In dieser Ausgabe geht es um die Parallelgesellschaften in Großbritannien, die von den Angelsachsen unter dem Stichwort Multikulturalismus zusammengefasst werden. Laut diesem in Europa einzigartigen Integrationsmodell soll jede Community ihre Eigenheiten bewahren ein Gegenentwurf zur Assimilation. Der Multikulturalismus ist ein Erbe des Britischen Empires, das den Fokus auf wirtschaftliche und nicht zivilisatorische Aspekte richtete. Doch nach 40 Jahren Existenz treten die Grenzen dieses Modells immer deutlicher zutage. Die Koexistenz wurde von Parallelgesellschaften verdrängt und die Bilanz fällt letztlich nicht positiver aus als in Deutschland oder Frankreich. „Vox Pop“ untersucht das Thema Zwangsheirat und die Ehrenmorde, die unter Sikhs, Pakistanern oder Kurden auch heute keine Seltenheit
sind. Haben Polizei und Justiz im Namen des Multikulturalismus oder um nicht als rassistisch zu gelten zu lange die Augen vor diesen frauenfeindlichen Ritualen verschlossen? Interview der Woche: David Goodhart, Intellektueller und Leiter des Thinktanks Demos sowie Autor von „The British Dream: Successes and Failures of Post-war Immigration“. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Dieses Mal geht es um die Einwanderungspolitik in Deutschland und den Niederlanden in den 70er Jahren. Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. In dieser Reportage geht es um Berlin, das der Online-Plattform Airbnb den Kampf angesagt hat. (Text: arte)