2023, Folge 368–390

  • Folge 368 (60 Min.)
    Perfekter Sex ist immer das, was wir dafür halten, denn die körperliche Liebe ist im Laufe des Lebens permanenten Veränderungen unterworfen – gesellschaftlich und individuell. Welche Erkenntnisse der Wissenschaft sind wegweisend für eine befriedigende lebenslange Sexualität? Gert Scobel diskutiert mit der Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning, dem Experten für Männergesundheit Prof. Frank Sommer und der Soziologin Dr. Andrea Newerla. Wir können viel dafür wir tun, um Sex freier und innovativer zu leben. Wir können mehr über Sex reden, uns Wissen aneignen, wie Sexualität gelingen kann.
    Unsere Gesellschaft bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten – trotzdem sind viele Menschen unzufrieden. Wir leben in Zeiten großer Krisen. Die Coronapandemie hat das Sozialleben vieler Menschen stark verändert. Singles mussten erleben, dass sie während der Lockdowns viele Möglichkeiten zur Sozialisation nicht mehr nutzen konnten. Wie konnten sie das kompensieren? Welchen Einfluss hatte das auf ihr Sexualleben? Paaren wiederum fehlte die Möglichkeit, sich zu distanzieren, eigene Wege zu gehen. Während der Lockdowns lebten sie enger zusammen als zuvor – mit welchen Effekten? Andere empfanden die Zeit im Homeoffice entspannter und fanden so auch einen neuen Zugang zu ihrer Sexualität.
    Welchen Einfluss haben Krisen, die wir im Außen erleben, auf unsere intimsten Empfindungen? Welche Rolle spielen die Psyche, die Hormone, unsere neuronale Disposition oder auch die Fülle der Nachrichten und Bilder in Zeiten der omnipräsenten Informationsflut? Seit den 1960er-Jahren hat sich unser Verhältnis zu Sexualität massiv verändert. Tabus sind gefallen, Menschen können sich heute relativ frei entscheiden, wen und wie sie lieben wollen. Gerade Frauen wissen heute mehr über ihren eigenen Körper und was sie wollen – auch sexuell.
    Wie erleben Männer diesen Aufbruch der Frauen zu mehr Selbstbestimmung im Bett? Und hat diese Befreiung auch dazu geführt, dass Sexualität besser geworden ist – für alle Beteiligten? Moderne Paare stehen vor der Aufgabe, hohen Erwartungen gerecht zu werden, denn den perfekten Sex scheint es überall zu geben – in den Narrativen der Filme und Serien, in der Werbung und in Social Media. Gert Scobel blickt mit seinen Gästen hinter die Kulissen und diskutiert mit ihnen über den Status Quo und die Zukunft unserer vielfältig gewordenen Sexualität. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.01.20233satDeutsche Online-PremiereDi 03.01.2023ZDFmediathek
  • Folge 369 (60 Min.)
    Viele Menschen wollen Widersprüche in ihrem Denken und Handeln nicht wahrnehmen. Sie verachten sie wie die Doppelmoral in der Politik. Solche Paradoxien bieten aber Chancen für Veränderungen. Widersprüche können ignoriert, geleugnet oder verdrängt werden. Sie sind jedoch ein Bestandteil dieser Welt – sie gehören zum Leben. Die Frage ist nur: Wie gehen wir mit Ambivalenzen und Widersprüchen um? Und was folgt daraus für unsere Handlungen? Im Alltag ist das Phänomen der Widersprüchlichkeit weit verbreitet. So soll beispielsweise viel Fleisch angeboten werden, aber ohne Massentierhaltung. Oder es soll eine reichhaltige vegane Produktpalette vorhanden sein, jedoch ohne künstliche Zusatzstoffe und Verarbeitung.
    Nachhaltigkeit wird akzeptiert, solange sie nicht zu Verlust und Verzicht führt oder Einschränkungen zu erwarten sind. Paradoxien sind ein Dauerthema sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben. Es gibt Paradoxien im persönlichen Bereich, ebenso in Organisationen, Institutionen und auf staatlicher Ebene. Wenn Gesetze oder Vereinbarungen, die eindeutig schienen, unterschiedlich ausgelegt und angewandt werden, entstehen bereits solche Paradoxien. Es verwundert also nicht, dass sich einige Forscher wie Psychologen, Mediziner, Juristen, Sozial- und Geisteswissenschaftler immer wieder mit verschiedenen Widersprüchen beschäftigen.
    Denn Paradoxien verdeutlichen Identitätsprobleme und gesellschaftliche Konflikte – und sie verhindern nicht selten angemessenes Handeln. Die gute Nachricht ist, dass wir den inneren und äußeren Spannungsverhältnissen nicht ohnmächtig ausgeliefert sind. Ein Beispiel dafür ist, dass wir in der zwischenmenschlichen Kommunikation durch Doppelbotschaften nicht zwangsläufig krank werden. Denn in der Regel entwickeln wir in psychologischen Lernprozessen einige Fähigkeiten, um solche Paradoxien zu regulieren und den Konsequenzen zu entgehen.
    Wie aber entsteht ein gelungener Umgang mit Paradoxien, etwa die sogenannte Ambiguitätstoleranz? Welche Kompetenzen sollten dafür gefördert werden? Sind individuelle Wahrnehmungen und kognitive Leistungen auch auf andere Systeme übertragbar? Oder unterliegen Gruppen und Nationen in ihren Widersprüchen weitaus komplexeren Strukturen und Mechanismen? Welche Funktionen haben Widersprüche für Demokratien, pluralistische Gesellschaften, Krieg und Frieden? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.01.20233sat
  • Folge 370 (60 Min.)
    Immer mehr Kriegsgeflüchtete kommen nach Deutschland. Wie kann unsere Gesellschaft mit der Vielzahl traumatisierter Menschen umgehen, wenn zugleich ein Mangel an Therapieplätzen besteht? 89,3 Millionen Menschen waren Ende 2021 weltweit auf der Flucht. Seit dem Ukrainekrieg stieg die Zahl auf rund 100 Millionen Geflüchtete. Krieg, Gewalt, Armut und die Folgen des Klimawandels zwingen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Experten schätzen, dass ein Drittel der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge massiv traumatisiert ist. Die Nationalakademie Leopoldina spricht von einer „globalen Krise der mentalen Gesundheit“.
