2023, Folge 1286–1310
Manu Dibangos wildes Kamerun / Indien: Die Khasi, ein feministisches Kriegervolk / Martinique: Adelines Kekse aus Maniokmehl mit Punsch / Sydney: Paare willkommen!
Folge 1286 (44 Min.)Bild: Arte(1): Manu Dibangos wildes Kamerun
Auf den Hügeln um die kamerunische Hauptstadt Jaunde erschallt die inoffizielle Hymne des Landes: „Soul Makossa“, ein Werk von Manu Dibango. In den 70er Jahren wird der Sänger und Saxophonist dank seines Welthits zum Star. Aus der kamerunischen Makossa-Musik macht er ein so überzeugendes Stück, dass sogar Michael Jackson eine Passage daraus übernimmt. Manu Dibango ist viel unterwegs, er repräsentiert seine Heimat und schlägt Brücken zwischen Afrika, Europa und Amerika.
(2): Indien: Die Khasi, ein feministisches Kriegervolk
Jeden Nachmittag treffen sich die Männer in Shillong im Nordosten von Indien zum Bogenschießen. Dieser Wettbewerb ist eine der letzten Darstellungen der unzähligen Pfeil- und Bogenschlachten, die die Khasi bestreiten mussten. Um zu überleben, entwickelte das Bergvolk eine Kriegskunst, die so ausgefeilt war, dass die britische Armee sich daran stieß. Aus dem Kampf entstand eine neue Rollenverteilung zwischen den Bewohnerinnen und den Bewohnern dieser hohen Berge.
(3): Martinique: Adelines Kekse aus Maniokmehl mit Punsch
Bei ihren Großeltern in Sainte-Marie backt Adeline Kekse. Sie mischt Maniok- und Weizenmehl, Zucker und Butter. Der ausgerollte Teig kommt in den Ofen. Passend dazu erhitzt sie Vollmilch mit Muskatnuss und Zimt. Am Ende fügt sie einen Schuss Rum hinzu. Ein 100 Prozent regionaler Punsch!
(4): Sydney: Paare willkommen!
In den 1960er Jahren war der Park am Lane Cove River im konservativen Sydney der Zufluchtsort heimlicher Liebespaare. Am 1. Juni 1963 hinterlässt ein anonymer Mörder am Ufer zwei Leichen und ein Rätsel. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 05.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 29.08.2023 arte.tv Australien: Kim Scott, die Stimme der Ureinwohner / La Réunion: Erzählungen von der Insel / Sizilien: Annas Reis mit Schokolade / Marokko: ein deutscher Deserteur
Folge 1287 (45 Min.)Bild: Arte(1): Australien: Kim Scott, die Stimme der Ureinwohner
Kim Scott ist ein hellhäutiger Schriftsteller mit indigenen Wurzeln. Sein Vater gehört den Noongar an, für die sich Scott aktiv einsetzt. Sein Buch „That Deadman Dance“ wurde 2011 mit dem größten australischen Buchpreis ausgezeichnet. Zum zweiten Mal ging der Award an Kim Scott. Im Zuge seiner Identitätssuche blickt der Schriftsteller in die Vergangenheit und beleuchtet das erste Aufeinandertreffen der Noongar und der britischen Siedler.
(2): La Réunion: Erzählungen von der Insel
Die Siedler der Insel Réunion kamen aus Madagaskar, Afrika, Europa, Indien oder China. Ihre Koffer waren voller Geschichten aus ihren Heimatländern. Wenn die Bewohner der Insel Geschichten erzählen, macht das Publikum mit. Die mündliche Tradition des „rakontaz zistoir“ entstand aus der schonungslosen Sklavenhaltung. In den fantasievollen Geschichten ist alles möglich: Unterdrückte können sich von ihren Fesseln befreien, Arme werden reich und Hungrige werden satt.
(3): Sizilien: Annas Reis mit Schokolade
Zu Ehren der schwarzen Madonna von Tindari bereitet Anna im sizilianischen Marzamemi einen traditionellen Nachtisch zu. Zuerst mischt sie warme Milch, Wasser und Kakaopulver. In einem anderen Topf erhitzt sie Milch, Wasser und Reis mit Zimt. Dann fügt sie die Kakaosoße hinzu. Vor dem Servieren bestreut sie den Nachtisch mit kandierten Früchten.
(4): Marokko: ein deutscher Deserteur
Das Rifgebirge im Norden Marokkos galt lange Zeit als Rebellen-Hochburg. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm ein deutscher Fremdenlegionär sein Schicksal in die Hand. Da ihn seine französischen Kameraden misshandelten, entschloss er sich, für ein anderes Volk zu kämpfen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 06.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 30.08.2023 arte.tv Kongo: Chéri Chérins bunte Popwelt / Japan: Zen bleiben / Neukaledonien: Juliens Wraps mit Yamswurzel / Ein europäisches Gefängnis unter Mussolini
Folge 1288 (44 Min.)Bild: Arte(1): Kongo: Chéri Chérins bunte Popwelt
Kinshasa ist chaotisch. Doch das Feiern lässt sich die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo nicht nehmen. Der Maler Joseph Kinkonda, aka Chéri Chérin, ist der älteste Vertreter der kongolesischen Bewegung der Volksmaler. Seit Jahrzehnten hält er die kongolesische Feierlaune auf seinen Bildern fest. Leicht spöttisch und in grellen Farben stellt er wichtige Persönlichkeiten aus Kinshasa dar: gut gekleidete Männer, überschwängliche Frauen, Musiker und Politiker.
(2): Japan: Zen bleiben
Es ist nur eine Sitzposition, aber sie steht für eine Lebensweisheit. Die bewegungslose Meditation im Lotussitz, während man langsam, ruhig und tief durchatmet, ist die Grundlage des Zen. In der westlichen Welt wird der Zen-Buddhismus häufig mit Entspannung verbunden. Es handelt sich in Wirklichkeit um eine strenge Auslegung des Buddhismus, die die Befreiung des Geistes durch Meditation predigt. Die Zen-Philosophie beruht auf körperlichen und geistigen Übungen, aber sie ist vor allem eine Lebenseinstellung, die untrennbar mit der japanischen Identität verbunden ist.
(3): Neukaledonien: Juliens Wraps mit Yamswurzel
In Païta, im Süden von Neukaledonien, erntet Julien auf seinem Feld die verschiedenen Zutaten für die Zubereitung seines Rezeptes. Kurkuma, Bananenblüten, Curryblätter, grüner Pfeffer – Julien braucht sich nur zu bedienen. Zuerst püriert er die Yamswurzel, um den Wrap-Teig herzustellen. Die gebackenen Fladen werden dann mit der Mischung aus angebratenen Bananenblüten und frischen Gewürzen gefüllt.
(4): Ein europäisches Gefängnis unter Mussolini
Ventotene vor der Küste Italiens gehört zu den zahlreichen Inseln, die unter Mussolini als Internierungslager dienten. Anstatt sich in ihren Zellen zu langweilen, diskutierten die politischen Gefangenen der Insel mit Begeisterung und entwickeln ein ehrgeiziges Projekt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 07.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 31.08.2023 arte.tv Jamaica Kincaid, die rebellische Schriftstellerin von Antigua / New York: Voguing als Ausdrucksform / Mosambik: Angelinas Hühnchen mit Erdnüssen / Korsika: Bastia gehört uns!
