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  • 45 Min.
    Terra Australis, das andere Ende der Welt. Der in Sydney geborene Historiker Christopher Clark blickt in dieser Dokumentation humorvoll und kritisch auf „seinen“ Kontinent. Clark begibt sich auf die Spuren der großen Entdecker, von James Cook bis zu Ludwig Leichhardt, der zum berühmtesten Deutschen dort wurde. Hier finden Europäer eine fremde Welt: Landschaften, Tiere und Pflanzen, die es nur hier gibt. Die älteste Kultur des Planeten. Australien – ein Kontinent der Extreme. Clark führt durch die unendliche Weite und den Überfluss an unberührter, vielfältiger Natur. Die Regenwälder ziehen sich wie ein grünes Band an der Nord- und Ostküste entlang, einst waren sie noch ausgedehnter und bedeckten fast den halben Kontinent.
    Heute gibt es hier eine einzigartige Vielfalt von Arten. Manche Lebewesen haben sich seit Millionen von Jahren kaum weiterentwickelt. Sie fanden hier ihre perfekte ökologische Nische, die sich ebenfalls nicht verändert hat. Der deutsche Naturforscher Ludwig Leichhardt war einer der Ersten, der Pflanzen und Tiere des unermesslichen Outback dokumentierte. Professor Clark reist auf dessen Spuren. Leichhardt gelang als Erstem 1845 die Durchquerung des Kontinents. 1848 kehrte er von seiner dritten Reise nicht zurück, sondern blieb in der Wildnis verschollen.
    Der weltberühmte Historiker Christopher Clark, der heute in Cambridge/​England lehrt, schafft uns auch Zugang zur Kultur der Ureinwohner des Landes. Bis vor 200 Jahren lebten nur sie, die Aborigines, in dem Land. Clark zeigt, was von ihren Mythen, ihren Erzählungen erhalten bleibt und wie sie heute leben. Zum Beispiel am Uluru, dem heiligen Berg in der Mitte des Kontinents. Inzwischen ist der schroff aus der Erde ragende Berg zu einer Art Mekka Australiens geworden. Hierher zu reisen hat etwas von einer Pilgerfahrt. Und so ist der Uluru zu einer Nahtstelle zwischen einem neuen und einem uralten Australien geworden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.05.2016 ZDF
  • 45 Min.
    Terra Australis, das andere Ende der Welt: Christopher Clark blickt in dieser Dokumentation auf die grandiose Natur des fünften Kontinents. Die Tour beginnt auf der Insel Tasmanien. Clark taucht an der wilden Küste, erforscht die Ökosysteme, die durch Klimaänderungen genauso in Gefahr sind wie das Great Barrier Reef. Und was hat es mit dem „Tasmanischen Teufel“ auf sich, den es nur auf dieser Insel gibt? Als vor 200 Jahren die ersten Europäer kamen, wäre es ihnen beinahe gelungen, die Ureinwohner, die hier seit mehr als 10 000 Jahren als Sammler und Jäger lebten, einfach auszurotten.
    Christopher Clark trifft einen ihrer heutigen Führer. Ein dunkles Kapitel in der Geschichte Tasmaniens ist auch seine Zeit als größte Sträflingskolonie. Ab 1833 wurden britische „Verbrecher“ per Schiff ins Gefängnis von Port Arthur gebracht, um dort in völliger Isolation ihre Strafe abzusitzen. Viele von ihnen mussten diese körperlich und seelisch belastende Tortur mit dem Leben bezahlen. Von Tasmanien geht die Reise weiter in das pulsierende Melbourne, das heute als eine der lebenswertesten Metropolen der Welt gilt. Die Stadt erlebte zur Zeit des Goldrausches vor 150 Jahren einen kometenhaften Aufstieg.
    Der berühmte Historiker Clark, der heute in Cambridge in England lehrt, findet hier die Wurzeln der multikulturellen Gesellschaft, die in Australien herangewachsen ist. Denn alle mussten auf diesem nicht immer einladenden Kontinent zusammenleben und überleben. Ohne Solidarität, ohne Toleranz geht das nicht. Gerade durch die Verschiedenheit seiner Bewohner wurde die Gleichheit auf diesem Kontinent so wichtig. Schließlich stellt Clark uns, nach einem Abstecher zur spektakulären Küstenstraße „Great Ocean Road“, seine Heimatstadt Sydney und deren bewegte Geschichte vor. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.05.2016 ZDF
  • 45 Min.
    Der Bernstein brennt, schwimmt und konserviert Millionen Jahre altes Leben. Dem Stein, der eigentlich keiner ist, wurden schon von Herrschern aus frühen Zeiten magische Kräfte zugeschrieben. Doch woher stammen die Funde in den Gräbern der Bronzezeit? Ist es denkbar, dass vor über 3000 Jahren das fossile Harz von der Ostsee nach Syrien, Griechenland und gar nach Ägypten zu den Pharaonen gelangte? (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.10.2012 ZDF
  • 45 Min.
    Ein Stein, der brennt, schwimmt und Millionen Jahre altes Leben konserviert: Bernstein. Ein Stein, der eigentlich gar keiner ist, aber mächtige Herrscher in seinen Bann zieht. Kaiser Nero war besessen von dem Gold des Meeres. Mit Tausenden von Bernsteinstückchen verwandelte der Imperator für einen einzigen Tag die Gladiatorenspiele in ein glitzerndes Spektakel. Ein Geschenk der Superlative machte sich auch Preußenkönig Friedrich I.: Zehn Jahre schnitzten Handwerker an der teuersten Tapete der Welt, dem Bernsteinzimmer, das schließlich auch der russische Zar begehrte. Aber schon zu früheren Zeiten verlangten Könige und Fürsten nach dem fossilen Harz, dem magische Kräfte zugeschrieben wurden.
