In 24 Stunden um die Welt, Seite 8

  • 90 Min.
    Die historische Altstadt von Hôi An in Zentralvietnam liegt, von Reisfeldern umgeben, am Thu-Bon-Fluss, der sie mit dem nahen Meer verbindet. Die Kleinstadt war einst eine Station der „Seidenstraße des Meeres“. Schiffe aus Portugal, Holland, Indien, Siam, England und Frankreich liefen den kleinen, aber legendären Umschlagplatz an. Hôi An zählt seit 1999 zum UNESCO-Welterbe. Neben der historischen Altstadt Hôi An stellt „Vom Handel und Spiel – von Kriegern und Gräbern“, das achte Kapitel des 3sat-Thementags „In 24 Stunden um die Welt“, das historische Zentrum von Macao, das Grabmal von Qin Shi Huang in Xi’an mit den tönernen Soldaten, die Yungang-Grotten und die Koguryo-Gräber vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2007 3sat
  • 75 Min.
    Sie war ein Geburtstagsgeschenk der Franzosen zum 100. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und wurde zur Ikone der Neuen Welt: die Statue of Liberty. Die Freiheitsstatue, die für die Einwanderer aus Europa die Hoffnung auf ein besseres Leben in Amerika symbolisierte, ist der Ausgangspunkt einer Reise zu den UNESCO-Welterbestätten der USA. Sie führt unter anderem zum Geburtsort der Vereinigten Staaten, in die Unabhängigkeitshalle in Philadelphia, wo am 4. Juli 1776 die legendäre „Declaration of Independence“ verabschiedet wurde. Der vielbeschworene „Klang der Freiheit“ war dort gleich im doppelten Sinne zu hören: In der Resolution und in den Schlägen einer Turmglocke, welche die symbolträchtige Inschrift „Proclaim Liberty“ trug.
    Mit seinem Landsitz Monticello, im Westen Virginias gelegen, schaffte der dritte Präsident der Vereinigten Staaten, Thomas Jefferson, einen Prototypen für eine neue Architektur. Am Neoklassizismus orientiert, sollte er sich stolz von dem, wie er sagte, „missgestalteten Haufen kolonialer Architektur“ abheben. Das Haus wurde zum Sinnbild der politischen und ästhetischen Ideale des überzeugten Aufklärers. Das wahrscheinlich älteste Dorf der USA, Taos Pueblo, liegt im Tal des Rio Grande in New Mexico, rund 70 Meilen nördlich von Santa Fe. Im 10. Jahrhundert ließen sich dort Nachfahren der Anasazin-Indianer nieder. Seit damals hat sich dieser Ort kaum verändert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2011 3sat
  • 115 Min.
    Trinidad ist Kubas koloniale Vorzeigestadt. Diego Velazquez, erster Gouverneur der Insel, gründete die Stadt 1514 in der Hoffnung, in den nahe gelegenen Flüssen Gold zu finden. Diese Hoffnung zerstob, doch Trinidad kam durch Zucker und den damit verbundenen Sklavenhandel zu Reichtum. Östlich von Trinidad liegt das Valle de los Ingenios, das Tal der Zuckermühlen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war dort das Zentrum der kubanischen Zuckerindustrie. Neben dem Tabak ist Zuckerrohr das wichtigste Erzeugnis Kubas – früher und heute.
    Noch immer lebt jeder sechste Kubaner vom Zucker. Das Tal der Zuckermühlen ist auch ein Denkmal für die über eine Million Sklaven, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf den Feldern und in den Fabriken arbeiten mussten. 2006 hat die UNESCO die Agavenlandschaft und die Produktionsstätten in und um den Ort Tequila in Mexiko zum Weltkulturerbe ernannt. Die meisten der 35.000 Einwohner leben von ihrem Schnaps. 1795 erteilte der spanische König eine Lizenz zur Herstellung des Mezcal-Weins, wie der Tequila früher genannt wurde.
    Im österreichischen Hallstatt befindet sich das älteste Salzbergwerk der Welt. Schon zu prähistorischen Zeiten bauten Menschen in einer hoch entwickelten Kultur das „Weiße Gold“ ab. Hallstatt konnte wegen seiner Lage zwischen einem See und einem Berg nie sehr groß werden, aber das Salz brachte fortwährenden Wohlstand mit sich. Auch die schwedische Kupfermine Falun und die Zeche Zollverein Essen sind Ziele dieses Reiseabschnitts. Diese Reiseetappe des Thementages „In 24 Stunden um die Welt“ widmet sich dem Reichtum der Erde. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2013 3sat
  • 60 Min.
    An den vier hydraulischen Schiffshebewerken auf dem Canal du Centre in der südbelgischen Provinz Hennegau kann man bis heute verfolgen, wie Schiffe Treppen steigen: Zuerst fahren sie in eine Art Riesen-Badewanne, während eine zweite so lange mit Wasser gefüllt wird, bis sie minimal schwerer ist als die erste und dadurch einen Hebemechanismus auslöst. Bis heute ist die Schwebefähre „Puente Vizcaya“ des Architekten Alberto de Palacio, die 1893 in Portugalete bei Bilbao ihren Betrieb aufnahm, eine der größten Attraktionen im Baskenland, auch weil sie noch immer funktioniert und ihre Gondel rund um die Uhr über den Fluss Nervíon schwebt.
