2016/2017, Folge 88–105

  • Folge 88 (28 Min.)
    Jede Woche berichtet „Vox Pop“ über das europäische Zeitgeschehen. Im Vorfeld eines sehr sportlichen Sommers geht es diesmal um Doping in Europa. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.09.2016arte
  • Folge 89 (28 Min.)
    In dieser Ausgabe geht es um die Parallelgesellschaften in Großbritannien, die von den Angelsachsen unter dem Stichwort Multikulturalismus zusammengefasst werden. Laut diesem in Europa einzigartigen Integrationsmodell soll jede Community ihre Eigenheiten bewahren ein Gegenentwurf zur Assimilation. Der Multikulturalismus ist ein Erbe des Britischen Empires, das den Fokus auf wirtschaftliche und nicht zivilisatorische Aspekte richtete. Doch nach 40 Jahren Existenz treten die Grenzen dieses Modells immer deutlicher zutage. Die Koexistenz wurde von Parallelgesellschaften verdrängt und die Bilanz fällt letztlich nicht positiver aus als in Deutschland oder Frankreich. „Vox Pop“ untersucht das Thema Zwangsheirat und die Ehrenmorde, die unter Sikhs, Pakistanern oder Kurden auch heute keine Seltenheit sind. Haben Polizei und Justiz im Namen des Multikulturalismus oder um nicht als rassistisch zu gelten zu lange die Augen vor diesen frauenfeindlichen Ritualen verschlossen?
    Interview der Woche:
    David Goodhart, Intellektueller und Leiter des Thinktanks Demos sowie Autor von „The British Dream: Successes and Failures of Post-war Immigration“. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Dieses Mal geht es um die Einwanderungspolitik in Deutschland und den Niederlanden in den 70er Jahren.
    Vox Report:
    Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. In dieser Reportage geht es um Berlin, das der Online-Plattform Airbnb den Kampf angesagt hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.2016arte
  • Folge 90 (28 Min.)
    Mit dem TTIP-Abkommen, dessen Aushandlung noch nicht abgeschlossen ist, soll die größte und reichste Freihandelszone der Welt entstehen. Zu den erklärten Zielen des Vertragswerks zählen der Abbau der Zölle zwischen den beiden Wirtschaftsgebieten Europa und Amerika und die Angleichung von Normen. Die mit dem Abkommen verfolgte Öffnung Europas gegenüber Amerika und seinen Produkten bringt zwangsläufig Ängste mit sich. Hinzu kommt, dass TTIP auch die Einrichtung von Schiedsgerichten vorsieht, die bei Interessenkonflikten zwischen Unternehmen und Staaten auf den beiden Kontinenten entscheiden sollen.
    Bei solchen überstaatlichen Schiedsgerichten können Unternehmen, die der Ansicht sind, ein Gesetz oder eine staatliche Auflage schade ihren Investitionszielen, künftig auf Schadensersatz klagen. Doch sind diese mit Geschäftsanwälten oder ehemaligen Richtern besetzten Institutionen wirklich unabhängiger als ordentliche Gerichte? Und versuchen Unternehmen, die im Namen des Investorenschutzes oft Milliarden von Dollar fordern, nicht schlicht und einfach, die Staaten einzuschüchtern und von Maßnahmen zum Schutz ihrer Bürger abzuhalten? „Vox Pop“ enthüllt die Schattenseiten der umstrittenen Schiedsgerichte.
    Interview der Woche:
    Pascal Lamy, ehemaliger Generaldirektor der Welthandelsorganisation WTO, Ehrenpräsident des Institut Jacques Delors. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das aktuelle Thema der Woche. Dieses Mal erläutern sie die unterschiedlichen Positionen der europäischen Staaten in der TTIP-Frage.
    Vox Report:
    Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. In dieser Sendung steht Belgien im Blickpunkt. Dort wurde die katholische Kirche verpflichtet, alle Opfer von pädophilen Priestern seit den 50er Jahren zu entschädigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.2016arte
  • Folge 91 (28 Min.)
