2024, Folge 1361–1385
Marseille: Wo Georges Braque die Landschaft neu erfand / Der Koala, das süße Wundertier Australiens / Finnland: Anjas Pfannkuchen mit Fichtensirup / Karibik: König ohne Untertanen
Folge 1361 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Marseille: Wo Georges Braque die Landschaft neu erfand
Das Licht von L’Estaque ist für denjenigen, der es einzufangen weiß, eine sinnliche Offenbarung. Ein 24-jähriger Künstler war davon so beeindruckt, dass sein Aufenthalt dort zum Wendepunkt seiner Karriere werden sollte: Georges Braque. Hier setzte der Maler Anfang des 20. Jahrhunderts parallel zu Pablo Picasso die kubistische Revolution in Gang. Dabei plagten ihn tiefe künstlerische Zweifel, als er den kleinen Fischerhafen nördlich von Marseille besuchte – er hatte die Gemälde seiner ersten Ausstellung verbrannt und haderte mit der pulsierenden Pariser Kunstszene, in der er nur schwer Fuß fassen konnte.
(2): Der Koala, das süße Wundertier Australiens
Die Geschichte des Koalas ist ein Spiegel der Geschichte Australiens. In einem Land, das auf menschlicher Gewalt gegründet wurde und heute den Folgen des Klimawandels ausgeliefert ist, steht der Koala als wundersames Beispiel für Resilienz. Der Koala, der einst auf dem fünften Kontinent in großer Zahl vorkam, ist mittlerweile vom Aussterben bedroht: Schätzungen zufolge leben dort nicht einmal mehr 100.000 der liebenswerten Tiere, die zum Symbol für ein Land und seine schützenswerte Natur geworden sind.
(3): Finnland: Anjas Pfannkuchen mit Fichtensirup
Im lappländischen Ylläsjärvi kauft Anja für ihr Pfannkuchenrezept handwerklich hergestellten Fichtensirup: Er soll ihrem Nachtisch ein dezentes Waldaroma verleihen. Den Teig backt sie in einem Tipi über dem Holzfeuer aus, übergießt dann die fertigen Pfannkuchen mit Sirup und serviert sie mit arktischen Brombeeren.
(4): Karibik: König ohne Untertanen
Die Karibikrepublik Antigua und Barbuda verfügt nicht nur über mehr als 360 Traumstrände, das Vogelparadies Redonda und einen historischen Hafen, der mehrere Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig beherbergen kann, sondern bietet auch äußerst vorteilhafte und diskrete Offshore-Finanzdienstleistungen an, die dem Land zu erheblichem Wohlstand verhelfen. Hier, im Herzen der Karibik, lässt es sich gut leben – wenn da nicht diese eine Sache wäre … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 02.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 26.12.2023 arte.tv Kolumbien: Totó la Momposina, Königin der Cumbia / Kanada: Von Blockhütten und Menschen / Frankreich: Eloras Marmeladen-Bredele / Island: Eruption des Glaubens
Folge 1362 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Kolumbien: Totó la Momposina, Königin der Cumbia
Die Mestizin Totó La Momposina war eine der ersten Künstlerinnen des lateinamerikanischen Kontinents, die von den Geheimnissen, Rhythmen und Identitäten der Afroindianer sang. Die 1940 geborene Singer-Songwriterin beschrieb eine ländliche und farbenfrohe Alltagskultur. Ihre kraftvolle Stimme fand im Zuge der Weltmusik-Welle zuerst im Ausland Anerkennung und schenkte der karibischen Kultur mit ihrer aus der Cumbia abgeleiteten Musik internationales Ansehen.
(2): Kanada: Von Blockhütten und Menschen
Das Lied „Ma cabane au Canada“ (Meine Blockhütte in Kanada) von Line Renaud hat Generationen von Franzosen zum Träumen gebracht. Ende der 40er Jahre erlebte das zweitgrößte Land der Welt ein wiedererwachendes Interesse an seinen endlosen Weiten. Ursprünglich waren die aus Holzstämmen gefertigten rustikalen Hütten nichts anderes als die Unterkünfte europäischer Siedler. Als sie das Land in Besitz nahmen, ahnten die Neuankömmlinge nicht, wie hart und gefährlich das Leben dort sein konnte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Blockhütte zum Symbol für eine enge Verbindung mit der Natur, die mittlerweile als bedroht und schützenswert betrachtet wird.
(3): Frankreich: Eloras Marmeladen-Bredele
Im elsässischen Bischoffsheim backt Elora traditionelle Weihnachtsplätzchen mit Marmeladenfüllung. Sie bereitet ihren Teig vor und sticht dann hübsche Formen aus. Nach dem Backen setzt sie jeweils zwei „Bredele“ mit einer dünnen Schicht aus Marmelade zusammen. Zur Kaffeestunde ein echter Dauerbrenner!
(4): Island: Eruption des Glaubens
Die felsige und stürmische Atlantikinsel Island wurde in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts von den Wikingern besiedelt, die der heidnischen Kultur verbunden waren und ihren Göttern in umfangreichen Opferzeremonien huldigten. Bis zum 10. Jahrhundert wurde das Christentum nur von den versklavten Nachkommen irischer Mönche heimlich praktiziert. Um die Wikinger zu diesem neuen Glauben zu bekehren, bedurfte es nicht weniger als eines göttlichen Fingerzeigs in Form einer Naturkatastrophe … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 03.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 27.12.2023 arte.tv Taiwan: Filmemacher Ang Lee bittet zu Tisch / Asturien: Wo Minen Menschen vereinen / Kuba: Niurkas Fischkrapfen mit Käse / Bristol und der Bus-Boykott
Folge 1363 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Taiwan: Filmemacher Ang Lee bittet zu Tisch
Taiwan, der kleine Inselstaat im Chinesischen Meer mit seiner einzigartigen Geschichte, bedeutet Ang Lee sehr viel. Dort wurde er 1954 geboren und dort studierte er Filmwissenschaften, bevor er in die USA auswanderte. Nachdem er mit „Brokeback Mountain“ zum Kritikerliebling avancierte, wurde sein Film „Eat Drink Man Woman“, eine Hommage an sein Heimatland, 1994 als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. Hauptfigur ist Herr Zhu, der bekannteste Chefkoch der Hauptstadt Taipeh: ein wortkarger Mann, für den das Kochen die einzige Möglichkeit ist, mit der jüngeren Generation zu kommunizieren.
(2): Asturien: Wo Minen Menschen vereinen
Das ländliche und isoliert gelegene Asturien hätte von der Weltgeschichte unbeachtet bleiben können, doch die Entdeckung und Ausbeutung ausgedehnter Steinkohlevorkommen rückte es in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Hier, wo die Berge bis zum Meer reichen, haben die Menschen der Kohle fast alles zu verdanken: die Eisenbahnanbindung, die Schulen, vor allem aber den Gemeinsinn. In den Minen, tief unter der Erde, schlossen sich die Asturier zusammen, kämpften für würdige Arbeitsbedingungen, und wurden so zur Speerspitze der sozialen Bewegungen in ihrem Land.
(3): Kuba: Niurkas Fischkrapfen mit Käse
In Puerto Esperanza trifft sich Niurka mit ihrem Mann, der gerade vom Fischfang zurückkehrt und Schnapper für das Essen mit nach Hause bringt. Sie filetiert sie und mariniert sie mit Knoblauch, Essig und Gewürzen. Dann taucht sie sie in einen Teig aus Mehl und Wasser, brät sie in einer Pfanne und bestreut sie mit Gouda.
(4): Bristol und der Bus-Boykott
In Bristol zieht es Flaneure und Partygänger bei den ersten Sonnenstrahlen zu den Docks im Stadtzentrum. Der Hafen hat dieser auf den Seehandel ausgerichteten Stadt zu Reichtum verholfen, doch die Idylle trügt: Zwischen 1698 und 1807 war Bristol Zentrum des Dreieckshandels, der zur Versklavung von etwa 500.000 Afrikanern führte. Im 20. Jahrhundert stand Bristol im Kampf gegen Rassendiskriminierung jedoch an vorderster Front. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 04.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 28.12.2023 arte.tv Kuba: Die blumigen Bilder von Amelia Peláez / Der American Way of Life in Neukaledonien / Tschechische Republik: Hanas Kartoffelpüree mit Mohn / Turin: Der zarte Schmelz von Schokolade und Haselnüssen
Folge 1364 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Kuba: Die blumigen Bilder von Amelia Peláez
Die Gemälde der Ende des 19. Jahrhunderts geborenen Amelia Peláez del Casal sind wie eine Einladung. In ihren Bildern bittet sie den Betrachter wie eine Gastgeberin zu Tisch und teilt mit ihm die üppige Pracht der für Kuba typischen Blumen und Früchte. Ihre ausdrucksstarken Werke – eine Mischung aus Kubismus, Abstraktion und gegenständlicher Malerei – machten sie zu einer der wichtigsten Figuren der künstlerischen Avantgarde des Landes. Heute feiert man sie für ihre einzigartige Darstellung der nationalen Identität mit der kolonialen Architektur und tropischen Vegetation der Insel.