Folge 1289 (45 Min.)Bild: Arte(1): Jamaica Kincaid, die rebellische Schriftstellerin von Antigua
Jamaica Kincaids Äußerungen sind aufrührerisch und befreiend zugleich. Als zentrale Figur der postkolonialen Literatur ist sie die aufsässige Stimme und Feder von Antigua und Barbuda, dem kleinen, von Großbritannien unabhängigen karibischen Inselstaat. Kincaid lebt inzwischen in den USA und spricht offen über den jetzigen und ehemaligen Zustand ihrer Heimat. Ihr Volk herauszufordern oder die Menschen wachzurütteln, macht ihr keine Angst, genauso wenig wie die Zensur seitens der unabhängigen Regierung ihres Landes.
(2): New York: Voguing als Ausdrucksform
In New York lehrt der inzwischen weltweit berühmte Tanzstil Voguing Selbstliebe. Der Tanz, dessen Name von dem Modemagazin Vogue stammt, ist eine künstlerische Ausdrucksform, die darin besteht auf übertriebene Art Models zu imitieren und mit gespielter Arroganz die Bühne einzunehmen. Madonna machte ihn mit ihrem weltweiten Erfolgshit „Vogue“ berühmt. Voguing ist jedoch mehr als ein origineller urbaner Tanzstil. Es handelt sich um eine Bewegung, die das Emanzipationsstreben der LGBTQI+-Gemeinschaft widerspiegelt.
(3): Mosambik: Angelinas Hühnchen mit Erdnüssen
Angelina bereitet in Maputo für ihren Sohn und ihre Enkel ein traditionelles Gericht zu. Sie zermalt Erdnüsse, bis sie zu Puder werden. Dann reibt sie eine Kokosnuss und mischt die daraus gewonnene Milch mit den Erdnüssen. Die Soße reichert sie mit Zwiebeln und Tomaten an und fügt schließlich das Hühnchen hinzu. Einfach aber köstlich!
(4): Korsika: Bastia gehört uns!
Bastia war eine der ersten Städte, die von der deutschen Besatzung befreit wurden. 1958 nehmen die aufständischen Generäle des Putsches in Algerien die Insel ein. Die Stadt steht nicht zum ersten Mal im Wirbel der Geschichte, ihre Bewohner reagieren mutig … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 08.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 01.09.2023 arte.tv Toulouse-Lautrec und das Pariser Nachtleben / In Australien: Wie ein Bumerang / In Taiwan: Hühnchensuppe mit wildem Pfeffer von Tapas / Marokkos unbarmherziger Sultan
Folge 1290 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Toulouse-Lautrec und das Pariser Nachtleben
Auf der Bühne des Pariser Varietétheaters Moulin Rouge werden junge, schöne und unversehrte Körper zur Schau gestellt. Ein Künstler zeichnete sie einst pausenlos, um seine eigene Behinderung zu vergessen: Henri de Toulouse-Lautrec malte, was ihm selbst durch seine schwere Knochenerkrankung verwehrt blieb. Sein einzigartiger Pinselstrich und sein Blick für das Besondere verewigten das feierlustige Paris zu Ende des 19. Jahrhunderts auf Plakaten und Gemälden.
(2): In Australien: Wie ein Bumerang
Das L-förmige Wurfobjekt fasziniert jeden, der es in die Hände nimmt. Ein Bumerang ist weit mehr als ein Spielzeug: Er symbolisiert sowohl die Tradition der australischen Ureinwohner als auch die Aneignung des Landes durch die Weißen. Wer sich zum Bumerang bekennt, zeigt seine Angehörigkeit zum australischen Volk.
(3): In Taiwan: Hühnchensuppe mit wildem Pfeffer von Tapas
Im einsamen Bergdorf Lixing bereitet Tapas ein traditionelles Gericht zu. Ihr Nachbar zerlegt ein Hühnchen für sie, das sie in kochendes Wasser taucht: Krallen, Kopf, Flügel – das ganze Huhn landet im Kochtopf. Mit Ingwer und wildem Pfeffer verfeinert köchelt die Suppe. Serviert wird sie mit gestampften Klebreis.
(4): Marokkos unbarmherziger Sultan
Die Kaiserstadt Meknès ist seit dem 17. Jahrhundert für ihre Paläste und Mauern berühmt. Um die schönste Hauptstadt der Welt zu schaffen, griff der Sultan Mulai Ismail auf eine besondere Art von Handwerkern zurück … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 11.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 04.09.2023 arte.tv In Litauen: Haikus erzählen die Deportation / Telenovelas: Eine brasilianische Leidenschaft / Im Oman: Mohammeds Kamelfleisch mit Kurkuma und Chili / In Texas: Ein Gericht für den Präsidenten
Folge 1291 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): In Litauen: Haikus erzählen die Deportation
1940 besetzte die Sowjetunion Litauen. Um jegliche Widerstandsversuche zu unterdrücken, verhaftete und verschleppte die Geheimpolizei 1941 zehntausende Litauer in sibirische Arbeitslager. Die „Feinde des Volkes“ wurden mit ihren Frauen und Kindern abtransportiert. Die litauische Schriftstellerin Jurga Vilė erzählt ihre Geschichte in der Graphic Novel Sibiro Haiku. Sie beschreibt darin den langen Weg der Angst, des Hungers und der Trennung aus der Perspektive ihres Vaters, damals ein Kind.
(2): Telenovelas: Eine brasilianische Leidenschaft
Jeden Abend begeistern sich in Brasilien Millionen für ihr Lieblingsprogramm: die Telenovela. Dreiecksbeziehungen, Eifersucht, Verrat, Geheimnisse, Spannung und überraschende Wendungen – die Serien triefen vor Klischees. Der besondere Reiz dieser Mischung aus Latino-Drama, Erfolgstraum und täglichem Leben rührt von den Außendrehs und einem gesellschaftlichen Aktualitätsbezug.
(3): Im Oman: Mohammeds Kamelfleisch mit Kurkuma und Chili
In der Wüste von Rimal Al Wahiba bereitet Mohammed Kamelfleisch zu, ein traditionelles und beliebtes Gericht der Beduinen. Erst wird das Fleisch mit Knoblauch und gestampftem Chili gekocht, dann kommen Pfeffer, Kurkuma und Wasser hinzu. Nach einer Stunde Schmoren auf kleiner Flamme wird das sehr gesunde Gericht mit Butterreis serviert.
(4): In Texas: Ein Gericht für den Präsidenten
Sogar der Name der texanischen Stadt San Antonio erinnert an ihre mexikanische Vergangenheit. Zum Empfang des Präsidenten Kennedy in den 1960er-Jahren setzte die Latino-Gemeinschaft eine mexikanische Spezialität als Soft-Power-Instrument ein. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 12.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 05.09.2023 arte.tv Chiloé: Eine chilenische Insel wird zum Filmstar / Senegal swingt! / In Indien: Poojas Tee mit Milch und Ingwer / In Paris sind Locken Gold wert
Folge 1292 (44 Min.)Bild: Arte(1): Chiloé: Eine chilenische Insel wird zum Filmstar
Vor der Küste Patagoniens liegt die friedliche Insel Chiloé. Der chilenische Regisseur Silvio Caiozzi nutzte seinen Lieblingsort als Kulisse für seinen bekanntesten Film, Y de Pronto el Amanecer. Dieses Meisterwerk des chilenischen Kinos zeigt die Heimkehr eines alten Mannes, der am Lebensabend auf seine Heimatinsel zurückkehrt. Ein natürliches Paradies, das voller Erinnerungen und Geheimnisse steckt – für den Regisseur ebenso wie für den Protagonisten.