    Schwerpunktthema der Woche ist das Kräftemessen zwischen Europa und dem Internetriesen Google, über den inzwischen 90 % aller Online-Suchanfragen laufen. Die kalifornische Firma ist der Europäischen Kommission bereits seit mehreren Jahren ein Dorn im Auge. Drei Enquête-Kommissionen der EU richten derzeit ihr Augenmerk auf den Verdacht der Wettbewerbsbeschränkung und des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung. Die Kommission verdächtigt die Firma unter anderem, den hauseigenen Preisvergleich-Dienst zulasten der Konkurrenz herauszustellen und in Smartphones mit Google-eigenem Android-Betriebssystem andere Suchmaschinen zu blockieren. „Vox Pop“ ermittelte in Europa über die einst „neutrale“ Suchmaschine Google, die sich seit 2007 zum Anbieter eigener Onlinedienste weiterentwickelt und Konkurrenten knallhart aus dem Markt gedrängt hat.
    Ist Google noch zu bremsen? Interview der Woche: Margrethe Vestager, Wettbewerbskommissarin der EU seit 2014. Sie will Google in die Knie zwingen. Wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das aktuelle Thema der Woche. Welche Position vertreten die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten gegenüber Google? Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox-Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diesmal geht es um Kidzania, eine mexikanische Freizeitpark-Franchise in London, die Kindern beibringt, was es mit dem Arbeiten und Geldverdienen auf sich hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2016arte
  • Folge 92 (28 Min.)
    2008 rief die EU-Kommission ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, sich hinsichtlich strategisch wichtiger Metalle vom chinesischen Monopol unabhängig zu machen. Der Kursanstieg von Metallen wie Eisen, Gold, Zink und Wolfram sowie neue Fördertechnologien machen die Industrie auch auf dem alten Kontinent wieder rentabel. Aber zu welchem Preis für Anwohner und Umwelt? „Vox Pop“ hat in Frankreich recherchiert. In den letzten drei Jahren erteilte das französische Industrie-Ministerium acht Genehmigungen für Forschungsaktivitäten im Bergbau; neun stehen noch aus. Die betroffenen Stätten liegen in der Bretagne, im Zentrum und im Südwesten des Landes.
    Die meisten Anträge kamen von der französischen Niederlassung der australischen Bergbau-Gesellschaft Variscan, die in Orleans sitzt. Doch die Arbeiten in Salau (Pyrenäen) und der Bretagne stoßen bei vielen Anwohnern auf Widerstand. Sie werfen der Gesellschaft vor, Umweltrisiken klein zu reden, und kritisieren auch den Staat, der bei fehlender Zustimmung seitens der Bevölkerung einfach den Kopf in den Sand steckt. Der Bergbau machte Europa in den letzten zweihundert Jahren zu dem, was es heute ist. Doch er hinterließ auch Spuren hinterlassen, die viele nicht wahrhaben wollen …
    Interview der Woche: Maria José Asensio, andalusische Abgeordnete und Zuständige für die Entwicklung der Bergbauindustrie. Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox-Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diese Woche liegt der Fokus auf der Sterbehilfe in den Niederlanden, die auch immer mehr Opfer mit seelischen Leiden betrifft. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Sie schildern, wie unsere europäischen Nachbarn auf die Bergwerke reagieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.10.2016arte
  • Folge 93 (28 Min.)
    In Indien werden Tiere seit Jahrtausenden verehrt, in Europa gelten sie erst seit einigen Jahrzehnten als „fühlende Wesen“. Von der Nahrungsmittelindustrie werden sie dennoch – und trotz immer schärferer Gesetze – oft schamlos malträtiert. Schockierende, meist heimlich gefilmte Aufnahmen dokumentieren die industrielle Viehzucht und die oft unwürdigen Zustände in den Schlachthäusern. Oft werden sie von veganen und antispeziesistischen Aktivisten veröffentlicht, die gegen den Fleischkonsum im Allgemeinen kämpfen. „Vox Pop“ hat recherchiert, wie internationale Viehtransporte ablaufen: So verfrachtet man regelmäßig hunderttausende Tiere von Europa und vor allem von Frankreich aus in die Türkei; die vielen offiziellen Auflagen werden dabei nur selten berücksichtigt.