(2): Der American Way of Life in Neukaledonien
Louis-Georges Viale, besser bekannt als Tyloup, ist Trödler aus Leidenschaft. In seinem Haus, einer Mischung aus Flohmarkt und Museum, finden sich jede Menge Überbleibsel einer nicht allzu weit entfernten US-amerikanischen Vergangenheit, denn zwischen 1942 und 1945 stand die Hauptstadt Nouméa ganz im Zeichen eines Militärlagers. Neukaledonien wurde zum wichtigsten US-amerikanischen Stützpunkt für fast 200.000 Soldaten, die den Krieg gegen Japan, Deutschlands Verbündeten im Nordpazifik, organisierten. Damals erwachte in der gesamten neukaledonischen Gesellschaft der Wunsch nach einem moderneren Leben.
(3): Tschechische Republik: Hanas Kartoffelpüree mit Mohn
In Prag kocht Hana ein Gericht, das vor allem von Kindern geliebt wird. Dafür stampft sie gekochte Kartoffeln und dickt das Püree mit feinem Grieß an. Dann serviert sie es mit gemahlenem Mohn, zerlassener Butter und etwas Zucker.
(4): Turin: Der zarte Schmelz von Schokolade und Haselnüssen
Nachdem Turin als Hauptstadt des Königreichs Italien von Rom abgelöst wurde, stieg die norditalienische Metropole zur kulinarischen Hauptstadt auf. Konditoreien und Teesalons machen hier allerorten den Museen Konkurrenz – und in den Hinterzimmern der Stadt erblickte über diverse Umwege eines der bekanntesten Schokoladenrezepte das Licht der Welt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 05.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.12.2023 arte.tv Cristèle Alves Meira: „Alma Viva“, beseeltes Portugal / Kanada: Mit den Schlittenhunden in den hohen Norden / Mexiko: Lorenzo und Angelas Pilzpfanne mit Agavenblüten / Santorin: Auf der Suche nach Atlantis
Folge 1365 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Cristèle Alves Meira: „Alma Viva“, beseeltes Portugal
In der Region Trás-os-Montes im äußersten Nordosten Portugals glaubt man an Mythen und Geister. Die französisch-portugiesische Regisseurin Cristèle Alves Meira machte das Hochland „hinter den Bergen“ zum Schauplatz ihres ersten abendfüllenden Spielfilms, der in Cannes sowie bei den Oscars in die Auswahl kam. „Alma Viva“ handelt von der kleinen Salomé, die vom Geist ihrer verstorbenen Großmutter beseelt wird.
(2): Kanada: Mit den Schlittenhunden in den hohen Norden
Die Erschließung Nordkanadas war kein leichtes Unterfangen. Ohne die Hilfe der Schlittenhunde wäre sie unmöglich gewesen. Die robusten Vierbeiner, denen selbst ein Blizzard keine Angst macht, waren die besten Verbündeten der Siedler, denen sie als Fortbewegungsmittel, Nahrung und Schutz gegen Wölfe und Bären dienten. Wie die Pferde im Wilden Westen eröffneten die Hunde den Menschen neue Welten, doch einmal dort angekommen, fielen sie in Ungnade. Ihr glorreiches und zugleich trauriges Schicksal ist eng mit der Geschichte Kanadas verwoben.
(3): Mexiko: Lorenzo und Angelas Pilzpfanne mit Agavenblüten
Lorenzos Agavenplantage in Santiago Matatlán dient hauptsächlich der Herstellung von Mezcal, einer typisch mexikanischen Spirituose. Heute aber braucht er die Blüten der Agave. Zu Hause bereitet er mit seiner Schwester Angela eine Pilzpfanne mit drei verschiedenen Pimenten, Gewürzen und den Agavenblüten zu. Dazu wird – natürlich – ein Gläschen hausgemachter Mezcal gereicht.
(4): Santorin: Auf der Suche nach Atlantis
Kalliste, „die Schönste“: Diesen Namen trug die griechische Insel Santorin in der Antike. Ihre atemberaubenden Landschaften, vulkanischen Klippen und weißen Häuser mit blauen Kuppeln machen sie heute zu einem beliebten Touristenziel. Etwas abseits der großen Besucherströme, im Süden der Insel, liegt die archäologische Ausgrabungsstätte Akrotiri, wo man eine hervorragend erhaltene prähistorische Stadt bewundern kann. Manch einer hielt sie für das legendäre versunkene Atlantis … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 08.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 01.01.2024 arte.tv Jean Mariotti: Eine Kindheit in Neukaledonien / Apulien: Im Rhythmus der Pizzica / Elsass: Marie-Laures Baeckeoffe / Arizona: Vogelfreie Liebe
Folge 1366 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Jean Mariotti: Eine Kindheit in Neukaledonien
Der Schriftsteller Jean Mariotti wurde 1901 als Sohn weißer Siedler in Neukaledonien geboren und gilt als der erste namhafte Vertreter der kaledonischen Literatur. Allerdings schrieb er fast ausschließlich in Paris, wohin er im Alter von 23 Jahren auswanderte. In sein Werk fließen sowohl die westliche Kultur als auch die Legenden der Kanaken, die Erlebnisse seiner Kindheit im Südpazifik und die Erzählungen seiner melanesischen Amme ein. Dadurch hebt es sich auf einzigartige Weise von der typischen Kolonialliteratur ab.
(2): Apulien: Im Rhythmus der Pizzica
Die Halbinsel Salento liegt im äußersten Süden Apuliens und bildet den Absatz des „italienischen Stiefels“. In der flirrenden Hitze dieser rauen, ländlichen Gegend vermischen sich Paganismus, christlicher Glaube und magische Rituale und brechen sich in der Pizzica Bahn. Die tranceartige Tarantella geht auf das Ende des 14. Jahrhunderts zurück und ist weit mehr als ein festlicher Tanz: Sie ist ein quasi exorzistischer Akt der Heilung – für Männer, vor allem aber für Frauen.
(3): Elsass: Marie-Laures Baeckeoffe
In Holtzheim bereitet Marie-Laure ein traditionelles elsässisches Gericht zu. Dazu braucht sie eine Tonterrine, in die alle Zutaten kommen: Kartoffeln, Karotten, Lauch, ein Kräutersträußchen sowie drei verschiedene Fleischsorten – Rinderbug, Lammschulter und Schweinenacken. Zum Schluss gibt Marie-Laure noch einen guten Schuss Weißwein hinzu. Dann kommt die abgedeckte Terrine in den Backofen, der dem Gericht seinen Namen gibt. Ein echtes Sonntagsessen!
(4): Arizona: Vogelfreie Liebe
Die Stadt Florence liegt im US-Bundesstaat Arizona zwischen Tucson und Phoenix und hat sich ihr Wildwest-Flair bewahrt. In jedem guten Western gibt es einen Sheriff und ein Gefängnis. In Florence allerdings sind es gleich neun Gefängnisse – und zwei Drittel der Bevölkerung sitzen hinter Gittern! Im Gefängnis begann eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die sich nie hätten begegnen dürfen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 09.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 02.01.2024 arte.tv Charles Lapicques bunte Bretagne / Gabun: Der Gesang der Fang / Finnland: Tuijas geräucherte Forellen und Blätterteigtaschen mit Rentierfleischfüllung / Island: Eine revolutionäre Eruption
Folge 1367 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Charles Lapicques bunte Bretagne
Ebbe und Flut, Wind und Wolken, schroffe Felsen und Klippen, hellbunte Farben … Mit Pinsel und Palette machte der Maler Charles Lapicque die Bretagne zu seinem Versuchslabor. Der 1898 geborene Ingenieur beschäftigte sich mit Optik und Farben, bevor er sich ganz der Kunst zuwandte und seine erstaunlich moderne Popversion der westfranzösischen Region auf die Leinwand bannte.