    Die Zeche Zollverein in Essen ist die am vollständigsten erhaltene Zechenanlage in Europa. Sie wurde 1986 stillgelegt, aber schon lange vorher war geplant, die Zeche für künftige Generationen zu nutzen. Umwidmung und aufwendige Restauration sind die Stichwörter für einen neuen Umgang mit dem alten Industrierelikt: Der Weg führt von der Kohle zur Kunst. Im Kesselhaus der Zeche, wo einst der Dampfdruck für die Bewetterungsanlagen des Untertageabbaus erzeugt wurde, ist heute das Designmuseum Nordrheinwestfalen zu finden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2011 3sat
  • 90 Min.
    Unter der polnischen Kleinstadt Wieliczka im Karpatenvorland liegt das Salzbergwerk von Wieliczka. Es ist eine fantastische Kunstwelt ganz aus Salz, die von Bergleuten in jahrhundertelanger Arbeit geschaffen wurde. Røros war 300 Jahre lang mit seinen zahlreichen Kupferbergwerken das Zentrum des Kupferbergwerks in Zentralnorwegen. In den Bergwerken verdingten sich Einwohner und Arbeitskräfte aus Schweden und Deutschland als Tagelöhner. In einer der trockensten Gegenden der Erde, der nordchilenischen Pampa, steht die „Oficina Santa Laura“, eine verlassene Salpeterfabrik. Eine andere Fabrik, die sich am Ende des 19. Jahrhunderts ihre eigene kleine Musterwelt aus Fabrik und Wohnhäusern leistete, war die „Crespi d’Adda“.
    Auch wenn die Turbinen heute stillstehen, hat sich die Fabrikhalle mit Fliesen, Parkett und Wandmalereien ihre Faszination bewahrt. Im Norden der Niederlande, bei Lemmer, steht das größte dampfgetriebene Schöpfwerk der Welt. Es ist benannt nach seinem Konstrukteur Dirk Frederik Wouda, Ingenieur beim Wasserwirtschaftsamt der Provinz Frieslands. Auf den Höhenzügen des Schweizer Juras, 1.000 Meter über dem Meer, befindet sich mit La Chaux de Fonds und Le Locle die Wiege der Schweizer Uhrenindustrie. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2011 3sat
  • 90 Min.
    Die Mythologie der Antike bietet einigen dramatischen Stoff: Von Liebesgöttinnen über geflügelte Schlangen, die die Zukunft voraussagen, bis hin zum mächtigen Göttervater Zeus.Diese Etappe der Reise besucht Kultorte und religiöse Stätten der Antike. Dazu gehören die sportlichen Wettkämpfe in Olympia und die wie in der Zeit eingefroren erscheinende Geisterstadt Pompeji. Danach geht es auf weitere Spurensuche nach Paestum und Ravenna.Paphos auf der Insel Zypern ist seit fast 9.000 Jahren ein Wallfahrtsort. Bereits in der Megalith-Zeit wurde hier eine Fruchtbarkeitsgöttin verehrt, deren Kult um 3.000 vor Christus ihren Höhepunkt erreichte.
    Zypern war für die antiken Seefahrer ein Kreuzungspunkt. Einwanderer aus allen Himmelsrichtungen aus Europa, Asien und Afrika nahmen hier ebenfalls den Göttinnen-Kult an. Nur der letzte Name der Göttin ist überliefert: Die Griechen, die schließlich die Insel beherrschten, nannten sie „Aphrodite“. Der Mythologie zufolge ließ Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt fliegen. Sie trafen sich in Delphi. Seither galt dieser Ort als Mittelpunkt der Welt. Hier hat sich die Erdmutter Gaia mit dem Schlamm der Erde vereinigt und Python, die geflügelte Schlange, geboren.
    Python konnte die Zukunft voraussagen. Als die Schlange von Apollo, dem Sohn des Zeus, getötet wurde, übertrug das vergossene Blut die hellseherischen Fähigkeiten auf den Ort. Fortan stand Delphi unter dem Schutz Apollos. Über tausend Jahre war das Heiligtum Anlaufstelle für Ratsuchende. Die ausführlichen Orakelsprüche waren meist rätselhaft. Diese Zweideutigkeit war ihre Macht, so waren sie beinahe unfehlbar. Laios, dem Vater des Ödipus, wurde in Delphi prophezeit, dass er von seinem Sohn getötet werde und dieser dann Laios’ Frau, also die eigene Mutter, heiraten werde.
    Rund 1.000 Jahre lang, bis Erdbeben, historische Umwälzungen und die schlammigen Fluten des Flusses Kladeos das Feld der Ehre versinken ließen, rangen Sportler um Ehre und Ölzweig in Olympia. Es gibt zahlreiche Geschichten von Helden und Halbgöttern und – von Skandalen. Bis zur Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert schlummerten die heilige Hallen, Siegerstatuen und Trainingslager unter der Erde. Farblos und abstrakt, eine Angelegenheit für Geschichtsforscher, wäre das große römische Reich ohne Pompeji geblieben.
    Aber die Ausgrabung dieser Geisterstadt im Golf von Neapel macht die alten Römer wieder lebendig. In 600 Jahren Stadtgeschichte haben viele Kulturen Pompeji auf- und umgebaut. Im Jahr 62 nach Christus hatte ein Erdbeben die Stadt verheert. Der Wiederaufbau war noch gar nicht abgeschlossen, als am 24. August 79 der Vesuv ausbrach und Pompeji unter einer sechs Meter dicken Schicht aus Asche und Bimssteinkieseln verschüttete – und konservierte. Der Kaiser entschied, die von den Göttern verfluchten Orte nicht wieder aufzubauen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2015 3sat
  • 90 Min.
