2017/2018, Folge 141–158

  • Folge 141
    (1): Recht auf Wohnen?
    Immer mehr Europäer leben auf der Straße, unter unwürdigen Bedingungen oder auf engstem Raum. Wohnungsnot hat viele Gesichter – und betrifft inzwischen ca. 25 Millionen Menschen auf dem alten Kontinent. In Frankreich haben rund 4 Millionen Menschen keine dauerhafte Unterkunft; in Deutschland waren 2016 rund 860.000 Menschen obdachlos, das sind 150 % mehr als 2014. Fast überall in Europa ist die Situation alarmierend. Könnte – und sollte – der Staat jedem seiner Bürger ein Dach bieten? Kontroverse der Woche: „Der Staat kann nicht alle unterbringen – vor allem nicht in Krisenzeiten“, behaupten manche. Andere meinen: „Wohnen ist ein Menschenrecht!“ Recherche der Woche: „Vox Pop“ hat in Frankreich recherchiert, wo skrupellose Unternehmen aus der Wohnungsnot kommerziell Profit schlagen.
    (2): Griechenland – von Europa vergessen?
    Griechenland gehört zu den am meisten krisengeschüttelten Ländern Europas. Trotz der drastischen Reformen, die auch zu Lasten der Bevölkerung gingen, scheint ein Ende nicht abzusehen: Seit 2010 sinken die Renten, der Mindestlohn ging um 15 % zurück, und die Arbeitslosenquote liegt noch immer bei 20 %. Ist Griechenland das Stiefkind des alten Kontinents? Warum verlangt Brüssel weitere Sparmaßnahmen von dem ohnehin schon erschöpften Land? „Vox Pop“ sprach mit dem griechischen Wirtschaftsminister Dimitris Papadimitriou. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Welche Staaten haben Griechenland am meisten unterstützt? John Paul Lepers erklärt, warum die griechischen Krankenhäuser in Gefahr sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 10.02.2018 arte
  • Folge 142
    (1.): Industriestandorte – Aufmerksamkeitsgefahr?
    Nach der „Seveso“-Richtlinie sind 11.300 europäische Industriestandorte als besonders gefährlich eingestuft. Das Problem: Niemand weiß, welche Gefahren sie tatsächlich bergen. Die EU hält Informationen über gefährdete Bevölkerungsgruppen und Orte von Zwischenfällen unter Beschluss, die Kontrollen sind unzureichend. In Deutschland etwa wurden 63% der als „Seveso hoch“ eingestuften Unternehmen von 2012 bis 2014 kein einziges Mal geprüft – dabei sollten die Kontrollen eigentlich jährlich stattfinden. Grund zur Sorge? Kontroverse der Woche: „Chemiefabriken sind Zeitbomben“, warnen Anwohner und Umweltorganisationen. Doch Staat und Industriefirmen erklären: „Die Richtlinien sind streng, sogar zu streng. Manchmal bremsen sie sogar die Produktivität …“ Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte über die AREVA-Fabrik in Südfrankreich, wo ein Viertel des weltweit vorhandenen Urans verarbeitet wird. Die Anlage, die als „Seveso hoch“ eingestuft, beunruhigt die Anwohner.
    (2.): Lebensmittelabfälle – Wie bekämpft man sie?
    55 Millionen Europäer haben nicht genug zu Essen – andererseits wandern jährlich 88 Millionen Tonnen Lebensmittel in die Müllcontainer. Dies entspricht 20% der Gesamtproduktion, und einem monetären Wert von 143 Milliarden Euro! Wer ist schuld: Verbraucher, Supermarktketten oder Hersteller? Was kann man gegen dieses skandalöse Phänomen tun? „Vox Pop“ sprach mit Toine Timmermans, der in den Niederlanden mit einer Task Force gegen Lebensmittelverschwendung kämpft. Das Land gilt mit 541kg weggeworfener Nahrung pro Einwohner und Jahr als europäisches Sorgenkind. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wo ist der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung im Gesetz verankert? John Paul Lepers hat mit dem weltweit führenden Tiefkühlpommes-Hersteller über Verschwendung in seinen Fabriken gesprochen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.02.2018 arte
  • Folge 143
    (1): Designerdrogen: Ein aussichtsloser Kampf?
    Neue psychoaktive Substanzen, die sogenannten „Legal Highs“ ahmen die Wirkung von Kokain, Heroin und Cannabis usw. nach. Teilweise sind sie dabei gefährlicher als bereits bekannte Drogen. Die legalen Rauschmittel tauchten vor einigen Jahren in Europa auf und finden seitdem reißenden Absatz. Mehr als 600 zugelassene Designerdrogen zirkulieren derzeit in Europa, weshalb sich die EU 2016 entschloss, bestimmte Produkte zu verbieten. Doch reicht das aus, um die Nachfrage nach diesen Substanzen zu bremsen, von denen jede Woche eine neue Variante auf den Markt kommt? Kontroverse der Woche: „Alle Designerdrogen gehören ausnahmslos verboten, diese Gifte dürfen nicht weiter frei verbreitet werden“, fordern einige besorgte EU-Staaten.