(2): Senegal swingt!
Dakar wirkt in der schwülen Nacht wie Manhattan. Außer, dass sich hier in den New Yorker Swing auch afrikanische Klänge mischen. Die Gesang und Instrumente vereinende Musik ist älter als Jazz, Blues, Gospel und sogar die Gesänge der Sklaven auf den nordamerikanischen Plantagen. Im Senegal besinnt sich der Jazz auf seine Wurzeln vor dem Exil, zurück zu den Vorfahren. So klingt die Musik der Befreiung.
(3): In Indien: Poojas Tee mit Milch und Ingwer
In Kharkhari Jatmal kauft Pooja ihren Lieblingstee: Schwarztee mit Kardamom. Zu Hause setzt sie Wasser auf, fügt Tee und Zucker hinzu. Zusammen mit gestampftem Ingwer wird die Mischung aufgekocht. Am Ende gießt sie Büffelmilch hinein und serviert ihrer Familie den Tee. Vor allem für die Älteren soll dieses Aufgussgetränk sehr gesundheitsfördernd sein.
(4): In Paris sind Locken Gold wert
Als Geburtsstadt vieler Designer und Trends ist Paris nicht nur die Hauptstadt Frankreichs, sondern auch die Weltstadt der Mode. Im 19. Jahrhundert revolutionierte hier ein gewiefter junger Barbier die Welt der Frisur. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 13.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 06.09.2023 arte.tv Auguste Lacaussade, Poet der Insel Réunion / Das maurische Erbe von Murcia / In Südafrika: Gewürztes Hähnchen mit Gemüse von Spitzenköchin Sanilé / In Australien: Eine sehr coole Erfindung
Folge 1293 (45 Min.)Bild: Arte(1): Auguste Lacaussade, Poet der Insel Réunion
Das Schicksal von Auguste Lacaussade, einem der berühmtesten Poeten der Insel Réunion, war seit seiner Geburt an Rebellion geknüpft. Als Sohn eines Weißen und einer Kreolin wurde er zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der feinen Gesellschaft der Insel geschmäht. Aus dieser Ungerechtigkeit heraus entstanden seine bedeutendsten Werke, aus der Schönheit der Heimatinsel seine schönsten Gedichte – obwohl er die meiste Zeit seines Lebens in Frankreich verbrachte. Lacaussade leistete einen wesentlichen Beitrag im Kampf für die Abschaffung der Sklaverei.
(2): Das maurische Erbe von Murcia
Im Südosten Spaniens liegt am Rande der wenig bekannten Region Murcia ein Tal der Unbeugsamen. In dieser Gegend schlagen die Herzen auch heute noch arabisch. Mehr als jeder andere scheint dieser Ort der Christianisierung der iberischen Halbinsel und dem Versuch des Auslöschens von Jahrhunderten muslimischer Präsenz widerstanden zu haben. Die Bewohner wissen, dass hier einer der letzten arabischen Rückzugsorte vor der christlichen Reconquista war. Und sie sind stolz auf dieses Erbe.
(3): In Südafrika: Gewürztes Hähnchen mit Gemüse von Spitzenköchin Sanilé
In Kapstadt bereitet die Spitzenköchin Sanilé ein traditionelles Festtagsessen der Xhosa aus dem Osten der Stadt zu. Sie brät ein Hähnchen und fügt Gewürze hinzu. Separat kocht sie geschroteten Mais mit Béchamelsauce, Spinat mit Rahm und Butternut-Püree, die sie mit dem Hähnchen serviert. Einfach und traditionell!
(4): In Australien: Eine sehr coole Erfindung
Geelong im Süden Australiens ist die bescheidene Nachbarstadt von Melbourne. Anfang des 19. Jahrhunderts hatte ein mutiger Bewohner eine revolutionäre Idee … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 14.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 07.09.2023 arte.tv In Louisiana: Die erwachende Sinnlichkeit der Kate Chopin / In der Republik Kongo: Ein schwarzer antikolonialistischer Heilsbringer / Auf Kuba: Luis’ gebratener Taro / In Georgien: Freiheit als Religion
Folge 1294 (45 Min.)Bild: Arte(1): In Louisiana: Die erwachende Sinnlichkeit der Kate Chopin
Eine Geschichte der Emanzipation im Louisiana des 19. Jahrhunderts: Edna Pontellier, eine verheiratete Frau, die nach Selbstverwirklichung strebt, befreit sich unter der Feder der Schriftstellerin Kate Chopin von Zwängen und Konventionen. Nachdem die Autorin vierzehn Jahre in Louisiana gelebt hat, zwischen dem hektischen New Orleans und dem verschlafenen Bayou, schreibt sie im Alter von 49 Jahren ihren Roman „Das Erwachen“. Sie beschreibt darin die weiße kreolische Gesellschaft mit ihren feigen Männern und unterdrückten Frauen. Damals scharf kritisiert, gilt ihr Werk heute als eins der bedeutendsten der amerikanischen Literatur.
(2): In der Republik Kongo: Ein schwarzer antikolonialistischer Heilsbringer
In der Republik Kongo sind die Toten oft noch mittendrin. So auch André Grenard Matsoua, ein Held des Befreiungskampfes, der in einem französischen Kolonialgefängnis „verschwand“. Viele Kongolesen wollen nicht an seinen Tod glauben. Daraus entstand eine synkretistische Verehrung, die Matsoua zum schwarzen Heilsbringer und zu einem Vorfahren mit besonderen Kräften machte.
(3): Auf Kuba: Luis’ gebratener Taro
In Cojímar verarbeitet Luis Taro, eine kartoffelähnliche Knollenpflanze. Er reibt den Taro, fügt ein Ei, Knoblauch, Petersilie und Gewürze hinzu. Die Mischung wird zu kleinen Klößen geformt, frittiert und mit Guavensoße sowie mit Rind gefüllten Kochbananen serviert.
(4): In Georgien: Freiheit als Religion
Die Sioni-Kathedrale in Tiflis ist eine des bedeutendsten Georgiens. Unter der Sowjetherrschaft in den Achtzigerjahren war Religion nicht gerne gesehen. Die Kathedrale wurde zum Schauplatz eines äußerst ehrgeizigen Planes. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 15.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 08.09.2023 arte.tv Khimsan Pol, die Khmer-Starköchin / Chile: Wände, die vom Leben erzählen / Mosambik: Amelias Maniokpüree mit Erdnüssen / La Réunion: Ein Kaiser im Rundfunk
Folge 1295 (45 Min.)Bild: Arte(1): Khimsan Pol, die Khmer-Starköchin
Man verknete ländliche Aromen, füge einen guten Schuss wilder Natur hinzu, würze mit einer Prise Geschichte und bestreue das Ganze mit etwas Feminismus. So lautet das Erfolgsrezept von Kimsan Pol. Die junge kambodschanische Spitzenköchin und ihre Geschäftspartnerin Kimsan Sok haben sich mit ihren kulinarischen Kreationen weltweites Renommee erkocht. Kimsan Pol findet ihre Inspiration in der traditionellen kambodschanischen Küche, die sie neu aufleben lässt.
(2): Chile: Wände, die vom Leben erzählen
In der Bucht von Valparaíso an der chilenischen Küste erhalten die bunten Fassaden und die mehr oder weniger spontane Straßenkunst neue Aufmerksamkeit. Die Wandmalereien mischen das Erbe des ursprünglich aus Mexiko stammenden und für Lateinamerika typischen Muralismo mit aus den USA eingeführter Graffiti-Kunst. Sie stecken voller politischer und sozialer Forderungen und sind eine Ausdrucksform der chilenischen Volksseele.
