2019, Folge 123–134

Folge 1-62 als "Abenteuer Forschung", konkrete Infos nicht bekannt
  • Folge 123 (30 Min.)
    Privatinvestoren sehen im All eine riesige Einkommensquelle: Rohstoffe. Aber auch Tourismus könnte lukrativ sein: Ein Abschlag auf dem Mond könnte so manchen Golfspieler reizen. – Bild: ZDF und Hans Jakobi./​Hans Jakobi
    Privatinvestoren sehen im All eine riesige Einkommensquelle: Rohstoffe. Aber auch Tourismus könnte lukrativ sein: Ein Abschlag auf dem Mond könnte so manchen Golfspieler reizen.
    Vor fast 50 Jahren betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Nun wird wieder über eine Rückkehr zu unserem kosmischen Nachbarn geredet, selbst von privaten Investoren. Aber warum? Ein Ziel treibt nicht nur Forscher um: Die „dark side of the moon“ ist der stillste Ort im Sonnensystem. Von dort aus könnte man mit Radioteleskopen tiefer in den Weltraum hineinhorchen. Voraussetzung für eine effektive Asteroiden-Früherkennung. Um Teleskope zu installieren und zu warten, braucht man Menschen, und eine bemannte Rückkehr zum Mond kostet viel Geld.
    Die Apollo-Missionen der NASA verschlangen 100 Milliarden Dollar. Wahrscheinlich werden deshalb private Investoren die Ersten sein, die Menschen erneut zum Mond schicken. Die stärkste Rakete der Welt gehört nicht der NASA oder Russland – sondern einem Privatmann. Der Tesla-Gründer Elon Musk hat die „Falcon Heavy“ bauen lassen, weil er das Weltall kommerzialisieren will. Und mit ihm streben viele andere Milliardäre nach dem kosmischen „El Dorado“. Sie alle sehen im All eine riesige Einkommensquelle.
    Der Mond spielt in diesen Überlegungen eine wichtige Rolle, als Rohstofflieferant, aber auch als Zwischenstation auf dem Weg zum Mars und darüber hinaus. Harald Lesch stellt die Argumente für die regen Entwicklungen auf den Prüfstand. Welche Voraussetzungen gibt es schon, um uns vor dem nächsten kosmischen Einschlag zu warnen – und zu schützen? Und: Wenn sich private Investoren an die Eroberung des Weltraums machen – wie steht es mit den Rechten im Universum, das bislang noch niemandem gehört? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.01.2019ZDF
  • Folge 124 (30 Min.)
    Einige Politiker lügen, dass sich die Haare sträuben. Wir verurteilen ihr Verhalten und sind selbst nicht besser: Lügen gehören zum Alltag. Warum fällt es so schwer, die Wahrheit zu sagen? Bis zu 80 Mal lügt jeder Mensch – täglich. Doch lässt sich auch erkennen, wann jemand lügt? Tatsächlich gibt es Zeichen, und mit geschärftem Blick lässt sich ein Lügner entlarven. Harald Lesch auf den Spuren der Wahrheit hinter der Lüge – ganz ungelogen. US-Präsident Donald Trump lügt ganz offensichtlich und nachgewiesen. Auch andere Politiker und Sportler sprechen öffentlich oft nicht die Wahrheit – mal mit, doch oft sogar ohne Konsequenzen für die Karriere.
    Allgemein verzeihen wir unseren Mitmenschen so manche Unwahrheit. Dabei kommt es jedoch auf die Umstände an: Es gibt weiße Lügen, die reine Höflichkeitsfloskeln sind. Nur so gelingt ein harmonisches Zusammenleben. Und es gibt die sogenannten schwarzen Lügen. Sie dienen dem Eigennutz, um besser dazustehen, und sie schaden häufig anderen. Das Problem: Lügen soll sich zwar an Aktivitätsmustern im Gehirn erkennen lassen. Doch: Je häufiger und abgebrühter jemand lügt, umso weniger reagiert das Gehirn.
    Ein Abstumpfungseffekt tritt ein, und die nächste Lüge kommt noch leichter über die Lippen. Doch nicht nur der Mensch flunkert, auch Tiere sind in der Lage, zu schwindeln. Wissenschaftler machen Studien mit einer Art, die dem Menschen in manchem erstaunlich ähnelt: dem Schwein. Und sie fanden Erstaunliches heraus. Im Kindesalter bildet sich die Fähigkeit zum Lügen aus. Ab fünf Jahren begreifen Kinder, wie Schummeln funktioniert. In diesem Fall nichts Bedenkliches, denn kann ein Kind lügen, spricht das für gut entwickelte kognitive Fähigkeiten.