    Jahrhundertelang kreuzten sich im Kathmandu-Tal zwischen Tibet und Indien die Pilger- und Handelswege. Dort sind Buddhismus und Hinduismus eine einzigartige Synthese eingegangen. Tausende von Stupas, Steintempeln und Pagoden zeugen noch heute von der blühenden Kultur der drei großen Siedlungszentren im Kathmandu-Tal: Kathmandu, Patan und Bhaktapur. Taj Mahal, das Grabmal aus Marmor, wurde 1651 vom indischen Großmogul Shah Jahan für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal erbaut, die bei der Geburt ihres 14. Kindes starb. Untröstlich über ihren Tod ließ er den Prunkbau errichten. Weil sich der Mogul-Herrscher Akbar in Deli nicht mehr sicher fühlte, ließ er sich im 16. Jahrhundert in Agra eine neue Festung bauen.
    Dort trafen sich Philosophen, es wurde Gericht gehalten, und man feierte Feste. Auf einem Hügel in der Nähe der kleinen Ortschaft Sanchi in Zentralindien stehen die ältesten buddhistischen Stupas Indiens. Sie sind über 2.000 Jahre alt. Stupas symbolisieren im Buddhismus den heiligen Baum des Lebens und der Erleuchtung. Nach dem Tod Buddhas war es der große Maurya-Kaiser Ashoka, der den Buddhismus für sich entdeckte und zu seiner großen Blütezeit in Indien verhalf.
    84.000 große und kleine Stupas soll er zu Ehren Buddhas errichtet haben. In Mahabalipuram vermittelt das größte Relief der Welt in seiner großartigen Bildsprache die hinduistische Vorstellung vom Paradies auf Erden. Dort sind Menschen und Tiere, Götter und Heilige in Liebe und Achtung voreinander an den heiligen Wassern des Ganges vereint. Im Herzen Sri Lankas, im gebirgigen Dschungel, liegt Kanda-uda-pas-rata, einst das „verborgene Königreich in den Bergen“. Die Briten eroberten 1815 die Stadt und verkürzten den Namen zu „Kandy“. Bedeutendstes Bauwerk dort ist der Tempel des Zahns, der Dalada Maligawa. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.12.2009 3sat
  • 60 Min.
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.11.2002 3sat
  • 60 Min.
    Weimar (Deutschland)
    Das Tal der Loire (Frankreich)
    Fontenay (Frankreich)
    Mont St. Michel (Frankreich)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.11.2002 3sat
  • 75 Min.
    Budapest, die Hauptstadt Ungarns, liegt beiderseits der Donau zwischen ungarischem Mittelgebirge und großem Tiefland. Am rechten Donauufer liegen die Stadtteile Buda mit dem Burgberg und Obuda mit den Ruinen des alten römischen Legionslagers Aquincum. Am linken Ufer liegt der Stadtteil Pest. Das Burgviertel Buda und die Uferzone der Donau sind seit 1987 UNESCO-Welterbe. „Von der Donau an den Rhein“, das 23. und letzte Kapitel des 3sat-Thementags „In 24 Stunden um die Welt“, stellt in Ungarn Budapest sowie in Österreich und Deutschland die Kulturlandschaft Neusiedler See, das historische Zentrum von Wien, die Kulturlandschaft Wachau, den Obergermanischen-Rätischen Limes und das Mittlere Rheintal vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2007 3sat
  • 60 Min.
    Der 3sat-Thementag „In 24 Stunden um die Welt“ stellt 95 UNESCO-Welterbestätten in 53 Ländern vor. 15-minütige dokumentarische Essays aus der 3sat-Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ sind thematisch in 23 Kapitel zusammengefasst. Ausgangspunkt der Reise um die Welt ist das Welterbe Völklinger Hütte. Von dort moderiert Dieter Moor den Thementag und spricht zwischen den einzelnen Filmbeiträgen mit Wissenschaftlern und Journalisten, Reise-Experten und Weltenbummlern, darunter Schriftsteller Ilija Trojanow. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2007 3sat
  • 60 Min.
    Vor über 30.000 Jahren entstanden die frühesten bekannten Kunstwerke der Menschheit in Europa. Der Kontinent war zu großen Teilen noch von Gletschern überzogen. Das hielt den Vorfahren des modernen Menschen, den Cro Magnon, nicht davon ab, Felsen und Höhlen mit Malereien, Gravuren und Skulpturen zu schmücken. Das Tal der Vézère im französischen Périgord ist eine besonders üppige Schatzkammer dieses Wirkens. Spätestens seit der Entdeckung der Höhle von Lascaux muss sich die Wissenschaft vom primitiven Vorfahren aus der Eiszeit verabschieden. Am Rand der Kalahariwüste in Botsuana gibt es im Umkreis von 150 Kilometern nichts außer einer endlosen, flachen Buschsavanne.
    Nur ein Felsgipfel überragt die Umgebung. Noch heute ist er für die Buschleute ein heiliger Ort: Tsodilo – der Fels, der flüstert. Auf und um Tsodilo gibt es über 4.000 Felszeichnungen, die 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Die Abbildungen der zum Teil über 20.000 Jahre alten Zeichnungen zeigen Menschen und vor allem Tiere wie Giraffen, Elefanten und Antilopen. Das Abbild eines Elefanten ist auch auf Felsbildern im namibischen Twyfelfontein zu sehen.
