2023, Folge 1261–1285
Sophie Taeuber-Arp: Die Malerin, die die Schweizer Berge versetzte / Lothringen: Land aus Eisen mit Herz aus Stahl / In Tunesien: Mariams Gemüse mit Eiern und Merguez / In Texas: Meeresfrüchte des Zorns
Folge 1261 (45 Min.)(1): Sophie Taeuber-Arp: Die Malerin, die die Schweizer Berge versetzte
Sophie Taeuber-Arp hat sich als Mitglied der künstlerischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts stets gegen festgefügte Ordnungen aufgelehnt. In der beschaulichen Deutschschweiz arbeitete die freie und radikale Künstlerin gleichzeitig als Bildhauerin, Malerin, Tänzerin und Dekorateurin. Als jüngstes von vier Geschwistern nahm sie ihr Schicksal im Ersten Weltkrieg selbst in die Hand und wurde zu einer bedeutenden Pionierin der konkreten Kunst.
(2): Lothringen: Land aus Eisen mit Herz aus Stahl
Der landwirtschaftlich geprägte Nordosten Frankreichs an der Grenze zu Luxemburg ist von riesigen Metallgerüsten übersät. Es sind die Überreste einer längst vergangenen Epoche, als man aus den Bergwerken tonnenweise Erz förderte, mit dem die Hochöfen beschickt wurden. Der lothringische Stahl stillte die Nachfrage des ganzen Landes und die Hüttenindustrie verwandelte die bäuerliche Idylle in ein „französisches Texas“.
(3): In Tunesien: Mariams Gemüse mit Eiern und Merguez
In Tunis serviert Mariam ein Gericht, das wegen seiner einfachen Zubereitung besonders beliebt ist. Dafür brät sie zunächst Zwiebeln, Paprika und Tomaten an und gibt dann die Merguez hinzu. Anschließend würzt sie ihr Gericht mit scharfer Harissa, süßem Paprika und Ras el-Hanout. Sobald die Mischung kocht, gibt sie die Eier hinzu. Ein echter Gaumenschmaus!
(4): In Texas: Meeresfrüchte des Zorns
Hinter den Dunstschwaden der texanischen Ölindustrie verblasst häufig der Charme der kleinen Städtchen am Golf von Mexiko. Nach dem Fall von Saigon 1975 boten diese Fischerorte vielen vietnamesischen Flüchtlingen Arbeit und ein Dach über dem Kopf. Als jedoch die Garnelen knapp wurden, waren die Schuldigen schnell gefunden … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 23.05.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 16.05.2023 arte.tv Roubaix: Das persönliche Kino von Arnaud Desplechin / Lissabon und Coimbra: Zwei Städte, zwei Fados / In Mosambik: Alcindas Kürbisblätter in Kokosmilch / In Tanger: Der Urlaub des Brian Jones
Folge 1262 (45 Min.)(1): Roubaix: Das persönliche Kino von Arnaud Desplechin
Roubaix an der französisch-belgischen Grenze steht wie keine andere Stadt für Ruhm und Niedergang des Nordens. Die einst bedeutende Industriemetropole sieht sich heute mit den sozialen Realitäten konfrontiert und bietet ein verkleinertes Abbild der französischen Gesellschaft. Hier findet Arnaud Desplechin nicht nur die Kulisse, sondern auch die Themen für viele seiner Filme. Von der bürgerlichen Residenz in „Ein Weihnachtsmärchen“ bis zu den grauen Straßen in „Im Schatten von Roubaix“ hat die Stadt den Filmemacher immer wieder inspiriert.
(2): Lissabon und Coimbra: Zwei Städte, zwei Fados
Lissabon und den Fado verbindet eine seit dem 19. Jahrhundert währende Liebesgeschichte. Die Hauptstadt beansprucht die Urheberschaft dieser von einer typisch portugiesischen Nostalgie gekennzeichneten Musikrichtung für sich, die Stadt Coimbra aber rühmt sich, einen ganz anderen Fado-Stil hervorgebracht zu haben. In den 60er Jahren ließen die beiden rivalisierenden Städte ihren Streit ruhen und erhoben ihre Stimme gegen einen gemeinsamen Feind: den Diktator António Salazar. Der Fado etablierte sich als soziale, identitätsstiftende Musik und Ausdruck der portugiesischen Seele.
(3): In Mosambik: Alcindas Kürbisblätter in Kokosmilch
In Marracuene bereitet Alcinda ein landestypisches Gericht zu. Hauptzutat sind Kürbisblätter, die hier sehr gut gedeihen. Sie schneidet die Blätter fein und raspelt eine Kokosnuss, um daraus Kokosmilch zu gewinnen. Anschließend kocht sie die Blätter mit Zwiebeln und Tomaten und fügt dann Kokosmilch, Erdnusspulver und Garnelen hinzu.
(4): In Tanger: Der Urlaub des Brian Jones
Am südlichen Ufer der Straße von Gibraltar liegt die Hafenstadt Tanger, die unaufhörlich dem Ansturm der Wellen ausgesetzt ist. In den 60er Jahren brachte der Wind der Freiheit einen berühmten Musiker in die Stadt, den ein tragisches Schicksal ereilen sollte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.05.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 17.05.2023 arte.tv Auf Oléron: Die Meereswelt von Anita Conti / In Uruguay: Am Anfang waren die Charrúas / In Schweden: Die Kohlrouladen von Olle und Oskar / In Wales: Vereint gegen Thatcher
Folge 1263 (45 Min.)(1): Auf Oléron: Die Meereswelt von Anita Conti
Die erste französische Meereskundlerin, Anita Conti, sprengte von der Insel Oléron aus die Ketten ihrer Zeit. Als Kind der Pariser Bourgeoisie kam sie während des Ersten Weltkriegs auf die Insel, verfiel ihrem Charme und entdeckte dort ihr Interesse an Wissenschaft und Fotografie. Jahre später kehrte sie als Journalistin zurück. Ihre Texte voll fragiler Poesie und vor allem ihre modernen, kraftvollen Aufnahmen lassen die Grenzen zwischen Wissenschaft und Kunst verschwimmen.
(2): In Uruguay: Am Anfang waren die Charrúas
Die Lieder der Charrúas, eines indigenen Volks, das Uruguay bis zur Ankunft der Europäer besiedelte, werden in einer Sprache gesungen, die lange als ausgestorben galt. Der Mythos der nur von Nachkommen der Europäer geschaffenen Nation hat sich durch zahlreiche archäologische und wissenschaftliche Entdeckungen verflüchtigt, und das Land findet allmählich zu einer neuen Erzählung seiner Vergangenheit – als wären die Charrúa-Gesänge nie ganz verklungen.
(3): In Schweden: Die Kohlrouladen von Olle und Oskar
In Malmö bringt Olle seinem Sohn Oskar ein traditionelles Familienrezept bei und lässt sich von ihm zuarbeiten. Zuerst bereiten die beiden eine Füllung aus Rind- und Schweinefleisch zu. Anschließend wickeln sie sie in Kohlblätter und braten das Ganze in der Pfanne an. Zum Schluss werden die Rouladen mit Sirup übergossen und in den Ofen geschoben.
