2023/2024, Folge 18–34

  • Folge 18 (30 Min.)
    Demonstration in Kiel: „Omas gegen Rechts“ für Demokratie und Toleranz
    Sie wollen nicht das klischeebehaftete Bild der Oma erfüllen, die den ganzen Tag strickt und den Enkelkindern vorliest: Die „Omas gegen Rechts“ wollen Widerstand leisten gegen einen zunehmenden Rechtsruck und Antisemitismus. Ob beim Protest gegen Aufmärsche von sogenannten Montagsspaziergängern oder von Querdenkern, ob bei Solidaritätsbekundungen für Frauen im Iran oder Afghanistan oder für die Ukraine: Die „Omas gegen Rechts“ kämpfen für die Demokratie und sind immer dann zur Stelle, wenn sie diese bedroht sehen. Ein Filmteam hat begleitet sie am 27. Januar in Kiel bei einer Demonstration für Toleranz.
    Kontroverses Hausfrau-Revival: TikTok-Trend Stay at Home Girlfriend
    „Alles für meinen Prinzen“, „Ich bin ein Stayathome Girlfriend“, so heißen die Videos, die Malischka auf TikTok veröffentlicht. Perfekt gestylt wird gekocht, geputzt, sich schön gemacht. In den Kommentaren gibt es dafür auch Hate: Kommt sie aus dem Zeittunnel aus den 1950ern? Und sie ist nicht die Einzige, die das Hausfrauen-Dasein feiert, auf TikTok und Instagram ist ein regelrechter Trend zu beobachten. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Malischka über den Alltag als Social-Media-Creator und ihr Verständnis von Feminismus.
    Preisgekrönt: Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal aus Hannover
    Düzen Tekkal setzt sich für Menschenrechte ein. Dafür wird die 45-Jährige mit Preisen ausgezeichnet. Und massiv angefeindet. Die in Hannover geborene Journalistin und Dokumentarfilmerin reiste mit ihrem Vater in den Irak, um über die Verbrechen an Jesidinnen und Jesiden zu berichten. Dabei entstand nicht nur der Film „Háwar – Meine Reise in den Genozid“, der im Deutschen Bundestag und bei den Vereinten Nationen in New York gezeigt wurde. Im Jahr 2015 gründete Tekkal außerdem mit einigen ihrer Schwestern die Menschenrechtsorganisation Háwar.help, mit der sie sich für unterdrückte Minderheiten einsetzt. Am 20. April bekommt sie den Theodor Heuss Preis verliehen. Die Auszeichnung steht unter dem Motto „Demokratie unter Druck“.
    Oscar-Nominierung für Hamburger Film „Das Lehrerzimmer“
    Der Film „Das Lehrerzimmer“ ist für den Oscar nominiert und hat somit Chancen auf die begehrteste Filmtrophäe in der Kategorie „Bester internationaler Film“. Die Oscar-Verleihung findet am 10. März 2024 in Los Angeles statt. Im Mai gewann das bewegende Schuldrama von Regisseur Ilker Çatak gleich fünf Lolas beim Deutschen Filmpreis. Im Film spielt Leonie Benesch eine junge, engagierte Pädagogin, die mehr und mehr zwischen die Fronten gerät, als sie eine Diebstahlserie in ihrer Schule aufklären will.
    Rap und Politik: Hip-Hop made in Norddeutschland
    Ob Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, ob Mauerfall oder Coronakrise: Deutschrap reagiert auf Politik und gesellschaftliche Ereignisse, nimmt den Zeitgeist auf, kritisiert und polarisiert dabei. 1990 bis 2000 war Hamburg das musikalische Epizentrum der Szene mit Bands wie Absolute Beginner, Dynamite Deluxe oder auch Fettes Brot. Die ARD-Produktion „Hiphop – Made in Germany“ erzählt die Geschichte dieser Musikkultur in vier Teilen. Jeder Folge sind ein Jahrzehnt und eine Stadt zugeordnet. Denyo von Absolute Beginner und Rapperin Eunique begeben sich gemeinsam auf eine Zeitreise in das Hamburg der 1990er-Jahre. (Seit 23. Januar in der ARD Mediathek; im NDR Fernsehen: 26. Januar, 2. Februar und 9. Februar). (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 29.01.2024 NDR
  • Folge 19 (30 Min.)
    Wie eine Frau die Säurefassmorde in Hamburg aufklärte: der Film „Die Unsichtbaren“ von Matthias Freier
    Der Fall erschütterte Hamburg und den Rest Deutschlands. Lutz R. aus Hamburg-Rahlstedt quält und tötet in den 1980er-Jahren zwei Frauen, zerstückelt sie und löst sie in Salzsäure auf in zwei Fässern, die er im Garten vergräbt und einbetoniert: die sogenannten Säurefassmorde. Eine dritte Frau entführt Lutz R., will mit ihr Lösegeld erpressen und lässt sie schließlich überstürzt frei, als seine eigene Frau vorzeitig aus dem Urlaub zurückkommt. Die Polizei kommt ihm auf die Spur, ihm wird der Prozess gemacht, allerdings nur wegen der Entführung.
    Mehr ist den Beamten nicht bekannt. Nur die Kriminalkommissarin Marianne Atzeroth-Freier ermittelt weiter und kann ihm schließlich mithilfe einer dann extra gegründeten Sonderkommission auch die beiden Morde nachweisen. Der Dokumentarfilm „Die Unsichtbaren“ (Kinostart 15. Februar) von Matthias Freier, Stiefsohn von Marianne Atzeroth-Freier, erzählt nun die beeindruckende Geschichte. „NDR Kultur – Das Journal“ hat mit ihm über seine Stiefmutter und die damaligen Ermittlungen gesprochen.
    98-jähriger Holocaustüberlebender: bewegendes Buch über Albrecht Weinberg aus Ostfriesland
    Er hat Bergen-Belsen und Auschwitz überlebt. Albrecht Weinberg, 98, war gerade in Leer auf einer Demo gegen die AfD und geht als Zeitzeuge in Schulen. Dort erzählt er von seiner Jugend in Ostfriesland, dem Erstarken der Nazis, von Freunden, die plötzlich keine mehr waren, davon, wie er seine Familie verlor. Mit seiner Schwester entkommt er dem Holocaust, emigriert in die USA. Jahrzehnte später kommen beide zurück nach Leer. In seinem Buch „Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm“, das am 14. Februar im Penguin Verlag erscheint, erzählt Albrecht Weinberg von seiner Geschichte und von seinem Glauben an das Gute, trotz allem.
    Die berühmteste Frau der Welt: das Phänomen Taylor Swift
    Sie ist die berühmteste Frau der Welt. Sie hat alles Bisherige in den Schatten gestellt. Sie ist erfolgreicher als Elvis Presley oder die Beatles: über 100 Millionen monatliche Spotify-Hörer*innen, mit „1989 (Taylor’s Version)“ das meist gestreamte Album an einem Tag. Mitte Oktober startete weltweit der Konzertfilm „Taylor Swift: The Eras Tour“ in den Kinos und übertraf sogar den Einspielerfolg der Blockbuster „Barbie“ und „Oppenheimer“. Die Universität von Melbourne plant ein „Swiftposium“, um den Einfluss der Sängerin auf Gesellschaft, Wirtschaft und Fans zu erforschen.
    Allein auf Instagram folgen ihr rund 300 Millionen Menschen. Amerikanische Zeitungen beschäftigen einen eigenen Taylor-Swift-Reporter, um ständig zu berichten. Bis Mitte 2024 wird Taylor Swift weltweit 146 restlos ausverkaufte Konzerte spielen. Sie hätte locker mehr Tickets verkaufen können. Ihre derzeitige Welttournee, die Eras-Tour, war überall in Minuten ausverkauft. Im Sommer kommt sie nach Deutschland, die Tickets kosten im Schnitt 300 Euro. Wie war der fantastische Aufstieg der ehemaligen Countrysängerin aus Reading/​Pennsylvania überhaupt möglich? Was ist das Geheimnis ihres Erfolges?
    Zukunft der Kinobranche: werden Synchronsprecher durch KI ersetzt?
    Die Einführung von künstlicher Intelligenz (KI) könnte in verschiedenen Branchen ganze Berufsgruppen überflüssig machen. Auch Synchronsprecher könnten in Zukunft durch KI-Stimmen ersetzt werden. Der Verband Deutscher Sprecher:innen e.V. (VDS) hat in einer Stellungnahme vor „Missbrauchsrisiken“ gewarnt und steht dem „Einsatz künstlicher Stimmen in Bereichen, in denen es um eine künstlerische Interpretation von Inhalten geht“, kritisch gegenüber. „NDR Kultur – Das Journal“ trifft zwei Sprecherinnen, die um ihre berufliche Zukunft bangen, und zeigt, wie Brad Pitt mithilfe von KI schon Deutsch spricht.
    Was sind die Risiken von KI? Gespräch mit einem Osnabrücker Wissenschaftler
    Beim Thema künstliche Intelligenz denkt man oft an selbstfahrende Autos oder sprechende Roboter. Doch das sei nur die Spitze des Eisbergs, so Professor Rainer Mühlhoff von der Universität Osnabrück. Der allergrößte Teil der KI ist unsichtbar, verändert bereits das Leben. Und es ist noch nicht absehbar, wie sehr KI die Zukunft prägen wird. KI wertet schon jetzt für verschiedenste Unternehmen Daten aus und beeinflusst Entscheidungen, die Menschen persönlich betreffen: z. B. wie teuer eine Versicherung oder zu welchem Job-Interview man eingeladen wird. Mögliche Gefahren gibt es auch im Gesundheitswesen, andere Kritiker warnen vor zukünftiger „Gesichts-Überwachung“. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Rainer Mühlhoff über Chancen und Risiken der KI. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.02.2024 NDR
  • Folge 20 (30 Min.)
