Vox Pop Folge 101: Data Brokers, die Big Brothers 3.0?
Folge 101
Data Brokers, die Big Brothers 3.0?
Folge 101 (28 Min.)
„Data Broker sammeln rund um die Uhr Informationen, die wir mehr oder weniger freiwillig preisgeben. Damit gefährden sie den Schutz der Privatsphäre noch stärker als die NSA.“ Mit dieser Aussage sorgte ein Abgeordneter im US-Senat für reichlich Wirbel. Konsumgewohnheiten, Twitter-Beiträge und gepostete Fotos von Internetnutzern lassen sich problemlos erfassen. Wer über sein Smartphone surft, verrät fast auf den Meter genau seinen Standort. So gibt jeder persönliche Informationen preis und wird zum eigenen „Big Brother.“ Data Broker verkaufen dieses Wissen beispielsweise an die Werbeindustrie, die Verbraucher dadurch gezielt ansprechen kann. Die Datenhändler sind ebenso diskret wie einflussreich und handeln sicherlich nicht immer im Interesse der Ausgespähten. „Vox Pop“ nahm das britische Unternehmen Cambridge Analytica unter die Lupe, das durch
personalisierte Werbung zum Wahlsieg Donald Trumps beitrug. Der Firma standen pro Zielperson mehr als 5.000 gesammelte Daten zur Verfügung. Durch personenbezogene Informationen lässt sich also beeinflussen, wer eine Wahl gewinnt. Bald schon könnte anhand des digitalen Fußabdrucks vielleicht auch das Verhalten eines Menschen vorausgesagt werden. Interview der Woche: Andrus Ansip, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für den digitalen Binnenmarkt. Vox Report: Jede Woche beschäftigt sich ein „Vox Pop“-Korrespondent mit einem weiteren aktuellen Thema aus Europa. Diesmal geht es um Video-Spiel-Unterricht für schwedische Oberstufenschüler. Außerdem berichtet wie immer ein „Vox Pop“-Korrespondent aus seinem Land über das Thema der Woche. In dieser Ausgabe: Wie schützen verschiedene europäische Länder die digitalen Daten ihrer Einwohner? (Text: arte)