Die deutschen TV-Tops des Jahres 2017

Fernseh-Höhepunkte im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 26.12.2017, 09:00 Uhr

SHOWS – Teil 1


Bares für Rares

ZDF/​Frank Dicks

Am Nachmittag hat sich „Bares für Rares“ längst zum Quotengaranten entwickelt. In diesem Jahr holte das ZDF die Trödelshow mit Horst Lichter für drei 90-minütige Spezialausgaben am Schloss Ehreshoven in die Primetime – mit Erfolg: Das Format funktioniert auch zur besten Sendezeit und erreichte bis zu 6,38 Millionen Zuschauer. Im Interview mit fernsehserien.de äußerte sich Horst Lichter zum Erfolgsrezept der Sendung: „Das Geheimnis ist: Es geht gar nicht um den Trödel“. Vielmehr sei es das Team aus Händlern und Experten, die mit ihren markanten Persönlichkeiten die Zuschauer begeistern.

Luke! Die Woche und ich /​ Luke! Die Schule und ich /​ Luke! Die 90er und ich

Sat.1/​Willi Weber

2017 war definitiv das Jahr von Luke Mockridge. Seine wöchentliche Personalityshow „Luke! Die Woche und ich“ erreichte mit der vierten Staffel Rekord-Marktanteile von mehr als 18 Prozent. Zudem bewies er mit „Luke! Die Schule und ich“ sowie „Luke! Die 90er und ich“ seine Primetime-Tauglichkeit – und Sat.1 wurde für den langen Atem belohnt, denn Mockridges Popularität stieg nach einem noch verhaltenen Start im Jahr 2015 kontinuierlich an. Inzwischen ist der „Sonnyboy der deutschen Comedy-Szene“ ein wichtiges Sendergesicht, der 2018 noch mehr zu tun bekommt.

Genial daneben-Comeback

Sat.1/​Willi Weber

Nach mehr als sechsjähriger Pause meldete sich „Genial daneben“ im März 2017 zurück. Während Hugo Egon Balders langjährige TV-Gefährtin Hella von Sinnen wieder Teil der Stammbesetzung ist, wirkt Bernhard Hoëcker nicht mehr mit. Seinen Platz nahm ein alter Bekannter ein, der während der langjährigen Laufzeit von „Genial daneben“ einer der häufigsten Gäste war: Wigald Boning. Die neuen Ausgaben orientieren sich stark an der altbekannten Fassung und es fühlt sich fast so an, als wäre die Sendung nie weg gewesen. Mit tollen Marktanteilen von bis zu 13,8 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe wurden die Erwartungen mehr als erfüllt, so dass mittlerweile zwei Staffeln gelaufen sind und die dritte schon im Januar 2018 kommen wird.

Wer weiß denn sowas?

ARD/​Morris Mac Matzen

Dass sich „Wer weiß denn sowas?“ zu einem derartigen Hit entwickeln würde, hätte die ARD wohl nicht mal in ihren kühnsten Träumen gedacht, als das Vorabendquiz mit Kai Pflaume, Elton und Bernhard Hoecker im Sommer 2015 mit vorsichtigen 31 Folgen an den Start ging. Mittlerweile befindet sich das Vorabendquiz auf konstanter Erfolgsjagd und holt täglich Reichweiten von bis zu 3,7 Millionen Zuschauern. Besonders erfreulich: Auch beim jungen Publikum ist die stimmige Mischung aus Comedy und Quiz verblüffend beliebt. Im November war bereits die 250. Ausgabe zu sehen.

Der Preis ist heiß

MG RTL D/​Frank Hempel

Im Herbst ging das Gameshow-Fieber bei RTLplus in die nächste Runde. Die Neuauflage von „Der Preis ist heiß“ wurde nicht wie die anderen vier Gameshows des Sender im kleinen Hürther Allzweck-Studio aufgezeichnet, sondern in einem größeren Studio in den MMC-Studios in Köln-Ossendorf, in dem mehr Publikum Platz hat – und das machte sich unmittelbar positiv bemerkbar. Wolfram Kons als neuer Moderator und Thorsten Schorn als neuer Co-Moderator haben sichtlich Spaß an der Show, die mit viel Liebe produziert wurde. Von der Wahl der Moderatoren über das originalgetreue Prozedere bis hin zur schicken Studio-Optik wirkt das Endprodukt stimmig und macht Lust auf mehr.

dunja hayali

ZDF/​Svea Pietschmann

Seit 2015 war Dunja Hayali als Sommervertretung für „Maybrit Illner“ im Einsatz. Zunächst als „ZDFdonnerstalk“ und seit diesem Jahr als „dunja hayali“ moderierte die Journalistin zwischen Juli und August die Talkshow, die auf positive Kritiken stieß und obendrein quotentechnisch erfolgreich war. Eigentlich verwunderlich, dass das ZDF so lange gezögert hat, die Show öfter zu zeigen, doch inzwischen ist klar: Ab Juli 2018 darf Dunja Hayali einmal pro Monat mit ihrer abendlichen Talkshow auf Sendung gehen.

TV-Duell: Merkel gegen Schulz

WDR/​Herby Sachs

Anfang September duellierten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz im „TV-Duell“ drei Wochen vor der Bundestagswahl. Gleich fünf Sender (Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1 und Phoenix) übertrugen live das einzige Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten. Insgesamt waren mehr als 16 Millionen Zuschauer dabei – allein 9,33 Millionen verfolgten den Schlagabtausch im Ersten. Großes Interesse gab es auch an der Berichterstattung am Tag der Bundestagswahl. Insbesondere die „Berliner Runde“ holte mit 10,59 Millionen Zuschauern die größte Reichweite seit 2005. Deutlich weniger gefragt waren hingegen die zahlreichen Sondersendungen und Polit-Talkshows, die wochenlang im Vorfeld der Bundestagswahl gezeigt wurden.

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