    Eine wichtige Frage ist, wie Traumatisierung erkannt wird. Klassische Trauma-Symptome sind das Wiedererleben, das Vermeiden von Erinnerungsreizen, Veränderungen der Kognition und Stimmung. Dazu gehören Anzeichen wie Interessensverlust, Aggression, Gedächtnisprobleme oder ein sozialer und beruflicher Funktionsverlust. Besteht der Verdacht auf eine traumatische Störung, entsteht die Frage nach dem Versorgungsangebot für Traumatherapie. Wie viele Therapieplätze gibt es derzeit, und wie viele müssten mindestens geschaffen werden? In Deutschland besteht seit Langem ein massives Versorgungsproblem an spezifischer Traumatherapie.
    Dabei zeigen Untersuchungen, dass eine zu spät einsetzende Therapie wertvolle Zeit vergeudet, die für den Erfolg und für spätere Integration – gerade bei Kindern – entscheidend ist. Denn die psychische Gesundheit kann nicht warten, der Schaden ist immens. Die meisten älteren Menschen, die heute immer noch von kriegstraumatischen Symptomen betroffen sind, waren während der Kriegstage und der Nachkriegszeit Kinder. Über Diagnose, Auswirkungen und Therapie von traumatischen Erfahrungen spricht Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.02.20233sat
  • Folge 371 (60 Min.)
    Das Universum zu erforschen und zu verstehen, ist ein grundlegender menschlicher Impuls. Seit Jahrhunderten blicken wir zu den Sternen auf und fragen uns, was jenseits des Sichtbaren liegt. Dabei ist der Horizont des Beobachtbaren durch unsere Unzulänglichkeiten stark eingeschränkt. Wir leben nicht lange genug, um das komplette Weltall zu vermessen. Raketenantriebe sind zu schwach, um weit genug hinauszufliegen. Selbst unsere Physik ist unzureichend. Der Wunsch, das Universum zu erforschen und zu verstehen, ist ein grundlegender menschlicher Impuls.
    In den letzten Jahrzehnten hat der technologische Fortschritt es den Menschen ermöglicht, ins All zu fliegen und andere Himmelskörper zu erforschen. Viele Nationen planen bereits neue Reisen zum Mond – und sogar zum Mars. Doch darüber hinaus sind der Exploration des Menschen in die Tiefen des Weltraums ziemlich hohe Hürden gesetzt. Neben der Tatsache, dass zum Beispiel nicht bekannt ist, ob das Universum unendlich ist oder vielleicht eine Grenze hat, beschränken uns grundlegende physikalische Gesetze auf unserem weiteren Weg ins All.
    Aber auch das, was wir über das All wissen oder vermuten, setzt uns Grenzen – astronomische Grenzen. Die begrenzte Lebensdauer von Sonnen zum Beispiel oder der drohende Kollaps des Alls am Ende aller Tage. Es wird Zeit, mit Demut auf uns zu blicken und festzustellen, dass das Weltall für immer eine große Unbekannte bleiben wird. Über diese und weitere Aspekte der Weltraumforschung diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.02.20233sat
  • Folge 372 (60 Min.)
    In Demokratien sollen Entscheidungen mit Vernunft getroffen werden. Viele Krisen und Konflikte belegen aber das Gegenteil. Warum handeln Menschen irrational? Ist die Vernunft eine Illusion? An Aufklärung scheint es in westlichen Gesellschaften nicht zu mangeln. Noch nie waren so viele Informationen zugänglich. Wissen führt aber nicht zwangsläufig zu vernünftigen Entscheidungen, die offenbar durch andere Einflüsse begrenzt und überlistet werden. Die Gründe für die Unzulänglichkeiten der Rationalität sind vielfältig: Es gibt beispielsweise die Trägheit und das Desinteresse von Menschen an bestimmten Themen, den Eigensinn und das Streben nach ökonomischen Verbesserungen oder die Verdrängung von Verlustängsten.
    Gefühle und Emotionen beeinflussen im hohen Maß individuelle Entscheidungen und Verhaltensweisen. Unsere Denkprozesse sind über das Gehirn mit Empfindungen und Sinneswahrnehmungen gekoppelt. Dies führt dazu, dass die Wahrnehmung der Innen- und Außenwelt interpretiert wird. Hinzu kommt, dass in der Politik zudem machterhaltende und strategische Faktoren und damit Narzissmus und Egoismus eine wichtige Rolle spielen. Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Bereichen der Psychologie, Neurowissenschaften, Ökonomie und Philosophie lotet die Sendung die Grenzen vernünftiger Entscheidungen und Handlungen aus.
    Gesucht werden unter anderem Antworten auf die Fragen: Warum können Klima- und Umweltschutz nicht allein mithilfe rationaler Beschlüsse nachhaltig geregelt werden? Wieso sind Kriege mit vernünftigen Argumenten nicht zu verhindern oder zu beenden? Und welche Perspektiven gibt es für unsere Zukunft, wenn Entscheiden und Handeln stets nur mit einer mehr oder weniger stark begrenzten Rationalität möglich sind? Immanuel Kants Idee, sich aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit zu befreien, in dem man sich des eigenen Verstandes bedient, ist in einer komplexen Welt nicht einfach zu realisieren.
    Denn strittig sind nicht nur die universalen Werte, sondern beispielsweise auch die Kontrolle über ihre Einhaltung und der Vollzug von Sanktionen bei einer Missachtung der jeweiligen Abkommen und Übereinkünfte. Wie können unvernünftige Menschen und Nationen zur Vernunft gebracht werden? Kann das Erkennen von Widersprüchen zur Änderung von Einstellungen beitragen? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen in der Sendung „Mythos Vernunft“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.02.20233sat
  • Folge 373 (60 Min.)
    Eine neue Generation künstlicher Intelligenz übertrifft alles bisher Dagewesene, da sie fast alles kann. Was diese KI zu leisten vermag und was das bedeutet, diskutiert Gert Scobel mit Gästen. Sie verfasst wissenschaftliche und literarische Werke, komponiert Musik, löst mathematische Probleme und schafft Kunstwerke. Auf Basis allen digital verfügbaren Wissens und auf anspruchsvollstem Niveau stellt die Software GPT-3 die bisherige Welt auf den Kopf. Ob an Universitäten, Schulen, auf Social-Media-Plattformen oder in kreativen Zusammenhängen: Der Mensch hat Konkurrenz bekommen. Was das bedeutet, wird nicht irgendwann in ferner Zukunft spürbar sein, sondern heute.
    Man wird ab sofort schwer erkennen können, wer hinter vielen Kreationen steckt – ein Mensch oder KI. Die Copyright-Frage, Autorenrechte, Leistungsbewertungen von Schülern und Studenten – alles muss neu gedacht werden. Die Software dieser KI kann fast alles. Sie heißt GPT-3 und kommt aus dem Entwicklerhaus „OpenAI“. Die Geschichte begann vor wenigen Jahren als Open-Source-Projekt, also als offen zugängliches Software-Projekt – im Wesentlichen finanziert von Elan Musk und Microsoft. Microsoft hat sich inzwischen die Lizenz gesichert, und das milliardenschwere Geschäft mit der KI kann beginnen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.03.20233sat
  • Folge 374 (60 Min.)
