„Großstadtrevier“-Star Arthur Brauss ist tot

Charakterdarsteller in zahlreichen Kultserien und Filmen

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 01.09.2025, 15:42 Uhr

Arthur Brauss (1936⁠–⁠2025) – Bild: IMAGO/teutopress
Arthur Brauss (1936⁠–⁠2025)

Markante Gesichtszüge und eine unverwechselbare Stimme machten ihn zu einem Charakterkopf des deutschen Fernsehens: Arthur Brauss war bereits in zahlreichen Kultserien der 1970er Jahre zu sehen, bevor er sich als Polizeihauptmeister Richard Block in die Herzen der „Großstadtrevier“-Fans spielte. Nun ist Brauss im Alter von 89 Jahren in München verstorben.

Seine Ehefrau Marie Poccolin-Brauss bestätigte, dass er friedlich eingeschlafen sei, nach einer Zeit intensiver Pflege. Die beiden waren mehr als 50 Jahre ein Paar, aber erst 2024 hatten sie nach einem halben Jahrhundert „ganz still“ geheiratet. Die Beisetzung soll in München stattfinden.

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Der in Augsburg geborene Sohn eines Gärtnermeisters fand erst über Umwege zur Schauspielerei. Als Jugendlicher machte er sich einen Namen als Stabhochspringer, wurde deutscher Jugendmeister und erhielt später ein Stipendium für die Universität Wyoming. In den USA studierte er dann auch Mathematik und Volkswirtschaft, sammelte aber auch erste Erfahrungen auf der Bühne. Zurück in Deutschland gab er 1963 im Film „Verspätung in Marienborn“ sein Debüt – der Beginn einer über fünf Jahrzehnte währenden Karriere.

Bekannt wurde Arthur Brauss vor allem mit seiner Rolle im „Großstadtrevier“. Von 1986 bis 1991 verkörperte er dort den Polizeihauptmeister Richard Block, eine Figur mit Herz und Haltung, die im 14. Revier von Hamburg-St. Pauli und auf Streife an der Seite von Mareike Carrière für Recht und Ordnung sorgte. Mit Block gab er der Serie eines ihrer ersten prägenden Gesichter, bevor er das Format nach fünf Staffeln verließ. Für viele Zuschauer bleibt er untrennbar mit dieser Figur verbunden.

Darüber hinaus wirkte Brauss in fast 200 Film- und Fernsehproduktionen mit. Seine Vielseitigkeit führte ihn zu Krimis wie „Derrick“, „Der Alte“, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“, aber auch in die „Schwarzwaldklinik“, „Auf Achse“, zu „Tierarzt Dr. Engel“, „Rote Rosen“ oder „Ein Bayer auf Rügen“.

Bereits zuvor arbeitete er auch mit Legenden der Kinogeschichte zusammen: An der Seite von Jeanne Moreau und Burt Lancaster stand er 1964 in „Der Zug“ vor der Kamera, 1972 spielte er in Wim Wenders’ Verfilmung „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ die Hauptrolle des Josef Bloch. Auch auf der Bühne war er präsent, etwa als Götz von Berlichingen bei den Burgfestspielen Jagsthausen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Das ist sehr schade, möge er in Frieden ruhen.

    Als erstes im TV gesehen haben dürfte ich ihn entweder im Großstadtrevier oder in einer Folge von TKKG, in der er den Ehemann von Claudia Rieschel spielte.

    Eine Rolle, in der ich ihn auch sehr gut fand, war die des Agenten Gamma in "Alpha Alpha". Er spielte den Kollegen der Hauptfigur Alpha, dargestellt von Karl-Michael Vogler.
    • (geb. 1973) am

      in "Balko" war er als Kriminaloberrat König in Staffel 3 zu sehen...Im "Großstadtrevier" war er der Vorgänger von Jan Fedder, somit sind vom "Großstadtrevier" Kay Sabban (1992), Peter Neusser (2010), Mareike Carrière (2014), Jan Fedder (2019) und nun "Art" Brauss (2025) verstorben...

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