    Seit sechs Jahren sind verstärkt Tierschutzorganisationen an der türkisch-bulgarischen Grenze im Einsatz. Bei der Überprüfung vieler hundert Lastwagen sammelten die Organisationen, für die viele Tierärzte tätig sind, in den letzten fünf Jahren erdrückende Mengen an Beweismaterial gegen die Transportunternehmen und Herkunftsländer. Wie authentisch sind die Bilder von trächtigen, kranken, geschlagenen, verwundeten und tot zurückgelassenen Tieren? „Vox Pop“ ging der Sache auf den Grund gegangen.
    Interview der Woche: Isobel Hutchinson, (Projektleiterin bei der NGO Animal Aid)
    Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox-Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diese Woche rückt ein Gesetz in den Fokus, das Frauen in Deutschland besser vor Vergewaltigungen schützen soll. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Sie schildern, wie dort für die Tiere gesorgt wird – oder eben nicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.2016arte
  • Folge 94 (28 Min.)
    In fast allen Ländern steckt die Demokratie in der Krise. Die Europäer haben immer weniger Vertrauen in die Eliten, die ihre Macht für eigene Zwecke zu missbrauchen scheinen. Und so entstehen allerorten links- und rechtspopulistische Parteien, mischen die Parteienlandschaft auf und versprechen, dem Volk wieder eine Stimme zu geben: Syriza in Griechenland, Podemos und Cuidadamos in Spanien, die AfD in Deutschland, die UKIP in Großbritannien, in Frankreich der Front National und der linke Front de Gauche … In Italien recherchiert „Vox Pop“ über die Fünf-Sterne-Bewegung („MoVimento 5 Stelle“) und deren charismatische Leitfigur Beppe Grillo.
    Diese Partei, die aus ihrer Abneigung gegen die etablierten Politiker keinen Hehl macht, könnte demnächst die Regierung stellen. Im Mittelpunkt ihres Programms steht die direkte Demokratie, den Kern ihrer Strategie bilden Internet und E-Voting. Im Gegenzug führt „Vox Pop“ auch Recherchen zum Scheitern der „Fünf-Sterne“-Bürgermeister sowie über Davide Casaleggio durch, den Netzstrategen der Bewegung.
    Dieser sähe Parlamentarier am liebsten durch Bürger ersetzt, die per Mausklick abstimmen. Interview der Woche: Birgitta Jónsdóttir, isländische Abgeordnete, Vorsitzende der Piratenpartei und vielleicht zukünftige Premierministerin. „Vox Report“: Wie werden in Madrid beim Thema „Sauberkeit“ sozial schwache Stadtteile diskriminiert? Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Diesmal darüber, wie Großbritannien und die Schweiz Volksabstimmungen nutzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2016arte
  • Folge 95 (28 Min.)
    Diese Woche stößt „Vox Pop“ die Diskussion über den Umgang mit Cannabis an. Seit einigen Monaten plädieren in Europa immer mehr auch politisch Verantwortliche für die Legalisierung dieser Droge und gestehen damit das Scheitern repressiver Maßnahmen ein. Andere argumentieren, dass der legale Verkauf sowohl eine bessere Kontrolle der öffentlichen Gesundheit als auch neue Steuereinnahmen garantieren würde. Laut Schätzungen des Thinktanks Terra Nova könnte Frankreich mit einer Finanzspritze von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr rechnen. In Europa werden heute mehr Cannabis-Pflanzen angebaut als je zuvor. Aber ist Europa auch bereit, ernsthaft über dessen Legalisierung zu diskutieren? „Vox Pop“ hat bei denen nachgefragt, die bereits mit Cannabis Geschäfte machen – und zwar ganz legal.