(4): In Wales: Vereint gegen Thatcher
In den Bergbaurevieren von Südwales sind die einst anthrazitfarbenen Hügel mittlerweile wieder grün. In den 80er Jahren, bevor es mit den Minen zu Ende ging, schweißte Margaret Thatchers radikale Politik zwei Gruppierungen zusammen, die sonst wirklich nichts miteinander gemeinsam hatten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 25.05.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 18.05.2023 arte.tv In Los Angeles: John Fantes Drang zum Erfolg / In der Ardèche: Wo die Kastanien piken / In der Dominikanischen Republik: Yamels Papilotten mit Bananen und Rindfleisch / In Glasgow: Der Doktor mit der Kettensäge
Folge 1264 (45 Min.)(1): In Los Angeles: John Fantes Drang zum Erfolg
1929 verließ der Schriftsteller John Fante im Alter von 20 Jahren seine Heimat Colorado und ging nach Kalifornien. Während die USA in die Große Depression stürzten, ließ sich der Sohn italienischer Einwanderer in Los Angeles nieder. Mit leeren Taschen, aber voller Hoffnung, schuf sich der junge Künstler einen literarischen Doppelgänger, dem er düstere und schonungslose Abenteuer auf den Leib schrieb. Die halbautobiografischen Werke sind ein faszinierendes Zeugnis des Lebens in den Armenvierteln der Stadt der Engel.
(2): In der Ardèche: Wo die Kastanien piken
An Festtagen, wenn sie gegart und an teuren Ständen zum Kauf angeboten wird, nennt man sie Marone, in ihrem natürlichen Umfeld spricht man dagegen von Kastanie. Sie ist so rau wie die Ardèche, aus der sie häufig stammt, und galt früher als Nahrungsmittel der Armen, ihre Überlebensquelle schlechthin. Die Früchte der Kastanienbäume, die hier auch „Brotbäume“ genannt werden, haben viele Bewohner der Ardèche vor dem Hungertod bewahrt und sind bis heute ein Leckerbissen für Mensch und Tier.
(3): In der Dominikanischen Republik: Yamels Papilotten mit Bananen und Rindfleisch
In Santa Bárbara de Samaná geht Yamel auf den örtlichen Erzeugermarkt, um die Zutaten für ihr Rezept zu besorgen. Zunächst stellt sie aus drei verschiedenen Bananensorten und einem Wurzelgemüse ein Püree her, das sie in ein Bananenblatt gibt. Dazu kommt gebratenes Hackfleisch und noch eine Schicht Püree. Anschließend kocht sie die Papilotten in Wasser und fertig!
(4): In Glasgow: Der Doktor mit der Kettensäge
In Glasgow im Stadtteil West End kann man in der Universität oder im Kelvingrove Art Museum einige der Sternstunden der schottischen Kultur erleben. Im 19. Jahrhundert war dieses Viertel die Wiege einer Erfindung, die die Medizin revolutionierte, bevor sich ihre Bestimmung völlig änderte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.05.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 19.05.2023 arte.tv Alfred Manessiers erhabene Somme-Bucht / Schweiz: Jodeln aus Freude / Dominikanische Republik: Melvyns Fisch in Kokosmilch / Arizona: Sie haben das Recht zu schweigen
Folge 1265 (45 Min.)(1): Alfred Manessiers erhabene Somme-Bucht
Alfred Manessier war ein bedeutender Maler des 20. Jahrhunderts und einer der meistausgezeichneten französischen Künstler weltweit. Anders als es sein überwiegend abstraktes Werk vermuten lässt, schöpfte er seine Inspiration aus den sehr realen Landschaften der Somme-Bucht: Das Meer, die Dünen und das besondere Licht der Bucht waren Gegenstand seiner allerersten Bilder und brachten ein Werk hervor, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend von der figürlichen Darstellung abwandte, um sich ganz dem Erhabenen zu widmen.
(2): Schweiz: Jodeln aus Freude
Wenn die Schweizer Hirten nach vier Monaten Einsamkeit auf der Alm ins Tal zurückkehren, begleiten Sie den Abtrieb mit freudigen Juchzern. Hier, wo jedes Tal seine eigene Sprache und jeder Kanton seine speziellen Gesetze hat, schlagen diese Ausrufe eine emotionale Brücke zwischen sämtlichen Bewohnern des Landes, von den hohen Alpengipfeln bis in die Großstädte. Jodeln ist keineswegs out, sondern beliebter denn je. Jahr für Jahr erlernen es viele junge Menschen, um die Tradition am Leben zu erhalten.
(3): Dominikanische Republik: Melvyns Fisch in Kokosmilch
In Las Galeras bereitet Melvyn sein Gericht direkt am Strand über dem Holzfeuer zu. Zuerst schält er Kochbananen, Yamswurzel und Maniok und kocht sie. Nebenbei brät er Gemüse an, das er mit Kokosmilch ablöscht, und lässt dann den Fisch in dieser Soße garziehen. Mit einem Bier genossen, ist dies das ideale Essen für einen gelungenen Sonntag!
(4): Arizona: Sie haben das Recht zu schweigen
Phoenix im Südwesten der USA ist für seine pulsierende Kulturszene, seine atemberaubende Natur und vor allem für seine 300 Sonnentage im Jahr bekannt. In den 1960er Jahren entstand hier aus einem lokalen Kriminalfall und den damit einhergehenden polizeilichen Ermittlungen ein geflügeltes Wort … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.05.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 22.05.2023 arte.tv Südafrika: Graeme Williams – jenseits von Schwarz und Weiß / Longwy: Der feurige Glanz der Emaux / Martinique: Laëtitias Gnocchi aus Kochbananen / Marokko: Ihre Gedichte sprechen für sie
Folge 1266 (45 Min.)(1): Südafrika: Graeme Williams – jenseits von Schwarz und Weiß
Der Fotograf Graeme Williams hat in seiner 30-jährigen Karriere jedes Ereignis, jede Entwicklung seiner südafrikanischen Heimat eingefangen und wurde so zu einem der wichtigsten Chronisten der Rainbow Nation. Seine Karriere als Fotojournalist begann er Ende der 1980er Jahre, als das rassistische Apartheidregime erste Risse bekam.
(2): Longwy: Der feurige Glanz der Emaux
Seit über 200 Jahren verschönern farbenfrohe Keramikerzeugnisse den Alltag der Einwohner von Longwy. Nach den bunt schimmernden Emailflächen, mit denen sie überzogen sind und die einzeln von Hand aufgetragen werden, nennt man sie „Emaux“. Ihre Existenz geht auf die hiesige Eisen- und Stahlindustrie zurück. Generationen von Männern und Frauen kamen in das Tal von Longwy, um Erz aus der Erde zu holen, im Feuer zu verarbeiten und in guten wie in schlechten Zeiten zusammenzustehen. Keramik und Stahl haben ihre Geschicke geprägt.
(3): Martinique: Laëtitias Gnocchi aus Kochbananen
In Fort-de-France geht Laëtitia auf den Markt, um einzukaufen. Zu Hause gart sie zunächst die Kochbananen, zerdrückt sie noch heiß und vermengt sie anschließend mit einem Ei und Maniokmehl zu einem Gnocchi-Teig. Nachdem sie den Teig gerollt, in kleine Stücke geschnitten und diese gekocht hat, serviert sie die Gnocchi mit einer selbst zubereiteten Tomatensoße.
(4): Marokko: Ihre Gedichte sprechen für sie
Das fruchtbare Tal von Tassaout liegt abgelegen im Herzen des marokkanischen Atlasgebirges. Dort kam Anfang des 20. Jahrhunderts eine Frau zur Welt, der ein außergewöhnliches Schicksal beschieden war. Trotz der Zwänge der marokkanischen Gesellschaft und der Abgeschiedenheit ihrer Heimat schaffte sie es, sich als Dichterin zu behaupten. Ihre Verse gelangten bis nach Frankreich … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 30.05.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 23.05.2023 arte.tv Spanien: Joaquín Rodrigos bedeutendste Komposition / Roubaix: Die Gemeinschaftsgärten der Arbeiterschaft / Vietnam: Huongs süß-saure Fischsuppe / Los Angeles: Die Ursprünge von #MeToo
Folge 1267 (45 Min.)(1): Spanien: Joaquín Rodrigos bedeutendste Komposition
Das Concierto de Aranjuez, in dem Gitarre und Orchester miteinander korrespondieren, ist für die Spanier so etwas wie eine zweite Nationalhymne. Seine Melodie ist geprägt von Stolz, Ehre, Freude und Melancholie. Es wurde mitten im Spanischen Bürgerkrieg von dem blinden Ausnahmekomponisten Joaquín Rodrigo komponiert. Zunächst ein Symbol Spaniens unter der Franco-Diktatur, erlangte es später eine universelle Tragweite.