(2): Gabun: Der Gesang der Fang
In Gabun ist Mo’Dzang Eya ein Star. Der Sänger bedient sich einer altüberlieferten Ausdrucksform: Mvet, die epische Liedertradition der Fang, der größten ethnischen Gruppe des Landes. Mvet ist die „Ilias und Odyssee“ dieses Volkes, ihre Geschichte – weitergegeben von Generation zu Generation durch einen von der Kerbsteg-Zither begleiteten Gesang und in einem Rhythmus, der verblüffend an den heutigen Rap erinnert.
(3): Finnland: Tuijas geräucherte Forellen und Blätterteigtaschen mit Rentierfleischfüllung
In Ylläsjärvi erledigt Tuijas Mann den Einkauf mit dem Motorschlitten. Wieder zu Hause hilft er seiner Frau bei der Zubereitung eines leckeren Gerichts. Zuerst räuchern sie Forellen auf Erlenholz. Dann bereitet Tuija die Füllung für ihre Blätterteigtaschen zu: mit Hackfleisch vom Rentier, Reis und Käse. Köstlich!
(4): Island: Eine revolutionäre Eruption
Unter Islands Erde brodelt es: Der Inselstaat zählt 130 Vulkane, von denen rund 30 aktiv sind. Kilometerweit erstrecken sich die Lavafelder. Die Vulkanausbrüche – rund zwei Dutzend pro Jahrhundert – haben die Geschichte des Landes begleitet, und eine Eruption veränderte gar das Europa des 18. Jahrhunderts … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 10.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 03.01.2024 arte.tv Tchalé Figueira: Der expressive Ausdruck von Kapverden / Frankreich: Ein Ausflug in die Guinguette Lettland: Andris’ geräucherter Steinbutt / Australien: Die geheimen Abenteuer der Rose de Reycinet
Folge 1368 (45 Min.)Ein kleiner Ausflug ins Grüne: Die Guinguettes in Frankreich wurden zum Symbol für Freiheit und französische Lebensart – sie erzählen von einer neuen Zeit, in der auch die einfachen Leute in den Genuss von Freizeit und Erholung kamen.Bild: Elephant Doc(1): Tchalé Figueira: Der expressive Ausdruck von KapverdeN
Tchalé Figueiras Malerei ist eruptiv – wie die Vulkane seiner Heimat Kapverden, die sich einst aus dem Atlantik erhoben. In lichten Farben, starken Symbolen und scharfen Worten erzählt Figueira von Leid und Hoffnung der kapverdischen Bevölkerung. 1985 kehrte der Künstler nach langen Wanderjahren in seine Heimat zurück und bebilderte die schwierigen Anfänge des noch jungen, unabhängigen Inselstaats. Heute zählt er mit seinem bissigen, figurativen Stil zu den bekanntesten zeitgenössischen Malern des Archipels. Seine Kritik an der Korruption der Machteliten und den Auswüchsen des Kolonialismus verleihen seinem Werk eine universelle Dimension.
(2): Frankreich: Ein Ausflug in die Guinguette
Guinguettes sind kleine Tavernen, die ab dem 18. Jahrhundert in den Vororten von Paris und anderen französischen Metropolen aufmachten und ein tiefes Bedürfnis der Stadtmenschen bedienten: Sie wollten raus ins Grüne, an die frische Luft und ans Wasser, weit weg von Arbeit, Lärm, Schmutz und den horrenden Preisen der Großstadt. Die Guinguettes wurden zum Symbol für Freiheit und französische Lebensart und erzählen von einer neuen Zeit, in der endlich auch die einfachen Leute in den Genuss von Freizeit und Erholung kamen.
(3): Lettland: Andris’ geräucherter Steinbutt
In Pitrags kauft Andris auf dem Fischmarkt fangfrischen Steinbutt und Zährten aus der Ostsee. Zu Hause säubert er die Fische und taucht sie in Salzwasser. Dann werden sie auf Bratspieße gesteckt und in die Räucherkammer gebracht. Der geräucherte Fisch ist eine leckere und gesunde Knabberei – anstelle von Chips!
(4): Australien: Die geheimen Abenteuer der Rose de Reycinet
Sydney Harbour entdeckt man am besten an Bord einer der zahlreichen Fähren, die hier unterwegs sind. Nur 20 Kilometer trennen das geschäftige Treiben im Herzen der Metropole von paradiesischen Sandstränden wie im Stadtteil Manly. Dieser hat seinen Namen einem britischen Marineoffizier zu verdanken, der die Aborigines sehr männlich („manly“) fand. Die Geschichte Australiens ist von Eroberungen geprägt, und die sind meist Männersache. Doch auch eine weibliche Reisende schaffte es trotz aller Widrigkeiten, in die Geschichte einzugehen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 11.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 04.01.2024 arte.tv Ramuz oder die Sprache der Schweizer Bauern / Australien: Das Great Barrier Reef / Kolumbien: Nubias Hühnersuppe mit Mais / Die korsischen Wurzeln des FBI
Folge 1369 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Ramuz oder die Sprache der Schweizer Bauern
Am Vorabend des Ersten Weltkriegs machte Charles Ferdinand Ramuz eine Wiederentdeckung: die raue Sprache der Schweizer Bauern. Mit knapp 40 Jahren hatte der aus Lausanne stammende Schriftsteller dem Pariser Großstadtrummel und dem Traum vom Ruhm ein für allemal den Rücken gekehrt. Zurück in der Schweiz fand der Autor des 1934 veröffentlichten Romans „Derborence“ endlich sein literarisches Ich und schuf ein Werk, in dem die Sprache seiner Heimat und ihre bildhaften Wendungen im Mittelpunkt stehen.
(2): Australien: Das Great Barrier Reef
Wie eine Mauer steht das Great Barrier Reef zwischen zwei Welten, zwei gegensätzlichen Vorstellungen von Natur … Seit ihrer Ankunft haben die englischen Siedler die 2.300 Kilometer lange Kette aus Inselchen und Korallenriffen fast ausnahmslos als vermeintlich unerschöpfliche Ressourcenquelle wahrgenommen und ausgebeutet. Das jedoch steht im krassen Gegensatz zu den Vorstellungen der australischen Ureinwohner, für die das Riff untrennbar mit der eigenen Identität verbunden ist.
(3): Kolumbien: Nubias Hühnersuppe mit Mais
In Cali kauft Nubia Zutaten für ihre traditionelle Suppe: Arakacha, eine kartoffelähnliche Knolle, Huhn, Mais, Koriander, Knoblauch und verschiedene Kartoffelsorten. Abgeschmeckt wird die Suppe mit heimischen Kräutern und nach Wunsch verfeinert mit Kapern und Sahne.
(4): Die korsischen Wurzeln des FBI
In Ajaccio gibt es den Cours Napoléon, die Rue Bonaparte, den Place d’Austerlitz, die Rue Letizia, die Rue Roi de Rome und sogar den Boulevard Madame Mère. Vor der wohl berühmtesten Familie Korsikas gibt es hier kein Entrinnen. Eines jedoch ist selbst in der Heimat der Bonapartes den meisten unbekannt: Ein Spross der Familie war Begründer einer legendären amerikanischen Institution … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 05.01.2024 arte.tv Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 22.01.2024Französische Alpen: Claude Berri und das Dorf der versteckten Kinder / Thailand: Molam, der Country Groove aus dem Hinterland / Kuba: Kenias Langusten mit Rum und Piment / Trossingen: Als die Hohner-Harmonika Amerika eroberte
Folge 1370 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Französische Alpen: Claude Berri und das Dorf der versteckten Kinder
Ein kleines Dorf in den Alpen im Jahr 1943. Ein alter, griesgrämiger Bauer mit antisemitischen Ressentiments nimmt einen kleinen Jungen bei sich auf – ohne zu ahnen, dass dieser Jude ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine bewegende Freundschaft. Diese autobiografische Geschichte erzählt Claude Berris erster Langfilm „Der alte Mann und das Kind“ aus dem Jahr 1967, mit dem der 32-jährige Regisseur Millionen von Zuschauern begeisterte. Berri zeigt die deutsche Besatzung Frankreichs aus der Perspektive des Kindes und beleuchtet dieses damals totgeschwiegene Kapitel der französischen Geschichte äußerst feinfühlig und differenziert.
