2018, Folge 111–122

Folge 1-62 als "Abenteuer Forschung", konkrete Infos nicht bekannt
  • Folge 111 (30 Min.)
    Abschalten? Unmöglich! Unsere Ohren sind immer auf Empfang. Ob dröhnendem Lärm oder verführerischen Klängen – wir sind Geräuschen ausgeliefert. Mit Folgen für Gesundheit – und Geldbeutel. Die Macht der Töne nutzen auch die Sound-Designer. Sie kreieren gezielt Klänge, die Emotionen wecken. Das Zischen beim Öffnen einer Getränkedose oder das Geräusch eines E-Autos kein Zufall. Harald Lesch enthüllt die Geräuschkulisse der Zukunft. Ob eine verträumte Musik, das Kratzen auf einer Schiefertafel oder ein fröhliches Lachen – Töne und Geräusche lösen Gefühle aus.
    Viel stärker als Bilder bestimmen sie die emotionale Wahrnehmung unserer Umgebung. Woher kommt es, dass uns Klänge derart berühren? Und wozu nutzen Sound-Designer dieses Wissen? Für unsere Vorfahren war das Gehör das zuverlässigste Organ, wenn es darum ging, Gefahren rechtzeitig zu erkennen. So verriet sich etwa ein Säbelzahntiger in der Dunkelheit als Erstes durch Geräusche. Unser Gehör ist ständig im „Standby-Modus“. Tagtäglich begleitet uns eine permanente Geräuschkulisse.
    Selbst an den steten Lärm von Flugzeugen oder einer nahen Bahntrasse gewöhnt man sich. Doch Wissenschaftler warnen: Eine andauernde Beschallung kann Menschen krank machen – und zwar nicht nur, wenn sie als störend empfunden wird. Eine Gewöhnung schützt nicht vor Schäden, so Experten. Welche Auswirkungen eine ständige Lärmbelästigung auf unseren Organismus hat, ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Welche Maßnahmen könnten, welche müssten uns in Zukunft schützen? Geräuschloser Autoverkehr – für manche wäre das ein Segen.
    Doch die leisen E-Autos sind zum Forschungsobjekt für Sound-Designer geworden. Wären sie im Straßenverkehr kaum zu hören, würden sie zur Gefahr – etwa für Fußgänger und Radfahrer. Weltweit tüfteln jetzt Autobauer am „E-Sound“: aus Sicherheitsgründen und um sich durch das besondere Design von der Konkurrenz abzuheben. Aufgrund dieses „Soundbranding“ werden bald ganz neue Töne in den Straßen zu hören sein. Eine akustische Revolution, die die Geräuschkulisse unseres Stadtdschungels vielfältiger machen wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.01.2018ZDF
  • Folge 112 (30 Min.)
    Unser Schulsystem hat ein schlechtes Image. Doch was sagt die Wissenschaft? Harald Lesch stellt die Schule auf den Prüfstand. Studien zeigen: Im Vergleich zu anderen Industrienationen sind deutsche Schüler in Mathematik, Lesen und logischem Denken nur Mittelmaß. Die Kritik am Schulsystem wird seit Jahren stetig lauter – der Reformdruck steigt. Doch welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll? Das Problem: Jeder Schüler ist anders – und mit jeder Altersstufe verändern sich die Verhaltensweisen und Bedürfnisse. Bis zur fünften Klasse gehen Kinder meist mit Neugier und Spaß zur Schule.
