2020, Folge 356–372

  • Folge 356
    Der Corona-Shutdown hat den Arbeitsmarkt auf den Kopf gestellt: Viele Deutsche fürchten um ihren Job, Millionen sind in Kurzarbeit. Doch wie schlimm wird es am Arbeitsmarkt? Und was ist mit den vielgefeierten „Helden des Alltags“? Wie lange werden wir uns an den Wert ihrer Arbeit erinnern und dies auch in einer angemessenen Entlohnung ausdrücken? Corona definiert den Wert von Arbeit für viele und an vielen Stellen neu. 2011 waren in Deutschland weniger als drei Millionen Arbeitslose gemeldet – erstmals nach zwei Jahrzehnten. Ein Wert, der bis zur Corona-Pandemie gehalten wurde. Nun prognostizieren Arbeitsmarktexperten, dass es in den nächsten Monaten wieder mehr als drei Millionen Arbeitslose geben werde.
    Bevor Firmen Mitarbeiter entlassen, greifen sie aktuell stark zum Instrument der Kurzarbeit. In Deutschland liegt die Zahl der Kurzarbeiter mit aktuell 7,3 Millionen auf einen historischen Höchststand. Das sind fünfmal mehr als in der Finanzkrise. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie könnten vor allem für Schulabgänger und Berufseinsteiger besonders spürbar ausfallen. Unternehmen werden in diesem Jahr wegen der wirtschaftlichen Krisenlage womöglich deutlich weniger ausbilden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.06.2020 3sat
  • Folge 357
    Philipp Amthor, Julia Klöckner, Sigmar Gabriel, Friedrich Merz – an Lobbyvorwürfen ist der Berliner Politikbetrieb nicht arm. Ab Herbst soll es ein Lobbyregister geben. Ist das der große Wurf? Drei von zehn Abgeordnete haben einen bezahlten Nebenjob, die meisten von ihnen sind Juristen. Noch in diesem Jahr soll der Einfluss von Unternehmen und Verbänden auf die Politik transparenter werden, Interessenvertreter müssen sich dann künftig registrieren lassen. In Berlin versuchen tausende Lobbyisten, mit viel Geld und guten Netzwerken Gesetzgebung und Meinungsbildung zu beeinflussen. Für öffentliche Empörung sorgen aber nicht nur Abgeordnete, sondern auch die sogenannten Seitenwechsler, wie das prominente Beispiel von Gerhard Schröder: Politiker, die nach ihrer Zeit im öffentlichen Amt einen Job in der Wirtschaft annehmen. „makro“ durchstreift die Hauptstadt Berlin und wirft einen Blick auf Orte, die eigentlich lieber im Schatten bleiben wollen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.08.2020 3sat
  • Folge 358
    Ist Wasserstoff die erhoffte Wunderwaffe gegen den Klimawandel? Die Bundesregierung jedenfalls lässt keinen Zweifel daran, dass sie beim Thema Wasserstoff schnell vorankommen will. In einem nationalen Aktionsplan hat Berlin dafür gut 12 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Wasserstoff soll dazu beitragen, dass Deutschland bis 2050 klimaneutral wird. Der Haken: Nach wie vor ist seine Herstellung energieintensiv und teuer. Kann die Wasserstoffstrategie des Bundes daran etwas ändern? Wasserstoff ist unglaublich vielseitig: er dient zur Strom- und Wärmeerzeugung, als Kraftstoff und Energielieferant in der Industrie.