(2): Roubaix: Die Gemeinschaftsgärten der Arbeiterschaft
In Roubaix, der ehemaligen Hochburg der französischen Textilindustrie, werden seit einigen Jahren ehemalige Fabrikgelände in Gemeinschaftsgärten umgewandelt. Dies ist keineswegs eine Modeerscheinung, denn die kollektiv genutzten Parzellen stehen in der Tradition der einst von Arbeitern bewirtschafteten Schrebergärten. Ob Paternalismus der Unternehmer des späten 19. Jahrhunderts oder ökologische Ambitionen der jungen Generation im Norden – die proletarischen Gärten stiften Gemeinschaftssinn.
(3): Vietnam: Huongs süß-saure Fischsuppe
In Thái Bình geht Huong auf den Markt, um Schlangenkopffisch zu kaufen, die Hauptzutat für ihre Suppe. In einem Topf dünstet sie Zwiebeln und Tomaten mit Fischsoße an, gießt mit Wasser auf und gibt anschließend den Fisch in den kochenden Sud. Die fertige Suppe bestreut sie mit einer Mischung aus Kräutern und Stängeln des Wurzelgemüses Taro.
(4): Los Angeles: Die Ursprünge von #MeToo
In Los Angeles erinnern zahlreiche Filmpaläste am Broadway an die Geschichte und Bedeutung der Filmindustrie für diese Stadt. In den letzten hundert Jahren hat sich zwar viel verändert, aber die Skandale hinter den Kulissen der früheren Filmproduktionen gleichen sehr denen von heute … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 31.05.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 24.05.2023 arte.tv Maxence Van der Meerschs Vermächtnis in Frankreichs Norden / Rhône-Tal: Weine für Papst und Volk / In Schweden: Die gefüllten Kohlköpfe von Olle und Oskar / Kalkutta: Ein Engländer wechselt die Seiten
Folge 1268 (45 Min.)(1): Maxence Van der Meerschs Vermächtnis in Frankreichs
Norden Maxence Van der Meersch, der 1936 für „Sein Vermächtnis“ mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde, zeichnete in seinen Werken ein naturgetreues Bild des französischen Nordens in den 1930er Jahren. Der 1907 in Roubaix geborene Schriftsteller kratzte an der glänzenden Fassade einer Region, in der die Textilindustrie noch florierte. Seine Werke tauchen ein in die zwielichtigen Milieus der Cabarets und Kleinkriminellen, abseits vom Glanz und Überfluss der erzkatholischen Städte.
(2): Rhône-Tal: Weine für Papst und Volk
Wie ein Rückgrat, an das sich links und rechts Weinberge schmiegen, zieht sich die Rhône durch eines der ältesten und größten Weinanbaugebiete Frankreichs. Von Lyon bis zur Provence gedeihen auf einer Länge von 250 Kilometern Rhône-Weine im Wechselspiel mit den Launen des Flusses und mit Aromen, die so kontrastreich sind wie seine Landschaften. Obwohl hier seit jeher auch edelste Tropfen produziert werden, die selbst den Päpsten munden, bekennen sich die hiesigen Winzer vor allem zu ihren volkstümlichen Wurzeln.
(3): In Schweden: Die gefüllten Kohlköpfe von Olle und Oskar
In Malmö bringt Olle seinem Sohn Oskar ein traditionelles Familienrezept bei. Zuerst bereiten sie die Füllung aus Rind- und Schweinefleisch zu. Dann füllen sie gemeinsam die Kohlköpfe damit und geben sie in die Pfanne. Zum Schluss beträufeln sie sie mit einem Schuss Sirup und schieben sie in den Ofen.
(4): Kalkutta: Ein Engländer wechselt die Seiten
In den Straßen der Altstadt von Kalkutta sind die Spuren der britischen Kolonialherrschaft noch deutlich zu erkennen. Während das Vereinigte Königreich dem Land jahrhundertelang seinen Stempel aufdrückte, hinterließ die indische Kultur im 18. Jahrhundert ihrerseits Spuren bei den britischen Besatzern – und zwar so sehr, dass sich daraus eine echte Bedrohung entwickelte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 01.06.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 25.05.2023 arte.tv Aserbaidschan: Der Maler des sowjetischen Lebens / Wilhelm erobert das Herz der Normandie / Slowenien: Veronikas und Marijas gefüllter Hefekuchen / Maine: Wenn die Gangster Trauer tragen
Folge 1269 (45 Min.)(1): Aserbaidschan: Der Maler des sowjetischen Lebens
Die Ölplattformen im Kaspischen Meer sind mittlerweile fester Bestandteil der aserbaidschanischen Landschaft. Ohne die Gemälde von Tahir Salahov könnte man fast vergessen, was für eine technische Meisterleistung ihr Bau bedeutete – und welcher Kampf mit den Elementen dafür erforderlich war. Der aserbaidschanische Maler, der in den 1960er Jahren ein führender Vertreter des „strengen Stils“ war, brach als einer der ersten mit dem sozialistischen Realismus. Sein Leben und Schaffen gestatten es dem Betrachter, sich hautnah in die damalige Zeit zu versetzen.
(2): Wilhelm erobert das Herz der Normandie
In den grünen Ebenen der Region Calvados tauchen jedes Jahr Hunderte begeisterter Normannen in die Vergangenheit ein und stellen die berühmte Schlacht bei Hastings nach. In dieser legendären Schlacht gelang dem normannischen Heer unter der Führung von Herzog Wilhelm am 14. Oktober 1066 der erste militärische Erfolg bei der Eroberung Englands. Seither hat Wilhelm der Eroberer die Städte und Landschaften der Normandie geprägt wie kein Zweiter.
(3): Slowenien: Veronikas und Marijas gefüllter Hefekuchen
Veronika und Marija aus dem slowenischen Podbrezje sind nicht nur Arbeitskolleginnen und Nachbarinnen, vor allem sind sie Meisterinnen der Potica, einem mit Äpfeln, Birnen und Walnüssen gefüllten Hefekuchen. Das beliebte Festtagsgebäck, das aus sechs verschiedenen Schichten besteht, wurde sogar ins Weltall geschickt und vom Papst genossen. Veronika und Marija wissen alles darüber.
(4): In New Mexico: Skandalöse Gemälde
Die Gemeinde Taos in New Mexico ist für ihre Häuser bekannt, die den traditionellen Behausungen der indigenen Bevölkerung nachempfunden sind. Anfang des 20. Jahrhunderts zog es einen umstrittenen Schriftsteller hierher, der im Kontakt mit dieser Gegend zur Malerei fand … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.06.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 26.05.2023 arte.tv Die eiskalten Pyrenäen von Bernard Minier / In Manipur: Die Herrscherinnen über den See / In Tunesien: Halimas Dattel-Grieß-Gebäck / Auf Kos: Eine Lektion in Anatomie
Folge 1270 (45 Min.)(1): Die eiskalten Pyrenäen von Bernard Minier
Bernard Minier stammt aus den Pyrenäen und führt die Figuren seiner Kriminalromane in der wilden Natur seiner Kindheit immer wieder auf Abwege. In seinen Büchern bieten die abgelegenen Täler des Pays Comminges jede Menge Möglichkeiten, um mit den Urängsten der Leser zu spielen. Die düsteren Pyrenäen mit ihren nebligen Wäldern und bedrohlichen Bergriesen sorgen dabei für eiskalte Spannung.