    „Aber wie soll das funktionieren, wenn jede Woche eine neue psychoaktive Substanz auftaucht“, halten andere dagegen. „Mit einem Verbot steigt die Nachfrage nur noch mehr an.“ Sollten Rauschmittel ausnahmslos aus dem Verkehr gezogen werden? Untersuchung der Woche: „Vox Pop“ recherchiert in Deutschland, einem der ersten Länder, dass bestimmte psychoaktive Substanzen gesetzlich verboten hat. Die Legal Highs sind bei Jugendlichen äußert beliebt.
    (2): Sex – Straffrei nur mit klarem Ja
    Während die Welle der weltweiten Belästigungsvorwürfe und der zahlreichen Zeugenaussagen unter dem Hashtag #metoo noch längst nicht abebbt, hat Schweden ein Gesetz erlassen, das die sexuellen Beziehungen von Frauen und Männern regelt. Ab dem 1. Juli 2018 ist es verboten, mit einer Person Sex zu haben, die dem nicht ausdrücklich zugestimmt hat. Fehlt ein klares Ja, wird die Handlung als Vergewaltigung gewertet. Wie reagiert die Bevölkerung auf das neue Gesetz? Wird es die Beziehungen zwischen Frauen und Männern verändern? Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche die Schwedin Alexandra Pascalidou.
    Die Produzentin, Journalistin und Feministin hat sich für dieses „symbolträchtige“ Gesetz eingesetzt. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie reagiert man in anderen EU-Ländern auf die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs? John Paul Lepers erörtert die Frage mit schwedischen Juristen, die die Grenzen des Gesetzes über den einvernehmlichen Geschlechtsverkehr aufzeigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 03.03.2018 arte
  • Folge 144
    (1): Europa ein Sklavenland?
    In der EU arbeiten 700.000 Menschen unfreiwillig, unbezahlt, unter unmenschlichen Bedingungen und häufig unter Freiheitsberaubung. In Europa gibt es immer mehr dieser modernen Sklaven, die nicht unbedingt vom anderen Ende der Welt kommen: 65 Prozent der Betroffenen stammen aus Osteuropa. Das Ausmaß des Phänomens alarmiert die Behörden.Kontroverse der Woche: „Zwangsarbeit greift immer mehr um sich, aber die Unternehmen werden nie verurteilt!“ empören sich die Hilfsvereine. „Wir verfügen über ein ganzes rechtliches Arsenal, aber die Opfer selbst reichen nur selten Klage ein“, erwidern die Staaten. Ist die EU ohnmächtig angesichts dieser modernen Sklaverei?Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte in Großbritannien, einem der wenigen Länder, das die Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsarbeit zur Priorität erklärt und im Gesetz verankert hat. Aber trotz „Modern Slavery Act“ gelingt es nur selten, Menschenhändler tatsächlich zur Rechenschaft zu ziehen.
    (2): Landwirtschaft ohne Pestizide ein frommer Wunsch?
    Im vergangenen Herbst wütete in Europa ein stark mediatisierter Streit um Glyphosat von Monsanto, das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid. Trotz der IARC-Einstufung aus dem Jahre 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ wurde es jetzt in der EU für weitere fünf Jahre zugelassen , und die verbraucht jährlich 400.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel. Kann dieser Verbrauch gesenkt werden? Gibt es Alternativen zu den Chemiebomben?Gast der Woche bei „Vox Pop“ ist Christiane Lambert, Vorsitzende des größten französischen Landwirtschaftsverbands FNSEA, der sich für die Weiterführung des Einsatzes von Glyphosat ausgesprochen hatte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 10.03.2018 arte
  • Folge 145
    (1): Bildschirme – Wie gefährlich sind sie wirklich?
    Statistiken zufolge verbrachten die Europäer 2014 im Schnitt täglich 7 Stunden und 42 Minuten vor einem Bildschirm – Smartphone, Tablet, Computer und Fernseher zusammengenommen. Sind wir digitale Junkies? App-Designer und Betreiber von sozialen Netzwerken räumen inzwischen ein, dass sie ganz bewusst auf Abhängigkeitsmechanismen zurückgreifen und die Ausschüttung des als „Glückshormon“ bekannten Neurotransmitters Dopamin stimulieren … Kontroverse der Woche: „Bildschirme gefährden die Gesundheit, das Konzentrationsvermögen und den Sozialkontakt!“, monieren die Gegner der „digitalen Seuche“, allen voran der Papst. „Sie haben erheblich zum Fortschritt beigetragen“, kontert die Pro-Monitor-Fraktion und behauptet ferner, die Geräte würden dazu beitragen, die Kriminalitätsrate zu senken …. Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte in Frankreich, wo immer mehr Ärzte vor der grassierenden Bildschirmabhängigkeit und deren Auswirkung auf die psychologische Entwicklung von Kindern warnen.
    (2): Ökozid – Ein Verbrechen gegen das Völkerrecht
    Umweltverschmutzung, Zerstörung von Ökosystemen, Klimawandel … Die schlimmsten Umweltsünden werden unter dem Begriff „Ökozid“ zusammengefasst, der künftig in die Reihe der Verbrechen gegen die Menschheit und den Frieden im Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs aufgenommen werden soll. Aber wer könnte dann klagen, und mit welchen Konsequenzen? „Vox Pop“ befragte die britische Juristin Polly Higgins, die sich für die Rechte der Natur einsetzt. Sie vertritt die Ansicht, dass die malträtierte Erde „einen guten Anwalt braucht“. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Ökozid ist ein Begriff, der in Europa immer mehr Anhänger findet. John Paul Lepers sprach in seiner Reportage mit einer Gruppe von Umweltaktivisten und Gegnern des Frackings, das die Böden zerstört und das Grundwasser vergiftet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 17.03.2018 arte
  • Folge 146
    (1): Minderjährige Flüchtlinge: eine Herausforderung für Europa?
