D 1965–
- Kunst & Kultur
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Ein langlebiges Kulturmagazin mit bewegter Produktionsgeschichte sowie wechselnder Konzeption und Moderation.
- Spin-Off: Das Blaue Sofa (1999), aspekte-Literatur
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Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):Seit 1965. Kulturmagazin.
Das Magazin begann unter dem Namen Kulturbericht, der am 1. Januar 1966 in aspekte umgewandelt wurde. Es war das erste bundesweit ausgestrahlte Kulturmagazin – die Pendants in der ARD liefen nur in den Dritten Programmen.
aspekte begann mit klassischer Berichterstattung über neue Bücher, Ausstellungseröffnungen und Theaterpremieren. Die Sendung enthielt viele Interviews mit Schriftstellern und Festspielberichte. Erster Moderator und Leiter war Walther Schmieding. Ihm folgte 1969 als Leiter Reinhard Hoffmeister, der danach auch immer mehr Sendungen selbst moderierte. Unter ihm wurde die Sendung schnell politischer: 1970 leitete er ein Gespräch über den Kulturaustausch zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik mit einer Kritik an den Gegnern der neuen Ostpolitik ein, wofür er scharf gerügt wurde.
Die Sendung hatte Anfang der 70er Jahre immer noch ein elitäres Kunstverständnis und orientierte sich an den Feuilletons der Zeitungen. Typisch war folgende Moderation Hoffmeisters: „Die chinesische Kunstausstellung in Paris mit den schönsten Stücken neuer Ausgrabungen wird eröffnet, ein glanzvolles Ereignis, das Kunstinteressierte aus aller Welt in die französische Hauptstadt lockt“, die im Massenmedium Fernsehen natürlich kaum Zuschauer vor die Bildschirme lockte.
Hoffmeister reagierte auf die Kritik und mangelnde Quote mit einem veränderten Selbstverständnis: „Gerade das, was dem Menschen direkt unter die Haut geht, gehört heute zur Kultur: sein Wohnen, seine Freizeit, seine Umwelt.“ Nicht nur die Kunstinteressierten, sondern alle aufgeschlossenen und diskussionsbereiten Menschen sollten mit aspekte angesprochen werden. Unter seiner Leitung startete aspekte nicht nur Aktionen wie die Denkmalschutz-Reihe „Bürger, rettet Eure Städte“, die die Quoten steigerte und sich mit der aufkommenden Welle der Bürgerinitiativen fruchtbar verbinden ließ. Die Sendung wurde auch zum Diskussionsforum, das allerdings bei den ZDF Oberen auf heftigen Widerstand stieß. ZDF Intendant Karl Holzamer wünschte sich ausdrücklich eine Rückkehr zum kunstorientierten TV-Feuilleton konservativen Zuschnitts.
Der Streit eskalierte nach der Sendung vom 27. Juli 1974, in der der Verleger John Jahr kritisiert wurde und der Schriftsteller Gerhard Zwerenz der Frankfurter Polizei vorwarf, Demonstranten gefoltert zu haben. Hoffmeister wurde am nächsten Tag sofort beurlaubt und bekam Hausverbot. Nach einer riesigen Welle von Solidaritätsbekundungen von Fernsehredakteuren, Journalisten, Politikern und Verbänden bis hin zum PEN-Club wurde die Entlassung in eine scharfe Missbilligung umgewandelt. Hoffmeister blieb bis 1975 Leiter von aspekte, danach wurde er Chef von „LiteraTour“.
Hoffmeisters Nachfolger wurde Dieter Schwarzenau, der am breiten Kulturverständnis festhielt und die Sendung weiter popularisierte, aber auf die politischen Provokationen verzichtete. In dieser Zeit moderierten außer Schwarzenau Hannes Keil, Alexander U. Martens, Anne Linsel und Michaela Reichart.
1988 wurde Johannes Willms Leiter von aspekte, 1992 Manfred Eichel. Er musste zusehen, wie die Illustrierte „Focus“ zum Sponsor von aspekte wurde und nun vor und nach jeder Sendung verkündete: „Focus unterstützt aspekte.“ Die Redaktion hatte sich vergeblich gegen das Sponsoring und den missverständlichen Hinweis gewehrt. Mit Eichels Nachfolger Wolfgang Herles zog die Redaktion im Jahr 2000 nach Berlin um. Herles wollte die Sendung einerseits wieder „politischer, provokanter und populärer“ machen, andererseits aber auch Nischenthemen mehr Raum geben. Sein erklärtes Ziel, die Quote des Magazins deutlich auf über eine Million zu steigern, erreichte er mit Verzögerung. Neben Luzia Braun, die bereits seit 1993 das Magazin im Wechsel mit Eichel moderiert hatte, und Herles präsentierte nun zeitweise Roger Willemsen die Sendung.