    Doch welche Bedeutung hatten der Elefant und all die Tiere für die Buschmänner, die diese Gestalten in riesige Sandsteinblöcke schlugen? Archäologen rätseln noch immer über Sinn und Zweck dieser größten Sammlung von Felsgravuren im Nordwesten Namibias. 2.500 Felsgravuren hat man in einem abgelegenen Tal 800 Kilometer von Windhoek entfernt gefunden, die ältesten sind 5.000 Jahre alt. Die bis zu 3.482 Meter hohen Drakensberge sind das höchste Gebirge des südlichen Afrikas. Sie bestehen weitgehend aus Basaltgestein. Die Zulu nennen die Berge „uKhahlamba“ – „Wand der aufgestellten Speere“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.12.2009 3sat
  • 45 Min.
    Unter den Fjorden Westnorwegens nimmt der Geiranger einen besonderen Rang ein. Wie kein anderer lockt der tief im Land zwischen hohen Bergen gelegene Fjord seit über hundert Jahren Touristen an: Sie alle ließen sich von einer Landschaft einnehmen, die selbst Norwegens Königin Sonja als „majestätisch“ bezeichnet. Die Bauernhöfe an den Steilufern des Fjords sind nur über Pfade zu erreichen. Bewirtschaftet wird heute keiner mehr, die letzten wurden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts verlassen. Heute aber werden die Höfe als UNESCO-Kulturerbe vor dem Verfall geschützt.
    Island, das Land am Polarkreis, war in der Eiszeit komplett vergletschert. Heute bedecken die Gletscher noch mehr als zehn Prozent der Oberfläche. In Island kann man den Urgewalten bei der Arbeit zuschauen: Gestein zerbröselt, Vulkane brechen aus, Wasserfälle springen aus den Bergen. Im Nationalpark Thingvellir treffen die eurasische und die nordamerikanische Erdplatten aufeinander. An der grönländischen Westküste 250 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt der nach der Stadt Ilulissat benannte Eisfjord.
    Er erstreckt sich über 40 Kilometer Länge und ist sieben Kilometer breit. An seinem landseitigen Ende befindet sich der Gletscher Sermeq Kujalleq, einer der aktivsten Gletscher der Erde. Bedingt durch die rege Gletscheraktivität ist der Fjord vollständig mit Eis und Eisbergen gefüllt. Das sogenannte „Kalben“ des Gletschers ereignet sich zumeist während des Sommers. Dabei lösen sich Eisberge mit einer Größe von bis zu 700 Metern von der Gletscherkante. Zum Erreichen des meerseitigen Endes des Fjords benötigen die Eisberge rund zwölf bis 15 Monate. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.12.2010 3sat
  • 75 Min.
    Susdal, 180 Kilometer von Moskau entfernt, ist heute eine Kleinstadt mit 20.000 Einwohnern. Im 11. Jahrhundert dagegen war sie die Residenz des mächtigsten Fürstentums in Russland, Moskau gab es noch nicht. Der Fürst von Wladimir hatte am Ufer des Flüsschens Kamenka eine neue Burg bauen und sie mit einem palisadenbewehrten Erdwall sichern lassen: den Kreml von Susdal. „Kreml“ bedeutet Festung, bezeichnet eine Burg und einen Wall. Natürlich gehörte zu einem Kreml auch eine Kathedrale. Sie besitzt einen der bedeutendsten frühen Kunstschätze: „Die goldenen Türen“, ein Meisterwerk aus dem 12. Jahrhundert. Ab dem 14. Jahrhundert war Moskau das Zentrum des russischen Reichs und der dortige Kreml die Residenz der Zaren.
    Das Gebäude wurde zum Abbild und Sinnbild des ungeheuren Reichtums und der fast grenzenlosen Macht des Zarenreichs. Nördlich von Moskau liegt das berühmteste russische Kloster, das Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad, das „Kloster Sagorsk“. Gegründet wurde es im 14. Jahrhundert vom Heiligen Sergeij von Radonesh. Kishi Pogost ist eine Insel im Onega-See. Herausragendes Bauwerk ist die 35 Meter hohe Verklärungskirche. Sie gilt als der kühnste erhaltene Holzbau Russlands. Die Solowetzky-Inseln, sechs Eilande im Weißen Meer am Eingang der Onegabucht, sind nur 160 Kilometer vom Polarkreis entfernt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.12.2009 3sat
  • 45 Min.
    Seit 4.000 Jahren wird im Sultanat Oman auf der Arabischen Halbinsel das Wasser konsequent gesammelt, gemessen und nach sozialen Regeln verteilt.Tausende Kanäle durchziehen das Land, viele mehr als zehn Kilometer lang. Überirdisch, durch Tunnel und über Viadukte geleitet, mit Verteilerarmen im Fingersystem, ohne hydraulisches Hilfswerk, nur von Gefällen geleitet – eine geniale Ingenieursleistung. Die sogenannten Aflaaj bilden eines der raffiniertesten Bewässerungssysteme der Erde. Das trockene Wüstenland Oman hätte ohne seine Wasserkanäle keine Überlebenschance.
    Nach den Paradiesvorstellungen des Korans wollte Schah Abbas Ende des 16. Jahrhunderts Isfahan im Iran zu einer modernen Stadt umbauen. Isfahan wurde zu einem wichtigen Handelszentrum, in dem Religiosität und Kommerz die tragenden Säulen waren. Die Verbindung von Geistigem und Weltlichen, von Glauben und Architektur wird besonders auf dem Königsplatz Meidan-e Schah deutlich, auf dem sich Moschee und Basar gegenüber stehen. Mit 500 Metern Länge ist er einer der größten Plätze der Welt.