    Der Archäologe Heinrich Schliemann fand Bernstein bei seinen Grabungen in Troja neben sagenhaften Goldschätzen der Könige von Mykene. In den Grabkammern Tutenchamuns und der Fürsten von Qatna wurden Schätze aus verwittertem Harz entdeckt. Doch woher stammen die Funde in den Gräbern der Bronzezeit? Ist es denkbar, dass vor mehr 3000 Jahren Bernstein über Tausende von Kilometern von der Ostsee nach Syrien, Griechenland und gar nach Ägypten zu den Pharaonen gelangte? Eine uralte Handelsroute muss die beiden Enden der damals bekannten Welt verbunden haben: vom Nil zu den sturmumtosten Gestaden der Nebelgötter im Norden – Tausende Kilometer entfernt. Wie war das möglich? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.10.2012 ZDF
  • Mose – ein Leben wie ein Roman. Ein Findelkind, ausgesetzt auf dem Nil, das am Hof des mächtigsten Herrschers seiner Zeit aufwächst und am Ende zum Rebellen und Freiheitskämpfer wird. Der Mann, der sein Volk aus der Knechtschaft führt und einen Bund mit Gott schließt. Die ersten fünf Bücher der Bibel hat man nach Mose genannt, ja, er soll sogar ihr Autor sein. Aber hat der große Religionsstifter überhaupt gelebt? Bis heute suchen Archäologen nach seinen Spuren. Wer war dieser rätselhafte Mose?
    Die Fahndung nach dem historischen Mose führt nach Ägypten. Hier sollen die Israeliten nach der biblischen Überlieferung zu einem mächtigen Volk herangewachsen sein, das Fronarbeit für die Pharaonen leisten muss. Aus der Sicht moderner Forscher wie dem israelischen Archäologen Israel Finkelstein verbirgt sich hinter der biblischen Erzählung ein kleinasiatisches Volk, das tatsächlich um 1700 v. Chr. im Nildelta siedelte.
    Die so genannten Hyksos hatten sogar vorübergehend die Macht in Ägypten an sich gerissen, bis sie schließlich von den Pharaonen besiegt wurden. Die Erinnerung an ihre Vertreibung hat die Bibel in der Exodus-Erzählung verarbeitet.
    Und wie verhält es sich mit Mose selbst? Ist auch in der großen Schlüsselfigur ein historisches Vorbild verarbeitet? Der Ägyptologe Rolf Krauss ist fest davon überzeugt: Der biblische Held hieß in Wirklichkeit Amun-masesa, ein ägyptischer Vizekönig, der im 13. Jahrhundert vor Christus einen Aufstand gegen den Pharao anzettelte.
    Die Bibel hat die Erinnerung an den Rebellen bewahrt – und umgedichtet. Aus dem Ägypter wurde der Israelit, aus dem Aufrührer gegen den Pharao wurde der Freiheitskämpfer Mose – und der Religionsstifter, der Mann, der auf einem Berg im Sinai von Gott die Zehn Gebote erhält.
    Nach Meinung heutiger Forscher sind auch in den biblischen Eingottglauben „ägyptische Erinnerungen“ der Israeliten eingeflossen. Pharao Echnaton hatte nämlich schon vor Mose in einer religiösen Revolution alle Götter bis auf einen, die Sonne, abgeschafft.
    Naturwissenschaftler und Archäologen halten auch für die weiteren dramatischen Ereignisse der Exodus-Erzählung überraschende Einsichten parat.
    Verbirgt sich der katastrophale Ausbruch des Vulkans von Santorin hinter der Geschichte von den „Sieben Plagen“? Verschlang eine dadurch ausgelöste Tsunami-Welle das Heer des Pharao? War der „Durchzug durchs Rote Meer“ in Wirklichkeit eine Fata Morgana? Gibt es eine physikalische Erklärung für die rätselhafte Macht der Bundeslade?
    „Und die Bibel hat doch Recht“ lautete der Titel eines erfolgreichen Buches aus den Sechzigerjahren. Das Fazit, das zeitgenössische Wissenschaftler ziehen, ist differenzierter: Die Überlieferung der Bücher Mose beruhen ihrer Ansicht nach zwar auf einer Vielzahl historischer Begebenheiten, aber die Autoren der Bibel stellten sie in völlig neue Zusammenhänge und komponierten daraus eine große dramatische Erzählung – die Geschichte von Gott und seinem auserwählten Volk. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.03.2005 ZDF
  • Am Anfang der Bibel steht ein großer Menschheitstraum: das Paradies, der Garten Eden. Adam und Eva lebten dort, die ersten Menschen, in paradiesischer Unschuld. Aber dann kam das Verhängnis. Adam und Eva übertraten ein Verbot Gottes und bissen in den Apfel vom „Baum der Erkenntnis“. Und damit war es dann aus mit den paradiesischen Zuständen. Nach Ansicht moderner Exegeten steckt in der Überlieferung von Eva und der Schlange ein uralter Mythos über die menschliche Sexualität.
    Danach habe ein Schlangengott den Menschen das Geheimnis der Fortpflanzung verraten, das ihnen bis dahin unbekannt war. Die übrigen Götter bestrafen daraufhin den Schlangengott für seinen Verrat und vertreiben die Menschen aus dem Paradies.
    Auch die berühmte Erzählung von Kain und Abel erhält im Licht moderner Wissenschaft neue Facetten.
