Das „Traumschiff“ legt demnächst bei RTL+ an
Streamingdienst sichert sich zahlreiche Erfolgsformate des ZDF
Bernd Krannich – 27.08.2024, 10:46 Uhr
Im Ringen darum, der erfolgreichste lokale Streaminganbieter in Deutschland zu sein, hat RTL+ einen weiteren Lizenzdeal abgeschlossen, der dem Anbieter ein großes Streamingrechte-Paket von ZDF Studios sichert. Enthalten sind unter anderem beliebte ZDF-Formate von „Wilsberg“ über „Der Bergdoktor“ bis zu „Das Traumschiff“.
Laut RTL+ wurden insgesamt 1.000 Episoden von diversen Serien und Reihen lizenziert. Diese sollen ab dem 15. September in drei Stufen dem Angebot von RTL+ hinzugefügt werden. In der ersten Welle werden Folgen von Krimis wie „Nord Nord Mord“, „Marie Brand“ und „Friesland“ sowie eben „Wilsberg“ verfügbar, die beim Streaminganbieter für einen Ausbau des deutschen Krimiangebots sorgen sollen.
Im nächsten Schritt, einen Monat später am 15. Oktober, folgt die zweite Welle an Neuzugängen, die unter anderem die Dramaserien wie „Der Bergdoktor“, „Die Bergretter“ und „Bettys Diagnose“ umfassen wird.
Der dritte und letzte Schritt in diesem Lizenzdeal wird zum 15. November vollzogen. Dann gesellen sich Episoden unter der Überschrift Für die ganze Familie ins RTL+-Angebot. Darunter sind Klassiker wie „Das Traumschiff“, „Ich heirate eine Familie …“ und „Die Schwarzwaldklinik“.
Andreas Fischer, COO von RTL Deutschland, kommentiert: Als führender deutscher Privatsender und Streamingdienst wollen wir die erste Adresse für alle Partner in Deutschland sein. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir jetzt auch mit ZDF Studios einen neuen Lizenzdeal vereinbaren konnten. Dieses hochkarätige Paket an ZDF-Erfolgsserien ist eine perfekte Ergänzung zu unserem eigenen Must-see-Content und kann auf RTL+ auch nochmal eine ganz neue, jüngere Zielgruppe begeistern.
Der jetzige Lizenzdeal mag dem einen oder anderen Gebührenzahler bitter aufstoßen, nach dem Motto Ich hab für die Inhalte doch schon mit meinen Gebühren bezahlt, warum soll ich jetzt andernorts nochmal zahlen?
. Jedoch sind die Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender eben nur „auf Zeit gemietet“. Damit die von den Sendern unabhängigen Produzenten, die die jeweiligen Formate herstellen, wirtschaftlich arbeiten können, müssen die Rechte nach dem Ablauf der Lizenzierung durch die Öffentlich-Rechtlichen auch weiter vermarktet werden. Dafür hatte das ZDF vor knapp 30 Jahren – als Pay-TV, Heimvideo und das Aufkommen der Privatsender neue potentielle Lizenz-Quellen brachte – die ZDF Studios GmbH gegründet.
Daneben hat der Gesetzgeber den öffentlich-rechtlichen Sendern eben Grenzen gesetzt, wie lange sie Formate anmieten dürfen, um dem Grundversorgungsauftrag gerecht zu werden.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Tommi68 am
Die wissen wie man Geld macht, erst die Produktionen mit der GEZ-Gebühr finanzieren und es dann noch verscherbeln.Timolino (geb. 1979) am
Die Frage stellt sich mir ob die Inhalte dennoch weiterhin parallel in der ZDF-Mediathek verfügbar sein werden...Holdt Heiger (geb. 1981) am
@Tommi68 Deine Platte hat einen Sprung. Dieses "Argument" lese ich immer wieder. Zum einen heißt es weder GEZ noch Gebühr, sondern Rundfunkbeitrag. Zum anderen würde es, wenn man dieser Logik folgt, bedeuten, dass Serien der öffentlich-rechtlichen Sender z. B. auch kostenlos auf DVD angeboten werden müssten, weil "man die ja eh schon mal bezahlt hat".Holdt Heiger (geb. 1981) am
Ich denke, es wird u. a. darauf ankommen, ob die ZDF Formate bei RTL+ kostenlos oder nur mit Premium Abo abrufbar sein werden.