(3): Mosambik: Amelias Maniokpüree mit Erdnüssen
Im Norden von Mosambik, in Manhiça, gräbt Amelia Maniokwurzeln aus und pflückt bittere Cacana-Blätter. Sie kocht den klein geschnittenen Maniok weich und fügt Kokosmilch und Erdnusspulver hinzu. Einmal durchrühren und guten Appetit!
(4): La Réunion: Ein Kaiser im Rundfunk
In Saint-Denis, der Hauptstadt von La Réunion, erinnert der Kolonialstil zahlreicher Villen an die Vergangenheit der Insel. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein vietnamesischer Kaiser, dessen rebellisches Temperament die französische Regierung beunruhigte, dorthin ins Exil geschickt. Jahre später sollte der Entthronte der Kolonialmacht Frankreich allerdings noch sehr nützlich sein … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 18.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 11.09.2023 arte.tv Australien: Eine gestohlene Kindheit / Kongo: Der unbezwingbare Raphiabast / Kuba: Amalias Schweinefrikassee / Louisiana: Der Schock der Bilder
Folge 1296 (45 Min.)Bild: Arte(1): Australien: Eine gestohlene Kindheit
1.600 Kilometer durch das australische Outback legten Molly, Gracie und Daisy nach ihrer Flucht aus einem Erziehungsheim für Aborigine-Kinder an der Küste zurück, um zu ihrer Familie zurückzukehren. „Long Walk Home“ ist die wahre Geschichte der unglaublichen Wanderung dreier kleiner Mischlingsmädchen. Durch dieses von Mollys Tochter Doris Pilkington geschriebene Buch entdeckte die ganze Welt das Schicksal Tausender Kinder, die ihren Familien von der australischen Regierung entrissen wurden.
(2): Kongo: Der unbezwingbare Raphiabast
In der Republik Kongo ist Raphia der Stoff schlechthin. Das Palmengewächs ist hauptsächlich im tropischen Zentralafrika beheimatet. Das einst über mehrere Länder erstreckte Königreich der Batéké verdankte dieser Faser seine Macht. Doch die von den Kolonialherren eingeführte Baumwolle bedrohte die Tradition. Heute ist Raphia zum Symbol einer langen Geschichte geworden, auf die sich die Kongolesen wieder besinnen.
(3): Kuba: Amalias Schweinefrikassee
In der kubanischen Hauptstadt Havanna bereitet Amalia ein typisches Gericht aus Schweinefleisch zu. Sie brät das Fleisch an, fügt Zwiebeln, Knoblauch, Tomatensoße und Oregano hinzu und lässt es in einem Kochtopf schmoren. Gegen Ende kocht sie Malanga mit, ein kartoffelähnliches Knollengewächs. Serviert wird das Gericht mit Reis – und einem schönen Gedicht.
(4): Louisiana: Der Schock der Bilder
Baton Rouge, die Hauptstadt von Louisiana, ist eine typische Stadt der US-amerikanischen Südstaaten. Mitten im Sezessionskrieg, während das gesamte Umland von den Yankees belagert war, wurde hier ein der Hölle entkommener Sklave zum Symbol … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 19.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 12.09.2023 arte.tv Bahia: Jorge Amados sinnliches Paradies / Die chinesische Gemeinschaft der Insel La Réunion / Südafrika: Jeffs Lamm mit Gewürzen und Reis / Die Schädelsammlung von Turin
Folge 1297 (45 Min.)Bild: Arte(1): Bahia: Jorge Amados sinnliches Paradies
In seinen Romanen feiert er die Schönheit des brasilianischen Bundesstaates Bahia: seine Landschaft, die endlosen Strände, die Feste und Traditionen, die Gastronomie und die Frauen. Jorge Amado ist eine weltbekannte Figur der brasilianischen Literatur. Seine Romanheldinnen sprühen vor Leben. Sie sind sinnlich, fröhlich und stark – wie Tieta, die Hauptfigur seines 1977 veröffentlichten Romans „Tieta aus Agreste“. Ein Loblied auf das sinnliche Brasilien.
(2): Die chinesische Gemeinschaft der Insel La Réunion
In Saint-Pierre, einer Gemeinde von La Réunion, erinnert ein Tempel an die chinesische Gemeinschaft der Insel. Mit den letzten Einwanderern kamen ab dem 19. Jahrhundert Tausende Chinesen, die vor dem Elend und den politischen Krisen in ihrer Heimat flohen. Die billigen Arbeitskräfte wurden gnadenlos ausgebeutet. Ihren Erfolg verdankten die Chinesen ihrem starken Zusammenhalt.
(3): Südafrika: Jeffs Lamm mit Gewürzen und Reis
In Kapstadt bereitet Jeff ein traditionelles Gericht der indischen Gemeinschaft zu, die dort zahlreich vertreten ist. Erst brät er Zimt, Kümmel, Sternanis, Kurkuma und Zwiebel an und fügt dann das Fleisch hinzu. Anschließend kommen noch mehr Gewürze, Wasser, Kartoffeln und Reis in den Topf, bis alles gargekocht ist. Ein einzigartiges Geschmackserlebnis!
(4): Die Schädelsammlung von Turin
In Turin dauert es morgens ein paar Stunden, bevor sich der Nebel lüftet, der die Fassaden umhüllt. Im 19. Jahrhundert begann ein Militärarzt hier eine äußerst makabre Sammlung im Glauben, dass die Schädelform das Leben eines Menschen beeinflusst … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 13.09.2023 arte.tv Leïla Slimanis Marokko / Kolumbien: Die Geschichte der Llaneros / USA: Hannahes Chili con Carne / Der menschenfressende Zug im Kongo
Folge 1298 (45 Min.)Bild: Plurimedia(1): Leïla Slimanis Marokko
In ihren beiden Romanen „Das Land der Anderen“ und „Schaut, wie wir tanzen“ offenbart Leïla Slimani ein Kapitel ihrer Vergangenheit sowie einen Aspekt ihrer Persönlichkeit. Die historische Familiensaga schöpft aus dem Leben von Slimanis Großeltern, einem französisch-marokkanischen Paar, das versuchte, sich in dem im Umbruch befindlichen und immer noch vom Kolonialismus geprägten Marokko ein Leben aufzubauen.
(2): Kolumbien: Die Geschichte der Llaneros
In der kolumbianischen Provinz Casanare sind Reiter die Könige. Die so genannten Llaneros wissen alles über die Natur und ihre Tücken. Vor der Ankunft der spanischen Konquistadoren im 15. Jahrhundert gab es dort weder Pferde noch Kühe. Die Gesandten der spanischen Krone ließen Vieh und Pferde kommen und setzten die Ureinwohner als Hirten ein. Diese „Cowboys“, meist Nachkommen aus gemischten Ehen, entwickelten ihre eigene Kultur.
(3): USA: Hannahes Chili con Carne
In El Paso bereitet Hannahe Chili con Carne zu. Anders als oft angenommen, handelt es sich nicht um eine mexikanische Spezialität, sondern um ein typisch texanisches Gericht. Als Zutaten verwendet sie Kidneybohnen, gehacktes Rindfleisch, Tomatensoße, Paprika, Zwiebeln, Kümmel, Chili und geriebenen Käse. Ein Klassiker!