    Hanau überleben: zwei Bücher über die Folgen des Terrors
    Am 19. Februar 2020 erschießt ein Rechtsextremist in Hanau innerhalb weniger Minuten neun Menschen. Said Etris Hashemi hat den Anschlag schwer verletzt überlebt, sein jüngerer Bruder stirbt direkt neben ihm. Auch Çetin Gültekins jüngerer Bruder wurde in Hanau ermordet, auch in seinem Leben ist nichts mehr so wie es davor war. Zerrissen zwischen dem Kampf um Gerechtigkeit und ihrer Trauer haben beide jetzt Bücher geschrieben. Seit vier Jahren kämpfen die Hinterbliebenen um Aufarbeitung, Gerechtigkeit und Konsequenzen.
    Notwendiges Bekenntnis oder Ende der Kunstfreiheit? Antisemitismus-Klausel in Schleswig-Holstein
    Jüdisches Leben in Deutschland muss geschützt werden. Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, hat angesichts der steigenden Zahlen der antisemitischen Vorfälle in den letzten Monaten eine bestürzende Dringlichkeit bekommen. Auch in der Kulturszene, die nicht erst seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza um eine Haltung zu den Geschehnissen ringt. Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin (CDU), will, dass sich öffentlich geförderte Kultureinrichtungen zu einer Klausel gegen Antisemitismus verpflichten.
    Die entsprechende Antisemitismus-Klausel, die ihm vorschwebte, ist gerade gescheitert. Vorerst. Kritiker sprachen von vorauseilender Zensur, „Gesinnungsschnüffelei“ und befürchten eine Einschränkung der Kunstfreiheit. In Schleswig-Holstein ist die Kulturförderung bereits an ein Bekenntnis gegen den Antisemitismus gebunden. „NDR Kultur – Das Journal“ diskutiert mit der zuständigen Bildungsministerin Karin Prien (CDU), warum sie so eine Klausel eingeführt hat, und fragt bei Hamburgs Senator für Kultur und Medien Carsten Brosda (SPD) nach, warum er die Klausel nicht für das richtige Instrument hält.
    Gefeiert: „The Zone of Interest“ mit Sandra Hüller: Spielfilm über das Ehepaar Höß
    Man kann es sich kaum vorstellen: das traute Familienheim Mauer an Mauer mit der Hölle von Auschwitz. Doch so war es. Der Lagerkommandant Rudolf Höß lebte mit seiner Ehefrau Hedwig und den Kindern in einer Villa neben dem KZ. Und gemeinsam verwirklichten sie sich den Traum der aufstrebenden Musterfamilie im NS-Staat. Der Spielfilm „The Zone of Interest“, nominiert für fünf Oscars, erzählt diese Geschichte mit Christian Friedel und Sandra Hüller in den Hauptrollen. Was im Konzentrationslager passiert, wird im Film nicht gezeigt, aber durch Schreie und Geräusche ist das Grauen immer präsent. „The Zone of Interest“ ist gespenstisch, gewagt und absolut sehenswert. Der Film kommt am 29. Februar ins Kino, „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit den beiden Hauptdarstellern.
    Sie bringt den „Tatort“ ins Radio: Treffen mit der Schriftstellerin Simone Buchholz
    Der „Tatort“ ist Kult, seit Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Fernsehen, mit legendären Ermittlerteams. Doch auch im Hörfunk kann man den „Tatort“ schon seit mehr als 15 Jahren erleben: in der Hörspielreihe ARD Radio Tatort. Jetzt hat die gefeierte Krimiautorin Simone Buchholz ein neues Team für den NDR entwickelt: Im Mittelpunkt steht eine kleine Spezialeinheit, die sich um Extremismus in Niedersachsen kümmert. In dem Hörspiel „Bomber“ von Simone Buchholz, zu hören in der ARD Audiothek, zerstören Rohrbomben drei Windräder. Die Extremismus-Einheit aus Verden an der Aller wird hinzugezogen, aber es gibt weder Spuren noch Bekennerschreiben. „NDR Kultur“-Moderatorin Julia Westlake trifft Simone Buchholz im Hörfunkstudio und geht mit ihr durch St. Pauli, wo die Schriftstellerin seit vielen Jahren lebt.
    John Neumeier: Hamburger Tanz-Legende wird 85
    So flüchtig der Tanz ist, so beständig ist John Neumeier. Seit über 50 Jahren ist der Choreograf und Tänzer Chef des Hamburg Balletts und doch zugleich im permanenten Aufbruch. Er entschlackt die gängigen Ballettklassiker von „Romeo und Julia“ bis „Schwanensee“, kreiert bahnbrechende Fantasien auf das sinfonische Werk Gustav Mahlers und zeigt die Zerrissenheit des Menschen etwa in seinem vielschichtigen „Nijinsky“. Rund um den Globus wird Neumeier gefeiert für sein Werk, das über 170 Choreografien umfasst. Am 24. Februar wird John Neumeier 85 Jahre alt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 19.02.2024 NDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    Die große Welt unter einem Dach: Film über die Macher des Miniatur Wunderlands Hamburg
    Als Kinder träumten die Zwillinge Frederik und Gerrit Braun von einer großen Modelleisenbahn. Heute haben sie laut „Guinness World Records“ die größte Anlage der Welt mit rund 1200 Zügen. In der Speicherstadt betreiben die Brüder Braun das Miniatur Wunderland Hamburg: ob Freie und Hansestadt, Italien oder Amerika, Städte oder Länder aus aller Welt wurden dort liebevoll nachgebaut, mit teils kuriosen Details versehen und mit kleinen Figuren bevölkert. Pro Jahr besuchen ca. 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher die Anlage. Der Dokumentarfilm „Wunderland – Vom Kindheitstraum zum Welterfolg“ schaut hinter die Kulissen, erzählt die wechselvolle Geschichte der beiden Gründer und begleitet sie von Hamburg nach Südamerika, wo sie gemeinsam mit einer Modellbau-Familie einen neuen Wunderland-Abschnitt erschaffen. Als animierte Miniaturfiguren laufen die Zwillinge sogar selbst durch die Welt, die sie erschaffen haben. Der Dokumentarfilm von Sabine Howe kommt am 7. März ins Kino.
    Ein Hamburger schreibt über den Serienkiller Jack Unterweger: das Buch „Austrian Psycho“
    Schriftsteller, Frauenschwarm, Serienkiller: Die Causa Jack Unterweger ist einer der spektakulärsten Fälle der jüngeren Kriminalgeschichte. Sie ist aber auch die Geschichte einer großen Blendung. Denn Unterweger, der sich als begeisternder Knastliterat einen Weg in die Freiheit schrieb, war in Wahrheit ein dreister Plagiator und krimineller Manipulator. Der Autor Malte Herwig fragt in seinem Buch „Austrian Psycho“, wie sich so viele Menschen blenden lassen konnten. „NDR Kultur – Das Journal“ hat Herwig in Wien getroffen.
    Bezaubernde Bilder im ewigen Eis: der Film „Rückkehr zum Land der Pinguine“
    Nach seinem Oscar-Erfolg „Die Reise der Pinguine“ kehrt Dokumentarfilmer Luc Jacquet fast 20 Jahre später zurück in die Antarktis. Er dreht ein Reisetagebuch in Schwarz-Weiß, einen fast meditativen Film über die Sehnsucht des Menschen nach dem Reisen und der Natur, nach den noch unberührten Flecken auf dem Planeten. Er verlässt sich dabei komplett auf die Wucht der Bilder, die Geräusche des Eises, des Meeres und des Windes. Und dann trifft er die Kaiserpinguine wieder. In der völlig überdrehten Welt der Menschen ist dieser Film aus der Welt der Tiere wie eine Therapiestunde. (Kinostart am 15. Februar 2024)
    „Venus & Adonis“: eine Barockoper mit Schüler*innen in Hannover
    Barockopern gehören nicht unbedingt zur Lieblingsmusik von Jugendlichen. Und doch gibt es nun ein wunderbares Projekt, in dem Schüler*innen aus Hannover gemeinsam mit Profis die Oper „Venus & Adonis“ auf die Bühne bringen. Das hannoversche Ensemble la festa musicale, das auf Barockmusik spezialisiert ist, und das Künstlerkollektiv ART HOUSE Graz haben mit der Albert-Einstein-Schule Laatzen über Monate an dem Projekt gearbeitet. Die ganze Schule war beteiligt: ein Kunstkurs fertigte Kostüme, Werk-AGs die Requisiten. Vor allem aber tanzen und singen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Profimusikern. Das ungewöhnliche Projekt, das die Oper von John Blow mit Popsongs kombiniert, wird am 24. und 25. Februar 2024 in der historischen Galerie Herrenhausen aufgeführt.
    Eine Kindheit zwischen Tieren: das „NDR Buch des Monats“ von Alina Herbing
    Eine Kindheit auf einem Bauernhof mit lauter Tieren, das klingt doch ganz idyllisch. Doch in dem neuen Roman von Alina Herbing ist dieses Leben alles andere als schön für die Hauptfigur Madeleine: Ihre Mutter hat sich ihren Traum vom Landleben in Mecklenburg erfüllt und kümmert sich ehrenamtlich um vernachlässigte Tiere. Doch je mehr sie aufnimmt, desto mehr sind die Kinder auf sich allein gestellt. Madeleine friert im kalten Haus, fürchtet sich vor den Hunden, die immer mehr Platz für sich beanspruchen und flüchtet sich manchmal in eine Fantasiewelt. Schriftstellerin Alina Herbing hat mit ihrem Debütroman „Niemand ist bei den Kälbern“ 2017 bereits einen Erfolg gefeiert, das Buch wurde fürs Kino verfilmt. In ihrem neuen Buch erzählt sie eindringlich und atmosphärisch vom Auseinanderfallen einer Familie und einer schwierigen Kindheit in einer rohen und bedrohlichen Natur. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 26.02.2024 NDR
  • Folge 22 (35 Min.)
