2008 rief die EU-Kommission ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, sich hinsichtlich strategisch wichtiger Metalle vom chinesischen Monopol unabhängig zu machen. Der Kursanstieg von Metallen wie Eisen, Gold, Zink und Wolfram sowie neue Fördertechnologien machen die Industrie auch auf dem alten Kontinent wieder rentabel. Aber zu welchem Preis für Anwohner und Umwelt? „Vox Pop“ hat in Frankreich recherchiert. In den letzten drei Jahren erteilte das französische Industrie-Ministerium acht Genehmigungen für Forschungsaktivitäten im Bergbau; neun stehen noch aus. Die betroffenen Stätten liegen in der Bretagne, im Zentrum und im Südwesten des Landes. Die meisten Anträge kamen von der französischen Niederlassung der australischen Bergbau-Gesellschaft Variscan, die in Orleans sitzt. Doch die Arbeiten in Salau (Pyrenäen) und der Bretagne stoßen bei vielen Anwohnern auf Widerstand. Sie
werfen der Gesellschaft vor, Umweltrisiken klein zu reden, und kritisieren auch den Staat, der bei fehlender Zustimmung seitens der Bevölkerung einfach den Kopf in den Sand steckt. Der Bergbau machte Europa in den letzten zweihundert Jahren zu dem, was es heute ist. Doch er hinterließ auch Spuren hinterlassen, die viele nicht wahrhaben wollen … Interview der Woche: Maria José Asensio, andalusische Abgeordnete und Zuständige für die Entwicklung der Bergbauindustrie. Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein „Vox-Pop“-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diese Woche liegt der Fokus auf der Sterbehilfe in den Niederlanden, die auch immer mehr Opfer mit seelischen Leiden betrifft. Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Sie schildern, wie unsere europäischen Nachbarn auf die Bergwerke reagieren. (Text: arte)