Ein Ableger war aspekte-Literatur, der Vorläufer des Literarischen Quartetts.
Das Magazin begann unter dem Namen Kulturbericht, der am 1. Januar 1966 in aspekte umgewandelt wurde. Es war das erste bundesweit ausgestrahlte Kulturmagazin – die Pendants in der ARD liefen nur in den Dritten Programmen.
aspekte begann mit klassischer Berichterstattung über neue Bücher, Ausstellungseröffnungen und Theaterpremieren. Die Sendung enthielt viele Interviews mit Schriftstellern und Festspielberichte. Erster Moderator und Leiter war Walther Schmieding. Ihm folgte 1969 als Leiter Reinhard Hoffmeister, der danach auch immer mehr Sendungen selbst moderierte. Unter ihm wurde die Sendung schnell politischer: 1970 leitete er ein Gespräch über den Kulturaustausch zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik mit einer Kritik an den Gegnern der neuen Ostpolitik ein, wofür er scharf gerügt wurde.
Die Sendung hatte Anfang der 70er Jahre immer noch ein elitäres Kunstverständnis und orientierte sich an den Feuilletons der Zeitungen. Typisch war folgende Moderation Hoffmeisters: „Die chinesische Kunstausstellung in Paris mit den schönsten Stücken neuer Ausgrabungen wird eröffnet, ein glanzvolles Ereignis, das Kunstinteressierte aus aller Welt in die französische Hauptstadt lockt“, die im Massenmedium Fernsehen natürlich kaum Zuschauer vor die Bildschirme lockte.
Hoffmeister reagierte auf die Kritik und mangelnde Quote mit einem veränderten Selbstverständnis: „Gerade das, was dem Menschen direkt unter die Haut geht, gehört heute zur Kultur: sein Wohnen, seine Freizeit, seine Umwelt.“ Nicht nur die Kunstinteressierten, sondern alle aufgeschlossenen und diskussionsbereiten Menschen sollten mit aspekte angesprochen werden. Unter seiner Leitung startete aspekte nicht nur Aktionen wie die Denkmalschutz-Reihe „Bürger, rettet Eure Städte“, die die Quoten steigerte und sich mit der aufkommenden Welle der Bürgerinitiativen fruchtbar verbinden ließ. Die Sendung wurde auch zum Diskussionsforum, das allerdings bei den ZDF Oberen auf heftigen Widerstand stieß. ZDF Intendant Karl Holzamer wünschte sich ausdrücklich eine Rückkehr zum kunstorientierten TV-Feuilleton konservativen Zuschnitts.
Der Streit eskalierte nach der Sendung vom 27. Juli 1974, in der der Verleger John Jahr kritisiert wurde und der Schriftsteller Gerhard Zwerenz der Frankfurter Polizei vorwarf, Demonstranten gefoltert zu haben. Hoffmeister wurde am nächsten Tag sofort beurlaubt und bekam Hausverbot. Nach einer riesigen Welle von Solidaritätsbekundungen von Fernsehredakteuren, Journalisten, Politikern und Verbänden bis hin zum PEN-Club wurde die Entlassung in eine scharfe Missbilligung umgewandelt. Hoffmeister blieb bis 1975 Leiter von aspekte, danach wurde er Chef von „LiteraTour“.
Hoffmeisters Nachfolger wurde Dieter Schwarzenau, der am breiten Kulturverständnis festhielt und die Sendung weiter popularisierte, aber auf die politischen Provokationen verzichtete. In dieser Zeit moderierten außer Schwarzenau Hannes Keil, Alexander U. Martens, Anne Linsel und Michaela Reichart.
1988 wurde Johannes Willms Leiter von aspekte, 1992 Manfred Eichel. Er musste zusehen, wie die Illustrierte „Focus“ zum Sponsor von aspekte wurde und nun vor und nach jeder Sendung verkündete: „Focus unterstützt aspekte.“ Die Redaktion hatte sich vergeblich gegen das Sponsoring und den missverständlichen Hinweis gewehrt. Mit Eichels Nachfolger Wolfgang Herles zog die Redaktion im Jahr 2000 nach Berlin um. Herles wollte die Sendung einerseits wieder „politischer, provokanter und populärer“ machen, andererseits aber auch Nischenthemen mehr Raum geben. Sein erklärtes Ziel, die Quote des Magazins deutlich auf über eine Million zu steigern, erreichte er mit Verzögerung. Neben Luzia Braun, die bereits seit 1993 das Magazin im Wechsel mit Eichel moderiert hatte, und Herles präsentierte nun zeitweise Roger Willemsen die Sendung.
Ein Ableger war aspekte-Literatur, der Vorläufer des Literarischen Quartetts.