boomen nicht-tödliche Selbstverteidigungswaffen: Die Zahl der Lizenzierungen hat sich in zwei Jahren verdoppelt. In Europa sind fast 80 Millionen Feuerwaffen legal im Umlauf, 13% der Haushalte verfügen über eine Waffe. In Brüssel sorgt dies angesichts der steigenden Terrorgefahr für Unruhe: Im März letzten Jahres wurde deshalb eine strengere Richtlinie über Schusswaffen verabschiedet. Kontroverse der Woche: „Jeder muss das Recht haben, eine Waffe zu tragen. Es schützt Bürger und Staaten,“ behaupten die Befürworter. „Ausgeschlossen,“ empören sich die Gegner, die Massenerschießungen und steigende Mordraten fürchten. Für oder gegen einen leichteren Zugang zu Waffen? Recherche der Woche: Vox Pop war in Tschechien, wo die Regierung das Recht auf Waffenbesitz in der Verfassung verankern will. Dabei orientiert sie sich an der Gesetzgebung der Vereinigten Staaten …
    (2): Leben mit Behinderung
    2015 gab es in Europa 80 Millionen behinderte Menschen – das entspricht 15% der europäischen Gesamtbevölkerung. Doch Behinderte sind oft Bürger zweiter Klasse: Sie leiden unter schlecht angepassten öffentlichen Verkehrsmitteln und einem Arbeitsumfeld, das nicht auf ihre Bedürfnisse eingeht. In Frankreich haben behinderte Menschen drei Mal geringere Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, und bleiben im Durchschnitt länger arbeitslos. Vox Pop spricht mit Sophie Cluzel, der französischen Staatssekretärin für Belange von Behinderten, die sich seit zwanzig Jahren in Behindertenvereinen engagiert. Und wie immer berichten Vox-Pop-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie behindertengerecht sind andere Länder in Europa? John Paul Lepers sprach mit behinderten Angestellten der französischen Bahngesellschaft SNCF. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.01.2018 arte
  • Folge 140
    (1): Sport vielleicht doch Gift?
    Körperliche Quälerei, Mobbing und bisweilen sogar sexueller Missbrauch sind im Profisport fast alltäglich, werden jedoch von Leistungsdruck und durch ungeschriebene Schweigegesetzen vertuscht.In Europa machen immer mehr Ärzte auf das Problem aufmerksam doch sie scheitern an blinden Institutionen und gleichgültigen Behörden. Wo liegt die Grenze zwischen Training und Quälerei?Kontroverse der Woche: „Sport ist tatsächlich Mord“, bekennen immer mehr ehemalige Profisportler. „Die körperliche Anstrengung hinterlässt ihre Spuren, dazu kommen Übertraining und die psychische Gewalt seitens der Trainer.“ Andere glauben nach wie vor an das alte Mantra „No pain no gain“. Gibt es einen Mittelweg? Recherche der Woche: „Vox Pop“ hat über den Missbrauchsskandal recherchiert, der letztes Jahr die britische Fußballwelt erschütterte. Über 2.000 offizielle Opfer, 200 beschuldigte Trainer und der Verdacht auf einen Pädophilen-Ring, der sogar der Politik bekannt gewesen sein soll.
    (2): Klima-Notstand: Was kann helfen?
    Die EU will die CO2-Emissionen bis 2030 um 40 % senken. Doch investieren die einzelnen Staaten überhaupt genug, um das Ziel zu erreichen? Welche Rolle spielen der private Finanzsektor und Konzerne bei der Energiewende?“Vox Pop“ sprach mit Rob Hopkins, einem Permakultur-Experten, dessen Netzwerk „Transition“ mittlerweile in 50 Ländern aktiv ist. Hopkins glaubt an den Ausstieg aus der fossilen Energie und an das Potenzial innovativer Wachstums- und Konsummodelle.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Welche europäischen Länder investieren am meisten in erneuerbaren Energien? John Paul Lepers berichtet vom One Planet Summit, der im Dezember in Paris stattfand und Firmen die Möglichkeit gibt, sich für den Schutz des Planeten einzusetzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 03.02.2018 arte

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