    Täuschend echte Videos: der nächste Schritt in der KI-Revolution
    Es ist noch keine eineinhalb Jahre her, dass ChatGPT Furore machte: Die KI, die Texte schreiben kann. Jetzt haben die Entwickler von OpenAI den nächsten Schritt gemacht. Sora heißt ihre Software, die mit einem einfachen Textbefehl Videos erstellen kann, die täuschend echt aussehen. Faszinierend, aber auch beängstigend. Wird man künftig keinem Bild mehr trauen können? Die Gefahr von Missbrauch ist hoch, gerade in einem Wahljahr. Manipulierte Bilder gibt es schon lange, sagt Judith Simon, Professorin für Ethik. Doch neu ist, wie schnell und einfach es mit solchen Tools wird, dass jeder Fake Videos erstellen kann.
    „Herr Boning geht baden“: Wigald Boning über den Trend Eisbaden
    Bei Minusgraden schlägt man ein Loch ins Eis, bei starkem Wind empfiehlt sich eine Mütze über den Ohren: Aber egal, wie ungemütlich es draußen ist, die Leute gehen schwimmen. Sie springen in die aufgepeitschte Ost- oder Nordsee und in idyllische Weiher, für etwa drei Minuten, manche länger, viele kürzer. Der Autor Wigald Boning geht seit fast 600 Tagen bei Wind und Wetter ins Wasser. Was ist dran am Hype ums Eisbaden?
    Gleichberechtigung? Von wegen: ein Buch über die Benachteiligung von Frauen
    Gleichberechtigung? Von wegen. Die Autorin und Journalistin Alexandra Zykunov listet in ihrem Buch „Was wollt ihr denn noch alles?!“ (Rowohlt) Fakten, Studien und Zahlen auf, die unmöglich und absurd klingen, aber leider wahr sind. Beispiele? Thema Vorbild: Männliche Helden erleben in Kinderbüchern fast drei Mal so viele Abenteuer wie ihre weiblichen Pendants. Und laut einer Studie aus dem Jahr 2017 haben 50 Prozent aller weiblichen Figuren in deutschen Trickserien einen anatomisch unmöglichen Körper. Bei den männlichen Figuren sind es nur sechs Prozent. Anderes Beispiel: Selbst Algorithmen benachteiligen Frauen.
    So haben die Algorithmen, die über Kreditvergaben entscheiden, Frauen benachteiligt und ihnen nur niedrigere Kredite angeboten. Selbst der Apple-Mitbegründer Steve Wozniak hatte bestätigt, dass die offizielle Kreditkarte von Apple seiner Frau einen zehn Mal geringeren Kreditrahmen gewährt hatte als ihm, trotz gleicher Vermögenswerte. Von Gender Pay Gap, Gender Health Gap und Gender Care Gap gar nicht zu reden. „NDR Kultur – Das Journal“ hat Alexandra Zykunov getroffen und mit ihr über die Benachteiligung von Frauen gesprochen.
    Dirigentin werden: Frauen erobern eine Männerdomäne
    Lange war Dirigieren ausschließlich ein Beruf für Männer. Doch das ändert sich langsam. Immer mehr junge Frauen interessieren sich fürs Dirigieren: Laut Deutschem Musikrat wählen zunehmend Frauen das Studienfach Dirigieren an deutschen Musikhochschulen. Die Geschlechterverteilung unter den freiberuflichen Dirigentinnen und Dirigenten ist ähnlich, auch hier finden sich rund 40 Prozent Frauen. In den Führungspositionen sieht es jedoch anders aus: Von 129 öffentlich finanzierten Berufsorchestern in Deutschland werden nur vier von einer Frau geleitet. „NDR Kultur – Das Journal“ schaut an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) zu, wie die 23-jährige Studierende Doga Çetin bei Professor Ulrich Windfuhr dirigieren lernt.
    Wenn die Touristen fort sind: Roman über eine Ferieninsel
    Einst brachten die Touristen der Insel Wohlstand, zumindest für einige der Bewohner. Doch nun bleiben sie plötzlich weg. Hotels stehen leer, das Leben kommt zum Stillstand und die Einheimischen sind auf sich allein gestellt. „Nach den Fähren“ heißt der wunderbare neue Roman von Thea Mengeler. Die in Hannover lebende Schriftstellerin schreibt in knapper poetischer Sprache von den existenziellen Veränderungen auf einer ehemals beliebten Urlaubsinsel, von persönlichen Beziehungen und Machtstrukturen. Und gleichzeitig hinterfragt das Buch auch, was der Tourismus mit den Einheimischen macht. „Nach den Fähren“ (Wallstein Verlag) ist das „NDR Buch des Monats“ im März. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.03.2024 NDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    Meeresabenteuer und Umweltschutz: die International Ocean Film Tour in Norddeutschland
    Sie sind nur vier bis sechs Zentimeter lang, aber entscheidend für das Ökosystem in der Antarktis: Krill sind kleine Krebstiere, die wichtigste Nahrungsquelle für Wale und viele Pinguinarten. Doch Krill ist bedroht, einmal durch die Erwärmung der Meere und außerdem durch Überfischung, denn für die Industrie ist Krill ein begehrter Rohstoff, z. B. für Tierfutter oder Nahrungsergänzungsmittel. Die Umweltaktivisten der Sea Shepherd wollen mit ihren Aktionen auf die ökologische Gefahr durch die Krill-Fischerei aufmerksam machen. Der sehenswerte Film „The Return to Antarctica“ begleitet Kapitän Peter Hammarstedt bei einem Einsatz. Die Dokumentation wird mit weiteren Filmen über Faszination und Gefährdung der Meere auf der „Ocean Film Tour“ gezeigt. Termine in vielen Städten in Norddeutschland.
    „Unser neues Auge im All“: die faszinierenden Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops
    So nahe sind wir dem Urknall noch nie gekommen. Eine Reise in unvorstellbare Vergangenheiten, in unvorstellbaren räumlichen Dimensionen. Es ist eine Reise in den Kreißsaal der Galaxien. Ende 2021 startete das James-Webb-Weltraumteleskop ins All. Seither schickt das Milliardenprojekt von NASA, ESA und CSA Bilder von fernen Galaxien zur Erde: aus über 1,5 Millionen Kilometern Entfernung. Mit gestochen scharfer Auflösung enthüllt Webb hunderte zuvor verborgener Sterne, Atmosphären fremder Planeten und Planetensystemen und macht sie erstmals sichtbar – ein Weltraumteleskop auf der Suche nach neuem Leben. Es kann durch Staub und Nebel hindurch blicken. Und: es zeigt uns die Geschehnisse im Universum in weiter Vergangenheit – weil die Informationen nur in Lichtgeschwindigkeit zu uns kommen.
    Der Roman „25 letzte Sommer“: Stephan Schäfer über einen Neuanfang an der Schlei
    Stephan Schäfer war Top Manager an der Spitze von „Gruner + Jahr“ und „RTL Deutschland“. Dann schied er 2022 aus. Jetzt hat er sein erstes Buch geschrieben: zwei Männer, ein gestresster Top-Manager und ein nachdenklicher Kartoffelbauer, lernen sich kennen, schwimmen im See, trinken Kaffee zusammen. Sie sprechen darüber, was ein gutes Leben ausmacht. Ein Neuanfang, eine Männerfreundschaft an der Schlei. Beiden bleiben noch ungefähr „25 letzte Sommer“, so der Titel des Romans, der am 14.3. erscheint (Ullstein).
    Von Schubladendenken und Freiheit: drei Ostfrauen im Dialog über die großen Dinge
    Drei Freundinnen, alle noch mehr oder weniger in der DDR aufgewachsen, sitzen zusammen am Küchentisch mit Bouletten und viel Alkohol – und philosophieren über das Dasein als „Ostfrauen“. Sie tauschen sich aus über Schubladendenken, (geplatzte) Träume und Freiheit, Ideale und Wirklichkeiten. Herausgekommen ist aus den Nachtgesprächen ein Buch: „Drei Ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“ (Hanser Verlag). Ein witziger und doch auch sehr nachdenklich machender Trialog, in dem Nachwendefrust auf ungebrochene Gestaltungslust in allen Bereichen trifft. Für „NDR Kultur – Das Journal“ unterhalten sich Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann noch mal und erklären, was es mit Dialektik und Gummitwist aka Gummihopse auf sich hat.
    Ein Vorbild sein: der Dirigent Leslie Suganandarajah aus Hannover
    Leslie Suganandarajah tanzte als Kind auf dem Tisch zu Michael Jackson. Seine Eltern kamen aus Sri Lanka nach Hannover, als er zwei Jahre alt war. Später hat er erst Klavier in Hannover studiert, dann in Lübeck und Weimar. Mittlerweile ist er Musikdirektor am Salzburger Landestheater. Warum wollte er Dirigent werden? Was hat die Zahnärztin der Familie damit zu tun? Und: Wie schafft man es auch ohne klassischen Background an die Spitze? Er will ein Vorbild sein für all diejenigen, die denken, klassische Musik wäre nur etwas für Weiße. „NDR Kultur – Das Journal“ begleitet ihn bei Proben und bei einem Konzert mit dem Norwegischen Rundfunkorchester in Oslo. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 11.03.2024 NDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Beispiel Grenzlandmuseum in Bad Sachsa – Ohne Ehrenamtliche geht nichts
    „Wenn sich nichts ändert, können wir nicht überleben“, sagt Uwe Oberdiek. Das Grenzlandmuseum in Bad Sachsa braucht Ehrenämtler. Irgendwer muss ja Führungen machen und die Besucher betreuen, für Festangestellte reicht das Geld nicht. Aber viele der Ehrenamtlichen sind schon 70 und älter, Nachwuchs ist nicht in Sicht. Was bedeutet das für das Museum und für die ganze Kommune? Ehrenämtler sind aus unserem vielseitigen kulturellen Leben nicht wegzudenken. Sie machen Führungen, organisieren Festivals, schieben Dienste. Und sie fehlen immer mehr, gerade im Museumsbereich. „NDR Kultur – Das Journal“ fragt in Bad Sachsa nach – stellvertretend für viele Gemeinden und im Rahmen des NDR-weiten Schwerpunkts zum Thema „Freiwillige vor! Neue Lust aufs Ehrenamt?“.