(2): Thailand: Molam, der Country Groove aus dem Hinterland
Molam klingt wie eine Mischung aus Country, Folk und Blues und stammt aus der abgelegensten und ländlichsten Region Thailands, dem Isan. Die populäre, mitreißende Musik dreht sich um Glauben und Religion, Herzschmerz, aber auch Protest. Im Laufe der Zeit überwand der thailändische Country Groove die kulturellen Vorurteile und schaffte es aus dem Hinterland in die hippen DJ-Boutiquen in der Hauptstadt Bangkok. Eine schöne Revanche für die lange verachtete „Hinterwäldlermusik“.
(3): Kuba: Kenias Langusten mit Rum und Piment
In Havanna lässt Kenia ihren Schnellkochtopf reparieren, damit sie ihr Langustengericht zubereiten kann. Zuerst brät sie das Fleisch der Langusten kurz in der Pfanne an und löscht es mit Rum und Wein. Für die Soße schneidet sie Piment, Knoblauch und Tomaten klein und lässt sie zusammen mit den Langusten schmoren. Ein köstliches Gericht mit echt kubanischem Flair!
(4): Trossingen: Als die Hohner-Harmonika Amerika eroberte
Trossingen liegt im Westen Deutschlands zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Im 19. Jahrhundert lebte man hier vor allem von Landwirtschaft und Handwerk. Doch 1856 traf Matthias Hohner eine Entscheidung, die das Schicksal seiner beschaulichen Heimatstadt für immer verändern und seinen Namen weltberühmt machen würde … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 05.01.2024 arte.tv Rogelio Salmona, der Architekt, der Bogotá öffnete / Vanuatu: Entspannt und belebt durch Kava / Lettland: Daces Karotten-Kartoffelpasteten / Frankreich: Eine Festung aus Bunkern
Folge 1371 (45 Min.)Ästhetik und Lebensqualität in Einklang bringen: Ab den 60er Jahren schuf der Architekt Rogelio Salmona fast alle seine Werke in der Hauptstadt Kolumbiens.Bild: Elephant Doc(1): Rogelio Salmona, der Architekt, der Bogotá öffnete
Die gewaltige Natur der kolumbianischen Anden war für den französisch-kolumbianischen Architekten Rogelio Salmona eine tägliche Begegnung mit dem Kosmos. Er machte aus der spektakulären Lage Bogotás ein Manifest: Verneige dich vor der Überlegenheit der Landschaft! Ab den 60er Jahren schuf Salmona fast alle seine Werke in der Hauptstadt Kolumbiens, einer Millionenmetropole in über 2.600 Meter Höhe. Als engagierter Künstler war der Schüler von Le Corbusier ein Verfechter der offenen Stadt und verfolgte dabei stets ein Ziel: Ästhetik und Lebensqualität miteinander in Einklang zu bringen.
(2): Vanuatu: Entspannt und belebt durch Kava
Die Kava-Pflanze ist eng mit den melanesischen Ureinwohnern, ihrer Geschichte und ihren Vorstellungen verbunden. In Vanuatu, im Herzen des Pazifischen Ozeans, wird daraus ein Schlummertrunk zubereitet, der die Lippen taub und den Körper träge werden lässt, nicht aber den Geist. Kava versetzt die Menschen in einen Schwebezustand und lässt sie philosophieren – ein bisschen wie eine Droge, die den Schleier der Gelassenheit über die Welt legt. Dabei ist Kava weder halluzinogen noch ein Rauschmittel und scheint im Gegensatz zu Alkohol nicht süchtig zu machen.
(3): Lettland: Daces Karotten-Kartoffel-Pasteten
In Dundaga holt Dace frisch gemahlenes Roggenmehl, das sie benötigt, um den Teig für ihre Pasteten zuzubereiten. Zu Hause stampft sie getrennt voneinander gekochte Karotten und Kartoffeln und fügt beidem eine Mischung aus Grieß und warmer Milch hinzu. Dann schichtet sie die beiden Pürees auf die vorbereiteten Teigkreise und bestreut das Ganze mit etwas Zucker und Zimt.
(4): Frankreich: Eine Festung aus Bunkern
Vor den Toren von Angers liegt das im neoklassizistischen Stil erbaute Schloss Pignerolle beschaulich inmitten eines weitläufigen Parks. Spaziergänger erwartet dort allerdings eine Überraschung, denn zwischen den Bäumen ragen riesige Bunker empor. Sie sind stumme Zeugen der unglaublichen Geschichte, die das Schloss in den Wirren des Zweiten Weltkriegs erlebte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.01.2024 arte.tv Morvan: Die Menagerie von François Pompon / Sri Lanka: Das Erwachen des Buddhismus / Kolumbien: Mary Sols Forellen mit Sahne und Parmesan / Vanuatu: Der Kokosnusskrieg
Folge 1372 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Morvan: Die Menagerie von François Pompon
In der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert warf der französische Bildhauer François Pompon einen ungewohnt emotionalen Blick auf die Tier- und Pflanzenwelt. Seine Liebe zur Natur verdankte er dem ländlichen, stillen Morvan mit seinen Bauernhöfen und Wäldern, wo der Künstler aufwuchs. Mit scharfer Beobachtungsgabe entwickelte Pompon einen visionären Stil, der ihm – nachdem er lange Zeit im Schatten von Rodin gestanden hatte – mit der monumentalen Skulptur eines Polarbären schließlich doch zum Erfolg verhalf. Die Tierfigur ist bis heute in der ganzen Welt bekannt.
(2): Sri Lanka: Das Erwachen des Buddhismus
Sich von seinem Verlangen zu lösen, sein Ego, die Ursache allen Leidens, zu überwinden und so zur Erleuchtung zu gelangen – das ist, kurz gefasst, das Ziel der buddhistischen Mönche in Sri Lanka. Die Insel im Indischen Ozean ist die Wiege des Theravada-Buddhismus, der angesichts der britischen Kolonialisierung zu einer Doktrin der identitären Erneuerung wurde. Die Wechselfälle der Geschichte mit ihren Glanzzeiten aber auch Konflikten haben ein umfangreiches kulturelles Erbe hinterlassen – und eine ungebrochene Spiritualität.
(3): Kolumbien: Mary Sols Forellen mit Sahne und Parmesan
In Salento angelt Mary Sol ihr Mittagessen: Regenbogenforellen. Auf ihrer Kaffeeplantage pinselt sie die Fische vor dem Braten mit Kräutern, Knoblauch und Kurkuma ein. Serviert werden sie mit einer cremigen Soße aus Sahne und Parmesan.
(4): Vanuatu: Der Kokosnusskrieg
Auf Espiritu Santo, der größten und westlichsten Insel Vanuatus, leuchtet saphirblaues Wasser im smaragdgrünen Wald. Fast wähnte man sich in einem Fantasy-Film mit Feen, Elfen und Nymphen … Die Insel ist reich an geologischen Kuriositäten wie den tiefblau schimmernden Blue Holes. Hier wurde ein Kapitel der jüngeren Geschichte Vanuatus geschrieben: eine eigenmächtige Unabhängigkeitserklärung … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 16.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 09.01.2024 arte.tv Taiwan: Von Krokodilen und lesbischer Liebe / Schweiz: Der tickende Anarchismus / Frankreich: Rhabarberkuchen von Christine und Nicolas / Spanien: Ein königliche Herrschaft
Folge 1373 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Taiwan: Von Krokodilen und lesbischer Liebe
In den trendigen Bars der LGBT-Community von Taipeh findet sich auf jeder Karte ein Cocktail namens „Les carnets du crocodile“ – als Hommage an den gleichnamigen Roman der Taiwanerin Qiu Miaojin. Es geht darin um die Geschichte einer Studentin, die in Taipeh kurz nach dem Ende der Diktatur ihre Homosexualität entdeckt und sich in eine Kommilitonin verliebt. Der unumwundene Stil des Romans schlug in Taiwan, wo Dinge eher unausgesprochen bleiben oder angedeutet werden, wie eine Bombe ein und prägte eine ganze Generation.