    Ende des 21. Jahrhunderts leben die meisten Menschen in Städten. Dafür müssen nicht nur Metropolen neu gedacht oder modernisiert werden. Die Idee: die Stadt als digitalisierter Organismus. Städte als smarte Gebilde, die von künstlicher Intelligenz überwacht, reguliert und gemessen werden. Selbst die Menschen und ihr Verhalten werden so transparent. Entstehen so neuen Formen des Zusammenlebens, oder ist es der Beginn lückenloser Überwachung? Das Versprechen klingt verlockend – ruhige, klimaneutrale Städte mit viel Grün und guter Luft, mit Wohnungen, die wenig Energie verbrauchen, perfekt an die Bedürfnisse ihrer Bewohner angepasst sind und optimale Arbeitsplätze und Ernährung bieten.
    Autos fahren, wenn überhaupt, elektrisch und autonom. Müll wird lautlos und unsichtbar abtransportiert und vollständig recycelt. So die Vision. Alles, was Menschen brauchen, ist in höchstens 15 Minuten zu Fuß erreichbar – Arbeitsplätze, Freizeitmöglichkeiten, Schulen, Kitas und Shoppingcenter. Möglich wird das, so die Idee, durch die enormen technischen Fortschritte. Eine Stadt, die reibungslos und perfekt funktioniert, während im Hintergrund große IT-Konzerne die Abläufe – und die Daten – sichern.
    Eine Vision, die in zahlreichen Ländern längst Realität wird. Mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Nach wie vor ist fraglich, wie in diese Konzepte eine humanistische Haltung und Umweltverträglichkeit implementiert werden können. Wem gehören beispielsweise die Daten, auf deren Verarbeitung die Infrastruktur der Städte beruht? Wie sollten sie genutzt werden: kommerziell oder am Gemeinwohl orientiert? Wer garantiert langfristig die Privatsphäre der Bewohnenden? Wenn lückenlose Überwachung des Alltags diesen Alltag erst ermöglicht – wird sie dann nicht auch genutzt, um die Bewohner der Stadt zu „steuern“? Smart Cities existieren längst, und Dutzende Megaprojekte sind bereits umgesetzt oder in Planung.
    Auf dem afrikanischen Kontinent locken große Investmentfirmen und IT-Konzerne mit perfekt durchgeplanten Metropolen, die in der Peripherie bestehender Städte realisiert werden sollen. Die anvisierten Bewohner: aufstrebende Mittelschichten und die, die bereits über genügend Kapital verfügen. Ist die Smart City also bloß ein Hype? Ein Konzept, für das Millionen an Fördermitteln ausgelobt werden, sodass Städte mittlerweile um möglichst gute Plätze im bundesweiten Ranking konkurrieren.
    Unzählige Städte und Gemeinden in Europa wollen so nachhaltiger und kostengünstiger wirtschaften. Doch wer profitiert wirklich davon? Die Gesprächssendung „scobel – Die neue Stadt“ will auch Alternativen aufzeigen, wie bestehende Städte wieder „menschlicher“, erlebbarer und wohnbarer gestaltet werden können. Welche alternativen Konzepte gibt es, durch die Städte auch in Zukunft attraktiv und lebendig bleiben? Wenn Smart Cities eine lebbare Utopie darstellen, wie lassen sich dann die dystopischen Folgen vermeiden? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.03.20233sat
  • Folge 375 (60 Min.)
    Träume sind eine Art psychologisches Phänomen, bei dem das Gehirn Gefühle, Bilder, Ideen und Erinnerungen in einem kurzen Zeitrahmen erlebt. Realistisch, verzerrt oder surreal können sie sein. Träume können dazu dienen, unser Gehirn zu organisieren und zu klären, emotionale Konflikte zu bearbeiten und Gedanken zu verarbeiten. Einige Psychologen glauben, dass Träume dazu beitragen können, uns im täglichen Leben zu inspirieren und neue Ideen zu entwickeln. Wir alle träumen während des Schlafs, auch wenn wir uns am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern können. Träume sind Gedanken, Bilder oder Emotionen, die wir in unseren Schlafphasen erleben. Sie können realistisch oder surreal sein und manchmal auch symbolisch. Auch wenn die Forschung sich schon lange mit dem Phänomen des Träumens beschäftigt, ist die genaue Funktion noch nicht vollständig geklärt.
    Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass Träume eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung und Integration von Erfahrungen spielen. Psychologen glauben, dass Träume sogar dazu beitragen können, uns in unserem täglichen Leben zu inspirieren und neue Ideen zu entwickeln. Diesbezüglich beschäftigt sich die Wissenschaft schon länger mit dem Phänomen der Tagträume oder luziden Träumen. Das ist die Fähigkeit, Träume bewusst kontrollieren zu können. Japanische Forscher arbeiten bereits daran, Traumsequenzen in sichtbare Videos umzusetzen. Über diese und andere spannende Aspekte des Träumens diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.03.20233sat
  • Folge 376 (60 Min.)
    In einer Demokratie ist es sinnvoll, wenn politische Beschlüsse transparent vermittelt werden. Doch die Verständigung gelingt nicht immer. Welche Formen der Kommunikation führen zum Erfolg? Willy Brandts Kniefall in Warschau oder Helmut Kohls Handschlag mit François Mitterand in Verdun sind Ikonen der Zeitgeschichte. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Pannen in den Inszenierungen, die mehr als einmal mit einem Rücktritt vom Ministeramt endeten. Was zeichnet die Qualität gelungener Kommunikation aus? Ist es die Auswahl des richtigen Mediums, sind es Ton und Präsentation der Themen, oder ist es das Zusammenspiel von unterschiedlichen Einflüssen, die sich aus dem jeweiligen Kontext ergeben? In der Gesprächsendung „scobel“ werden anhand einiger Beispiele die Besonderheiten politischer Informationsvermittlung dargestellt und diskutiert.
    Eine wichtige Rolle spielen dabei die jeweiligen Anlässe und die Brisanz des Themas, aber auch die Funktionen und programmatischen Schwerpunkte der alten und neuen Medien. Wer Aufmerksamkeit in der Flut der täglichen Ereignisse bekommen möchte, verkündet entweder Botschaften, die eine Relevanz mit weitreichenden Folgen haben, oder greift zu Protestmitteln, die nicht selten Grenzen überschreiten.