    Reagiert die Europäische Union adäquat auf den Zustrom unbegleiteter minderjähriger Migranten? Seit 2015 reisten 160.000 jugendliche Flüchtlinge nach Europa ein. Hinzu kommen mindestens 10.000, deren Spur sich im Jahr 2016 verlor. Die meisten von ihnen sind 16- bis 17-jährige Jungen aus Afghanistan und Syrien. Weil minderjährige Flüchtlinge gefährdeter sind, haben sie laut internationalem Recht Anspruch auf besonderen Schutz. Aber manche Staaten helfen ihnen nur widerwillig. Kontroverse der Woche: „Die UN-Kinderrechtskonvention gewährt diesen Minderjährigen Schutz!“, protestieren die Flüchtlingsvereine.
    „Sie dürfen nicht wie andere Migranten behandelt werden.“ Doch angesichts des Ausmaßes der Flüchtlingskrise vertreten die meisten europäischen Länder eine pragmatische Haltung: „Wir können sie nicht aufnehmen, also müssen wir sie davon abbringen zu kommen oder … sie daran hindern, europäischen Boden zu betreten.“ Recherche der Woche: „Vox Pop“ ermittelt in Schweden, einem Land, das lange als Modell und als bereitwilliges Aufnahmeland für Migranten galt. Doch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind hier offenbar nicht mehr immer willkommen …
    (2): Schluss mit dem Internet für alle?
    Gehört das freie und gleiche Internet für alle bald der Vergangenheit an? Im Dezember 2016 beschloss die US-amerikanische Telekom-Regulierungsbehörde die Abschaffung der Netzneutralität. Welche Inhalte einem amerikanischen Internet-Nutzer angezeigt werden, hängt also künftig von der Höhe der Gebühr ab, die er an seinen Provider zahlt. Droht diese Entwicklung auch in Europa, oder wird die Netzneutralität in der Europäischen Union vielleicht schon heute unterwandert? Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche der Österreicher Thomas Lohninger. Der netzpolitische Aktivist spürt Verletzungen der digitalen Freiheit nach. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Welches europäische Land setzt sich für die Netzneutralität ein? Mit Unterstützung von Internet-Spezialisten beleuchtet John Paul Lepers diese Umwälzungen und ihre Auswirkungen für den Verbraucher. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.03.2018 arte
  • Folge 147
    (1): Steigende Gefahr durch gefälschte Medikamente?
    Lange Zeit galten die europäischen Gesundheitssysteme als effizient und sicher. Doch inzwischen tauchen immer häufiger gefälschte Medikamente auf: Ein Prozent der Arzneimittel, die in Krankenhäusern ausgegeben und in Apotheken verkauft werden, sind Fälschungen. Und das hat zum Teil dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten. Warum ist gerade Europa von diesem Phänomen betroffen? Und gehen die Behörden wirklich mit der nötigen Härte und Konsequenz gegen den illegalen Handel vor? Kontroverse der Woche: „Aufgrund der hohen Preise und Lieferengpässe ist es leicht, gepanschte Medikamente in die legalen Vertriebswege einzuschleusen“, freuen sich die Fälscherringe.
    „Die Marge ist höher als beim Drogenhandel und es drohen niedrigere Strafen“. Angesichts dieser Situation verabschiedete die Europäische Union die Richtlinie über gefälschte Arzneimittel. Doch reicht das aus? Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchiert in Deutschland, wo Apotheken gepanschte Krebsmedikamente verkauften. Die sich häufenden Skandale zeugen von den Lücken im System.
    (2): Wo sollen europäische IS-Kämpfer vor Gericht gestellt werden?
    Schätzungsweise sind zwischen 3.000 und 6.000 Europäer nach Syrien und in den Irak gegangen. Einige von ihnen starben im Dschihad, doch die meisten kehrten in ihre Heimat zurück. Einige IS-Kämpfer wurden auch vor Ort verhaftet. Im Irak warten derzeit rund hundert Europäer auf ihre Verurteilung. Ihnen droht die Todesstrafe. Angesichts der allseits präsenten Terrorgefahr sind die europäischen Staaten gespalten: Sollen die IS-Kämpfer vor Ort vor Gericht gestellt oder nach Europa ausgeliefert werden? „Vox Pop“ hat diese Woche William Bourdon eingeladen. Der Anwalt hat den französischen Staat verklagt und fordert die Rückführung der IS-Kämpfer nach Frankreich. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Sind unsere europäischen Nachbarn für oder gegen die Rückkehr der IS-Kämpfer nach Europa? John Paul Lepers berichtet aus Belgien. Dort haben einige Gemeinden Frauen und Kinder von Dschihadisten aufgenommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 07.04.2018 arte
  • Folge 148
    (1): Pornografie: Wie können wir unsere Kinder schützen?
