Leschs Kosmos Folge 125: Wirbelstürme – Monster auf Abwegen
Folge 125
Wirbelstürme – Monster auf Abwegen
Folge 125 (30 Min.)
In den vergangenen zwei Jahren richteten ehemalige Hurrikane schwere Schäden an. Ein Trend, der sich vielleicht fortsetzt: Hurrikane könnten öfter auf Abwege gen Norden geraten. Tropische Warmluft dehnt sich immer weiter aus, ein Grund, weshalb die Hurrikane leichter Richtung Europa abgelenkt werden. Müssen wir uns bald auf eine europäische Wirbelsturmsaison einstellen? Harald Lesch auf den Spuren der Monsterstürme. Im Oktober 2017 wird die irische Atlantikküste vom Sturmtief Ophelia getroffen, mit Windgeschwindigkeiten von über 150 Stundenkilometern. Die Folge: drei Tote, Überschwemmungen, Hunderttausende ohne Strom. Das Besondere: Ophelia hatte ihren Ursprung über dem tropischen Atlantik – als ein Hurrikan. Aber anders als die meisten, zog dieser tropische Wirbelsturm nicht Richtung Karibik, sondern nach Nordosten. Was hat Ophelia vom Weg abgebracht? Jahr für Jahr treffen tropische Wirbelstürme die Karibik und die Ostküste der USA. Wie geht die Natur damit um?
Wälder, die alle Blätter verloren haben und umgestürzte Bäume – wie lange dauert es, bis eine so zerstörte Landschaft sich wieder erholt? Tiere spüren, wenn ein Hurrikan naht und haben sich der immer wiederkehrenden Naturgewalt – so gut es geht – angepasst. Doch Hurrikane nehmen an Intensität zu. Starke Regenfälle und Überschwemmungen sind die Folge. Ein Desaster für viele Tiere, wie zum Beispiel das Kubakrokodil. Der Mensch begegnet den Zerstörungen mit Hilfe von Technik. Unermüdlich versucht er, weggespültes Land zurückzugewinnen: Aufwendige und teure Sandaufspülungen sollen die Strände retten – und damit auch die Häuser, die direkt am Meer gebaut sind. Doch so beginnt ein Teufelskreis. Wird sich in Zukunft auch Europa auf die Gefahr der tropischen Monster einstellen müssen? Möglicherweise steht uns eine Entwicklung bevor, die auch mit anderen globalen Wetterphänomenen im Zusammenhang steht: Schnee in der Wüste, Hitze in Sibirien und Dauerregen in Deutschland. (Text: ZDF)