In fast allen Ländern steckt die Demokratie in der Krise. Die Europäer haben immer weniger Vertrauen in die Eliten, die ihre Macht für eigene Zwecke zu missbrauchen scheinen. Und so entstehen allerorten links- und rechtspopulistische Parteien, mischen die Parteienlandschaft auf und versprechen, dem Volk wieder eine Stimme zu geben: Syriza in Griechenland, Podemos und Cuidadamos in Spanien, die AfD in Deutschland, die UKIP in Großbritannien, in Frankreich der Front National und der linke Front de Gauche … In Italien recherchiert „Vox Pop“ über die Fünf-Sterne-Bewegung („MoVimento 5 Stelle“) und deren charismatische Leitfigur Beppe Grillo. Diese Partei, die aus ihrer Abneigung gegen die etablierten Politiker keinen Hehl macht, könnte demnächst die Regierung stellen. Im
Mittelpunkt ihres Programms steht die direkte Demokratie, den Kern ihrer Strategie bilden Internet und E-Voting. Im Gegenzug führt „Vox Pop“ auch Recherchen zum Scheitern der „Fünf-Sterne“-Bürgermeister sowie über Davide Casaleggio durch, den Netzstrategen der Bewegung. Dieser sähe Parlamentarier am liebsten durch Bürger ersetzt, die per Mausklick abstimmen. Interview der Woche: Birgitta Jónsdóttir, isländische Abgeordnete, Vorsitzende der Piratenpartei und vielleicht zukünftige Premierministerin. „Vox Report“: Wie werden in Madrid beim Thema „Sauberkeit“ sozial schwache Stadtteile diskriminiert? Und wie immer berichten „Vox-Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Diesmal darüber, wie Großbritannien und die Schweiz Volksabstimmungen nutzen. (Text: arte)