    Wasserstoff lässt sich speichern und auch über lange Strecken transportieren. Aber wirklich umweltfreundlich ist Wasserstoff nur, wenn der Strom für seine (energieintensive) Herstellung aus Solar- und Windkraftanlagen stammt. Doch der Ausbau der erneuerbaren Energien stockt. Ein Teufelskreis? „makro“ ist zu Gast im Karlsruher Institute of Technology (KIT), wo die weltweit einzige Anlage steht, die in einem Komplettsystem Luft in Kraftstoff verwandeln kann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.08.2020 3sat
  • Folge 359
    Die Debatte um Fleisch und seinen Preis nimmt wieder Fahrt auf. Es wird gerungen um Haltungsbedingungen bei Tieren und Arbeitsbedingungen für Menschen. Zusätzlich erwächst Landwirtschaft und Fleischkonzernen wachsende Konkurrenz durch vegetarische und vegane Produkte. Droht der milliardenschweren Industrie eine Zeitenwende? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.09.2020 3sat
  • Folge 360
    In der Fertigung entstehen oft große Mengen an Abfall, allein in Deutschland jährlich 55,8 Millionen Tonnen. Meist landet er auf der Deponie. Doch das müsste nicht sein. Um Ressourcen zu schonen und Kosten für die Entsorgung zu sparen, entwickeln Unternehmen neue Ideen, um Abfallprodukte weiterzuverarbeiten. Aus Orangenschalen wird zum Beispiel Geschirr, aus Molke werden Shampoos und Seifen. Ein Prinzip von Bio-Landwirt Ingo Metzler im österreichischen Egg ist es, so wenig wie möglich wegzuschmeißen. Bei der Käseproduktion entsteht Molke quasi als Abfallprodukt, denn aus der Milch gewinnt man nur zehn Prozent Käse, übrig bleiben neunzig Prozent Molke.
    Ingo Metzler verarbeitet die vielen Liter Molke deshalb weiter zu Reinigungs- und Kosmetikprodukten. Die Nachfrage ist inzwischen so sehr gestiegen, dass Familie Metzler mittlerweile mehr Mitarbeiter für die Herstellung von Pflegemitteln beschäftigt, als für die Käseproduktion. Victoria Lièvre aus Marseille arbeitete lange Zeit als Kellnerin in einem Café und ärgerte sich über die großen Mengen an Orangenabfall aus der Saftpresse. Gemeinsam mit ihrem Freund Luc Fischer tüftelte sie ganze zwei Jahre an ihrer Idee, aus den Orangenschalen Geschirr zu produzieren.
    Das französische Paar sammelte per Crowdfunding das Startkapital für die erste Produktreihe, nun steht die Produktion für Restaurants und Dekorationsgeschäfte in den Startlöchern. Andere Unternehmen lassen sich von Experten dabei beraten, wie sie ressourcenschonender produzieren und die Abfallmengen reduzieren können. Die Effizienz-Agentur in Duisburg hilft gut 250 Unternehmen jährlich dabei, Produkte und Prozesse effizienter zu gestalten. Gemeinsam mit der Agentur hat ein Daunen- und Bettfedernfabrikant gerade Maschinen entwickelt, um in Zukunft aus seinen Abfällen Garne und Stoffe herstellen zu können. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.09.2020 3sat
  • Folge 361
    Der Wald ist besonders in der Corona-Krise ein Ort der Erholung. Doch vielerorts erschrecken braune Holzgerippe – Folge des Klimawandels. Muss die Forstwirtschaft umdenken? „makro“-Moderatorin Eva Schmidt ist unterwegs im Hochsauerland, Hotspot des Waldsterbens in Deutschland. Durch Hitze, Trockenheit, Stürme und Schädlinge sind in den vergangenen 20 Jahren dort rund 20 Prozent der Waldfläche geschädigt worden. Eva Schmidt fragt nach Lösungen, will von Förstern, Forstwirten und Waldbesitzern wissen, wie sie unsere Wälder zukunftsfähig machen wollen? Deutschland ist eines der waldreichsten Länder Europas. Knapp ein Drittel unserer Fläche ist bewaldet und davon die Hälfte Nutzwald, Lieferant für den Rohstoff Holz.