    Niederländer, Spanier aber auch Amerikaner stehen bereit, um den europäischen Markt zu erobern. Für sie ist Europa das Kifferparadies der Zukunft. Interview der Woche: Christian Ben Lakhdar, Dozent und Verfasser eines Berichts des Thinktanks Terra Nova zu Cannabis Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. In dieser Ausgabe wird erläutert, wie der VW-Abgasskandal das System der Sammelklage befördern könnte. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Sie zeigen, welche Sonderwege die Niederlande und Portugal im Umgang mit Cannabis eingeschlagen haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2016arte
  • Folge 96 (28 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2016arte
  • Folge 97 (28 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.2016arte
  • Folge 98 (28 Min.)
    Ende Juni 2016 hat die EU-Kommission die Zulassung des Herbizids, das in Monsantos berüchtigtem „Roundup“ und in rund 200 Produkten anderer Marken zum Einsatz kommt, um 18 Monate verlängert. Sie stützte sich dabei auf die Empfehlung der EFSA, die das Molekül als „nicht krebserregend“ einstufte. „Vox Pop“ beleuchtet die Vorgehensweise der EFSA bei ihrer Bewertung, die weder wissenschaftlich fundiert noch unabhängig oder überprüfbar erscheint und deren Unterzeichner anonym bleiben. Methodik und Ergebnisse stehen im Widerspruch zu einer nach streng wissenschaftlichen Maßstäben durchgeführten Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), einer Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO.
    Unterliegen die europäischen Gesundheitsexperten dem Einfluss der Industrielobby? Warum verfügt man in Europa nicht über die Mittel zur Durchführung eigener unabhängiger Studien? „Vox Pop“ sprach mit dem EU-Kommissar für Gesundheit sowie mit einem Vertreter von Monsanto.
    Interview der Woche: Wird Europa von Interessenkonflikten gelähmt? Diese Frage stellte John-Paul Lepers der Bürgerbeauftragen der Europäischen Union, Emily O’Reilly. Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox-Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diesmal geht es um rumänische Computerfreaks und ihre wachsende Macht im Internet. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Sie zeigen, wie Großbritannien und Italien auf die Glyphosatverseuchung der Umwelt reagieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.2016arte
  • Folge 99 (28 Min.)
    Einige Hundert Kriegsverbrecher aus den verschiedenen Lagern des syrischen Konflikts sollen sich unter die Flüchtlinge gemischt haben, die in Europa Schutz suchen. Müssen und dürfen diese vor Gericht gestellt werden? Und wenn ja, vor welches Gericht? Die Gräuel des 20. Jahrhunderts haben zur Entwicklung einer internationalen Strafgerichtsbarkeit geführt. Die markantesten Etappen in diesem Prozess waren die beiden Weltkriege, die Jugoslawienkriege und der Völkermord in Ruanda. Doch der Internationale Strafgerichtshof (IStGH), Wahrzeichen der internationalen Justiz, erscheint heute geschwächt. So kann beispielsweise das Regime von Baschar al-Assad aufgrund eines russischen Vetos nicht strafrechtlich verfolgt werden.
    Auf dem afrikanischen Kontinent schwindet das Vertrauen in den IStGH, die Afrikanische Union erwägt die Schaffung einer eigenen Strafgerichtsbarkeit. Unterdessen unternehmen einige europäische Länder vorsichtige Versuche zur Verfolgung ausländischer Kriegsverbrecher, die sich auf ihrem Staatsgebiet aufhalten. „Vox Pop“ ermittelte in Schweden, wo Staatsanwälte und Polizei rund dreißig mutmaßliche Kriegsverbrecher aus Syrien verfolgen. Und sogar Flüchtlinge selbst versuchen, ihre Peiniger zu enttarnen. Dabei nutzen beide Seiten unter anderem Spuren, die die Kriegsverbrecher in sozialen Netzwerken hinterlassen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.12.2016arte
  • Folge 100 (28 Min.)