    Die Aktionen der „Letzten Generation“ beispielsweise strapazieren nicht nur die Nerven der Autofahrer, sondern stoßen auch auf Unverständnis bei Kunstliebhabern, Museumsbesuchern und Politikern. Dennoch gelingt es den Protestierenden immer wieder, in die Schlagzeilen der Presse und auch ins Fernsehen zu gelangen. Bei offiziellen Verlautbarungen, Statements und Talkshow-Auftritten kommen aber auch der Charakter, die Rhetorik und die Strategien der Akteure zum Vorschein.
    Wie kommunizieren zum Beispiel der Kanzler und der Vizekanzler in Deutschland die zentralen Fragen der Krisen- und Energiepolitik? Gibt es Unterschiede im Auftreten und in der Argumentation – und wie sind sie zu bewerten? Welche Muster gibt es für misslungene Darstellungen und Auftritte in den Medien? Resultieren die Fehler vor allem aus persönlichen Fehleinschätzungen, oder gibt es strukturelle Probleme, weil Grundsätze der Kommunikation nicht beachtet werden – insbesondere von Seiten einzelner Behörden? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.04.20233sat
  • Folge 377 (60 Min.)
    Die analoge Welt bekommt Konkurrenz. In den Utopien von Tech-Giganten werden wir alle Teil neuer digitaler Universen – wie dem Metaverse von Marc Zuckerberg. Die Idee von der Erschaffung digitaler Welten ist nicht neu, aber die Dimension der aktuellen Utopien sprengt unsere Vorstellungskraft: Ziel ist die absolute und grenzenlose Verknüpfung der digitalen und physischen Welt. Zuckerbergs Metaverse soll ein komplettes Abbild unserer Gesellschaft in der digitalen Welt sein – und mehr als das. Es sind begehbare computergenerierte dreidimensionale Welten, die analoge Menschen als Avatare überall auf der Welt und in unbegrenzter Zahl über Headsets und Virtual-Reality-Brillen betreten können.
    Über unsere grafischen Alter Egos sollen wir schon bald ein ganz neues Miteinander und neue Formen der Kommunikation erleben: bei Meetings, im Schulunterricht, auf Konferenzen und Konzerten, bei Sport und Spiel. Alles in Echtzeit. Viele ökonomische, soziale oder politische Beziehungen sollen bald in digitalen Welten stattfinden. Zuckerberg ist seine Utopie Milliarden wert. Auch wenn das ehrgeizige Projekt deutliche Anlaufschwierigkeiten hat, sehen eine Reihe anderer Techkonzerne hier die Zukunft und vertrauen in neuen digitalen Welten auf einen milliardenschweren Markt. Manche Unternehmen haben bereits mit großen Investitionen begonnen und kaufen dort Grundstücke, Designer verkaufen bereits Luxusoutfits für Avatare, Künstler ihre Kunst für die digitalen Immobilien.
    Spielzeuggiganten wie Lego oder Mattel wollen demnächst Bauklötze und Barbies ins Metaverse bringen. Das Geschäft ist eröffnet. Alles Spinnerei einiger Utopisten? Manche Autofirmen entwickeln und testen neue Fahrzeugtypen heute schon an digitalen Zwillingen in digitaler Umgebung oder schicken ihre Fahrzeuge zu realen Bedingungen durch digitale Windkanäle. Was kommt da auf uns zu – oder auch nicht? Darüber und über viele weitere interessante Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.04.20233sat
  • Folge 378 (60 Min.)
    Empathie gilt als erstrebenswerte Eigenschaft für den Beruf und das Private. Zu viel Empathie kann aber zu Depressionen führen. Es kommt darauf an, das richtige Maß für sich zu erkennen. Doch genau das ist das Problem: Wie viel Empathie braucht eine Gesellschaft? Ab wann wird Empathie zum Problem? Gert Scobel spricht mit der Neurowissenschaftlerin und Psychologin Tania Singer und dem Soziologen und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa. „Empatheia“ ist griechisch und bedeutet so viel wie „Einfühlung“. Es ist ein Unterschied, ob ich wahrnehme, wie ein anderer fühlt, oder ob ich überlege, was ein anderer denkt.
    Beides kann Menschen dazu bringen, anderen zu helfen. Doch mit Empathie gelingt dies spontaner und umfänglicher. Menschen ohne Empathie neigen dagegen eher dazu, egoistisch zu sein und ihr eigenes Wohl ins Zentrum zu stellen. In Gesprächen hören sie häufig nur oberflächlich zu. Wer sich nicht in andere hineinversetzen kann, hat es schwer, emotionale Nähe herzustellen und stabile Beziehungen aufzubauen. Mangelnde Empathie geht oft mit antisozialem Verhalten einher wie Mobbing, Gesetzesverstößen, Gewalt, Vorurteilen oder Rassismus. Zu viel Empathie kann schaden. Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler sowie Philosophinnen und Philosophen untersuchen unterschiedliche Formen von Empathie und was Empathie im Gehirn auslöst.
    Zahlreiche Studien haben bestätigt: Der kognitive Perspektivwechsel, das sich in andere Hineinversetzen, ist eine Leistung des sogenannten Ruhezustandsnetzwerks. Eine Studie kam zu dem Schluss, dass besonders einfühlende Menschen stärker an Depressionen und Gefühlen wie Hoffnungslosigkeit leiden. Gert Scobel und seine Gäste gehen außerdem den Fragen nach, welche Arten von Empathie es gibt, welche Schattenseiten sie hat und wie man diesen begegnen kann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.05.20233sat
  • Folge 379 (60 Min.)
    Der Stammbaum der Menschheit muss aktualisiert werden: Die Entwicklung war nicht linear. Verschiedene Frühmenschenarten haben zeitgleich gelebt. Zu dieser neuen Theorie führen etliche Entdeckungen aus den letzten Jahren. Wir wissen jetzt mehr über Kommunikation und Verwandtschaftsverhältnisse, über das Familienleben der Neandertaler, die ersten Europäer und große Migrationsbewegungen. Wie entstand der Mensch? Wie besiedelte er die Erde? Wie formte er seine Kultur und Gesellschaft? Diese Fragen beschäftigen die Wissenschaft seit Jahrhunderten. Nach heutigem Stand steht fest: Neandertaler entwickelten sich in Europa, der moderne Mensch in Afrika.
    Dabei gilt der jüngste Fund und bislang älteste Beleg für den Homo sapiens in Afrika als Sensation: Frühe Homo-sapiens-Knochen aus Jebel Irhoud in Marokko, datiert auf ein Alter von rund 300.000 Jahren. Bis 2017 war man sicher, dass sich der moderne Mensch erst 100.000 Jahre später von Ostafrika aus über den Kontinent verbreitet hat. Unsere Vorfahren verließen Afrika Richtung Asien und Europa in mehreren Auswanderungswellen. Dabei gingen Forscher bis vor Kurzem davon aus, dass die Evolution der verschiedenen Menschenformen unabhängig voneinander verlaufen ist.