    Wie eine Debatte aus dem Ruder läuft – Der Nahostkonflikt und Judenhass
    Der Konflikt in Nahost, nach dem brutalen Anschlag der Hamas auf Israel, hat auch hierzulande einen Konflikt ausgelöst: Eine Welle von Antisemitismus überrollt Kulturveranstaltungen, Social Media oder Unis. Was der Auslöser war oder dass die Terroristen weiter Geiseln festhalten, ist immer weniger Teil der Debatte. Mit jedem Tag, den dieser Krieg andauert, wächst der Hass auf Israel und auf Jüdinnen und Juden generell. Warum läuft die Debatte so aus dem Ruder? „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Menschen, die dazu forschen, darüberschreiben und die der Judenhass bei uns direkt trifft.
    „Kafka und ich“ – Eine ungewöhnliche Dokumentation über den legendären Schriftsteller
    Der Mensch im Dickicht der Bürokratie, die Angst vor Überwachung, das Leben in einer komplexer werdenden Welt: Die Themen Franz Kafkas sind im 21. Jahrhundert noch immer aktuell. Aus Anlass des 100. Todestages im Sommer erzählt die Dokumentation „Kafka und ich“ Geschichte und Werk des Schriftstellers auf neuartige Weise, durch die Augen eines Hundes. Franz Kafkas Hündin, gesprochen von Schauspielerin Anna Thalbach, streift auf den Spuren Kafkas durch Prag und will verstehen, warum der Schriftsteller heute immer noch gefeiert wird. Autor Daniel Kehlmann, Literaturwissenschaftler Rüdiger Safranski sowie Kafka-Fan und Journalist Thilo Mischke erklären, wer der Mensch Kafka war und warum es so lohnend ist, sich mit ihm zu beschäftigen. Zu sehen ab 20. März in der ARD Mediathek und am 24. März im Ersten. Außerdem gibt es ab dem 26. März eine große Kafka-Serie in der ARD.
    Welche Tiere machen dem Menschen Angst? – Ein Bestiarium in Buchform
    Ob nun die Angst vor Schlangen, die Abscheu vor Geiern oder der Ekel vor Spinnen – das menschliche Verhältnis zu vielen Tieren ist von tiefer Ablehnung geprägt. Der Philosoph und Puppenspieler Stephan Wunsch porträtiert zehn dieser schlecht beleumundeten, ja verrufenen Tiere. Seine Streifzüge führen ihn in das verschattete Reich boshafter Naturkunde und in die Abgründe der menschlichen Psyche. Denn ein Bestiarium der verrufenen Tiere, das ist ein Katalog unserer Ängste, ein Spiegel unserer Unzulänglichkeiten, eine Vermessung offener Wunden – kurzum: hintergründige und lustvolle Menschenkunde. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Stephan Wunsch über sein „Bestiarium menschlicher Ängste“ in Buchform („Verrufene Tiere“, Verlag Matthes & Seitz).
    Feministin sein und Mutter zweier Söhne – Essay über die Erziehung der Männer von morgen
    „Hoffentlich wird er kein Arschloch!“ So durchfährt es die Autorin Shila Behjat sofort, als sie schwanger ist und sich beim Ultraschall abzeichnet, dass sie Mutter eines Sohnes wird. Mittlerweile hat sie zwei Söhne und ringt mit ihrem Selbstverständnis als Feministin. Das hat sie durch unzählige Erfahrungen beim Jurastudium in Hamburg und als Auslandskorrespondentin erlernt. Nun fragt sie sich: Wie verhält sich das mit Anspruch und Wahrheit bei der Jungserziehung? Sind alle Männer toxisch, auch die im eigenen Haushalt? Darüber hat sie ein Streitgespräch mit sich selbst geführt und es als Buch vorgelegt: „Söhne großziehen als Feministin“ (Hanser Verlag). (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.03.2024 NDR
  • Folge 25 (30 Min.)
    Eine weltweit einzigartige Kulturlandschaft: Neues über das Watt
    Kein Ökosystem ist produktiver, keine Landschaft entzieht sich mehr einer klaren Zuordnung: Das Watt ist ein Wunder des Planeten Erde, mal Meer, mal Land, ein steter Wandel, die reine Bewegung. Das Wattenmeer in Norddeutschland ist nicht nur eine Touristenattraktion, es ist UNESCO-Weltnaturerbe, das vogelreichste Gebiet Europas und eine einzigartige Kulturlandschaft. Die Landgewinnung brachte einst großen Reichtum und unverwechselbare Traditionen hervor, der Klimawandel bedroht heute die Vielfalt und die einmalige Natur. Das Buch „Das Watt – Wiege des Lebens“ von Hansjörg Küster und die Fotoausstellung „600 Fuß über NN – Das Wattenmeer“ im Museum Kunst der Westküste auf Föhr feiern diese Landschaft, die zu oft als eine bloße große Schlammfläche missverstanden wird.
    Ohne Wasser keine Zukunft: die Ausstellung „Water Pressure“ in Hamburg
    Wie muss sich der Umgang mit Wasser ändern, damit die Menschen überleben können? Hamburg zum Beispiel will zur Schwammstadt werden, denn ohne Wasser sind die Menschen nichts. Es ist die Grundlage des Lebens und ein gefährdetes wie gefährdendes Gut. Das macht der Klimawandel mit seinen Dürren und Fluten deutlich. Die Ausstellung „Water Pressure“ des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe zeigt, dass Wasser Teil der Kultur ist und wie sich der Umgang über die Jahrhunderte wandelte, wie heute umgedacht werden muss und welche Projekte weltweit entstehen. Von den Römern bis in die aktuelle Baukultur, der Umgang mit Wasser entscheidet über die Zukunft der Menschheit. „NDR Kultur – Das Journal“ stellt die Ausstellung vor und ein Hamburger Beispiel, das zeigt, wie die knappe Ressource Wasser besser benutzt werden kann.
    Unverhoffter Neuanfang: die Geschichte des Malers Mark-Roger Badel
    Ostern steht vor der Tür, der Höhepunkt des Kirchenjahres. Die Leidens- und Fastenzeit endet, die Freudenzeit beginnt. Doch was heißt das alles eigentlich wirklich? Einer, der in seinem Leben durch ein tiefes Tal gehen musste, dem Tode nah stand erlebt jetzt so etwas wie eine Auferstehung: der Maler Mark-Roger Badel. Er leidet an einer unheilbaren Viruserkrankung und hat mit einer experimentellen Therapie unverhofft Zeit geschenkt bekommen. Ein neuer Anfang. „NDR Kultur – Das Journal“ trifft Mark-Roger Badel bei den Vorbereitungen für eine neue Ausstellung. Seine Geschichte vom Neuanfang und weitere werden im NDR Fernsehen in „Zur Feier des Tages – Ostern“ (31. März, 13:30 Uhr) erzählt.
    Mit Humor gegen Hitler: Wiederentdeckung des deutsch-jüdischen Autors Curt Bloch
    Es gab jeweils nur ein Exemplar: 95 Magazine, schmale Hefte in Postkartengröße voller widerständigem Humor. Dabei waren diese Magazine des deutsch-jüdischen Autors Curt Bloch schon Widerstand an sich: gegen die Nationalsozialisten, das erzwungene Leben im Untergrund, die ständige Angst im niederländischen Versteck. Produziert hat sie Curt Bloch von 1943 bis 1945. Danach hat er die Hefte binden lassen und mit in die USA genommen. Hier hat er mit seiner Frau Ruth, die Auschwitz überlebt hat, ein neues Leben aufgebaut, Familie gegründet. Erst jetzt werden die Magazine der Öffentlichkeit gezeigt in einer Ausstellung im Jüdischen Museum in Berlin: „Mein Dichten ist wie Dynamit“ (bis 26. Mai 2024). „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Ruth und Simone Bloch über den kreativen Widerstand von Curt Bloch und das Überleben.
    Gefeierte Graphic Novel: die Künstlerin Anke Feuchtenberger
    Zum ersten Mal stand eine Graphic Novel auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse: „Genossin Kuckuck“ von Anke Feuchtenberger. Das Buch der in Vorpommern lebenden und seit 27 Jahren in Hamburg Illustration lehrenden Zeichnerin ist mit 448 Seiten tatsächlich so dick wie ein Roman. Von ihrer eigenen Biografie ausgehend erzählt die Autorin von zwei heranwachsenden Mädchen und ihren Familien in einem Dorf namens Pritschitanow. Das Buch spannt den Bogen von einer politisierten Jugend in der DDR bis hin zur Gegenwart, in der die Hauptfigur zwar die Wunden der Vergangenheit nicht heilen kann, aber merkwürdigen Geschöpfen zwischen Pflanze und Tier begegnet und in enge Verbindung zu den Naturwesen tritt.