    Jahrzehnte lang haben Forstwirte in Deutschland hier auf schnell wachsende Fichten- und Kiefernwälder vertraut. Doch die halten dem Klimawandel heute nicht mehr stand. Welche neuen, hitzeresistentere Baumarten brauchen wir, damit unsere Wälder überleben? Wirtschaftswald versus Naturwald: Sollten Forstwirte den „Wald der Zukunft“ aktiv bewirtschaften oder besser auf die Regenerationskräfte der Natur setzen? Noch entlastet der deutsche Wald die Atmosphäre jährlich um 60 Millionen Tonnen CO2. Unsere Bäume schlucken jedes Jahr etwa sieben Prozent der CO2-Emissionen und wirken wie eine natürliche Klimaanlage. Die Forstwirtschaft steht vor der Jahrhundertaufgabe, unseren Wald für künftige Generationen zu erhalten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.09.2020 3sat
  • Folge 362
    Nicht erst seit Corona stehen die Innenstädte vor einem Umbruch. Leere Geschäfte und Büros prägen die Stadtkerne, gleichzeitig ist Wohnraum knapp. Wie müssen sich Innenstädte verändern? In Oldenburg baut der Architekt Alexis Angelis die ehemalige Hertie-Filiale zu einer Art Haus der Begegnung um. Nach jahrelangem Leerstand entsteht nun ein Mix aus Gastronomie, kultureller Eventfläche, Coworking-Space, Hotel, Fitnesscenter, Bank und Fachhändler. Umgedacht hat man auch in Essen. Dort wurde die ehemalige Handelszentrale des Industriekonzerns Thyssenkrupp zu 340 Mietwohnungen umgebaut.
    Insgesamt könnte in Zukunft die Nachfrage nach Büroflächen sinken. Ein Drittel der deutschen Unternehmen rechnet damit, dass auch nach Corona viele Menschen im Homeoffice, statt im Büro arbeiten werden. Braucht es künftig also überhaupt noch so viele Büros in den Städten – oder wären diese Flächen nicht eher für das Wohnen geeignet? Die Herausforderungen für die Innenstädte sind vielfältig. Aber auch die Lösungen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.09.2020 3sat
  • Folge 363
    Die Lebensverhältnisse zwischen Ost und West gleichen sich allmählich an. Doch im vereinten Deutschland wächst jetzt die Kluft zwischen Stadt und Land. Funklöcher in Vorpommern und in der Eifel. Und junge Menschen verlassen den Hunsrück ebenso wie die Uckermark. 30 Jahre nach der Einheit hat sich das Land zwischen Rhein und Oder verändert. „makro“ zeigt, wie die Bruchlinien neuerdings verlaufen. Während Dresden leuchtet wie Hamburg, prägen bröckelnder Putz und graue Fassaden viele strukturschwache Regionen in Ost und West. Bei den verfügbaren Einkommen bleibt Ostdeutschland in der Statistik nach wie vor hinter dem Westen zurück: In 2018 beträgt der Unterschied in Mecklenburg-Vorpommern rund 6000 Euro gegenüber Bayern. Doch zugleich hat Sachsen mit seinen boomenden Städten mittlerweile zum Saarland aufgeschlossen. Die Bruchlinien verlaufen längst anders. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.09.2020 3sat
  • Folge 364
    Norwegen hat jahrzehntelang Milliarden mit den Gaslieferungen nach Europa verdient. Jetzt ist die Hälfte der Förderstätten erschöpft. Das Land sucht nach einem neuen Geschäftsmodell. Und so hat das norwegische Parlament beschlossen, ein technisches Konzept für die Speicherung von CO2 unter der Nordsee zu entwickeln. Die Technik hinter dem Projekt „Polarlicht“ heißt Carbon Capture and Storage, kurz CCS. Dabei soll das CO2, das bei Prozessen in der Zement-, Chemie- oder Metallindustrie Europas unvermeidlich anfällt, aufgefangen und mit Schiffen nach Norwegen transportiert werden. Dort soll es in mehrere Kilometer tiefe Sandsteinsedimente unter dem Meeresboden gepumpt werden.
    Die Technik ist in kleinem Maßstab bereits erprobt. Weltweit existieren 17 Anlagen, in denen Kohlendioxid aus den Abgasen von Kraftwerken und Industrieanlagen mit Hilfe der so genannten Aminwäsche abgetrennt wird. Norwegen hat Erfahrung damit am Sleipner Feld und dem Snohvit Feld in der Nordsee gewonnen. Dort wird das CO2, das bei der Erdgasförderung immer mit austritt, abgetrennt und in Sedimenten verpresst. Im Rahmen von „Polarlicht“ wird die Technik unter anderem im größten Zementwerk Norwegens sowie dem größten Müllkraftwerk Norwegens am Rande Oslos entwickelt.
