Staffel 7, Folge 3

  • 38. Zinedine Zidane

    Staffel 7, Folge 3
    „Zidane muss bleiben“ titelte die französische Tageszeitung „Le Monde“ als „Zizou“ seinen Rücktritt aus dem französischen Team verkündete. Eine nationale Tragödie.“Was nützt es, noch Fußball zu schauen, wenn Zidane nicht mehr spielt?“ klagte auch DIE ZEIT. Der dreimalige „Weltfußballer des Jahres“ schoss Frankreich während der WM 98 fast im Alleingang zum Sieg. Er gilt als der beste Mittelfeldspieler der Welt und auch als der teuerste. Für 71,6 Mio. Euro wechselte er 2000 zu Real Madrid.
    Eine Fußball-Karriere im Superlativ. Trotzdem blieb Zidane bescheiden und wurde nie Teil des internationalen Jetsets. Das Aufregendste, was die Boulevardpresse über „Zizou“ zu vermelden hat, ist die Entdeckung, dass der dreifache Familienvater am liebsten mit seinen Kindern spielt.“Im Leben“, sagt Zidane,“mache ich mich ganz klein – wichtig ist für mich, auf dem Platz ein ganz Großer zu sein.“ Der Sohn algerischer Einwanderer wird 1974 in Marseille geboren und wächst in „La Castellane“ auf, einem schäbigen Viertel, das in den Medien als Fallbeispiel für eine gescheiterte Ausländerpolitik gilt.
    Bis heute bekennt sich Zinedine zu seinen Ursprüngen, und „mon Papa“ ist immer noch die Autorität in seinem Leben:“Ich hatte die beste Erziehung der Welt,“ erklärt er,“ich habe nicht viel gehabt, aber fürs Herz habe ich alles bekommen.“ Der Junge nutzt jede freie Minute, um auf der Straße Fußball zu spielen. 1986 wird er von dem Talentsucher Jean Varraud entdeckt und kommt ins
    Fußballinternat des AS Cannes.
    Mit 17 Jahren wird er ins Team aufgenommen. Zidane ist überzeugt davon, dass man es nur durch harte Arbeit zu etwas bringen kann – sowohl im Leben als auch auf dem Platz. In Cannes glaubt man nicht wirklich an seine Zukunft – dazu sei er zu impulsiv. Der Internatsleiter rät ihm, nach jedem Training die Umkleide zu putzen, wenn er sich denn abreagieren müsse. Vier Wochen lang therapiert sich Zidane mit dem Schrubber. Als er 1994 bei seinem Länderspieldebüt eingewechselt wird und gleich zwei Tore schießt, kennt ihn „toute la France“.
    Zwei Jahre später wechselt er zum italienischen Spitzenverein Juventus Turin, hier entwickelt er sich endgültig zum Ausnahmespieler. Der Höhepunkt seiner Karriere: die WM 98. Mit Zidane findet La Grande Nation ihren Helden. Der Mittelfeldspieler verbindet Spielintelligenz mit Akrobatik, Leichtigkeit mit Effektivität. In Frankreich wird Zidane aber auch zum Symbol einer gelungenen Integration. Auf die Frage nach seinem gesellschaftlichen Engagement antwortet er jedoch schlicht und ergreifend:“Ich betreibe Sport, keine Politik.“ Nach dem Gewinn der Europameisterschaft (2000) verlässt ihn das Glück.
    Bei der WM in Südkorea muss er aufgrund eines Muskelfaserrisses auf der Bank bleiben und im letzten Spiel kann er das Ausscheiden der Franzosen nicht mehr verhindern. In Portugal (2004) ist Zidane immer noch der stärkste der ansonsten schwach spielenden Blauen. Einer Umfrage zufolge wollen 74 Prozent der Franzosen, dass Zidane in die Nationalmannschaft zurückkehrt, was 2005 im Sommer auch geschieht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2006Das Erste

Sendetermine

Mo 15.05.2006
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