    Wissenschaftler suchen seit Langem nach der Formel, mit der sie erwachsene Lügner überführen können. Lügendetektoren werden stetig verfeinert und bleiben doch unzuverlässig. Die Körpersprache verrät oft, ob man flunkert oder nicht. Beim Lügen verändert sich auch die Temperatur von Gesicht und Händen; so wird die Lüge mit einer Wärmebildkamera sogar messbar. Mit einer Trefferquote von über 80 Prozent haben die Forscher damit einen neuen Lügendetektor entdeckt. Eine Hoffnung, auch um Straftäter zu entlarven? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.01.2019ZDF
  • Folge 125 (30 Min.)
    In den vergangenen zwei Jahren richteten ehemalige Hurrikane schwere Schäden an. Ein Trend, der sich vielleicht fortsetzt: Hurrikane könnten öfter auf Abwege gen Norden geraten. Tropische Warmluft dehnt sich immer weiter aus, ein Grund, weshalb die Hurrikane leichter Richtung Europa abgelenkt werden. Müssen wir uns bald auf eine europäische Wirbelsturmsaison einstellen? Harald Lesch auf den Spuren der Monsterstürme. Im Oktober 2017 wird die irische Atlantikküste vom Sturmtief Ophelia getroffen, mit Windgeschwindigkeiten von über 150 Stundenkilometern. Die Folge: drei Tote, Überschwemmungen, Hunderttausende ohne Strom. Das Besondere: Ophelia hatte ihren Ursprung über dem tropischen Atlantik – als ein Hurrikan.
    Aber anders als die meisten, zog dieser tropische Wirbelsturm nicht Richtung Karibik, sondern nach Nordosten. Was hat Ophelia vom Weg abgebracht? Jahr für Jahr treffen tropische Wirbelstürme die Karibik und die Ostküste der USA. Wie geht die Natur damit um? Wälder, die alle Blätter verloren haben und umgestürzte Bäume – wie lange dauert es, bis eine so zerstörte Landschaft sich wieder erholt? Tiere spüren, wenn ein Hurrikan naht und haben sich der immer wiederkehrenden Naturgewalt – so gut es geht – angepasst. Doch Hurrikane nehmen an Intensität zu. Starke Regenfälle und Überschwemmungen sind die Folge.
    Ein Desaster für viele Tiere, wie zum Beispiel das Kubakrokodil. Der Mensch begegnet den Zerstörungen mit Hilfe von Technik. Unermüdlich versucht er, weggespültes Land zurückzugewinnen: Aufwendige und teure Sandaufspülungen sollen die Strände retten – und damit auch die Häuser, die direkt am Meer gebaut sind. Doch so beginnt ein Teufelskreis. Wird sich in Zukunft auch Europa auf die Gefahr der tropischen Monster einstellen müssen? Möglicherweise steht uns eine Entwicklung bevor, die auch mit anderen globalen Wetterphänomenen im Zusammenhang steht: Schnee in der Wüste, Hitze in Sibirien und Dauerregen in Deutschland. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.03.2019ZDF
  • Folge 126 (30 Min.)
    Forscher messen, wie sich bei Schmerz der Herzrhythmus und die Hautleitfähigkeit verändern. Kann ein Placebo diese Daten beeinflussen?
    Alternative Heilmethoden sind im Trend. Obwohl die Wirkungen wissenschaftlich oft fragwürdig sind, ist der Glaube an die Heilkraft stark verbreitet. Können Gedanken wirklich Heilung bringen? Heilende Energieströme, Medikation ohne Wirkstoff oder Hand auflegen: Manche Menschen fühlen sich danach besser. Obwohl die evidenzbasierte Medizin kaum Erklärungen liefern kann: Forscher stoßen immer wieder auf erstaunliche Wirkeffekte. Harald Lesch geht alternativen Behandlungsmethoden auf den Grund und erforscht ein Steuerelement, das die Heilung besonders stark beeinflusst: unser Gehirn. Das Denkorgan verfügt scheinbar über eine hauseigene Apotheke, die sogar Schmerzmittel liefern kann.