    Durch das Internet kommen Jugendliche immer früher mit Webseiten pornografischen Inhalts in Kontakt. In Frankreich beispielsweise hat ein Drittel der 13- bis 15-Jährigen schon einmal ein Pornovideo gesehen. Natürlich haben Eltern gewisse Kontrollmöglichkeiten, doch warum bieten Regierungen und Internet-Giganten so wenig Hilfe? Warum gibt es praktisch keine Regulierung von Internetpornografie in Europa?Kontroverse der Woche: „Wir können unsere Kinder nicht pausenlos überwachen!“, so der Aufschrei der hilflosen Eltern. Aus Sicht der europäischen Regierungen wäre es jedoch zu kompliziert, alle Pornoseiten sperren zu lassen.Recherche der Woche: „Vox Pop“ ermittelt in Dänemark, wo die Behörden das Verbreiten, aber auch das Teilen pornografischer Fotos und Videos ohne Einwilligung der Betroffenen unter Strafe gestellt haben. Wird diese Herangehensweise Erfolg haben?
    (2): Sterbehilfe: Lizenz zum Töten?
    Nur drei europäische Länder erlauben die aktive Sterbehilfe: die Niederlande (die 2001 als erstes Land der Welt ein entsprechendes Gesetz erließen), Belgien und Luxemburg. In Belgien stieg die Zahl der Sterbehilfefälle von 2012 bis 2015 um 22 %. Angesichts der wachsenden Nachfrage von Patienten, die ihrem Leiden ein Ende setzen wollen, stellt sich die Frage nach der Banalisierung des Tötens.Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche der Leiter einer französischen Palliativpflegeeinrichtung, Dr. Bernard Devalois. Er begleitet seine Patienten auf dem Weg in den Tod, lindert ihre Schmerzen, stellt sich aber klar gegen die Möglichkeit, ihr Leben aktiv zu beenden.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Sind die europäischen Nachbarn für oder gegen die aktive Sterbehilfe? John Paul Lepers berichtet aus einer belgischen Klinik, in der Sterbehilfe praktiziert wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.04.2018 arte
  • Folge 149
    (1): Kryptowährungen: Ist der Euro in Gefahr?
    Bitcoin, Ether, Ripple: Mittlerweile gibt es mehr als 1.500 virtuelle Währungen, die auf über 100.000 Websites verwendet werden. Kryptowährungen sind so beliebt wie noch nie: 2016 wurden in Europa 1,5 Millionen Nutzer gezählt. Ist dieses neue Zahlungssystem eine Gefahr für Investoren und herkömmliche Währungen?Kontroverse der Woche: Bitcoin-Fans freuen sich schon auf ein Leben ohne Banken, sprechen von einer technologischen Revolution. Die europäischen Regierungen aber wollen Kryptowährungen regulieren und warnen vor den Risiken unkontrollierter Spekulationen in einem System, das heute vielfach zur Geldwäsche genutzt wird.Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchiert in der Schweiz, die sich zu einem globalen Akteur im Bereich der Kryptowährungen mausert. Eine Entwicklung, die Europa beunruhigt.
    (2): Ist die grüne Revolution gescheitert?
    Ist der Traum von der Energiewende eine Illusion? Windparks, Solaranlagen, Elektroautos … all diese Technologien sollen saubere Energie liefern. Doch für ihre Herstellung werden Unmengen an seltenen Metallen benötigt. Rohstoffe wie Wolfram, Indium und Lithium sind nicht unerschöpflich, und ihre Förderung hat gravierende Folgen für die Umwelt.Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche der französische Journalist Guillaume Pitron, der sich auf diese Thematik spezialisiert hat.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Gibt es Vorkommen an seltenen Metallen in Europa? John Paul Lepers recherchiert in einer Wiederaufbereitungsanlange in Frankreich, wo seltene Metalle aus Industrieabfällen zurückgewonnen werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.04.2018 arte
  • Folge 150
    (1): Die Europäische Union gegen Amazon
    In Europa arbeiten 50.000 Menschen für Amazon, fast die Hälfte davon im Vereinigten Königreich. Das Unternehmen wurde 1994 in einer Garage gegründet, heute hat es einen Börsenwert von mehr als 400 Milliarden US-Dollar. Ein Erfolg, der mit der Missachtung von Arbeitnehmerrechten, der Verdrängung der Konkurrenz und der Beschaffung von Steuervorteilen einhergeht. Jetzt fordern die europäischen Instanzen von den US-amerikanischen Internet-Giganten mehr Transparenz; die Gewerkschaften formieren sich im Kampf gegen den Großkonzern. Kann sich Europa gegen Amazon durchsetzen?Kontroverse der Woche: Die Fans des Internet-Händlers sind begeistert vom Online-Shopping und sprechen von einer Revolution; Gewerkschaften und europäische Instanzen hingegen sehen Amazon als Bedrohung.
    Durch niedrige Preise und Steuervorteile, die gewisse Länder gewähren, verschlinge der Konzern rücksichtslos die Konkurrenz.Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchiert in Italien zum Thema Arbeitsbedingungen. Stress, eng getaktete Arbeitsrhythmen, schwere körperliche Anstrengung und unrechtmäßige Kündigungen: Der Druck ist so enorm, dass der Staat den amerikanischen Großkonzern zur Ordnung rufen musste.
    (2): Wie kann man Einsamkeit entgegenwirken?