    Doch dann wachsen sie in eine schwierige Lebensphase hinein: die Pubertät. Der typische Teenager ist launisch, in Bezug auf die Schule unmotiviert und unkonzentriert – eine Herausforderung für Eltern und Lehrer. Dabei legen Studien aus den USA nahe, dass schon eine kleine Änderung des Schulalltags große Wirkung zeigen könnte. 2001 hat die erste PISA-Studie einen bildungspolitischen Schock ausgelöst. Im deutschen Schulsystem – bis dahin als weltweites Vorbild angesehen – erzielen Schüler nur mittelmäßige Leistungen. Doch was genau wird in diesen Tests gemessen? Und geben sie Hinweise auf sinnvolle Maßnahmen? Ein Ergebnis der PISA-Studien ist besonders bedenklich: Nirgendwo hängt der Bildungserfolg so stark vom sozialen Status und Bildungshintergrund der Eltern ab wie in Deutschland.
    Fast drei Viertel der Akademiker-Kinder beginnen später ein Studium – aber nicht einmal ein Viertel der Kinder aus einem Nicht-Akademiker-Haushalt. Auch in den USA ist es um die Chancengerechtigkeit schlecht bestellt. Dort geben Forscher den langen Sommerferien eine Mitschuld. Sind auch in Deutschland die Ferien schuld an mittelmäßigen Leistungen und an ungleichen Bildungschancen? Der Bildungsforscher Jörg Siewert will genau das prüfen – und kommt zu einem überraschenden Ergebnis.
    Manch einer argumentiert, Chancengerechtigkeit sei eine Utopie. Intelligenz sei eben vererbt – da könne man leider nichts machen. Doch das Beispiel einer der besten Schachspielerinnen der Welt zeigt, welche Bedeutung das richtige Lernen für die Entfaltung der Fähigkeiten von Kindern hat. Die Zeit in der Schule ist für unsere Kinder prägend. Doch was genau macht guten Unterricht aus? Forscher versuchen schon lange, das herauszufinden.
    Das Problem: Einzelne Studien an bestimmten Schulen haben kaum Aussagekraft, denn der Erfolg der Schüler wird von vielen Faktoren mitbestimmt. Erst in Metastudien, die die Ergebnisse vieler Einzelstudien zusammenfassen, lassen sich wirklich relevante Faktoren herauskristallisieren. Die bisher größte Metastudie, die auf insgesamt 80 000 Einzelstudien zurückgreift, stammt vom neuseeländischen Forscher John Hattie. Sein Ergebnis, dem auch Harald Lesch zustimmen kann, überrascht gerade wegen seiner Einfachheit. Und es wirft die Frage auf, wie hoch der Reformbedarf überhaupt ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.02.2018ZDF
  • Folge 113 (30 Min.)
    Sport kann das Leben verlängern. Bewegung hält geistig fit. Doch nur etwa 14 Prozent der Deutschen bewegen sich ausreichend. Zwischen Fitnesswahn und Trägheit: Wo liegt das richtige Maß? Laufen boomt, und die Ausdauersportler eint eines: das gute Gefühl, gesund zu leben. Trotzdem fallen Läufer tot um. Wie passt das zusammen? Ab welcher Dosis wird Bewegung für den Körper zur Gefahr? Harald Lesch lotet die Grenzen des Allheilmittels „Sport“ aus. Ein Feind von selbst maßvoller Bewegung scheint in uns selbst zu existieren.
    Wir kennen ihn alle: den inneren Schweinehund. Er kann jeden Gedanken an Sport zur Qual machen. Statt Vorfreude und Spaß zu haben, fehlt jede Motivation. Was hält uns auf unserem Sofa, obwohl wir doch wissen, wie gesund vernünftig betriebener Sport ist? Im Gegensatz zu unseren Vorfahren, die sich ständig bei der Suche nach Nahrung bewegten, müssen wir uns heute kaum mehr bewegen, um zu überleben. Nur die Kenntnis der gesundheitlichen Vorteile scheint nicht zu reichen. Der Bewegungsmangel, vor allem bei jüngeren Menschen, nimmt stetig zu.