(2): In Manipur: Die Herrscherinnen über den See
Der indische Bundesstaat Manipur an der Ostspitze des Landes ist so abgelegen, dass man ihn schon fast zum Fernen Osten zählen könnte. In seiner Mitte liegt der Loktak-See mit einer Fläche von über 250 Quadratkilometern. Mit China als Nachbarn im Norden, Indien im Westen und Burma im Osten haben die Einheimischen gelernt, mit der ständigen Bedrohung einer Invasion zu leben. Um darauf vorbereitet zu sein, haben Frauen seit 600 Jahren die Vorposten dieser einzigartigen Gesellschaft unter ihrer Kontrolle.
(3): In Tunesien: Halimas Dattel-Grieß-Gebäck
In Kairouan bereitet Halima Makrouds zu, eine traditionelle Nachspeise aus der nordtunesischen Stadt. Das Gebäck besteht aus Mehl und Grieß, zu denen sie Butter und Öl hinzufügt. Für die Füllung mischt sie Datteln, Zimt, gemahlenes Adlerholz und Rosenpulver – ein Rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.
(4): Auf Kos: Eine Lektion in Anatomie
Die Insel Kos liegt nur wenige Kilometer vor der türkischen Küste und spielte eine besondere Rolle in der Geschichte der Medizin. Einst beherbergte die Heimat des Hippokrates nämlich einen der Heilkunst gewidmeten Tempel, der im gesamten Mittelmeerraum berühmt war. Im 4. Jahrhundert v. Chr. setzte sich hier ein junger Arzt über alle Verbote hinweg, um den menschlichen Körper besser zu verstehen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.06.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.05.2023 arte.tv So schön ist der Norden in den Farben von Eugène Leroy / Palästina: Das Erbe der Osmanen / In Mosambik: Rachidas Grillhähnchen mit Linsenpüree / Maine: Wenn die Gangster Trauer tragen
Folge 1271 (45 Min.)(1): So schön ist der Norden in den Farben von Eugène Leroy
Das Meer, die weiten Felder Französisch-Flanderns und vor allem das ganz besondere Licht Nordfrankreichs zu malen, war für Eugène Leroy eine Lebensaufgabe. Der 1910 in Tourcoing geborene Künstler war eng mit seiner Heimatregion verbunden und fand dort seine künstlerische Bestimmung zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei. In seinen Gemälden erweckte er die Natur mit einem Gewirr aus Schichten und Farbverläufen in fast organischer Weise zum Leben. Künstlerische Anerkennung wurde ihm erst spät zuteil, doch sein Werk ist zeitgemäßer denn je.
(2): Palästina: Das Erbe der Osmanen
Die Kopfbedeckung der Samariter, die Stadtmauern von Jerusalem und der Souk von Nablus sind Spuren einer langen, sehr langen osmanischen Präsenz in Palästina. Über 400 Jahre, vom 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts, herrschten die Osmanen über die kleine Provinz, die sich im Laufe der Zeit immer stärker gegen das Riesenreich behauptete. Womöglich wurde damals schon die Vorstellung von einer eigenständigen palästinensischen Nation geboren.
(3): In Mosambik: Rachidas Grillhähnchen mit Linsenpüree
In Katembe bereitet Rachida Hähnchen auf mosambikanische Art zu. Zunächst lässt sie das Fleisch über Nacht in Knoblauch, Zitronensaft und Kokosöl ziehen. Dann grillt sie es und serviert es mit einem Kokos-Linsen-Püree, Tomaten-Chutney und einer Soße aus Maniokblättern.
(4): Maine: Wenn die Gangster Trauer tragen
Im US-Bundesstaat Maine ist die bedrückende Atmosphäre der Romane von Stephen King, dem großen Schriftsteller der Region, immer wieder spürbar. Schon in den frühen 1930er Jahren, als das Bandenwesen seinen Höhepunkt hatte, war die Stadt Bangor Schauplatz einer ziemlich makabren Geschichte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 06.06.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 30.05.2023 arte.tv Rudy Ricciotti: Ein Architekt „Made in Marseille / Tweed: Schick und schottisch / In Vietnam: Thanhs marinierte Schweinefleischbällchen / In Los Angeles: Engagiert bis in die Zehenspitzen
Folge 1272 (45 Min.)(1): Rudy Ricciotti: Ein Architekt „Made in Marseille“
Das Mittelmeer ist „ein Meer von Verrückten, umgeben von Durchgeknallten“ lautet einer der Lieblingsaphorismen von Architekt Rudy Ricciotti. Der bekennende Südfranzose ist ein Mann wie Marseille: großmäulig, sensibel und strahlend. Eines der emblematischsten Gebäude in der jüngeren Geschichte der Mittelmeermetropole geht auf sein Konto: das Mucem, das große Museum der Zivilisationen, mit dem 2013 das große Comeback von Stadt und Architekt eingeläutet wurde. Seither entwirft Ricciotti neben prestigeträchtigen Projekten auch Sozialwohnungen, bei denen er sich besonders um Ästhetik bemüht.
(2): Tweed: Schick und schottisch
Der Tweed von der Insel Lewis and Harris vor der Küste Schottlands gilt als der beste der Welt. Hinter dem Gewebe mit seinen geometrischen Mustern verbirgt sich eine Geschichte, die so rau wie die Landschaften der Hebrideninsel ist und auf die englische Herrschaft über das gälische Volk zurückgeht, das um sein Überleben kämpfen musste. Schließlich machten die Inselbewohner es zu einem Markenzeichen britischer Eleganz und mehr noch zu einem Sinnbild für Widerstandsfähigkeit.
(3): In Vietnam: Thanhs marinierte Schweinefleischbällchen
In Thái Bình bereitet Thanh ein traditionelles Gericht aus dem Norden des Landes zu, das zu besonderen Anlässen serviert wird. Dazu kocht sie zunächst Schweinefleisch und schneidet es in kleine Stücke. Anschließend mischt sie es mit Schalotten, Zitrone, Fischsoße, Schweineschwarte und geröstetem Reispulver. Aus der Masse formt sie Bällchen und wickelt sie in Feigenblätter – fertig!
(4): In Los Angeles: Engagiert bis in die Zehenspitzen
Auf dem Hollywood Boulevard in Los Angeles wandeln Touristen auf den Spuren der großen Filmstars. In den 1970er Jahren tat sich eine dieser Berühmtheiten auch außerhalb der Filmstudios hervor und kam einer ganzen Gemeinschaft zur Hilfe … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 07.06.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 31.05.2023 arte.tv Almudena Grandes: Die schöne Schriftstellerin aus der Bucht von Cádiz / Dijon: Aber bitte mit … Senf! / In Südafrika: Anthulas würziger Fleischauflauf / Im Libanon: Die Sterne im Blick
Folge 1273 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Almudena Grandes: Die schöne Schriftstellerin aus der Bucht von Cádiz
Die Bucht von Cádiz im tiefen Süden Andalusiens zeigt ein Spanien, wie man es sonst kaum kennt: dem Atlantik zugewandt und offen nach allen vier Himmelsrichtungen. Die Madrider Schriftstellerin Almudena Grandes, eine der führenden Vertreterinnen der Movida, ist dafür bekannt, dass sie als eine der ersten Frauen offen über Sex und eine Lockerung der Sitten sprach. Ihr hat es diese Region besonders angetan.