    Der erste Mordfall der Geschichte fordert Rechtshistoriker und Kriminologen zu Deutungen heraus. Sie entdecken in Kain das Urbild des Mörders, einen „narzisstischen Charakter“, ein Persönlichkeitsprofil, dem man auch bei heutigen Straftätern begegnet. Für Archäologen führt die Erzählung von Kain und Abel in die Frühzeit der menschlichen Zivilisation. Der Bruderzwist repräsentiert in Wirklichkeit den Konflikt zwischen zwei Kulturformen – dem Hirten und dem Ackerbauern.
    Der Traum vom Paradies und die Realität der Gewalt – das ist auch die Geschichte des „Gelobten Landes“, der von Gott seinem auserwählten Volk verheißenen Heimat. Das Land, in dem „Milch und Honig fließen“, wird von den Israeliten in langen blutigen Kämpfen erobert. So jedenfalls schildert es die Bibel. War das so? Wie kamen die Israeliten überhaupt nach Israel?
    Für den Jerusalemer Anthropologen Yossi Nagar liegt der Fall klar: Die Israeliten gehören zu den alten Völkern Palästinas, die während der frühen Bronzezeit aus Mesopotamien eingewandert sind. Dafür sprechen die genetischen Ähnlichkeiten zwischen heutigen Irakern, Palästinensern und Israelis. Eine erstaunliche Parallele zur biblischen Überlieferung. Denn dort heißt es, Abraham sei aus der Stadt Ur im Zweistromland ausgewandert und in Israel sesshaft geworden.
    Fragwürdiger scheint für die moderne Forschung die zweite, kriegerische Landnahme, wie sie die Bibel schildert. Unter seinem König Joshua hätten die Israeliten nach ihrer Flucht aus Ägypten das Land Kanaan erobert. Die Spuren dieses Kriegszuges suchen Ausgräber bis heute allerdings vergebens. Auch die spektakuläre Einnahme Jerichos muss ins Reich der Legende verabschiedet werden, denn die Stadt am Toten Meer war zu der in Frage kommenden Zeit gar nicht bewohnt.
    Aus der Sicht von Archäologen beginnt der Aufstieg Israels zu einem Königreich nicht mit einer Invasion, sondern im Land selbst, bei kleinen, isoliert lebenden Bergstämmen, die sich zu einer Union zusammenschließen. Daraus entsteht schließlich das Königtum Davids und Salomos, der beiden berühmtesten Herrscher der Bibel.
    Der Film folgt den Spuren der legendären Könige, deren Bedeutung heute Gegenstand von Forschungskontroversen ist. War David wirklich ein mächtiger Herrscher? Wer verbirgt sich hinter dem Riesen Goliat? Warum hatte Salomo so viele Frauen? Baute er wirklich so viele Städte, wie die Bibel behauptet? Und wie sah der Tempel aus, den er errichten ließ?
    Eine überraschende Entdeckung im Zusammenhang mit der Epoche Salomos machte der Londoner Genetiker David Goldstein. Er untersuchte das Erbgut heutiger jüdischer Familien, die „Cohen“ heißen. Der Name meint in der Bibel eigentlich einen Priester am Jerusalemer Tempel.
    Lange nahm man an, dass sich die biblische Berufsbezeichnung erst in der frühen Neuzeit mehr oder weniger zufällig als Familienname etablierte. Doch Goldstein fand heraus, dass tatsächlich alle heute lebenden „Cohens“ miteinander verwandt sind, und dass der erste gemeinsame Vorfahre zu Zeiten Salomos gelebt haben muss. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.03.2005 ZDF
  • Die Sintflut – die alles wegspült, was Gott nicht gefällt: Gibt es überhaupt eine Geschichte in der Bibel, die sich stärker eingeprägt hat als die Erzählung von Noah und seiner Arche? Zweifellos eine sehr märchenhaft anmutende Geschichte. Hat sie sich wirklich ereignet – eine Überschwemmung von so gigantischen Ausmaßen? Und wo könnte das gewesen sein? Bulgarische Forscher sind fest davon überzeugt, den Schauplatz der biblischen Sintflut identifiziert zu haben: das heutige Schwarze Meer.
    Unter dem Grund der See haben sie in Bohrkernen Sedimente von Süßwasserorganismen entdeckt. Ein Beweis dafür, dass das Schwarze Meer einst ein Binnensee war.
    Nach ihrer Theorie sah das Szenario der Sintflut folgendermaßen aus: Am Ende der letzten Eiszeit brach durch das Ansteigen des Meeresspiegels die schmale Landbrücke am heutigen Bosporus ein, und das Mittelmeer ergoss sich in den tiefer liegenden See, bis er zum heutigen Schwarzen Meer aufgefüllt war. Für die Menschen, die dort lebten, tatsächlich eine Sintflut von gigantischen Ausmaßen.
    Aber wie gelangte die Erinnerung an die historische Katastrophe eigentlich in die Bibel? Jahrhundertelang war die Antwort klar: Mose hat das Ereignis genau so aufgeschrieben, wie es sich zugetragen hat. Die Gläubigen gingen sogar davon aus, dass Gott persönlich Mose die Sätze der Bibel diktiert hat.
    Doch dann kam der Schock: Als in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Mitarbeiter des Britischen Museum babylonische Keilschrifttafeln entzifferte, traute er seinen Augen nicht: Da stand die gesamte Sintflutgeschichte inklusive der wunderbaren Rettung von Mensch und Tier in einer Arche. Nur – diese Texte waren zweifelsfrei Jahrhunderte älter als die Bibel. Seit damals weiß man: Die Spur der Bibel führt nach Babylon.