    Experimente zeigen, wie der Geist dem Körper in extremen Höhen – in dünner Luft – vorgaukelt, dass ausreichend Sauerstoff zum Atmen vorhanden ist. Wie weit der Placeboeffekt geht, erforschen Wissenschaftler in einem Bereich, der bislang strikt der evidenzbasierten Medizin vorbehalten war: bei chirurgischen Eingriffen. Können Menschen mit gebrochenem Wirbel, die lediglich zum Schein operiert wurden, wirklich eine Besserung spüren? Forscher finden Hinweise darauf, dass es nicht nur Operationen sind oder die Behandlung mit Medikamenten, die Patienten helfen – sondern die Art und Weise, wie sie behandelt werden.
    Welche Rolle die Zuwendung des Arztes im Heilungsprozess spielt, wollen Wissenschaftler aus Gießen wissen. Ihre Patienten stehen kurz vor einer Herz-OP. Einige von ihnen bekommen besondere Aufmerksamkeit von den Ärzten – andere nur den üblichen medizinischen Check-up. Macht die Betreuung tatsächlich einen Unterschied beim Heilungsprozess? Welche Selbstheilungskräfte der Körper hat, wie mächtig unsere Gedanken sind und ob wir sie womöglich gezielt nutzen können, erklärt Harald Lesch. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.04.2019ZDF
  • Folge 127 (30 Min.)
    Aber bitte mit Sahne: Anhänger der Keto-Diät verspeisen absichtlich extrem viel Fett. Sie halten Sahne, Butter und Speiseöle, die jahrzehntelang als Fettmacher Nummer eins verteufelt wurden, für den Schlüssel zur schlanken Linie.
    Gesunde Ernährung ist hip. Low Carb, High Fat und Intervallfasten sind in Mode. Doch wie gesund sind die Ernährungstrends wirklich? Essen ist für viele inzwischen Kult: Gesunde Ernährung wird zur Ersatzreligion. Dabei kann selbst gesundes Essen krank machen, wie Forscher beobachten. Harald Lesch ist neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf der Spur und entlarvt so manche Ernährungsmythen. Fett macht schlank – davon sind Anhänger der sogenannten ketogenen Diät überzeugt. Sie reichern ihre Speisen gezielt mit Sahne, Butter und Öl an. Das Fett soll überflüssige Pfunde förmlich schmelzen lassen. Der Konsum von Kohlenhydraten wird dagegen eingeschränkt. Ein Paradox, denn Experten raten zu einer Mischkost mit deutlich höherem Kohlenhydratanteil.
    Sogenanntes Superfood wie Chia-Samen und Goji-Beeren findet reißenden Absatz. Über deren positive Wirkung wird viel berichtet, aber wie wissenschaftlich fundiert sind die Aussagen? Tatsächlich ziehen uns Nahrungsmittel, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit versprechen, an. Doch statt fit können Lebensmittel mit Fitnessetikett sogar eher dick machen, darauf verweisen aktuelle Experimente. Intervallfasten liegt im Trend. Fasten soll tatsächlich heilsame Wirkung entfalten: bei Diabetes und Rheuma. Harald Lesch stellt die Versprechungen auf den Prüfstand und präsentiert die wissenschaftlichen Fakten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.05.2019ZDF
  • Folge 128 (30 Min.)
    Computer werden immer schlauer. Die Angst geht um, dass künstliche Intelligenz unser aller Leben kontrollieren wird. Panikmache oder realistisches Szenario? KI ist die Schlüsseltechnologie der Zukunft und schon Bestandteil unseres Alltags. Gleichzeitig fürchten wir uns vor ihr. Dabei haben viele Menschen keine Vorstellung, was KI überhaupt ist. Wie werden Computer intelligent? Harald Lesch über die Macht der KI. Alle 23 Sekunden verliert ein Mensch im Straßenverkehr sein Leben. Die Hoffnung: autonome Fahrzeuge, die, mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, ihre Fahrgäste sicher und effizient ans Ziel bringen.
    Das Auto fährt nicht unter Alkoholeinfluss, es wird nicht müde und kann sich mit anderen Fahrzeugen vernetzen. Doch was ist technisch schon möglich? Und: Wie trifft dieses intelligente System kniffelige Entscheidungen in unvorhersehbaren Situationen? Wie werden Maschinen überhaupt intelligent? Es ist schon keine triviale Aufgabe, wenn Computer einfache Gegenstände auf Bildern erkennen sollen.