    Überall in Europa stehen Schulen in der Kritik: mittelmäßige Leistungen, unmotivierte Lehrkräfte, unüberwindbare Ungleichheiten … Privatunternehmen profilieren sich als Retter, die beraten oder Gelder zur Verfügung stellen. Dabei üben manche Firmen starken Einfluss aus und versuchen, ihre Vorstellungen von Schule durchzusetzen: Sie fordern ein Bildungssystem, das junge Menschen für den Arbeitsmarkt rüstet. Inwiefern soll sich die Privatwirtschaft mit ihren Werten in den Schulbetrieb einmischen dürfen? Bedeutet die Einbindung von Unternehmen das Versagen des staatlichen Bildungswesens? Was sind die wahren Beweggründe der Großkonzerne? „Vox Pop“ nimmt das Unternehmen McKinsey unter die Lupe.
    Die international agierende Unternehmensberatung hat einen Jahresumsatz von über 7,5 Milliarden Euro und zeigt seit 2007 großes Interesse an Bildungseinrichtungen. Belgien ist ihr neues Versuchslabor. Der Konzern nimmt maßgeblichen Einfluss auf Schulreformen und soll in allen wichtigen Entscheidungsgremien vertreten sein. McKinsey plant sogar, seinen belgischen Hauptsitz auf dem Campus einer der größten Universitäten des Landes anzusiedeln. Welche Interessen stehen dahinter? Welchen Preis zahlen Schüler und Studenten? Interview der Woche: Nathalie Mons, Soziologin und Vorsitzende des französischen Rates für Schulevaluierung (CNESCO) Vox Report: Jede Woche beschäftigt sich ein „Vox Pop“-Korrespondent mit einem weiteren aktuellen Thema aus Europa.
    Dieses Mal geht es um die Anerkennung der Homo-Ehe in Rumänien. Ein Paar kämpft für Gleichstellung und löst eine breite öffentliche Debatte aus. Außerdem berichtet wie immer ein „Vox Pop“-Korrespondent aus seinem Land über das Thema der Woche. In dieser Ausgabe: die Privatisierung der Schulen in verschiedenen europäischen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.2017arte
  • Folge 101 (28 Min.)
    „Data Broker sammeln rund um die Uhr Informationen, die wir mehr oder weniger freiwillig preisgeben. Damit gefährden sie den Schutz der Privatsphäre noch stärker als die NSA.“ Mit dieser Aussage sorgte ein Abgeordneter im US-Senat für reichlich Wirbel. Konsumgewohnheiten, Twitter-Beiträge und gepostete Fotos von Internetnutzern lassen sich problemlos erfassen. Wer über sein Smartphone surft, verrät fast auf den Meter genau seinen Standort. So gibt jeder persönliche Informationen preis und wird zum eigenen „Big Brother.“ Data Broker verkaufen dieses Wissen beispielsweise an die Werbeindustrie, die Verbraucher dadurch gezielt ansprechen kann.
    Die Datenhändler sind ebenso diskret wie einflussreich und handeln sicherlich nicht immer im Interesse der Ausgespähten. „Vox Pop“ nahm das britische Unternehmen Cambridge Analytica unter die Lupe, das durch personalisierte Werbung zum Wahlsieg Donald Trumps beitrug. Der Firma standen pro Zielperson mehr als 5.000 gesammelte Daten zur Verfügung. Durch personenbezogene Informationen lässt sich also beeinflussen, wer eine Wahl gewinnt. Bald schon könnte anhand des digitalen Fußabdrucks vielleicht auch das Verhalten eines Menschen vorausgesagt werden.
    Interview der Woche: Andrus Ansip, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für den digitalen Binnenmarkt. Vox Report: Jede Woche beschäftigt sich ein „Vox Pop“-Korrespondent mit einem weiteren aktuellen Thema aus Europa. Diesmal geht es um Video-Spiel-Unterricht für schwedische Oberstufenschüler. Außerdem berichtet wie immer ein „Vox Pop“-Korrespondent aus seinem Land über das Thema der Woche. In dieser Ausgabe: Wie schützen verschiedene europäische Länder die digitalen Daten ihrer Einwohner? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.2017arte
  • Folge 102 (28 Min.)
