Staffel 2, Folge 1–6

Staffel 2 von „Ostwärts“ startete am 14.11.2009 im MDR.
  • Staffel 2, Folge 1 (15 Min.)
    Ein Rucksack, ein Ticket von Leipzig nach Klaipeda in Litauen und 30 Tage Zeit, das ist alles, was Julia Finkernagel mit auf ihre Reise durch das Baltikum nimmt. Ihr Ziel hat sie ganz fest vor Augen: Tallinn, Hauptstadt von Estland. Mit ihrem Rucksack macht sie sich auf zu einer erlebnisreichen Reise immer auf der Suche nach den besonderen Geschichten der Menschen, die diese Region prägen. Start ist am Leipziger Hauptbahnhof an einem Samstagmorgen um halb acht. 31 Stunden, drei Züge, zwei Fähren und einen Bus später ist Julia am ersten Ziel ihrer Rucksacktour: die Kurische Nehrung, zur Hälfte Russland und zur anderen Hälfte Litauen. Dabei geht die Reise gar nicht so rosig los. Die Fähre sieht mehr wie ein Frachtschiff denn ein Passagierschiff aus und überhaupt will kein Kreuzfahrt-Feeling aufkommen. Doch Eduard, Schiffssteward der alten Schule, weiß, wie er die MS Vilnius für Julia Finkernagel zum Traumschiff macht.
    In einer alten Villa in Nida macht Julia ihren ersten Stopp. Das Haus hat eine lange Geschichte, denn es hat den Zweiten Weltkrieg und die sowjetische Besatzung als Poliklinik nahezu unbeschadet überstanden. Eine der ehemaligen Ärztinnen, Jovita Drungiliene, hat nach der friedlichen Revolution ihren Traum verwirklicht und die Villa in eine Pension verwandelt. Jovitas Ehemann Regimantas zeigt Julia die höchste Wanderdüne der Welt, die bereits einige Dörfer unter sich begraben hat. Auf der Weiterreise ins Landesinnere stößt Julia auf ein dunkles Kapitel der Nachkriegsjahre. Mehr als 5.000 Kinder fliehen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ohne Eltern von Ostpreußen nach Litauen. Eine Überlebenschance hat nur, wer von litauischen Bauern als Arbeitskraft angenommen wird. Der Preis dafür ist hoch: harte Landarbeit, keine Schulbildung, Austausch der Identität – denn Deutsche darf es in der Sowjetrepublik Litauen zu der Zeit nicht geben.
    Julia trifft die 76-jährige Ruth Goriene, die heute in Siauliai/​Schaulen lebt. Sie musste mit 13 Jahren die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernehmen und ist eines der wenigen sogenannten Wolfskinder, die die deutsche Sprache nicht verlernt haben. Eine Begegnung, die Julia sobald nicht vergessen wird. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.11.2009MDR
  • Staffel 2, Folge 2 (15 Min.)
    Mitten in der Hauptstadt Vilnius gibt es eine eigene kleine Republik namens Uzupis. Da zieht es Julia Finkernagel hin. Alles was sie weiß, ist, dass Uzupis größer ist als der Vatikan, aber kleiner als Andorra. An Einwohnern zählt die Republik 7.000 und die haben sich 1997 gewissermaßen selbstständig gemacht – mit allem, was dazu gehört: eigene Hymne, eigene Flagge, eigene exzentrische Verfassung mit eigenem Präsidenten, Romas Lileikis. Julia will den Staatsmann unbedingt treffen und verabredet sich mit dem „nebenberuflichen“ Komponisten und Filmemacher in seinem Regierungssitz, dem Café Uzupis. Ihr Ziel ist dabei klar: Sie will nicht nur reden, sondern auch etwas erreichen! Vom Einreisestempel in ihrem Pass bis zu einem Botschafterposten ist ihr alles recht. Doch dazu muss sie eine wichtige Lektion lernen: In Uzupis ist alles möglich. Aber irgendwie auch wieder nicht. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.11.2009MDR
  • Staffel 2, Folge 3 (15 Min.)