    Dort existiert bereits eine Demonstrationsanlage. Und hier verspricht man sich für die Zukunft sogar mehr als eine klimaneutrale Verbrennung: Da ein Großteil des Mülls aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, die beim Wachstum CO2 gebunden haben, könnte die Anlage insgesamt CO2-negativ werden. Solche so genannten negativen Emissionen sind im langfristigen internationalen Klimaschutz bereits eingeplant: Mindestens 10 Milliarden Tonnen CO2 werden voraussichtlich spätestens ab Mitte des Jahrhunderts jährlich aus der Atmosphäre geholt werden müssen, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.10.2020 3sat
  • Folge 365
    Trump oder Biden – die US-Amerikaner entscheiden Anfang November nicht nur über den künftigen Präsidenten, sondern auch die wirtschaftliche Weichenstellung. Hat der freie Handel noch eine Chance? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.10.2020 3sat
  • Folge 366
    Künstliche Intelligenz krempelt unsere Wirtschaft um. Roboter übernehmen immer mehr Tätigkeiten in der Industie. „makro“ sendet aus einem Forschungslabor für humanoide Roboter in Darmstadt. „makro“ fragt, wie Kollege Roboter unser Arbeitsleben in Zukunft verändern wird und ob wir die Oberhand behalten? „makro“-Moderatorin Eva Schmidt zu Gast bei Elenoide: In ihrem Roboterausweis würde stehen: Größe 1,73 Meter, Gewicht 65 Kilogramm, Haarfarbe blond. Um Elenoide herum ist eine Hotelrezeption aufgebaut, wo sie sieben Tage die Woche rund um die Uhr schon mal den Kontakt mit den Hotelkunden einüben kann.
    Prof. Ruth Stock-Homburg, BWL-Professorin an der TU Darmstadt forscht über die Interaktion zwischen Mensch und Robotern. In ihrem Darmstädter Labor tummeln sich mehrere Exemplare. Elenoide, ihr Lieblingsstück hat bereits einen Arbeitseinsatz bei einem großen Pharmakonzern gemeistert. Was hat die Professorin ihrem Schützling Elenoide seit dem Auftritt bei „makro“ vor einem Jahr beibringen können? Japan, der Geburtsort von Elenoide, ist das Mekka der humanoiden Roboter. Als Kollegen sind sie bereits an Hotelrezeptionen, in Altersheimen und Kindergärten im Einsatz.
    Einer der bekanntesten Robotik-Forscher ist Hiroshi Shiguro. Für ihn sind Roboter wie Prothesen, die den Menschen weiterbringen. Shiguros Roboterfrau heißt Erica und lernt ähnlich wie Elenoide ständig dazu. Erica ist zwar noch überfordert, wenn sie gefragt wird, was Gefühle sind. Vielleicht ist die Antwort aber nur eine Frage der Zeit? Bei aktuellen Studien der TU Darmstadt ist herausgekommen, dass durch die Corona-Pandemie die Akzeptanz von Robotern in Unternehmen zugenommen hat. Denn beim maschinellen Kollegen liegt das Ansteckungsrisiko bei Null. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.10.2020 3sat
  • Folge 367
    Der Streit zwischen den USA und China über Einfuhrzölle in Milliardenhöhe treibt die beiden größten Volkswirtschaften der Welt in einen Handelskrieg mit unabsehbaren Folgen für die Welt. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, für chinesische Importe im Jahr 2018 Zölle in Milliardenhöhe zu erheben, schockierte die Welt – und löste eine gefährliche Konfrontation zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt aus. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.10.2020 3sat
  • Folge 368
    Das deutsche Lieferkettengesetz gegen Kinderarbeit und Umweltzerstörung wollte die Bundesregierung in Berlin schon längst beschlossen haben. Liegt die Verzögerung nur an der Corona-Pandemie? Das Gesetz soll Konzerne in die Pflicht nehmen, entlang der globalen Lieferketten keine Kinder- und Sklavenarbeit, keine Hungerlöhne und auch keine Umweltzerstörung mehr in Kauf zu nehmen. „makro“ fragt nach, was ein deutsches Lieferkettengesetz bringen könnte. Unternehmen müssten dann auch für Menschenrechts- und Umweltverstöße ihrer Lieferanten haften. Die zuständigen Ministerien ringen seit Monaten um die Streitfragen Unternehmensgröße und Haftung.