    Neueste Funde und DNA-Analysen belegen, dass es mehr dieser Menschenformen gab, als angenommen, und auch Vermischungen unter ihnen, wie etwa vor 40.000 Jahren zwischen Denisova-Menschen und dem Homo sapiens. Damit teilen sich Homo sapiens und Neandertaler gemeinsame Vorfahren. Auch unsere Vorstellung von Neandertalern muss korrigiert werden. Sie haben mehr mit Homo sapiens gemeinsam als bisher angenommen. Analysen des Erbguts einer Neandertaler-Sippe, die im Altai-Gebirge lebte, zeigt, dass sich das Familienleben der Frühmenschen kaum von den bekannten Gruppenstrukturen des Homo sapiens unterschied.
    Weshalb der Neandertaler ausstarb, ist bis heute nicht geklärt. Welche Bedeutung hatten die großen Migrationswellen? Was löste sie aus? Wie veränderten sich die klimatischen Verhältnisse, und welchen Einfluss hatte das Klima auf die Evolution des Menschen? Gert Scobel begibt sich auf eine spannende Spurensuche zu den Anfängen der Menschheit. Er diskutiert mit seinen Gästen den aktuellen Stand der Forschung und spricht mit ihnen darüber, was diese Erkenntnisse für unser heutiges Verständnis von uns selbst bedeuten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.05.20233sat
  • Folge 380 (60 Min.)
    Das deutsche Gesundheitswesen soll reformiert werden. Es gilt als zu teuer, zu bürokratisch. Personal wird knapp. Greifen die Reformpläne der Regierung – und sind sie durchsetzbar? Weniger Ökonomie, mehr Medizin: Der Bundesgesundheitsminister kündigt eine Kehrtwende im Gesundheitssystem an. Die ersten Pläne liegen vor. Sind es die richtigen? Kann sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach gegen die mächtigen Interessensgruppen durchsetzen? Die Pläne sind umfangreich. Zum Beispiel die Krankenhausreform: Nicht alle Krankenhäuser sollen in Zukunft auch alle Leistungen anbieten. Krankenhäuser werden demnach in vier verschiedene Level gruppiert werden: Kliniken der Maximal-, der Schwerpunkt- sowie der Grundversorgung.
    Insgesamt soll es mehr ambulante statt stationäre Versorgung geben. Außerdem schlagen die Experten der Gesundheitskommission weitreichende Änderungen bei der Abrechnung vor. Die Medizin rückt wieder in den Mittelpunkt. Die sogenannten Fallpauschalen werden eingeschränkt. Denn das bisherige Prinzip der Fallpauschalen folgt eher den Prinzipien der Ökonomie. Jede Behandlung wird zu einem fixen Preis abgerechnet. Egal, welche individuellen Probleme sich während einer Behandlung ergeben. Doch was kostet uns ein „perfektes Gesundheitssystem“? Was sind die Ursachen für die Probleme? Stehen kleine Krankenhäuser auf dem Land vor dem Aus? Welche Streitpunkte gibt es um die Reformpläne? Wie sieht das Gesundheitssystem in anderen Ländern aus? Hilft die Reform beim Personalmangel? Einerseits fordert der Bundesgesundheitsminister „deutschlandweit unabhängige Standards“, andererseits will er „Lobby-Verbände“ wie Krankenhausgesellschaften oder Krankenkassen nicht an der Erarbeitung der Reformpläne beteiligen.
    Wie verhalten sich nun seine mächtigen Gegenspieler der Reformpläne – die politischen Gegner, Krankenkassen, Ärzte- und Patientenvertreter? Was ist zu tun mit der „Not-OP fürs Gesundheitswesen“? Darüber spricht Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.06.20233sat
  • Folge 381 (60 Min.)
    Die Digitalisierung verändert die politische Meinungsbildung und damit die Fundamente von liberalen Demokratien. Die neuen Technologien werden durch Meinungsmanipulation zur Gefahr. Sie torpedieren den sozialen Frieden, beeinflussen Wahlen und politische Entscheidungen. Denn die Akteure sind meist nicht dem Gemeinwohl oder der demokratischen Meinungsbildung verpflichtet, sondern der Gewinnmaximierung oder einer Ideologie. Inszenierte Fake News, Hatespeech, Überwachung und Manipulationen durch lernfähige Algorithmen: Die sogenannten Sozialen Medien werden permanent geflutet mit Propaganda und Verschwörungstheorien.
    Die Formen der Informationsausbildung geraten zunehmend unter Druck – von außen wie von innen. Doch eine funktionierende Demokratie ist auf informierte Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Wem können diese also noch glauben? Was passiert, wenn journalistische Werte verlorengehen? Jürgen Habermas prägte 1962 den Begriff des „Strukturwandels der Öffentlichkeit“. Er veranschaulichte, wie das Bürgertum Räume und Möglichkeiten schuf, um über die Aufgaben und Ziele der Repräsentanten des Volks zu diskutieren – abseits der politischen Machtzentren. Heute spricht der Philosoph von einem „neuen Strukturwandel“ der Öffentlichkeit, der immer dramatischer die Grundfeste der Demokratie erodiere.
    Wie können Gesetzgebung, Institutionen, politische Parteien und Bürokratien diesen Prozessen begegnen? Die Gäste bei Gert Scobel sind: Marie-Luisa Frick: Philosophin, Universität Innsbruck Stephan Lessenich: Gesellschaftstheoretiker, Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main Christoph Neuberger: Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin Die Sendung ist eine Aufzeichnung vom Philosophiefest „phil.COLOGNE 2023“ (6.-13.6.2023) in Köln. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.06.20233sat
  • Folge 382 (60 Min.)
    Klone sind umstritten, zumindest künstliche, im Labor erzeugte Klone. In der Natur gibt es sie zuhauf wie eineiige Zwillinge: Einige Pflanzen oder Bakterien pflanzen sich durch Klone fort. Genetisch identische Kopien von Lebewesen zu erzeugen, das künstliche Klonen, wird aktuell an Tieren angewendet, zum Beispiel an Kühen oder Pferden. Für die Medizin, Landwirtschaft und die Gesellschaft birgt diese Technologie Chancen, aber auch große Risiken. In der Natur gibt es Lebewesen, die eine exakte Kopie von sich selbst erschaffen können, darunter einige Pflanzen oder Bakterien. Sie generieren einen identischen Klon von sich selbst und teilen sich dann.