    Eine Gefahr mit weitreichenden Folgen. Denn dies führt nicht nur zu abnehmender körperlicher Leistungsfähigkeit, sondern auch zu erstaunlichen weiteren Defiziten: dem Verlust von geistiger Fitness. Bewegungsarmut könnte sogar Demenz begünstigen. Neben den Effekten auf unsere körperliche Fitness fördert Bewegung die Entwicklung neuronaler Netzwerke in unserem Gehirn. Studien legen nahe: Es ist nie zu spät. Auch im Alter kann man noch mit Sport und Bewegungstraining beginnen und damit Positives für Körper und Geist erreichen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.03.2018ZDF
  • Folge 114 (30 Min.)
    Ein Viertel der Deutschen klagt über Schlafstörungen, Tendenz steigend. Doch was raubt uns den Schlaf? Und mit welchen Folgen? Harald Lesch auf den Spuren der unausgeschlafenen Gesellschaft. Augen zu und durch – die Nacht wird zum Tag, denn in hektischen Zeiten sparen wir vor allem am Schlaf. Mit welchem Risiko? Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Demenz. Neueste Forschungen bringen Erstaunliches ans Licht. Wie wichtig Schlaf tatsächlich ist und mit welchen Krankheiten Schlafmangel möglicherweise im Zusammenhang steht, erkennen Forscher erst heute: Bereits ein, zwei Tage mit zu wenig Schlaf beeinträchtigen das Immunsystem, unsere geistige Leistungsfähigkeit und unsere Psyche.
    Im Schlaf findet eine Art Gehirnwäsche statt – ein bis vor Kurzem unbekanntes Entsorgungssystem spült schädliche Abfallstoffe aus unserem Gehirn. Forscher sehen hier einen direkten Zusammenhang mit Demenzerkrankungen. Unsere Schlafqualität sinkt durch unregelmäßige Schlafenszeiten und Leben unter künstlichem Licht. Welche viel weiter reichenden Folgen ein von der Natur abgekoppelter Tagesrhythmus hat, beginnen Wissenschaftler gerade erst zu verstehen.
    Sie erkennen, nicht nur jede einzelne Zelle unseres Körpers, selbst unsere Darmbakterien unterliegen einem täglichen Rhythmus – und auch dieser ist anfällig für einen „Jetlag“. Naturvölkern sind Schlafstörungen fremd, in ihrer Sprache existiert nicht einmal ein Begriff dafür. Ein Grund für Verhaltensforscher, die Schlafgewohnheiten von Naturvölkern in Afrika und Südamerika genauer zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studien überraschen selbst Forscher. Sie geben Aufschluss über die Ursachen einer „schlaflosen Gesellschaft“ und zeigen, wie man sich wappnen kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.05.2018ZDF
  • Folge 115 (30 Min.)
    Fisch ist so begehrt wie nie zuvor. Trotz schwindender Bestände geht es immer um „den großen Fang“. Harald Lesch geht der Frage nach: Sind Fische wirklich nur „fette Beute“? Freitags Fisch – das war einmal. Heute ist fast immer Freitag. Jeder Deutsche isst im Durchschnitt 14 Kilogramm pro Jahr. Doch die Wildbestände reichen schon längst nicht mehr, um den steigenden Bedarf zu decken. Ist der Verzicht auf Fisch die Lösung? Wissenschaftler lernen immer mehr über das Leben der Flossentiere. Und was sie herausfinden, ist faszinierend. Hinter der „Ware“, als die wir den Fisch bisher hauptsächlich gesehen haben, steckt mehr.
    Fische sind keineswegs dumm. Die Kenntnis ihrer großartigen Leistungen und ihre erstaunlichen Fähigkeiten bieten uns auch Lösungsansätze und Alternativen zum Schutz und Erhalt von Beständen. Der Kabeljau hat ein Problem. Er ist seit Jahrtausenden zu begehrt. Die gnadenlose Überfischung hat die Kabeljaubestände des Nordatlantiks erheblich dezimiert, aber auch bei uns in der Nord- und Ostsee. Forscher haben eine Methode gefunden, um die Bestände zu sichern und den Berufsstand der Fischerei zu erhalten.