(4): Der menschenfressende Zug im Kongo
Selbst in einer Stadt wie Brazzaville wirkt der zentralafrikanische Strom Kongo beindruckend. Um eine Verbindung zum Atlantischen Ozean zu schaffen, planten die französischen Kolonialbehörden 1926 ein gigantisches Projekt, das viele Menschenleben kostete. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 21.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 14.09.2023 arte.tv Kamerun: Unmögliche Liebe auf der Leinwand / Montserrat, das kleine Irland der karibischen Inseln / Oman: Samis Nachtisch mit Rose und Safran / Australien: Federn gegen Kugeln
Folge 1299 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Kamerun: Unmögliche Liebe auf der Leinwand
Vor 50 Jahren begann mit Jean-Pierre Dikongué Pipa die Geschichte des kamerunischen Films. Sein erster in Kamerun gedrehter Film „Muna Moto“ veranschaulicht den sozialen Konflikt und die Traditionen der kamerunischen Gesellschaft in den 70er Jahren. Die Schauplätze des Films – das Ufer des Flusses Wouri, der Markt und die Stadt – erzählen auch heute noch von der unmöglichen Liebe der beiden Hauptfiguren.
(2): Montserrat, das kleine Irland der karibischen Inseln
Den Namen „Smaragd der Karibik“ verdankt die Insel Montserrat ihrer Ähnlichkeit mit Irland. Aber die Ähnlichkeit zwischen dieser letzten britischen Kolonie in der Karibik und Irland beschränkt sich nicht auf grüne Hügel und windgebeutelte Steilhänge. Die traditionelle Tracht von Montserrat ist ein Madras-Stoff in grünen Farben und die Bewohner feiern am Saint Patrick’s Day den Nationalheiligen der Iren. Die Wege irischer Abenteurer oder Flüchtiger und afrikanischer Sklaven kreuzten sich hier unter der Herrschaft des gemeinsamen Unterdrückers, der britischen Krone.
(3): Oman: Samis Nachtisch mit Rose und Safran
In Oman, im Gebirge al-Dschabal al-Achdar, bereitet Sami einen traditionellen Nachtisch zu. Er schwitzt Mehl an und fügt Ghee hinzu. Daran gibt er erst eine Mischung aus Rosenwasser und Safran und dann lokalen Zuckersirup. Serviert wird der Nachtisch mit einem aromatischen Kaffee.
(4): Australien: Federn gegen Kugeln
Die Gegend von Wheatbelt im Südwesten Australiens ist die Kornkammer des Inselkontinents. Im 19. Jahrhundert standen auf den heutigen Feldern noch Wälder. Um sie zu erobern, führte die australische Armee einen Krieg der besonderen Art. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 15.09.2023 arte.tv In Südfrankreich: Armand Pellier und der Charme der Science-Fiction / Antigua: Insel der singenden Fässer / Im Oman: Issams Haifisch mit Piment und getrockneter Limette / In Kamerun: Ein Arzt, der König sein wollte
Folge 1300 (45 Min.)Bild: Arte(1): In Südfrankreich: Armand Pellier und der Charme der Science-Fiction
Was ist denn da im südfranzösischen Département Gard passiert? In den wilden Weiten der Camargue und den engen Gässchen der alten Dörfer scheinen Außerirdische gelandet zu sein! Seit den 60er Jahren stehen fliegende Untertassen aus Glas und ockerfarbenem Stein in der Landschaft und warten darauf, wiederentdeckt zu werden. Die kompromisslos futuristischen Bauten stammen von einem Autodidakten und Humanisten, der aus seiner Zeit gefallen schien: dem französischen Künstler und Architekten Armand Pellier.
(2): Antigua: Insel der singenden Fässer
Antigua gilt als eine Geburtsstätte der Steel Pan. Seit vielen Jahrzehnten lebt die Antilleninsel im Rhythmus dieser metallischen Schlaginstrumente, mit denen sich zunächst die schwarze Arbeiterjugend ihre Wut über die soziale Ungerechtigkeit von der Seele trommelte. Die ersten „Stahlpfannen“ entstanden aus ausrangierten Ölfässern. Heute sind die Drums ein allseits beliebtes und international anerkanntes Musikinstrument.
(3): Im Oman: Issams Haifisch mit Piment und getrockneter Limette
In Sur kauft Issam die letzten Zutaten für ihr Rezept ein. Es gibt Haifisch, eine Spezialität der Stadt. In ihrer Küche gibt Issam zuerst den Fisch in kochendes Wasser. Dann brät sie Knoblauch und Zwiebeln an und gibt getrocknete Limetten, Gewürze, Piment und schließlich den Fisch hinzu. Als Beilage serviert sie Reis.
(4): In Kamerun: Ein Arzt, der König sein wollte
Der Nyong, der durch Kamerun fließt, hat dem Land Gutes, aber auch Schlechtes beschert. Seine Wasserstraßen ermöglichten die Entwicklung zahlreicher Regionen, sorgten aber auch für die Verbreitung ansteckender Krankheiten. Mitte des 20. Jahrhunderts griff die französische Kolonialmacht zu drastischen Mitteln, um der Plage ein Ende zu bereiten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.09.2023 arte.tv In Kambodscha: Philong Sovans geheimes Phnom Penh / In Marokko: Stolze Akrobaten / In den USA: Vitos Spaghetti mit Tomatensoße und Hackbällchen / In Sydney: Von der Erfindung des Flugschreibers
Folge 1301 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): In Kambodscha: Philong Sovans geheimes Phnom Penh
Als Philong Sovan im Alter von sechs Jahren aus der kambodschanischen Provinz in die Hauptstadt Phnom Penh zog, fand er dort nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch ein schier unbegrenztes Terrain für sein künftiges künstlerisches Schaffen. Drei Jahrzehnte später zählt Sovan zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen asiatischen Fotografie. Seine halb dokumentarischen, halb inszenierten Aufnahmen zeigen die ungeschönte Kehrseite der Medaille und enthüllen die geheimsten Winkel der kambodschanischen Hauptstadt.
(2): In Marokko: Stolze Akrobaten
Auf den Plätzen der marokkanischen Medinas und an den Stränden des Königreichs trifft man immer wieder nomadische Zirkusakrobaten an, die den Stolz der Nation verkörpern. Die waghalsigen und agilen Athleten stehen für jene Art von Erfolg, der auf harter Arbeit und Willensstärke beruht. Ihr Akrobatik ist mehr als eine Zirkusnummer unter freiem Himmel: Sie wurzelt im religiösen Glauben und in der Geschichte des Landes.
(3): In den USA: Vitos Spaghetti mit Tomatensoße und Hackbällchen
In New York nehmen sich Vito und Federico ein Rezept vor, das die Amerikaner für einen Klassiker der italienischen Küche halten. Zuerst formen sie Hackbällchen aus Rind- und Schweinefleisch. Für die Nudelsoße lassen sie Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln und Petersilie köcheln und geben schließlich die Hackbällchen hinzu. Die Spaghetti werden in der Soße vollends bissfest gekocht.