    Das nennt man „ungeschlechtliche Vermehrung“. Das künstliche Erzeugen von genetisch identischen Lebewesen hingegen ist nicht frei von Risiken. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Klonschaf Dolly: Bereits 1996 künstlich erzeugt, musste es schon nach sechs Jahren eingeschläfert werden, da es an schwersten Erkrankungen litt. Aktuell gibt es zahlreiche Experimente, im Rahmen derer zum Beispiel Hochleistungskühe oder bekannte Rennpferde geklont wurden und werden. Auch am Wiederbeleben von ausgestorbenen Tierarten wie dem Mammut arbeiten Forscher. Es gibt aber auch noch weitere Arten des Klonierens, zum Beispiel das therapeutische Klonen.
    Dabei wird kein neues Lebewesen geschaffen, sondern nur neue Zellen, um zum Beispiel kranke Organe zu heilen oder zu ersetzen oder um neue Medikamente zu testen. Die Wissenschaft von künstlich erzeugten Lebewesen ist faszinierend und verunsichernd zugleich: Was bedeutet es, genetisch identische Kopien von Lebewesen zu erzeugen? Welche Chancen und Gefahren birgt die Klontechnik für die Medizin, die Landwirtschaft und die Gesellschaft? Und welche ethischen Grenzen sollten dabei beachtet werden? Über diese und viele andere spannende Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.06.20233satDeutsche Online-PremiereDi 20.06.2023ZDFmediathek
  • Folge 383 (60 Min.)
    Weltweit nimmt die Zahl der Tier- und Pflanzenarten rasant ab. Das verschiebt nicht nur das ökologische Gleichgewicht. Artenvielfalt ist auch für unser Überleben unverzichtbar. Denn: Je mehr Arten es gibt, desto widerstandsfähiger sind unsere Ökosysteme, die uns mit lebensnotwendigen Stoffen versorgen. Und: Mehr Arten bedeuten mehr genetische Information. Information, die für uns überlebenswichtig werden könnte. Die Artenvielfalt auf unserem Planeten ist in Gefahr. Laut Wissenschaftlern, sind von den vermuteten acht Millionen Arten rund eine Million vom Aussterben bedroht. Schon heute sterben demnach pro Jahr mehrere Tausend Tier- und Pflanzenarten aus. Doch der Mensch braucht die Natur zum Überleben – mit all ihrer Artenvielfalt.
    Denn die Natur liefert sauberes Wasser, Nahrung und die Luft zum Atmen. Sie versorgt den Menschen mit Bau- und Rohstoffen. Und sie hilft bei der Entwicklung von Medikamenten. Das Artensterben ist ein natürlicher Prozess – seit vielen Millionen Jahren. Das bekannteste Beispiel sind die Dinosaurier. Doch für das gerade stattfindende, sechste große, Artensterben ist der Mensch allein verantwortlich. Wie können wir die biologische Vielfalt auf unserem Planeten schützen und fördern? Was sind die Ursachen und Folgen des Artensterbens? Und welche Rolle spielen dabei Wissenschaft, Politik und Gesellschaft?
    Über diese und viele andere spannende Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit folgenden Gästen:
    Dr. Angela Kallhoff, Universität Wien
    Sie ist Professorin für Ethik an der Universität Wien, und forscht im Bereich der allgemeinen Ethik, mit Schwerpunkt auf der Naturethik.
    Dr. Josef Settele, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle
    Der promovierte Agrarwissenschaftler und Professor für Ökologie leitet das Department für Naturschutzforschung. Seine Schwerpunkte sind Biodiversität und Ökologie von Insekten in Kulturlandschaften. Außerdem ist er Mitglied im Weltbiodiversitätsrat.
    Dr. Gerhard Reese, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
    Er ist Professor für Umweltpsychologie – und beschäftigt sich in seiner Forschung mit dem Wechselspiel zwischen menschlichem Verhalten und dem Einfluss auf unsere Natur. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 31.08.20233sat
  • Folge 384 (60 Min.)
    Der europäische Kolonialismus brachte Gräueltaten an Millionen von Menschen. Bis heute profitiert Europa von der Plünderung von Ressourcen und der Ausbeutung von Menschen als Sklaven. Das so erzeugte wirtschaftliche und geopolitische Ungleichgewicht blieb bestehen. Die Forderung nach einem neuen Blick auf die Kolonialzeit wird lauter, damit eine echte Erinnerungskultur für alle geschaffen werden kann. Das aber könnte Konsequenzen für Europa haben. Es könnte Forderung nach Reparationszahlungen und Rückgaben von gestohlenen Kunstgegenständen mit sich bringen. Ausbeutung und Abhängigkeiten schränken kolonialisierte Länder in ihrer Entwicklung bis heute stark ein. Eine nennenswerte Wiedergutmachung durch die ehemaligen Kolonialstaaten gab es nie.
    Das moralische Feigenblatt „Entwicklungshilfe“ ist auf breiter Front gescheitert. Inzwischen gibt es einen neuen, den Neokolonialismus, in dem unter anderem China und Russland ihre wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen vor allem im rohstoffreichen Afrika durchsetzen wollen. Doch die afrikanischen Staaten begegnen dem alten und neuen Kolonialismus zunehmend mit einem erstarkenden Selbstbewusstsein. Es hat ein Prozess des Empowerments begonnen. Die afrikanischen Staaten bringen sich peu à peu selbst in die Lage, wirtschaftlich, technologisch und politisch bei den großen Wirtschaftsnationen mitzuhalten. Doch auch das wird in Europa weitestgehend ignoriert.
    Darüber diskutiert Gert Scobel mit folgenden Gästen:
    Albert Gouaffo … ist ein kamerunischer Literatur- und Kulturwissenschaftler. Er lehrt und forscht aktuell als Professor für germanistische Literatur- und Kulturwissenschaft sowie zur interkulturellen Kommunikation zwischen Afrika, Deutschland und Frankreich an der Universität Dschang, Westkamerun. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kolonialgeschichte, Postkolonialismus und Gedächtnisstudien. Er sagt, es sei an der Zeit „Institutionen zu dekolonisieren.“
    Karina Theurer … ist Völkerrechtlerin mit den Schwerpunkten Gender, Transitional Justice und rechtliche Aufarbeitung des Kolonialismus. Sie lehrt „Menschenrechtsdurchsetzung“ an der Humboldt-Universität sowie „Dekoloniale Theorie und Praxis“ an der Bucerius Law School. Von 2009 bis 2019 leitete sie die Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte, lehrte und betreute deren praxisbezogene Projekte schwerpunktmäßig zu Gender, Kolonialverbrechen und Business & Human Rights. Sie kritisiert: „Problematisch wird es, wenn diese Rechtsnormen auf rassistischen, kolonialen Ideologien beruhen“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.09.20233satDeutsche Online-PremiereMi 13.09.2023ZDFmediathek
  • Folge 385 (60 Min.)