(2): Schweiz: Der tickende Anarchismus
Dass in einem Berner Stadion teilweise vermummte Menschen gemeinsam eine Hymne singen, ist zunächst wenig erstaunlich. Dass es sich dabei jedoch um anarchistische Aktivisten handelt, die Léo Ferrés „L’Âge d’or“ anstimmen, verwundert dann aber doch. Was viele nicht wissen: Die für Ordnung, Frieden und Sittenstrenge bekannte Eidgenossenschaft war um die Wende zum 20. Jahrhundert beliebter Rückzugsort für Anarchisten und Revolutionäre. Und das hing nicht zuletzt mit der lokalen Uhrenindustrie zusammen …
(3): Frankreich: Rhabarberkuchen von Christine und Nicolas
In Niedermorschwihr bringt Nicolas seiner Tante Christine prächtige Rhabarberstangen für einen leckeren Kuchen vorbei. Dafür stellt sie zunächst einen Mürbeteig her, den sie im Ofen vorbackt. Dann belegt sie den Boden mit Rhabarberstücken und gibt einen Guss aus Zucker und Eiern darüber. Nach dem Fertigbacken wird der Kuchen mit einer Baiserhaube gekrönt. Der perfekte kulinarische Frühlingsbote!
(4): Spanien: Ein königliche Herrschaft
León, eine wichtige Etappe auf der Pilgerroute nach Santiago de Compostela, war im 10. Jahrhundert die Hauptstadt des mächtigsten christlichen Königreichs auf der Iberischen Halbinsel. Aus den frühen Jahren der Reconquista, der Zurückdrängung des muslimischen Kalifats von Córdoba, ist dort die romanische Basilika San Isidro erhalten. In der Königsstadt León kann der Ausdruck „königliche Herrschaft“ allerdings auf zwei sehr unterschiedliche Arten verstanden werden … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 10.01.2024 arte.tv Das Schweizer Exil von Gustave Courbet / Mana, die Energie Polynesiens / Mexiko: Ezequiels zerrupfter Fisch / Australien: Ein neuartiges Verbrechen
Folge 1374 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Das Schweizer Exil von Gustave Courbet
1873 sah sich der Maler Gustave Courbet gezwungen, seine Staffelei an den Ufern des Genfer Sees aufzubauen. Der Schöpfer des Selbstporträts „Der Verzweifelte“ und des Skandalgemäldes „Der Ursprung der Welt“ war auf der Flucht: Wegen seiner aktiven Teilnahme am Aufstand der Pariser Kommune wurde er polizeilich gesucht. Also rasierte sich der gesundheitlich angeschlagene Starkünstler, nahm einige Bilder und seine Ausrüstung unter den Arm und flüchtete bei Nacht und Nebel über die französisch-schweizerische Grenze. Der rebellische Künstler, der den Anarchisten nahestand, fand in der Schweiz neue Motive, die seiner Maßlosigkeit entgegenkamen.
(2): Mana, die Energie Polynesiens
Die Polynesier nennen es Mana: eine spirituelle Macht, ein elektrisches Fluidum, das Körper und Geist durchdringt. Das ganze Universum ist davon beseelt und es verleiht fast übernatürliche Kräfte. In der traditionellen Gesellschaft schöpfen Tänzer und Künstler, aber auch Könige, Priester, Heiler und Seefahrer daraus ihre besonderen Fähigkeiten. Mana ist die schöpferische Kraft aller Dinge an der Grenze zwischen Magie und Religion und bildet die Grundlage der animistischen Spiritualität Polynesiens.
(3): Mexiko: Ezequiels zerrupfter Fisch
Die Menschen in La Paz sind wie Ezequiel dem Meer zugewandt. Zum Mittagessen bereitet er daher ein Fischrezept zu. Zunächst lässt er den Fisch auf dem Grill trocknen. Dann zerrupft er ihn und vermischt die Stückchen mit einer scharfen Tomatensoße. Anschließend genießt er das Ganze auf Tortillas mit Bohnen und ein wenig Käse.
(4): Australien: Ein neuartiges Verbrechen
The Rocks, heute eines der wichtigsten Touristenviertel Sydneys, war lange Zeit das Tor nach Australien. Neuankömmlinge aus aller Welt drängten sich durch das Hafenviertel mit seinen verrufenen Gassen, um auf dem fünften Kontinent ein neues Leben beginnen zu können. In der Aufbruchstimmung des frühen 20. Jahrhunderts elektrisierte hier ein ungewöhnliches Verbrechen die Massen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 18.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 11.01.2024 arte.tv Ein bretonisches Sommermärchen von Éric Rohmer / Kenia: Der Zug, der ein Land gebar / Spanien: Teresas Schnecken mit Aioli / Mexiko: Ein Lieblingsgetränk der Nazis
Folge 1375 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Ein bretonisches Sommermärchen von Eric Rohmer
Sommer 1995: Der mittlerweile schon leicht gebrechliche Eric Rohmer, Ikone der Nouvelle Vague, mischt sich mit seinem Kamerateam unter die sonnenhungrigen Strandurlauber an der nordbretonischen Côte d’Emeraude. Hier dreht der französische Regisseur den dritten und vorletzten Teil seiner Tetralogie „Erzählungen der vier Jahreszeiten“ – „Sommer“ mit Melvil Poupaud. Der junge Gaspard gerät mangels eigener Entschlusskraft zwischen drei Frauen: Margot im Badeort Dinard, Solène in Saint-Malo und Léna im schicken Saint-Lunaire. Ein intimes Sommermärchen, in dem die Gefühle der an Rohmers eigene Jugenderlebnisse angelehnten Hauptfigur im Rhythmus der Gezeiten branden.
(2): Kenia: Der Zug, der ein Land gebar
„Lunatic Express“ lautet der Spitzname der ersten Eisenbahnlinie Kenias, die 1896 von den Engländern in Betrieb genommen wurde. Der „verrückte Zug“ galt vielen in London damals als utopisches Unterfangen, denn er sollte Mombasa am Indischen Ozean über Nairobi und Kampala mit dem heutigen Uganda verbinden. Jenseits aller Vorstellungen ihrer englischen Erbauer legte die Bahnlinie den Grundstein für die Entstehung der multikulturellen kenianischen Identität.
(3): Spanien: Teresas Schnecken mit Aioli
In Lérida kauft Teresa Schnecken regionaler Herkunft, die ihrer Meinung nach am besten schmecken. Sie werden lebendig auf einer traditionellen gusseisernen Platte geschmort und mit selbst gemachter Aioli serviert. Dafür verrührt Teresa fein gemörserten Knoblauch mit Eigelb, einem Schuss Essig und Öl – fertig!
(4): Mexiko: Ein Lieblingsgetränk der Nazis
Mit seinen fast 4.500 Metern ragt der Vulkan La Malinche weit über das zentrale Hochland Mexikos. An seinen Hängen wächst in mineralreicher Erde und trockenem Klima eine einzigartige Agavenart. Aus ihrem Saft wird ein traditionelles Getränk hergestellt, das es nur in Mexiko gibt, den Pulque. Im Dritten Reich stieß das Gebräu auf großes Interesse … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 12.01.2024 arte.tv Estland: Arvo Pärt komponiert mit der Stille / Kapverden: Eine Insel im Wind / Japan: Hatachijos Fondue mit Hähnchen / Griechenland: Die Akropolis leistet Widerstand
Folge 1376 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Estland: Arvo Pärt komponiert mit der Stille
Der Este Arvo Pärt ist der meistgespielte lebende Komponist der Welt. Er hat die Welt vor mehr als einem halben Jahrhundert gelehrt, dem Klang der Stille zu lauschen. In Pärts schlichter, kraftvoller Musik werden die schweigsamen Landschaften Estlands lebendig, sein ganzes Werk ist wie ein einziges, von Stille, Reinheit und Schönheit erfülltes Gebet, das die Menschen tief berührt. Einige der größten Filmemacher wie Jean-Luc Godard, Werner Herzog und Terrence Malick haben Kompositionen des minimalistischen Genies in ihren Filmen eingesetzt.
(2): Kapverden: Eine Insel im Wind
In ihrer Eigensinnigkeit haben die Bewohner von Kapverden den ebenso teuflischen wie unberechenbaren Wind zu ihrem treuesten Weggefährten gemacht. Er ist für sie Freund und Feind zugleich und hat das Land ebenso geformt wie den Charakter der Menschen, die dort leben – sei es der glühend heiße Harmattan aus der Sahelzone, der Flugzeuge am Abheben hindern kann, oder der stetige Passatwind aus dem Norden, dem einige Inseln ihr Heil verdanken. Ein französischer Surfnarr wurde zuerst auf die außergewöhnlichen Windverhältnisse auf der Insel Sal aufmerksam. Mittlerweile bringen sie auch lokale Champions hervor, die Wind und Wellen mit dem Surfbrett bezwingen.
