„Magnum P.I.“ und drei weitere Serien von CBS eingestellt

Absetzungswelle vor den Upfronts

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 12.05.2022, 23:30 Uhr

Juliet Higgins (Perdita Weeks) und Thomas Magnum (Jay Hernandez) in „Magnum P.I.“ – Bild: CBS
Juliet Higgins (Perdita Weeks) und Thomas Magnum (Jay Hernandez) in „Magnum P.I.“

Im Vorfeld der Upfrontsveranstaltung von Paramount Global am kommenden Mittwoch hat dessen Sender CBS am Donnerstag kurzen Prozess mit vier Wackelkandidaten gemacht und deren Einstellung verkündet: „Magnum P.I.“ nach Staffel vier, „B Positive“ nach Staffel zwei sowie „Good Sam“ und „How We Roll“ nach jeweils einer Staffel.

Nach früheren Einschätzungen von Branchenbeobachtern ist der Sender damit recht kompromisslos vorgegangen: Experten hatten unter den Comedyserien aus dem aktuellen CBS-Programm von den drei Wackelkandidaten „B Positive“, „How We Roll“ und dem am Vortag eingestellten „United States of Al“ (fernsehserien.de berichtete) bis zu zweien den Sprung in die kommende Season 2022/​23 zugetraut.

Auch bei „Magnum P.I.“ sahen Beobachter Verlängerungschancen, da die Serie vom Studio Universal Television produziert wird, bei dem CBS auch die Serien „The Equalizer“, „FBI: Special Crime Unit“, „FBI: Most Wanted“ und „FBI: International“ einkauft. Dort hatte CBS jeweils doppelte Verlängerungen bewilligt. Nicht selten gibt es bei der Verlängerung von Serienpaketen zwischen Sendern und Studios „Tauschhandel“, bei denen günstige Konditionen für gewisse Projekte im Gegenzug absetzugsgefährdeten anderen Projekten das Überleben sichern. Das war hier dann – entgegen Experten-Erwartungen – nicht der Fall.

Magnum P.I.

Die Neuauflage des Klassikers „Magnum“ folgt dem ehemaligen Navy SEAL Thomas Magnum (Jay Hernandez), der auf Hawaii mittlerweile als Privatdetektiv arbeitet. Durch frühere Gefälligkeiten kann er auf dem Anwesen Robins Nest des Bestsellerautoren und Miltimillionärs Robin Masters wohnen. Dort lebt auch die ehemalige MI6-Agentin Juliet Higgins (Perdita Weeks), die anfangs Robins Nest verwaltet. Als Kultur-Expertin beschäftigt Masters Teuila „Kumu“ Tuileta (Amy Hill). Ebenfalls nach ihrer Dienstzeit auf Hawaii sind Magnums ehemalige Kameraden Rick (Zachary Knighton) und TC (Stephen Hill), die Magnum mehr oder weniger freiwillig unterstützen. In Diensten des Honolulu Police Department steht Detective Gordon Katsumoto (Tim Kang), mit dem sich Magnum manchmal reibt und manchmal arrangiert.

In Deutschland wird „Magnum P.I.“ bei RTL+ veröffentlicht (fernsehserien.de berichtete), die dritte Staffel der Serie lief zuletzt mit schlechten Quoten bei VOX.

B Positive

Die Sitcom „B Positive“ stammt von „The Big Bang Theory“-Schöpfer Chuck Lorre. Nach der jetzigen Absetzung und dem Ende von „United States of Al“ hat Lorre mit „Young Sheldon“ und „Bob ❤ Abishola“ weiterhin zwei Serien im Programm von CBS.

Im Zentrum von „B Positive“ steht der geschiedene Gesprächstherapeut und Vater Drew Dunbar (Thomas Middleditch), der überraschend erfährt, dass er auf eine Spenderniere angewiesen ist. Bei einer Zufallsbegegnung verspricht seine alte Mitschülerin Gina (Annaleigh Ashford) ihm eine ihrer Nieren. Allerdings war Gina immer den Drogen zugetan und muss vor einer Organspende längere Zeit „gesund“ leben. Derweil findet Drew in einer Gruppe von Dialysepatienten Rückhalt. Nachdem die erste Staffel mit der erfolgreichen Transplantation endete, brachte die zweite Staffel eine Neuausrichtung: Gina findet ihren Lebenssinn darin, Menschen zu helfen. Als sie eine überraschende, gewaltige Erbschaft macht, steckt sie diese in den Kauf des Altenwohnheims, in dem sie bisher gejobbt hat.

Nach Deutschland ist „B Positive“ bisher noch nicht gekommen.

Good Sam

Im Zentrum des Krankenhausdramas „Good Sam“ (ein Wortspiel auf den biblischen „guten Samariter“) steht Dr. Sam Griffith (Sophia Bush), die im Schatten ihres brillanten Vaters als Chirurgin am Lakeshore Sentinel Hospital als erfolgreiche Chirurgin arbeitet – ihre mittlerweile geschiedenen Eltern hatten das Krankenhaus aufgebaut, wobei ihr Vater Dr. Rob „Griff“ Griffith (Jason Isaacs) als weltbekannter Chirurg das Aushängeschild beim Einsammeln von Spenden- und Forschungsgeldern war und ihre Mutter Vivian (Wendy Crewson) als Chief Medical Officer eine hohe Verwaltungsposition innehat. Als Griff nach einem Angriff durch eine Pistole in der Krankenhauslobby getroffen wird und in ein Koma fällt, übernimmt Sam kurzfristig seinen Job als Abteilungsleiterin. Kurz, bevor sie mehrere Monate später zur dauerhaften Chefin der Abteilung gemacht werden soll, erwacht ihr Vater und will seinen Job zurück – denn der ist sein ziemlich einziger Lebensinhalt.