    Dafür ist vor allem einer verantwortlich: der babylonische König Nebukadnezar. Im 6. Jahrhundert v. Chr. erobert er Jerusalem und lässt Teile der judäischen Bevölkerung nach Mesopotamien verschleppen. Aus der Sicht heutiger Wissenschaftler ein Ereignis von epochaler Bedeutung. Denn im Exil an den „Wassern von Babylon“ werden wesentliche Teile der biblischen Überlieferung erstmals fixiert. Die ihrer Heimat und ihrem religiösen Zentrum beraubten Israeliten schreiben ihre Erinnerung auf.
    Damals entsteht auch die Grunddramaturgie der Bibel: Ein zorniger, eifersüchtiger Gott wacht über das Schicksal seines Volkes. Er belohnt seine Folgsamkeit und bestraft seine Untreue. Aber auch andere Erfahrungen des Exils finden in der Bibel ihren Niederschlag. Denn die Verschleppten lernen in Babylon nicht nur die Geschichte von der Sintflut kennen. In der gigantischen Metropole Babylon lässt König Nebukadnezar damals einen gewaltigen Tempelturm errichten. Als „Turm zu Babel“ ist er in die biblische Überlieferung eingeflossen.
    Die Eroberung Jerusalems durch die Babylonier wirft noch andere Fragen auf. Was geschah mit der legendären Bundeslade, die seit damals verschollen ist? Liegt sie bis heute in einem Versteck, wie manche Schatzsucher glauben? Und wie konnte die Stadt beim Angriff der Feinde immerhin 18 Monate lang einer Belagerung widerstehen, bevor sie gestürmt wurde?
    Der Schlüssel dazu lag in einer raffinierten Wasserversorgung, einem einen Kilometer langen Tunnel unterhalb der Stadt. Der israelische Geologe Aryeh Shimron hat dem Bauwerk seine Geheimnisse entrissen. Wie gelang es den Erbauern mit den damaligen Methoden von zwei Seiten aus zu graben und sich in der Mitte zu treffen? Und stimmen die biblischen Berichte über den Tunnel?
    Auch die Epoche nach der Rückkehr aus dem Exil schildert die Bibel nicht weniger dramatisch. Durch den Eroberungszug Alexanders des Großen gerät Israel unter die Herrschaft hellenistischer Könige, die die jüdische Religion brutal unterdrücken. Der berühmteste literarische Niederschlag dieser Zeit ist das biblische Buch des Propheten Daniel mit seiner rätselhaften Vision vom Ende der Welt.
    Immer wieder wurde – wie etwa von den Zeugen Jehovas – versucht, mit Hilfe des verschlüsselten Textes das exakte Datum des Weltuntergangs zu errechnen.
    Aus der Sicht von Bibelforschern ein gründliches Missverständnis. Der Text will nämlich nichts anderes, als den Zeitgenossen der blutigen Verfolgungen Hoffnung auf ein baldiges Ende der verhassten Herrschaft der Griechen machen. Allerdings – man kann tatsächlich mit der Bibel rechnen, wie der Film demonstriert. Und das wird von jüdischen Rabbis bis heute getan – aber nicht um die Zukunft vorauszusagen, sondern als Form religiöser Meditation. „Gematria“ nennt man dieses fromme Zahlenspiel.
    Es beruht auf der Tatsache, dass die hebräischen Buchstaben gleichzeitig auch Ziffern repräsentieren. Mit ihnen kann man mathematische Experimente anstellen. Sie verraten tatsächlich erstaunliche, neue Zusammenhänge und Beziehungen zwischen den Worten. Die Bibel ist eben immer wieder für Überraschungen gut. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 28.03.2005 ZDF
  • 45 Min.
    Fast zwei Milliarden Menschen bekennen sich heute zum Glauben an Jesus Christus. Das ist gut ein Drittel der Menschheit. Man verehrt ihn als Sohn Gottes. Aber: Sah er sich selbst jemals so? Dieser jüdische Wanderprediger aus dem Provinznest Nazareth? Ein erstaunliches Phänomen: Keine andere Persönlichkeit der Weltgeschichte, von der man so wenig weiß, hat so viel bewirkt. Dieses Missverhältnis zwischen den epochalen Folgen seines Lebens und den dürftigen historischen und archäologischen Spuren hält bis auf den heutigen Tag die Forschung in Atem.
    Wer war dieser Jesus von Nazareth – Sohn Gottes, Messias, König der Juden, Wunderheiler, Magier, Sektenmitglied oder Sozialkritiker? Schon die Bezeichnungen der Evangelien für Jesus sind nicht eindeutig, und ihre Interpretationen durch Bibelwissenschaftler und Theologen noch widersprüchlicher. Auch seine Zeitgenossen nahmen ihn unterschiedlich wahr. Von den einen wurde er ignoriert, verlacht und verachtet, von anderen als der Erretter der Menschheit angesehen. Begleitet von namhaften Fachleuten begibt sich der Film auf die Suche nach dem historischen Jesus.
    Wie muss man sich die Welt vorstellen, in der er heranwuchs und wirkte? Wann genau wurde er eigentlich geboren? Gibt der „Stern von Bethlehem“, ein Komet, der angeblich bei seiner Geburt gesichtet wurde, Auskunft über das genaue Datum? Wo kam er zur Welt – in Nazareth oder in Bethlehem? Welche Rolle spielte Johannes der Täufer in seinem Leben? Hatte Jesus Kontakte zu der Sekte der Essener? Verraten die berühmten Schriftrollen von Qumran Unbekanntes über ihn? War Jesus das Opfer eines Justizmordes? Eine überraschende Entdeckung, die neues Licht auf eine Erzählung aus den Evangelien wirft, gelang vor ein paar Jahren israelischen Archäologen in der Stadt Ashkelon.