    Räume und Zeiten stoßen wiederholt aneinander, Menschen sind in Tiere verwandelt, Zeichnungs- und Erzählstile wechseln. „Genossin Kuckuck“ mit dem Untertitel „Ein deutsches Tier im deutschen Wald“ ist ein Buch ständiger Wechsel, das durch seine fesselnden Zeichnungen eine eindrückliche Stimmung erzeugt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 25.03.2024 NDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Wer sind meine Eltern? Die Dokumentarserie „MY ROOTS“
    Wer ist meine leibliche Mutter? Oder wer mein Vater? Diese Frage stellen sich die vier Protagonisten in der neuen Dokumentationsreihe „MY ROOTS – Die Suche meines Lebens“. Sie suchen darin nach ihren biologischen Eltern, wollen wissen, warum diese sie verlassen haben. Wie zum Beispiel die in Hamburg lebende Elisa, deren Suche führt sie bis nach Kolumbien. Als Baby wurde sie von einer deutschen Familie adoptiert. Ihre einzige Spur zu ihrer leiblichen Mutter: ein Name in der Geburtsurkunde. Wird sie ihre biologische Mutter finden? Oder Max, dessen Vater die Familie verlassen hat, als Max noch ein kleiner Junge war? Wie wird sein Vater auf den Kontaktversuch seines Sohnes reagieren? „MY ROOTS“ hat die Protagonisten fast ein Jahr lang begleitet auf ihrer emotionalen und packenden Spurensuche nach den eigenen Wurzeln. Die Reihe des NDR und SWR wird ab dem 10. April in der ARD Mediathek veröffentlicht.
    Wenn die Vergangenheit nicht aufhört: Eva Evans über das Leben im Exil
    Sie war 14 Jahre alt, als sie ins Exil gezwungen wurde. Mitgenommen hat sie nur einen kleinen Stoffbären, den sie heute noch hat. Eva Evans ist Jüdin, ihre Familie floh 1938 aus Nazideutschland nach England. Dort beschließt Eva, nicht mehr an Deutschland zu denken, um anzukommen, wieder dazuzugehören. Die Familie steht in London vor dem Nichts: Das Umzugsgut, das über Hamburg ausgeschifft werden sollte, kommt nie an. Die Nationalsozialisten haben es versteigert. Davon erfährt Eva Evans erst viele Jahre später durch die NDR Dokumentation „Der Kunstraub der Nazis – Die späte Suche nach Gerechtigkeit“. „NDR Kultur – Das Journal“ ist dabei, als Eva Evans die damaligen Versteigerungslisten durchforstet, in denen das Hab und Gut ihrer Familie verzeichnet ist. Plötzlich ist die Vergangenheit wieder präsent, auch wenn Eva Evans die erzwungene Auswanderung längst abgeschlossen glaubte.
    Goethe, Kafka und Co.: die Weltliteratur aus Playmobil-Figuren
    Vor 50 Jahren haben sich die Kinderzimmer der Welt verändert: Die Playmobil-Figuren wurden erfunden und verursachen seitdem große Freude für die, die mit ihnen spielen; und noch größeren Schmerz für die, die auf sie treten. Der Literaturwissenschaftler und Dramaturg Michael Sommer hat jedoch die schönste Verwendung für sie: In mittlerweile mehr als 500 Videos spielt er mit ihnen Literatur nach: „Sommers Weltliteratur to go“, ausgezeichnet mit dem Grimme Online-Award.
    Ein Kunststar in Greifswald: Ólafur Elíasson gestaltet Kirchenfenster
    Der isländisch-dänische Künstler Ólafur Elíasson ist ein Weltstar. Nun hat er im Greifswalder Dom die Ostfenster neu gestaltet zum Jubiläum von Caspar David Friedrich, der vor 250 Jahren in Greifswald zur Welt kam und in dieser Kirche getauft wurde. Die Farbverläufe der mundgeblasenen Scheiben erinnern an Friedrichs Gemälde „Huttens Grab“ und sind eine Hommage an den großen Romantiker und „Maler des Lichts“. „NDR Kultur – Das Journal“ hat mit Ólafur Elíasson in seinem Atelier in Berlin über seine Arbeit gesprochen.
    Tanz den Caspar David Friedrich: die Kunst-Challenge Caspar David Friedrichs
    „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ ist eines der wichtigsten Kunstwerke Norddeutschlands. In einem ungewöhnlichen Experiment beschäftigen sich zwei Kulturschaffende mit dem „Wanderer“: Die Medienkünstlerin und Designerin Johanna Keimeyer und Tanzperformer*in Pascal Schmidt lassen sich von dem Bild inspirieren und erschaffen Neues: Wie sieht eine Tanzperformance zu diesem legendären Werk der Romantik aus? Und welche Anregungen liefert es für Keimeyers Kunstinstallation? Die Dokumentation „Inspired“ ist am 10. April im NDR Fernsehen zu sehen und in der ARD Mediathek.
    „Der Wanderer über dem Nebelmeer“: Wie Schiller das berühmte Bild vertont
    Die Stimmung der magischen Caspar David Friedrich-Bilder hat ihn inspiriert: Christopher von Deylen vom Musikprojekt Schiller. Der bekannte Elektro-Musiker und DJ aus dem Norden hat zum Beispiel den „Wanderer über dem Nebelmeer“ vertont. Sehnsucht, Melancholie, Fernweh, Schillers Trance-Balladen sind Romantik fürs digitale Zeitalter. In seinen sphärischen Ambience-Klangwolken mischt er elektronische und sinfonische Sounds. „NDR Kultur – Das Journal“ hat ihn in seinem Studio besucht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.04.2024 NDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    Singen gegen das Altern: Dokumentarfilm über den 70-plus-Chor Heaven can Wait
    Der Himmel kann warten: Das ist das Motto und der Name des Hamburger Chores Heaven can Wait. Das Mindestalter ist 70 Jahre, doch statt verstaubter Schlager bringen die Sänger*innen lieber Songs, die sonst ihre Enkel hören: von Deichkind, Jan Delay bis Marteria, und dazwischen mal ein paar Rockklassiker. Der Hamburger Musiker Jan-Christof Scheibe hat den Chor Heaven can Wait vor über zehn Jahren gegründet, seitdem begeistert der Chor immer wieder mit Konzerten, in denen die Lieder oft eine originelle und persönliche Wendung bekommen. Regisseur Sven Halfar hat die Sänger*innen drei Jahre lang mit der Kamera begleitet: auf der Bühne, bei Proben und auch zu Hause, wo sie aus ihrem Leben erzählen. Sein Film „Heaven Can Wait – Wir leben jetzt“, eine Koproduktion mit dem NDR, erscheint nun auf DVD und als Video on Demand.
    „Das Liebesleben der Vögel“: ein überraschendes Buch eines Ornithologen
    Vögel haben den Menschen einiges voraus, fast alles. Sie können fliegen, sie leben friedlich in großen Gruppen zusammen, sie errichten ihre Wohnungen schon immer ökologisch akkurat, nachhaltig und perfekt wärmegedämmt. Seit über 150 Millionen Jahren sind Vögel auf dem Planeten Erde unterwegs, während der Mensch erst vor einem geologischen Wimpernschlag von 0,2 Millionen Jahren hier aufgekreuzt ist. Und Vögel haben Gefühle, meint der Vogelkundler Ernst Paul Dörfler in seinem neuesten Buch „Das Liebesleben der Vögel“. Denn die gleichen Hormone, die den menschlichen Stoffwechsel regulieren, lassen sich auch im Blut der Vögel nachweisen: Glückshormone, Wohlfühlhormone, Oxytocin, das Kuschelhormon, Phenethylamin, das Verliebtheitshormon.
    Ernst Paul Dörfler, in seiner Heimat an der Elbe seit Jahrzehnten als Umweltexperte aktiv, kennt lebenslang treue Schwäne, entschieden polygame Wachteln und Meisen mit Vaterkomplex. Das Liebensleben der Vögel ist äußerst facettenreich. In „NDR Kultur – Das Journal“ erzählt Dörfler, was der Mensch vom Familienleben der Gänse lernen könnte, wie aussichtsreich Ost-West-Beziehungen bei Störchen sind und was Stare den Menschen in Sachen Kleidermode voraushaben.
    Treffen mit einem Hollywoodstar: John Malkovich in Bremen und Hamburg
    Nur wenige Schauspieler haben es geschafft, dass sogar ein Spielfilm nach ihnen benannt wurde: Hollywoodstar John Malkovich ist so einer, bekannt aus ganz unterschiedlichen Filmen wie „Gefährliche Liebschaften“, „Burn After Reading“, „R.E.D.“ oder eben „Being John Malkovich“. Jetzt ist der Schauspieler in Norddeutschland: Am 10. April hat er den Bremer Filmpreis, genannt „Der goldene Mops“, für sein vielseitiges Gesamtwerk bekommen. Im Anschluss spielt er in einer ironischen Performance gemeinsam mit klassischen Musikern: „An Evening of Music and Humor with John Malkovich“. Darin zitiert er historische Musikkritiker und zerreißt Komponisten von Beethoven bis Debussy. Von Bremen geht es nach Hamburg: Am Thalia Theater gastiert Malkovich in dem Theaterstück „In the Solitude of Cotton Fields“ (20. und 21. April). „NDR Kultur – Das Journal“ trifft den vielseitigen Weltstar.