    Mächtige Lobbygruppen wie der Bundesverband der Deutschen Industrie wehren sich gegen das Gesetzesvorhaben und fordern, die Wirtschaft in der Corona-Krise nicht noch mehr zu belasten. Entwicklungsminister Gerd Müller verweist darauf, dass jeder Deutsche rein rechnerisch „50 Sklaven“ beschäftige, um seinen westlichen Konsumstil aufrecht zu halten. Nach einer US-Studie arbeiten allein in Westafrika noch immer 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen, wo ein Großteil des in Deutschland verarbeiteten Kakaos angebaut wird.
    Rund um den Globus müssen 150 Millionen Kinder jeden Tag arbeiten, auf Kaffeeplantagen, in Minen oder in Steinbrüchen, statt zur Schule zu gehen. Durch die Corona-Krise wird die Kinderarbeit noch verstärkt. Vom Lieferkettengesetz wären in Deutschland mehr als 6000 Firmen betroffen, wenn das Gesetz ab einer Unternehmensgröße von 500 Mitarbeitern gilt. Die Wirtschaftsverbände sehen aber nur Unternehmen ab 5000 Beschäftigten in der Pflicht und wollen keinerlei Haftung. „makro“ fragt nach, was ein deutsches Lieferkettengesetz für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz der Umwelt auf dem Globus bringen könnte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.11.2020 3sat
  • Folge 369
    Die EU-Kommission will einen Green Deal für Europa. Bis 2050 soll der Kontinent klimaneutral werden. Dafür müsste auch die hoch subventionierte Landwirtschaft umgestaltet werden. Aber kann eine Reform gegen die mächtige Lobbygruppen gelingen? Alle sieben Jahre wird die Verteilung der Landwirtschaftssubventionen neu verhandelt. Mit rund 40 Prozent ist der Agrarhaushalt der größte Posten im EU-Haushalt. Viele Landwirte sind auf die Unterstützungen aus Brüssel angewiesen, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft für 14 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
    Die neue EU-Kommission unter Leitung von Ursula von der Leyen plant bis zum Jahr 2050 für Europa Klimaneutralität. Alle Bereiche der EU wären betroffen: die Industrie, der private Verbrauch, der Verkehr und auch die Landwirtschaft. Besonders bei der Produktion und der Verwendung von Dünger gelangt extrem klimaschädliches Lachgas in die Atmosphäre. Für eine Agrarwende wäre nun der richtige Zeitpunkt: In diesem Herbst fällt die Entscheidung in Brüssel, wie viel Agrarsubventionen Europas Bauern in Zukunft über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bekommen.
    Den Hauptteil machen die sogenannten Flächensubventionen aus. Das heißt, wer viel hat, der bekommt auch viel. In Deutschland sind das rund 300 Euro pro Hektar. Schon lange fordern Kritiker wie die EU-Abgeordnete Maria Noichl (SPD) eine Abkehr von diesen Direktzahlungen und der Weltmarktbindung. Landwirte sollten vielmehr belohnt werden, wenn sie klima- und umweltfreundlich anbauen. Die Direktzahlungen müssten zum Beispiel einer Gemeinwohlprämie weichen. Doch Europas Bauernvertreter sehen einen radikalen Umbau skeptisch. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.11.2020 3sat
  • Folge 370
    Rund um die Jahrtausendwende boomten Biotechnologie-Unternehmen am Neuen Markt. Der Hype war nicht von Dauer. Corona rückt die Branche wieder in den Fokus. Auch deutsche Unternehmen wie Biontech beteiligen sich am Kampf gegen das Virus. Im vergangenen Jahr machte die Biotech-Branche mit knapp 4,9 Milliarden Euro zehn Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Trotzdem ist der Anteil deutscher Biotechs am Weltmarkt gering. In der Vergangenheit ist es hierzulande zu selten gelungen, innovative Ideen konkret umzusetzen und an den Markt zu bringen. Sogenannte Inkubatoren könnten dabei helfen. TRON in Mainz etwa. Das Forschungsinstitut mit Schwerpunkt Onkologie und Immunologie unterstützt Forschende dabei, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