    Die lettische Hauptstadt Riga hat es Julia Finkernagel angetan. Nicht nur die engen Gassen und die schöne Jugendstilarchitektur faszinieren sie, sondern auch ein Ereignis, das das Baltikum am 23.08.1989 grundlegend ändern sollte. Millionen Esten, Letten und Litauer gingen auf die Straße und sangen sich frei – frei von der sowjetischen Besetzung. Als friedlicher Höhepunkt der „Singenden Revolution“ ging dieser Tag in die Geschichte ein. Julia will mehr erfahren und trifft sich mit einer Frau, die es ganz genau wissen muss: Kedra Usenko, nahm an der Baltischen Kette teil und wahrt heute im Museum der lettischen Volksfront die Erinnerung an diese bedeutende Zeit. Kedra Usenko zeigt Julia den Ort, an dem sie selbst als junge Lettin stand, wo vor 20 Jahren das scheinbar Unmögliche möglich gemacht wurde. Und plötzlich wird auch Julia Teil der Baltischen Kette. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.11.2009MDR
  • Staffel 2, Folge 4 (15 Min.)
    Im Jahre 1909 erblickte ein besonderer Schalk in Riga das Licht der Welt und wurde zu einem der größten deutschen Komiker: Heinz Erhardt. Grund genug für Julia Finkernagel, sich auf Spurensuche zu begeben. Dabei hat sie Glück, denn sie trifft auf den jungen Historiker Maik Habermann, der dem Berufsschelm und dessen Heimat mit Haut und Haaren verfallen ist – ein wahrer „Heinz-Erhardologe“. Maik kennt jede vermeintliche Spur, die der junge Heinz Erhardt in Riga hinterlassen hat und führt Julia in dessen Fußstapfen durch die Rigaer Altstadt und das Jugendstil-Viertel. Da ist die Schule, in der Heinz Erhardt so unaufmerksam war, dass er das Abitur verpatzte, der renommierte Musikalienladen des Großvaters, den Heinz gegen seinen Willen übernehmen sollte, und schließlich der Aufzug, in dem der privat so schüchterne Mann die Liebe seines Lebens und spätere Mutter seiner vier Kinder kennenlernte. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.12.2009MDR
  • Staffel 2, Folge 5 (15 Min.)
    Die Esten sagen: „Wer böse war, der muss nach Ruhnu!“. Die zwölf Quadratkilometer kleine Insel Ruhnu liegt mitten in der Ostsee. Klingt ein wenig nach Verbannung. Als Julia das erfährt, sitzt sie allerdings schon im Propellerflugzeug und schwebt über der Bucht von Riga. Jetzt gibt es kein Zurück. Die Ostseeinsel hat eine überschaubare Anzahl an Einwohnern. Innerhalb weniger Stunden lernt Julia das halbe Dorf kennen, Dreh- und Angelpunkt ist der Laden. Da ist der Busfahrer, der gleichzeitig der Feuerwehrchef der Insel ist, die Vermieterin der Ferienbungalows, die auch im Laden an der Theke steht und die Lehrerin, die zusammen mit ihren drei Kollegen ganze acht Schüler zu betreuen hat – alles in klein eben. Vom Westen Estlands geht es weiter bis an die östlichste Grenze: zum Peipussee.
    Dort haben sich vor dreihundert Jahren russische Altgläubige angesiedelt, weil sie für ihren Widerstand gegen die Kirchenreformen im Zarenreich verfolgt wurden. Julia bereist die kleinen Dörfer am See und nimmt die Altgläubigen und ihre Traditionen unter die Lupe. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.12.2009MDR
  • Staffel 2, Folge 6 (15 Min.)
    Julias Reise führt nach Käsmu, einem kleinen Dorf an der Nordküste Estlands. Hier lebt Arne Vaik. Er sammelt alles, was irgendwie mit dem Meer zu tun hat. Julia kommt aus dem Staunen nicht heraus: Arnes Haus ist ein Museum und so unkonventionell wie er selbst. Wer glaubt, es gäbe nur maritimen Kleinkram zu sehen, täuscht sich gewaltig: Arne hat eine Hinterlassenschaft der Wikinger bei sich gehortet: ein tausend Jahre altes Schwert, das er hütet wie seinen Augapfel. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.12.2009MDR

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