    Doch Mediziner sprechen bereits davon, wie maschinelles Lernen ihre Arbeit – etwa bei bildgebenden Diagnoseverfahren – revolutionieren wird: Künstliche Intelligenz wird womöglich kleinste Veränderungen auf Röntgenbildern besser finden als jeder Arzt. Können Tumoren so früher erkannt und somit besser behandelt werden? Die Systeme sind noch fehleranfällig. Schlechte Ausgangsdaten, mit denen die neuronalen Netze lernen, führen immer wieder zu Fehlentscheidungen und sogar zu Diskriminierung.
    Ein Algorithmus, der auf Basis der Entscheidungen der Vergangenheit lernt, bezieht demnach zwangsläufig die Fehler der Vergangenheit mit ein. So sollte ein Computer die Auswahl von Bewerbern um eine Stelle eigentlich gerechter machen. Die von einer künstlichen Intelligenz ausgewählten Bewerber stellten machen Personalchef allerdings vor ein Rätsel. Welches Vertrauen verdient die KI, und was erwartet uns in Zukunft? Forscher wollen der künstlichen Intelligenz einen Körper geben. Intelligente Roboter sollen sich in ihrer Umwelt frei bewegen und so dem Menschen unangenehme oder gefährliche Arbeiten abnehmen können.
    Doch ist es wünschenswert, einem Computer derartig viel Kontrolle – womöglich die Kontrolle über Leben und Tod – zu geben? Wie verhält sich ein solches System in moralischen Grenzsituationen? Die Algorithmen sind nicht einsehbar, niemand weiß, wie die künstliche Intelligenz zu Entscheidungen kommt. Harald Lesch über Chancen und Risiken der KI und die Frage, wie viel Kontrolle wir tatsächlich der Technik übergeben wollen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.05.2019ZDF
  • Folge 129 (30 Min.)
    Intelligente Kameras sehen mehr, als wir uns vorstellen können, und unsere digitalen Spuren werden laufend erfasst: Wem nutzt diese permanente Beobachtung? Ob Kontostand oder Sexualverhalten: Das Netz kennt vieles, was bisher privat war. Unternehmen sind diese Daten bares Geld wert. Auch Behörden interessieren sich für uns – angeblich zu unserer Sicherheit. Aber was, wenn die Daten sich gegen uns wenden? Harald Lesch zeigt, mit welchen technischen Mitteln wir ununterbrochen beobachtet werden. An Kameras im öffentlichen Raum haben wir uns längst gewöhnt, doch biometrische Erfassung und Big Data eröffnen jetzt neue Möglichkeiten. Wohin das führen kann, zeigt sich in China.
    Die Volksrepublik entwickelt sich zum digitalen Überwachungsstaat. Computerprogramme bewerten das Verhalten der Bürger. Ein soziales Punktesystem legt fest, wer sich konform verhält. Das Einhalten von Verkehrsregeln und eine loyale Haltung gegenüber der Kommunistischen Partei zahlen sich so aus. Wer Minuspunkte sammelt, riskiert die soziale Isolation. In Deutschland schützt europäisches Recht unsere Privatsphäre. Doch immer mehr Menschen geben freiwillig Privates preis. Intelligente Technik und Smart Homes sind im Trend. In der schönen neuen Welt spielt der Sprachassistent die Lieblingsmusik, die intelligente Kaffeemaschine schaltet sich ein, bevor man das Bett verlässt, und das Haus steuert eigenständig Heizung und Licht.
    Der moderne Mensch überprüft derweil seine biologischen Funktionen mit speziellen Apps und lässt sich von smarten Armbanduhren tracken. Was bislang im geschützten Raum stattfand, findet sich so in der Cloud und ist unkontrolliert auch unerwünschten Zugriffen ausgesetzt. Eine Form der Öffentlichmachung, für die wir noch kein Gefühl haben. Welche Regeln braucht die digitale Welt, damit wir vor den Risiken geschützt sind und ihre Chancen nutzen können? In dieser Folge von „Leschs Kosmos“ geht Harald Lesch auf die Suche nach Antworten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.06.2019ZDF
  • Folge 130 (30 Min.)