    Doch es gibt massive Widerstände. Wird es gelingen, Politiker und Fischer von den Erkenntnissen der Wissenschaft zu überzeugen? Lachse sind in der Wildnis Wanderer zwischen zwei Welten, dem Salzwasser der Meere und dem Süßwasser der Flüsse. Doch der Wildlachs ist überfischt. Die Zucht bietet eine Möglichkeit, die hohe Nachfrage zu decken – in der Vergangenheit jedoch mit fatalen Folgen für die Umwelt und für die Tiere selbst. Moderne Zuchtbetriebe machen sich die Kenntnisse von den Lebensweisen, vom Ei bis zum ausgewachsenen Lachs, zunutze, um eine schonende, umweltbewusste Aquakultur zu entwickeln.
    Norwegen verfolgt eine richtungsweisende Strategie. Möglicherweise wird sie die Zucht revolutionieren. Der europäische Flussaal war bis in die 60er Jahre weit verbreitet und ist heute vom Aussterben bedroht. Die Jungtiere sind mittlerweile so selten, dass sie illegal gehandelt und über Grenzen geschmuggelt werden. Die einzigartige Wanderung zwischen der Sargassosee im Atlantik und unseren heimischen Seen und Flüssen macht den Schutz der Aale nicht leicht. Und doch gibt es Bestrebungen, die Aale zu retten. Der Aufwand ist erheblich. Wird er sich lohnen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.05.2018ZDF
  • Folge 116 (30 Min.)
    Dicke Luft über Deutschland. Laut Berichten soll sie die Ursache von über 35 000 Todesfällen jährlich sein. Harald Lesch zeigt, wie groß die reale Gefahr durch Luftschadstoffe ist. Die Werte von Stickstoffdioxid sind in weit über 60 Städten in Deutschland zu hoch. Verantwortlich dafür sind vor allem Dieselfahrzeuge. Es drohen Fahrverbote – werden sie die erhoffte Wirkung bringen? Panikmache oder echte Bedrohung – die Wahrheit über das Risiko. Die Diskussion um Abgas-Skandal und Diesel-Affäre lenkt die Aufmerksamkeit vor allem auf Risiken durch Stickstoffdioxid. Doch es gibt noch weitere gesundheitsgefährdende Stoffe in der Luft – beispielsweise Feinstaub.
    Vieles deutet sogar darauf hin, dass er das viel gravierendere Problem ist: Neuesten Studien zufolge ist Stickstoffdioxid die Ursache von über 6000 vorzeitigen Todesfällen im Jahr, durch Feinstaub sollen es sogar fünf Mal mehr sein. Eine entscheidende Feinstaubquelle sind auch Benzinmotoren. Wird womöglich „die falsche Sau durchs Dorf“ getrieben? Für die Risikoforschung ist erschwerend, dass die Konzentration von Feinstaub – besonders die kleinsten Partikel, der Ultrafeinstaub – in der Luft noch immer sehr schwer zu ermitteln ist.
    Doch gerade diese Teilchen stehen im Verdacht, besonders schädlich für unseren Körper zu sein. Sie können sich in Blutgefäßen, im Herzen oder sogar im Gehirn ablagern und im schlimmsten Fall zu Infarkten führen. Wird es bald ein neues Messverfahren geben, das auch die Konzentration von Ultrafeinstaub in der Luft präzise ermitteln kann? Bisher stehen vor allem die Städte im Ruf, ihre Bewohner mit besonders schädlicher Luft zu belasten. Wer „gute Luft“ atmen möchte, fährt aufs Land. Allerdings gibt es Berechnungen, die zeigen, dass die Landwirtschaft ein besonders großer Feinstaubverursacher ist.