(3): Japan: Hatachijos Fondue mit Hähnchen
In Tokio lässt sich Hatachijo zum Sumoringer ausbilden. Er bereitet ein traditionelles Gericht zu, mit dem die Sportler an Gewicht zulegen sollen: ein Fondue mit Huhn, weißem Rettich, Karotten, Kohl, Schweinefleisch, gebratenem Tofu, Ingwer und Sesamöl. Essen gehört hier zur Ausbildung, deswegen wird an Zutaten nicht gespart!
(4): Griechenland: Die Akropolis leistet Widerstand
Dass Athen die Wiege der Demokratie ist, spürt man vielleicht am stärksten in den Szenevierteln Exarchia und Psyri, wo sich vor allem die jungen Griechen gerne treffen. Das moderne Griechenland präsentiert sich hier vor dem antiken Erbe der Akropolis, die im Hintergrund von der glanzvollen Vergangenheit der Stadt zeugt und als eines der wichtigsten Symbole der Volksherrschaft gilt. Der Akropolis wurde von verschiedenen Invasoren oft hart zugesetzt, im Zweiten Weltkrieg wurde sie jedoch zum Schauplatz einer der ersten Widerstandshandlungen gegen die Nazis … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 23.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 16.01.2024 arte.tv Montserrat: Arrow, König der Soca / Schweden: Keine Scherze mit Frauenrechten / Frankreich: Die Brezeln und Laugenstangen von Angélique / Melbourne: Tanzen, um die Welt zu retten
Folge 1377 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Montserrat: Arrow, König der Soca
„Hot hot hot“, offizielle Hymne der Fußballweltmeisterschaft 1986 und ikonischer Soundtrack des Notting Hill Carnival in London, ist wohl einer der bekanntesten Soca-Songs der Welt. Dabei stammt er von einer der kleinsten Inseln der Karibik: Montserrat. Gesungen wird er von Arrow, dem „König der Soca“, der es sich zum Lebensziel gemacht hat, den Menschen Freude zu bringen. Seine gebetsmühlenartige Aufforderung zum Glücklichsein soll auch dazu dienen, die Naturkatastrophen und das menschengemachte Leid hinter sich zu lassen, die die Geschichte der Insel geprägt haben.
(2): Schweden: Keine Scherze mit Frauenrechten
Die schwedischen Frauen haben sich an allen Fronten erfolgreich ihre Freiheiten erkämpft, sei es das Recht auf Erwerbstätigkeit, das Recht zu studieren oder das Wahlrecht. Sie können Pastorin werden, frei darüber entscheiden, ob sie Mutter werden wollen oder nicht, und wenn ja, die elterlichen Pflichten mit dem Partner teilen. All diese Errungenschaften machen Schweden heute zu einem der Länder mit dem höchsten Gleichberechtigungsindex in der Welt. Dabei könnte man fast vergessen, dass das vielerorts beneidete und bewunderte schwedische Modell auf einer durch und durch pragmatischen, protestantischen und leistungsorientierten Gesellschaft beruht …
(3): Frankreich: Die Brezeln und Laugenstangen von Angélique
In Guebwiller kauft Angélique Mehl in einer nahe gelegenen Trappistenabtei, um daraus köstliche Brezeln zu backen. Zu Hause verknetet sie Mehl, Milch, Hefe, Butter und Salz zu einem geschmeidigen Teig, lässt ihn gehen und formt daraus anschließend traditionelle Brezeln und Mauricettes genannte Laugenstangen.
(4): Melbourne: Tanzen, um die Welt zu retten
In Fitzroy ist Coolness King. Das Künstlerviertel von Melbourne ist bekannt für seine mit Graffiti verzierten Straßen und seine hippen Cafés – ein Muss für jeden, der den Underground der australischen Metropole kennenlernen möchte. Doch das Leben in Fitzroy war nicht immer einfach. In einer Zeit, als dort das blanke Elend herrschte, bemühte sich dort eine Frau, den Straßenkindern zu helfen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 17.01.2024 arte.tv Neukaledonien: Die befreienden Worte von Déwé Gorodé / Apulien: Seit Jahrtausenden Oliven / Lettland: Ilzes Brennnessel- und Sauerampfersuppe / Coucy: Picarden machen keine halben Sachen
Folge 1378 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Neukaledonien: Die befreienden Worte von Déwé Gorodé
Déwé Gorodé ist eine zornige Frau. Die Pionierin der Kanak-Literatur, Aktivistin für die Unabhängigkeit Neukaledoniens und Feministin erhebt ihre mahnende Stimme ohne Unterlass. In ihren literarischen Werken hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die tiefere Dimension ihrer Heimat in Worte zu fassen. Ihre Gedichtsammlung „Sous les cendres des conques“, die in den 70er Jahren entstand, und der 2007 veröffentlichte Roman „L’Epave“ brechen mit gesellschaftlichen Tabus und machen sie zum Sprachrohr der Forderungen ihres Volkes.
(2): Apulien: Seit Jahrtausenden Oliven
Seit mindestens 3.000 Jahren, als Siedler aus Griechenland und vom Balkan an die Adriaküste kamen und sich mit der lokalen Bevölkerung vermischten, verbindet die Bewohner Apuliens, der östlichsten Region Italiens, eine fast symbiotische Bindung mit ihren Olivenbäumen. So avancierte die Region im Laufe der Jahrhunderte zur italienischen Führungsmacht in Sachen Olivenöl.
(3): Lettland: Ilzes Brennnessel- und Sauerampfersuppe
In Branti besucht Ilze eine Freundin, um dort Sauerampfer für ihre Suppe zu pflücken. Zu Hause röstet sie in einem Topf ein wenig Gerste, gießt Wasser an und fügt Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Speck und schließlich jede Menge Sauerampfer und Brennnesseln hinzu. Vor dem Servieren schlägt sie ein Ei in die heiße Suppe.
(4): Coucy: Picarden machen keine halben Sachen
In der Picardie gibt es zahllose Burgen und Festungen, die an ein Jahrhundert währendes Wechselspiel von Krieg und Invasionen erinnert. Besonders eindrucksvoll ist die Burg im Dörfchen Coucy, die vom picardischen Adel in der Hoffnung errichtet wurde, einmal über ganz Europa zu herrschen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 25.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 18.01.2024 arte.tv Paris: Hemingways Fest fürs Leben / Nollywood: Nigerias Filmmetropole / Mexiko: Héctors gefüllte Venusmuscheln / Norwegen: Wo der Lachs den Japanern in die Parade fuhr
Folge 1379 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Paris: Hemingways Fest fürs Leben
Paris, 1956: Ernest Hemingway nimmt auf Wunsch des Hotel Ritz seine persönlichen Gegenstände wieder in Besitz, die dort seit fast 30 Jahren für ihn aufbewahrt wurden. Dabei entdeckt er Notizen wieder, die zu Beginn der wilden Zwanziger in Paris entstanden. Der Autor von „Der alte Mann und das Meer“ erschafft aus diesen Aufzeichnungen und seinen Erinnerungen eine unvollendet gebliebene autobiografische Fiktion: „Paris – Ein Fest fürs Leben“. Das posthum veröffentlichte Werk ist nicht nur das literarische Testament der Schriftstellerlegende kurz vor ihrem Tod, sondern wirft auch einen faszinierenden Blick auf eine scheinbar unbeschwerte Zwischenkriegszeit aus der Perspektive der Nachkriegsjahre.
(2): Nollywood: Nigerias Filmmetropole
In der nigerianische Wirtschaftsmetropole Lagos vergeht kaum ein Tag, an dem kein Film produziert wird. Willkommen in Nollywood! Der Spitzname aus der Zusammenziehung der Wörter Nigeria und Hollywood steht für die Filmindustrie des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas – mit über 2.000 Filmen pro Jahr, nach Indien die zweitgrößte der Welt. Der Boom der nigerianischen Filmwirtschaft basiert auf einem Paradox, denn ihren Aufstieg verdankt sie der VHS-Videotechnik, die kostengünstige Produktionen für den heimischen Bildschirm ermöglichte. Zunächst stand Nollywood als Synonym für B-Movies, doch mittlerweile hat der nigerianische Film den internationalen Ritterschlag erhalten.
(3): Mexiko: Héctors gefüllte Venusmuscheln
In La Paz kauft Héctor große, schokoladenbraune Venusmuscheln, die er anschließend mit einer Mischung aus Zwiebeln, Tomaten, Schinken, Senf, Mayonnaise, Kräutern, Käse und dem ausgelösten Muschelfleisch füllt. Die gefüllten Muscheln werden in Alufolie gewickelt und über Holzkohlefeuer gegart.