    Einst hochbejubelt, werden wir es heute nicht mehr los: Plastik. Es findet sich überall, sogar als kleinste Teilchen in der Luft. Welche Gefahr besteht für Mensch und Umwelt durch Kunststoffe. Fieberhaft forschen Wissenschaftler nach Ersatz für herkömmliches Plastik. Haltbar soll es sein und sich nach Gebrauch komplett auflösen. Harald Lesch zeigt, warum sich ein Blick in die Natur lohnt und welche neuen Wege aus der Plastik-Krise führen könnten. Plastik ist günstig herzustellen, vielfältig einsetzbar, robust und langlebig.
    Doch genau das wird immer mehr zum Problem: Unmengen an Plastik treiben in den Ozeanen, und auch im heimischen Boden finden sich Rückstände von Kunststoffen. Selbst in der Luft schweben kleinste Plastikpartikel, das Mikroplastik, produziert vor allem durch Abrieb von Autoreifen, Kleidung und Teppichen. Mittlerweile ist in nahezu jedem noch so entlegenen Winkel Mikroplastik zu finden. Und in Zukunft wird die Belastung noch weiter ansteigen. Mit welchem Risiko? Noch ist nicht bekannt, wie gefährlich Plastik für die Gesundheit des Menschen ist.
    Dennoch werden einige gesundheitliche Beeinträchtigungen auf den hohen Gebrauch zurückgeführt. Auch fanden Forscher heraus, dass der Plastikzusatzstoff Bisphenol A möglicherweise die Bildung von sogenannten Kreidezähnen bei Kindern beeinflusst: Empfindliche und poröse Zähne ohne Zahnschmelz im bleibenden Gebiss – trotz guter Pflege. Sogar im Unrat und in Abwässern suchen Wissenschaftler nach der Lösung des Plastik-Problems. Die Hoffnung: Bakterien zu finden, die Plastik abbauen. Und tatsächlich gibt es hier eine spannende Spur.
    Welche Alternativen könnte es zu der herkömmlichen Produktion von Kunststoffen aus Erdöl geben? Neben der Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf oder Holzfasern scheint vor allem die künstliche Spinnenseide vielversprechend zu sein. Das aus Seidenproteinen gewonnene Material ist elastisch und reißfest. Schon jetzt gibt es Prototypen von Sportschuhen aus Spinnenfasern. Selbst die Konstruktion von Flugzeugen soll in Zukunft mit künstlicher Spinnenseide möglich sein. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.07.2019ZDF
  • Folge 131 (30 Min.)
    Die digitale Revolution hält Einzug selbst in Kindergärten und Schulen: Smartphones, Tablets und Apps sind allgegenwärtig. Ein Fortschritt des Lernens? Wissenschaftler suchen ein Rezept für den intelligenten Umgang mit der neuen Technik an Schulen. Wie sieht die Zukunft des Lernens aus? Harald Lesch zeigt, wo sich Widerstände gegen das „digitale Klassenzimmer“ formieren, was über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Das Silicon Valley an der Westküste der USA gilt als zukunftsweisend für digitale Technologien, auch in der Bildung. Doch ausgerechnet hier hagelt es seit Neuestem Proteste gegen die Computer-Welt in Schulen und Kindergärten. Eltern schließen sich zusammen und drängen darauf, dass der Einsatz digitaler Geräte massiv beschränkt oder sogar verboten wird.
    Ihre Sorge: Die von den großen Konzernen Microsoft, Apple, Google & Co.angebotene Technik mache abhängig und behindere kreatives Denken. Wissenschaftler untersuchen, was an den Vorwürfen dran ist. Welche Folgen hat der Umgang mit digitalen Medien – und was lässt sich über die Auswirkungen auf das Gehirn herausfinden? Computer-Lernprogramme eröffnen tatsächlich neue Möglichkeiten – nur nicht für jedes Alter. Auch Untersuchungen über das Lesen sind aufschlussreich: Wie liest und lernt man besser – mit Texten auf Bildschirmen oder klassisch mit dem Buch in der Hand? Eine wissenschaftliche Studie aus Finnland kommt zu klaren Ergebnissen.