    Ein Problem der Risikoabschätzung und des Gesundheitsschutzes besteht darin, dass die Luft ein riesiger „Chemiebaukasten“ ist: Durch Reaktionen von Stoffen entstehen neue – oft giftige – Verbindungen. Heute versuchen Wissenschaftler mit dem Satelliten-Programm Sentinel-5P mehr über die „Reisewege“ gefährlicher Schadstoffe zu erfahren. Wo wirken sie am stärksten, was für eine Reichweite haben sie? Und vor allem: Was kann man gegen sie tun? Harald Lesch stellt Schlagzeilen zu Risiken von Luftverschmutzung auf den Prüfstand und klärt, was Forscher tatsächlich belegen können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.07.2018ZDF
  • Folge 117 (30 Min.)
    Eine Berufsgruppe, die weiß, wie sich extreme Beschleunigungen anfühlen: Piloten
    Hunderte erdähnliche Planeten außerhalb des Sonnensystems wurden entdeckt. Wie sähe unsere Welt aus, wäre sie auf einer solchen „Supererde“ entstanden? Sie wäre vertraut und verwirrend zugleich. Die meisten der Supererden sind deutlich größer als unser Planet, manche aber auch nur halb so groß. Hätten wir uns in einer anderen Welt als Zwerge oder Riesen entwickelt? Harald Lesch wagt das Gedankenexperiment – mit verblüffendem Ergebnis. Intuitiv passen zu einer Riesenerde Riesen: große Menschen wie Sultan Kösen, mit 2,51 Meter der aktuell größte bekannte Mensch.
    Auf einem kleineren Planeten – so groß wie etwa der Mars – hätten wir uns vielleicht so entwickelt wie Jyoti Amge, mit 63 Zentimetern die kleinste Frau der Welt. Doch bei genauerer Betrachtung wird klar: Das Gegenteil wäre der Fall. Die übermächtige Anziehungskraft der großen Planeten macht bereits durchschnittlich großen Menschen das Leben zur Qual. Und nur auf einem Zwergplaneten könnte sich ein Riesenmensch ohne Angst vor Knochenbrüchen bewegen.
    Selbst wenn wir den Bauplan des Menschen als Beschränkung hinter uns lassen, die Naturgesetze geben Grenzen vor, die auf jedem beliebigen Planeten gelten: Unterhalb einer bestimmten Körpergröße hätte zum Beispiel unser Gehirn nicht mehr ausreichend Raum für genügend Neuronen, um komplexe Probleme zu lösen. Umgekehrt bewegen sich Riesen zunehmend wie in Zeitlupe, und auch dafür findet sich im Nervensystem ein zwingender Grund, dem keine Lebensform entkommt. Darüber hinaus hat die Größe eines Planeten auch Folgen für seine Bewohner, die man kaum erwarten würde.
    Der Vergleich mit den Supererden lässt erkennen, wie sensibel und dabei wunderbar austariert das Leben im Zusammenspiel mit unserer kosmischen Heimat ist. Der erdähnlichste Planet, den wir überhaupt kennen, Proxima b, umkreist einen Stern, der kaum etwas mit unserer Sonne gemeinsam hat: den roten Zwerg Proxima Centauri. Harald Lesch erklärt, warum wir ein Leben mit unserer Sonne niemals gegen ein Leben auf einer Supererde tauschen sollten, die einen solchen Stern umkreist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.08.2018ZDF
  • Folge 118 (30 Min.)
    Was Frauen und Männer wirklich unterscheidet.
    Typisch Mann, typisch Frau: Auch heute noch halten sich Klischees hartnäckig in unseren Köpfen. Aber was ist Fakt, was Fiktion? Harald Lesch geht auf Spurensuche nach dem wahren Unterschied. „Männerschnupfen“ gibt’s, das ist jetzt wissenschaftlich bewiesen. Männer und Frauen sind anders krank. Die Medizin ist noch nicht soweit, die geschlechtsspezifischen Unterschiede komplett zu erfassen und bei Therapien zu berücksichtigen, oft mit fatalen Folgen. Männer und Frauen reagieren unterschiedlich auf Wirkstoffe in Medikamenten. Diese Erkenntnis setzt sich mehr und mehr durch und findet auch in der Forschung ihren Niederschlag.