(4): Norwegen: Wo der Lachs den Japanern in die Parade fuhr
Sushi mit Lachs zählt wohl zu den beliebtesten aller japanischen Gerichte und wird überall auf der Welt serviert, auch in Oslo. Dabei gibt es Sushi in seiner heutigen Form erst seit dem 19. Jahrhundert. Und anders als man vielleicht vermuten könnte, wurde in Japan dafür kein Lachs verwendet. Dass der mit Reisessig aromatisierte Klebreis in so vielen Sushi-Restaurants mittlerweile mit einer orangefarbenen Scheibe Lachs bekrönt wird, ist nämlich den Norwegern zu verdanken … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 19.01.2024 arte.tv Claire Keegan, eine Stimme gegen die Ungerechtigkeit / Glückbringende Tätowierungen in Thailand / Mexiko: Zenaidas gegrillter Fisch in Jalapeño-Marinade / Neukaledonien: Das Erbe der deportierten Kabylen
Folge 1380 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Claire Keegan, eine Stimme gegen die Ungerechtigkeit
Claire Keegan schreibt von den Schicksalen der Frauen, die im konservativen Irland der 80er Jahre versuchten, den familiären und religiösen Zwängen zu entkommen. In sachlich gehaltenen Erzählungen porträtiert die gebürtige Irin die damals erschütternden Verhältnisse auf dem Land. So handelt ihr Buch „Foster“ – auf Deutsch erschienen als „Das dritte Licht“ -, das unter dem Titel „The Quiet Girl“ verfilmt wurde, von den Tabus und der verschwiegenen Gewalt in der Gesellschaft. Ihr einfacher, aber kunstvoller Stil machte Claire Keegan zu einer der wichtigsten Stimmen der irischen Literatur.
(2): Glückbringende Tätowierungen in Thailand
In Bangkoks touristischem Viertel rund um die Khao San Road tragen die Menschen allerlei Motive auf der Haut: Blumen, Adler und Porträts schmücken jegliche Teile des Körpers. Doch in Thailand sind Tattoos kein neumodischer Trend, sondern eine Tradition, die Körper und Geist betrifft. Das Sak Yant, wörtlich übersetzt das „heilige Tattoo“, ist für seinen Träger ein Talisman, der ihm zu Unverletzlichkeit, Glück und Reichtum verhelfen soll.
(3): Mexiko: Zenaidas gegrillter Fisch in Jalapeño-Marinade
In Puerto Escondido kauft Zenaida frischen Fisch aus der Region. Für die Marinade brät sie zunächst Tomaten, Knoblauch und Zwiebeln in einer Pfanne an und zerkleinert die Zutaten in einem Mörser. Dann gibt sie noch Mayonnaise und typisch mexikanische Chipotle-Jalapeños hinzu. Damit wird der Fisch bestrichen und rauf auf den Grill!
(4): Neukaledonien: Das Erbe der deportierten Kabylen
Auf Neukaledonien halten Muslime anlässlich des Opferfestes Eid am Ende des Ramadans ein Dankesgebet ab. Das Gebet gehört zu den grundlegenden muslimischen Ritualen und findet hier in einer der zwei Moscheen der pazifischen Inselgruppe statt: dem islamischen Zentrum Nessadiou in Bourail. Die religiöse Stätte an der Westküste der Hauptinsel Grande Terre bezeugt einen kaum bekannten Abschnitt der französischen Kolonialgeschichte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 22.01.2024 arte.tv Bologna: Die weiße Muse des Malers Giorgio Morandi / Batik, wenn Indonesien ein Stoff wäre / Spanien: Jordis Fischsuppe / Bristol: Ein Sprung ins Ungewisse
Folge 1381 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Bologna: Die weiße Muse des Malers Giorgio Morandi
Figurativ, minimalistisch, auf den ersten Blick banal – die Werke des italienischen Malers Giorgio Morandi wirken zeit- und raumlos. Doch die Objekte in seinen Gemälden verweisen auf eine Realität aus Stein und Erde: auf Bologna, die Geburtsstadt des Künstlers, die dieser praktisch nie verlassen hat. Die für ihre Gelehrten bekannte Stadt hat das Leben des bescheidenen und einzelgängerischen Morandi zutiefst geprägt und ihn zu einem der wichtigsten italienischen Maler des 20. Jahrhunderts gemacht.
(2): Batik, wenn Indonesien ein Stoff wäre
Batikstoffe erlangten mit ihren strahlenden Farben und detailreichen Mustern weltweite Berühmtheit. Man kennt ihren exotischen Ursprung, ihren zweiten Erfolg in Afrika und die etlichen Nachahmungen von der Stange. Die originalen, hochwertigen Batikstoffe glänzen derweil auf den Laufstegen der facettenreichen und angesagten indonesischen Hauptstadt Jakarta: Von hier stammt die ausgefeilte Färbetechnik, die man ursprünglich auf traditionellen Wickelröcken anwandte, die hier „Sarongs“ genannt werden. Für manche Stoffe war monatelange Handarbeit notwendig, sodass das Tragen der wertvollen Erzeugnisse früher den Königen vorbehalten blieb.
(3): Spanien: Jordis Fischsuppe
Im Hafen des katalanischen L’Escala kauft Jordi Makrelen, Dorade und Rotbarben. Für sein Rezept brät er Knoblauch, Paprika und Kartoffeln an und löscht sie mit Brühe ab. Kurz bevor die Zutaten gar sind, gibt er den Fisch hinzu. Das Geheimnis seines Gerichtes: nach dem Kochen mit der Würzpaste Picada und Aioli negat verfeinern.
(4): Bristol: Ein Sprung ins Ungewisse
Die Clifton Suspension Bridge überragt und verbindet die steilen Ufer des Flusses Avon und zählte einst zu den höchsten Brücken der Welt. Der beeindruckende Bau ist ein Beispiel für die zahlreichen Innovationen, die die Stadt Bristol bekannt machten. Die Brücke wiederum brachte vier junge Männer auf neuartige, schwindelerregende Ideen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 30.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 23.01.2024 arte.tv Jeanne Malivel, Art déco aus der Bretagne / Togo: Der kühne Erfolg der Nana Benz / Japan: Mikas Pancakes mit süßen Bohnen / Havanna: Zwei Streithähne vereint unter dem Basketballkorb
Folge 1382 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Jeanne Malivel, Art déco aus der Bretagne
Zeichnungen, Holzschnitte und kleine Revolutionen in Kunst und Handwerk: die Bretonin Jeanne Malivel war eine Vorreiterin im Bereich der dekorativen Künste und schuf zwischen 1914 und 1926 ein umfangreiches Werk. Im Laufe ihres kurzen Lebens blieb sie dem Geist ihrer Heimat treu und prägte gleichzeitig die ästhetische Entwicklung der Epoche. Das künstlerische, soziale und feministische Engagement von Jeanne Malivel hat seine Wurzeln in der Landschaft, der Geschichte und der Mythologie der Bretagne.
(2): Togo: Der kühne Erfolg der Nana Benz
In Togo werden Autos der Marke Mercedes-Benz von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Die Luxuswagen stehen hier für den Erfolg einer bestimmten Gruppe von Frauen: die „Nana Benz“, die Stoffhändlerinnen, die ihr Land zur Drehscheibe des Textilhandels in Westafrika machten. Die „Mütter mit dem Benz“ wussten den triumphierenden Kapitalismus der 80er Jahre in Togo zu nutzen und wurden die ersten weiblichen Millionäre des Kontinents.
(3): Japan: Mikas Pancakes mit süßen Bohnen
In Kamakura kauft Mika rote Bohnen für ein Dessert. Zu Hause bereitet sie einen Pancake-Teig zu, den sie anschließend in kleinen Portionen in der Pfanne brät. Dann kocht sie die Bohnen und fügt etwas Zucker hinzu. Aus den Pancakes formt sie kleine Sandwiches, die sie mit den Bohnen belegt.
