Disney+-Jahresausblick: Von „Pauline“ bis „Shōgun“, von „Doctor Who“ bis „Star Wars“

Ankündigungen für die kommenden zwölf Monate

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 04.12.2023, 15:55 Uhr

Disney+-Jahresausblick: Von "Pauline" bis "Shōgun", von "Doctor Who" bis "Star Wars" – Ankündigungen für die kommenden zwölf Monate – Bild: Walt Disney Company

Wer dieser Tage überlegt, welche Streamingdienste er im kommenden Jahr abonnieren will, und welche vielleicht aus Kostengründen oder mangels interessanter Formate über die Klinge springen – nun, den versucht Disney+ mit einem jetzt veröffentlichten Ausblick der Programmhighlights im kommenden Jahr zu ködern.

Dabei spart sich der Streaming-Anbieter der The Walt Disney Company allerdings einstweilen, allzu konkrete Termine anzukündigen – abgesehen von drei Formaten aus dem Januar und Februar 2024. Daneben laden die hervorgehobenen Formate in den einzelnen Bereichen den bisherigen Disney+-Kunden auch dazu ein, zu überlegen, wie man mit den jeweiligen Veröffentlichungen im abgelaufenen Jahr zufrieden gewesen ist – gerade „Aushängeschild“ Marvel kam in die Kritik, manche US-Serien wurden wegen Erfolglosigkeit in den USA auch in Deutschland flugs wieder aus dem Programm gekegelt (fernsehserien.de berichtete).

Konkrete Startdaten

Am 10. Januar veröffentlicht Disney+ die fünfteilige Marvel-Serie „Echo“, in der die Figur aus „Hawkeye“ nochmal ins Zentrum rückt. Alle fünf Folgen werden auf einen Schlag zugänglich gemacht. Am 19. Januar folgt die spanische Dramaserie „Cristóbal Balenciaga“ um den gleichnamigen Modeschöpfer von Weltruhm. Am 27. Februar beginnt die Veröffentlichung der Miniserie „Shōgun“, eine erneute Verfilmung der Romanvorlage von James Clavell aus dem Jahr 1975.

Deutsche Disney-Produktionen

Im kommenden Jahr stehen bisher zwei Eigenproduktionen aus Deutschland fest. Einerseits die Mystery-Serie „Pauline“, andererseits die Dramedy „Habibi Baba Boom“.

In ersterer steht Schülerin Pauline (Sira-Anna Faal) im Zentrum, deren Zukunft in sicherer Spur festzustehen scheint. Doch ein One-Night-Stand mit dem attraktiven Sohn des Teufels, Lukas (Ludger Bökelmann), lässt sie schwanger und mit Superkräften ausgestattet zurück: Pauline findet sich mitten in der Auseinandersetzung zwischen Engeln und Dämonen wieder. Und daneben auch im Gefühlschaos des Erwachsenwerdens.

Ebenfalls zwischen zwei Welten steht Sami (Omar El-Saeidi) in „Habibi Baba Boom“: Er ist Deutscher mit muslimischen Wurzeln und versucht, beiden Welten gerecht zu werden. Ein schwieriges Ansinnen, das zwischen Tradition und Aufbruch immer wieder für Chaos sorgt.

Allgemeine Unterhaltungsserien

Neben „Shōgun“ steht 2024 auch die Miniserie „Feud: Capote Vs. The Swans“ an, ein True-Drama-Format von Ryan Murphy, in der das Zerwürfnis von Autor Truman Capote mit dem ihm umgebenden Kreis an Damen der New Yorker High Society im Zentrum steht, nachdem Capote deren „Geheimnisse“ für einen neuen Roman verwendet hatte.

In „Black Cake“ (in den USA bereits bei Hulu) erfahren zwei erwachsene Kinder erst nach dem Tod ihrer Mutter durch ihre Hinterlassenschaft auf einem USB-Drive von deren bewegter Lebensgeschichte. „We Were The Lucky Ones“ zeichnet die Lebensgeschichte einer jüdischen Familie nach, die zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auseinandergerissen worden war und deren Mitglieder in der Hoffnung auf ein Wiedersehen um ihr Überleben kämpfen. In „Interior Chinatown“ steht Willis Wu (Jimmy O. Yang) im Zentrum, der in Fernsehproduktionen bisher nur kleine Nebenrollen gespielt hat, aber danach strebt, zum Hauptcharakter zu werden – auf dem Bildschirm wie im Leben.