(4): In Sydney: Von der Erfindung des Flugschreibers
Botany Bay südlich von Sydney beherbergt den größten Flughafen der australischen Metropole. Wenn Anfang des 20. Jahrhunderts ein Flugzeug verschwand oder abstürzte, war es schier unmöglich, den Ursachen auf die Spur zu kommen. Nachdem sein Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war, beschloss ein kleiner Junge in den 30er Jahren alles daran zu setzen, um diesen Missstand aus der Welt zu schaffen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 26.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 19.09.2023 arte.tv Auf Chiloé: Isabel Allende und die Wunden der chilenischen Geschichte / In Westaustralien: Kunst als Therapie für die Aborigines / In Tunesien: Hadyas Pinienkern-Creme / In Rueil-Malmaison: Napoleon verliert sein Gesicht
Folge 1302 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Auf Chiloé: Isabel Allende und die Wunden der chilenischen Geschichte
Nach einer trostlosen, von Drogen gezeichneten Jugend findet die Heldin von „Mayas Tagebuch“ Zuflucht auf der chilenischen Insel Chiloé. An diesem entlegenen Ort und in der pulsierenden Hauptstadt Santiago sucht Maya nach den eigenen Wurzeln und kommt einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur … Isabel Allende, Literaturweltstar und Nichte zweiten Grades von Salvador Allende, zählt zu den meistgelesenen Autorinnen in spanischer Sprache. In ihrem 2011 erschienenen Roman will sie die Wunden ihrer eigenen und der chilenischen Geschichte heilen.
(2): In Westaustralien: Kunst als Therapie für die Aborigines
Die Tragödie der Noongar reiht sich in die unzähligen Traumata ein, welche die indigenen Völker Australiens erleiden mussten. Von Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre wurden Zehntausende Noongar-Kinder aus ihren Familien herausgerissen und gewaltsam adoptiert, um „Weiße“ aus ihnen zu machen. Heute wird im Reha-Zentrum von Carrolup im Westen des Landes versucht, diese verlorene Generation mit Hilfe von Kunst zu heilen.
(3): In Tunesien: Hadyas Pinienkern-Creme
In Tunis bereitet Hadya einen sehr beliebten Nachtisch aus Pinienkernen der Aleppo-Kiefer zu. Zunächst müssen die Kerne 48 Stunden lang eingeweicht werden, dann kommen sie in den Mixer. Den dadurch gewonnen Extrakt erhitzt Hadya mit Mehl, gibt nach und nach Kondensmilch, Zucker und Orangenblütenwasser hinzu und lässt die Mischung langsam eindicken. Die Creme wird mit Mandeln, Haselnüssen und gemahlenen Pistazien verziert.
(4): In Rueil-Malmaison: Napoleon verliert sein Gesicht
Das Schloss Malmaison unweit von Paris war einst Wohnsitz des legendären französischen Kaisers Napoleon. Als dieser stirbt, soll eine Totenmaske angefertigt werden. Doch dies erweist sich schwieriger als gedacht … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 27.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 20.09.2023 arte.tv In New Orleans: John Kennedy Toole und die Verschwörung der Idioten / In Kamerun: Beim Bikutsi haben die Frauen das Sagen / In Ungarn: Márks Suppe mit Schweinefleisch und Sauerrahm / In der Normandie: Von Alexander und den Alexandrinern
Folge 1303 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): In New Orleans: John Kennedy Toole und die Verschwörung der Idioten
Auf den Straßen von New Orleans scheint das Leben von John Kennedy Toole manchmal mit dem der Hauptfigur seines bekanntesten Romans zu verschmelzen: „Ignaz oder Die Verschwörung der Idioten“. Das Buch, das als Tooles Hauptwerk gilt, erschien erst elf Jahre nach seinem Tod und zählt zu den Meisterwerken der amerikanischen Literatur. Anhand seines menschenfeindlichen, egozentrischen und grotesken Helden Ignatius zeichnet Toole ein beeindruckendes Bild seiner Heimatstadt New Orleans und blickt tief hinab in die Abgründe der menschlichen Existenz.
(2): In Kamerun: Beim Bikutsi haben die Frauen das Sagen
Kurz nach 2:00 Uhr nachts betritt in der kamerunischen Hauptstadt Jaunde eine Diva die Bühne: Amazone, so ihr Name, liefert eine Show der Extraklasse ab! Mit eigenem Stil, freizügigen Texten und lasziver Choreographie bricht sie sämtliche Tabus. Der rasante Rhythmus ihrer Songs geht auf eine der bekanntesten Musikformen Kameruns zurück: den Bikutsi. Dieser wurde von den Frauen der Beti-Volksgruppe erfunden und begleitet sie bis heute in allen Lebenslagen. Bikutsi ist ein Schrei nach Freiheit, die Stimme der Emanzipation.
(3): In Ungarn: Márks Suppe mit Schweinefleisch und Sauerrahm
In Budapest bereitet Márk ein nahrhaftes Gericht zu. Zunächst gibt er etwas Schweinefett in eine heiße Pfanne und brät Zwiebeln darin an. Dann gibt er Schweinefleisch und Paprika hinzu und bedeckt das Ganze mit Wachsbohnen und vorgekochten Kartoffeln. Zum Schluss kommt eine Soße aus Sauerrahm und Dill dazu, und fertig ist die leckere Suppe!
(4): In der Normandie: Von Alexander und den Alexandrinern
Die Kleinstadt Bernay in der Normandie nimmt eine Sonderstellung in der Literaturgeschichte ein. Im 12. Jahrhundert erfand ein praktisch unbekannter Schriftsteller in der örtlichen Abteikirche eine der bekanntesten Versformen der französischen Literatur … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 28.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 21.09.2023 arte.tv Wong Kar-Wai und die irrenden Seelen Hongkongs / In Tunesien: Sufismus und Emanzipation / In Frankreich: Nicolas’ Birnen-Tarte / In Louisiana: Ein Landstrich ohne Glauben und Moral
Folge 1304 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Wong Kar-Wai und die irrenden Seelen Hongkongs
Der Filmemacher Wong Kar-Wai versteht es wie kein anderer, das pulsierende Leben Hongkongs und die Widersprüche der Megalopolis zwischen Orient und Okzident abzubilden. Sein Film „Chungking Express“ kam 1994, also drei Jahre vor der Wiedereingliederung Hongkongs in die Volksrepublik China, in die Kinos und spiegelte diesen Augenblick der Ungewissheit perfekt wider. Die langsamen, leicht verschwommenen Sequenzen und die emotionalen Irrungen und Wirrungen der Hauptpersonen sind eine einzigartige Momentaufnahme der Stadt und ihrer Bewohner.
(2): In Tunesien: Sufismus und Emanzipation
Der Sufismus ist eine Strömung des Islam, die auch Frauen einen prominenten Platz einräumt. Es gibt hier auch weibliche Heilige, und Emanzipation wird großgeschrieben. Sufistische Gesänge, Tänze und Perkussionen laden zu tiefer Meditation und einer emotionalen Glaubenserfahrung ein. Von der Medina in Tunis bis zur Oase von Nefta: Die Lehren des Sufismus sind und bleiben eine gewaltige Quelle der Inspiration.
(3): In Frankreich: Nicolas’ Birnen-Tarte
In La Garenne-Colombes kauft Nicolas schöne Conference-Birnen für seine Tarte. Zu Hause kocht er das Obst in Vanillesirup und backt den Boden der Tarte im Ofen kurz vor. Dann bedeckt er ihn mit Mandelcreme, den gekochten Birnen und einer Creme aus Vanille und Mascarpone.