(4): Havanna: Zwei Streithähne vereint unter dem Basketballkorb
Im Jahr 1977 lagen die diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem kommunistischen Kuba Fidel Castros bereits seit fast 20 Jahren auf Eis. Während des Kalten Krieges ließen die verfeindeten Länder keine Gelegenheit aus, sich gegenseitig zu provozieren. In dieser spannungsgeladenen Zeit wurde ein Basketballspiel ausgetragen, das die Türen für einen diplomatischen Neuanfang öffnen sollte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 31.01.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 24.01.2024 arte.tv La Ciotat: Der erste Filmstar der Geschichte / Rabelados: Die gewaltlosen Rebellen der Kapverden / Französisch-Guyana: Valentins Capybara-Frikassee / Island: Paris Match spielt mit dem Feuer
Folge 1383 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): La Ciotat: Der erste Filmstar der Geschichte
„Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat“ aus dem Jahr 1896 ist ein echtes Kulturdenkmal. Der einminütige Stummfilm gehörte zu den ersten in der Öffentlichkeit gezeigten Bewegtaufnahmen und wurde in der südfranzösischen Stadt La Ciotat gedreht. Urheber waren die Brüder Auguste und Louis Lumière, zwei in Lyon lebende Fotoindustrielle, die ihren Sommer an der Mittelmeerküste verbrachten. Sie filmten den Großteil ihrer ersten Werke in La Ciotat und machten die provenzalische Stadt mit ihren malerischen Gassen und dem lichtdurchfluteten Hafen zum Geburtsort des Kinos.
(2): Rabelados: Die gewaltlosen Rebellen der Kapverden
Die Rabelados leben bis heute zurückgezogen auf Santiago, einer der Inseln von Kap Verde. „Rabelados“ ist kreolisch und kann mit „Rebellen“ oder „Offenbarte“ übersetzt werden – denn tatsächlich hat die kleine Gemeinschaft ihren Ursprung in einem legendären Akt des Widerstandes: Sie widersetzte sich in den 1940er Jahren der Kolonialmacht Portugal, die ihnen katholische Reformen aufzwängen wollte. Die Aufständischen wurden verfolgt, manche von ihnen eingesperrt. So retteten sie sich in die Berge, um sich vor einer aufoktroyierten Weltsicht zu schützen.
(3): Französisch-Guyana: Valentins Capybara-Frikassee
In Matoury, einer Stadt nahe des Flusses Mahury, kocht Valentin ein Frikassee aus Capybara-Fleisch. Das Nagetier wird auch Wasserschwein genannt, da es teilweise im Wasser lebt. Valentin mariniert das Fleisch mit Zitrone, Sojasoße, Chili und einer reichhaltigen Mischung aus Gewürzen und Kräutern. Dann lässt er in einer Pfanne Zucker karamellisieren und brät das Fleisch darin unter ständigem Rühren an. Die perfekte Beilage für das Frikassee sind Reis und Bohnen.
(4): Island: Paris Match spielt mit dem Feuer
In den kalten Gewässern südlich von Island haben sich in den vergangenen 20.000 Jahren riesige submarine Felsblöcke geformt. Durch Vulkanausbrüche entstanden Krater, die wiederum zu Inseln wurden und heute den Archipel der Vestmannaeyjar bilden. Von den insgesamt 18 Inseln ist nur Heimaey ständig bewohnt. Die jüngste Insel heißt Surtsey und tauchte vor erst 60 Jahren überraschend aus dem Ozean auf. Kurz nach ihrer Entstehung trugen drei wagemutige Franzosen dazu bei, dass die Isländer dieses Ereignis nicht so schnell vergessen würden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 01.02.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 25.01.2024 arte.tv Norwegen: Roy Jacobsen erzählt von Bauern und Fischersleuten / John Frum, der Prophet von Vanuatu / Frankreich: Justines Dampfnudeln / Spanien: Generalprobe einer Bestattung
Folge 1384 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Norwegen: Roy Jacobsen erzählt von Bauern und Fischersleuten
Unzählige große und kleine Inseln verstreut im smaragdgrünen Wasser des Arktischen Ozeans – vor der Kulisse dieser schroffen Natur spielt Roy Jacobsens Roman „Die Unsichtbaren“. Er wurde 2013 veröffentlicht und ist der erste Teil einer Familiensaga. Im Zentrum der Geschichte stehen die Bauern- und Fischersfamilien im Norden Norwegens, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr Leben aufs Spiel setzten und mit ihrer Arbeit den zentralen Stützpfeiler der norwegischen Wirtschaft bildeten.
(2): John Frum, der Prophet von Vanuatu
Aus einem Wald auf der Pazifikinsel Tanna in Vanuatu erklingen Gesänge. Eine ganze Nacht lang wird eine Zeremonie abgehalten, bei der so manche Teilnehmer in Trance verfallen. Die Dorfbewohner kommen zusammen, um einem besonderen Kult nachzugehen, der dem Propheten John Frum gewidmet ist. Der Erzählung nach sei dieser 1939 erschienen und hätte den Pazifikkrieg, aber auch die Ankunft der amerikanischen Truppen und mit ihnen den Reichtum für die Einwohner vorausgesagt. Bis heute hat John Frum eine große Bedeutung für den unabhängigen Kleinstaat.
(3): Frankreich: Justines Dampfnudeln
In Ingwiller bereitet Justine ein typisch elsässisches Rezept zu. Zuerst rührt sie einen Teig zusammen, bei dem regionale Eier und Crème fraîche nicht fehlen dürfen, und formt daraus hefekloßähnliche Brötchen. Um die Leckerbissen zu garen, nutzt sie eine bestimmte Technik: Die Dampfnudeln werden gleichzeitig angebraten und gedämpft.
(4): Spanien: Generalprobe einer Bestattung
In der Region Extremadura am Rande einer Sierra liegt das Hieronymiten-Kloster von Yuste. Dieser 200 Kilometer von Madrid entfernte Ort wurde zum Alterswohnsitz des erzkatholischen Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und König des Spanischen Weltreiches. Als sein Ende nahte, wollte der damals mächtigste Mann des Westens seine letzte Ehrerweisung nicht dem Zufall überlassen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.02.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 26.01.2024 arte.tv Wyoming: Craig Johnson und die Wiederentdeckung des Westerns / Montpellier: Anatomie der humanistischen Medizin / Japan: Mayas Kohl-Pfannkuchen / Kapverden: Evolution der Wissenschaft
Folge 1385 (45 Min.)Bild: Arte(1): Wyoming: Craig Johnson und die Wiederentdeckung des Westerns
Der Western, ein Genre aus der Mottenkiste? Weit gefehlt! Er ist so lebendig wie eh und je. Der schlagende Beweis ist Craig Johnsons Romanreihe um Sheriff Walt Longmire. Dieser ermittelt im US-Bundesstaat Wyoming, wo der Westen weit und wirklich noch wild ist. Mit seiner Stilmischung aus Krimi und Western und seinem melancholischen und zugleich nüchternen Ton haucht Craig Johnson dem vermeintlich verstaubten Genre neues Leben ein.
(2): Montpellier: Anatomie der humanistischen Medizin
François Rabelais hielt seine Leser an, das Leben zu genießen, sich zu bilden und dabei den Blick auch nach innen zu wenden. „Wissenschaft ohne Gewissen bedeutet den Untergang der Seele“, lautete sein berühmtes Motto. Der Humanist, Schriftsteller und Arzt dozierte in Montpellier an einer der ältesten Medizinfakultäten der westlichen Welt. Seit 800 Jahren wird hier gelehrt, geforscht und kritisches Denken gefördert. Ein Ort, an dem seit Generationen altüberliefertes Wissen vermittelt wird, aber auch neue Ideen aufkeimen und auf humanistischem Nährboden gedeihen können.
(3): Japan: Mayas Kohl-Pfannkuchen
In Osaka bereitet Maya die allseits beliebten Okonomiyaki zu, eine Art Pfannkuchen mit Kohl. Zunächst mischt sie Mehl und Gemüsebrühe für den Teig, dann gibt sie den geschnittenen Kohl hinzu. Jeder Fladen wird einzeln mit einem Ei und Bauchspeck vom Schwein ausgebraten. Serviert werden die Okonomiyaki mit einer speziellen Soße und Katsuobushi-Flocken.
(4): Kapverden: Evolution der Wissenschaft
Santiago ist die größte Insel des kapverdischen Archipels vor der Küste Westafrikas. Lange Zeit spielte sie eine strategische Rolle als Umschlagsplatz im transatlantischen Sklavenhandel. Die Vulkaninsel mit ihrem hochgebirgigen Relief und ihren wüstenartig trockenen Küstenstreifen wirkt auf den ersten Blick eher unwirtlich. Ein Forscher jedoch entdeckte hier die Grundlagen für eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Theorien der Menschheitsgeschichte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.02.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.01.2024 arte.tv
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