(2): Dijon: Aber bitte mit … Senf!
In den prächtigen Markthallen von Dijon ist die Gastronomie zu Hause. Hier kommt man her, um sich mit Spezialitäten aus der Region einzudecken und um ein besonders würziges Know-how zu beobachten … Bis heute werden hier Senfkörner wie zu Zeiten der großen Senfmeister der Herzöge von Burgund zu einer cremigen Paste mit leuchtendgelber Farbe gemörsert. Die scharfe Würze ist sogar zum Wahrzeichen der Stadt geworden.
(3): In Südafrika: Anthulas würziger Fleischauflauf
In Kapstadt erntet Anthula auf ihrer städtischen Bio-Farm Gemüse, um einen Klassiker der südafrikanischen Küche zuzubereiten. Zunächst brät sie Zwiebeln mit Hackfleisch, Gewürzen und Pfirsich-Chutney an. Dann gibt sie ihre Mischung in eine Schüssel, übergießt sie mit einer Mixtur aus Milch und Eiern und schiebt das Ganze in den Ofen.
(4): Im Libanon: Die Sterne im Blick
In den 1960er Jahren, mitten im Kalten Krieg, wurde die Eroberung des Weltraums für die USA und die UdSSR zu einem zentralen Thema. Im Schatten des Wettlaufs der Supermächte begann ein kleines Land von den Sternen zu träumen und startete mit den vorhandenen Mitteln ein eigenes Weltraumprogramm … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 08.06.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 01.06.2023 arte.tv La Puisaye: Das Paradies, das Colette hervorbrachte / Armenien: Land der Aprikosen / In Mosambik: Elviras Kohl in Kokosmilch / In Schottland: Forscher trauen ihren Augen nicht
Folge 1274 (45 Min.)(1): La Puisaye: Das Paradies, das Colette hervorbrachte
Am Rande von Burgund, in der Naturlandschaft Puisaye, machte die kleine Gabrielle, die damals noch nicht Colette gerufen wurde, ihre ersten Schritte. Sie wurde 1873 im Dorf Saint-Sauveur-en-Puisaye geboren und wuchs 18 Jahre lang in diesem grünen Paradies auf – in einer für die damalige Zeit untypischen Familie. Ihr Zuhause, ein hübsches bürgerliches Anwesen, machte die zukünftige Schriftstellerin zum Schauplatz ihres gesamten Werkes.
(2): Armenien: Land der Aprikosen
Dass die Bauern in einem armenischen Volkslied zu einem Aprikosenbaum flehen, kommt nicht von ungefähr, denn seit Jahrtausenden werden in diesem rauen, zerklüfteten Bergland Aprikosen angebaut. Der Aprikosenbaum steht für das Leben, das aus den Felsen hervorbricht und allen Prüfungen zu trotzen scheint, die diesem Volk immer wieder auferlegt wurden. Der Baum und seine Früchte verkörpern die Stärke einer Nation, die sich der Eroberungsversuche seiner feindlichen Nachbarn immer wieder erwehren musste.
(3): In Mosambik: Elviras Kohl in Kokosmilch
Auf der Insel Inhaca erntet Elvira Grünkohl aus dem eigenen Garten. Hier kommt alles aus der Natur frisch auf den Tisch. Sie kocht den Kohl mit Zwiebeln, fügt selbst gemachte Kokosmilch und Erdnusspulver hinzu und serviert das Ganze mit Reis.
(4): In Schottland: Forscher trauen ihren Augen nicht
Der Ben Nevis gilt den Schotten als König der Gipfel und ist mit 1.345 Metern die höchste Erhebung Großbritanniens. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Meteorologen hier mit seltsamen Erscheinungen konfrontiert … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.06.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 02.06.2023 arte.tv Cevennen: Auf den Spuren von Robert Louis Stevenson / Neuseeland: die Glücksbienen / Sizilien: Deborahs Nudelpastete / New York: die tödliche Milch
Folge 1275 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Cevennen: Auf den Spuren von Robert Louis Stevenson
Im Jahr 1878 begab sich der junge Robert Louis Stevenson auf der Suche nach Freiheit und Inspiration nach Frankreich – auf eine seiner skurrilen Expeditionen. Fernab der schottischen Heimat beschloss er, zu Fuß durch die Abgeschiedenheit des Velay, des Gévaudan und des Vivarais zu wandern, um schließlich die Cevennen zu erreichen. Seine Reise mit der Eselin Modestine an seiner Seite wird für Generationen von Wanderern zum Kult; sie inspirierte Stevenson zu einem seiner bekanntesten Werke.
(2): Neuseeland: die Glücksbienen
Bis zur europäischen Kolonisierung gab es in diesem Paradies am Ende der Welt keine Honigbienen. Heute jedoch produziert Neuseeland eine der weltbesten Honigsorten: den für seine heilende Wirkung bekannten Manuka-Honig. Dieser Nektar entstammt der Verbindung zwischen der Honigbiene – die den Engländern hervorragend bei der Kolonisierung half – und dem einheimischen Manuka mit seinen weißen, wohlriechenden Blüten. Der auch Südseemyrte genannte Baum war den Maori bereits gut bekannt und wurde von ihnen verehrt.
(3): Sizilien: Deborahs Nudelpastete
In Catania bereitet Deborah ein Gericht vor, das sie mit einem Geschenk vergleicht: Das Äußere besteht aus einem selbstgemachten Mürbeteig, die Füllung bleibt bis zum ersten Stück geheimnisvoll. Bei Deborah besteht sie aus Nudeln mit Tomatensoße, Käse, Rind- und Schweinefleisch sowie Eiern. Eine tolle Überraschung!
(4): New York: die tödliche Milch
Das zwei Autostunden vom lärmend lauten New York entfernte Hudson Valley unterscheidet sich stark von der Stadt. Die Milch der Kühe auf den Farmen ist sehr rein. Doch im 19. Jahrhundert brach hier eine Welle der Säuglingssterblichkeit aus, was Zweifel an der Milchqualität aufkommen ließ. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 21.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 14.08.2023 arte.tv Uruguay, mit den Augen von Jeanne Mandello / Le Havre: ein Duft von frisch geröstetem Kaffee / Mosambik: Amálias Maniokblätter mit Kokosmilch / Vereinigte Staaten: der Navajo-Code
Folge 1276 (44 Min.)(1): Uruguay, mit den Augen von Jeanne Mandello Ein vom Südmeer umspülter, wie verloren wirkender Wald. Ein ruhiger und wohltuender Ort, an dem manchmal die Erinnerung an eine Frau auftaucht, die sich gern hierhin zurückzog: Jeanne Mandello, eine Pionierin der modernen Fotografie, die in Europa jedoch lange vergessen blieb. Sie stammte aus Frankfurt am Main, das sie wegen ihrer jüdischen Herkunft in der Nazizeit verlassen musste. In ihrem Exilland Uruguay konnte sie in den 40er und 50er Jahren ihre Kunst neu erfinden und die Welt mit anderen Augen sehen. Das Land schenkte ihr letzten Endes immer wieder Glück und Hoffnung.
(2): Le Havre: ein Duft von frisch geröstetem Kaffee
Dank ihrer Kaffeerösterei auf Rädern lässt Christèle die Zeit wiederaufleben, in der in Le Havre an jeder Straßenecke, vom Stadtzentrum bis zu den Arbeitervierteln der Oberstadt, Kaffee geröstet wurde. Der Kaffee ist im Leben der Stadt fest verankert, seit im 18. Jahrhundert der erste Jutesack Kaffee aus den französischen Kolonien im Hafen eintraf. Überall schossen Kaffeeröstereien aus dem Boden, und die Stadt wurde zu einem wichtigen Handelsplatz für Rohkaffee.