(4): In Louisiana: Ein Landstrich ohne Glauben und Moral
Natchitoches im US-Bundesstaat Louisiana war einst eine Handelsniederlassung, wo Franzosen, Spanier und Inder miteinander Geschäfte machten. Als Napoleon die Region verkaufte, führte eine unglaubliche Verkettung von Umständen dazu, dass ein Teil des Gebiets ohne Gerichtsbarkeit blieb und zur Heimat der Gesetzlosen wurde … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.09.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 22.09.2023 arte.tv Antanas Mončys und die skulpturale Schönheit Litauens / Kambodscha: Kampot, der Champagner unter den Pfeffern / Kuba: Luís’ Fleisch und Fisch aus dem Schmortop / Straßburg: Zu Besuch bei den Naslingen
Folge 1305 (45 Min.)Bild: Arte(1): Antanas Moncys und die skulpturale Schönheit Litauens
Im ländlichen Samogitien im Nordwesten Litauens vertreiben auch heute noch heidnische Masken den Winter. Antanas Moncys’ Werk ist von dieser einzigartigen, archaischen Kultur durchdrungen. Der litauische Bildhauer floh vor der Roten Armee in den Westen und hielt mit Hilfe der Kunst sein Leben lang die Bindung zur Heimat aufrecht. Seine organisch geformten Holzskulpturen, Zeichnungen und Masken spiegeln die Ehrfurcht vor dem Leben wider, die das litauische Volk beseelt.
(2): Kambodscha: Kampot, der Champagner unter den Pfeffern
Kampot-Pfeffer ist deshalb so gut, weil ihn sachkundige Hände liebevoll hegen und pflegen, um die verrücktesten Aromen aus den kleinen schwarzen Körnern herauszukitzeln. Kampot schmeckt nach Eukalyptus, Eibisch oder frischer Minze und regt mit seinen unerwarteten Geschmacksnoten die Fantasie großer Küchenchefs an. Das gefragte, hochpreisige Gewürz wächst in der kambodschanischen Provinz Kampot, die ihm seinen Namen gab. Erst machte die wertvolle Pflanze Eroberer und Kolonialherren reich, bevor sie zur Einnahmequelle der Einheimischen und zum Symbol ihrer Region wurde.
(3): Kuba: Luís’ Fleisch und Fisch aus dem Schmortopf
Luís bereitet eine Spezialität seiner Heimatstadt Viñales zu, in gleich zwei Varianten: mit Hühnchen und Schweinefleisch und mit Fisch und Langusten. Als Beilage serviert er Reis mit Tomaten und Paprika, gekocht in einer aromatischen Bouillon. Ein Fest für die ganze Familie!
(4): Straßburg: Zu Besuch bei den Naslingen
Im Zoologischen Museum der Stadt Straßburg finden sich allerlei beeindruckende Kreaturen. Eine Spezies allerdings sticht besonders heraus: der Nasenschreitling. Das putzige Geschöpf mit dem großen Riecher stammt angeblich aus dem Pazifik und ist zu schön, um wahr zu sein. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.10.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 25.09.2023 arte.tv Hector Malot, heimatlos in der Normandie / Louisiana: Im Land der Flusskrebse / Oman: Mariams Chicken Biryan / Brasilien: Ein Psychiater im Kampf gegen den Rassismus
Folge 1306 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Hector Malot, heimatlos in der Normandie
Hector Malots Entwicklungsroman „Heimatlos“ erzählt vom Schicksal des Waisen Remi, der bei einer Ziehmutter aufwächst und dann an einen Gaukler verkauft wird, mit dem er durch Frankreich zieht. So lernt Remi Land und Leben kennen und reift abseits gesellschaftlicher Konventionen zum Mann. Der Roman in der ersten Person war im 19. Jahrhundert ein Bestseller und revolutionierte die Jugendliteratur. Die Handlung beginnt in der Normandie, wo Hector Malot aufwuchs und selbst die Schule des Lebens besuchte.
(2): Louisiana: Im Land der Flusskrebse
Im Frühling liegt ein angenehmer Duft über dem US-Bundestaat Louisiana. Es ist die Zeit der Crawfish-Festivals, bei denen das Lieblingsgericht fast aller Einwohner serviert wird: frischer Flusskrebs. Die Bevölkerung des Südstaates ist aufgrund ihrer Kolonialvergangenheit bunt zusammengewürfelt. Bei den Festivals sitzt sie um einen Tisch. Die Flusskrebse, die in den flachen Gewässern Arizonas trefflich gedeihen, galten lange Zeit als Armenessen, bevor sie auch in besseren Kreisen beliebt wurden und schließlich ganz Amerika eroberten.
(3): Oman: Mariams Chicken Biryani
In der Hauptstadt Maskat macht sich Mariam an ein Rezept, das aus Indien stammt und heute aus Oman nicht mehr wegzudenken ist: Biryani mit Huhn. Zunächst dünstet sie Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten an. Dann gibt sie das Hühnerfleisch hinzu, das zuvor in einer Marinade aus Ras el-Hanout, Kümmel, Zitrone und Joghurt gewürzt wurde. Serviert wird das Ganze auf einem Bett aus Safranreis.
(4): Brasilien: Ein Psychiater im Kampf gegen den Rassismus
Das historische Stadtzentrum von Salvador da Bahia lebt im Rhythmus der afrobrasilianischen Kultur. Im 19. Jahrhundert diente das alte Jesuitenkolleg als medizinische Akademie. Dank eines eminenten Psychiaters wurde das Hospiz zum Schauplatz einer kleinen Revolution … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 03.10.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 26.09.2023 arte.tv Inspektor Kostas Charitos ermittelt in Athen / Grande Brière: Das Moor der unbeugsamen Gallier / Südafrika: Phils gefüllte Algen / Arizona: Ein betrügerischer Baron
Folge 1307 (45 Min.)Der Saguaro-Nationalpark im US-Bundesstaat Arizona ist für seine Kakteen bekannt.Bild: Elephant Doc(1): Inspektor Kostas Charitos ermittelt in Athen
Heiß brennt die Sonne über Athen, und der Verkehr scheint nie abzureißen. Die griechische Hauptstadt ächzt unter eine Glocke aus schwüler Hitze und Autoabgasen. Vor dieser Kulisse ermittelt der berühmteste Kommissar Griechenlands: Inspektor Kostas Charitos, fiktionaler Doppelgänger des griechischen Krimiautors Petros Markaris. Ein schrulliger Dickkopf und Meister des schwarzen Humors.
(2): Grande Brière: Das Moor der unbeugsamen Gallier
Die Grande Brière ist eines der letzten unberührten Naturparadiese Westfrankreichs. Die Sumpf- und Lagunenlandschaft liegt östlich der Salzgärten der Guérande und erscheint mit ihren schwarzen Torfböden und dunklen Wassern wie deren Gegenstück. Obwohl diese Region die zweitgrößte Sumpflandschaft Frankreichs nach der Camargue bildet, ist sie recht unbekannt. Das soll auch so bleiben, zumindest wenn es nach dem Willen ihrer freigeistigen Bewohner geht.
(3): Südafrika: Phils gefüllte Algen
Vor der Küste Kapstadts geht Phil tauchen und pflückt die wichtigste Zutat für sein Gericht: essbaren Seetang. In seiner Küche bereitet er die Algenblätter zu wie Nudeln und füllt sie mit einer Mischung aus Spinat, frischem Ziegenkäse, Lauch und Petersilie. Dann kocht er die Algenravioli in einer Tomatensoße mit Auberginen und Piment. Das fertige Gericht nennt Phil liebevoll „Sirenen-Handtäschchen“.