    Aber was ist mit den zahlreichen Verhaltensunterschieden, die immer wieder kolportiert werden: Sind Männer wirklich die Meister der Orientierung und Analyse, Frauen dagegen „von Natur aus“ empathischer und mehr an Menschen als an Dingen interessiert? Gibt es typisch männliche und weibliche Gehirne, wie gern behauptet wird? Oder ist es doch hauptsächlich die Erziehung, die uns zu Frauen und Männern macht, unser Verhalten geschlechtsspezifisch prägt? Hirnforscher, Pädagogen und Psychologen bringen jetzt Licht ins Dunkel – und räumen mit einigen Klischees auf.
    Denn tatsächlich sind selbst wir modernen Menschen noch immer im Netz der Vorurteile verstrickt – und auch die Welt der Wissenschaft ist nicht immer frei davon. Neue Forschungsergebnisse bringen alte Mythen ins Wanken: die Legende von der schon seit ewigen Zeiten bestehenden Rollenverteilung zwischen Mann und Frau beispielsweise. Denn neue Erkenntnisse aus der Archäologie und Anthropologie erzählen eine ganz andere Geschichte.
    Aber was unterscheidet Mann und Frau wirklich, jenseits aller Vorurteile und Rollenerwartungen? Rein körperlich scheint es auf der Hand zu liegen – und doch wurde lange ignoriert, welch großen Einfluss das Geschlecht auf die Gesundheit hat. Erst vor wenigen Jahren etablierte sich die Disziplin der Gendermedizin. Und der medizinische Bereich hat enormen Nachholbedarf: Bis vor Kurzem wurden klinische Studien überwiegend mit jungen, männlichen Probanden durchgeführt, Frauen in Folge wie kleinere, leichtere Männer behandelt.
    Dabei weiß man, dass Männer und Frauen bei einigen Krankheiten andere Symptome zeigen und aufgrund der unterschiedlichen Physiologie Medikamente sogar anders wirken können. Tatsächlich leiden an manchen Krankheiten in erster Linie Frauen, andere treffen hauptsächlich Männer. Aber woran liegt das? Harald Lesch schlägt einen Pfad in den Dschungel von Mythen und Vorurteilen und dringt vor zu den Fakten über die Unterschiede zwischen Mann und Frau. Dabei kommen überraschende neue Erkenntnisse zutage, unter anderem darüber, was die Geschlechter wirklich einzigartig macht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.09.2018ZDF
  • Folge 119 (30 Min.)
    Es kann jedem passieren: Nach einer schweren Kopfverletzung ist das Gedächtnis in Teilen ausgelöscht. Danach ist der Verletzte ein anderer Mensch, eine andere Persönlichkeit. Wie sehr Erinnerungen das Ich bestimmen, offenbaren neue Forschungen. Unsere Erinnerungen sind ständigen Veränderungen ausgesetzt. Harald Lesch zeigt, welch unglaubliche Leistungsfähigkeit unser Gehirn hat, aber auch, wie manipulierbar es ist. Extremfälle – wie etwa ein Hirntrauma durch einen Unfall – spielen für Erinnerungsforscher eine zentrale Rolle. Denn sie geben Hinweise darauf, wie komplex und fragil das System Gedächtnis ist, das vom Zusammenspiel verschiedener Hirnbereiche abhängt.
    Ein noch zu ergründendes Netzwerk, das sich immer weiter zu entwickeln scheint – und letztendlich unsere Persönlichkeit prägt. Wie manipulierbar unsere Erinnerungen sind, zeigen neue Forschungsergebnisse: In Tests werden Erinnerungen in das Gedächtnis „eingepflanzt“, die es gar nicht gab. Die Folgen sind erstaunlich – und erschreckend zugleich. „Schlaf mal drüber“ – ein Rat, der nach Meinung von Wissenschaftlern gar nicht so abwegig ist. Im Schlaf sortieren sich die Erinnerungen neu: Einiges wird verfestigt, anderes hingegen in Teilen gelöscht.