    Ökonomie und Moral schließen sich nicht aus. Nach Jahren des Neoliberalismus und der Turbo-Globalisierung fordern Wissenschaftler jetzt einen neuen, ethischen Kapitalismus. Denn: Neue Märkte können vielfach nur noch erschlossen werden, wenn die mitverkauften Werte eines Unternehmens mit denen der Kundschaft und der Belegschaft übereinstimmen. Die Qualität eines Produkts ist nicht mehr allein der Faktor für unternehmerischen Erfolg. Wie aber hängen materielle und ethische Werte zusammen? Wieviel Ethik verträgt ein Unternehmen? Und welche Werte müssen sich Unternehmen geben? Es wird höchste Zeit, um über unser Wirtschaftssystem neu nachzudenken.
    Ein möglicher Weg dahin ist beispielsweise das „Kaizen“ – ein Prinzip aus Japan. Kaizen ist eine japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie, die das unendliche Streben nach Verbesserung ins Zentrum stellt. Als methodisches Konzept lässt es sich auch in Unternehmen anwenden. In Europa hat sich das Kaizen-Prinzip unter der Bezeichnung „kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ etabliert.
    Der Ansatz ist dabei humanorientiert und hat die Förderung der Motivation der Belegschaft und deren Identifikation mit den Arbeitsinhalten an ihrem Arbeitsplatz zum Ziel. Um dieses Ziel zu realisieren, werden alle in die Gestaltung von Prozessen von Anfang an eingebunden. Denn „Unternehmen sollten moralisch fortschrittlicher als der öffentliche Diskurs sein und diesen prägen. Dafür ist eine Ethikabteilung sinnvoll, die nur für das Thema zuständig ist“ – so der Philosoph Markus Gabriel.
    Welchen Unterschied gibt es zwischen Kaizen und den westlichen Managementkonzepten? Und die Generation Z? Die Geburtenjahrgänge zwischen 1996 und 2010, die eine Welt ohne Technologien nicht kennen, treten in die Arbeitswelt ein. Sie haben oft ein hohes Umweltbewusstsein und legen mehr Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Genauso wie auf ein wertschätzendes und vertrauensvolles Verhältnis zur Belegschaft, faire Gehälter und Chancengleichheit, Verantwortung gegenüber der Natur und der Gesellschaft.
    Aufgrund des Ukraine-Russland-Kriegs und der Coronapandemie besitzen sie ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein. Welche ethischen Anforderungen stellen sie an potenzielle Arbeitgeber? Über diese und viele andere Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen, dem Philosophen Markus Gabriel und dem Ökonomen Marcel Fratzscher. Welche Rolle spielen Marken in der neuartigen Vision eines „guten Lebens“, müssen Unternehmen Vorreiter sein für „ethischen Kapitalismus“, und was heißt in diesem Zusammenhang Eigenverantwortung? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.09.20233sat
  • Folge 386 (60 Min.)
    Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile: Für das Prinzip emergenter Systeme wie Bewusstsein oder Ameisenkolonien gibt es noch keine Erklärung, auch wenn es gut beschreibbar ist. Die Wissenschaft beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem faszinierenden Phänomen der Emergenz. Es beschreibt, wie aus einzelnen, gut erklärbaren Systemen überraschend komplexe und neue Eigenschaften und Strukturen entstehen können. In der Natur begegnen wir diesem bemerkenswerten Phänomen nahezu überall: Ameisen, die in riesigen kollektiven Formationen ohne zentrale Steuerung agieren, Nervenzellen – jede einzelne von ihnen in unserem Gehirn ist ohne eigenes Bewusstsein, aber im Zusammenschluss bilden sie die Grundlage des menschlichen Bewusstseins.
    Wasser ändert seine Beschaffenheit und wird unter bestimmten Voraussetzungen gasförmig. Auch in Gesellschaft und Wirtschaft sind wir von emergenten Systemen umgeben: Das Prinzip zeigt sich in der Eigendynamik einzelner Gruppierungen bis hin zur Entstehung globaler gesellschaftlich-kultureller Phänomene wie Religion, Wirtschaft und sozialer Trends. Krieg und Frieden sind das Ergebnis emergenter Systeme.
    Aktuell wird das Emergenzprinzip im Zusammenhang mit Technologie und künstlicher Intelligenz immer bedeutender. Komplexe neuronale Netzwerke zeigen emergentes Verhalten, erkennen und erschaffen neue Muster ohne menschliches Zutun. So wird Emergenzforschung immer bedeutender. Sie kann helfen, das komplexe Zusammenspiel unserer Welt noch besser zu begreifen und mitzugestalten. Was weiß die Wissenschaft heute über dieses grundlegende Prinzip des Lebens? Werden wir es jemals vollständig entschlüsseln können? Weshalb ist es so bedeutend, wenn wir etwas verändern wollen?
    Darüber diskutiert Gert Scobel mit folgenden Gästen:
    Viola Priesemann, Physikerin und Professorin für die Theorie neuronaler Systeme an der Universität Göttingen, Leitung der Forschungsgruppe „Theorie komplexer Systeme“, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Göttingen.
    Achim Stephan, Philosoph, Professor für Philosophie der Kognition an der Universität Osnabrück, Schwerpunkte Emergenz, Emotionen und Affektivität.
    Stefan Thurner, Physiker und Komplexitätsforscher, Professor für die Wissenschaft Komplexer Systeme an der Medizinischen Universität Wien, Leiter des „Complexity Science Hub Vienna“ und externer Professor am interdisziplinären „Santa Fe Institute“, New Mexico, USA. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.10.20233sat
  • Folge 387 (60 Min.)
    Experten beeinflussen die Politik und Gesellschaft. Denn unser Leben wird komplexer und wir brauchen das Know-how der Wissenschaften. Nicht immer ist der Expertenrat unabhängig und neutral. Politische Entscheidungen sind ohne Expertenrat nicht mehr möglich: zum Beispiel in Fragen einer künftige Energiepolitik oder im Umgang mit künstlicher Intelligenz. Wissenschaft ist als Teil der demokratischen Willensbildung unverzichtbar. Aber nicht unfehlbar. Die vergangenen Krisen machten es deutlich: gerade in solchen Zeiten schlägt die Stunde der Experten.