(4): Arizona: Ein betrügerischer Baron
Der Saguaro-Nationalpark im US-Bundesstaat Arizona ist für seine Kakteen bekannt. Kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg tauchte ein seltsamer Vogel in der Region auf: Ein unbekannter Adliger, der Arizona als seinen Besitz beanspruchte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 04.10.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 27.09.2023 arte.tv The Quiet Girl: Schweigsames Irland / Kolumbien: Bitterer Zucker / Spanien: Octavis gegrillte Zwiebeln / Vichy: Ein riskantes Versteck
Folge 1308 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): The Quiet Girl: Schweigsames Irland
Im ländlichen County Meath unweit der irischen Hauptstadt Dublin ist Schweigsamkeit oft ein Zeichen der Scham. Davon handelt Claire Keegans Kurzgeschichte „Das dritte Licht“, die der junge Regisseur Colm Bairéad unter dem Titel „The Quiet Girl“ verfilmte. Das stille Mädchen ist die neunjährige Cáit, die aus ihrer armen, zerrütteten Familie weggeschickt wird, um den Sommer bei Verwandten zu verbringen. Bairéad drehte seinen Film auf Gälisch, einem Dialekt, der den Widerstand der Iren gegen die ehemaligen britischen Besatzer symbolisiert. Mit „The Quiet Girl“ ist ihm ein packendes Porträt des ländlichen, wortkargen Irlands gelungen.
(2): Kolumbien: Bitterer Zucker
Auf einem Hügel über der kolumbianischen Stadt Cali steht ein originelles Denkmal: Es ehrt die Macetas, die für die Region typischen Rohrzucker-Lollis. Doch die süße Nascherei kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zuckerindustrie auf Gewalt, Sklaverei und Landraub gründete. Die Landschaft im Cauca-Tal ist von Zuckerrohrplantagen geprägt. Hier wurde vor fünf Jahrhunderten ein schwarzes Kapitel in der Geschichte des weißen Goldes von Kolumbien aufgeschlagen.
(3): Spanien: Octavis gegrillte Zwiebeln
In Riudoms im Süden Kataloniens bereitet Octavi eine Calçotada zu – ein Festmahl, das traditionell in großer Runde verzehrt wird. Die Calçots, eine Art Frühlingszwiebel, werden über offenem Feuer gegrillt und direkt mit den Fingern in eine hausgemachte Romesco-Soße getunkt. Lecker!
(4): Vichy: Ein riskantes Versteck
Anfang des 20. Jahrhunderts war Vichy eine beschauliche Thermalstadt. Als Marschall Pétain sie zu seinem Hauptquartier erkor, wurde die Lage für die zahlreichen jüdischen Bewohner der Stadt äußerst kritisch. Trotzdem hielten manche von ihnen stand … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 05.10.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 28.09.2023 arte.tv Joseph Kessel und der Mythos Hongkong / Paris: Europas Freudenhaus / Ungarn: Mártons Nudeln mit Pilzrahmsoße / Australien: Ein feministischer Roadtrip
Folge 1309 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Joseph Kessel und der Mythos Hongkong
Der französische Journalist und Abenteurer Joseph Kessel reiste 1955 für eine Reportage nach Hongkong und war sofort fasziniert von der mythischen Weltstadt, die damals noch zum britischen Königreich gehörte. Der ehemalige Widerstandskämpfer interessierte sich für die Spuren der Kolonialgeschichte, für die noblen Botschaftsresidenzen wie für die Armenviertel und fing die Atmosphäre dieser ungeheuren Metropole in ihrer ganzen Komplexität ein.
(2): Paris: Europas Freudenhaus
Im 19. Jahrhundert war die „Stadt der Liebe“ das Bordell Europas: ein Ort der käuflichen, nicht der romantischen Liebe. Prostitution war in Paris zwar nichts Neues, aber in jener Zeit wurde sie zu einem bürgerlichen Phänomen. Neben den Grisetten, die ihren Körper verkauften, um zu überleben, gab es nun auch die Kokotten, die auf Gold und soziale Unabhängigkeit aus waren. Von den Trottoirs bis in die nobelsten Stadtvillen: Im Paris der „Freudenmädchen“ lagen Elend und Luxus nah beieinander. Eine Halbwelt, in der Frauen ums Überleben und um einen Platz in der Gesellschaft kämpften.
(3): Ungarn: Mártons Nudeln mit Pilz-Rahm-Soße
In den Wäldern um Szentendre geht Márton auf Pilzsuche und bringt Kleine Waldchampignons, Steinpilze und Gemeine Riesenschirmlinge mit nach Hause. In seiner Küche dünstet er Knoblauch und Zwiebeln an und gibt die geputzten Pilze hinzu. Aus der Zubereitung macht er zwei Soßen: eine Paprika- und eine Rahmsoße, die er mit Spaghetti serviert.
(4): Australien: Ein feministischer Roadtrip
Melbourne an der Südostküste Australiens ist ein Ort, an dem es sich gut leben lässt. In den 1920er Jahren, als Autos noch die Ausnahme waren, wurde die fortschrittliche Stadt zum Ausgangspunkt eines unglaublichen Roadtrips … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 06.10.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.09.2023 arte.tv Le Havre: Monets impressionistischer Hafen / Kaunas: Glanzstück des litauischen Modernismus / In Vietnam: Mậus gebratener Tintenfisch mit Gemüse / In Chile: Bücher des Zorns
Folge 1310 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Le Havre: Monets impressionistischer Hafen
Diese Morgenröte kennen Kunstliebhaber auf der ganzen Welt: Claude Monets Seestück „Impression, Sonnenaufgang“, das den Hafen von Le Havre zeigt und der Stilrichtung des Impressionismus ihren Namen gab. Das Meisterwerk der modernen Malerei zeugt von Monets tiefer Verbundenheit zu der nordfranzösischen Hafenstadt. Hier lebte er 30 Jahre lang, zeichnete zunächst Karikaturen, malte dann seine ersten impressionistischen Bilder und entwickelte seinen einzigartigen Blick und seine Liebe zum Licht.
(2): Kaunas: Glanzstück des litauischen Modernismus
Kaunas ist die zweitgrößte Stadt Litauens. Sie zählt mehrere Tausend moderne Gebäude, die zwischen den beiden Weltkriegen errichtet wurden und durch ihre edle Schlichtheit und geometrische Geradlinigkeit bestechen. 1919 zog sich die litauische Regierung angesichts einer drohenden bolschewistischen Invasion nach Kaunas zurück. Es folgte eine rasante Verwandlung der Stadt. Architekten ließen sich von den innovativsten Strömungen inspirieren und entwickelten einen eigenen Stil, der modern und zugleich von der litauischen Mythologie und Folklore geprägt war.
(3): In Vietnam: Maus gebratener Tintenfisch mit Gemüse
Auf dem Markt in Hanoi kauft Mau einen großen Tintenfisch sowie frische Kräuter. Zu Hause in ihrer Küche wäscht sie alle Zutaten gründlich und brät dann in einer Pfanne Ananas, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch an, bevor sie den zerteilten Tintenfisch hinzugibt. Den letzten Schliff erhält das Gericht durch die frischen Kräuter vom Markt.
(4): In Chile: Bücher des Zorns
Valparaíso galt lange als Perle des Pazifiks. In der chilenischen Hafenstadt laufen auch heute noch Frachtschiffe aus aller Welt ein. Ende der 1980er Jahre versetzte eine ganz bestimmte Lieferung den damaligen Diktator Pinochet in Rage … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 09.10.2023 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.10.2023 arte.tv
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