    30 Millionen Europäer fühlen sich regelmäßig einsam. Sechs Prozent der Bevölkerung haben niemanden, dem sie sich anvertrauen oder den sie in einer Notsituation anrufen könnten. Besonders betroffen sind ältere Menschen. Das wachsende Einsamkeitsgefühl hängt mit dem Altern der Bevölkerung, aber auch mit dem Auflösen sozialer Bindungen zusammen. Das Phänomen ist mittlerweile so verbreitet, dass einige Staaten das Problem offiziell angehen wollen. In Großbritannien wurde dafür vor kurzem sogar ein eigener Ministerposten geschaffen.Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche die britische Aktivistin Laura Alcock-Ferguson, Geschäftsführerin der „Campaign to End Loneliness“. Sie hat sich für die Einrichtung eines Einsamkeitsministeriums stark gemacht.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wo ist das Gefühl der Isolation am weitesten verbreitet? John Paul Lepers recherchiert in England, wo sich ein Verein um ältere Menschen kümmert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 05.05.2018 arte
  • Folge 151
    (1): Ist das Recht auf Abtreibung in Gefahr?
    In fast allen europäischen Ländern ist der Schwangerschaftsabbruch straffrei oder erlaubt, doch wird diese liberale Praxis regelmäßig infrage gestellt. In Portugal müssen Frauen seit 2015 einen Eigenanteil zahlen, in Italien verweigern 80 % der Mediziner den Eingriff und in Polen versucht die ultrakonservative Regierungspartei PiS, den Frauen das 1956 erstrittene Recht auf Abtreibungen entziehen. Kontroverse der Woche: Zwischen Abtreibungsgegnern und -befürwortern tobt ein erbitterter Streit: Während Letztere die Verschärfung des Abtreibungsrechts in vielen EU-Ländern anprangern, kämpfen Erstere weiter vehement gegen Schwangerschaftsabbrüche.
    Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte in Irland, wo das Abtreibungsverbot durch einen Zusatzartikel in der Verfassung verankert ist. Ende Mai stimmen die Iren über die Streichung des Verfassungszusatzes ab. Damit votieren sie de facto für oder gegen die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen: Denn wenn der Zusatzartikel der Verfassung aufgehoben wird, kann das Parlament ein Gesetz mit einer Fristenregelung bis zur zwölften Woche beschließen. Der Volksentscheid ist die letzte Schlacht in einem langen Kampf, der das Land spaltet.
    (2): Befreite Unternehmen: Modell für multinationale Unternehmen?
    Mitarbeiter, die eigenverantwortlich Entscheidungen treffen, partizipatives Management, flache Hierarchien: In Europa gibt es mehr und mehr solche demokratischen oder „befreiten“ Unternehmen. Mittlerweile vertrauen nicht mehr nur KMU auf die Mitbestimmung ihrer Beschäftigten, sondern offenbar auch multinationale Konzerne. Aber lässt sich der neue Führungsstil wirklich in großem Maßstab umsetzen? Gewerkschaften und Arbeitsexperten kritisieren zunehmend das verordnete Glück am Arbeitsplatz, für das der „Chief Happiness Officer“ sorgen soll. Diese Woche ist Christine Jutard bei „Vox Pop“ zu Gast. Die Pimkie-Geschäftsführerin war lange Zeit Personalchefin des Modeunternehmens Kiabi und eine der ersten „Chief Happiness Officers“ in Frankreich. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 12.05.2018 arte
  • Folge 152
    (1): Waffenverkäufe: allgemein Heuchelei?
    Die EU ist der zweitgrößte Rüstungsexporteur der Welt, nach den USA und noch vor Russland. Innerhalb Europas führt Frankreich die Liste an. Binnen zehn Jahren hat das Land seine Exporte um 27 % gesteigert. Die Hauptabnehmer sind Saudi-Arabien, Ägypten und Katar: Länder, denen immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Kontroverse der Woche: „Durch Waffenexporte in Krieg führende oder antidemokratische Länder tragen die EU-Staaten zu Konflikten bei“, protestieren Bürger und Menschenrechtsorganisationen. „Waffenexporte bedeuten Arbeitsplätze“, halten die Fürsprecher der europäischen Rüstungsindustrie dagegen.
    „Sie spiegeln das europäische Know-how wider. Jede Regierung freut sich über lukrative Aufträge.“ Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchierte in Italien und Deutschland zur Geschäftspraxis von Rheinmetall, dem größten deutschen Waffenhersteller. Ein Rheinmetall-Werk auf Sardinien steht im Mittelpunkt einer internationalen Kontroverse: Hat der Konzern seine Produktion nur deshalb ausgelagert, damit seine Bomben nicht das Siegel „Made in Germany“ tragen?
    (2): Schienenverkehr: Was ändert sich durch die EU-weite Marktöffnung?