    Als die Folgen der Pandemie für die Politik nicht mehr einschätzbar und schnelles Handeln gefragt war, traten sie auf den Plan: Epidemiologen, Virologen, Statistiker und Modellierer. Sie beeinflussten im Expertenrat und Kraft ihrer Expertise die Politik. Dasselbe Phänomen nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine: Friedensforscher, Politikwissenschaftler, Historiker – sie alle waren von heute auf morgen gefragt, trugen ihre Expertise vor und beeinflussten das politische Handeln.
    Aber: Expertenräte, das heißt die Vermittlung von Wissenschaft und Forschung, haben keine konstitutionelle Legitimation in unserer Demokratie. Doch die Komplexität der Welt braucht wissenschaftliches Know-how. Die Tragweite von politischen Entscheidungen ist größer denn je. Die Politik ist überfordert, die Bevölkerung verunsichert. Was hilft, ist Wissen und Aufklärung – und eine effektive Wissenskommunikation. Denn gut informierte Bürger und Politiker treffen bessere Entscheidungen.
    Der Rat von Wissenschaftlern scheint objektiv, ist er aber lange nicht (immer). Denn auch Wissenschaftler geraten immer häufiger unter den Einfluss von Lobbyisten oder werden politisch institutionalisiert. Wie wird ein Wissenschaftler zum politischen Experten? Gibt es in der deutschen Wissenschaft eine offene Diskurskultur? Was macht eine erfolgreiche und unabhängige Wissenskommunikation aus? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen in der Sendung „Wieviel Macht der Wissenschaft?“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.11.20233sat
  • Folge 388 (60 Min.)
    Der Urknall vor rund 14 Milliarden Jahren gilt als anerkannte Theorie über die Entstehung der Welt. Doch er steckt voller Annahmen, die nicht nur die Physik an ihre Grenzen bringen. Viele Fragen sind ungeklärt: Was war vor dem Urknall? Woher stammen die riesigen Mengen Energie für diesen gewaltigen Entstehungsprozess unseres Universums? Und wie und vor allem wann wird das mögliche Ende des Universums kommen? Der Urknall – das elementare Ereignis vor etwa 14 Milliarden Jahren, bei dem unser Universum entstanden ist. Eine riesige Explosion, die alles hervorgebracht hat, was wir heute kennen. Raum, Zeit und Materie wurden in einem Bruchteil einer Sekunde geboren.
    Aus Energie wurde nach und nach Materie. Und aus diesen Elementarteilchen entstanden die Himmelskörper und auch wir. Seitdem dehnt sich unser Universum aus wie ein Ballon, den man fortwährend aufbläst. So zumindest die gängige Theorie. Doch viele Bedingungen, die uns die Urknall-Theorie abverlangt, bewegen sich am Rande einer physikalischen Beschreibbarkeit und sind schon gar nicht plausibel. Auch die große offene Frage innerhalb der Astrophysik kann nicht wirklich beantwortet werden: Wenn es einen Anfang gab, gibt es dann auch ein Ende? Wenn ja, was passiert nach diesem Ende? Was hat es mit dunkler Materie, Gravitationswellen und den faszinierenden Myonen auf sich? Myonen sind Elementarteilchen und entstehen aus der kosmischen Strahlung.
    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sehr zuversichtlich, mittels der Myonen weitere Erkenntnisse über den Urknall zu erhalten. Vielleicht muss man ja die Philosophie fragen, nach dem Ursprung allen Seins und nicht die Physik. Es gibt also viel mehr Fragen als Antworten, rund um den Urknall. Über diese und viele andere spannende Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen, wie zum Beispiel mit dem bekannten Astrophysiker Harald Lesch. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.11.20233sat
  • Folge 389 (60 Min.)
    Unser Gehirn ist eine Hochleistungsmaschine. Analytisches Denken, Bewusstsein, Gedächtnis: Das funktioniert zwar nicht bei allen gleich gut, lässt sich aber positiv beeinflussen. Die Unterschiede zeigen sich insbesondere beim Konzentrieren – wenn wir uns auf bestimmte Wahrnehmungen oder Handlungen fokussieren. Neuere Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass auch genetische Faktoren und der Hirnstoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. Die Leistungen unseres Gehirns hängen auch von äußeren Parametern ab. Die Fähigkeit, aufmerksam zu sein, wird durch unsere körperliche Konstitution beeinflusst, durch unseren Stoffwechsel, unsere soziale Umgebung, unser emotionales Befinden und nicht zuletzt durch Ablenkung – wie zum Beispiel permanente Beschäftigung mit Social Media.
    Wie können wir wieder aufmerksamer, konzentrierter und präsenter werden und das volle Potenzial unseres Gehirns ausschöpfen? Es gibt auch Menschen, deren Konzentrationsfähigkeit permanent gestört ist. Sie werden häufig pathologisiert, weil sie in einer Gesellschaft, die auf kognitive Leistung setzt, nicht optimal zu funktionieren scheinen. Wie zum Beispiel Menschen mit ADHS. Aber auch die haben erstaunliche Fähigkeiten, von denen die Gesellschaft profitieren kann. Was spielt sich im Gehirn ab, wenn wir uns konzentrieren? Welche Rolle spielt dabei das Bewusstsein? Und wie lässt sich Aufmerksamkeit effektiv trainieren? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.11.20233sat
  • Folge 390 (60 Min.)
    Verzicht ist zum Politikum geworden. Die Grünen gelten als Verzichtspartei. Populisten profilieren sich als Wohlstandbewahrer. Differenziert wird weniger, Argumente gehen im Getöse unter. Bündnis 90/​Die Grünen schaffen es nicht, vielleicht gute Argumente in mehr Zustimmung für Projekte umzumünzen. Die anderen brauchen erst keine Argumente. So gehen Debatten um die Zukunft dieses Landes und des Planeten im politischen Gezerre unter. Noch schlimmer: Zurück bleibt eine zutiefst verunsicherte und gespaltene Gesellschaft – und das auch noch in einer instabilen weltpolitischen Lage. Der soziale Zusammenhalt ist dahin, der gesellschaftliche Frieden bröckelt.
    Die protestantische Verzichtsethik ist zur Spaßbremse verkommen. Dabei legen politische Parteien doch so großen Wert auf unsere christlich abendländische Kultur. Doch eine rücksichtslose ausbeuterische Gesellschaft ist mit dem biblischen Menschenbild nicht vereinbar. Trotzdem war und ist die Gier nach mehr Wohlstand, angefeuert durch einen ungebremsten und menschenverachtenden Wachstumskapitalismus, fester Bestandteil unserer Kultur. Dabei wäre Mäßigung das – nicht nur christliche – Gebot der Stunde. Über diese und viele andere Aspekte diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.12.20233sat

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