NDR Kultur – Das Journal Folge 25: Folge 25 (2023/2024)
Folge 25
Folge 25 (2023/2024)
Folge 25 (30 Min.)
Eine weltweit einzigartige Kulturlandschaft: Neues über das Watt Kein Ökosystem ist produktiver, keine Landschaft entzieht sich mehr einer klaren Zuordnung: Das Watt ist ein Wunder des Planeten Erde, mal Meer, mal Land, ein steter Wandel, die reine Bewegung. Das Wattenmeer in Norddeutschland ist nicht nur eine Touristenattraktion, es ist UNESCO-Weltnaturerbe, das vogelreichste Gebiet Europas und eine einzigartige Kulturlandschaft. Die Landgewinnung brachte einst großen Reichtum und unverwechselbare Traditionen hervor, der Klimawandel bedroht heute die Vielfalt und die einmalige Natur. Das Buch „Das Watt – Wiege des Lebens“ von Hansjörg Küster und die Fotoausstellung „600 Fuß über NN – Das Wattenmeer“ im Museum Kunst der Westküste auf Föhr feiern diese Landschaft, die zu oft als eine bloße große Schlammfläche missverstanden wird. Ohne Wasser keine Zukunft: die Ausstellung „Water Pressure“ in Hamburg Wie muss sich der Umgang mit Wasser ändern, damit die Menschen überleben können? Hamburg zum Beispiel will zur Schwammstadt werden, denn ohne Wasser sind die Menschen nichts. Es ist die Grundlage des Lebens und ein gefährdetes wie gefährdendes Gut. Das macht der Klimawandel mit seinen Dürren und Fluten deutlich. Die Ausstellung „Water Pressure“ des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe zeigt, dass Wasser Teil der Kultur ist und wie sich der Umgang über die Jahrhunderte wandelte, wie heute umgedacht werden muss und welche Projekte weltweit entstehen. Von den Römern bis in die aktuelle Baukultur, der Umgang mit Wasser entscheidet über die Zukunft der Menschheit. „NDR Kultur – Das Journal“ stellt die Ausstellung vor und ein Hamburger Beispiel, das zeigt, wie die knappe Ressource Wasser besser benutzt werden kann. Unverhoffter Neuanfang: die Geschichte des Malers Mark-Roger Badel Ostern steht vor der Tür, der Höhepunkt des Kirchenjahres. Die Leidens- und Fastenzeit endet, die Freudenzeit beginnt. Doch was heißt das alles eigentlich wirklich? Einer, der in seinem Leben durch ein tiefes Tal gehen musste, dem Tode nah stand erlebt jetzt so etwas wie eine Auferstehung: der Maler Mark-Roger Badel. Er leidet an einer unheilbaren Viruserkrankung und hat mit einer experimentellen Therapie
unverhofft Zeit geschenkt bekommen. Ein neuer Anfang. „NDR Kultur – Das Journal“ trifft Mark-Roger Badel bei den Vorbereitungen für eine neue Ausstellung. Seine Geschichte vom Neuanfang und weitere werden im NDR Fernsehen in „Zur Feier des Tages – Ostern“ (31. März, 13:30 Uhr) erzählt. Mit Humor gegen Hitler: Wiederentdeckung des deutsch-jüdischen Autors Curt Bloch Es gab jeweils nur ein Exemplar: 95 Magazine, schmale Hefte in Postkartengröße voller widerständigem Humor. Dabei waren diese Magazine des deutsch-jüdischen Autors Curt Bloch schon Widerstand an sich: gegen die Nationalsozialisten, das erzwungene Leben im Untergrund, die ständige Angst im niederländischen Versteck. Produziert hat sie Curt Bloch von 1943 bis 1945. Danach hat er die Hefte binden lassen und mit in die USA genommen. Hier hat er mit seiner Frau Ruth, die Auschwitz überlebt hat, ein neues Leben aufgebaut, Familie gegründet. Erst jetzt werden die Magazine der Öffentlichkeit gezeigt in einer Ausstellung im Jüdischen Museum in Berlin: „Mein Dichten ist wie Dynamit“ (bis 26. Mai 2024). „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Ruth und Simone Bloch über den kreativen Widerstand von Curt Bloch und das Überleben. Gefeierte Graphic Novel: die Künstlerin Anke Feuchtenberger Zum ersten Mal stand eine Graphic Novel auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse: „Genossin Kuckuck“ von Anke Feuchtenberger. Das Buch der in Vorpommern lebenden und seit 27 Jahren in Hamburg Illustration lehrenden Zeichnerin ist mit 448 Seiten tatsächlich so dick wie ein Roman. Von ihrer eigenen Biografie ausgehend erzählt die Autorin von zwei heranwachsenden Mädchen und ihren Familien in einem Dorf namens Pritschitanow. Das Buch spannt den Bogen von einer politisierten Jugend in der DDR bis hin zur Gegenwart, in der die Hauptfigur zwar die Wunden der Vergangenheit nicht heilen kann, aber merkwürdigen Geschöpfen zwischen Pflanze und Tier begegnet und in enge Verbindung zu den Naturwesen tritt. Räume und Zeiten stoßen wiederholt aneinander, Menschen sind in Tiere verwandelt, Zeichnungs- und Erzählstile wechseln. „Genossin Kuckuck“ mit dem Untertitel „Ein deutsches Tier im deutschen Wald“ ist ein Buch ständiger Wechsel, das durch seine fesselnden Zeichnungen eine eindrückliche Stimmung erzeugt. (Text: NDR)