Seit mittlerweile fünf Jahren investieren Katar, der Libanon und China nicht mehr nur in afrikanisches, sondern auch in europäisches Ackerland, vor allem in den östlichen EU-Ländern. Zu den Käufern zählen Lebensmittelkonzerne, aber auch Investmentfonds. Ihr Ziel ist vor allem der Getreideexport. Wo wird es hinführen? Was geschieht mit der europäischen Unabhängigkeit in Sachen Lebensmittelversorgung, und wie wirkt sich das Einmischen der Finanzwelt auf die Existenz der Kleinbauern aus? Ist Ackerland das neue Erdöl? „Vox Pop“ nimmt die Situation in Frankreich genauer unter die Lupe. Dort investierte China zunächst in vielversprechende Industriezweige, kauft aber inzwischen landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Käufer nutzen eine Gesetzeslücke, dank der sie den Kontrollinstanzen des landwirtschaftlichen Grundbesitzes entkommen. Worauf zielen die Investoren
ab? Auf massiven Getreideexport nach China? Milchproduktion durch Massentierhaltung? Wollen sie regionale Landpreise in die Höhe treiben und gewinnbringend verkaufen? Im Grunde erobert die Finanzwelt die Landwirtschaft. Interview der Woche: Maria Heubuch, eine deutsche EU-Abgeordnete der Grünen und selbst Landwirtin, veröffentlichte einen Bericht über die Gefahren der Agrarlandkonzentration in der EU. Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diesmal geht es um einen Beigeordneten des Rotterdamer Bürgermeisters, der einen Verhütungszwang für verantwortungslose Frauen einführen möchte. Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche und schildern, wie einige unserer europäischen Nachbarn ihr Ackerland vor ausländischen Konzernen schützen. (Text: arte)