    Musiker, Entertainer, Clubbesitzer: Rocko Schamoni und sein Roman „Pudels Kern“
    Er ist Musiker, Schauspieler, Autor und Clubbetreiber, vielseitiger Star der Indie-Szene und schwer in eine Schublade zu stecken. Wie Rocko Schamoni wurde, was er ist, beschreibt er in seinem neuen Roman „Pudels Kern“, der Fortsetzung seines Bestsellers „Dorfpunks“. Alles beginnt mit einer Töpferlehre in Lütjenburg in Schleswig-Holstein. Aber der junge Tobias Albrecht, so Schamonis bürgerlicher Name, will unbedingt nach Hamburg. Die Hafenstraße, die Punkszene und die Musik faszinieren ihn. Mit dem Künstlernamen Rocko Schamoni beginnt er eine Karriere als Sänger und eine große Plattenfirma will ihn sogar zum Teeniestar aufbauen. Aber der Spagat zwischen den Ansprüchen der Musikindustrie und dem Anspruch an sich selbst ist zu groß. Er scheitert als Star, leidet unter Ängsten und wird doch zum gefeierten Künstler. „Pudels Kern“ ist ein spannender und zugleich schonungsloser Roman, das „NDR Buch des Monats“ im April.
    Wenn Restaurierungen schiefgehen: das Buch „Das war Kunst, jetzt ist es weg“
    Gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht. So wollte die 81-jährige Spanierin Cecilia Giménez doch nur helfen. In ihrer ortsansässigen Kirche war das Jesus-Fresko von Feuchtigkeit zersetzt, also zückte die Hobbymalerin den Pinsel. Das Ergebnis: Jesus wurde zum Äffchen, sieht seitdem aus wie ein Monchichi. Und eben dieses Äffchen ging viral, sorgte für Spott, aber auch Begeisterung. 150.000 Menschen kamen in den drei Jahren nach der Restaurierung in die Kirche, um die missglückte Restaurierung zu sehen. Und inzwischen gibt es sogar eine Oper darüber. Aber nicht immer endet es so, wenn Kunst übermalt, zweckentfremdet oder gar zerbrochen oder zerstört wird. Selbst Künstler wie Picasso, Beuys oder Jeff Koons waren davor nicht gefeit. Das Buch „Das war Kunst, jetzt ist es weg. Misslungene Restaurierungen und andere kuriose Kunstunfälle“ von Cora Wucherer (DuMont Buchverlag) erzählt davon auf amüsante Art und Weise. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.04.2024 NDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Die Herausforderungen einer Insel: die Doku „Sylt backstage“ aus der Reihe „die nordstory“
    Die meisten Urlauberinnen und Urlauber auf Sylt bekommen das nie mit: den immensen Aufwand, den oft unsichtbare Fachkräfte betreiben, um das Leben auf der Nordfriesischen Insel zu ermöglichen. Sie arbeiten im Hintergrund und sind ständig für Feriengäste und Einheimische im Einsatz. Das Problem dabei: Nachwuchssorgen. Wie bei Ehepaar Nissen, das von Mai bis September, sieben Tage die Woche, in seinem kleinen Supermarkt steht. In dieser Zeit bleibt Heike Nissens größter Wunsch, einmal einen Tag frei zu haben, unerfüllt. Sie finden einfach kein Personal, erzählt Heike und spricht dabei von „Knochenmühle“. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieses bemerkenswerten Engagements hat das Geschäft eine ungewisse Zukunft. Die beiden Söhne der Familie haben angesichts der Belastung, die sie bei ihren Eltern wahrnehmen, keine Lust, den Laden zu übernehmen. Die Reportage „die nordstory. Sylt backstage – Die Inselversorger“ läuft am 26. April 2024 um 20:15 Uhr im NDR Fernsehen.
    Granfluencer: Wie die Alten Social Media erobern
    Was treiben Senioren auf Insta und TikTok? Und warum begeistert sich die Gen Z für sie? Günther Krabbenhöft gilt als ältester Hipster Berlins. Stilvoll gekleidet tanzt der 79-Jährige zu Techno in Berliner Szeneclubs und postet sein Partyleben. Sein Motto: Wenn man seine Endlichkeit einmal begriffen hat, sollte man das Leben nicht mit schlechter Laune verbringen.
    Wie erträgt man den Tod des eigenen Kindes? Das Buch „Anleitung zum Traurigsein“
    Das Leben ist voll von Verlusten. Doch kaum etwas ist grausamer als der Tod des eigenen Kindes. Der Autor Berni Mayer hat das erlebt. In seinem Buch „Anleitung zum Traurigsein“ schildert er die verschiedenen Phasen der Trauer, die diversen Versuche und Techniken, das Weiterleben zu gestalten. Es ist ein Selbstversuch und eine schonungslose Selbstbeschreibung. Es ist nie völlig vorbei. „Trauer kommt in Wellen, und ich versuche einfach, ein guter Surfer zu sein“, sagt Mayer.
    Fluch oder Segen für die Gesellschaft? Wenn Roboter von KI gesteuert werden
    Es ist der nächste Quantensprung in der so rasanten Entwicklung von künstlicher Intelligenz: Roboter, die von KI gesteuert werden, die handeln wie eigene, autonome Personen. Sie räumen den Geschirrspüler ein, kommunizieren und beurteilen ihr eigenes Handeln. Es sieht aus wie coole Science-Fiction – ist aber gerade ganz real im Silicon Valley vorgeführt wurden. Was bedeutet das für die Gesellschaft? Sind diese Maschinen eine sinnvolle Hilfe in Zeiten des Fachkräftemangels? Oder ersetzen sie am Ende sogar einen Großteil der Menschen? Sind sie überhaupt sicher oder können sie auch durch Umprogrammierung missbraucht werden, wie man es aus der Science-Fiction kennt? „NDR Kultur – Das Journal“ besucht ein Bremer Forschungszentrum der Robotik und fragt die Erkenntnistheoretikerin Catrin Misselhorn über philosophische und ethische Fragen, die sich aus KI ergeben.
    Schimmelreiter modern: der Film „Die Flut – Tod am Deich“
    Robert Habeck (Bündnis 90/​Die Grünen) kennen die meisten als Politiker, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und amtierender Vizekanzler. Nicht so viele kennen sein Vorleben als Schriftsteller gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch. Vor gut 20 Jahren schrieben sie den Roman „Hauke Haiens Tod“, eine Art Fortsetzung der Novelle „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm. Deichgraf Haien kam bei einer Sturmflut an der Nordsee ums Leben, seine Tochter macht sich auf die Suche danach, was wirklich geschah. Jetzt kommt die Geschichte ins Fernsehen: „Die Flut – Tod am Deich“ (27. April 2024, 20:15 Uhr, Das Erste). „NDR Kultur – Das Journal“ stellt den Film vor und spricht mit Schriftstellerin Andrea Paluch. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.04.2024 NDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    „Im Land der Wölfe“: Dokumentarfilm über ein Aufregerthema
    Der Wolf ist zurück in Deutschland und es wird heftig über ihn gestritten: Naturschützer freuen sich über die Rückkehr, Bauern und Schäfer sorgen sich um ihre Nutztiere, die Politik diskutiert über Abschussregeln oder Herdenschutz. Dabei geht es oft nicht sachlich zu, und dass der „böse Wolf“ in Märchen oder Filmen mystifiziert wurde, verschärft den Ton oft zusätzlich. Wie können Mensch und Wolf friedlich zusammenleben? Regisseur Ralf Bücheler hat einen wohltuend unaufgeregten Dokumentarfilm gedreht: „Im Land der Wölfe“. Er bildet die Diskussion ab, zeigt Politiker, Naturschützer, Landwirte, Wissenschaftler – und vor allem natürlich immer wieder Wölfe, in z. T. sensationellen Aufnahmen. Der Film kommt am 02.05.2024 ins Kino.
    „Wofür es sich zu leben lohnt“: Philosoph Robert Pfalle über das Recht auf Rausch
    Es ist angekifft! Seit Anfang des Monats können in Deutschland Joints geraucht werden – ganz legal! Aus Anlass der Freigabe von Cannabis sprechen wir mit dem Philosophen Robert Pfaller. Der Österreicher bricht eine Lanze für das Recht auf Rausch. Viel zu sehr kasteien wir uns, kontrollieren uns, mäßigen uns. „Wofür es sich zu leben lohnt“ ist der Titel eines seiner provokanten Bücher – ein Plädoyer für gelegentliche Ekstase (S. Fischer Verlag). Ein Gespräch über Genuss, gesundheitliche Bedenken und die Verbindung von Rausch und Kreativität.
    Große Kunst: Joana Vasconcelos auf Schloss Gottorf
    Die portugiesische Künstlerin Joana Vasconcelos (geb. 1971) verwandelt Gottorf in ein knallig buntes „Schloss der Walküren“: gigantische Installationen aus Stoffen, Spitzen, Stickereien, Wolle, Pailletten, Perlen, LEDs und Federn nehmen die Räume ein. Eine Hommage an traditionelles portugiesisches Handwerk, aber auch an kämpferische Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Museumsinsel Schloss Gottorf, Schleswig, vom 01.05. – 03.11.2024.
    Blockflöte reloaded: Die Band „Wildes Holz“
    Seit 25 Jahren ist die Band „Wildes Holz“ jetzt schon „auf dem Holzweg“ und beweist: Der Ruf der Blockflöte als Folterinstrument muss revidiert werden. Pippi Langstrumpf, Star Wars oder Bach bringt das Trio mit Blockflöte, Gitarre und Kontrabass auf die Bühne – in eigenwilligen Cover-Versionen. „Highway to Hell“, „Born to be Wild“, „Walk on the Wild Side“, Ohrwurm-Musik können sie gut. Aber auch ihre Eigenkompositionen machen Laune. Beste Livemusik und rotzige Spielfreude, dafür steht dieses Trio aus Nordrhein-Westfalen. Im Norden zu erleben am 04.07. und 06.07.2024 auf dem Schleswig-Holstein Musikfestival, im August in Stade und in Schönberg, Mecklenburg-Vorpommern.