Neben einer neuen Staffel von „Welcome to Wrexham“ wird auch die neue Reality-Serie „Vanderpump Villa“ zu Disney+ kommen, in der Lisa Vanderpump und ihr Personal in einer französischen Villa die Wünsche nobler Gäste erfüllen.

Fans können sich zudem über neue Staffeln von „Futurama“ und „The Bear: King of the Kitchen“ freuen.

MCU und Star Wars

Die etablierte, zuletzt oftmals vergeblich um Zuschauergunst ringenden Franchises gehen auch 2024 mit neuen Serien weiter.

Bereits erwähnt wurde die Serie „Echo“ aus dem MCU, die im Januar ansteht. Daneben steht 2024 auch das „WandaVision“-Spin-Off „Agatha: Darkhold Diaries“ an sowie die animierte Serie „X-Men ’97“ – ein Nachfolger zur Serie „X-Men“, die zwischen 1992 und 1997 veröffentlicht wurde: Nun geht deren Handlung eben im Jahr 1997 weiter.

Bei „Star Wars“ steht als nächstes die Mystery-Serie „Star Wars: The Acolyte“ auf dem Programm. Erstmalig spielt die Handlung in der erst kurz beschriebenen Ära der Hohen Republik, eine Goldene Epoche knapp 200 vor der „Skywalker-Saga“ in der Geschichte der Galaktischen Republik, in der die Jedi noch als Friedensstifter auftraten und nicht als Generäle. Ein weiblicher Padawan entdeckt erste Spuren der aufkeimenden Mächte der Dunkelheit.

Im Zentrum von „Star Wars: Skeleton Crew“ stehen vier Kinder, die sich in den Weiten der Galaxis verirrt haben und die ihren Weg nach Hause suchen.

Europäische Eigenproduktionen

Neben den beiden deutschen Serien stellt Großbritannien den Großteil an Disney+-Eigenproduktionen – die Ausnahme „Cristóbal Balenciaga“ wurde bereits erwähnt.

Neben der zweiten Staffel der Mystery-Serie „Extraordinary“ um eine Welt, in der (fast) jeder Mensch Superkräfte hat, steht 2024 die Mantel-und-Degen-Serie „Renegade Nell“ an: Nachdem Nell (im 18. Jahrhundert) eines Mordes bezichtigt wurde, geht sie mit ihren jüngeren Schwestern in die Wildnis und versucht, sich als Straßenräuberin durchzuschlagen. Weiterhin wird die zunächst vierteilige Krimiserie „Shardlake“ veröffentlicht, die auf den Bestsellern von C.J. Sansom basiert und Krimigeschichten in der Tudorzeit beinhaltet und auch „Rivals“, das sich um eine Rivalität um die Vorherrschaft im Privatfernsehen dreht.

Ebenfalls aus UK kommt „Camden“, eine Dokureihe, die die im Music-Business immer wieder einflussreichen Bewohner des Londoner Stadtteils ins Zentrum stellt und von Dua Lipa produziert wird, die selbst diesem illustren Kreis angehört. Im Reality-Format „In Vogue“ steht ein Blick in die Redaktion der einflussreichen Modezeitschrift im Zentrum, ebenso wie ein Blick auf die einflussreichen Namen der Modewelt.

Disney Branded Television

Unter diesem etwas sperrigen Oberbegriff versammeln sich einerseits die Internationalen Ko-Produktionen von Disney – etwa „Doctor Who“, das 2024 in die 14. Staffel gehen wird – und andererseits Formate, die Disney für seine US-(Kinder-)Sender herstellt: Angekündigt ist hier etwa eine zweite Staffel der Animationsserie „Monster bei der Arbeit“ (OT: „Monsters at Work“) und eine Fortsetzung zu „Marvel Moon Girl und Devil Dinosaur“.

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