(3): Mosambik: Amálias Maniokblätter mit Kokosmilch
In Maputo kauft Amália auf dem benachbarten Markt Maniokblätter. Sie schichtet sie mit etwas Knoblauch und setzt sie dann mit Wasser auf. Danach gewinnt sie aus einer Kokosnuss Milch, die sie zusammen mit Erdnusspulver zum Gemüse dazugibt. Sie lässt das Ganze eine Stunde kochen und serviert ihre Soße mit Krabben und Reis.
(4): Vereinigte Staaten: der Navajo-Code
Zwischen Arizona und Utah ist das ikonische Monument Valley vor allem ein heiliger Ort der Navajo, die zu allem bereit sind, um diesen zu schützen. In den 1940er Jahren, auf dem Höhepunkt des Pazifikkriegs der USA gegen Japan, waren Mitglieder dieses Volkes als Codesprecher eine ebenso nützliche wie unerwartete Hilfe für die US-Armee. Während des gesamten Zweiten Weltkriegs wurde ihre Verschlüsselungsmethode nicht geknackt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 22.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 14.08.2023 arte.tv Seattle, Sherman Alexies First-Nation-Stimme einer neuen Zeit / Die einzigartigen Sandsteinformationen von Fontainebleau / Martinique: Raymonds Maniok-Kuchen / Indien: ein Palast um jeden Preis“,
Folge 1277 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Seattle, Sherman Alexies First-Nation-Stimme einer neuen Zeit
Sherman Alexie wurde 1966 in einem Reservat der Region Seattle als Mitglied des Indianerstammes der Spokane geboren. Sein Vater war Alkoholiker; er selbst litt an einem angeborenen Hydrozephalus, der nach sechs Monaten operiert wurde und ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Die Literatur wurde ihm zur Überlebenshilfe. Ohne jeden politischen Anspruch erzählt er ganz unpathetisch, komisch, manchmal voller absurder Poesie von seiner diskriminierten Gemeinschaft. Er wird als eine wichtige Stimme der Strömung der „Wiedergeburt der indianischen Völker“ betrachtet.
(2): Die einzigartigen Sandsteinformationen von Fontainebleau
Es ist ein bezaubernder Garten mit versteinerten Figuren: ein Elefant, ein Sperber und vom Teufel besessene Gesichter. Das 60 Kilometer südwestlich von Paris gelegene Massiv von Fontainebleau ist eine einzigartige geologische Sehenswürdigkeit in Frankreich. Die oft bizarr geformten Sandsteinblöcke im Wald von Fontainebleau geben der Fantasie reichlich Nahrung, werden aber auch gern von Kletterfreunden genutzt.
(3): Martinique: Raymonds Maniok-Kuchen
In Saint-Laurent sammelt Raymond Maniok-Knollen, die er dann zu Mehl verarbeitet. Danach mischt er das Mehl mit Eigelb, Zucker, Hefe, Zimt und Muskat. Der fertige Kuchen auf dem Tisch findet schnell Abnehmer!
(4): Indien: ein Palast um jeden Preis
In einem Stadtwald, mitten im Zentrum von Delhi, kann man das Malcha Mahal finden, eine ehemalige königliche Jagdhütte aus dem 14. Jahrhundert. In den 1970er Jahren gelangte es in den Besitz einer geheimnisvollen Frau, die eine besonders kühne Kriegslist anwandte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 23.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 15.08.2023 arte.tv Amerikanische Jungferninseln: Pissarros tropische Jugend / Vallauris: Entstanden aus Erde und Feuer / Südafrika: Melanies Lamm mit Bohnen / Philadelphia: Gemeinsamkeit macht stark
Folge 1278 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Amerikanische Jungferninseln: Pissarros tropische Jugend
Im 19. Jahrhundert war Saint Thomas eine Karibikinsel, die sich profitbringendem Handel widmete. Sehr weit entfernt von den Landschaften und Städten, die er später so meisterhaft malen sollte, verbrachte Camille Pissarro hier seine ersten Lebensjahre. Denn bevor er einer der bedeutendsten Vertreter des Impressionismus wurde, lernte der junge Mann auf dieser paradiesischen kleinen Insel das Leben und die Kunst kennen.
(2): Vallauris: Entstanden aus Erde und Feuer
Einige Kilometer von den Stränden der Côte d’Azur entfernt, versteckt sich Vallauris in der Windung einer kleinen Schlucht. Seit dem Mittelalter wird das Schicksal der Stadt von ihren außergewöhnlichen Ton- und Lehmvorkommen bestimmt. Die Tradition ist so lebendig, dass sie zum Mekka der Keramikkünstler wurde. Von den Kunsthandwerkern des 16. Jahrhunderts bis zu den bedeutenden Vertretern der modernen Kunst sind die Identität und die Geschichte der Stadt von der Keramik geprägt.
(3): Südafrika: Melanies Lamm mit Bohnen
Am Kap der Guten Hoffnung lässt Melanie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Tomaten und Gewürze in einem dreibeinigen Topf auf Holzfeuer köcheln, dann gibt sie Lamm dazu, zuletzt noch Kartoffeln und weiße Bohnen. Was für ein leckeres Gericht!
(4): Philadelphia: Gemeinsamkeit macht stark
Die beste Art, Philadelphia zu entdecken, ist immer noch, sich auf die Spuren des Filmboxers Rocky zu begeben. Durchboxen mussten sich hier Ende des 19. Jahrhunderts auch drei junge Illustratorinnen, die gemeinsam gegen die Moral der damaligen Zeit kämpften – auf ganz besondere Art und Weise … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 24.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 16.08.2023 arte.tv La Réunion: der kreolische Blues von Danyèl Waro / Neuseeland im Kanu / Tunesien: Ayoubs Lammfleisch aus dem Tonkrug / Glasgow: Dämonen mit engelsgleichem Lächeln
Folge 1279 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): La Réunion: der kreolische Blues von Danyèl Waro
Der glühende Musiker und engagierte Dichter Danyèl Waro nutzt das lange verachtete Réunion-Kreolische, um diese Sprache singen und jubeln zu lassen. Seit der Kindheit rebelliert der aus Le Tampon stammende Künstler gegen die soziale Ungleichheit auf seiner Insel und macht deren Geschichte und ihre gemischte Identität zum Mittelpunkt seines Werkes. Durch ihn wird der Maloya, der authentische Blues von La Réunion, zur Hymne der Insel.
(2): Neuseeland im Kanu
In der Mythologie einiger Maori-Stämme gilt der Stammesführer Kupe als der Entdecker Neuseelands. Er soll von der legendären polynesischen Insel Hawaiki aus in einem großen Kanu nach Neuseeland gefahren sein. Beim Anblick des Ufers soll seine Frau „Ao-tea-roa“ gesagt haben, was so viel wie „Land der langen weißen Wolke“ bedeutet. Auch heute noch wird Neuseeland in der maorischen Sprache „Aotearoa“ genannt. Das Waka genannte Kanu ist das identitätsstiftende Symbol der Maori: Es steht für Dichtung, Legende, Genealogie, Wissenschaft und sogar Politik.
(3): Tunesien: Ayoubs Lammfleisch aus dem Tonkrug
In Kairouan bereitet Ayoub ein Gericht zu, das sich hier jeder schmecken lässt: Lamm aus dem Tonkrug. Zuerst mariniert er das Fleisch mit Zimt, Kurkuma, Thymian, Knoblauch, Paprika und anderen Gewürzen. Dann gibt er es zusammen mit etwas Gemüse und Olivenöl in den amphorenförmigen Tontopf und schmort es ganz langsam in der Glut des Kohlefeuers – bis es so zart ist, dass es einem auf der Zunge zergeht.