    Porträt der Hamburger Kunstprofessorin Rajkamal Kahlon
    In ihrer Kunst geht es um Gewalt, Ungerechtigkeit und um koloniale Narrative, wie sie in Völkerkunde-Büchern des 19. Jahrhunderts zu finden sind: Da wurden Indigene als nackte Wilde gezeigt – Rajkamal Kahlon übermalt diese Bilder, gibt den Indigenen Kleidung und begegnet den stereotypisierenden Darstellungen mit Schönheit, Humor und Sinnlichkeit. Die amerikanische Künstlerin (geb. 1974) arbeitet in Berlin und ist seit 2021 Professorin für Malerei an der HfbK Hamburg. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 29.04.2024 NDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Den Zweiten Weltkrieg als Kind überstehen: Ein Buch sammelt berührende Geschichten
    Es sind Gegenstände wie ein Kleiderbügel, eine Trillerpfeife oder Handschuhe aus Jute. Gegenstände, die Menschen, die als Kinder den Zweiten Weltkrieg überstanden haben, an ihre Eltern erinnern. Eltern, die oft eines getan haben: geschwiegen. Sie haben Dinge im Krieg erlebt, die so schrecklich waren, dass sie nicht darüber sprechen konnten oder gar nicht in der Lage waren, ihren Kindern ausreichend Liebe zu geben. Mithilfe dieser Gegenstände erinnern sich zahlreiche Kriegskinder an die damalige Zeit: an ihre eigenen Erlebnisse, an ihre Eltern und ihre Beziehung zu ihnen. Ihre Geschichten finden sich in dem sehr berührenden Buch „Warum hängt daran dein Herz? Wie Erinnerungsstücke aus der Kriegszeit helfen, unsere Eltern zu verstehen“ von Hauke Goos und Annette Goos (DVA). „NDR Kultur – Das Journal“ hat drei Menschen aus dem Buch getroffen, die Zuschauerinnen und Zuschauer an ihren Erinnerungen teilhaben lassen.
    Von Hamburg in die Provinz: Dokumentarfilm über die Anfangsjahre zweier Schauspielerinnen
    Parchim! Was wollen zwei junge Leute aus Hamburg in der ostdeutschen Provinz? Gesa und Arikia wollen ihren Traum leben, den Traum von der Schauspielerei am Theater. Die beiden Studierenden kämpften lange um einen Platz an einer Schauspielschule, nach der Ausbildung in Hamburg beginnen sie ihr erstes Engagement an dem kleinen Theater in der mecklenburgischen Provinz und erleben da das große Glück des Spielens, aber auch tiefe Unsicherheit. Der Dokumentarfilm „Dann gehste eben nach Parchim“ begleitet die beiden Schauspielerinnen in ihrem ersten Engagement, mit allen Höhen und Tiefen und ist zugleich eine Liebeserklärung an das regionale Stadt-Theater. Der vom NDR koproduzierte Film erlebt am 2. Mai seine Premiere beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit dem Regisseur und Gesa über die Dreharbeiten zu dem Film – und das, was die Region zusammenhält: Kultur!
    Thomanerchor, Popstar, Protest: die Biografie von Sebastian Krumbiegel
    Er ist ein großer Popstar, sorgt für ausverkaufte Konzerthallen in der ganzen Republik. Unzählige Fans singen die Lieder seiner Band Die Prinzen. Heute gehört er auch zu den lautesten politischen Stimmen Ostdeutschlands. Sein Engagement gegen rechts ist so unermüdlich wie berüchtigt. Nun hat Sebastian Krumbiegel seine Autobiografie veröffentlicht. Sie heißt „Meine Stimme: Zwischen Haltung und Unterhaltung“, und genau davon erzählt der Sänger der Leipziger Band Die Prinzen darin. Ein Leben zwischen Pop und Politik. „NDR Kultur – Das Journal“ hat den Leipziger in seiner Heimatstadt getroffen.
    Don’t talk, just kiss: eine Kulturgeschichte des Kusses
    Was ist das eigentlich genau: ein Kuss? Was verbindet Liebeskuss, Bruderkuss, Filmkuss und den Gutenachtkuss? Und warum küssen mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung überhaupt nicht? Der Autor Hektor Haarkötter hat eine umfangreiche Kulturgeschichte des Kusses verfasst, von der Antike bis heute und zeigt: Küssen ist eine ganz eigentümliche Art der Kommunikation. (Hektor Haarkötter: „Küssen. Eine berührende Kommunikationsart“, Fischer Verlag)
    Kinder und Karriere: die Dirigentin Alondra de la Parra
    Sie ist eine der wenigen Frauen am Pult: die Dirigentin Alondra de la Parra. Und sie ist Mutter von zwei Söhnen im Grundschulalter, die sie größtenteils allein aufgezogen hat. Wie hat sie es geschafft, trotz Kinder Karriere zu machen? Wie schwer ist es gewesen, Traumberuf und Familie zu vereinbaren? Das Porträt einer Frau zwischen Kunst und Kompromiss zum Muttertag am 12. Mai 2024. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 06.05.2024 NDR
  • Folge 31 (35 Min.)
    Wie die Mafia Deutschland übernimmt: ein Buch über eine unterschätzte Gefahr
    Die Mafia – ein rein italienisches Problem? Weit gefehlt: Deutschland ist die zweite Heimat der ’Ndrangheta. Die Mafiaorganisation hat gelernt, sich hier unauffällig breitzumachen, denn die Gesetzeslage ist vorteilhaft. Es gelingt bisher kaum, Mafiosi als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung hinter Gitter zu bringen. Seit über 15 Jahren recherchiert der Journalist und Aktivist Sandro Mattioli zur Mafia und warnt davor, dass sie unterschätzt wird. So auch in seinem aktuellen Buch „Germafia“. In „NDR Kultur – Das Journal“ spricht Sandro Mattioli auch mit dem ehemaligen Mafiaboss und Kronzeugen Luigi Bonaventura.
    Andreas Scheuer als Romanfigur? Ein Krimi über das Verkehrsministerium
    Wolfgang Ainetter war drei Jahre lang Sprecher im Verkehrsministerium unter Andreas Scheuer (CSU). Es war zeitweise eine aufreibende Zeit, nach dem Maut-Debakel nur noch „Krisenkommunikation“ und „Abwehr“, so Ainetter, mit einer Rekordanzahl an Presseanfragen. Der ehemalige Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer hat inzwischen sein Bundestagsmandat niedergelegt. Auch Wolfgang Ainetter hat der Politik den Rücken gekehrt und jetzt einen „Ministeriums-Krimi“ veröffentlicht. Titel: „Geheimnisse, Lügen und andere Währungen“. Die Ähnlichkeiten zwischen seinem ehemaligen Chef und der Hauptfigur im Roman sind frappierend. Alles völlig frei erfunden, versichert Ainetter. Eine Abrechnung sei dieser Krimi nicht. Nur was ist er dann?
    So aktuell ist Uwe Johnson: Caren Miosga und Charly Hübner über den norddeutschen Schriftsteller
    Die „Jahrestage“ von Uwe Johnson sind ein Jahrhundertwerk, ein einzigartiges Zeitdokument und trotzdem zeitlos: Ein Jahr lang – von August 1967 bis August 1968 – erzählt die Hauptfigur Gesine Cresspahl ihrer Tochter aus der Familiengeschichte, von der Weimarer Republik in Mecklenburg, der Nazizeit bis in die ersten DDR-Jahre und gleichzeitig von ihrem Leben 1967/​1968 in New York. Uwe Johnson selbst war aus Mecklenburg in die USA gegangen und verarbeitet u.a. auch Zeitungsmeldungen in seinem Roman. Schauspieler Charly Hübner und Moderatorin Caren Miosga haben das Mammutwerk gemeinsam als Hörbuch veröffentlicht und bringen es als szenische Lesung auf die Bühne. In „NDR Kultur – Das Journal“ sprechen sie über Uwe Johnson und darüber, was er heute zu sagen hat. (Termine der Lesung: 1. Juli, Hamburg, 3. Juli, Lübeck, 3. September, Oldenburg)
    Von „22 Bahnen“ zur „Windstärke 17“: die Erfolgsautorin Caroline Wahl aus Rostock
    Mit ihrem Debütroman „22 Bahnen“ gelang Caroline Wahl gleich ein Bestseller. Und auch Kritiker feierten das Buch. Nun hat die in Rostock lebende Schriftstellerin eine Fortsetzung geschrieben, die sich aber auch gut lesen lässt, wenn man den ersten Roman nicht kennt: „Windstärke 17“ erzählt die Geschichte von Ida, Tildas kleiner Schwester aus „22 Bahnen“. Nach dem Tod der alkoholkranken Mutter flüchtet sie von ihrem Zuhause, reist auf eine Ostseeinsel, doch der Schmerz und auch Schuldgefühle begleiten sie dorthin. Wieder gelingt es Caroline Wahl, mit leichtem Ton eine schwierige Geschichte zu erzählen, mit Figuren, die einem ans Herz wachsen. „Windstärke 17“ ist das „NDR Buch des Monats“ im Mai.