    Eine sagenhafte Insel, gleichermaßen begehrt von Eroberern, Seeräubern und Königen, ist Bahrain im Persischen Golf. Mehr als 4.000 Jahre reicht die Siedlungsgeschichte des geografisch, strategisch und kulturell zentral gelegenen Eilandes zurück. 160.000 Hügelgräber sind die unübersehbaren Zeugen seiner langen Geschichte und machen Bahrain bis heute zur größten Nekropole der Erde. Über allem thront die Festung Qal’at al-Bahrain, die 2005 in die Liste des Welterbes aufgenommen wurde. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.12.2010 3sat
  • 75 Min.
    Anuradhapura, eine antike Stadt, lange im Dschungel versteckt und vergessen, war mehr als 1.000 Jahre Königssitz der Insel Sri Lanka. Zentrum der Stadt war der heilige Bodhi-Baum, ein Ableger jenes Pappel-Feigen-Baumes in Indien, unter dem Siddhartha Gautama seine Erleuchtung erfahren haben soll und zu Buddha wurde. Um dieses Zentrum wurden buddhistische Klöster und Wohnanlagen für die Mönche gebaut, Stupas und Tempel errichtet. Anuradhapura war eine blühende antike Metropole – bis sie im 11. Jahrhundert nach verlorenem Krieg verlassen wurde. Nur der Bodhi-Baum, die Wurzel des buddhistischen Glaubens in Sri Lanka, wurde weiter gepflegt und geschützt.
    Er gilt als der älteste historisch dokumentierte Baum der Welt und ist bis heute das Ziel vieler Pilger. Ein Tal der Götter und Legenden im Herzen Nepals, eingebettet zwischen Tibet und Indien, ist das Kathmandu-Tal. Jahrhundertelang kreuzten sich dort die Pilger- und Handelswege, hier sind Buddhismus und Hinduismus eine einzigartige Synthese eingegangen. Tausende von Stupas, Steintempel und Pagoden zeugen noch heute von der blühenden Kultur der drei großen Siedlungszentren im Kathmandu-Tal: Kathmandu, Patan und Bhaktapur. Prachtvolle Palastarchitektur entstand unter der Malla-Dynastie, die bis ins 18. Jahrhundert in den drei Stadtkönigreichen regierte.
    Dieter Moor begrüßt außerdem eine Welterbe-Expertin: Britta Rudolff bestand ihren Master in World Heritage Studies mit Auszeichnung. Sie arbeitete bereits für das Kulturministerium von Bahrain, dort im Zuständigkeitsbereich der UNESCO-Angelegenheiten, für den Internationalen Rat für Denkmalpflege und das International Centre for the Study of Preservation and Restoration of Cultural Property. Sie ist als Geschäftsführerin bei „Think Heritage!“ und als Gastdozentin an der TU Cottbus tätig. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2012 3sat
  • 75 Min.
    Der Berg Sinai, der Berg Moses, gehört zu den heiligsten Stätten der christlichen Glaubenswelt. Moses erhielt dort, so die Legende, die zehn Gebote. Am Fuße des Berges liegt das Kloster St. Katherina, ein griechisch-orthodoxes Zentrum, das seit dem 6. Jahrhundert besteht. Die Basilika ist mit Ikonen von unschätzbarem Wert geschmückt, die Bibliothek beherbergt neben dem Vatikan die wertvollste Schriftensammlung der Glaubensgeschichte. Engel sollen am Bau der Felskirchen von Lalibela beteiligt gewesen sein. Auf 2.600 Metern Höhe begannen vor über 800 Jahren unbekannte Handwerker auf Geheiß eines christlichen Königs, mehrstöckige Kirchen in die rote Basaltlava zu meißeln.
    Die Fertigkeit, solch monumentale Gebäude mit größter Präzision aus einem einzigen Felsblock zu formen, ist mittlerweile verloren gegangen. Der Jakobsweg ist über 1.000 Jahre alt. Millionen Menschen aus ganz Europa sind ihn bis heute gegangen. Ziel der Pilger ist die Kathedrale von Santiago de Compostela mit dem legendären Grab des Apostels Jakobus. Steile Pässe, endlose Ebenen unter einer sengenden Sonne, regennasse Tage auf aufgeweichten Straßen, eiskalte Winde auf den Höhen der Berge: Nichts bleibt dem Pilger erspart.
    So überrascht es nicht, dass für viele mittelalterlichen Reisende der Weg nach Santiago ein Weg in den Tod war. Geblieben sind die Kirchen und Kathedralen längs des Weges. Weitere christliche Reiseziele sind Assisi in Italien und Avila in Spanien. Im Rahmen des 3sat-Thementags „In 24 Stunden um die Welt“, stehen auf dieser Etappe Stätten des Christentums im Fokus. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2013 3sat
  • 105 Min.
    „Wer Kairo nicht gesehen hat, hat die Welt nicht gesehen. Ihre Erde ist aus Gold, ihr Nil ist ein Wunder, ihre Frauen sind wie schwarzäugige Jungfrauen aus dem Paradies, ihre Häuser sind Paläste, ihre Luft ist weich und duftend wie Aloeholz. Und wie könnte Kairo anders sein, ist es doch die Mutter der Welt.“ So steht es in den Geschichten aus 1001 Nacht geschrieben. Die Königsstadt Theben, am Ostufer des Nils gelegen, beherrschte Ägypten vier Jahrhunderte lang und war zeitweilig Zentrum des östlichen Mittelmeerraumes. Von dort aus geht die Reise in eine Oase am Dreiländereck zu Algerien und Tunesien, ein legendärer Ort in der libyschen Sahara: Ghadames. Längst ist die Blütezeit der Stadt vergangen, als sich dort fünf Karawanenwege kreuzten und reiche Großhändler die Fäden des Saharahandels spannen.