    Deliveroo, Foodora, Ubereats und Co. liefern sich einen Wettlauf gegen die Zeit. Wer wird Marktführer, der europaweit bald 90 Milliarden Euro schweren Branche? Die Start-Ups investieren massiv in die Anwerbung möglichst vieler Partnerrestaurants. Im Juli trieb Deliveroo 248 Milliarden Euro auf, um die Konkurrenz auszuschalten. Zeitgleich ging die Firma Take it Easy pleite, die vorübergehend den belgischen Markt beherrschte. Dem gegenüber stehen die Restaurantbesitzer und die Lieferanten. Den Restaurants winken einerseits große Kundenzahlen, andererseits schrecken sie aber auch vor den hohen Provisionssätzen der Food-Tech-Riesen zurück.
    Die Kuriere bilden ihrerseits eine neue Uber-Generation, die mittags und abends, meist mit Fahrrad und Isotasche, die Straßen unsicher macht und immer stärker unter dem Status der Selbständigkeit leidet. „Vox Pop“ nimmt die deutsche Firma Foodora und ihren britischen Nebenbuhler Deliveroo unter die Lupe, die den deutschen Markt bestreiten. Wie überzeugen sie Restaurantbesitzer? Wie finden sie Neukunden? Verschwenden die ungewöhnlich hohen Wertgutscheine nicht Millionen von Investorengeldern? Interview der Woche: Grégoire Leclerc, Vorsitzender des französischen Instituts „L’observatoire de l’ubérisation“.
    Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diesmal geht es um die Ausbeutung philippinischer Au-Pairs in Dänemark. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Aufgebrachte Lieferanten insolventer Start-ups schildern die Grenzen der Lieferdienste. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2017arte
  • Folge 103 (28 Min.)
    Seit mittlerweile fünf Jahren investieren Katar, der Libanon und China nicht mehr nur in afrikanisches, sondern auch in europäisches Ackerland, vor allem in den östlichen EU-Ländern. Zu den Käufern zählen Lebensmittelkonzerne, aber auch Investmentfonds. Ihr Ziel ist vor allem der Getreideexport. Wo wird es hinführen? Was geschieht mit der europäischen Unabhängigkeit in Sachen Lebensmittelversorgung, und wie wirkt sich das Einmischen der Finanzwelt auf die Existenz der Kleinbauern aus? Ist Ackerland das neue Erdöl? „Vox Pop“ nimmt die Situation in Frankreich genauer unter die Lupe.
    Dort investierte China zunächst in vielversprechende Industriezweige, kauft aber inzwischen landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Käufer nutzen eine Gesetzeslücke, dank der sie den Kontrollinstanzen des landwirtschaftlichen Grundbesitzes entkommen. Worauf zielen die Investoren ab? Auf massiven Getreideexport nach China? Milchproduktion durch Massentierhaltung? Wollen sie regionale Landpreise in die Höhe treiben und gewinnbringend verkaufen? Im Grunde erobert die Finanzwelt die Landwirtschaft. Interview der Woche: Maria Heubuch, eine deutsche EU-Abgeordnete der Grünen und selbst Landwirtin, veröffentlichte einen Bericht über die Gefahren der Agrarlandkonzentration in der EU.
    Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diesmal geht es um einen Beigeordneten des Rotterdamer Bürgermeisters, der einen Verhütungszwang für verantwortungslose Frauen einführen möchte. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche und schildern, wie einige unserer europäischen Nachbarn ihr Ackerland vor ausländischen Konzernen schützen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.2017arte
  • Folge 104 (28 Min.)