    Forscher sind der Meinung, dass es daher auch möglich ist, im Schlaf zu lernen – nur auf die Methode kommt es an. Wie lässt sich ihr Wissen nutzen? Täglich strömen Tausende Eindrücke auf uns ein, eine Informationsflut, die unser Gehirn permanent überlastet. Wir müssen vergessen, um uns überhaupt an etwas erinnern zu können. Doch wie fällt unser Gehirn die Entscheidung, was wichtig und was unwichtig ist? Traumatische Erlebnisse hinterlassen tiefe Spuren. Neueste Technologien könnten in Zukunft helfen, traumatische Erlebnisse besser hinter sich zu lassen. Harald Lesch beleuchtet den Zusammenhang zwischen Erinnerung und Persönlichkeit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.10.2018ZDF
  • Folge 120 (30 Min.)
    Viele Menschen glauben, unsere Gesellschaft wird immer brutaler. Doch stimmt das überhaupt?
    Schlägereien bei Demonstrationen, Übergriffe auf Rettungskräfte, blutige Videos und Hass im Netz: Unser Umfeld wird immer brutaler, zumindest empfinden es viele Menschen so. Stimmt das? Ein Hang zur Gewalt soll tief in uns verwurzelt sein, meinen Wissenschaftler. Welche Rolle spielt unser evolutionäres Erbe noch heute? Und welche Kräfte wirken dem entgegen? Harald Lesch auf den Spuren der Gewalt und ihren Wurzeln. „Früher war alles besser“ – ein Gefühl, das weitverbreitet ist. Wissenschaftler sind vom Gegenteil überzeugt: Die Welt ist friedlicher geworden – noch nie gab es so wenige Kriege, so wenige Morde und so wenig Kriminalität wie heute.
    Dafür gibt es statistische Belege. Doch warum entsteht bei uns der gegenteilige Eindruck? In der Antike kämpften Gladiatoren in der Arena um ihr Leben, im Mittelalter wurde auf dem Marktplatz gefoltert und hingerichtet. Heute sind solche Formen von Gewalt gesellschaftlich geächtet. Hat sich unser Verhältnis zur Gewalt grundlegend verändert? Lange Zeit ging man davon aus, dass Menschen grundsätzlich gewalttätig und böse sind, und dass diese Veranlagung gebändigt werden müsse, zum Beispiel durch Erziehung und institutionelle Gewalt.
    Doch jetzt finden Forscher Hinweise auf eine angeborene Komponente der Moral. Selbst Kleinkinder können schon zwischen Gut und Böse unterscheiden und danach handeln. Laut Studien wissen auch viele Verbrecher, dass sie unmoralisch gehandelt haben. Ob die innere Stimme, die den Werte-Kompass bestimmt, zu unserem Erbe gehört oder erlernt wird, ist ein spannendes Forschungsfeld. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.11.2018ZDF
  • Folge 121 (30 Min.)
    Angst dient unserem Schutz. Doch durch Terror lässt sich aus Angst eine Waffe schmieden. Ein Gefühl, das uns von Anbeginn vor Schaden bewahren soll, wird damit zur unkalkulierbaren Gefahr. Im Körper löst Stress die gleichen Reaktionen aus wie Angst, anhaltende Belastungen sorgen so für permanent hohe Pegel an Stresshormonen. Unser Körper befindet sich in ständiger Alarmbereitschaft, das hinterlässt Spuren. Harald Lesch zeigt Wege aus der Angstspirale. Gestresste Gehirne können keine rationalen Entscheidungen treffen. Traumatische Erlebnisse führen spontan zu Risikobewertungen, die mit realer Bedrohung nichts zu tun haben.