    Kairouan, die nächste Station, ist die vierte heilige Stätte des Islam nach Mekka, Medina und Jerusalem. Als die Araber einst nach Afrika vordrangen, rammte dort der Heerführer Oqba Ibn Nafi seinen Speer in den unwirtlichen Steppenboden und gründete die erste arabische Stadt Afrikas. In der Altstadt von Tunis verschmolzen unter islamischem Vorzeichen viele kulturelle Traditionen: die von Berbern, Arabern, Türken und spanischen Muslimen. Aber auch jüdische Händler und christliche Seefahrer hinterließen ihre Spuren. Marrakesch, die Stadt der Berber und Nomaden, gilt als die schönste Marokkos. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2011 3sat
  • 75 Min.
    Die schwedische Ostseeinsel Öland ist eine der bizarrsten Landschaften Nordeuropas. Fast endlos scheint die im Süden von Öland gelegene große Felsebene Stora Alvaret. Eisige Stürme begraben sie im Winter unter Eis und Schnee, während sie im Frühjahr an vielen Stellen unter Wasser steht. Im Sommer liegt schon zeitig brütende Hitze über dem Land und lässt alles in Staub versinken. Öland zählt seit 2000 zum UNESCO-Welterbe. „Von Majestäten und Wikingern“, das zweite Kapitel des 3sat-Thementags „In 24 Stunden um die Welt“, stellt neben Süd-Öland die Radiostation in Grimeton, die Stabkirche von Urnes und den Geiranger-Fjord in Norwegen sowie den Nationalpark Thingvellir in Island vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2007 3sat
  • 60 Min.
    Von den unzähligen Inselklöstern Irlands ist das Kloster auf Skellig Michael, in dem vom 7. bis ins 12. Jahrhundert frühchristliche Mönche lebten, sicher das außergewöhnlichste. Es liegt rund zwölf Kilometer vor der Küste der Iveragh-Halbinsel im Südwesten Irlands, auf einer von zwei pyramidenförmigen Felseninseln. Treppen mit rund 700 in den Fels gebauten Steinstufen führen zu sechs bienenkorbartigen Mönchszellen, zwei Gebetshäusern mit Hochkreuzen und einem kleinen Friedhof. Skellig Michael zählt seit 1996 zum UNESCO-Welterbe. „Von Mönchen und vom Britischen Empire“, das 18. Kapitel des 3sat-Thementags „In 24 Stunden um die Welt“, stellt die Felseninsel Skellig Michael in Irland, das historische Zentrum und die Hafenanlage von Liverpool, die industrielle Mustersiedlung New Lanark und die Industrielandschaft Blaenavon in Großbritannien vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2007 3sat
  • 105 Min.
    Eine Reise durch den Norden Europas, zu einer Vielfalt an Weltnatur- und -kulturerbestätten der UNESCO. Es geht vom Baltikum durch Skandinavien bis nach Grönland. Von der Hansestadt Riga, über eine Holzkirche in Finnland geht es zu Landschaften in Schweden und Norwegen und schließlich noch weiter gen Norden, nach Thingvellir in Island und zu den Eisbergen des Ilulissat-Eisfjordes. Die lettische Hansestadt Riga am Meer wurde von Bremer Kaufleuten gegründet. Für deutsche Ritter war das befestigte Bollwerk der Ausgangspunkt für die Eroberung des Baltikums.
    Baustile verschiedener Zeiten bestimmen das Stadtbild, hier findet man mittelalterliche Hansespeicher ebenso wie den sozialistischen Betonklotz. Besonders der Jugendstil hatte es den Einwohnern von Riga angetan. Um die Jahrhundertwende wurden ganze Stadtviertel in diesem Baustil erbaut. Durch die verschiedenen fremden Einflüsse entstand eine Mischkultur aus lettischen, deutschen, russischen und polnischen Elementen. Die kleine Holzkirche von Petäjävesi im Herzen Finnlands ist ein Denkmal der einfachen Gläubigkeit der Menschen und des handwerklichen Könnens der Erbauer.
    In 35 Tagen entstand die Kirche im damals typischen Blockhausstil. Sie zählt heute zu den schönsten noch erhaltenen Schöpfungen finnischer Holzarchitektur. Der Grundriss der Kirche ist ein Kreuz mit gleichlangen Armen. Die logischen Proportionen dieser Kirchenkonstruktion mit ihrer achteckigen Kuppeldecke und kunstvollen Details haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.
    Das Holz – innen wie außen – blieb unbemalt und entwickelte über 300 Jahre eine ungewöhnlich schöne Patina. Verlässt man das schwedische Festland mit seinen dichten Wäldern auf der Kalmarsundbrücke gen Osten, begibt man sich schlagartig in eine andere, fast fremdartige Welt. Fast endlos zieht sich Stora Alvaret hin. Die baumlose große Felsebene im Süden Ölands ist eine der bizarrsten Landschaften Nordeuropas, ein extremer und nur schwer zu besiedelnder Lebensraum. An den meisten Tagen im Jahr weht ein unablässiger Wind über sie hinweg.