    Komponist, Klarinettist und Dirigent: Jörg Widmann bei der NDR Radiophilharmonie
    Er war der Wunschkandidat des Orchesters: Nach gemeinsamen Konzerten wollte die NDR Radiophilharmonie unbedingt noch häufiger mit Jörg Widmann zusammenarbeiten. Und seit dieser Spielzeit ist er für drei Jahre ihr Erster Gastdirigent. Der Musiker ist gleichzeitig gefeierter Klarinettist und Komponist. Sein großes Oratorium „Arche“ war eines der ersten Stücke überhaupt, die in der Elbphilharmonie aufgeführt wurden. In Hannover verbindet Widmann als Dirigent klassische Meisterwerke wie von Mendelssohn Bartholdy mit eigenen Kompositionen. „NDR Kultur – Das Journal“ durfte bei Proben dabei sein. Nächstes Konzert in Hannover: 6. Juni, öffentliche Probe: 5. Juni. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 13.05.2024 NDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    Von den Eltern geliebt und geschlagen: der Dokumentarfilm „Hinter guten Türen“
    Ihr wurde mit der Reitgerte auf den nackten Hintern geschlagen, es gab Ohrfeigen, sie wurde verdroschen, manchmal grundlos, von den eigenen Eltern, die ihr trotzdem auch Liebe gaben, sie förderten. Der Vater schlug mehr aus dem Affekt, die Mutter machte dafür Termine. Die Schauspielerin und Regisseurin Julia Beerhold erzählt in dem Dokumentarfilm „Hinter guten Türen“ von ihrer eigenen Kindheit und konfrontiert darin ihre Mutter mit ihren damaligen Taten. Ein Film als mutige Aufarbeitung einer Familiengeschichte. „NDR Kultur – Das Journal“ hat Julia Beerhold getroffen und mit ihr über den Film, ihre Kindheit und die Folgen gesprochen („Hinter guten Türen“: ab 30. Mai 2024 im Kino).
    Von Russland nach Rostock: ein Autorinnen-Duo und ihr verbotener Bestseller
    Mit ihrem ersten Roman landeten Elena Malisowa und Katerina Silwanowa einen Bestseller in Russland: „Du und ich und der Sommer“ erzählt die Liebe zweier Jungs in der Sowjetunion. Viele Leser*innen schrieben begeistert in den sozialen Netzwerken, posteten Videos zum Buch, vor allem auf TikTok. Doch dann kamen Hasskommentare und Drohungen, eben weil das Buch von einer schwulen Liebe erzählt. Inzwischen ist der Roman in Russland verboten, so wie viele andere Bücher, in denen es um queere Themen geht. Ende letzten Jahres stufte der Oberste Gerichtshof in Russland die internationale LGBTQ-Bewegung sogar als extremistisch ein. Die beiden Autorinnen mussten aus Russland fliehen, Elena Malisowa lebt inzwischen in Rostock, Katerina Silwanowa in ihrer ukrainischen Heimat. Gerade hat sie Elena besucht. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit den beiden Autorinnen und stellt ihr Buch, das auch in deutscher Übersetzung im Blanvalet Verlag erschienen ist, vor.
    Inklusion in der Kultur: Pilotprojekt an der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg
    Diversität wird gern propagiert in der Kulturszene. Doch es mangelt an jungen Kreativen mit Behinderung in der Kultur. Wo sollen sie herkommen, wenn sie nicht ausgebildet werden? An den Hochschulen hat man häufig noch Berührungsängste, Menschen mit Behinderung wird oft nicht zugetraut, sich in der schwierigen Kulturbranche zu behaupten. Die Hochschule für Künste im Sozialen im niedersächsischen Ottersberg gibt Menschen mit Behinderungen jetzt erstmals die Chance auf ein reguläres Studium für Kunst und Kultur. Wie funktioniert das? Zum Diversity-Day am 28. Mai hat ein Filmteam zwei Studierende dort einen Tag lang begleitet.
    Rap vom Dorf: die Band Hinterlandgang aus Jarmen in Vorpommern
    Sie singen von rosa Mitsubishis, die nach dem Diskobesuch in die Leitplanke rasen, vom Baden in der Tollense oder davon, wie tief das Nachwende-Trauma noch immer sitzt. Die Band Hinterlandgang macht Rap aus der ostdeutschen Provinz. Albert Münzberg und Pablo Himmelspach kommen aus einem kleinen Dorf bei Jarmen in Vorpommern, sie rappen gegen Langeweile, Klischees und Rechtsruck und organisieren selbst ein Festival: 100 Tage Sommer, am 20. Juli in ihrer Heimat Demmin. Vorher sind sie noch auf Tour und spielen am 1. Juni in Ellerdorf (Schleswig-Holstein) auf dem Wilwarin Festival. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 27.05.2024 NDR
  • Folge 33 (30 Min.)
    Wohnen als Ware: der Dokumentarfilm „Sold City“
    Vor der Europawahl: wie Einsamkeit zu rechter Gesinnung führen kann
    Sexarbeit in der Nazizeit: Gedenkstein für verfolgte Prostituierte
    Streit um das angemessene Erinnern: das neue Gedenkstättenkonzept von Claudia Roth (Bündnis 90/​Die Grünen), Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
    Eine Musikszene zwischen Pop und Politik: Dokumentation über „Die Hamburger Schule“ (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.06.2024 NDR
  • Folge 34 (35 Min.)
    Eine Software, die töten kann: Dokumentarfilm über die Firma Palantir „Unser Produkt kann zum Töten von Menschen eingesetzt werden“, so der CEO Alex Karp über seine Firma Palantir. Diese hat die größte Datenanalysesoftware der Welt geschaffen: Sie ermöglicht es Ländern, ihre Bürgerinnen und Bürger umfassend zu überwachen und Verbrechen aufzuklären. Gerüchtehalber soll sie dazu beigetragen haben, Osama Bin Laden aufzuspüren. Derzeit unterstützt sie die Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland. Hinter Palantir stecken Alex Karp und Peter Thiel.
    Ersterer ist laut eigener Aussage Neo-Marxist und Linker, der Zweite Unterstützer von Donald Trump und offen rechts. Die Firma im Ganzen verschwiegen und mysteriös. Der Film „Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp“ von Klaus Stern ist eine Spurensuche über eines der machtvollsten Softwareunternehmen der Welt. Warmherzig und virtuos: das „NDR Buch des Monats“ von Saša Stanišic Könnte man nicht ein ganz anderes Leben führen als bisher? Und wie wäre es, wenn man zumindest für zehn Minuten in die Zukunft schauen könnte, um dann zu entscheiden, ob sie tatsächlich so eintreten soll? Um solche Fragen geht es u.a. in dem neuen Buch von Saša Stanišic mit dem schönen Titel: „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“.
    Es sind Geschichten von Freundschaft und Familie, von Lebensträumen und unerwarteten Wendungen. Der in Hamburg lebende Schriftsteller Stanišic erzählt u.a. von einer Witwe, die bereit für neue Zweisamkeit ist, von sich selbst, der als Jugendlicher eine Reise nach Helgoland erfindet, oder eben von vier Freunden, die über einen „Anproberaum“ für die Zukunft sinnieren.
    Literarisch hochvirtuos, gleichzeitig warmherzig und voller Empathie für die Menschen mit ihren kleinen Schwächen und Fehlern. Darüber hinaus sind die Geschichten elegant miteinander verwoben. „Bitte der Reihe nach lesen“, schreibt der Autor deshalb vorab. Sein wunderbarer Erzählband ist das „NDR Buch des Monats“. Virtuosin auf dem Saxofon: Asya Fateyeva beim Schleswig-Holstein Musik Festival Als Soloinstrument steht das Saxofon in der Klassik noch immer im Schatten von Violine, Cello oder Klarinette.
    Es gibt zwar Werke für dieses Instrument, aber immer noch zu wenig. Deshalb spielt Virtuosin Asya Fateyeva auch Musik, die ursprünglich gar nicht fürs Saxofon komponiert wurde: ob ein frühbarockes Programm oder mittelalterliche Gesänge, ob klassische Musik der 1920er-Jahre oder Zeitgenössisches. Und manchmal macht sie auch Ausflüge in die Welten von Jazz und Pop. Die Musikerin und Hochschulprofessorin ist in diesem Jahr Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival (6. Juli bis 1. September 2024) und beweist mit insgesamt 17 Konzerten und Veranstaltungen, wie vielseitig das Saxofon ist.
    Vorlese-Aktion in Neumünster: „Wünsch Dir Deinen NDR“ mit Julia Westlake und Philipp Schmid Jedes vierte Kind verlässt die Grundschule, ohne richtig Lesen gelernt zu haben. Eine ganz besondere Idee zur Leseförderung gab es jetzt an der Grundschule Gadeland in Neumünster. 160 Kinder haben Literatur einmal ganz anders erlebt: Moderatorin Julia Westlake hat vorgelesen, Moderator Philipp Schmid von NDR Kultur hat dazu Klavier gespielt, es gab Spiele und Rätsel.
    Die Aktion „Wünsch Dir Deinen NDR“ kam gut an! Kinder und Karriere: Porträt der Hamburger Schauspielerin Franziska Hartmann Kinder, Kunst und Karriere: Wie schafft man das, ohne an der Belastung zu zerbrechen? Schauspielerin Franziska Hartmann, 40, hat zwei Kinder. Sie arbeitet frei am Theater und beim Film. „NDR Kultur – Das Journal“ begleitet sie in Hamburg am Filmset zur Serie „Katharina Tempel“ und bei der Aufführung von „Panikherz“ am Thalia Theater.
    Als sie schwanger war, verlor sie deswegen eine Rolle. Um die erste Zeit nach der Geburt mit ihrer Tochter verbringen zu können, sagte sie ein großes Filmprojekt ab. Als sie das erste Mal danach wieder vor der Kamera stand, hatte sie ihr Baby am Set dabei. Wenn sie stillen musste, wurde unterbrochen. „Das ging nur, weil sie die Hauptrolle spielte“, sagt sie. Viele ihrer Kolleginnen bleiben kinderlos, weil sie ihre Karriere nicht gefährden wollen. „NDR Kultur – Das Journal“ mit einer Reportage über den Kraftakt, Mutterschaft und Traumjob zu vereinbaren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.06.2024 NDR

zurückweiter

Füge NDR Kultur – Das Journal kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu NDR Kultur – Das Journal und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn NDR Kultur – Das Journal online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App