    Sie entdeckten ein Massengrab mit den Überresten getöteter Babys aus der Zeit Jesu. Eine überraschende Parallele zur biblischen Überlieferung. Danach soll König Herodes aufgrund einer Wahrsagung die Neugeborenen in Israel abgeschlachtet haben. Hat die scheinbar legendenhafte Erzählung doch einen historischen Hintergrund? Einige Forscher gehen sogar noch weiter: Sie halten manche der viel umstrittenen Reliquien Jesu für echt! Die berühmteste ist das so genannte Leichentuch von Turin.
    Der alten Überlieferung nach war das ein Tuch, das den Leichnam Jesu nach der Kreuzigung eingehüllt haben soll. Auf dem Leichentuch selbst ist mit bloßem Auge nicht viel zu erkennen. Als aber ein italienischer Fotograf vor hundert Jahren das Gewebe ablichtete und das kontrastreiche Negativ entwickelte, kam eine Sensation zutage: das deutlich erkennbare Gesicht eines Mannes. Seitdem haben Wissenschaftler alles daran gesetzt, dem Alter und der Herkunft des mysteriösen Tuches auf die Spur zu kommen.
    Israelische Botaniker sind mittlerweile fest davon überzeugt, dass das rätselhafte Textil in der unmittelbaren Umgebung von Jerusalem hergestellt wurde. Denn die Pollen, die sie im Gewebe isolierten, stammen eindeutig aus dieser Region. Das widerspricht der lange verbreiteten Behauptung, es handele sich bei dem Tuch um eine mittelalterliche Fälschung. Auch der deutsche Bibelforscher Carsten Thiede ist von der Authentizität einer Jesus-Reliquie überzeugt.
    Dabei handelt es sich um das Fragment einer Holztafel, das in einer römischen Kirche aufbewahrt wird. Es gilt als Teil des „Titulus“, der Tafel, die nach römischem Brauch über dem Gekreuzigten angebracht wurde und sein Verbrechen verkündet. Nach der biblischen Überlieferung stand auf dem Titulus von Jesus: Jesus von Nazareth, König der Juden. Der Text auf der römischen Tafel ist nicht ganz mit dem biblischen identisch und fällt noch durch eine andere Merkwürdigkeit auf: der griechische Satz ist rückwärts geschrieben – von rechts nach links, so wie man Hebräisch schreibt.
    Merkwürdigkeiten, die aus Sicht des Forschers für die Echtheit der Reliquie sprechen. Bei allem Scharfsinn der Wissenschaft – ein abschließendes Urteil über Jesus hat sie nicht gesprochen und kann sie auch nicht. Denn die Bedeutung, die Jesus und die anderen Großen der Bibel für gläubige Menschen haben, wird von archäologischen Entdeckungen gar nicht berührt. Für die Wirkungsgeschichte des Buches der Bücher haben Beweise und Widerlegungen nie gezählt. Und das ist vielleicht das größte Rätsel der Bibel. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.04.2005 ZDF
    Erzählt von Maximilian Schell
  • 45 Min.
    Abseits theologischer Erklärungsversuche will die erste Folge des ZDF-Zweiteilers „Bibelrätsel“ den Werdegang des biblischen Gottes anhand von Fakten und Funden nachvollziehen. Begleitet von Margot Käßmann befasst sich die filmische Recherche mit den Stationen der Karriere Gottes, die ihn von einer lokalen Gottheit der Nomaden zum mächtigsten Himmelsherrscher der Geschichte führt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.11.2012 ZDF
  • 45 Min.
    Die zweite Folge geht der Frage nach, warum die Zehn Gebote – als einzige Gesetzessammlung aus der Zeit des Alten Orients – bis heute Bestand haben. Begleitet von Margot Käßmann, befasst sich die filmische Recherche mit der Erfolgsgeschichte der Zehn Gebote, die sich bis in die Formulierungen moderner Rechtsordnungen hinein verfolgen lassen. Sie gelten als Kern des Paktes zwischen dem Gott der Bibel und seinem auserwählten Volk: die Zehn Gebote. Das Alte Testament berichtet, Gott selbst habe sie auf zwei Steintafeln geschrieben, nachdem er sein Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft befreit hat.
    In einer tragbaren Kiste, der Bundeslade, sollen die Gesetzestafeln auf dem Weg ins Gelobte Land mitgeführt worden sein, bis sie schließlich im Tempel von Jerusalem einen festen Platz erhielten. Für das Geschehen, das die Bibel schildert, gibt es nach dem renommierten Archäologen Prof. Israel Finkelstein keine überzeugenden Belege. Mehr noch: Mit der Zerstörung des Tempels durch die Babylonier im Jahre 586 vor Christus verschwinden auch die Gesetzestafeln spurlos.
    Trotzdem geht die Geschichte der Zehn Gebote damit nicht zu Ende. Im Gegenteil! Ob in den Paragraphen der Menschenrechtskonvention oder in den Verfassungen vieler Länder – die Regeln der Zehn Gebote gelten heute mehr denn je. Wie ist diese ungeheure Wirkungs-geschichte zu erklären? Die Frage nach der Macht der Zehn Gebote führt in das 5. Jahrhundert vor Christus. Damals fand in Jerusalem eine Bearbeitung der Heiligen Schriften statt, bei der auch eine Kurzfassung des biblischen Gesetzeskanons entstand, der insgesamt 613 Gebote umfasste.
    Thomas Römer, Professor für Biblische Wissenschaften, sieht in der Beschränkung auf lediglich zehn Gebote den Versuch, ein Regelwerk für jedermann zu verfassen, das sich an den Fingern von zwei Händen abzählen ließ. Aber die Kürze ist nicht der einzige Grund für den Fortbestand der göttlichen Gebote. Als die Bibelredakteure die Regeln formulierten, hatte das Königreich Israel längst seine Unabhängigkeit verloren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2012 ZDF
  • 45 Min.