    Im Dezember 2019 öffnen sich alle europäischen Eisenbahngesellschaften für die Konkurrenz. Einige Länder, darunter Deutschland und Italien, haben den Eisenbahnmarkt schon vor Jahren reformiert, andere, wie Frankreich, sehen der Liberalisierung mit Sorge entgegen. Welche Änderungen kommen konkret auf die Fahrgäste zu? Werden Strecken geschlossen, wenn die Rentabilität nicht stimmt? Diese Woche ist Fabrizio Favara bei „Vox Pop“ zu Gast, Leiter des Bereichs Strategie bei der italienischen Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Welche europäischen Länder haben den Bahnverkehr bereits liberalisiert, und mit welchem Erfolg? In der Reportage von John Paul Lepers prangern Passagiere die mangelhafte Wartung des Eisenbahnnetzes und die Streichung von Nebenstrecken an. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 19.05.2018 arte
  • Folge 153
    (1): Immer mehr Haushalte sind überschuldet
    Rund 13 Millionen Europäer können ihre Kredite nicht mehr bedienen. Typische Überschuldungsauslöser sind kritische Lebensereignisse wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder ein Unfall: Reicht das Geld dann nicht mehr, um die Lebenshaltungskosten zu decken und laufende Verbindlichkeiten zu bedienen, werden neue Kredite aufgenommen. Damit werden zusätzliche Zahlungsverpflichtungen eingegangen, und die Überschuldungsspirale nimmt Fahrt auf … Ein Ausstieg ist dann kaum noch möglich.Die Kontroverse der Woche: Wer trägt die Verantwortung für die Überschuldung? Sind es die Bürger selbst, die ihre Finanzen nicht im Griff haben und über ihre Verhältnisse leben? Oder treiben Banken und andere Kreditgeber die Schuldner mit Wucherzinsen in den Ruin? Was tun die Staaten, um ihre Bürger zu schützen?Umfrage der Woche: „Vox Pop“ recherchierte im Vereinigten Königreich, dem Land mit der höchsten Schuldnerquote in Europa.
    In den letzten acht Jahren haben die britischen Haushalte 110 Milliarden Pfund zusätzlicher Schulden angehäuft – das entspricht dem Fünffachen des Lohnzuwachses über den gleichen Zeitraum. Die Regierung befürchtet Schäden für die gesamte Wirtschaft …
    (2): Der große Kollaps – Ist unsere Zivilisation dem Untergang geweiht?
    Die westlichen Gesellschaften werden zunehmend von Bankenkrisen, Umweltkatastrophen und politischen Erdbeben erschüttert. Handelt es sich hier um Vorboten des globalen Zusammenbruchs? Sind Industrialismus und Kapitalismus dem Untergang geweiht? Ja, glauben die Vertreter der Lehre vom zivilisatorischen Kollaps. Mehr noch: Ihnen zufolge, ist der Niedergang unserer Zivilisation bereits in vollem Gang. Viele mögen die Theorie für ein Hirngespinst halten; immer mehr Machthaber nehmen sie jedoch ernst. Einer der prominentesten Kollapsologen ist in dieser Woche zu Gast bei „Vox Pop“: der russische Ingenieur Dimitri Orlov.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wo wird der Lehre vom zivilisatorischen Kollaps am meisten Beachtung geschenkt? Und dann gibt es noch die Reportage von John Paul Lepers über die Survival-Messe in Paris. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 26.05.2018 arte
  • Folge 154
    (1): Kinder- und Jugendhilfe auf dem Prüfstand
    Einem 2014 veröffentlichen WHO-Bericht zufolge, werden in der EU 18 Millionen Kinder und Jugendliche Opfer von Misshandlungen, aber nur 10% von ihnen werden professionell betreut. Und das, obwohl es in allen Ländern Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen gibt, deren Aufgabe es ist, Gefährdungssituationen zu erkennen und geeignete Maßnahmen zum Schutz des Kindeswohls zu ergreifen. Doch auch bei der Betreuung der in Obhut genommenen Minderjährigen liegt einiges im Argen: überfüllte Einrichtungen, zu wenig Pflegefamilien und so weiter. Was müsste der Staat tun, damit Kinder und Jugendliche bestmöglich betreut werden können?Kontroverse der Woche: Ist eine Inobhutnahme bei Kindesgefährdung immer geboten? Ja, ausnahmslos, heißt es beispielsweise in Großbritannien und Norwegen.
    In Frankreich ist man dagegen anderer Auffassung: Kinder und Jugendliche sollten um jeden Preis in ihrem familiären Umfeld belassen werden. Zwei Anschauungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Fehlentwicklungen und Versäumnisse gibt es bei beiden …Umfrage der Woche: „Vox Pop“ hat in Frankreich nachgefragt: 325.000 Kinder werden von den Jugendämtern betreut. Doch einige Kinderärzte schlagen Alarm: Ihrer Meinung nach bräuchten sogar 500.000 Kinder und Jugendliche professionelle Hilfe. Könnte die mangelnde Koordination der in der Zuständigkeit der Departements liegenden Kinder- und Jugendhilfe der Grund dafür sein, dass die Zahlen so weit auseinanderklaffen?
    (2): Wasser: Grundrecht oder Handelsware?
