maischberger Folge 281: Die neuen Alten: Radikal, egoistisch, ohne Scham?
Folge 281
Die neuen Alten: Radikal, egoistisch, ohne Scham?
Folge 281
Margarete Mitscherlich, 93 „Bin ich eine starrsinnige alte Frau? Gewiss nicht, auch wenn mich vieles, was mir früher Angst machte, kalt lässt“, sagt Deutschlands berühmteste Psychoanalytikerin „Ein alter Mensch will nichts mehr werden, muss nicht mehr groß herauskommen oder tolle Berufserfolge haben. Das macht furchtloser.“ Die 93-jährige Margarete Mitscherlich empfängt immer noch Patienten. Soeben veröffentlichte sie ihr neuestes Buch „Die Radikalität des Alters“. Peter Weck, 80 Im August feierte der Schauspieler seinen 80. Geburtstag. „Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich ungesund lebe“, sagt der Schauspieler. „Ich kann nur im Barock oder in der Askese leben!“ Obwohl katholisch erzogen, glaubt Peter Weck nicht an ein Leben nach dem Tod: „Ich denke, man hat seine Zeit, und wenn sie vorbei ist, ist sie vorbei.“ Rolf Hochhuth, 79 Sein erstes Theaterstück „Der Stellvertreter“, das 1963 uraufgeführt wurde, brachte ihm Weltruhm ein. Bis heute schreibt der streitfreudige Dramatiker und Dichter unermüdlich weiter. Mit dem Alter hadert Rolf Hochhuth: „Der Mensch wird am Ende gedemütigt, erstens geistig und zweitens körperlich.“ Elfriede Vavrik, 80 Mit ihren ungewöhnlichen Geständnissen schockierte und faszinierte sie in
diesem Jahr zehntausende Leser. Die 80-Jährige schildert in dem Bestseller „Nacktbadestrand“ ihre sexuellen Wünsche und Erfahrungen als „alte Frau“. Mit 79 Jahren gab Elfriede Vavrick eine Kontaktanzeige auf („Ältere Frau sucht potenten Mann“), die zu einer Reihe von sexuellen Beziehungen mit jüngeren Männern führte. Jean Pütz, 73 „Wie Chaplin und Picasso“, so kommentierte der Fernsehmoderator (WDR-„Hobbythek“) selbst die Nachricht: Jean Pütz wird im Oktober zum dritten Mal Vater, mit 74 Jahren. „In meinem Alter ist das erstaunlich, ich war nicht darauf vorbereitet“, sagte der Wissenschaftsjournalist, der einen fünfzig- und einen zehnjährigen Sohn hat. Trotz seines Alters – Skrupel habe er keine. Er hoffe, das Kind mindestens bis zu seinem 20. Lebensjahr begleiten zu können. Heike Kottmann, 26 „Undankbar und dumm“, „Klischees über verkalkte, spießige Alte“, „Altersdiskriminierung“ – solche heftigen Reaktionen löste die Journalistin („Neon“) mit ihrem neuesten Artikel aus, der die politische Macht der Alten, etwa bei Volksabstimmungen kritisiert („Was geht es den 75-jährigen Rentner an, ob nachts im Hinterzimmer geraucht wird?“). Viele Entscheidungen gingen zu Lasten der Jungen. „Mit der Seniorenlobby aber will es sich keine Partei verderben“, meint Heike Kottmann. (Text: ARD)
Deutsche TV-PremiereDi. 07.09.2010Das Erste
Sendetermine
Sa. 11.09.2010
23:35–00:50
23:35–
Mi. 08.09.2010
09:30–10:45
09:30–
Di. 07.09.2010
23:30–00:45
23:30– NEU
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