    Kaum eine Geschichte der Bibel wirkt so nachhaltig im Gedächtnis der Menschheit wie die Schilderung der Zehn Plagen. Innerhalb weniger Monate bricht über Ägypten eine Welle von Katastrophen herein, die Gott Jahwe als grausames Zeichen seiner Allmacht heraufbeschwört. Selbst im Vergleich zum 21. Jahrhundert mit seinen weltweiten Megadesastern überbieten die Biblischen Plagen alles bisher Dagewesene. Verunreinigungen, Verwüstungen, Seuchen und Tod – jede Plage erreicht ein beispielloses Ausmaß und trifft die Menschen am Nil härter als die vorherige. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.06.2009 ZDF
  • 45 Min.
    Schon lange versuchen Naturwissenschaftler zu beweisen: Neun der Zehn Plagen, die das Alte Testament schildert, verweisen auf eine gravierende Klimakatastrophe, die eine ökologische Kettenreaktion auslöste. Abseits theologischer Betrachtungen untersuchen Gelehrte auf der ganzen Welt immer wieder die einzelnen Phänomene und bemühen sich, die Ursache des biblischen Desasters aufzudecken. Dabei steht für sie fest: Das Wüten der Natur muss furchterregende Ausmaße angenommen haben. Uralte Papyri zeugen vom Schreckensszenario, das die Ökonomie Ägyptens bis in die Grundfesten erschütterte und sich tief ins Gedächtnis der Menschen brannte. Auch die Verfasser des Alten Testaments kannten die Plagenstory aus dem Nachbarland. Immerhin bestanden zwischen Kanaan und dem Pharaonenreich über viele Jahrhunderte enge Kontakte. Als „Zorn Gottes“ hielten die Ereignisse Einzug in das 2. Buch Moses. Sie bildeten den Auftakt für den Exodus, den Aufbruch des Volkes Israel in die neue Heimat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.06.2009 ZDF
  • 45 Min.
    Obwohl bereits neun verheerende Plagen das Nilland verwüstet haben, zeigt sich der Pharao weiterhin verstockt und will Moses mit seinen Leuten nicht freigeben. Da holt Gott Jahwe zum finalen Schlag aus: Um Mitternacht schickt er den Tod über Ägypten. Alle Erstgeborenen – ob Mensch oder Tier – müssen sterben. Es gibt kein Entrinnen. Damit die Israeliten verschont werden, sollen sie mit dem Blut eines geschlachteten Lammes die Türpfosten ihrer Häuser bestreichen, das Fleisch bis auf den letzten Rest mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern verzehren und sich fertig angekleidet zum Aufbruch bereit halten. Und tatsächlich lässt der Herrscher nach der unvorstellbaren Tragödie, die sein Volk getroffen hat, die Fremdarbeiter endlich ziehen. Mit der drastischen Schilderung der zehnten und schlimmsten Strafe endet die Kette der Plagen im 2. Buch Moses. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.06.2009 ZDF
  • 45 Min.
    Greg Koch und seine Stone Brewing Co: Amerikanische Kreativbrauer kommen nach Berlin.
    Seit die Menschen sesshaft wurden, trinken sie Bier. „Terra X“ erzählt, wie Bier die Zivilisation seit jeher begleitet und schließlich zum Lieblingsgetränk der Deutschen wurde. Im April 2016 feiert das Reinheitsgebot seinen 500. Jahrestag. Anlass für „Terra X“, die Bedeutung dieses ältesten deutschen Lebensmittelgesetzes zu erforschen: Denn seit 1516 darf Bier hierzulande nur mit Gerste, Hopfen und Wasser gebraut werden. Bier zählt zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit – und seit jeher gehört es zu Kultur und Fortschritt.
    Erstmals getrunken wurde es wahrscheinlich in Mesopotamien, als die Menschen sesshaft wurden. Ob das Bier selbst dabei eine wichtige Rolle spielte, ist unklar, sicher ist jedoch, dass der Getreideanbau eine Grundvoraussetzung für die Herstellung von Bier ist. Im alten Ägypten gehörte Bier zum Lohn. Fünf Krüge pro Tag standen jedem Arbeiter beim Pyramidenbau zu. Das damalige Bier enthielt etwa sechs Prozent Alkohol, vergleichbar mit den meisten heutigen Bieren. Aber Bier hat nicht nur den Bau der Pyramiden begleitet, spätestens seit dem 2. Jahrtausend vor Christus trank man es auch im Bereich des heutigen Deutschland.
    Lange Zeit war das Brauen Frauensache. Das änderte sich erst im 6. Jahrhundert nach Christus, als Mönche in den Klöstern das nahrhafte Gebräu als Fastenspeise entdeckten. Das Bier im eigenen Haus stellten aber weiter die Frauen her und bestimmten, ohne es zu wissen, Aussehen und Geschmack des Bieres, denn über Luft und Haut wanderten die körpereigenen Hefen in das Gebräu und brachten es zum Gären. Davon ahnten die frühen Brauer aber noch nichts, der meist über Nacht einsetzende Gärprozess wurde eher im Bereich des Wunderbaren angesiedelt.
    Um das Bier haltbarer zu machen, setzten die Brauer dem Getränk zahlreiche Kräuter, aber auch Gifte wie Tollkirsche oder Bilsenkraut hinzu. Obwohl es in einigen Städten bereits frühere Gesetzte und Verordnungen gab, wurde erst 1516 das erste landesweit geltende Lebensmittelgesetz in Bayern erlassen, das für die Herstellung von Bier nur die Zutaten Gerste, Hopfen und Wasser erlaubte. Doch auch das „reine“ Bier konnte lange nur in der kalten Jahreszeit gebraut werden, da der Gärungsprozess niedrige Temperaturen verlangt.
