„Law & Order“: Neuer Ableger „For the Defense“ von „CSI“-Produzentin bestellt

NBC und Produzent Dick Wolf setzen auf Konzept von Carol Mendelsohn

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 04.05.2021, 11:53 Uhr

„Law & Order“ erhält mit „For the Defense“ ein weiteres Spin-Off bei NBC – Bild: NBC
„Law & Order“ erhält mit „For the Defense“ ein weiteres Spin-Off bei NBC

Jahrelang gab es kaum etwas Neues an der „Law & Order“-Front, bis NBC im April den Ableger „Law & Order: Organized Crime“ mit Christopher Meloni an den Start schickte. Nun hat der Sender überraschend noch ein weiteres Spin-Off bestellt. „Law & Order: For the Defense“ stellt eine Gruppe von Strafverteidigern ins Zentrum. Entwickelt wird die neue Serie ausgerechnet von Carol Mendelsohn, die jahrelang als Showrunnerin und Produzentin die Geschicke des einstigen Konkurrenz-Franchise „CSI“ lenkte. NBC hat eine komplette erste Staffel bestellt.

„Law & Order: For the Defense“ ist in einer Kanzlei für Strafverteidiger angesiedelt und wird die Anwälte und das amerikanische Rechtssystem laut Sender unter das Mikroskop legen. Dabei werde in bester „Law & Order“-Tradition jede Woche ein anderes gesellschaftsrelevantes Thema beleuchtet. Diese neue Serie ist besonders aufregend für mich, so Franchise-Schöpfer Dick Wolf in einem Statement. Wir haben die letzten 30 Jahre mit Serien verbracht, welche die Anklage vertraten. Jetzt wird es toll sein, auch in die Verteidigung zu gehen. Das mit Carol tun zu können, ist eine Ehre und eine Gelegenheit, Fernsehen zu machen, das es bislang in dieser Form nicht gegeben hat.

Tatsächlich erinnert das Konzept des neuen Formats zumindest in Ansätzen an das gescheiterte Spin-Off „Law & Order: Trial by Jury“, das 2005 nach nur einer Staffel mit 13 Episoden wieder eingestellt wurde. Hier stand zwar die Staatsanwältin Tracey Kibre (Bebe Neuwirth) im Zentrum, doch den Taktiken und Strategien der Strafverteidiger wurde ebenfalls ein großer Teil der Handlung gewidmet.

Carol Mendelsohn wird bei „Law & Order: For the Defense“ als Produzentin und Showrunnerin fungieren. Seit den 2000er Jahren zeichnete Mendelsohn für die Entwicklungen im „CSI“-Franchise maßgeblich mitverantwortlich. Gemeinsam mit Anthony E. Zuiker und Ann Donahue kreierte sie die drei Ableger „CSI: Miami“, „CSI: New York“ und „CSI: Cyber“. Da sie inzwischen bei nicht mehr CBS Studios, sondern bei Universal Television unter Vertrag steht, wird sie mit der jüngsten Neuauflage „CSI: Vegas“ (fernsehserien.de berichtete) nichts zu tun haben. Mendelsohn war in ihrer Karriere als Autorin auch bereits für Klassiker wie „Hardcastle & McCormick“, „Stingray“ und „Melrose Place“ tätig.

Das „Law & Order“-Universum von Produzent Dick Wolf umfasst mit „For the Defense“ nun acht Serien. Drei davon können bislang als große Erfolge gewertet werden: die Originalserie „Law & Order“ (1990), die satte 20 Staffeln lang auf Sendung war, „Criminal Intent – Verbrechen im Visier“ (2001), das zehn Jahre lang auf zwei verschiedenen Sendern lief, und natürlich „Law & Order: Special Victims Unit“ (1999), das inzwischen auf NBC zum langlebigsten Primetime-Drama in der Geschichte des US-Fernsehens geworden ist.

Sämtliche Spin-Off-Versuche ab 2005 verschwanden dann aber nach nur einer Staffel wieder vom Bildschirm: „Law & Order: Trial by Jury“ scheiterte an einem unausgegorenen Konzept, „Law & Order: Los Angeles“ (2010) musste feststellen, dass Palmen und Stars für ein eigenes Standbein nicht ausreichend waren, und „Law & Order True Crime“ konnte es mit dem inhaltlich übermächtigen „American Crime Story“ nicht aufnehmen.

Das jüngste Spin-Off „Law & Order: Organized Crime“ legte für NBC am 1. April zwar im Anschluss an „SVU“ einen fulminanten Start hin. Doch nachdem die Quoten bei den nachfolgenden Episoden deutlich gesunken sind, ist die Zukunft der Serie vollkommen offen. Bereits seit mehreren Jahren befindet sich zudem ein weiterer Ableger bei NBC in der Entwicklung: „Law & Order: Hate Crimes“ soll sich mit Hassverbrechen gegenüber Minderheiten auseinandersetzen. Ob die Serie aber jemals das Licht der Fernsehwelt erblicken wird, bleibt unklar.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Die einzelnen Serien sind thematisch und in ihrer Umsetzung ähnlich. Trotzdem sind sie unterschiedlich erfolgreich, was eigenartig ist, denn mir hat z.B. Trial by Jury sehr gut gefallen, es spielen viele Schauspieler, die man später in anderen Serien sehen konnte und genauso auch die in Los Angeles spielenden Folgen mit Corey Stoll den ich sehr gerne sehe. Man sollte doch annehmen können, dass sich für diese Art von Serien immer die gleichen oder zumindest ähnliche Zuseher finden, daher ist nicht nachvollziehbar, woran es liegen könnte, dass manche weniger erfolgreich sind als andere..
    • (geb. 1973) am

      Ich denke schon dass "Law & Order: Organized Crime" ne 2.Staffel erhalten wird denn es schauen Durchnittlich 9,3 Mio. Zuschauer zu.



      "Law & Order: For the Defense" ob das was werden kann? wir werden sehen.
      • (geb. 1967) am

        Ist das krass, WER soll da in all diesen "Law & Order" spin-off's noch durch sehen?? Zumindest bleibt uns die "SVU" erhalten, DAS steht fest!!


        Ob Dick Wolf in all seinen Serien Universen , dazu noch mit den Chicago serien überhaupt noch durch sieht?? :-)

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