    Kollektive Angst ist eine mögliche Folge. Wissenschaftler können belegen: Angst kann nachhaltige Veränderungen im Gehirn hervorrufen, kann sich stofflich manifestieren. Wird das Gefühl womöglich sogar vererbt? Der relativ neue Forschungszweig der Epigenetik untersucht, wie die Muster der An- und Abschaltung von Genen die Prozesse, mit denen das Gehirn auf Angst reagiert, selbst nachfolgende Generationen beeinflussen. So gibt es unter Experten den Verdacht, dass selbst die Gräuel der Weltkriege noch heute in uns wirken.
    Die digitalen Medien konfrontieren uns täglich mit angsterregenden Bildern. Es besteht die Gefahr, dass die allgegenwärtigen Angstauslöser uns manipulieren. Das Spiel mit der Angst – für Harald Lesch Anlass, sich die Mechanismen der Angstauslöser und die aktuelle Forschung dazu genauer anzuschauen. Phobien, allgemeine Angststörungen, Traumata, überall sind neue Methoden und Therapien in der Erprobung: vom Extinktionslernen bis zum Medikament für den Moment nach dem Schock. Forschung gegen die entfesselte Angst – wo steht die Wissenschaft? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.11.2018ZDF
  • Folge 122 (30 Min.)
    Durch vulkanische Aktivität entstandene Lavahöhlen, wie es sie auf Lanzarote gibt, soll es auch auf dem Mond geben. Sie könnten als erste Basis dienen, denn darin wären die ersten Siedler gegen Meteoritenschauer geschützt.
    Verschiedene Nationen planen eine bemannte Rückkehr zum Mond – und zwar für länger. Die Ideen für den Hausbau sind ein erster Schritt zur dauerhaften Besiedlung des Erdtrabanten. Ein Haus auf dem Mond: Welche Herausforderungen sind zu meistern, wofür hat die Wissenschaft Lösungen? Harald Lesch will es wissen. Zunächst stellen sich Fragen wie für Häuslebauer auf der Erde: nach Lage, Wohnfläche und Bauweise. Doch dann ist die Forschung gefragt. Als Kind hatte sich Harald Lesch bei der NASA beworben. Er wollte Astronaut werden, da gab es gar keine Frage. Daraus wurde zwar nichts, aber zum Mond möchte er immer noch, am liebsten etwas länger als nur für einige Stunden.
    Knapp 50 Jahre, nachdem amerikanische Astronauten zum ersten Mal den Mond betraten, ist er mit diesem Wunsch nicht allein. Doch: Wie wirkt sich die geringere Schwerkraft auf die Architektur aus, und welches Baumaterial ist geeignet? Auf welcher Seite des Mondes soll das Haus stehen? Und: Wie bekommen wir überhaupt die schweren Baumaschinen nach oben? Vieles ist auf dem Mond etwas komplizierter als auf der Erde, aber unmöglich wäre der Hausbau nicht. Der Mond-Nordpol rückt dabei immer mehr in den Fokus der Forscher. Hier könnte man Sonnenenergie optimal nutzen, und sogar Wasser wurde in dieser Region entdeckt.
    Als erste Basis wären auch erkaltete Lavahöhlen denkbar, die dort erst kürzlich entdeckt wurden. In einer Höhle wären die ersten Siedler gegen die Meteoritenschauer geschützt, die immer wieder auf der Mondoberfläche niedergehen. Harald Lesch verlässt das „Leschs Kosmos“-Studio. Er reist dorthin, wo er Antworten auf die Fragen erwartet, und erfährt, wie sein Haus auf dem Mond irgendwann tatsächlich entstehen könnte. Über ein Problem, das so viele Hausbesitzer auf der Erde haben, muss man sich auf dem Mond in den nächsten Jahrzehnten nicht den Kopf zerbrechen – Streit mit den Nachbarn. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.12.2018ZDF

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