    Das Investitionsprogramm, das von der Europäischen Kommission erarbeitet und im Juni 2015 gestartet wurde, soll dem krisengeschüttelten Europa mehr Wachstum und neue Arbeitsplätze bescheren. 315 Milliarden Euro will Jean-Claude Juncker in drei Jahren aufbringen, um Infrastruktur und innovative Projekte zu finanzieren. Doch schon auf halber Strecke wird der Plan heftig kritisiert. Wie werden die finanzierten Projekte ausgewählt? Welche Länder erhalten die meisten Mittel die bedürftigsten oder die finanziell vertrauenswürdigsten? De facto erhielt England im ersten Jahr fünf Mal mehr Geld als Griechenland. Die dreizehn jüngsten und gleichzeitig ärmsten EU-Mitglieder erhielten nur 12 % der Summe.
    Der Kommission zufolge wurden bisher 300.000 kleine und mittelständische Unternehmen gefördert und 100.000 Arbeitsplätze geschaffen. Sie will das Investitionsprogramm bis 2020 verlängern. Diese Entscheidung empörte den Europäischen Rechnungshof: Nichts beweise, dass die neuen Arbeitsplätze tatsächlich auf den Juncker-Plan zurückgehen; dessen Rolle würde wahrscheinlich überbewertet. Hat die europäische Sparpolitik bald ein Ende, oder ist alles nur ein Bluff? „Vox Pop“ recherchierte hinter den Kulissen des Juncker-Plans in Belgien, Luxemburg und Frankreich. Wie viel Geld hat die EU wirklich vorgestreckt? Und wie funktioniert das Investitionsprogramm konkret? Interview der Woche: Enrico Letta ist Politiker bei der italienischen Partito Democratico.
    Er war 2013/​14 Vorsitzender des Ministerrats und ist bis heute Vize-Präsident des Institut Jacques Delors. Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diesmal geht es nach Polen, wohin Nordkorea hunderte Arbeiter als „Staatssklaven“ entsandt haben soll. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern. Heute erklären sie, wie man bei ihnen die Wirtschaft ankurbeln will und ob eine Erhöhung der Staatsausgaben dabei unerlässlich ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2017arte
  • Folge 105 (28 Min.)
    Allmählich kommen die – aus politischen Gründen lange heruntergespielten – tatsächlichen Kosten ans Licht: Sie sind schwindelerregend hoch. 129 Reaktoren sind in Europa derzeit in Betrieb, ihr Durchschnittsalter liegt bei über 30 Jahren. Bis zum Jahr 2050 müssen 350 bis 450 Milliarden Euro investiert werden, um die alten Meiler an die Normen anzupassen, zu sanieren oder durch neue Kraftwerke zu ersetzen. Darüber hinaus gilt es, den Rückbau der 89 endgültig stillgelegten KKW zu finanzieren. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission werden in den nächsten 20 Jahren insgesamt mindestens 600 Milliarden Euro in die Kernkraft gesteckt. Auch wenn die Turbinen einmal abgeschaltet sind, müssen die europäischen Steuerzahler noch lange weiter zahlen … „Vox Pop“ recherchierte in Deutschland zu den Kosten für die Stilllegung der Reaktoren.
    Bis 2022 sollen sämtliche kerntechnischen Anlagen im Land stillegelegt sein: Das hat Kanzlerin Angela Merkel nach Fukushima entschieden. Die Arbeiten zum Rückbau von zwei Kraftwerken in der ehemaligen DDR haben begonnen und werden mit 30 Jahren genauso lange dauern wie die Betriebszeit der Meiler. Geschätzte Kosten: über 6,5 Milliarden Euro. Dabei ist die heikle Frage des radioaktiven Abfalls noch nicht einmal berücksichtigt: Wo soll er gelagert werden, und was kostet diese Endlagerung den deutschen Steuerzahler? Interview der Woche: Bernard Laponche, Atomphysiker und internationaler Berater im Bereich Energie, für den die „Kernenergie nicht nur gefährlich, sondern überholt“ ist.
    Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein Vox-Pop-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diese Woche geht es um die App „Fixyourstreet“, mit der die Bürger auf den Straßen von Dublin jede Woche die Demokratie 2.0 erproben. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie positionieren sich die Regierungen der europäischen Länder zur Kernenergie: aussteigen oder laufen lassen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2017arte

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