    An vielen Stellen tritt nacktes Gestein zu Tage. Eisige Stürme begraben im Winter die Alvar unter Eis und Schnee, während sie im Frühjahr an vielen Stellen unter Wasser steht. Und schon zeitig im Sommer liegt brütende Hitze über dem Land, lässt alles im Staub versinken. Doch wie durch Zauberhand verwandelt sich Stora Alvaret immer wieder in einen Blumengarten. Es ist ein Frühling fast wie am Mittelmeer. Trotz der Widrigkeiten wurde die Alvar schon früh von Menschen besiedelt.
    Waren es zunächst große Trutzburgen, in denen sie wohnten, kamen später Streusiedlungen und in der fruchtbareren Küstenebene Reihendörfer hinzu. Ihren bescheidenen Wohlstand erwirtschafteten die Öländer vor allem durch Vieh, das sie auf die unfruchtbare Alvar trieben. Und selbst dem Fels konnten sie, wenn auch mit großen Mühen, noch etwas abgewinnen, denn gebrochen war der Kalkstein als Baumaterial im ganzen Ostseeraum begehrt. In Genügsamkeit und kluger Anpassung verstanden sie es, mit der kargen Alvar zu leben, einer archaischen Landschaft, die sich über Jahrtausende fast unverändert erhalten hat.
    Unter den Fjorden Westnorwegens nimmt der Geiranger einen besonderen Rang ein. Wie kein anderer lockt der tief im Land zwischen hohen Bergen gelegene Fjord seit weit über hundert Jahren Touristen an: Naturfreunde, „Nordlandfahrer“, wie einst der letzte Deutsche Kaiser, Wilhelm II., der immer wieder mit seiner Yacht „Hohenzollern“ hier aufkreuzte.
    Sie alle ließen sich von einer Landschaft gefangen nehmen, die selbst Norwegens Königin Sonja nicht anders als mit dem Wort „majestätisch“ zu kennzeichnen weiß. Sie tat dies in einem Gästebuch auf einem jener alten Bauernhöfe an den Steilufern des Fjords. Die Höfe liegen meist auf hohen Klippen und sind nur über steile Pfade zu erreichen. Bewirtschaftet wird heute keiner mehr, die letzten wurden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts verlassen. Zu karg, zu mühselig und auch gefährlich war das Leben dort, in solch einer Einsamkeit.
    Auf einer Landzunge, die tief in den Luster-Fjord reicht, steht die älteste Holzkirche Norwegens – die Stabkirche von Urnes. Von den 750 mittelalterlichen Holzkirchen zum Zeitpunkt der Reformation stehen heute noch knapp 30. Und obwohl archäologische Funde beweisen, dass es überall Stabkirchen in Nordeuropa gab, blieben sie nur in Norwegen erhalten. Vor über 850 Jahren ist die Stabkirche von Urnes gebaut worden. Auf einem besonderen Platz. Man nimmt an, dass hier bereits früher ein heidnisches Heiligtum gestanden hat.
    Diese Kirche ist nicht unbedingt typisch – keine Drachenköpfe, keine rätselhaften vorchristlichen Masken. Ihre Bögen und Kapitelle erinnern eher an eine romanische Basilika aus Stein. Die Vorbilder stehen in Rom, Ravenna oder Avignon, nicht in Skandinavien. Was die kleine Kirche einzigartig macht, sind ein Portal und einige Wandplanken. Sie stammen von der Vorgängerkirche, die gerade hundert Jahre alt war, als man sie aus unbekanntem Grund abriss.
    Beim Bau der neuen Kirche wurden Bauteile der alten verwendet. Ihr Schnitzwerk ist einmalig, und der Name Urnes-Stil bezieht sich heute auf alle Arbeiten des Mittelalters, in der man diese Art von ineinander verschlungenem Getier und Gewächs wiederfindet. Nie jedoch in solcher Vollendung wie am Nordportal der Stabkirche von Urnes. In Island kann man den Urgewalten bei der Arbeit zuschauen. Flüsse und Seen prägen das Bild der Landschaft, Gestein zerbröselt, Vulkane brechen aus, Wasserfälle springen aus den Bergen.
    Im Nationalpark Thingvellir trifft Islands Geschichte auf die Geologie. Hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte aufeinander. Die „Grenze“ zwischen beiden Kontinenten ist eine fünf bis sechs Kilometer breite Zone, durchzogen von mehr oder weniger parallelen Klüften. Und hier wurde auch der Grundstein für die Republik Island gelegt. Die ersten Siedler kamen aus Norwegen und ließen sich um 870 nieder. Die Bevölkerungszahl wuchs rasch.
    Bald wurde der Ruf nach einem gemeinsamen Thing, einer Volksversammlung, laut. 930 trat im heutigen Thingvellir das erste gemeinsame Parlament, das Althing zusammen und markiert damit die Gründung des isländischen Staates. Nirgendwo auf der nördlichen Halbkugel lässt sich das Kalben eines Gletschers eindrucksvoller beobachten, als am Ilulissat-Fjord an der grönländischen Westküste, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Metern pro Tag schieben sich die Eismassen des Sermeq-Kujalleq-Gletschers unter mächtigem Getöse in den 1000 Meter tiefen Eisfjord.