    „Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern schützenswertes Erbe“. Slowenien hat den Worten der EU-Kommission Taten folgen lassen und als erstes Mitgliedsland das Recht auf Trinkwasser in seinem Grundgesetz verankert.Aber reicht das aus, um der Vermarktung von Wasser den Hahn abzudrehen und sicherzustellen, dass alle Bürger Zugang zu preiswertem Trinkwasser erhalten?In dieser Woche ist Igor Soltès zu Gast bei „Vox Pop“. Der slowenische EU-Abgeordnete hat sich in den EU-Institutionen für ein Menschenrecht auf Wasser eingesetzt.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie ist die Wasserversorgung in den einzelnen Mitgliedstaaten geregelt? John Paul Lepers berichtet in der Reportage der Woche von einem Privatunternehmen in Slowenien, das Wasser aus einer Quelle schöpft und es in Flaschen abfüllt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 02.06.2018 arte
  • Folge 155
    (1): Social Freezing: Die biologische Uhr austricksen: Frauen bekommen immer später ihr erstes Kind. In Europa sind Erstgebärende heute im Schnitt 29 Jahre alt. Je länger das Abwarten, umso lauter tickt die biologische Uhr. Um sie auszutricksen, könnten die Frauen ihre Eizellen für eine spätere Schwangerschaft einfrieren lassen und in der Zwischenzeit an ihrer Karriere basteln und sich selbst verwirklichen. Wäre das nicht die Lösung? In Europa gehen die Meinungen diesbezüglich auseinander. 51 Prozent der Befragten sind für das „Social Freezing“, das Einfrieren von Eizellen ohne medizinische Indikation. 49 Prozent sind dagegen. Kontroverse der Woche: Für oder gegen „Social Freezing“? Verboten ist das Verfahren nur in drei Ländern: Frankreich, Malta und Österreich.
    Was spricht dagegen? „Sowas ist Lifestyle; aus ethischen und religiösen Gründen ist es nicht vertretbar“. „Das kann in Geschäftemacherei und Handel mit Eizellen ausarten. Sehr gefährlich!“ Dem widersprechen Befürworter des „Social Freezing“. Nach der Einführung der Pille und dem Recht auf Abtreibung sei das Verfahren ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Selbstbestimmung der Frau in Bezug auf ihren Körper. Recherche der Woche: „Vox Pop“ hat sich in Spanien umgehört, wo das Geschäft mit dem Einfrieren von Eizellen besonders floriert. Es gibt bereits erste Partnerschaften zwischen Kliniken und Unternehmen, die Mitarbeiterinnen nahelegen, ihre Schwangerschaft auf später zu verschieben. Eine Premiere in Europa.
    (2): Ein-Pfund-Häuser: Die Lösung für verwaiste Städte? Geschäfte schließen, Wohnungen stehen leer … Viele europäische Innenstädte verwaisen. Um dem entgegenzuwirken, bieten einige Stadtverwaltungen Immobilien zum symbolischen Preis von einem Euro an. Bedingung: Der glückliche Käufer muss sich verpflichten, das Objekt zu renovieren und selbst zu bewohnen. So soll neues Leben in die Viertel einziehen. Zu Gast bei „Vox Pop“ ist in dieser Woche Stadtrat Franck Hont. Er ist in der britischen Stadt Liverpool für Stadt- und Wohnungsbau zuständig und hat das erste „One-pound-House“-Projekt in Europa mitinitiiert. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Die Liverpooler Initiative hat bereits Nachahmer in Europa gefunden. In der „Vox Pop“-Reportage spricht John Paul Lepers mit Besitzern solcher Immobilien. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 16.06.2018 arte
  • Folge 156
    (1) : Lichtverschmutzung: Unterschätzte Schäden
    60 Prozent aller Europäer sehen wegen der nächtlichen Dauerbeleuchtung nicht einmal mehr die Milchstraße. Lichtverschmutzung hat schwerwiegende Folgen für Gesundheit und Umwelt; zurückzuführen ist sie oft auf die verstärkte und häufig unbedachte Nutzung von LEDs: Diese Lampen sind zwar sehr sparsam, dies führt aber dazu, dass man sie leicht einfach brennen lässt. Und ihr Licht ist noch dazu viel schädlicher als das traditioneller Glühbirnen …Kontroverse der Woche: Wie wertvoll ist Europa der Blick auf die Sterne? Belgien, die Niederlande und Deutschland sind am stärksten von Lichtverschmutzung betroffen; Slowenien und Tschechien setzen sich respektive seit 2007 und 2002 per Gesetz für dunkle Nächte ein.
    Wichtig ist dort etwa der Neigungswinkel von Außenbeleuchtungen: Auf den Boden oder horizontal ist in Ordnung – wer es wagt, in den Himmel zu leuchten, zahlt bis zu 6.000 Euro Strafe! Auch staatliche Stellen werden dabei nicht verschont.Doch die Dunkelheitsfanatiker bringen solche gegen sich auf, die mit der Lichtverschmutzung kein Problem haben – und Dunkelheit mit Unsicherheit gleichsetzen …Recherche der Woche: „Vox Pop“ recherchiert in Spanien, wo viele Gemeinden LEDs installiert haben. Entgegen des gesunden Menschenverstands – und zum Leidwesen der Wissenschaftler …
    (2) : Geschäftsgeheimnis: Garantiert straffrei?
    2013 klagte jedes vierte europäische Unternehmen über Diebstahl von Betriebsgeheimnissen. Um europäische Unternehmen vor Wirtschaftsspionage zu schützen, hat das Europäische Parlament im April 2016 eine Richtlinie zu Geschäftsgeheimnissen angenommen. Unternehmen können seitdem leichter entschädigt werden, wenn vertrauliche Informationen illegal verwendet wurden. Notwendige Sicherheit oder garantierte Straffreiheit?“Vox Pop“ sprach mit Thomas Tindemans, der von großen Unternehmen wie Michelin und Alstom beauftragt wurde, sich um die Annahme der EU-Geschäftsgeheimnis-Richtlinie zu bemühen.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. In welchen Ländern wurde die EU-Richtlinie bereits umgesetzt? Dazu noch die Reportage von John Paul Lepers über Journalisten, die sich um die Zukunft ihres Berufes sorgen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 23.06.2018 arte
  • Folge 157
    (1): Fans: Raus aus den Stadien?