    Mithilfe des gezielten Einsatzes von digitaler Technik wurden in Singapur neue pädagogische Konzepte entwickelt. Was kann Deutschland vom PISA-Weltmeister Singapur lernen? Noch werden hierzulande verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung des digitalen Klassenzimmers diskutiert. Eine Schule in Erlangen experimentiert mit dem sogenannten Flipped Classroom: Die Schüler beschäftigen sich allein zu Hause per Video mit dem neuen Lernstoff. Im Unterricht soll so mehr Zeit für praktische Übungen, Diskussionen und Experimente bleiben. Ein Modellversuch mit Zukunft? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.10.2019ZDFDeutsche Online-PremiereDi 24.09.2019ZDFmediathek
  • Folge 132 (30 Min.)
    Rituale gibt es in allen Kulturen. Mit Ritualen lassen sich Gesellschaften lenken und instrumentalisieren. Ist uns rituelles Verhalten angeboren? Harald Lesch ergründet die Folgen. Rituale sind gesellschaftlicher Kitt und mitunter sogar lebensgefährlich. Forscher entschlüsseln ihren Ursprung. Sie finden Hinweise auf rituelles Verhalten schon bei unseren Urahnen. Tief im Menschen verwurzelt, stoßen Forscher auf Parallelen zu Zwangsstörungen. Überall auf der Welt gibt es Beerdigungsrituale. Tatsächlich weisen Studien darauf hin, dass sie das Gehirn von Trauernden verändern können. Rituelle Bestattungen gibt es vermutlich schon seit 100 000 Jahren.
    Neue Funde bringen ein Paradigma ins Wanken. Aufgrund von Höhlenmalereien und Figurenfunden glaubten Forscher lange, es hätte eine Art kulturellen Urknall gegeben, als der Homo sapiens in Europa einwanderte. Die Wurzeln von Ritualen reichen aber vermutlich noch viel weiter in die Vergangenheit zurück. Auch bei Tieren beobachten Forscher rituelles Verhalten. So scheinen Elefanten zu trauern, Vögel zeigen erstaunlich komplexe Balztänze, und Schimpansen schichten rätselhafte Steinhaufen auf. Rituelle Handlungen folgen bestimmten Mustern, von denen nicht abgewichen werden darf.
    Sie sind in der Regel aufwendige Handlungsabläufe – und das hat einen Grund. Forscher haben bei Menschen nachgewiesen, dass manche Rituale den Herzschlag auf ungewöhnliche Weise verändern. Rituale beeinflussen unsere Hormone und unser Denken. Auch über die Wirkung von synchronem Verhalten, das bei vielen Ritualen eine Rolle spielt, gewinnt die Wissenschaft neue Erkenntnisse. In dieser Folge von „Leschs Kosmos“ ergründet Harald Lesch die wissenschaftlich nachgewiesenen Effekte von Ritualen auf den Menschen und die daraus resultierenden positiven wie negativen Folgen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.11.2019ZDF
  • Folge 133 (30 Min.)
    Forscher suchen fieberhaft nach neuen Wunderwaffen gegen tödliche Erreger – im Regenwald, in Höhlen und in giftigen Tieren. Wer kann die „Killerkeime“ im post-antibiotischen Zeitalter stoppen? Hunderttausende Menschen werden wieder an einfachen Infektionen sterben, warnen Experten. Die Zeit drängt. Harald Lesch zeigt, welche neuen hoffnungsvollen Wege es in der Medizin gibt, um den Kampf gegen multiresistente Bakterien doch noch zu gewinnen. Die Wandlungsfähigkeit und raschen Generationsfolgen von Bakterien machen aus „vertrauten“ Krankheitserregern lebensgefährliche Eindringlinge, gegen die kein Antibiotikum mehr wirksam ist.
    Schon heute sterben jedes Jahr 33 000 Menschen allein in Europa an Infektionen mit multiresistenten Keimen. Tendenz steigend. Zeit ist ein wichtiger Faktor beim Kampf gegen die Mikroben. Bisher dauerte es drei bis fünf Tage, bis Ärzte genau wussten, um welches Bakterium es sich handelt und mithilfe welchen Medikaments man gezielt dagegen vorgehen kann. Doch bereits in diesem kurzen Zeitraum kann sich der Gesundheitszustand eines Patienten schon massiv verschlechtern. Wissenschaftlern ist nun ein wichtiger Schritt gelungen: Mit dem Lab-on-a-Chip können sie in nur drei Stunden die Krankheitserreger bestimmen und zugleich, welches Antibiotikum in welcher Konzentration den Patienten retten kann.