(4): Glasgow: Dämonen mit engelsgleichem Lächeln
Früher war Glasgow das industrielle Schaufenster des britischen Empires, heute erlebt es eine zweite Jugend. Doch Einiges bleibt fest im Gedächtnis haften, und in den Vierteln des East End erinnert man sich noch an die 1920er Jahre, als Gangs die Stadt dominierten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 25.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 18.08.2023 arte.tv In Gabun: Das Intimleben der Frauenn / Auf Korsika: Die Kastanie ist die Königin / In Vietnam: Vans Rindfleisch-Kräuter-Rollen / In Arizona: Ein vom Himmel gefallener Löwe
Folge 1280 (44 Min.)Bild: Arte(1): In Gabun: Das Intimleben der Frauen
Am Rande des Woleu, eines der beiden großen Flüsse, die den Norden Gabuns bewässern, leben viele starke Frauen. Sie könnten die Heldinnen der Autorin Justine Mintsa sein, die selbst in einem Dorf der Provinz Fang aufwuchs. Die Fang sind die Hauptethnie des Landes. In ihrem Roman „Histoire d’Awu“ erzählt Mintsa von der schwierigen Lage der Frauen in dieser traditionellen Gesellschaft. Für die afrikanische Kultur sehr ungewöhnlich, berührt sie auch das Tabu-Thema des Intimlebens.
(2): Auf Korsika: Die Kastanie ist die Königin
In einer Region der Haute-Corse, die noch heute den Namen Castagniccia („Kastanienwald“) trägt, wurden Tausende von Kastanienbäumen gepflanzt. Kastanienbäume stehen seit der Antike auf der Insel und gedeihen dort prächtig. Seit dem Mittelalter sammelt man ihre Früchte in den Dörfern der Haute-Corse. Zuerst werden sie mehrere Wochen getrocknet und dann in einem langwierigen Prozess umgewandelt: Es erfordert monatelange anstrengende Präzisionsarbeit, um die Kastanien auszusortieren und sie dann zu Mehl zu verarbeiten.
(3): In Vietnam: Vans Rindfleisch-Kräuter-Rollen
In Hanoi schneidet Van Rindfleisch in feine Scheiben, damit es ihre Marinade gut aufsaugt. Sie umwickelt es mit Knoblauch, Mononatriumglutamat, Öl und Austernsoße. Dann brät sie es an und umwickelt es mit Koriander und Minze in einer Galette aus frischem Reis und einem Reisblatt. Sie serviert ihre Rollen mit einer hausgemachten Soße.
(4): In Arizona: Ein vom Himmel gefallener Löwe
In Arizona spielen die Berge der Sonora-Wüste in der Geschichte Hollywoods eine besondere Rolle. In den 1930er Jahren fanden hier zwar keine Dreharbeiten statt, aber die Region bildete die Kulisse für einen Flugzeugabsturz, der einen sehr ungewöhnlichen Filmstar in Szene setzte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 28.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 21.08.2023 arte.tv In Paris: Apollinaire auf dem Pont Mirabeau / In Äthiopien: Der Zug der Kaiser / Auf Kuba: Miriams Huhn mit Zwiebeln / In Kalifornien: Ein Kieselstein unter der Tanne
Folge 1281 (45 Min.)Stadt Land Kunst – LogoBild: ARTE(1): In Paris: Apollinaire auf dem Pont Mirabeau
Anfang des 20. Jahrhunderts spaziert der Dichter und Flaneur Guillaume Apollinaire kreuz und quer durch Paris. Unter seinen Schritten offenbart die Lichterstadt ihren hochmodernen Charakter. Tief geprägt von all diesem städtischen Trubel, erfindet Apollinaire eine der Stadt und der Epoche angemessene Sprache: eine Dichtung, von der einige Verse Paris ein ewiges Denkmal setzen.
(2): In Äthiopien: Der Zug der Kaiser
Inmitten der trockenen Weiten Ost-Äthiopiens durchquert ein kleiner Zug seit mehr als einem Jahrhundert die Wüste. In ihrer großen Zeit verband die Linie Dschibuti und das Rote Meer mit dem Hochland von Abessinien. Diese Linie ist eine technische Meisterleistung und der Zug sichert noch heute die Versorgung der Dörfer längs des Schienenstrangs. Anfang des 20. Jahrhunderts ermöglichte er die schnellere Entwicklung des einzigen afrikanischen Landes, das immer unabhängig geblieben ist.
(3): Auf Kuba: Miriams Huhn mit Zwiebeln
In Havanna kommt Miriam mit einem prall gefüllten Einkaufsbeutel nach Hause zurück. Für ihr Rezept legt sie zuerst Hühnerfleisch ein. Dann brät sie es schnell goldbraun an und gibt es zum Abschluss in eine Pfanne auf eine Schicht Zwiebeln, um das Ganze mit weiteren Zwiebeln zu bedecken. Ein einfaches und preiswertes Rezept.
(4): In Kalifornien: Ein Kieselstein unter der Tanne
In Kalifornien haben die großen Hightech-Unternehmen die Welt vom Silicon Valley aus erobert. In den 1970er Jahren, noch vor der Gründung der IT-Riesen, war dieses Tal die Kulisse eines besonders originellen Marketing-Coups. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 29.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 22.08.2023 arte.tv In Quebec: Xavier Dolan sprengt den Rahmen / La Rochelle: Die rebellische Hafenstadt / In Südafrika: Ingrids Sagoperlen-Dessert / In Uruguay: Der große Ausbruch
Folge 1282 (45 Min.)Bild: Arte(1): In Quebec: Xavier Dolan sprengt den Rahmen
Xavier Dolan zeigt die andere Seite der „Belle Province“, wie Quebec oft genannt wird: eine kanadische Provinz, die aus dem Rahmen fällt, alternativ und rebellisch. Von der Arbeitervorstadt seiner Kindheit bis zum post-industriellen und avantgardistischen Montreal, verarbeitet der junge Arthouse-Regisseur sein Leben und seine Stadt in Filmen von sprudelnder Energie. Als Stimme eines Quebecs ohne Komplexe erweitert Xavier Dolan den Horizont des gesamten Filmschaffens und bleibt dabei seiner Heimat treu.
(2): La Rochelle: Die rebellische Hafenstadt
La Rochelle schmiegt sich an den Golf von Biskaya und wird durch eine Inselkette – die Inseln Ré, Aix und Oléron – vor den Launen des Atlantischen Ozeans geschützt. In diesem Hafen gingen seit fast einem Jahrtausend die kühnsten Seefahrer vor Anker. Von den Fischern der Anfangszeit bis zu den Händlern und Militärs des Mittelalters hat sich La Rochelle im Laufe der Jahrhunderte als bedeutender Hafen und entschieden unabhängige Stadt durchgesetzt.
(3): In Südafrika: Ingrids Sagoperlen-Dessert
Am Kap der Guten Hoffnung bereitet Ingrid ein sehr beliebtes Dessert zu, das von der malaysischen Gemeinschaft eingeführt wurde. Zuerst kocht sie Tapiokaperlen mit Milch, Butter, Zucker und Zimt bei niedriger Temperatur unter ständigem Umrühren. Dann gibt sie Eier dazu und bäckt das Dessert im Ofen. Sie serviert es mit Rooibostee. Köstlich!