    Nur aufgrund dieser Tiefe können die Eisberge, von denen nur rund ein Zehntel zu sehen ist, schwimmend den Fjord passieren, bis sie von der Isfjellbanken aufgehalten werden. Die Isfjellbanken ist eine Moränen-Ablagerung, 200 Meter unter der Wasseroberfläche. An ihr laufen die großen Eisberge auf Grund und bewirken einen Stau. Erst wenn der Druck zu groß ist oder die Eisberge auseinander brechen, können sie die Schwelle überwinden und gelangen ins freie Meer, wo sie über die Baffinbucht nach Süden driften.
    Obwohl sie auf ihrer Reise immer kleiner werden und sich schließlich auflösen, können sie Schiffen gefährlich werden. So geschehen 1912, als an Bord der Titanic über 1500 Menschen den Tod fanden. Bedeutsam ist der Ilulissat-Eisfjord, der seit 250 Jahren unter wissenschaftlicher Beobachtung steht, vor allem für die Gletscher- und Klimaforschung. So beobachten Wissenschaftler seit Jahren einen immer dramatischeren Rückgang des Sermeq Kujalleq Gletschers – Auswirkungen des globalen Klimawandels. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.12.2016 3sat
  • 50 Min.
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.11.2002 3sat
  • 75 Min.
    „Città del Palladio“ – so nennen die Bürger des italienischen Veneto stolz Vicenza. Andrea Palladio, der Meister der Hochrenaissance, hat unter anderem die „Basilica Palladina“ gebaut. In Barcelona sind es unter anderem die Bauten Antonio Gaudís, die die Architekturgeschichte prägten. Die belgische Hauptstadt Brüssel weist wunderschöne Jugendstilbauten auf. Der Architekt Victor Horta wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts durch die Neuartigkeit seiner Wohnhäuser nicht nur in Belgien berühmt, sondern erregte internationales Aufsehen. Wer verstehen will, warum sechs Wohnsiedlungen der Berliner Moderne – die älteste entstand am Ende des Kaiserreichs, die jüngste am Ende der Weimarer Republik – die Weihe des Weltkulturerbes erlangt haben, darf nicht nur auf die Fassaden schauen. Es geht dabei weniger um die Anerkennung kühner Bauästhetik als um die Würdigung einer Idee: der Idee des genossenschaftlichen Wohnungsbaus. Die älteste der Siedlungen ist Bruno Tauts Gartenstadt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2011 3sat
  • 60 Min.
    Am Rande der malerischen holländischen Stadt Utrecht liegt direkt neben einer Stadtautobahn ein kleines, würfelförmiges Häuschen. Als es gebaut wurde, war es für die meisten Menschen ein Skandal, für einige aber auch eine Sensation. Heute ist das Rietveld-Schröder-Haus eine Ikone der modernen Baukunst. Gerrit Rietveld, der eigentlich Kunsttischler war, entwarf es für die 35-jährige Anwaltswitwe Truus Schröder und ihre drei Kinder. Die Casa Luis Barragán, 1948 gebaut, in einem Vorort von Mexico City repräsentiert die Synthese eines ganzen Architektenlebens. Luis Barragán – 1902 in Guadalajara geboren – wird oft als „Vater der mexikanischen Moderne“ bezeichnet. Weitere Bauwerke und Architekten, die in diesem Teil der Reise gewürdigt werden sind die Stadt Brasilia, geprägt von den Werken Lucio Costas und Oskar Niemeyers, sowie das Opernhaus von Sydney des dänischen Architekten Jørn Utzon. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2011 3sat
  • 75 Min.
    Die Altstadt von Sanaa im Jemen prägen 6.000 reich verzierte Hochhäuser, 140 Moscheen, enge, verwinkelte Gassen voller Leben und ein Marktviertel, in dem das Handwerk noch blüht. Die ersten Aufzeichnungen, in denen die Stadt Aksum in Äthiopien erwähnt wird, sind etwa 4.700 Jahre alt. In den Hieroglyphen ist von Weihrauch, Myrrhe und Elfenbein zu lesen. Es muss, ganz anders als heute, ein wasserreicher, fruchtbarer Ort gewesen sein. Einwanderer aus dem südarabischen Raum gründeten den Ort an der Kreuzung wichtiger Handelswege zwischen Indien, Afrika und dem Mittelmeer.
    Heute ist Aksum vor allem wegen seiner bis zu 30 Meter hohen Stelen berühmt. Sie sind jeweils aus einem einzigen Stück Granit gehauen und haben einst wohl Gräber gekrönt. Wie die zum Teil 500 Tonnen schweren Rohlinge über viele Kilometer transportiert wurden, ist immer noch rätselhaft. Wenn die Karawanen in das Stadtgebiet von Damaskus, der heutigen Hauptstadt Syriens, einzogen, wurden sie von üppigem Grün, sprudelnden Wasserfontänen und kühlender Architektur empfangen. In einer der größten und fruchtbarsten Oasen Vorderasiens liegt die Metropole am Fuß des Berges Qassyun.
    Byblos, zwischen den über 3.000 Meter hohen Bergen des Libanongebirges gelegen, bot mit seinen fruchtbaren Hängen und der nahen Küste schon immer ideale Lebensbedingungen. Seit über 7.000 Jahren ist Byblos ununterbrochen besiedelt und zählt damit wie Damaskus zu den ältesten Städten der Welt. Das Vorkommen der Papyrusstaude und die regen Handelsaktivitäten führten zur Erfindung des ersten Alphabets aus 22 Zeichen. Damit wurde Byblos zum Geburtsort der Schrift. Ein paar hundert Kilometer südlich ist die Stadt Tel Aviv in Israel das architektonische Symbol eines mutigen Neubeginns. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.12.2010 3sat

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