    Noch ist es ein Pilotprogramm, aber in wenigen Jahren soll es in Kliniken bereits Standard sein. In der Natur herrscht ein ständiges Wettrüsten – Tiere und Pflanzen versuchen, für sie gefährliche Bakterien in Schach zu halten, doch der Mikrokosmos rüstet immer neu auf. Selbst Bakterien müssen sich ständig gegen andere Bakterien behaupten. Dazu produzieren die Organismen Abwehrmechanismen gegen konkurrierende Keime.
    Hier hoffen Wissenschaftler, auch neue mögliche Antibiotika zu finden. Sie suchen nicht nur an entlegenen Orten, sondern auch in exotischen Tieren. Die Komodowarane sind Aasfresser. Mit ihrer Nahrung nehmen sie ständig schädliche Bakterien auf, die sie abwehren müssen. Forscher vermuten, es könnte sich um eine effektive biowirksame Waffe handeln, die vielleicht auch beim Kampf gegen multiresistente Keime hilft. Welche ausgeklügelten Strategien gibt es in der Natur, sich gegen Bakterien zu wehren? Gibt es bereits Aussicht auf neue Stoffe? Wann entwickelt die Medizin das Antibiotikum 2.0? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.11.2019ZDF
  • Folge 134 (30 Min.)
    Jäger bezeichnen sich gern als Artenschützer. Ist das nur Rechtfertigung für ein blutiges Hobby, oder kann Jagd tatsächlich auch dem Artenschutz dienen? In Deutschland sind Jäger zu Erhalt und Pflege von jagdbarem Wild verpflichtet. Daher behaupten Jagdverbände gern, sie seien Institutionen für Natur- und Artenschutz. Doch Fälle illegaler Tötung von Wölfen sowie Waschbär- und Rotwildjagd zeigen: So einfach ist das nicht. Harald Lesch geht der Frage nach, unter welchen Umständen Jagd tatsächlich zum Artenschutz beitragen kann.
    Offensichtlich ist das jedenfalls nicht. Denn immer wieder werden zum Beispiel Wölfe in Deutschland gewildert, obwohl sie durch mehrere Gesetze streng geschützt sind. In allen Fällen, bei denen Munition nachgewiesen werden konnte, handelte es sich um Jagdmunition. In diesen Fällen sind die Jäger eindeutig keine Artenschützer. Aber auch jenseits von strafbarem Fehlverhalten – wissenschaftlich ist der Zusammenhang zwischen Jagd und Artenschutz ebenfalls nicht einfach zu klären.
    Seit einigen Jahrzehnten vermehrt sich der Nordamerikanische Waschbär in Deutschland unkontrolliert. Der Allesfresser steht im Verdacht, eine Bedrohung für heimische Reptil- und Vogelarten zu sein. Deshalb wird er flächendeckend verfolgt und getötet. Aber in nur wenigen Fällen ist wirklich nachgewiesen, dass er das ökologische Gleichgewicht tatsächlich nachhaltig stört. Wann darf der Mensch in die natürlichen Prozesse eingreifen? Bilder von Jägern, die vor erlegten Löwen oder Elefanten posieren, sorgen regelmäßig für Negativschlagzeilen.
    Und doch reisen jedes Jahr etwa 20 000 Trophäenjäger aus Amerika und Europa nach Afrika, um ganz legal auf die „Big Five“ anzulegen. Dabei stehen Elefant, Nashorn, Löwe, Büffel und Leopard allesamt auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Stimmt es, dass ihr Überleben nur dann sicher ist, wenn sie auch bejagt werden dürfen, wie nicht nur die Trophäenjäger behaupten? In Deutschland fordert aktuell eine Petition der Deutschen Wildtierstiftung „Freiheit für das Rotwild“.
    Der Hirsch soll in heimischen Wäldern endlich wieder ungehindert wandern dürfen. Nur so könne er seine Funktion im Ökosystem erfüllen und damit zur Artenvielfalt beitragen. Eine gezielte Bejagung des Rotwildes ist für das Gelingen dieses Vorhabens wesentlich – doch nur mit einem ganz neuen Jagdkonzept. Jagd kann dem Artenschutz dienen. Aber welche Bedingungen müssen dabei gelten? Braucht die Jägerschaft gar ein neues Selbstverständnis? Harald Lesch sucht nach Antworten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.12.2019ZDF

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