    Die Fußball-WM steht vor der Tür, und schon wird wieder diskutiert, wie mit den Fans umzugehen ist. Für manche tragen die Unterstützer maßgeblich zur Stimmung im Stadion bei; andere sehen sie als ungebildete, gewalttätige und sogar gefährliche Unruhestifter, die immer wieder die öffentliche Ordnung stören.Europa streitet über den Umgang mit Fußballfans: Dialog oder harte Hand?Kontroverse der Woche: Italien, Frankreich und Spanien greifen hart durch; in Deutschland setzt man eher auf Dialog. Wer hat Recht? Muss, wer ruhig Fußball spielen will, die Fans aus den Stadien verbannen?Recherche der Woche: „Vox Pop“ hat in Frankreich recherchiert, wo man seit zehn Jahren immer härter gegen Fans durchgreift. Im Land von Stadionverboten, Reiseverboten und Geisterspielen ist das „Fan-Dasein“ manchmal gar nicht mehr so einfach.
    (2): Vororte: Die Ghettos Europas?
    Ob Deutschland, Frankreich oder Schweden – die Vororte großer Städte gleichen in vielen europäischen Ländern oft Pulverfässern. Es sind bröckelnde Arbeiterviertel, in denen Einwanderer zusammengepfercht werden. Hier stehen Erwerbslosigkeit und Gewalt an der Tagesordnung.Wie macht man diese vernachlässigten Stadtteile zu Orten der Integration, in denen wieder ein echtes Zusammenleben möglich ist?“Vox Pop“ hat den Stadtplaner Gilles Duhem eingeladen, der sich dort für die Aufwertung des Berliner Bezirks Neukölln eingesetzt hat.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Welche Länder gehen das Vorort-Problem tatkräftig an? John Paul Lepers berichtet über einen Berliner Verband, der dafür kämpft, dass „Zusammenleben“ kein leeres Versprechen bleibt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 30.06.2018 arte
  • Folge 158
    (1): Tripadvisor – schlecht beraten?
    Zur Entscheidungshilfe bei der Urlaubsplanung bietet die Touristikwebsite Tripadvisor rund 630 Millionen individuelle Erfahrungsberichte. In ihrem Repertoire befinden sich 7,5 Millionen Geschäfte, Hotels, Gaststätten und sonstige Adressen von Interesse für Reisende. Aber sind die Bewertungen auch tatsächlich immer verlässlich? Restaurant- und Hotelbetreiber prangern eine wachsende Zahl von Fake-Berichten an.Kontroverse der Woche: „Die ganzen Tipps und Kommentare sind eine echte Reiseversicherung“, beruhigt sich die Tripadvisor-Fangemeinde. „Woher weiß man, dass diese Empfehlungen authentisch und glaubwürdig sind?“, fragen Gegner des US-amerikanischen Portals.
    „2014 hat Tripadvisor in Italien selbst seine Schwächen eingestanden!“: Dem Unternehmen wurden in diesem Land unlautere Geschäftspraktiken zum Vorwurf gemacht, und Tripadvisor hatte die „Unmöglichkeit, die Wahrhaftigkeit aller Kommentare zu kontrollieren“ eingeräumt.Recherche der Woche: In Großbritannien regen sich immer mehr Hotel- und Gastgewerbetreibende über die Website auf. 2017 belegte in London Monate lang ein Restaurant Platz 1 der Bewertungen – das es gar nicht gab. Ein Journalist, der gegen die Diktatur des US-Riesen protestieren wollte, hatte die Seite des Fake-Restaurants geschaffen.
    (2): Facebook: Europe verlangt Rechenschaft
    Wenige Tage vor dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung kommt Mark Zuckerberg zu einer Anhörung ins EU-Parlament. Die konkrete Frage der Europaabgeordneten an den Facebook-Chef lautete: Trifft Facebook ausreichend Maßnahmen, um die personenbezogenen Daten seiner User zu schützen? Die europäischen Politiker hegen daran berechtigte Zweifel, wie der Skandal um Cambridge Analytica bekräftigt: Das britische Datenanalyse-Unternehmen nutzt personenbezogene Informationen zu gewerblichen und politischen Zwecken und zur Beeinflussung von Wählern und Konsumenten und gab zu, die Daten von 87 Millionen Facebook-Usern missbraucht zu haben, davon knapp 3 Millionen Europäer.
    Wie hätte das verhindert werden können? Können die sozialen Netzwerke die Daten ihrer User glaubhaft schützen?Interviewgast der Woche bei „Vox Pop“ ist Philippe Lamberts. Als Co-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei war er live dabei, als Mark Zuckerberg am 22. Mai vor dem Europaparlament aussagte.Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Welche Länder setzen sich am Stärksten für den Schutz personenbezogener Daten ein? Die Reportage von John Paul Lepers berichtet ebenfalls über die Aussage von Mark Zuckerberg vor dem EU-Parlament. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.07.2018 arte
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 07.07.2018 angekündigt

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