    Aber Biotechnologie steckt nicht nur in Medikamenten. Sie ist eine vielgenutzte Querschnitts-Technologie. Mit ihr lassen sich zum Beispiel neue Pflanzensorten züchten, die dem Klimawandel angepasst sind. Sie kann dabei helfen, verschmutztes Trinkwasser zu reinigen, oder umweltschädliche Kunststoffe ersetzen. In Saint Malo in Frankreich entwickelt die Firma „Algopack“ ein Produkt, das herkömmliches Plastik ersetzt und zugleich biologisch abbaubar ist. So kann Biotechnologie auch in hohem Maße dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu erreichen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.12.2020 3sat
  • Folge 371
    Corona hat den Luftverkehr aus den Wolken auf den Boden geholt. Weltweit mussten Flughäfen, Flugzeugbauer und Airlines Verluste in Milliardenhöhe einstecken. Eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht. Der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) geht davon aus, dass die Passagierzahlen erst 2024 wieder den Stand von 2019 erreichen. Aber – wird es je wieder so werden wie vor Corona? Experten sehen jetzt die Chance, in Sachen Reisen und damit Fliegen, umzudenken. Kleinere, bedarfsorientierte Flughäfen und keine großen Kathedral-Bauten mehr.
    E-Flugzeuge statt Kerosin-Bomber. Oder eine totale Abkehr vom Fliegen? Hyperloop wäre eine Alternative zum Beispiel für Kurzstreckenflüge. An diesem Projekt wird zurzeit in der Mojave-Wüste in den USA gearbeitet. Mit über 1000 km/​h ist das Transportmittel Hyperloop schneller als Fliegen – und gleichzeitig auch noch besser fürs Klima. Beschleunigt durch sehr starke Magneten fahren Kapseln in einer Röhre, in der es kaum Widerstand durch die Luft gibt. Durch diese Technik könnte es in der Zukunft möglich sein, sehr schnell zwischen Städten zu reisen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.12.2020 3sat
  • Folge 372
    Weltweit wird an umweltfreundlichen Flugzeugen getüftelt. In 15 Jahren will Airbus CO2-neutral mit Wasserstoffantrieb fliegen. Doch wie realistisch ist der Traum vom sauberen Fliegen? „makro“ schaut, wie es in Europa um die Zukunft des Fliegens steht. Der Film zeigt Beispiele, die Vorboten für einen vielleicht epochalen Umbruch der Flugbranche sind. Neue Player könnten Giganten wie Boeing oder Airbus das Revier bald streitig machen. Doch wie nachhaltig kann Fliegen mit Batterie-, Hybrid- oder Brennstoffzellenantrieb wirklich sein? Denn die Techniken verbrauchen riesige Strommengen.
    Das deutsche H2Fly-Projekt um den Wissenschaftler Josef Kallo schaffte bereits mit zehn Kilogramm Wasserstoff eine Strecke von 1500 Kilometern. Das Flugzeug ist eine Spezialanfertigung aus zwei Segelfliegern. Die nächste Generation des Antriebs soll dann schon in ein normales Flugzeug passen. Ein Himmel ohne Kerosinabgase ist noch weit entfernt. Doch kaum bemerkt steuern Branchenpioniere weltweit schon in diese Richtung: In Slowenien geht beim Leichtflugzeughersteller Pipistrel der erste echte Elektroflieger in Serie.
    Flugdauer: 50 Minuten. Zu wenig für die Langstrecke, aber ideal für die lärmschonende Pilotenausbildung. Und in Großbritannien arbeitet man bei Neboair bereits an einer Mini-Fluglinie, die London mit dem Umland verbinden könnte – mit diesem Elektroflugzeug. Ein völlig neues Segment sind die elektrischen Flugtaxis. Zwei Beispiele dafür kommen aus Deutschland: Volocopter und Lilium. Beide wollen senkrecht starten und landen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.12.2020 3sat

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