Upfronts: ABC verlängert „Once“, „Agents of S.H.I.E.L.D“, „Designated Survivor“ und mehr

Sender verlängert sechs Serien

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 12.05.2017, 09:50 Uhr

„Designated Survivor“ – Bild: ABC
„Designated Survivor“

Im Vorfeld seiner Upfronts hat der US-Sender ABC zahlreiche Serien verlängert. Der befürchteten Absetzung von der Schippe sprang dabei noch einmal „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ (verlängert für Staffel fünf). „Once Upon a Time“ konnte die Verlängerung für eine siebte Staffel erlangen, bei der es ein inhaltliches Reboot geben wird. „Die Goldbergs“ konnte gleich die Verlängerung für zwei Staffeln erhaschen, für Staffel fünf und sechs. Die Verlängerung von „Designated Survivor“ (für Staffel zwei) war ebenso wenig gefährdet wie die von Allrounder „Black-ish“ (für Staffel vier) und der neuen Comedyserie „American Housewife“ (für Staffel zwei).

Daneben wurden die Reality-Formate „Shark Tank“ (für Staffel neun), „The Bachelor“ (Staffel 22) und „Dancing with the Stars“ (für die Staffeln 25 und 26) verlängert. Damit ist dann schon mal die Theorie vom Tisch, dass die Neuerwerbung „American Idol“ (fernsehserien.de berichtete) bei seiner ABC-Premiere im März 2018 am Montagabend eine der beiden jährlichen Staffeln von „Dancing with the Stars“ ersetzen könnte.

The Goldbergs
Etwas verwundert waren Branchenbeobachter, dass ABC die Verlängerung der Retro-Comedy „The Goldbergs“ nicht schon früher festgemacht hatte. Nun berichtet Deadline, dass in die Gespräche zwischen ABC und dem produzierenden Studio Sony Pictures TV auch andere Serien-Entscheidungen eine Rolle gespielt hatten, insbesondere mehrere Serienpiloten. Nach harten Verhandlungen konnte man sich nun auf die Bestellung zweier weiterer Staffeln – Auflagen fünf und sechs – einigen.

Unwahrscheinlich gilt hingegen die Bestellung eines angedachten Spin-Offs, das sich um den Sportlehrer Mr. Mellor (Bryan Callen) und den Vertrauenslehrer Mr. Glascott (Tim Meadows) gedreht hätte (fernsehserien.de berichtete).

Agents of S.H.I.E.L.D.
Die Quoten von „Agents of S.H.I.E.L.D.“ am Dienstagabend um 22:00 Uhr sind weiterhin mau. Und mit der Bestellung von „Marvel’s The Inhumans“ bestand die Gefahr, dass diese Serie dafür herhalten würde, bei ABC die Fahne der Unternehmensschwester Marvel hochzuhalten und als deren Werbefläche zu dienen. Nun ist die Entscheidung zugunsten der Agents gefallen, die somit eine fünfte Staffel bei ABC erhalten.

Ein kleines Fragezeichen steht vielleicht noch hinter dem Episoden-Umfang der neuen Staffel. Denn wie erwähnt hat ABC auch eine zweite Marvel-Serie bestellt, wenn auch bisher nur mit acht Episoden. Denkbar, dass beide Serien sich in der Season 2017/​18 einen Sendeplatz teilen und daher weniger „Agents of S.H.I.E.L.D.“ gebraucht werden.

Once Upon A Time
Obwohl der freiwillige Ausstieg von Jennifer Morrison aus „Once Upon A Time“ für die Zuschauer überraschend kam, waren die Macher wohl rechtzeitig darauf vorbereitet und konnten daher einen passenden Plan für Staffel sieben vorlegen.

Dort wurden laut Deadline bisher die Hauptdarsteller-Verträge von Lana Parrilla, Robert Carlyle und Colin O’Donoghue verlängert. Zu diesen drei wird sich eine neue, von Andrew J. West gespielte Figur gesellen (fernsehserien.de berichtete). Morrison hat einen Gastauftritt im Staffelauftakt vereinbart. Andere Darsteller könnten mit ihren Figuren eventuell ebenfalls für Gastrollen zurückkehren.

Designated Survivor
Kein Fragezeichen stand hinter der Verlängerung von „Designated Survivor“ für eine zweite Staffel. Zwar sind die Einschaltquoten bei ABC am Mittwochabend nur „ordentlich“, aber dank der Zuschauer von DVR-Aufzeichnungen mausert sich die Serie um den US-Präsidenten Tom Kirkman (Kiefer Sutherland) zur meistgesehenen ABC-Serie mit 11,5 Millionen Zuschauern (Live+7). Daneben verkaufte sich die Serie dank Sutherlands Star-Power gut im Ausland. Und anders als dessen letztes Format „Touch“ deuten sich keine schnellen Abnutzungserscheinungen an.

Black-ish
Ebenfalls keine Angst hatte man sich um „Black-ish“ machen müssen, das nun eine vierte Staffel erhalten hat. Auch hier ging es eher um die Frage, ob ein Spin-Off um Tochter Zoey (Yara Shahidi) bestellt wird – was ABC nicht tun wird, aber eventuell der Schwestersender Freeform (fernsehserien.de berichtete).

Für ABC liefert „Black-ish“ ein tolles Komplett-Paket: Die Quoten stimmen, durch Verkäufe der Wiederholungsrechte an den Kabelsender BET und die Streaming-Plattform Hulu ist die Serie profitabel und es gab einen Golden Globe für Hauptdarstellerin Tracee Ellis Ross sowie weitere Nominierungen für Emmy und Golden Globe als herausragende Comedy.

Neu als Executive Producer kommt in Staffel vier Stacy Traub (bisher „The Real O’Neals“) zur Serie. Sie soll Schöpfer und Showrunner Kenya Barris beistehen, der unter einem Vertrag bei ABC Studios diverse neue Projekte entwickelt hat.

American Housewife
Neben „Designated Survivor“ konnte sich bei ABC der Neuling „American Housewife“ die Verlängerung für eine zweite Staffel verdienen. Katy Mixon („Mike & Molly“) spielt die dreifache Mutter Katie Otto. Obwohl ihr Mann als Professor arbeitet und die Familie deutlich der oberen Mittelschicht angehört, erinnert Katie Otto durchaus an „Roseanne“: Auch sie weiß, dass sie ihre Kräfte schonend einsetzen muss, auch sie stört sich nicht um die Ansprüche anderer (insbesondere bezüglich ihres Gewichts) und auch sie weiß, dass ihr bei der Erziehung der Kinder Grenzen gesetzt sind. Aber da die Familie finanziell ordentlich dasteht, kann sie sich die Zeit nehmen, wenigstens die schlimmsten Probleme ihrer Kinder anzugehen.

Was wurde verlängert, was abgesetzt und was wartet noch auf eine Entscheidung: Unsere Übersicht zu den Upfronts 2017.

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