    Erst die Erfindung der Kühlmaschine des Deutschen Carl von Linde revolutionierte das Braugeschäft. Bezahlt wurde seine erste Maschine denn auch von zwei Brauern. Seitdem hat das „neue“ Bier die Welt erobert, und auch dabei waren deutsche Brauer maßgeblich beteiligt. Die heute weltweit größte Brauereigruppe Anheuser-Busch InBev geht zum Teil auf die Deutschen Eberhard Anheuser und seinen Schwiegersohn Adolphus Busch zurück, die 1870 den Stammbetrieb in St. Louis gründeten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.03.2016 ZDF
  • 45 Min.
    Vom 40 000 Kilometer langen Feuerring umzogen, zwingt der größte und tiefste Ozean der Welt seine Bewohner zu ebenso erbarmungslosen wie fantasiereichen Überlebensstrategien. Der Pazifik ist Paradies und Hölle zugleich. Einerseits schier unendliche Weiten, Korallenriffe und riesige Nahrungsgründe, andererseits Armeen gieriger Mäuler, Jäger mit ausgefallensten Waffen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und heftigste Wirbelstürme. In zwei Teilen liefert die in Ultra-HD gefilmte Dokumentationsreihe neue Einblicke in die Lebenswelt der großen und kleinen Helden des wilden Pazifiks, der ein Drittel der Erdoberfläche einnimmt.
    Die Riesen des Pazifiks leben von den Kleinsten – und es gelingt ihnen tatsächlich, ihren unersättlichen Nahrungsbedarf zu decken. 40 Millionen winzige Krebstierchen wandern täglich in den Bauch des Blauwals, des größten Tieres der Welt. Auch der majestätische Manta mit über fünf Metern Spannweite ernährt sich von kleinsten Beutetieren. Der Appetit der Nomura-Qualle ist so gewaltig, dass ihr ein Maul nicht genügt.
    Zunächst nur so groß wie ein Reiskorn, verschlingt sie alles, was ihr in die Fangarme kommt. Innerhalb eines Jahres wird der Zwerg größer werden als ein ausgewachsener Mann. Walhaie zählen zu den gefräßigsten Kreaturen im Pazifik, ernähren sich aber auch von Kleinstlebewesen. Diese Knorpelfische können bis zu 15 Meter lang werden. Aber auch kleine Ozeanbewohner haben riesigen Hunger. Vor der Küste von Big Sur könnte ein fragiles Ökosystem ohne den Appetit der agilen Seeotter gar nicht überleben.
    Der von gigantischen Tangen gebildete Kelpwald, der zahlreichen Arten als Unterschlupf dient, wird von Scharen des Roten Seeigels zerstört. Die Stacheltiere verwandeln die Meereswälder in wenigen Monaten in Meereswüsten. Doch zum Glück gibt es den Seeotter, der mit seiner Vorliebe für die stacheligen Fresser zum Förster der Kelpwälder wird. Er kann an einem einzigen Tag bis zu 1500 Seeigel verschlingen und somit ihren Bestand regulieren, aber nicht vernichten. Auch die Oliv-Bastardschildkröte sichert ihr Überleben durch die schiere Menge ihrer Nachkommen.
    Ein grandioses Aufgebot erlebt man im September an der Küste Costa Ricas. Hunderttausende von Schildkröten kehren gleichzeitig zu ihrem Geburtsstrand zurück, um dort ihre Eier abzulegen. Wie sie den Weg alle zur gleichen Zeit hierher finden, konnten Wissenschaftler noch nicht vollständig enträtseln. Pro Saison vergraben die Schildkröten bis zu 100 Millionen Eier. Doch Rabengeier und andere Raubvögel sowie Hunde fallen über die Gelege und später über die Jungtiere erbarmungslos her.
    Nur acht Prozent der Kleinen gelingt es, das offene Meer zu erreichen. Eine wahnwitzige Strategie der Natur. Mehrere Kamerateams haben monatelang den Ozean durchkreuzt, um solche Verhaltensweisen zu filmen, um bekannten Meeresriesen, seltenen Bewohnern und bislang weniger erforschten Tierarten auf die Spur zu kommen. Sie wurden Zeugen von faszinierenden Naturphänomenen, atemberaubenden Kämpfen und ungewöhnlichen Fortpflanzungsstrategien. Trotz aller Bemühungen gibt der Pazifik aber noch lange nicht all seine Geheimnisse preis. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.07.2018 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Do. 05.07.2018 ZDFmediathek (ab 19:30 Uhr)
  • 45 Min.
    Vom 40 000 Kilometer langen Feuerring umzogen, zwingt der größte und tiefste Ozean der Welt seine Bewohner zu ebenso erbarmungslosen wie fantasiereichen Überlebensstrategien. Der Pazifik ist Paradies und Hölle zugleich. Einerseits schier unendliche Weiten, Korallenriffe und riesige Nahrungsgründe, andererseits Armeen gieriger Mäuler, Jäger mit ausgefallensten Waffen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und heftigste Wirbelstürme. In zwei Teilen liefert die in Ultra-HD gefilmte Dokumentationsreihe neue Einblicke in die Lebenswelt der großen und kleinen Helden des wilden Pazifiks, der ein Drittel der Erdoberfläche einnimmt.
    Der Pazifik eröffnet spektakuläre Einblicke in die Geschichte des Lebens. Vor der Küste Kanadas taucht einer der Pioniere der Tiefseeforschung in das Dunkel der Vorzeit: Phil Nuytten steigt in 150 Meter Tiefe ab, wo er in einem versteckten Riff direkte Nachfahren der allerersten Mehrzeller entdeckt. Glasschwämme – wahrhaft urzeitliche Wesen, die es bereits vor 500 Millionen Jahren gab. Auch andere Boten aus der Urzeit konnten mit der Kamera eingefangen werden.