Allerdings muss Griff nach der Auszeit nachweisen, dass er weiterhin die Fähigkeiten hat, als Chirurg zu arbeiten. Während Sam seine Rückkehr überwacht, kommt es zwischen Vater und Tochter zu Reibereien über das Vorgehen und das in Griffs Augen „zu langsame“ Tempo seiner Rückkehr – und alte wie neue Familiengeheimnisse kommen an die Oberfläche. Unter anderem, dass Griff ein Verhältnis mit Sams bester Freundin und Kollegin Lex Trulie (Skye P. Marshall) hatte. Parallel zur Frage, wer in Zukunft langfristig Chef der wichtigsten Abteilung im Krankenhaus sein soll, entwickelt sich eine Auseinandersetzung um die Führung des gesamten Krankenhauses.

Das Staffel- und somit Serienfinale von „Good Sam“ lief bei CBS vergangene Woche. Eine deutsche Heimat ist noch nicht bekannt.

How We Roll

Inspiriert vom Leben des Profi-Bowlers Tom Smallwood erzählt die Sitcom die Geschichte des ehemaligen Fabrikarbeiters Tom Smallwood (dargestellt von Pete Holmes). Der ist nach der Entlassung infolge einer Wirtschaftskrise längere Zeit arbeitslos und frustriert und lässt sich vom alten Freund und Bowling-Bahn-Betreiber Archie (Chi McBride) überzeugen, dass er in der Tat das Zeug zum Profi-Bowler hat, womit genug Geld für den Unterhalt von Toms Familie zu verdienen wäre. Zu der gehören Ehefrau Jen (Katie Lowes) und Sohn Sam (Mason Wells). Ebenfalls mit im Mix ist Toms bisweilen bissige Mutter Helen (Julie White).

Aktuell befindet sich die elfteilige Auftaktstaffel von „How We Roll“ bei CBS noch in der Ausstrahlung.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1986) am

    O Nein,zwei schlechte Nachrichten auf einmal =
    Magnum P.I. UND United States of Al 😓
    Ich mag Magnum - sympathischer Cast,kurweilige und unterhaltsame Storys vor traumhafter Kulisse -
    Aber ich liebe U.S. of Al -> diese Absetzung finde ich sehr bedauerlich - die Serie macht Spaß,aber nicht wegen der großen Lacher,es sind die liebevollen Momente,die warmherzige Atmosphäre,die sympathischen Charaktere die ich von der ersten Sekunde an michte.
    Nicht zu vergessen das man ein aktuelles Problem -verbündete Ortskräfte beim Irak Abzug die zurück gelassen wurden oder ihre Familien zurück lassen mussten - dem Publikum auf einfühlvolle Weise näher gebracht hat.
    • (geb. 1983) am

      Schade, daß Magnum eingestellt wird; die Serie hat(te) den richtigen Wumms, wie man ihn heute erwartet.
      Natürlich kommt das Revival nicht an das Original heran; da war die Welt noch in Ordnung, es gab keinen "Genderquark" und wenn ein Knackarsch um die Ecke kam, landete bei dem Einen die Hand darauf und es wurde ein süße Bemerkung gemacht oder anerkennend gepfiffen.

      Nicht so wie jetzt die "Stock-im-Arsch"-Fraktion gleich einen auf Alice Schwarzer, die selbst schon immer nie auch nur ansatzweise mit solchem Usus angeschaut wurde und eh ein Gesicht für's Radio gehabt hat.

      Aber ich schweife ab!

      KULT-Serien sind Produktion, die auf Original aufbauen - ob als fiktive Personen oder auf früheren Serien; man sollte allerdings nicht zu sehr "auf der Welle" der neuerfundenen Normalität reiten, sondern ruhig an das Ursprüngliche appellieren.

      "Politische Correctness" ist ein Unwort für sich! Wer das nicht versteht, wird weder Revivals mögen, noch sich an den Originalen laben. Traurig, aber wahr.

      Magnum P.I. wird jedenfalls bei mir genauso (zum gegebenen Zeitpunkt) als Serien-DVD-Box (o.Ä.) gleich neben dem Original-Magnum stehen, weil beide sehr gut sind. Nur eben nicht gleich.

      Und das ist auch gut so! Das macht den richtigen Wumms erst aus ...
      • (geb. 1973) am

        Zu "Magnum" echt Schade, da die Serie ein anständiger Ersatz für "Hawaii Five 0" zudem war Jay Hernandez ein gute Magnum, schade!


        zu "United States of Al" auch echt schade grade die Erste Staffel war sehr liebevoll gemacht, bin mal auf die Finale 2.Staffel gespannt.


        zu "B Positive" da standen die Zeichen schon in Staffel 1 an der Wand, zudem haben sie in Staffel 2 das Konzept geändert.


        zu "Good Sam" da half keine Sophia Bush und kein Jason Isaacs, die Quoten waren von anfang an mies.


        zu "How We Roll" da hatte CBS schon vor dem Start kein Vertrauen gehabt, da die Serie unter dem Titel "Smallwood" bestellt wurde und von 13 auf 11 Folgen gekürzt wurde.
        • am

          das Magnum PI eingestellt wird, damit hatte ich schon gerechnet.
          • (geb. 1990) am

            sehr schade um b positive ;-(


            dagegen magnum einzustampfen richtige entscheidung.... ........kam auch  nie an das original herran.......richig gemacht...

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