(4): In Uruguay: Der große Ausbruch
Obwohl Uruguay wegen seiner Stabilität und seines Wohlstands als die Schweiz Lateinamerikas gilt, erlebte das Land eine Phase der Diktatur. In den 70er Jahren, zu Beginn der Diktatur, organisierten eingekerkerte Aktivistinnen einen besonders spektakulären Gefängnisausbruch. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 30.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 23.08.2023 arte.tv Republik Kongo: Täuschend echt / Der Vercors der Résistance / In den USA: Rulisʼ Nachos mit Garnelen / In Schottland: Von der Bedeutung der Pünktlichkeit
Folge 1283 (44 Min.)Bild: Arte(1): Republik Kongo: Täuschend echt
Ein kannibalischer Diktator, ein in Stücke zerlegter Rebellenführer, der sich aber weigert, vollends zu sterben und dem Diktator zum Fluch wird: Jede Ähnlichkeit mit den politischen Erschütterungen der Republik Kongo ist natürlich rein zufällig. Sony Labou Tansis Roman „Verschlungenes Leben“, der 1979 in Frankreich veröffentlicht wurde, zeigt eine Welt, die ebenso maßlos ist wie der Fluss, der Brazzaville bewässert. In einer turbulenten Bilderflut prangert der kongolesische Autor die Gewalt an, die der Staat in einem imaginären tropischen Land namens Katamalanasien hervorbringt.
(2): Der Vercors der Résistance
In ihrem unbedingten Freiheitswillen ließen junge, oft gerade erst erwachsen gewordene Männer im Zweiten Weltkrieg ihre Familie und ihre Zukunftspläne hinter sich, um als Partisanen in Wäldern und Bergen die deutschen Besatzungstruppen zu bekämpfen. Das stolze, unabhängige Voralpenmassiv Vercors – ein Kalkschiff, eine uneinnehmbare Festung an den Grenzen der Isère und der Drôme – bot ihnen mit seinen bewaldeten Ausläufern einen hervorragenden Schutz. Hier konnten sie relativ leicht „in der Natur verschwinden“. Noch heute ist die Erinnerung an jene Kämpfer lebendig, die ihr Land heldenhaft verteidigten und von hier aus eine der größten Résistance-Gruppen in Frankreich bildeten.
(3): In den USA: Rulis’ Nachos mit Garnelen
In El Paso bereitet Rulis ein typisch texanisches Gericht zu: Nachos mit Käse und Garnelen. Zuerst brät er die fein geschnittenen Tomaten, Jalapeños und Zwiebeln an. Er gibt Rahm und Käse mit frisch gebratenen Garnelen dazu. Zuletzt gießt er seine Käsecreme über Tortillas. Ein herzerwärmendes Gericht!
(4): In Schottland: Von der Bedeutung der Pünktlichkeit
Zwei Autostunden nördlich von Glasgow entfernt, fungiert das Tal von Glen Coe als Tor zu den Highlands. Hier ist rundherum alles grün, und es gibt viel Wasser. Im 17. Jahrhundert mussten manche Schotten hier lernen, dass man für Zuspätkommen schwere Nachteile riskiert, vor allem, wenn ein Clan-Krieg wütet … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 31.08.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 24.08.2023 arte.tv New York: Sempés amerikanischer Traum / Im indischen Meghalaya haben die Frauen das Sagen / In Indonesien: Wawans Rindfleischfrikadellen / In Paris: Höllische Dreharbeiten
Folge 1284 (45 Min.)Bild: Arte(1): New York: Sempés amerikanischer Traum
Ob es sich um seine humorvollen Pressezeichnungen oder die Illustrationen des „Kleinen Nick“ handelt: Der 2022 verstorbene französische Zeichner und Karikaturist Sempé erfasste den typisch französischen Esprit in seiner Kunst auf unnachahmliche Weise. Mehr als vierzig Jahre lang zeichnete er New York – seine Wolkenkratzer, seine Geschäftsleute, seine Ballerinen, seine Radfahrer und seine Farben – für das hoch angesehene US-amerikanische Magazin „The New Yorker“. Er war der amerikanischste unter den französischen Zeichnern und eine Kultur-Ikone des Big Apple.
(2): Im indischen Meghalaya haben die Frauen das Sagen
Meghalaya bedeutet „Heimstätte der Wolken“. In dieser nordwestindischen Bergregion fällt der Regen zwischen Steilküsten, zerklüfteten Tälern und dem Urwald. Doch inmitten dieser feindlichen Natur hat ein Volk Zuflucht gefunden: die Khasi. In dieser Gesellschaft, in der die Nachkommen nach den Frauen benannt werden und manche Melodien als Vornamen fungieren, führt man ein besonderes Leben ganz im Einklang mit der Natur.
(3): In Indonesien: Wawans Rindfleischfrikadellen
In Yogyakarta bereitet Wawan nicht weniger als 600 Frikadellen zu. Dafür mischt er Rindfleisch mit Salz, gebratenen Zwiebeln, Knoblauch, Brühpulver und Eiern, dann gibt er Tapiocamehl dazu. Aus dieser Masse formt er Frikadellen, die er kocht und in einer Schüssel Nudeln serviert, aromatisiert mit Senfblättern und Sellerie.
(4): In Paris: Höllische Dreharbeiten
Von „Midnight in Paris“ bis zum letzten Sequel von „Mission: Impossible“ bilden die Esplanade des Trocadéro und der unverrückbare Eiffelturm im Hintergrund die Kulisse einer Unzahl von Filmen. Während der deutschen Besatzung führte ein junger Widerstandskämpfer hier besonders riskante Dreharbeiten durch. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 01.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 25.08.2023 arte.tv Kalifornien: Zeichne mir eine Welle / Trüffel, die schwarzen Diamanten Südwestfrankreichs / Südafrika: Kellys Lammragout mit Tomate / Marokko: Musik tröstet die Seele
Folge 1285 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Kalifornien: Zeichne mir eine Welle
Kristen ist AJ Dungos erste Liebe. Sie stirbt mit 24, nach acht Jahren gemeinsamen Lebens mit dem Surfer und Künstler. Aus dem Verlust ist die berührende Graphic Novel „In Waves“ entstanden. In der 2019 veröffentlichten Erzählung verbindet der Autor sein Schicksal mit der Entstehung des Surfsports in Kalifornien. Ein fesselndes und zugleich befreiendes Werk, wo die Stürme des Lebens auf die Wellen des Pazifiks stoßen. „In Waves“ ist eine Geschichte über Trauer, Resilienz und neuen Lebensmut.
(2): Trüffel, die schwarzen Diamanten
Südwestfrankreichs Die Trüffelernte auf den Hügeln der südwestfranzösischen Region Périgord findet im tiefsten Winter statt. Dieser kostbare Pilz, der sich ungefähr 20 Zentimeter unter der Erdoberfläche versteckt, hat fast übernatürliche Kräfte. Der Trüffel hat die Landschaft maßgeblich geprägt und die Bauern vor der Hungersnot gerettet. Die Suche dem Tuber melanosporum gehen im Périgord auf eine lange Tradition zurück, aber auch in anderen Teilen der Erde ist der Schwarze Trüffel beliebt.
(3): Südafrika: Kellys Lammragout mit Tomate
Kelly kauft Lamm und Gemüse auf dem Markt in Kapstadt. Daraus kocht sie ein Rezept, das ursprünglich aus Madagaskar kommt und typisch für ihre Stadt ist. In einem Topf brät sie Fleisch, Gewürze, Tomaten, Chili und Paprika an und gießt die Mischung mit Hühnerbrühe auf. Dann fügt sie Kartoffeln hinzu und lässt das Ragout köcheln.
(4): Marokko: Musik tröstet die Seele
Die historische Stadt Fès im Nordosten Marokkos ist seit Jahrhunderten ein Tempel des Wissens. Dank des islamischen Philosophen Averroes und anderer großer Ärzte und Gelehrter des Mittelalters wurde Fès zum kulturellen und religiösen Zentrum der Region. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 04.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 28.08.2023 arte.tv
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