    Pfeilschwanzkrebse, Angehörige eines 440 Millionen alten Clans. Seit etwa 200 Millionen Jahren leben sie nahezu unverändert in den Weltmeeren. Nur wenige Tierarten konnten die fünf Massensterben, die im Laufe der Erdgeschichte stattfanden, beinahe unverändert überleben. Dem Nautilus gelang es – für Forscher nach wie vor ein Wunder. Viele dieser lebenden Fossilien sind heute angesichts der dramatischen Eingriffe des Menschen in den Lebensraum vom Aussterben bedroht. Gefährdet sind heute extrem viele Geschöpfe im Pazifik, obgleich ihr Fortpflanzungstrieb zu einer Vielzahl außergewöhnlicher Anpassungen und seltsamer, aber erfolgreicher Verhaltensweisen geführt hat.
    Im Frühjahr steigen bei Vollmond in der Bucht von Toyama in Japan bis zu einer Milliarde Leuchtkalmare aus den Tiefen auf. Es sind Weibchen, die kommen, um zu laichen und kurz nach der Eiablage in der Bucht zu sterben. Auch vor den Samoa-Inseln zwischen Hawaii und Neuseeland spielen sich grandiose Spektakel ab. Eine Woche nach dem elften Vollmond jedes Jahres beginnt eine der größten Massenfortpflanzungen der Welt – eine synchronisierte Vermehrung der Palolowürmer, die sich am Mondumlauf orientieren.
    Im Zuge der Zeit entwickelte die Natur solch atemberaubende Überlebensstrategien. Mehrere Kamerateams haben monatelang den Ozean durchkreuzt, um solche Verhaltensweisen zu filmen, um bekannten Meeresriesen, seltenen Bewohnern und bislang weniger erforschten Tierarten auf die Spur zu kommen. Sie zu dokumentieren, ist umso wichtiger, je stärker der Artenreichtum, die atemberaubende Schönheit und die fein abgestimmten Abläufe im größten Lebensraum der Welt bedroht sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 05.08.2018 ZDFDeutsche Streaming-Premiere So. 29.07.2018 ZDFmediathek (ab 19:30 Uhr)
  • 45 Min.
    Der Brahmaputra ist ein gewaltiges Flusssystem unserer Erde. Er entspringt zwischen den höchsten Gipfeln, donnert durch die tiefsten Schluchten und mündet im größten Küstendelta weltweit. Vom Dach der Welt in 5200 Metern Höhe nimmt der Fluss seinen Weg bis zum Golf von Bengalen und mündet in den Indischen Ozean. Gespeist von zahlreichen Gewässern, fließt er durch drei Länder: China, Indien und Bangladesch. Dabei ändert er mehrfach seinen Namen. Der Oberlauf des Brahmaputra, der Yarlung Tsangpo, fließt von seinem Ursprung 1700 Kilometer westwärts, entlang der chinesisch-nepalesischen Grenze.
    Dann zwingt ihn der 7782 Meter hohe Namjagbarwa in eine riesige Schleife, in die tiefste und längste Schlucht der Welt. Das große Schluchtensystem des Yarlung Tsangpo ist weit mächtiger als etwa der Grand Canyon. Nach der spektakulären Biegung wendet sich der Fluss ostwärts und heißt ab jetzt Brahmaputra. Der Fluss wird träge und verliert sich über lange Strecken in gewaltigen Schottermassen. In Bangladesch angekommen, bekommt er erneut einen anderen Namen: Jamuna.
    Während des Sommermonsuns verschwindet das breite Flussbett unter gewaltigen Wasserfluten, die sich Richtung Küste in Bewegung setzen. Zusammen mit dem Ganges, Hugli, Padma und dem Meghna formt er schließlich das größte Delta der Erde. Sein Weg führt den großen Fluss durch extreme Klimaräume, von der Kälte der Hochgebirge bis hin zu tropisch warmen Tiefländern. Ebenso vielfältig wie die verschiedenen Landschaftsräume, die der Brahmaputra durchfließt, ist die Tier- und Pflanzenwelt.
    Exotische und seltene Tiere wie Gorale, Rote Pandas, Nepelparder, Goldlanguren oder Weißbrauengibbons leben in den abgelegenen Wäldern. Die Auengebiete sind Lebensraum von Elefanten, Panzernashörnern, wilden Wasserbüffeln und einer Vielzahl verschiedener Vogelarten. Axishirsche durchstreifen die Mangrovenwälder an der Küste, stets auf der Flucht von den selten gewordenen Königstigern. Der Brahmaputra ist ein Gigant, noch immer geheimnisvoll, völlig oder weitgehend unbekannt.
    Erst seit 100 Jahren weiß man, dass sein Oberlauf in Tibet und sein Mittellauf in Indien ein und derselbe Fluss sind. Lange wurde seine Quelle am heiligen Berg Kailash vermutet. Erst seit 2011 ist der See unter dem Angsi-Gletscher als Ursprung des Flusses wissenschaftlich bestätigt. Den drei bekannten Naturfilmautoren Klaus Feichtenberger, Jeremy Hogarth und Heinz Leger ist es als Ersten gelungen, seinen gesamten Lauf filmisch zu erfassen, und manche bis heute kaum zugängliche Abschnitte sieht man in der Dokumentation überhaupt zum ersten Mal. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.07.2018 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Sa. 21.07.2018 ZDFmediathek (ab 19:30 Uhr)

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